DE2560100C3 - Verfahren zur Herstellung einer Kaugummi enthaltenden Süßware mit Kern oder kleinstückigen Zusätzen - Google Patents
Verfahren zur Herstellung einer Kaugummi enthaltenden Süßware mit Kern oder kleinstückigen ZusätzenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung einer Kaugummi enthaltenden Süßware mit einem Kern
oder kleinstückigen Zusätzen aus eßbarem Material, wobei die Kaugummimasse eine weiche, leichte,
großvolumige, mit Bläschen durchsetzte Textur und ein relativ niedriges spezifisches Gewicht aufweist.
Es ist aus der US-PS 22 90 120 bereits bekannt, eine Kaugummi-Basismasse, Puderzucker und Maissirup
gemeinsam oder einzeln auf Temperaturen bis —36°C abzukühlen, das Gemisch oder die einzelnen Komponenten
bei dieser Temperatur feins· zu vermählen und zu vermischen und das Gemisch unter Druck zu
tablettieren.
Dabei werden Tabletten mit glatter und glänzender Oberfläche erhalten, die weder eine weiche, porige und
lockere Konsistenz zeigen, noch ein relativ niedriges spezifisches Gewicht aufweisen.
Weiter beschreibt die DE-AS 12 88 246 die Herstellung eines Kaugummiproduktes durch Vermischen einer
auf hohe Temperaturen bis 121°C erhitzten Kaugummi-Basismasse in einer Menge von 5—40Gew.-% mit
trockenem Zucker bis zur Ausbildung einer bröckeligen pulverartigen Mischung, die anschließend ggf. unter
Druck verdichtet wird.
Diese bekannten Verfahren können naturgemäß nicht zu einem weichen, leichten, großvolumigen geformten
Endprodukt führen, da entweder unter relativ hohem Druck (ca. 3 bar) kompaktiert wird oder aber nur ein
pulverartiges Material entsteht.
Zur Herstellung von solchen Kaugummi enthaltenden Süßwaren, die die an das Produkt der Erfindung — wie
oben abgeleitet — gestellten Eigenschaften aufweisen, sind diese Verfahren somit nicht geeignet.
Es gehört weiter zum Stand der Technik, einer Kaugumnii-Basismasse in Gegenwart von Wasser
schaumbildende oder porentreibendc Stoffe zuzusetzen und dann auf Temperaturen im Bereich von 110 bis
16O0C zu erhitzen.
Dabei treten aber erhebüche Geschmackseinbuüen
und Farbveränderungen auf, so daß nur minderwertige !'rodukte erhalten werden können.
Das zuletzt genannte Verfahren erfordert umfangreiche und komplizierte Regel- und Kontrollorgane, um
ein Endprodukt stets gleichbleibender Qualität und Konsistenz zu erreichen.
Schließlich ist noch ein Verfahren bekannt, bei dem die nach konventionellen Methoden hergestellte,
bekannte Zusatzstoffe wie Süßstoffe, Geschmackstoffe, Farbstoffe, Füllmittel usw. enthaltende Grundmasse
zunächst vermählen und dann z. B. als Granulat oder als
Pulver mit Alkoholpulver und Milchpulver oder entsprechenden Pasten zu einem Mehrschjchtprodukt
komprimiert und nachgetrocknet wird.
Da die Tablettierung aber in jedem Fall die Endstufe auch dieses Verfahrens darstellt, ist es — wie bereits
oben abgeleitet — auch mit diesem Verfahren praktisch unmöglich, ein leichtes Produkt mit relativ niedrigem
Schüttgewicht und eingearbeitetem Kern aus eßbarem Material, das außerdem beim Kauen eine sehr weiche
Konsistenz zeigt, in gleichbleibender Qualität zu erzeugen.
Es ist Aufgabe der Erfindung, die Nachteile der bekannten Verfahren zu überwinden und bei gleichbleibender,
reproduzierbarer Qualität eine Kaugummi enthaltende Süßware mit einem Kern oder kleinstückigen
Zusätzen aus eßbarem Material zu schaffen, wobei die Kaugummimasse eine weiche, leichte, großvolumige,
mit Bläschen durchsetzte Textur und ein relativ niedriges, spezifisches Gewicht aufweist und beim
Kauen geschmeidig ist.
Zur Lösung der gestellten Aufgabe wird erfindungsgemäß eine geeignete Kaugummifertigmasse auf
Temperaturen von —15° C und darunter abgekühlt,
anschließend bei dieser Temperatur zu einem feinen Pulver zerkleinert, mit diesem tiefgekühlten Pulver ein
Kern beschichtet oder mit kleinstückigen Zusätzen vermischt und die Gesamtmasse wieder auf Raumtemperatur
erwärmt.
Es hat sich nämlich gezeigt, daß eine normale Kaugummifertigmasse, die nach bekannten und durchaus
üblichen Rezepturen und Methoden durch Vermischen der Einzelkomponenten und Zusatzstoffe wie
Stärke, Süßstoffe, Maissirup, Füll-, Geschmacks- und Farbstoffe gewonnen wurde, beim Tiefkühlen auf
— 15°C und darunter sehr fein gemahlen werden kann, ohne daß hierbei technische Schwierigkeiten auftreten.
Dabei werden als lockeres Pulver vorliegende Massepartikel erhalten.
Werden nun diese feinen Mahlpartikel bzw. Pulvermasse, ggf. in Gegenwart weiterer üblicher Zusatzstoffe
z. B. in einer rotierenden Trommel oder einem anderen geeigneten Mischbehälter auf einen oder viele Kerne
aus eßbarem Material aufgebracht und anschließend diese neue Masse auf Raumtemperatur wieder erwärmt,
so haften sie sowohl aneinander als auch mit dem von ihnen beschichteten Kern aus eßbarem Material fest
zusammen. Die nunmehr größeren Agglomerate schließen darüber hinaus kleine Luftbläschen ein.
Die hier kurz zitierte, an sich auch technisch sehr einfache Meihode führt zur beanspruchten Süßware.
Das neue Verfahren arbeilet praktisch nur mit handelsüblichen Geräten und erfordert keine aufwendigen
Kontrollorgane.
Ganz allgemein gilt folgende Arbeitsvorschrift:
Zunächst wird eine übliche Kaugummifcrligmassc hergestellt, die bekannte Zusätze wie Süßstoffe, Zucker,
Glukose, Maissirup, Stärke, Füll-, Geschmacks- und Farbstoffe enthält. Die Masse wird durch sehr g.iles
Verkneten und Mischen gewonnen. Hierzu eignet sich
jede bekannte Art von Knet- oder Mischvorrichtungen.
Anschließend wird diese Kaugummigrund- oder -fertigmasse auf eine Temperatur von —15° C und
darunter abgekühlt bzw. gefroren, zerbrochen, zerkleinert bzw. vermählen.
Man kann auch so vorgehen, daß die Zerkleinerung bzw. Vermahlung bereits während der Abkühlung
erfolgt. Dabei hat es sich als besonders zweckmäßig erwiesen, die Kühlung der Kaugummifertigmasse
während der Zerkleinerung durch Aufsprühen oder durch Eintauchen in ein verflüssigtes Kältemittel wie
flüssige Kohlensäure, flüssiger Stickstoff oder ähnliche Flüssiggase vorzunehmen.
Für die Zerkleinerung bzw. Vermahlung der Kaugummifertigmasse bei den gewählten tiefen Temperaturen
verwendet man zweckmäßigerweise eine Hammermühle, einen Brecher, Turbomühlen, Schlagmühlen usw., die
von der einschlägigen Industrie zur Verfügung gestellt werden.
Die so erhaltenen tiefgekühlten und zerkleinerten bzw. pulverisierten Partikel werden anschließend mit
kleinstückigen Zusätzen wie zerkleinerten Nüssen oder Kandis vermischt — was noch bei den vorliegender
tiefen Temperaturen geschieht — und dann auf Raumtemperatur erwärmt. Beim Aufwärmen bilden sich
zusammenhängende, durch Adhäsion oberflächlich verklebte Agglomerate. Zweckmäßig erfolgt das Aufwärmen
bzw. die Agglomeration in einer Form, einer Rahmenplatte (Trog, Wanne, Kasten usw.) oder auf
einem endlosen Band, wobei der Endzustand durch einfaches Verweilen bzw. Anwärmung durch die Raumbzw.
Umgebungstemperatur erreicht wird.
Verwendet man eine Rahmenplatte oder ein Förderband zum Aufwärmen, so wird das ancinanderhängende
Fertigprodukt mit einem Messer, einer Scheibensäge, einer Blattschneidevorrichtung oder einem ähnlichen
geeigneten Schneideinstrument in die gewünschte Stückgröße zerteilt.
Damit ein Höchstmaß an Einheitlichkeit des Fertiggemisches erhalten wird, empfiehlt sich die Anwendung
von schwachem Überdruck — manuell oder maschinell — vor oder während des Aufwärmens. Dies ist
besonders dann von Vorteil, wenn aufgrund der Zusammensetzung der Kaugummifertigmasse die Agglomeration
der Pulverpartikel beim Aufwärmen nicht genügend schnell und vollkommen eintritt. Dabei hat
sich gezeigt, daß dieses leichte Andrücken vor dem Beginn der Aufwärmung besonders gute Ergebnisse
liefert.
Auch die äußere Struktur und die allgemeine Textur der erfindungsgemäßen, Kaugummi enthaltenden Süßware
unterscheidet sich klar von bekannten konventionellen Sorten, wie sie einleitend bei der Abhandlung des
Standes der Technik charakterisiert wurden.
Während nämlich die handelsüblichen Kaugummistreifen oder Kaugummitäfelchen durch einen oft relativ
hohen Gehalt an viskoelastischen Substanzen wie Naturgummi oder Naturharze, Chiclegummi, synthetische
Harze wie Polyvinylacetat oder andere vernetzbare Polymere ausgezeichnet sind, die allein für die
Elastizität des Kaugummis verantwortlich sind, wird bei
der erfindungsgeniäß erhaltenen Süßware prakiisch allein durch die Adhäsion de: kleinen Kaiiguniinigrund-
und -fcrtigmassepartikel in Zusammenwirken mit eingeschlossenen Luftbläschcn oder Hohlräumen die
besondere Form und hohe Elastizität erreicht.
Als Folge dieses Zusammenwirkens liefert die erfindungsgemäß erhaltene Süßware beim Beginn ties
Kauens den Eindruck einer sehr weichen elastischen Konsistenz. Erst beim weiteren Kauen treten unter dem
Einfluß von Speichel und Mundwärme die Eigenschaften konventioneller Kaugummimassen auf.
s Somit werden beim Produkt der Erfindung die gewünschten Eindrücke der weichen, leichten Masse zu Beginn des Kauens mit den bekannten Eigenschaften harter Kaugummimassen in zweckmäßiger Form kombiniert, wobei der zusätzliche Einbau von eßbarem ίο Kernmaterial zu einer Vielzahl abgestufter Geschmacksnuancen und Süßwareneindrücke führt.
s Somit werden beim Produkt der Erfindung die gewünschten Eindrücke der weichen, leichten Masse zu Beginn des Kauens mit den bekannten Eigenschaften harter Kaugummimassen in zweckmäßiger Form kombiniert, wobei der zusätzliche Einbau von eßbarem ίο Kernmaterial zu einer Vielzahl abgestufter Geschmacksnuancen und Süßwareneindrücke führt.
Eine Kaugummifertigmasse wurde durch Verkneten
ι ■-> von 220 g Kaugummigrundmasse mit 590 g Zucker, 70 g
Glucose und 100 g Maissirup hergestellt
Die Mischung wurde auf Zimmertemperatur abgekühlt und in Würfel von 10 mm Kantenlänge geschnitten.
.'Ii Diese Würfel wurden auf — 15°C abgekühlt und bei
dieser Temperatur bzw. wenig darunter zu einem feinen Pulver vermählen.
Das Pulver haue eine eine durchschnittliche Korngröße von ca. ü,05 mm (Siebdurchgang).
.κ, 100 g dieses Pulvers wurden mit 8 g einer harten,
körnigen Kandismasse vermischt und anschließend in eine quadratische Form (Flachform) von
2,5 χ 1,5 χ 1,0 cm eingebracht und hier etwa 2 Std. bei 20° C gelagert.
JiI Nach dieser Zeit konnte die Kaugummi enthaltene Süßware mit beigemischtem Kandis in der Größe der
vorgelegten Form entnommen werden. Das Ergebnis war eine zusammenhängende großvolumige Masse.
r> Beispiel 2
200 g des gleichen, tiefgekühlten Kaugummifertigpulvers wie in Beispiel 1 beschrieben, wurden in der
angegebenen Weise über eine Geleemasse gestreut, die selbst als kugelförmiges Granulat vorlag. Die Kugeln
■κι hatten ein durchschnittliches Gewicht von ca. 2 g und
eine Anfangstemperatur von 10°C.
Während des Aufstreuens der Kaugummigrundmasse wurde die Gdeemasse in einer rotierenden Trommel
bei einer Temperatur von unterhalb —10° C bewegt.
•r> Nach beendeter Beschichtung der Geleekugeln durch das tiefgekühlte Kaugummipulver erfolgte die Zugabe
einer Gummilösung, hergestellt aus Maissirup. Zucker, Gummi Arabicum und Wasser, und schließlich die
Zugabe von 20 g Puderzucker. Letzteres wurde
r)ii mehrfach wiederholt, um ein oberflächlich einheitliches
Produkt zu erhalten.
Schließlich wurde der Inhalt der Mischtrommel in einen Behälter entleert und 10 Std. bei ca. 20°C stehen
gelassen. Nach dieser Zeit war die gewünschte
riri Verklebung der Pulverteilchen abgeschlossen, so daß
ein kugelförmiges, Kaugummi enthaltendes Präparat mit einem Kern aus Geleemasse ausgetragen werden
konnte.
Anstelle der Geleekugeln können auch andere Stoffe
Wi als Kern verwendet werden. Insbesondere kommen
hierfür infrage: ganze Nüsse, Kandis, kandierte Früchte, Kauguinniibruchstücke usw.
Die weitere Beschichtung mit einer Gummilösung und Puderzucker, wie oben gezeigt, kann dabei
(i'i vorteilhaft sein.
Anstelle von Gummilösung oder Puderzucker sind in diesem speziellen Falle auch Kakao-, Schokolade- oder
ähnliche Pulver anwendbar.
Claims (3)
1. Verfahren zur Herstellung einer Kaugummi enthaltenden Süßware mit einem Kern oder
kleinstückigen Zusätzen aus eßbarem Material, dadurch gekennzeichnet, daß eine Kaugummifertigmasse
auf Temperaturen von —15° C und darunter gekühlt, anschließend bei dieser
Temperatur zu einem feinen Pulver zerkleinert, mit diesem tiefgekühlten Pulver ein Kern beschichtet
oder mit den kleinstückigen Zusätzen vermischt und die Gesamtmasse anschließend auf Raumtemperatur
erwärmt wird.
2 Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als Kernmaterial ein Gelee, Kandis,
kandierte Früchte, Nüsse oder Kaugummibruchstükke und als kleinstückige Zusätze Kandis oder
gebrochene Nüsse verwendet werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Beschichtung mit dem tief
gekühlten Kaugummipulver durch eine Schicht einer eßbaren Gummilösung und/oder eines Puderzuckers
oder eines Kakao- oder Schokoladen-Pulvers ihrerseits beschichtet wird.
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