DE2617525A1 - Medizinische klebemittel - Google Patents
Medizinische klebemittelInfo
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- DE2617525A1 DE2617525A1 DE19762617525 DE2617525A DE2617525A1 DE 2617525 A1 DE2617525 A1 DE 2617525A1 DE 19762617525 DE19762617525 DE 19762617525 DE 2617525 A DE2617525 A DE 2617525A DE 2617525 A1 DE2617525 A1 DE 2617525A1
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- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C07—ORGANIC CHEMISTRY
- C07C—ACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
- C07C255/00—Carboxylic acid nitriles
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- A61L24/00—Surgical adhesives or cements; Adhesives for colostomy devices
- A61L24/04—Surgical adhesives or cements; Adhesives for colostomy devices containing macromolecular materials
- A61L24/06—Surgical adhesives or cements; Adhesives for colostomy devices containing macromolecular materials obtained by reactions only involving carbon-to-carbon unsaturated bonds
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C09—DYES; PAINTS; POLISHES; NATURAL RESINS; ADHESIVES; COMPOSITIONS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR; APPLICATIONS OF MATERIALS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
- C09J—ADHESIVES; NON-MECHANICAL ASPECTS OF ADHESIVE PROCESSES IN GENERAL; ADHESIVE PROCESSES NOT PROVIDED FOR ELSEWHERE; USE OF MATERIALS AS ADHESIVES
- C09J4/00—Adhesives based on organic non-macromolecular compounds having at least one polymerisable carbon-to-carbon unsaturated bond ; adhesives, based on monomers of macromolecular compounds of groups C09J183/00 - C09J183/16
Description
Die Ex-findung bezieht sich auf eine neue Klasse von Cyanacrylaten,
die als Kleber brauchbar sind, insbesondere Carbalkoxyalkyl-2-cyanacrylat-Verbindungen, sowie die Verwendung
von Carbalkoxyalkyl-2-cyanacrylat-Monomeren als
Gewebeklebemittel auf medizinischen Anwendungsgebieten.
Alkyl-2-cyanacrylate, insbesondere die Methyl-, i-Butyl-
und n-Butyl-2-cyanacrylate, sind auf ihre Verwendung als
biologische Klebemittel untersucht worden, wie beispielsweise in Medical World News 8_ (20) 4l (1967); Mfg, Chemist
38. (8), 9 (1967); Technical Report 6618, Walter Reed Army
Medical Center, Dezember 1966, berichtet. Während die unsubstituierten
Alkyl-Monomeren die erforderlichen Binde- und hämostatischen Eigenschaften bei ihrer Anwendung auf
verletzten Geweben zu haben scheinen, scheinen diese Materialien die erforderlichen Eigenschaften geringer Toxizität
und angemessener Absorption durch die Gewebe nicht zu besitzen. Methyl-2-cyanacrylat z.B. gibt zu einer schwe-
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ORIGINAL JNSPECTEO
ren Entzündungsreaktion des Gewebes am Ort der Anwendung
Anlaß· Das η-Butyl- und Isobutyl-2-cyanacrylat-Monomere
wird (wenn überhaupt) von den Geweben nicht gut absorbiert, und ein polymerer Überrest des Klebers wurde durch histologische
Untersuchung der Stelle der Anwendung sogar noch 12 Monate nach der Operation festgestellt, wie in Medical
World Nev(Sj3 (29), 27 (1967) berichtet.
Die Erfindung soll Cyanacrylat-Monomere liefern, die zur
Verwendung in biologischen Klebmitteln geeignet sind. Insbesondere soll sie Cyanacrylat-Monomere liefern, die in Gegenwart
von Blut und anderen Körperflüssigkeiten polymerisierbar
sind, um Klebebindungen zu bilden, die den natürlichen
Heilvorgang verletzter Säugetiergewebe nicht wesentlich stören und vom Körper unter minimaler toxischer Wirkung
leicht assimiliert werden. Weiter soll die Erfindung Cyanacrylat-Monomere liefern, die entweder allein oder als
Comonomere beim Verbinden gleicher oder ungleicher Materialien ohne Anwendung von Wärme oder eines Katalysators
während des Bindevorgangs eingesetzt werden können. Comonomer-Mitte!
sind für spezielle Verwendungszwecke von Interesse, da sie vorteilhafte Kombinationen von Eigenschaften bieten
können, die in den einzelnen Monomeren nicht voll verkörpert sind. Schließlich soll die Erfindung Cyanacrylat—
Monomere liefern, die in Form von Filmen fest und flexibel und zur Verwendung als Verbände für Wunden und Verbrennungen
besonders gut geeignet sind. - Weitere Aufgaben, Ziele, Vorteile und Merkmale der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden
Beschreibung.
Die erfindungsgemäßen Cyanacrylate sind Carbalkoxyalkyl-2-cyanacrylate
der allgemeinen Formel
SQ984S/1099
CN O R1 O
I !I I 11
CH_ = C -C-O-C-C-OR
2 I
R1
worin R ein organischer Rest mit 1 bis etwa 12 Kohlenstoffatomen und R1 jeweils für sich Wasserstoff oder eine Methylgruppe
darstellt. Eine besonders bevorzugte Klasse von "Verbindungen sind die Carbalkoxymethyl-2-cyanacrylate.
Monomere Carbalkoxyalkyl-2-cyanacrylate können einzeln oder
als Comonomere in biologischen Klebmitteln eingesetzt werden und entwickeln hervorragende Hautwundenhaft- und blutstillende
Eigenschaften. Die Polymerisate werden leicht von den Geweben mit annehmbarer Geschwindigkeit assimiliert und
zeigen ein verhältnismäßig geringes Ausmaß an Entzündungsreaktionen des Gewebes.
Zu den bevorzugten Ausführungsformen der Erfindung gehören die Carbalkoxyalkyl-2-cyanacrylate der allgemeinen Formel
CN 0 R1 0
I Il II!
CH0 = C -C-O-C-C-OR
2 I
R1
worin R ein organischer Rest und R1 jeweils für sich Wasserstoff
oder Methyl darstellen.
Der organische Rest R ist für die Erfindung unkritisch und kann jeder substituierte oder unsubstituierte Kohlenwasserstoffrest
sein, der für die Herstellung und Verwendung der
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erfindungsgemäßen Carbalkoxyalkyl^-cyanacrylat-Klebmittel
passend ist. Der Rest R kann geradkettig, verzweigt oder zyklisch, gesättigt, ungesättigt oder aromatisch sein.
Typische Beispiele für solche organischen Reste sind u.a. C^g-Alkylreste, C2_8-Alkenylreste, C^g-Alkinylre^te^ ^
C -zykloaliphatische Reste, Arylreste, wie z.B./phenyl-.5
— 1^
substituierte Phenyl- und Aralkylreste, wie etwa der Benzyl-, Methylbenzyl- und Phenyläthyi-Rest. Auch gehören
substituierte Kohlenwasserstoffreste, insbesondere halogensubstituierte, z.B. chlor-, fluoi— und bromsubstituierte
Kohlenwasserstoffe, und oxy-, z.B. alkoxysubstituierte Kohlenwasserstoffe
dazu. Bevorzugte Reste R sind Alkyl-, Alkenyl- und Alkinylreste mit 1 bis etwa 8 Kohlenstoffatomen
und deren halogensubstituierte Derivate. Besonders bevorzugt sind Alkylreste mit h bis 6 Kohlenstoffatomen.
Von den im Rahmen der Erfindung liegenden Carbalkoxyalkyl-2-cyanacrylaten
sind wegen der leichten Herstellung und der Ergiebigkeit als Gewebeklebmittel besonders bevorzugt Carbalkoxymethyl-2-cyanacrylate,
bei denen R* jeweils Wasserstoff und R ein Alkylrest von 4 bis etwa 6 Kohlenstoffatomen
sind. Daher sind die nachfolgende Beschreibung und die Beispiele in erster Linie auf die Herstellung und die Verwendung
solcher Verbindungen gerichtet, wobei es sich versteht, daß diese Beispiele nur der Veranschaulichung der Erfindung
dienen, sie jedoch nicht beschränken.
Carbalkoxymethyl-2-cyanacrylate werden nach einem Reaktionsschema
hergestellt, wobei die aktive Vinylgruppe CH_ = C-eines
Alkyl-2-cyanacrylats zuerst durch Umsetzen mit einem
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konjugierten Dien, wie z.B. Anthracen, unter Bildung des
Diels-Alder-Addukts des Esters blockiert wird. Diese
blockierende oder Schutz-Gruppe "verbleibt während der
sich anschließenden zweistufigen Umesterung des Alkylcyanacrylats
zu einem Carbalkoxyniethyl-cyanacrylat, worauf
die Schutzgruppe entfernt und die aktive Vinylgruppe wieder hergestellt wird·
Das allgemeine Reaktionsschema ist in dem nachfolgenden
Reaktionsschaubild veranschaulicht, wobei (ό) eine zyklische
1,3-Dien-Schutzgruppe darstellt.
Reactionsschema
CH2 = C - COOR" (I)
-CH2
COOR" (II)
l)K0H/ET0H/H20
2) HCl
CH2
CIi
(III)
COOH
SOCl,
BrCH2COOR -CH2
Ci%
COCl
(HI-A)
.CN
C- OCH2 - COOR η
HOCH2COOR
HO C(R')2C00R ®
C-O-C -COOR (IV-A) J R*
-CH2
CN
Maleinsäureanhydrid
-C- COOR R'
(IV-A)
R ι
CN CH2=C-C-O-C- COOR
R' (V)
CH-C
(VI)
worin R' ' eine Alkyl- oder Alkylengruppe, bevorzugt eine Alkylgruppe
mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen, und R, R' und (d) wie oben definiert sind.
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Unter besonderer Bezugnahme auf das vorstehende Reaktionsschema wird ein Alkylester der 2-Cyanacrylsäure (I) mit
einem zyklischen 1,3-Dien unter Bildung eines Diels-Alder-Addukte
(II) umgesetzt. Das Addukt (II) wird der alkalischen Hydrolyse unterworfen, worauf angesäuert wird, um
das entsprechende 2-Cyanacrylsäure-Addukt (III) zu bilden.
Das Addukt (III) wird vorzugsweise mit einem Bromessigsäurealkylester verestert, um das entsprechende Carbalkoxymethyl-2-cyanacrylat-Addukt
(IV) zu ergeben. Alternativ kann das Addukt (III) in das 2-Cyanacrylyl-halogenid-Addukt
(HI-A) durch Umsetzen mit Thionylchlorid überführt und das Addukt (III-A) anschließend mit einem Alkylhydroxyacetat
oder einem methylsubstituierten Alkylhydroxyacetat umgesetzt werden, um das entsprechende Carbalkoxymethyl-2-cyanacrylat-Addukt
(IV) bzw. das Carbalkoxyalkyl-2-cyanacrylat-Addukt
(IV-A) zu liefern. Die blockierende oder Schutz-Gruppe wird schließlich entfernt, und das Addukt
(IV) oder (IV-A) wird in das entsprechende Carbalkoxyalkyl-2-cy£inacrylat
durch Erwärmen des Addukts in Gegenwart eines geringen Unterschusses an Maleinsäureanhydrid überführt.
Ein besonders bevorzugtes 1,3-Dien ist Anthracen, und ein typisches Anthracen-Addukt der Formel II wird durch die
allgemeine Struktur
wiedergegeben.
Die Herstellung von Alkylestern der 2-Cyanacrylsäure durch
Bildung von Zwischenverbindungen, Diels-Alder-Anthracenaddukten
der Ester, und das nachfolgende Entfernen der blok-
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kierenden Anthracengruppe durch Erhitzen des Addukts mit
Maleinsäureanhydrid zur Bildung des entsprechenden monomeren Alkyl-2-cyanacrylats ist in der US-PS 3 463 8O4 beschrieben,
auf die hiermit ausdrücklich Bezug genommen wird.
Die zur Bildung.des Addukts (IV) eingesetzten Bromessigsäure-alkylester
werden durch Umsetzung der geeigneten Alkohole mit Bromacetylbroraid in Gegenwart von Dimethylanilin hergestellt.
Viele dieser Verbindungen wurden in J. Agr. Food Chem. j6, 843 (1958) beschrieben. Die Veresterung einer Säure
mit Broraessigsäurealkylester wird in HeIv. Chim. Acta
38, 69 (.1955) erörtert. Der Inhalt beider Veröffentlichungen
wird hiermit einbezogen.
Die Herstellung der erfindungsgemäßen Verbindungen wird
durch die nachfolgenden Beispiele veranschaulicht, die also nur der Veranschaulichung und nicht der Begrenzung der Erfindung
dienen. Sofern nicht anders angegeben, beziehen sich alle Teile und Prozentsätze auf das Gewicht.
Herstellung von 9 j10-Dihydro-9j10-äthanoanthracen-ll-cyan-
1 !-carbonsäure (III)
Ein Gemisch aus 356,6 g (2,00 Mol) Anthracen (98+%) und
306,4 g (2,00 Mol) Isobutyl-2-cyanacrylat in 2000 ml trokkenem
Benzol, zuvor 30 see mit SO behandelt, wurde 188 h
rückflußgekocht und auf Raumtemperatur abgekühlt. Aus. der Lösung kristallisierte kein unumgesetztes Anthracen aus.
Sie wurde auf einem Dampfbad bei Wasserstrahldrucken vom
G 038/, 5/1099
Lösungsmittel befreit, um eine zähe Aufschlämmung kristalliner
Peststoffe zu ergeben. Äthanol (500 ml) wurde der Aufschlämmung zugesetzt, und die Suspension davon zu einem
pastenartigen festen Rückstand befreit. Dieses Vorgehen wurde mit weiteren 2 χ 500 ml-Portionen 95 %igen Äthanols
wiederholt, um die Hauptmenge des restlichen Benzols zu entfernen. Der Rückstand wurde schließlich mit 2000 ml Äthanol
verdünnt. Eine Lösung von 195 g (Sj00 Mol) Kaliumhydroxid
(86 %) in 1000 ml H„0 wurde dann zugegeben. Das Reaktionsgemiseh
wurde unter mäßigem Rückfluß 2 h gerührt, in 7000 ml Wasser abgeschreckt, und das ausgefällte Anthracen
(42,5 g, Schmp. 212 - 2l6 °C) nach dem Stellen über Nacht abfiltriert.
Das Filtrat wurde auf pH 2,0 mit 6 ώ. Salzsäure
angesäuert, und das ausgefällte Addtdct wurde abgerutscht,
mit Wasser gründlich gewaschen und bis zur Gewichtskonstanz
luftgetrocknet. Die Ausbeute an Anthracen-2-cyanacrylsäure-Addukt
(III) betrug 482,3 g (88 % d. Th.), Schmp. 200 204 °C.
Beispiel 2
Herstellung von Bromessigsäure-Isobutylester
Einer gerührten Lösung von 1 Mol Isobutylalkohol, 1 Mol Dimethylanilin
und 200 ml wasserfreiem Äther wurde 1 Mol Bromacetylbromid über 6 - 8 h zugetropft. Die Lösung vrurde durch
Einstellen der Zutropfgeschwxndxgkeit und gelegentliches Abkühlen in einem Eisbad dicht unter Siedetemperatur gehalten.
Nach vollständiger Zugabe wurde das Gemisch über Nacht bei Raumtemperatur gerührt. Wasser (100 ml) wurde zugesetzt, und
das Gemisch wurde gerührt, bis sich der gesamte Niederschlag aufgelöst hatte. Die Schichten wurden getrennt, und die
Ätherschicht wurde mit 100 ml-Portionen 10 %iger Schwefelsäure gewaschen, bis Neutralisation der Waschportionen zu einer
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klaren Lösung führte. Die gewaschene Ätherlösung wurde über wasserfreiem Natriumsulfat getrocknet, und nach dem Entfernen
des Trockenmittels und des Lösungsmittels wurde der Rückstand im Vakuum destilliert. Das gexvonnene Produkt hatte
einen Sdp./lA mm von ?2 - 76 °C, n25 = 1,4468.
In gleicher Weise wurden die folgenden Bromessigsäurealkyl— ester aus ihren entsprechenden Alkoholen hergestellt:
Alkyl = Octyl Hexyl
Benzyl n-Butyl 2-ButοxyäthyI
2-Äthoxyäthyl Allyl
Cyclohexyl Propargyl Trifiuoräthyl
86-89/0,5 mm
61-63/0,5 mm
78-8i/0,09mm
37-39/0,8 mm
61-63/0,5 mm
78-8i/0,09mm
37-39/0,8 mm
35-88/1,2 mm
109-110/17mm
79-8O/23 mm
75-76/1,6 mm
102-l03/33mtn
34-36/7 mm
75-76/1,6 mm
102-l03/33mtn
34-36/7 mm
Brechungsindex η26 = ι,456ο
η26 = 1,4520
η25 = 1,5425
η26'5= 1,4504
η25 = 1,4849 η24'5=1,4575
η26 = 1,4715
η24 = 1,4847
23 = 1,4841
η η
= 1,3935
Allgemeines Vorgehen zur Herstellung von Carbalkoxymethyl-9,10-dihydro-9τlO-äthanoanthracen-ll-cyan-carboxylaten (IV)
Einer gerührten Lösung, die molare Mengen an 9,lO-Dihydro-9,lO-äthanoanthracen-ll-cyan-ll-carbonsäure
des Beispiels 1 (nachfolgend gelegentlich als "Cyansäure" bezeichnet) und
Triäthylamin in 2,25 1 trockenem Essigsäureäthylester enthielt, wurden über 30 min 1,1 bis 1,5 Mol eines in 500 ml
Essigsäureätlry-lester gelösten, bestimmten Bromessigsäurealkylesters
zugetropft. Das Gemisch wurde gerührt und 6 h rückfltiß-
Π 0 3 8 U 5 / 1 0 9 9
gekocht. 500 ml Wasser wurden zugesetzt, um den Niederschlag
in Lösung zu bringen. Die Schichten wurden getrennt, die wässrige Schicht filtriert und das Filtrat mit 5OO ml Essigsäureäthylester
extrahiert. Der Extrakt wurde zur ursprünglichen Essigesterschicht gegeben. Die vereinigten Essigesterschichten
wurden mit aufeinander folgenden Portionen von 2 χ I5OO ml 1,2 Mol Salzsäure, gesättigtem Bicarbonat
und Wasser gewaschen. Die gewaschene Essigesterlösung wurde über wasserfreiem Natriumsulfat getrocknet. Das Trocknungsmittel
wurde abfiltriert und das Lösungsmittel im Vakuum entfernt. Der Rückstand wurde, wenn möglich, durch Verreiben
mit Essigester-Hexan (1:10)- oder Äther-Pentan (l:10)-Gemischen
kristallisiert.(Die Octyl-, 2*-Athoxyäthyl- und 21-Butoxyäthyl-Derivate
kristallisierten nicht und wurden in der sich anschließenden Stufe der Schutzgruppenentfernung
in Form ihrer rohen Öle eingesetzt). Die kristallinen Produkte wurden mehrmals axis Äther oder absolutem Alkohol umkristallisiert.
Sie wurden durch Elementaranalyse und ihre IR- und NMR-Spektren identifiziert.
Die folgenden speziellen Verbindungen wurden nach dem vorstehenden
Vorgehen und unter Verwendung der angegebenen Reaktionskomponenten hergestellt.
A. Carbomethoxymethyl-9,lO-dihydro-9,10-äthanoanthracen-11-cyan-ll-carboxylat
Ausgangsstoffe: 137,5 g (0,5 Mol) "Cyansäure", ll(t,8 g
(0,75 Mol) Bromessigsäuremethylester, 50,5 g (0,5 Mol) Triäthylamin, I375 ml
Essigester.
Schmp.:IO6-IO8 0C; Ausbeute: 122,5 g (70,6 %)
G 0 9 B L S / TO '9 9
Analyse:
berechnet für C 21 H 17°4W: C: 72,6l, H: 4,93, N: 4,05
gefunden: C: 72,4?, H: 5,03, N: 3,94
B. Carbäthoxymethyl-9, lO-diliydro-9,lö-äthanoanthracen-11-cyan-11-carboxylat
Ausgangsstoffe; 137,5 g (0,5 Mol) "Cyansäure",
125,3 g (0,75 Mol) Bromessigsäureäthylester,
50,5 g (0,5 Mol) Triäthyl-
amin, l400 ml Essigester.
Schmp.: 87-88 °C; Ausbeute: 133,2 g (73,8 %)
Analyse:
berechnet für C 22H19°4H: C: 73,11, H: 5,30, N: 3,88
gefunden: C: 73,29, H: 5,55, N: 3,76
C. Carbo-n-butoxymethyl-9,10»dihydro-9,10-äthanoanthracen-
11-cyan-11-carboxylat __
Ausgangsstoffe: 137,5 g (0,5 Mol) "Cyansäure", 121,9 g
(O,625 Mol) Bromessigsäure-n-butylester,
50,5 S (0,5 Mol) Triäthylamin, 1,6 1
Essigester.
Schmp. 57-58 0C (umkristallisiert aus Äther-Petrol-
äther); Ausbeute: 92,0 g (47,3 %)
Analyse:
berechnet für C 24H 23O4N: C: 74,02, H: 5,95, N: 3,60
gefunden: C: 74,29, H: 5,86, N: 3,56
6Q9845MQ99
D. Carbo-i-butoxymethyl-9,lO-dihydro-9,10-äthanoanthracen-11-cyan-11-carboxylat
AusganKsstoffe: 137,5 g (0,5 Mol) "Cyansäure",
l46,3 g (0,75 Mol) Bromessigsäure-ibutylester,
50,5 g (0,5 Mol) Triäthylamin.
Der Rückstand aus dieser Reaktion kristallisierte nach der
üblichen Behandlung nicht und wurde in 100 ml Äther aufgenommen. Die Lösung wurde mit Aktivkohle behandelt und filtriert.
Das Filtrat wurde mit 100 ml Pentan -verdünnt. Durch Stehenlassen der Lösung in einem Kühl- oder Gefrierschrank
und nach dem Ankratzen der Innenseite des Reaktionskolbens wurden Kristalle erhalten. Nach vollständiger Kristallisation
wurde das Gemisch filtriert, und die Feststoffe wurden mehrmals aus absolutem Äthanol umkristallisiert.
Schmp.: 82-83 °C; Ausbeute: 93,7 g (48,2 %)
Analyse:
berechnet für C 24H23°4N: C: 74,02, H; 5,95, N: 3,60
gefunden: C: 74,21, H: 5,96, N: 3,57
E. Carbobenzoxymethyl-9,lO-dihydro-9,10-äthanoanthracen-11-cyan-l 1-carboxylat
Ausgangsstoffe: 55 g (0,2 Mol) "Cyansäure", 57,3 g
(0,25 Mol) Bromessigsäure-benzylester, 20,2 g (0,2 Mol) Triethylamin, 55O ml
Essigester.
Schmp.: 75-77 °C (umkristallisiert aus Xther),
Ausbeute: 44,5 g (52,7 %)
6098 4-5/1093
Analyse:
berechnet für C3 H31O4N: C: 76,58, H: 5,00, N: 3,31
gefunden: C: 76,74, H: 5,05, N: 3,30
F. Carballoxymethyl-9,lO-dihydro-9,10-äthanoanthracen
ll-cyan-ll-carboxylat
ll-cyan-ll-carboxylat
Ausgangsstoffe: 171*3 S (0,623 Mol) "Cyansäure",
139,5 g (0,779 Mol) Bromessigsäure allylester, 62,9 g (0,623 Mol) Tri
Kthylamin und 1,6 1 Essigester·
Schmp.: 112-113 C (umkristallisiert aus Äther);
Ausbeute: l67,3 g (71,9 %)
Analvse:
berechnet für C33H19O4N: C: 73,98, H: 5,13, N: 3,75
gefunden: C: 74,O9, H: 5,28, N: 3,80
G. Carbopropargoxymethyl-9,lO-dihydro-9,lQ-äthanoanthracen-11-cyan-ll-carboxylat
Ausgangsstoffe: l64,5 g (0,6 Mol) "Cyansäure", 105,8 g
(0,598 Mol)Bromessigsäure-propargylester,
60,4 g (0,6 Mol) Triäthylamin und 1,6 1 Essigester.
Schmp.: 96-97 C (umkristallisiert aus Äther);
Ausbeute: 131,5 g (59,6 %)
Analyse:
berechnet für C H O4N: C: 74,58, H: 4,6l, N: 3,77
gefunden: C: 74,13, H: 4,54, N: 3,75
SO 98LS /1099
H. Carbo-2·,2·,2'-trifluoräthoxymethyl-9,lO-dihydro-9,
lO-äthanoanthracen-ll-cyan-ll-carboxylat
Ausgangsstoffe: 110 g (0,4 Mol) "Cyansäure", 110,5 g
(0,5 Mol) Bromessigsäure-2,2,2-trifluoräthylester, 40,4 g (0,4 Mol)
Triäthylamin und 1,3 1 Essigester·
Schmp.: 56-57 C (umkristallisiert aus Äther-Pentan
3:1), Ausbeute: 117,7 S (70,8 %)
Analyse:
berechnet für C33H gO^NF»: C: 63,61, H: 5,88, N: 3,37
gefunden: C: 63,92, H: 4,15, N: 3,25
I. Carbohexoxymeth.yl-9,lO-dihydro-9,10-äthanoanthracen-11-cyan-ll-carboxylat
Ausgangsstoffe: 206,3 g (0,75 Mol) "Cyansäure",
209,1 g (0,938 Mol) Bromessigsäurehexylester, 75,8 g (0,75 Mol) Triäthylamin
und 2,2 1 Essigester.
Schrap.ι 55-56 °C (umkristallisiert aus Äther-Pentan
1:1), Ausbeute: 201,2 g (64,3 %)
Analyse:
berechnet für C 26H27°4N: C: 7^,80, H: 6,52, N: 3,36
gefunden: C: 75,05, H: 6,69, N: 3,33
6Q9845MQ99
- Ib -
Allgemeines Vorgehen zur Herstellung von Carbalkoxymethyl-2-cyanacrylaten (V)
Ein gerührtes Gemisch mit 0,25 Mol eines Carbalkoxymethyl-9,lO-dihydro-9jlO-äthanoanthracen-ll-cyan-ll-carboxylats
des Beispiels 3, 0,24 Mol Maleinsäureanhydrid, 0,5 g Hydrochinon und 1,0 g Phosphorpentoxid in 250 ml wasserfreiem
Xylol, 30 see mit Schwefeldioxidgas behandelt, wurde 5 l8
h rückflußgekocht. Das Anthracen-Maleinsäureanhydrid
wurde abfiltriert, und das Filtrat wurde unter vermindertem Druck vom Lösungsmittel befreit. 50 ml Aceton wurden zugegeben,
jeglicher Feststoff abfiltriert, und das Filtrat wurde wieder vom Lösungsmittel befreit. Der Rückstand wurde
mit 1,0 g Phosphorpentoxid behandelt, der Vakuumsublimation bei 0,1 mm Hg bei einer 100 C nicht übersteigenden Temperatur
unterworfen und schließlich bei einem absoluten Druck von 0,07 ram bis 0,2 mm in einen Behälter vakuumdestilliert,
der etwa 0,05 % Hydrochinon, bezogen auf die vorgesehene Ausbeute an Destillat, enthielt. Das Endprodukt wurde mit
300 - 600 TpM SO^ stabilisiert, und die Hydrochinonkonzentration
wurde auf 0,1 % eingestellt.
Nach der vorstehenden Methode und unter Einsatz der angegebenen Mengen an Ausgangsstoffen wurden die folgenden speziellen
Verbindungen hergestellt. Alle Produkte wurden durch Elementaranalyse und IR-und NMR-Spektren identifiziert.
A. Carbomethoxymethyl-2-cyanacrylat
Ausgangsstoffe: 122,5 g (0,353 Mol) Carbomethoxymethyl-
9,lO-dihydro-9,10-äthanoanthracen-llcyan-11-carboxylat,
94,1 g (0,339 Mol)
6098^5/1099
Maleinsäureanhydrid, 0,7 g Hydrochinon, 1,4 g Phosphorpentoxid und 400 ml mit
SO2 behandeltes Xylol. Rückflußzeit 6h.
Sdp.: 84-86 °C/0,5 mm; Ausbeute: l4,0 g (24 %)
Analyse:
berechnet für C H7O4N: C: 49,71, H: 4,17, N: 8,28
gefunden: C: 49,94, H: 4,32, N: 8,27
B. Carbathoxymethyl-2-cyanacrylat
Ausgangsstoffe: 90,0 g (0,25 Mol) Carbäthoxymethyl-9,
lO-dihydro-9,lO-äthanoanthracen-11-cyan-11-carboxylat,
23,5 g (0,24 Mol) Maleinsäureanhydrid, 0,5 g Hydrochinon, 1,0 g Phosphorpentoxid, 25O ml
mit SO2 behandeltes Xylol. Rückflußzeit 8 h.
Sdp.: 89-92 °C/0,5 mm; Ausbeute: 22,7 g (50,5 %)
Analyse:
berechnet für CgH O4N: C: 52,46, H: 4,95, N: 7,66
gefunden: C: 52,42, H: 4,84, N: 7,54
C. Carbo-i-butoxymethyl-2-cyanacrylat (IX)
Ausgangsstoffe: 93,7 g (0,24l Mol) Carbo-i-butoxy-
methyl-9,lO-dihydro-9,10-äthanoanthracen-11-cyan-ll-carboxylat,
22,7 g (0,232 Mol) Maleinsäureanhydrid, 0,5 g
6098/* 5/1099
Hydrochinon, 1 g Phosphorpentoxid und 25O ml mit SO3 behandeltes Xylol.
Rückflußzeit 8h.
Sdp.: 92-96 °C/0,08 mm. Beim Stehen kristallisierte
das Destillat. Die Kristalle hatten einen Schmelzpunkt von 28-29 °C.
Ausbeute: 32,5 g (66,6 %)
Analvse:
berechnet für C1()H 0^N: C: 56,86, H: 6,20, N: 6,63
gefunden: C: 57,17, H: 6,00, N: 6,58
D. Carbohexoxymethyl-2-cyanacrylat
Ausgangsstoffe: 200,3 g (0,48 Mol) Carbohexoxymethyl-
9,I0-dihydro~9,10-äthanoanthracen-llcyan-11-carboxylat,
45,2 g (O,46l Mol)
Maleinsäureanhydrid, 1 g Hydrochinon, 2 g Phosphorpentoxid und 400 ml mit SO behandeltes Xylol. Rückflußzext
8 h.
Sdp.: 110-113 °C/0,08 mm; Ausbeute: 50,9 g (44,9 %)
Analyse:
berechnet für C H O.Ni C: 60,24, H: 7,l6, N: 5,85
gefunden: C: 60,13, H: 7,27, N: 5,71
E. Carboctoxymethyl-2-cyanacrylat
Die Veresterung von 13755 g (0,5 Mol) "Cyansäure" mit
S (0,625 Mol) Bromessigsäureoctylester, 50,5 g
6098 4 5/1099
(0,5 Mol) Triäthylamin und 1,3 1 E.ssigester wurde nach der zuvor beschriebenen allgemeinen Arbeitsweise des
Beispiels 3 durchgeführt. Nach dem Aufarbeiten verblieben l86,9 g (0,42 Mol, 84,O %) eines Öls, das nicht
kristallisierte und als solches der Reaktion gemäß der allgemeinen Arbeitsweise des obigen Beispiels 4 unterworfen
wurde.
Ausgangsstoffe: 39,6 g (0,40 Mol) Maleinsäureanhydrid,
0,8 g Hydrochinon, 1,6 g Phosphorpentoxid und 400 ml mit SO behandeltes
(Z*
Xylol. Rückflußzeit 8h. Das Produkt wurde
zweimal destilliert.
Sdp.: 119-121 °C/0,07 mm; Ausbeute: 30,0 g (27,2 %)
Analyse:
berechnet für C14H21O4N: C: 62,90, H: 7,92, N: 5,24
gefunden: C: 62,82, H: 7,79, N: 5,00
F. Carballoxymethyl-2-cyanacrylat (XII)
Ausgangsstoffe: l40 g (0,375 Mol) Carballoxymethyl-9,
lO-dihydro-9,lO-äthanoanthracen-11-cyan-11-carboxylat,
35,3 g (0,36 Mol) Maleinsäureanhydrid, 0,75 g Hydrochinon, 1,5 g Phosphorpentoxid und 400ml
mit SO2 behandeltes Xylol. Rückflußzeit 6 h.
Sdp.: 87-9O °C/0,09 mm; Ausbeute: 20,8 g (29,6 %)
Analyse:
berechnet für C9H9O^N: C: 55,38, H: 4,65, N: 7,l8
gefunden: C: 55,70, H: 4,79, N: 7,06
G. Carbo-n-butoxymethyl-2-cyanacrylat (XIII)
Ausgangsstoffe: 83,2 g (0,2l4 Mol) Carbo-n-butoxy-
methyl-9,lO-dihydro-9,I0-äthanoanthracen-11-cyan-ll-carboxylat,
20,1 g (0,205 Mol) Maleinsäureanhydrid, 0,5 g Hydrochinon, 0,9 g Phosphorpentoxid
und 23O ml mit SO behandeltes
CLi
Xylol. Rückflußzeit 9h.
Sdp.: 1O4-1O5°C/O,O7 mm; Ausbeute: 24,3 g (55,8 %)
Analyse:
berechnet fiii- C^H^Q^N: C: 56,86, H: 6,2O3 N:6,63
gefunden: C: 57,07, H: 5,90, N:6,45
H. Carboparopargoxyniethyl-S-cyanacjrylat
Ausgangsstoffe: 131,5 g (0,354 Mol) Carbopropargoxy-
methyl-9,lO-dihydro-9,10-äthanoanthracen-11-cyan-ll-carboxylat,
33,3 g (0,34 Mol) Maleinsäureanhydrid, 0,7 g Hydrochinon, 1,4 g Phosphorpentoxid und
35O ml mit SO2 behandeltes Xylol. Rückflußzeit
7 h.
Sdp.: 94-95 °C/0,07 mm; Ausbeute: 7,5 g (ll,4 %)
0 09845/1099
Analyser
berechnet für C9H7O4N: C: 55,96, H: 3,65, N: 7,25
gefunden: C: 56,29, H: 3,71, N: 7,l6
I. Carbo-2',2',2'-trifltioräthoxymethyl-2-cyanacrylat
Ausgangsstoffe: 100,1 g (0,24l Mol) Carbo-2·,2»,2·-
trifluoräthoxymethyl-9,10-dihydro-9,lO-äthanoanthracen-ll-cyan-ll-carboxylat,
22,7 g (0,232 Mol) Maleinsäureanhydrid, 0,5 S Hydrochinon, 1,0 g
Phosphorpentoxid und 200 isil mit SO
behandeltes Xylol. Rückflußzeit 7h. Das Produkt kristallisierte spontan
während der Destillation, Schmp. 66 bis 67 °C.
Sdp.: 74 - 75 °C/O,O7 nsrn; Ausbeute: 28 g (51,0 %)
Analyse:
berechnet für CgHgO^NF : C: 40,52, H: 2,55, N: 5,91
gefunden: C: 4O,6l, H: 2,51, N: 5,94
J· Carbo-2'-äthoxyäthoxymethyl-2-cyanacrylat
Das rohe Anthracen-Addukt wurde durch Verestern von
162,4 g (0,59 Mol) "Cyansäure" mit 154,6 g (0,732 Mol) Bromessigsäure-2*-äthoxyäthylester in Gegenwart von
59,7 S (0,59 Mol) Triäthylamin in 2 1 Essigester gemäß der allgemeinen Arbeitsweise des Beispiels 3 erhalten.
Ausbeute an Rohaddukt 222,5 g (0,549 Mol)
(93 %)· Das Rohaddukt wurde nach der allgemeinen Ar-
R 0 9 8 4 5 / 1 D 9 9
beitsweise des Beispiels 4 mit den folgenden Reaktionskomponenten
umgesetzt;
Ausgangsstoffe: 51» 6g (0,527 Mol) Maleinsäureanhydrid,
1 g Hydrochinon, 2 g Phosphorpentoxid und 550 ml mit SO2 behandeltes
Xylol. Rückflußzeit 8h. Ausbeute nach 2 Destillationen 13 g (l0,9 %).
Analvse:
berechnet für C10HO-N: C: 52,86, H: 5,77, N: 6,17
gefunden: C: 52,89, H: 6,00, N: 6,01
K. Carbo-2 *-n-butoxyäthoxymethyl-2-cyanacrylat
Das rohe Anthracenaddukt wurde durch Verestern von
192,O g (0,698 Mol) "Cyansäure" 194,5 S (0,872 Mol)
Broraessigsäure-2·-butoxyäthylester in Gegenwart von
70,5 g (0,698 Mol) Triethylamin und 2,4 1 Äthylacetat
nach der allgemeinen Arbeitsweise des Beispiels 3 erhalten. Ausbeute an Rohaddukt 269,8 g (0,623 Mol)
(89 %). Dieses wurde nach der allgemeinen Arbeitsweise des Beispiels 4 mit den folgenden Ausgangsstoffen
umgesetzt:
Ausgangsstoffe: 58,6 g (0,6 Mol) Maleinsäureanhydrid,
1,3 S Hydrochinon, 2,6 g Phosphorpentoxid
und 6OO ml mit SO behandeltes Xylol. Rückflußzeit 6h. Der Reaktionsrückstand wurde bei 0,09 - 0,15 mm
destilliert, und ein über einen Bereich von II7-136 C siedender Anteil wurde
aufgefangen. Dieser bestand aus einem Fest-flüssig-Gemisch. Der Feststoff wur-
609845/1099
de abfiltriert, und das FiItrat wurde teilweise zwei Molekulardestxllatxonen
unterworfen. Das Material destillierte bei einer Außentemperatur von l60 170
C und einem Druck von 0,07 mm. IR- und NMR-Spektren bestätigten die
Struktur, und die Gaschromatographie ergab eine Einzelkomponentenreinheit von 96,6 %.
Herstellung von 9»lO-Dihydro-9,lO-äthanoanthracen-ll-cyan-11-carbonylchlorid (HI-A)
__
Ein Gemisch aus 27,5 g (0,1 Mol) "Cyansäure" des Beispiels
1, l4,5 ml (0,2 Mol) Thionylchlorid, 5 Tropfen Pyridin und
200 ml trockenem Benzol wird gerührt und unter Stickstoff
ti
2 h rückflußgekocht. Nach dem Kühlen wird das Cyansäurechlorid-Addukt
(IH-A) als kristallines Produkt abfiltriert, mit trockenem Benzol gewaschen und mit Hydrorsyacetat oder
einem methylsubstituierten Hydroxyacetat umgesetzt, um Verbindung
(IV) bzw. (IV-A) zu ergeben, wie im Reaktionsschema angegeben. Die Reaktion danach folgt dem allgemeinen Ablauf
der Reaktion der "Cyansäure" mit Bromessigester, wie in Beispiel 3 ausgeführt.
Eine Reihe der Cyanacrylate des Beispiels 4 wurden auf ihre
Eignung als absorbierbare Gewebeklebemittel geprüft, indem die Hydrolysebeständigkeit von Cyanacrylatpolymerisaten,
6098^5/1099
die Festigkeit der Bindung unter Einsatz von Rattenhaut-Substraten
und die Absorptionsgeschwindigkeit im Unterhautzellgewebe (Subkutis) der Ratte bestimmt wurde. Die PoIymerisationswärme
und die bis zum Erreichen der maximalen Wärme erforderliche Zeit wurden ebenfalls für jeden Kleber
in einem mikrokalorimetrischen Test bestimmt, da diese Parameter auf bestimmten Gewebeklebbereichen von Bedeutung
sind. Testmethoden und Ergebnisse sind nachfolgend beschrieben.
Cyanacrylat-Polymerisate wurden durch Mischen gleicher Gewichtsteile
bestimmter monomerer Cyanacrylate des Beispiels 4 mit wieder-hergestelltem lyophxlisiertem menschlichem
Plasma hergestellt. Das erhaltenen Polymerisat wurde gewaschen, getrocknet und pulverisiert. 0,4 bis 0,6 g Pulver
wurden in eine gepufferte wässrige Lösung eingerührt, welche durch Auflösen von 27 g einbasischen Natriumphosphats in 1 1
Wasser und Einstellen auf einen pH von 7,25 durch Zugabe von 50 % Natriumhydroxid hergestellt worden war. Die Temperatur
der Testlösung wurde auf 37 C gehalten, und der Gewichtsverlust des Polymerisats wurde über einen Zeitraum von 3
Monaten bestimmt, wobei folgende Ergebnisse erhalten wurden:
r> -, , x. % Gewichtsverlust
Cyanacrylat-Monomer
1 Woche 2 Wochen 1 Monat 2 Monate 3 Monate
a. | MeC(Kontrolle) | 10,7 | 14,1 | 19,3 | 28,8 | 44,0 |
b. | IBC(Kontrolle) | 3,9 | 2,4 | 2,4 | 2,8 | 5,2 |
C. | CEC | 13,5 | 18,6 | 27,5 | 38,3 | 51,3 |
d. | CIBC | 7,7 | 10,2 | 16,8 | 35,2 | 63,4 |
e. | COC | 2,3 | 4,1 | 19,4 | 55,9 | 85,6 |
6098^5/1099
MeC = Methyl-2-cyanacrylat
IBC = Isobutyl-2-cyanacrylat
CEC = Carbäthoxymethyl-2-cyanacrylat
CIBC = Carbo-i-butoxymethyl-2-cyanacrylat
COC = Carboctoxymethyl-2-cyanacrylat
Wie sich aus den obigen Werten ergibt, wurden die drei erfindungsgemäßen
Cyanacrylate (c, d und e) mit größerer Geschwindigkeit als MeC, das im allgemeinen als ziemlich absorbierbar
angesehen wird, und mit einer beträchtlich grösseren Geschwindigkeit als IBC, einem herkömmlichen Kleber,
der als praktisch nicht absorbierbar angesehen wird, hydrolysiert oder zu wasserlöslichen Bruchstücken umgewandelt.
Die Bindefestigkeit auf den Anwendungsgebieten von Gewebeklebern wurde bezüglich der Adhäsion frisch gewonnener Rattenhaut
bestimmt. Rattenhautstreifen wurden in Halterungen be-
2 festigt, so daß eine Fläche von etwa einem cm Haut für die
Adhäsion zur Verfügung steht. Zwei solche Halterungen sind ineinander gegenüberliegenden Backen eines Instron-Zugfestigkeittestgeräts
angebracht. Ein Tropfen Kleber wird auf die Oberfläche einer Rafctenhaut aufgebracht, und die Häute werden
miteinander in Berührung gebracht und 3 min unter leichtem
Druck gehalten. Die zur Trennung der beiden Häute mit einer Ziehgeschwindigkeit von 12,7 cm/min erforderliche Kraft wird
dann gemessen, und die Festigkeit der Verbindung in g/cm berechnet. Folgende Ergebnisse wurden erzielt:
6098 45/1Ü99
Kleber Bindefestig
keit g/cm2
Methyl-2-cyanacryiat (MeC) 363
b. Isobutyl-2-cyanacrylat (IBC) 398
c. Carbomethoxymethyl-2-cyanacrylat (CMeC) 200
d. Carbäthoxymethyl-2-cyanacrylat (CEC) 376
e. Carbo-i-butoxymethyl-2-cyanacrylat (CIBC) 33O
f. Carbo-n-butoxymethyl-2-cyanacrylat (CBC) 405
g. Carbohexoxyraethyl-2-cyanacrylat (CHC) 544
h. Carbοetoxyraethyl-2-cyanacrylat (COC) 328
i. Carballoxymeth.yl-2-cyanacrylat (CAC) 400
j. Carbo-2'-äthoxyäthoxymethyl-2-cyanacrylat(CE0EC)242
Wie sich aus den obigen Werten ergibt, ist die Bindefestigkeit der meisten erfindungsgemäßen Cyanacrylate der der herkömmlichen
Verbindungen MeC und IBC vergleichbar. Die CMeC-Verbindung neigt etwas zur Instabilität, und die Untersuchungen
wurden mit teilweise polymerisiertem Material durchgeführt,
was für die geringere Bindefestigkeit verantwortlich
ist. Die CHC-Verbindung zeigte ungewöhnlich hohe Bindefestigkeit.
Hierbei wird der Wärmeanstieg gemessen, der auftritt, wenn ein 12 ul-Tropfen von Cyanacrylat-Monomerem zu einer 100 μΐ-Probe
Plasmasubstrat in der Bohrung eines Kalorimeters gegeben wird. Der Wärmeanstieg wird registriert, um den maximalen
Temperaturanstieg und die Zeit zum Erreichen des Maximums zu ermitteln. Folgende Ergebnisse wurden erhalten:
609845/1099
°c | Zeit (sec) |
3,5 | 9 |
2,0 | 128 |
3,0 | 20 |
1,4 | 25 |
1,7 | 28 |
1,5 | 22 |
1,1 | 17 |
1,7 | 29 |
2,0 | 25 |
— ύ ( —
Kleber Polymerisationswärme
a. MeC
b. IBC
c. CMeC
d. CEC
e. CIBC
f. CBC
g. CHC h. COC i. CAC j. CEOEC
Bei der obigen Untersuchung polymerisiert^ die MeC-Probe
nicht· Aus den übrigen Werten geht hervor, daß die erfindungsgemäßen
Kleber, insbesondere die der Proben (e) bis (i), beträchtlich geringere Polymerisationswärmen zeigen
als die IBC-Kontrolle bei etwas längeren Polymerisationszeiten.
Die Eignung der erfindungsgemäßen Cyanacrylate zur Verwendung
als absorbierbare Kleber wurde abschließend in beschränkten in vivo-Untersuchungen bei Ratten ermittelt.
3 bis 6 Dosen von 0,1 ml jeweils eines bestimmten Monomeren wurden in die dorsale Subkutis einer Gruppe von 40 Ratten
injiziert. Die Ratten wurden in Gruppen von 5 Tieren nach Zeiten im Bereich von 2*t h bis zu 6 Monaten getötet, und
das Aussehen und Gewicht des polymerisierten Cyanacrylats wurde zusammen mit einer visuellen Begutachtung der Gewebereaktion
berücksichtigt. Die folgenden Werte wurden erhalten:
609845/1099
- 28 | - | 2 | nach | Injektion Monomerem |
12 | von 0,1 | % | 2617525 | |
0 | L· | -- | JL6 | ml | - | ||||
52 88 |
0 | — | 34 | -- | 24 | Aussehen nach 4 Wochen |
|||
Gewebe kleber |
— | 10 69 |
29 | 12 | 25 | «-- | |||
Verbliebenes Polymerisat in | -- | 46 | 29 | 27 | 17 | 25 | zerfallen | ||
CMeC | Wochen | 78 | 6i | 39 | 40 | 17 | — | zerfallener Fest stoff ti ti |
|
CEC CIBC |
1 | 71 | 69 | 50 | 30 | 26 | Ui | 1» ti | |
CNB | 50 | 97 | 52 | 38 | 87 | 15 | 12 | π ti | |
CHC | 77 | 83 | «... | 82 | 8 | weiche, gelbe Masse |
|||
COC | 97 | 0 | 85 | zerfallener Fest stoff |
|||||
MeC | 92 | unverändert | |||||||
IBC | — | zerfallen | |||||||
CEOEC | — | ||||||||
— | |||||||||
Aus den obigen Werten ergibt sich, daß die erfindungsgemäßen
Cyanacrylate eine gute in vivo-Absorbierbarkeit zeigen, was die vorläufigen Ergebnisse der Untersuchungen zur Hydrolysebeständigkeit
bestätigt.
Die folgenden Beobachtungen bezüglich der Gewebereaktion auf implantierte Cyanacrylatkleber wurden in Verbindung mit der
Untersuchung über die Absorbierbarkeit des Klebers gemacht:
6 e w eb e r e aktion
g. CHC
Akute Histotoxizität
Kleber | MeC | 6 h | 24 h | |
a. | IBC | 4 | 3 | |
cm | b. | 1 | 0 | |
O | CMeC | |||
CD | G · | 3 | 1 | |
CO | ||||
CEC | ||||
cn | d. | CIBC | 3 | 1 |
„j O |
e. | 1 | 0 | |
COC | ||||
co | f. | 1 | 0 |
Woche | (n) | 2 Monate | |
1 | 4 | dünn | |
mittel | dick | dünn | |
dünn | dünn | dünn | |
mittel | mittel dick |
bis | dünn |
mittel | mittel dick |
bis | dünn |
dünn | dünn | dünn | |
dünn | mittel dünn |
bis | |
dünn
dünn
cn
Bei den obigen Werten ist die Histotoxizität nach dem Erscheinungsbild
keine Entzündung (Bewertung 0) bis beträcht-« liehe Entzündung,, wie sie im allgemeinen mit MeC verbunden
ist (Bewertung 4) visuell abgeschätzt. So ergibt sich aus
diesen Werten, daß die erfindungsgemäßen Cyanacrylate, insbesondere
die höheren Alkylderivate, eine geringe Histotoxizität, verglichen mit der, wie sie gewöhnlich mit nichtab—
sorbierbarem IBC verbunden ist, besitzen. Ahnlich ergibt sich
aus der Dicke der Verkapseiung, daß die erfindungsgemäßen
Cyanacrylate im allgemeinen auch mit IBC im Ausmaß der Geweber eaktivität vergleichbar sind.
Die vorstehenden Werte zeigen, daß die erfindungsgemäßen Cyanacrylate allgemein gut geeignet sind als absorbierbare
Gewebekleber und bestimmte funktionelle Vorteile gegenüber dem Isobutyl-2-cyanacrylat des Standes der Technik zeigen,
insbesondere im Hinblick auf die hohe Absorbierbarkeit, verbunden
mit einem geringen Ausmaß an Gewebereaktion.
Die vorstehenden Beispiele und Ergebnisse dienen lediglich der Veranschaulichung bestimmter bevorzugter Ausführungsformen der Erfindung^ für den Fachmann werden in diesen Beispielen
zahlreiche Abwandlungsmöglichkeiten offenbar , und daher ist die Erfindung nicht auf die Arbeitsweisen, Ausgangsstoffe
oder Ergebnisse, wie sie in den Beispielen beschrieben sind, beschränkt.
609845/1099
Claims (11)
- PATENTANSPRÜCHEworin \Oy ein zyklisches 1,3-Dien und R ein organischer
Rest mit 1 bis etwa 12 Kohlenstoffatomen ist. - 2. Verbindung nach Anspruch 1, worin (d)ist.
- 3. Verbindung nach Anspruch 2, worin R eine Alkyl-, Alkenyl- oder Alkinyl- oder eine halogen- oder alkoxysubstituierte Alkyl-, Alkenyl oder Alkinyl-Gruppe mit 1 bis etwa 8 Kohlenstoffatomen, eine Zykloalkyl-, Aralkyl-, Aryl- oder
substituierte Aryl-Gruppe ist. - 4. Verbindung nach Anspruch 2, worin R eine Alkyl-Gruppe mit 4 bis 6 Kohlenstoffatomen ist.
- 5. Verbindung nach Anspruch 2, worin R eine Methyl-, Äthyl-, Allyl-, η-Butyl-, i-Butyl-, Hexyl-, Octyl-, Propargyl-,
2-Butoxyäthyl-, 2-Äthoxyäthyl-, 2,2,2-Trifluoräthyl-,
Zyklohexyl- oder Benzyl-Gruppe ist. - 6. !Verbindung der Formel6098 U5/1099CN O R'i Il 1CH_ =C-C-O-C- COOR 2 IR1worin R ein organischer Rest mit 1 bis etwa 12 Kohlenstoffatomen und jedes Rf für sich Wasserstoff oder eine Methylgruppe ist.
- 7. Verbindung nach Anspruch 6, worin R eine Alkyl-, Alkenyl- oder Alkinyl-Gruppe oder eine halogen- oder alkoxysubstituierte Alkyl-, Alkenyl- oder Alkinyl-Gruppe mit 1 bis 8 Kohlenstoffatomen, eine Zykloalkyl-, Aralkyl-, Aryl- oder substituierte Aryl-Gruppe ist.
- 8. Verbindung nach Anspruch 6, worin jedes R1 Wasserstoff ist.
- 9. Verbindung nach Anspruch 8, worin R eine Alkylgruppe mit 4 bis 6 Kohlenstoffatomen ist.
- 10. Verbindung nach Anspruch 8, worin R eine Methyl-, Äthyl-, Allyl-, η-Butyl-, i-Butyl-, Hexyl-, Octyl-, Propargyl-, 2-Butoxyäthyl-, 2,2,2-Trifluoräthyl-, Zyklohexyl- , Benzyl- oder 2-Äthoxyäthyl-Gruppe ist.
- 11. Verfahren zum Verbinden zweier Flächen, dadurch gekennzeichnet, daß auf wenigstens eine der Flächen eine Verbindung gemäß Anspruch 6 aufgebracht wird und die Flächen miteinander in Berührung gebracht werden, bis die Verbindung polymerisiert.609845/1099
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