DE2626939C2 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine dazugehörige
Vorrichtung zur Reinigung von Abgasen, wobei das darin enthal
tene Schwefeldioxid und die Stickoxide an einem körnigen, aus
Aktivkoks oder Aktivkohle bestehenden Adsorbens abgetrennt
werden, dabei das Adsorbens zwei parallel angeordnete Adsorp
tionsschichten von oben nach unten durchwandert und vom zu
reinigenden Abgas quer durchströmt wird sowie beladenes Adsor
bens regeneriert und in die Adsorptionsschichten zurückgeführt
wird.
Ein solches Verfahren ist aus der DE-OS 21 41 075 bekanntgewor
den.
Aus "Erste Betriebserfahrungen mit dem BF-Verfahren zur Rauchgas
entschwefelung" in Kraftwerk und Umfeld, 1975, ist weiterhin
eine Vorrichtung bekanntgeworden, bei der das verunreinigte
Abgas im oberen Teil des Adsorbens mit frischem Adsorbens in
Berührung kommt, während ihm im unteren Teil ein zunehmend
höher beladenes Adsorbens entgegensteht. Ein teilbeladenes
Adsorbens bewirkt aber nur eine ungenügende Reinigung. Bei
dem Reinigungsverfahren kann daher nur entweder eine weitgehende
Ausnutzung des Adsorbens oder eine vollständige Reinigung des
Abgases erreicht werden.
Weiterhin ist es bei einem in der DE-PS 19 51 855 beschriebenen
Verfahren zum Reinigen von Abgasen durch Adsorption bekannt,
das Abgas auf der Anströmseite in der Weise ungleichmäßig zu
verteilen, daß bei gleichbleibender Gesamtabgasmenge dem oberen
Teil der Wanderschicht eine größere Abgasmenge zugeführt wird.
Diese ungleichmäßige Beaufschlagung ist mit einer Erhöhung
der Durchströmgeschwindigkeit verbunden, die Druckverluste
und eine Verschlechterung der Abscheidewirkung zur Folge hat.
Bei diesem Verfahren ist es weiterhin bekannt, die Wanderge
schwindigkeit des Adsorptionsmaterials in der Wanderschicht
an der Anströmseite des Abgases zu erhöhen. Auf diese Weise
soll der auf der Gasanströmseite von dem Adsorbens festgehaltene
Staub schneller abgeführt werden, um so einer Erhöhung des
Druckverlustes entgegenzuwirken.
Der Erfindung liegt, ausgehend von einem Verfahren der eingangs
genannten Art, die Aufgabe zugrunde, eine vollständige Beladung
des Adsorbens auch aus der abströmseitigen Adsorptionsschicht
des gattungsgemäßen Verfahrens zu erreichen, um die Regene
rationsstufe besser auszulasten sowie gleichzeitig die Brand
gefahr im Adsorptionsbehälter zu verringern.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß das
niedriger beladene Adsorbens aus der Adsorptionsschicht auf
der Abströmseite abgezogen wird und unregeneriert zusammen
mit frischem Adsorbens wieder in den Adsorber eingeführt wird
und erst nach Durchwandern der anströmseitigen Adsorptionsschicht
regeneriert wird. Gemäß einer Weiterbildung lassen sich besonders
gute Ergebnisse erreichen, wenn die Adsorptionsschicht auf
der Abströmseite mit dem regenerierten Adsorbens aus der Adsorp
tionsschicht auf der Anströmseite beschickt wird. Während im
ersteren Fall noch ein geringer Teil des niedriger beladenen
Adsorbens auch in der Adsorptionsschicht auf der Abströmseite
enthalten ist, ist im letzteren Fall sichergestellt, daß das
niedriger beladene Adsorbens allein der Adsorptionsschicht
auf der Anströmseite zugeführt wird.
Gegenüber dem bisher bekanntgewordenen Stand der Technik er
möglicht das erfindungsgemäße Verfahren durch die unmittelbare
Rückführung des niedriger beladenen Adsorbens eine Entlastung
der Regenerationsstufe, die im wesentlichen nur noch stärker
beladenes Adsorbens zugeführt erhält und kleiner ausgelegt
werden kann.
Ein weiterer wesentlicher Vorteil ist, daß in der Anströmstufe
wegen der langsamer ablaufenden Adsorption an teilbeladenem
Adsorbens eine zu starke Erwärmung vermieden wird, was beim
Durchströmen einer Adsorptionsschicht, die nur frisches Adsor
bens enthält, mit unbehandeltem Abgas leicht eintreten kann.
In der Praxis mußte dem bisher durch zusätzliche Kühleinrich
tungen begegnet werden. Die Erfindung weist somit einen wirksamen
Weg zur Brandvorbeugung, indem entweder (abströmseitig) vorge
reinigtes Abgas mit frischem Adsorbens bzw. (anströmseitig)
unbehandeltes Abgas mit im wesentlichen nur teilbeladenem Adsor
bens zu Reaktion gelangt.
Zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens wird eine
Vorrichtung vorgeschlagen, die sich durch apparative Einfachheit
auszeichnet. Sie besteht aus nur einem ringförmigen Adsorptions
schacht, in dem durch apparative Maßnahmen zwei Adsorptions
schichten, eine anströmseitige und eine abströmseitige, ver
wirklicht sind. Dies wird durch eine entsprechende Anordnung
von Zu- und Abführungseinrichtungen für das Adsorbens und durch
vergleichsweise einfache gasdurchlässige Trennelemente bewirkt
(Anspruch 3 und 4).
Die Ansprüche 5 und 6 sind zweckmäßige Weiterbildungen der
Vorrichtung.
Mehrere Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der Zeichnung
dargestellt und werden im folgenden näher erläutert. Es zeigt
Fig. 1 schematisch einen Adsorber gemäß der Erfindung,
Fig. 2 den Schnitt II-II nach Fig. 1 und
Fig. 3 bis 5 andere Ausführungsformen des Adsorbers.
Der Adsorber besteht aus einem Gehäuse 1 von zylindrischer
Form, in dessen Innerem zwei ringförmige, gasdurchlässige Wände
2 und 3 konzentrisch angeordnet sind. Die gasdurchlässigen
Wände 2, 3 sind aus Jalousien aufgebaut. Der von ihnen umgrenzte
Raum ist mit einem aus Aktivkoks oder Aktivkohle bestehenden
Adsorbens gefüllt. Das Adsorbens wird durch eine Einfüllöffnung
4 im Kopf
des Adsorbergehäuses 1 zugeführt. Es durchwandert den durch die
gasdurchlässigen Wände 2, 3 begrenzten Raum und wird durch die
Austragsöffnungen 5 und 6 abgezogen. In den Austragsöffnungen
5 und 6 angeordnete Abzugsorgane 7 und 8, wie Vibrorinnen oder
Zellenradschleusen, regeln die Mengen des ausgetragenen Adsorbens.
Das zu reinigende Abgas, z. B. das Rauchgas aus einer Kraftwerks
anlage, wird durch das Rohr 9 in das Innere des Adsorbergehäu
ses 1 eingeführt. Es durchströmt die wandernde Adsorberschicht
in radialer Richtung von innen nach außen und wird dabei von
den Schadstoffen befreit.
Anschließend gelangt es in einen die äußere gasdurchlässige
Wand 3 umgebenden Sammelkanal 10 und wird von dort durch den
Auslaßstutzen 11 einem Kamin zugeführt.
Das durch die Berührung mit dem Abgas beladene Adsorbens wird
anschließend einer Regeneration, z. B. auf thermischem Wege, unter
worfen. Zur vollständigen Ausnutzung des Adsorbens wurde bisher
seine Durchsatzgeschwindigkeit so eingestellt, daß es weitgehend
beladen ist, wenn es die Abzugsöffnung 5 erreicht hat. Da das
auf diese Weise weitgehend beladene Adsorbens auch noch mit un
gereinigtem Rauchgas in Kontakt kommt, ist seine Reinigungskraft
in diesem Bereich gering.
Um diesen Nachteil zu vermeiden, ohne gleichzeitig den Bauaufwand
wesentlich zu erhöhen, wird die wandernde Adsorbensschicht in
zwei Schichten aufgeteilt, und zwar in eine auf der Anströmseite
der Abgase, also der gasdurchlässigen Wand 2 benachbart, und in
eine an der Abströmseite, also der gasdurchlässigen Wand 3
benachbart. Die Durchsatzgeschwindigkeit des Adsorbens wird dabei
so eingestellt, daß es in der Schicht auf der Anströmseite voll
beladen und in der Schicht auf der Abströmseite nur teilbeladen
wird. Um das angestrebte Ziel zu erreichen, sind nach der in
Fig. 1 dargestellten Ausführungsform auf der Anströmseite und
auf der Abströmseite getrennte Austragsöffnungen 5, 6 für das
die jeweiligen Schichten durchwandernde Adsorbens vorgesehen.
Dabei wird das Abzugsorgan 8 in der Austragsöffnung 6 so einge
stellt, daß die auf der Abströmseite liegende Wanderschicht mit
größerer Geschwindigkeit wandert als die Schicht auf der An
strömseite. Um ein Vermischen der beiden Schichten zu vermeiden,
sind Trennelemente vorgesehen, die aus ringförmigen Blechen 12
bestehen, die in Wanderrichtung des Adsorbens verlaufen. Das
nur teilbeladene Adsorbens aus der Schicht auf der Abströmseite
wird, wie durch die Linien 13 angedeutet, rückgeführt und
zusammen mit dem regenerierten Adsorbens in den Kopf des Ad
sorbers durch die Einfüllöffnung 4 eingegeben.
Bei der in Fig. 3 dargestellten Ausführungsform ist für die
Schicht auf der Abströmseite eine eigene Zuführöffnung 14 für
das Adsorbens vorgesehen. Durch diese Zuführöffnung 14 wird aus
schließlich unbeladenes Adsorbens eingespeist, während durch die
Einfüllöffnung 4 regeneriertes zusammen mit teilbeladenem Ad
sorbens zugeführt wird. In diesem Fall kann auch mit einer
gleich großen Abzugsgeschwindigkeit für beide Schichten gear
beitet werden.
Bei der in der linken Seite in Fig. 3 dargestellten Ausführungs
form sind zwischen den beiden Schichten keine Trennelemente vor
gesehen. Durch die getrennte Zuführung des Adsorbens durch die
Öffnung 14 und die getrennte Abführung durch die Abzugsöffnung
6 wird eine in vielen Fällen ausreichende Trennung der beiden
Schichten gegeneinander bewirkt.
Auch hier lassen sich eindeutigere Verhältnisse schaffen, wenn
Trennelemente vorgesehen werden. Ein Beispiel dafür ist in
dem rechten Teil der Fig. 3 dargestellt. Hiernach sind die
Trennelemente durch zwei gasdurchlässige, aus Jalousien aufge
baute Wände gebildet, die zwischen sich einen nach außen abge
schlossenen Gasraum einschließen. In diesem Gasraum tritt ein
Ausgleich des Konzentrationsgefälles des aus der ersten Wander
schicht austretenden Gases auf. Das in die zweite Wanderschicht
eintretende Gas weist somit an allen Stellen annähernd die
gleiche Schadstoffkonzentration auf.
Fig. 4 zeigt, wie die schon vorher erwähnte Trennung der Schich
ten durch Jalousiewände 15 im verdickten Teil erreicht wird.
Nach Fig. 5 sind Trennbleche 12 in diesem Teil vorgesehen.
Auf dem verdickten Teil ist die Wanderschicht von einem eigenen
Abgasteilkanal 17 umgeben, der von dem Abgassammelkanal 10
getrennt ist. Zum Ausgleich des Druckunterschiedes ist in dem
Auslaßstutzen 18 des Abgasteilkanals 17 ein Gebläse angeord
net.
Claims (6)
1. Verfahren zur Reinigung von Abgasen, insbesondere Rauch
gasen, wobei das darin enthaltene Schwefeldioxid und die
Stickoxide an einem körnigen, aus Aktivkohle oder Aktivkoks
bestehenden Adsorbens abgetrennt werden, dabei das Adsorbens
zwei parallel angeordnete Adsorptionsschichten von oben nach
unten durchwandert und vom zu reinigenden Abgas quer durch
strömt wird sowie beladenes Adsorbens regeneriert und in
die Adsorptionsschichten zurückgeführt wird, dadurch gekenn
zeichnet, daß das niedriger beladene Adsorbens aus der Ad
sorptionsschicht auf der Abströmseite abgezogen wird und
unregeneriert zusammen mit frischem Adsorbens wieder in
den Adsorber eingeführt wird und erst nach Durchwandern
der anströmseitigen Adsorptionsschicht regeneriert wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Adsorptionsschicht auf der Abströmseite mit dem regene
rierten Adsorbens aus der Adsorptionsschicht auf der Anström
seite beschickt wird.
3. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch
1, gekennzeichnet durch einen zylindrischen Adsorptionsmittel
behälter (1) mit einem ringförmigen Adsorptionsschacht,
der durch gasdurchlässige Wände (2, 3) begrenzt wird und
getrennte Abführungseinrichtungen (5, 6, 7, 8) für die an
strömseitige und abströmseitige Adsorptionsschicht aufweist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß
der Adsorptionsschacht durch gasdurchlässige Trennelemen
te (12, 15) in zwei ringförmige Adsorptionsteilschächte
unterteilt wird.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß
die Trennelemente (12, 15) durch zwei parallele gasdurch
lässige Wände gebildet werden, die durch einen schmalen
Zwischenraum getrennt sind.
6. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß
die auf der Abströmseite des Abgases vorgesehene Wanderschicht
die Wanderschicht auf der Anströmseite nur auf deren der
Abzugseinrichtung (5, 6, 7, 8) zugewandten Teil unter Ver
dickung der Wanderschicht insgesamt umgibt, der verdickte
Teil der Wanderschicht von einem eigenen Abgasteilkanal
(17) umgeben ist, und in dem zum verdickten Teil gehören
den Abgasteilkanal (17) ein Gebläse angeordnet ist.
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