DE2631892A1 - Elektrochemische zelle - Google Patents
Elektrochemische zelleInfo
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Description
United States Energy Research And Development Administration,-Washington,
D.C. 20545, U.S.A.
Die Erfindung bezieht sich auf eine elektrochemische Sekundärzelle,
und zwar insbesondere auf Metallsulfidzusätze für das
positive Elektrodenmaterial innerhalb einer sekundären elektrochemischen
Zelle. Ganz allgemein bezieht sich die Erfindung auf elektrochemische Hochtemperatur-Sekundärzellen und Batterien
aus solchen Zellen, die als Leistungsquellen für elektrische Kraftfahrzeuge, elektrische Hybridfahrzeuge oder zur Speicherung
von Energie verwendet werden können, die während Intervallen erzeugt wird, die außerhalb der Spitzennetzbelastung liegen.
Die Erfindung ist insbesondere anwendbar bei elektrochemischen Zellen, die Metallsulfide als positive Elektroden-Reaktionsmittel
und Alkalimetalle als negative Elektroden-Reaktionsmittel verwenden.
Es wurden bereits umfangreiche Entwicklungsarbeiten auf dem Gebiet der elektrochemischen Zellen und ihrer Elektroden durchgeführt.
Die verschiedenen Erfolg versprechenden Zellenarten verwendeten Lithium, Lithium-Aluminiumlegierung oder Natrium
als das Reaktionsmittel oder aktive Material in der negativen Elektrode. In den positiven Elektroden wurden Chalcogene, ins-
6098-86/1(U*
besondere Schwefel und Schwefelverbindungen, benutzt. Elektroden
aus geschmolzenem Salz enthalten im allgemeinen die Ionen des negativen Reaktionsmittels und erzeugen ionischen Leitung
zwischen den Elektroden. Beispiele dieser sekundären Hochtemperaturzellen sind in folgenden U.S. Patenten angegeben:
3 887 396, 3 884 715, 3 827 910, 3 716 4o9 und 3 488 221.
Ferner beziehen sich auf solche Zellen das U.S. Patent 3 9o7 sowie die DT-OS 25 42 406.
Die Eisensulfide FeS„ und FeS haben sich als besonders attraktive
Schwefelverbindungen zur Verwendung als positive Elektroden-Reaktionsmittel herausgestellt. Diese Materialien sind
ohne weiteres verfügbar und leichter innerhalb der Zelle einzuschließen als elementarer Schwefel. Obwohl FeS9 ein geringeres
Äquivalentgewicht besitzt und im allgemeinen besser innerhalb der positiven Elektroden arbeitet als FeS, reagiert
es mit Eisenkomponenten und degradiert diese innerhalb der Zelle zur Bildung von FeS. Infolgedessen sind inerte Materialien,
wie beispielsweise Molybdän, Wolfram oder Kohlenstoff, zur Verwendung in Stromsammlern und elektrischen Klemmen in Berührung
mit den FeS_-Kathodenzusammensetzungen erforderlich. Nachteiligerweise
sind diese Materialien schwer zu schweissen und auch sonst schwer in der Form zweckmäßiger Gebilde herzustellen. Insbesondere
Molybdän wurde in großem Umfang als ein Stromsammler mit FeS„-positiven-Elektroden verwendet. Dieses Stromsammlermaterial
liefert einen beträchtlichen 'Beitrag hinsichtlich des Gewichts und der Kosten der Zelle.
Andere Probleme ergaben sich bei der Entwicklung von Eisendisulfid-positiven-Elektroden.
Eine beträchtliche Volumenerhöhung erfolgt dabei, wenn dieses aktive positive Elektrodenmaterial
mit den Lithium-Ionen innerhalb des Elektrolyts reagiert und ein Lithiumsulfid-Reaktionsprodukt erzeugt. Die
Expansion kann die Elektrodenumschließung zerbrechen oder deformieren und vermindert die Zellenleistungsfähigkeit.
Darüber hinaus werden verschiedene Zwischenphasen innerhalb der positiven Elektrode ausgebildet, beispielsweise festePhasen
von Li3FeS2, Li4Fe3S5, usw.. Bestimmte dieser" Phasen können
die wirkungsvolle Ausnutzung der aktiven Elektrodenmaterialien
609886/1043
stören.
Im Hinblick auf diese Probleme bei der Entwicklung von Eisendisulfid
als aktives Material für die positive Elektrode hat sich die Erfindung zum Ziel gesetzt, eine verbesserte Zusammensetzung
zur Verwendung als aktives Material innerhalb einer positiven Elektrode einer elektrochemischen Sekundärzelle anzugeben.
Die Erfindung hat sich ferner zum Ziel gesetzt, ein positives Elektrodenmaterial vorzusehen, welches zusammen mit
einer verringerten Menge an inertem Material für den Stromkollektor verwendet werden kann. Die Erfindung sieht ferner ein
aktives Material für die positive Elektrode vor, welches Eisendisulfid aufweist, welches bei Entladung eine verminderte Ausdehnung
erfährt. Die Erfindung sieht ferner ein aktives Material für eine positive Elektrode vor, und zwar mit Eisendisulfid,
welches eine verbesserte Ausnutzung des aktiven Materials zeigt.
Die vorliegende Erfindung sieht eine sekundäre elektrochemische Zelle vor, die eine negative Elektrode, eine positive
Elektrode mit einem verbesserten aktiven Material und einen Elektrolyten zur Erzeugung ionischer Leitung zwischen den
Elektroden verwendet. Das verbesserte aktive Material für die positive Elektrode umfaßt einen Hauptgewxchtsanteil an Eisendisulfid
und einen kleineren Gewichtsanteil eines mehrwertigen Metallsulfids,das kein Eisendisulfid ist.Gemäß einem speziellen
Ausführungsbeispiel der Erfindung ist das mehrwertige Metallsulfid ein Sulfid aus der Gruppe der folgenden mehrwertigen
Metalle: Kobalt, Nickel, Kupfer, Mangan und Cer.
Weitere bevorzugte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den Ansprüchen sowie aus der Beschreibung von Ausführungsbeispielen
anhand der Zeichnung; in der Zeichnung zeigt:
Fig. 1 einen Querschnitt einer elektrochemischen Sekundärzelle;
609886/104*
Fig. 2 den spezifischen Widerstand abhängig vom Atomanteil (x) von Co in Fe1- Co S ;
Fig. 3A und 3B graphische Darstellungen der Zellenspannung abhängig vom Prozentsatz der theoretischen Kapazität
für mehrere elektrochemische Zellen/ die im Beispiel IV beschrieben sind. In Fig. 3A sind die
aktiven Materialien für die positive Elektrode in Kurve A: FeS2, Kurve B: FeS3-CoS2, bei Kurve C:
FeS3-NiS und bei Kurve D: FeS-Cu3S. In Fig. 3B
sind die aktiven Materialien bei Kurve A: FeS„, bei Kurve E: FeS-MnS und bei Kurve F: FeS3-Ce3S ;
Fig. 4 ist eine graphische Darstellung des prozentualen Volumenanstiegs abhängig von der prozentualen
theoretischen Kapazität für die positiven Elektroden des Beispiels V. \
In Fig. 1 ist eine sekundäre elektrochemische Zelle dargestellt, die zur Demonstration der vorliegenden Erfindung verwendet
wurde. Es ist natürlich klar, daß auch verschiedene andere Zellenformen verwendet werden können, und zwar einschließlich
der in den oben genannten Patenten und Patentanmeldungen genannten, um das gemäß der Erfindung vorgesehene
positive Elektrodenmaterial zu verwenden. Die gezeigte Zelle weist ein Aussengehäuse 11 aus rostfreiem Stahl bei einem
anderen inerten Material auf und enthält zwei negative Elektroden 13 und 15 sowie eine mittig angeordnete positive
Elektrode 17.Die Elektroden sind voneinander durch einen
elektrisch isolierenden Schirm, Papier oder Stoff 19, beispielsweise
aus Bornitrid, getrennt, wobei dieser Stoff als die positive Elektrode 17 umhüllend dargestellt ist. Der
größte Teil des Volumens des Zellengehäuses 11, der nicht
durch die Elektroden eingenommen ist und insbesondere das Volumen zwischen den positiven und negativen Elektroden ist
mit einem geschmolzenen Elektrolyten zur ionischen Leitung zwischen den Elektroden angefüllt. Aus Gründen der Klarheit
ist der geschmolzene Elektrolyt in der Zeichnung nicht dargestellt. Der in der Zelle verwendete Elektrolyt kann aus den
bekannten eutektischen Salzzusammensetzungen ausgewählt sein,
die bei den Zellenbetriebstemperaturen geschmolzen sind. Elektrolyse, wie beispielsweise die eutektischen Zusammensetzungen
von LiCl-KCl oder LiCl-LiF-KBr und LiF-LiCl-LiI Salze haben sich für diesen Zweck als geeignet herausgestellt. Andere
geeignete elektrolytische Salze können aus den im U.S. Patent 3 288 221 angegebenen entnommen werden.
Ein elektrischer Leiter 21 läuft durch die Gehäusewand und eine Öffnung innerhalb der oberen negativen Elektrode in elektrische
Berührung mit der mittig angeordneten positiven Elektrode 17. Der Leiter wird gegenüber dem Zellengehäuse durch ein geeignetes
elektrisches Durchführungsgebilde 23 gehaltert und isoliert. Elektrischer Kontakt mit den negativen Elektroden
wird über das Zellengehäuse 11 durch übliche elektrische Verbindungen (die nicht dargestellt sind) hergestellt.
Die negativen Elektroden 13 und 15 können von irgendeiner derjenigen
Arten sein, wie sie in den oben erwähnten Patenten und Patentanmeldungen beschrieben sind. Diese negativen Elektroden
können als aktives Material ein geschmolzenes Alkalimetall, wie beispielsweise Lithiummetall oder Natriummetall,
enthalten. Ferner kann auch eine feste Legierung von Lithium-Aluminium, Lithium-Magnesium und anderen binären und ternären
Lithium-Legierungen als das aktive Material dienen. Ein geschmolzenes aktives Material für die negative Elektrode ist
innerhalb eines porösen Substrats aus beispielsweise rostfreiem Stahl oder Nickel enthalten. Ein Festlegierungsmaterial, beispielsweise
eine Lithium-Aluminiumlegierung kann durch Elektrodenabscheidung von Lithium auf einem porösen Aluminiuinsubstrat
ausgebildet werden. Darüber hinaus kann teilchenförmiges festes Legierungsmaterial durch ein poröses Metallsubstrat hindurch
verteilt sein, um eine negative Elektrode vorzusehen. Siebe (Schirme) oder Maschen 25 aus inertem Material, wie beispielsweise
rostfreiem Stahl, sind an den negativen Elektrodenoberflächen dargestellt und liegen der positiven Elektrode gegenüber
und zwar zum Zwecke der strukturellen Halterung und Zurückhaltung des aktiven Materials.
I09886/1Q49
Die Struktur der positiven Elektrode 17 ist nicht kritisch. Sie ist in einer Form dargestellt, wie sie im allgemeinen für
die Bauart repräsentativ ist, die in den als Beispielen angegebenen
Zellen verwendet wird. Das Gebilde der positiven Elektrode 17 ist, wie gezeigt, durch das poröse elektrisch isolierende
Trennglied 19 aus beispielsweise Bornitridpapier, Tuch oder Stoff umhüllt. Das Gebilde der positiven Elektrode umfaßt im
allgemeinen für die positive Elektrode dienendes aktives Material 27, Stromkollektormaterial 29 und Elektrolyt.
Wie dargestellt, sind mehrere Lagen des Stromsammlers oder Stromkollektors 29 elektrisch mit Leiter 21 an ihrer Mitte verbunden
und innerhalb einer Mischung aus aktivem Material und Elektrolyt eingebettet. Der Stromkollektor kann aus Platten,
Maschen, Sieben, Schaumlagen oder anderen Formen von elektrischen Leitern bestehen. In einigen Ausführungsbeispielen kann
teilchenförmiges Stromkollektormaterial in Kombination mit
oder an Stelle von den dargestellten Lagen verwendet werden. Die Stromkollektoren bestehen aus einem elektrisch leitenden
Material, das nicht in großem Umfang bei Berührung mit Elektro-,Iyt
und den Elektrodenmaterialien am Elektrodenpotential, beispielsweise Molybdän, Molybdän-Legierungen, Wolfram oder
Kohlenstoff, korrodiert. „
Das aktive Material 27 für die positive Elektrode kann ebenfalls in einer Anzahl von strukturellen Formen vorgesehen
sein, beispielsweise als festes teilchenförmiges Material oder als ein festes Gebilde mit Porosität. In,jedem Fall wird der
Elektrolyt mit oder durch das aktive Material hindurch gemischt oder verteilt, um die ionische Leitung zum Stromkollektor
vorzusehen. Bei anderen Strukturen oder Gebilden kann ein poröser Stromkollektor, wie beispielsweise ein Filz oder
ein Schaum, mit dem aktiven Material und Elektrolyt gefüllt werden.
Das aktive positive Elektrodenmaterial ist eine Zusammensetzung,
die einen Hauptgewichtsanteil von Eisendisulfid und einen kleinen Gewichtsanteil von einem oder mehreren polyvalenten Metallsulfiden
aufweist. Jedes der mehrwertigen oder polyvalenten Metalle, wie beispielsweise Eisen, ist zur Kombination mit
Schwefel in mehr als einem Oxydationszustand in der Lage. Beispielsweise umfassen die Sulfide des Kobalt CoS, CoS2, Co3S4
und Co0S-. Oftmals wird ein mehrwertiges Sulfid zweckmäßigerweise
vorgesehen und kann als eine Mischung von mehreren stöchiometrischen Verbindungen, beispielsweise Mischungen von
CoS und Co_S.f verwendet werden.
Die Zusammensetzung von Eisendisulfid und dem mehrwertigen Sulfid kann zu Beginn durch eine Anzahl von Verfahren hergestellt
werden. Bei einer typischen Verfahrensweise für die in den unten genannten Beispielen beschriebenen Zellen werden
teilchenförmige Mischungen von Eisendisulfid und dem mehrwertigen Metallsulfid hergestellt und darauffolgend mit geschmolzenem
Elektrolyt in der Zelle überströmt oder überflutet. Bei der zyklischen Beaufschlagung der Zelle bei der erhöhten
Betriebstemperatur von 400 bis 45O°C werden andere ternäre
und vielleicht kompliziertere Systeme von Eisen, mehrwertigem Metall., Schwefel und möglicherweise anderen Bestandteilen angezeigt.
Es wird daher ins Auge gefaßt, daß das positive Elektrodenakt ivmateri al zu Beginn in verschiedenen Formen der ternären
Systeme hergestellt werden kann, und zwar einschließlich einer Sulfidverbindung oder Berthollid mit mehrwertigem Metall substituiert
für einen Teil des Eisens, einer festen Lösung des mehrwertigen Metallsulfids und des Eisendisulfids, einer eutektischen
Zusammensetzung der Bestandteile oder verschiedener einphasiger und mehrphasiger Systeme einschließlich der Bestandteile.
S0988S/104S
Es hat sich herausgestellt, daß eine Anzahl von mehrwertigen
Metallsulfidzusätzen mit dem Eisendisulfid kombiniert werden kann, um die Leistungsfähigkeit der positiven Elektrode zu verbessern.
Zusätze (Additive) wie beispielsweise Sulfide von Kobalt, Cer und Nickel, sind außerordentlich leitende Materialien,
die den Widerstand der Elektrode reduzieren. Einige dieser Zusätze, wie beispielsweise Kobalt- und Nickel-Sulfide
und auch andere Sulfide,besitzen höhere spezifische Widerstandswerte
und können während des Zyklusbetriebs der Zelle reagieren und ein elektrisch leitendes Material,beispielsweise
Co, Ni, Cu, vorsehen. Diese mehrwertigen Metallsulfide zeigen thermodynamische Gleichgewichtspotentiale innerhalb
des Zellenbetriebsbereichs, beispielsweise zwischen 1,3 bis 2,3 Volt, IR (Innenwiderstands-)-frei bezüglich Lithiummetall,
und zwar bei der Bildung von Lithiumsulfid und dem elektrisch leitenden Material. Andere Metallsulfide, wie beispielsweise
diejenigen von Mangan und Cer, dich nicht ähnliche Gleichgewichtspotentiale zeigen, können möglicherweise
die Zellenleistungsfähigkeit in Kombination mit anderen Elektrodenmaterialien verbessern. Eine Anzahl der mehrwertigen
Metallsulfide kann mit den anderen Materialien innerhalb der positiven Elektrode bei Betriebstemperatur und Potential
in Wechselwirkung treten und elektrisch leitende Phasen oder lediglich Phasen bilden, welche einen verminderten Diffusionswiderstand innerhalb der positiven Elektrode zeigen.
Die verbesserten aktiven Materialien mit geringem Ohm'sehen
Widerstand (entgegengesetzt zum Diffusionswiderstand) können
mit verminderten Mengen an teurem Stromkollektormaterial bei erhöhter Ausgangsleistung arbeiten. Die Verminderung des
Diffusionswiderstands führt zu einer verbesserten Ausnutzung
des aktiven Materials.
Die Tabelle I gibt eine Anzahl von Metallsulfidzusätzen an, die zur Kombination mit Eisendisulfid ins Auge gefaßt werden,
um sowohl den Ohm1sehen als auch den Diffusionswiderstand
einer positiven Elektroden zu reduzieren. Die spezifischen
6Θ9886/1Θ4*
Widerstandswerte sind dort angegeben, wo sie verfügbar sind, und zwar für einen Vergleich mit dem spezifischen Widerstand
von FeS2, der bei 34O°C 3,88 χ 10~ beträgt.
Spezifischer Widerstand Zusatz Ohm-cm bei 45O°C
TiS 1.0 χ 10
Ti S
_2l CoS 2.2 χ 10
Co S
CoS 5
CoS 5
V Ä* 10*
CrS 0.1
MnS "* 10 ( Ein-Kristall
von oC
CdS 10 fi
ZnS 2 χ 10 S
Ce S 5 x 10 _κ
CeS 5 1.4 χ 10
Cu S 3 x 10 (400°C.)
Sb S 2.7 (510°C.)
Pt)S J. 6.1 χ 10_iS (340 C.)
MoS 2.1 χ 10 (102°C.)
Mo ύ
2 -2
NiS 10
NiS 1.6 χ 10
Eine Art und Weise zur Bestimmung der Menge des hinzuzufügenden Metallsulfidzusatzes erfolgt durch die Reduktion des spezifischen
Widerstands der Mischung aus dem aktiven Material für die positive Elektrode. Literaturwerte für das Fe1 Co S
System zeigen an, daß die Kobaltsulfid - Zusätze bis zu ungefähr
0,10 Atombruchteilen eine substantielle Reduktion des spezifischen Widerstands erzeugen, wohingegen eine etwas
allmählichere Reduktion durch Hinzufügungen oberhalb 0f1 Atombruchteilen
erzeugt wird. Diese Beziehung ist deutlich in Fig. 2 dargestellt. Für dieses ternäre System von Fe-Co-S
sind Atom- und Gewichts-Bruchteil von Eisen und Kobalt annähernd derselbe.
Zur Demonstration der vorliegenden Erfindung wurde eine Anzahl von elektrochemischen Zellen im Labor betrieben, und zwar
mit verschiedenen aktiven Materialien für die positive Elektrode. Diese Zellen sind in den folgenden Beispielen veranschaulicht.
Reduktion im Stromkollektor Beispiel I
Zwei elektrochemische Laborzellen, deren jede eine einzige negative Elektrode und einzige positive Elektrode aufwies,
wurden zum Betrieb mit einer teilchenförmigen Mischung aus FeS2 und Co S als positives elektrodenaktives Material
zusammengebaut. Eine der Zellen (FC-1) verwendete drei Molybdänschirme oder Siebe, die mit einer mittig angeordneten
Molybdänstange als positive-Elektrode-Stromkollektor verlötet waren. Ein externer Molybdänkorb wurde auf positivem
Potential gehalten, aber durch einen Zirkonoxidstoff vom elektrodenaktiven Material getrennt, und wurde benutzt,
um die Elektrodengeometrie zu definieren.
Die zweite Zelle (FC-2) verwendete einen einzigen Molybdänschirm und eine mittige Molybdänstange zur Prüfung der Wirkung
von verminderten Mengen an Stromkollektormaterial. Diese Elektrode eliminierte auch den Molybdänkorb durch die Ver-
609886/1049
Wendung eines aus rostfreiem Stahl bestehenden Korbes, der
auf negativem Elektrodenpotential gehalten wurde. Andere Eigenschaften der beiden Zellen sind unten in Tabelle II
angegeben.
Tabelle II
Zelle FC-1 FC-2
Positive Elektrode
FeS2 20,5 g 19,95 g
CO2S3 2,0 g 2,21 g
Fläche 23,1 cm2 22,8 cm2
2 2
Volumen 23 cm 20,6 cm
20 | ,5 | g | cm | Schirme |
2 | ,0 | g | Mo | Ah |
23 | /1 | cm | ,3 | Ah |
23 | 5 | |||
3 | ||||
18 | ||||
1, |
Stromkollektor 3 Mo Schirme 1 Mo Schirm
Kapazität (FeS2) 18,3Ah 17,8Ah
Kapazität (CO0S-) 1,5Ah 1,66 Ah
Li-Al | Li-Al | 71 | Ah |
27,2 Ah | 26, | 3 | 2 cm |
38,3 cm2 | 38, | °C | |
45O°C | 450 |
Negative Elektrode
Material
Kapazität
Fläche
Betriebstemperatur
Beide Zellen wurde durch nahezu identische Zyklusprogramme hindurch mit Entladungsspannungen von ungefähr 1,6 bis 0,7,
Kapazitätsdichten von 0,7 bis 0,2 Ah/cm und Stromdichten
2 2
im Bereich von 20 mA/cm bis 700 mA/cm betrieben. Diese
Messungen zeigten, daß kein signifikanter Unterschied zwischen der Leistungsfähigkeit der beiden Zellen vorlag. Der
Betrieb dieser Zellen zeigte ferner, daß eine beträchtliche Reduktion der Menge an Molybdänstromkollektormaterial mit-Zellen
erfolgen kann, die Eisendisulfid mit einem Sulfid von Kobalt als Additiv als aktives Material für die positive
Elektrode verwenden.
S0988S/1QA9
Vergleichswiderstand und Kapazität Beispiel II
Zwei elektrochemische Zellen ähnlichem Aufbau zur Zelle dargestellt in Fig. 1 wurden über ausgedehnte Zeitperioden
von mehr als 1500 Stunden und jeweils 70 Zyklen betrieben.
Bei der ersten Zelle (W-5) wurde nur FeS„ als das aktive Material für die positive Elektrode verwendet, während die
zweite Zelle eine teilchenförmige Mischung von FeS und ungefähr
1p Gewichtsprozent eines Sulfids von Kobalt mit einer nominellen Zusammensetzung von Co S, aufwies. Die
Analyse zeigte, daß die Zusammensetzung vorherrschend CoS mit kleinen Mengen an Co3S4 war. Zusätzliche Daten bezüglich
der beiden Zellen sind unten in Tabelle III angegeben.
909886/1049
III
cocry
Zelle Nr.
Gewicht der aktiven Materialien, FeS2 (g)
Co S (g)
Theoretische Kapazität (Ah) Durchmesser (cm) Dicke (cm) Gewicht des Mo Stromkollektors, Schirms und Stange (g)
Gewicht der Li-Al-Legierung (g) Theoretische Kapazität (Ah)
Gewicht von S.S.-Schirm und Ring Durchmesser (cm) Dicke (jeweils) (cm)
Elektrolyt Gewicht in Gramm
Betriebstemperatur (0C)
Laden Entladen W-5
170
450
2,35
0,7
0,7
W-10
170
0 | 17,5 | I |
151 | 150 | U) |
12 | 12 | I |
1 | 1 | |
63 | 63 | |
223 | 200 | |
150 | 150 | |
45 ' | 45 | |
12,8 | 12,8 | |
1,0 | 1,0 | |
LiCl-KCl | LiCl-KCl | |
401 | 480 | |
450
2,15
0,85
0,85
Wie in der Tabelle dargestellt, weisen die Zellen im wesentlichen die gleiche Masse an Molybdän-Stromkollektormaterial
auf. An den Zellen im geladenen Zustand durchgeführte Widerstandsmessungen zeigten einen Ohm1sehen Widerstand von 8 Milliohm
in Zelle W-5 und nur 5 Milliohm in Zelle W-10. Diese Verminderung des Ohm1sehen Widerstands wird auf die erhöhte
Leitfähigkeit des aktiven Materials für die positive Elektrode einschließlich des Sulfids des Kobalts zurückgeführt. Die
Tabelle III zeigt auch eine wesentlich kleinere Ladungsabschaltspannung für Zelle W-10 als für Zelle W-5. Das geringere
Ladungspotential reduziert die Korrosität der Elektrodenumgebung und gestattet die Verwendung von weniger edlem
Stromkollektormaterial als Molybdän. Trotz der geringeren Ladungsabschaltung zusammen mit höheren Entladungsabschaltungen
zeigte die Zelle W-10 eine Kapazität von 115 Ah bei 5 und 7 Ampere Entladung und 450 C Betriebstemperatur über
einen Hauptteil ihrer Lebensdauer hinweg. Dies entspricht einer Ausnutzung von annähernd 77 %. Bei diesen gleichen
Stromniveaus erzeugte die Zelle W-5 ohne den Kobaltsulfidzusatz nur 80 bis 90 Ah entsprechend einer Ausnutzung von
ungefähr 57%. Dieser Kapazitätsanstieg innerhalb eines verminderten Bereichs von Absehaltspannungen wird auf den
Kobaldsulfidzusatz innerhalb des aktiven Materials für die positive Elektrode zurückgeführt.
Eine dritte Zelle (W-11) von einer Konstruktion im wesentlichen
der gleichen wie die in Fig. 1 und beschrieben in Beispiel II besaß ein aktives Material für die positive Elektrode
von FeS2-IO Gewichtsprozent Co„S_ (nominelle Zusammensetzung)
. Es wurde jedoch nur ein Drittel der Anzahl der Stromkollektorlager und 1/2 der Masse an Molybdänmaterial
in die positive Elektrode eingebracht, verglichen mit den positiven Elektroden der Zellen W-5 und W-10. An dieser Zelle
durchgeführte Widerstandsmessungen zeigten einen Ohm1sehen
Widerstand im geladenen Zustand von 4,5 Milliohm. Dies deutet
ganz klar an, daß durch die Verwendung des erfindungsgemäßen aktiven Materials für die positive Elektrode eine wesentliche
Verminderung der Masse an Stromkollektormaterial ohne schädliche Wirkungen erzielt' werden kann.
Andere Zusatzmaterialien
Es wurde eine Anzahl von Versuchszellen betrieben, wobei jede eine positive und eine negative Elektrode mit LiCl-KCl
Elektrolyt zwischen den Elektroden aufwies. Die negativen Elektroden waren aus Li-Al-Legierung elektrochemisch ausgebildet
auf einem porösen Kompaktelement aus Aluminiumdraht mit einer theoretischen Kapazität von ungefähr 19 Ah. Das
Aluminiumdraht-Kompaktelement hatte ungefähr 7,6 cm Durchmesser
und enthielt ungefähr 25 Gramm Aluminium. Jede der positiven Elektroden hatte ungefähr 20 cm Fläche und eine
durchschnittliche Dicke von ungefähr 3/4 cm. Jede umfaßte teilchenförmiges aktives Material, Elektrolyt und eine Lage
aus Molybdänmaschen als Stromkollektormaterial. Das aktive Material hatte Teilchengrößen zwischen 75 und 180 U.S.
Standard-Maschen. Das aktive Material für die positive Elektrode in der ersten Zelle war allein FeS . In jeder
darauffolgenden Zelle wurde ein Metallsulfidzusatz in einer Menge von 15 Atomprozent im FeS„ vorgesehen. In jeder Zelle
betrug das Gesamtgewicht des aktiven Materials für die positive Elektrode 14 Gramm.
Während des Tests wurden die Zellen zwischen 20 und 40 Zyklen ungefähr. 300 bis 550 Stunden lang betrieben, und zwar bei
unterschiedlichen Stromniveaus (1A, 2A oder 3A) und zwei Temperaturpegeln (typischerweise 400°C und 45O°C). Die verschiedenen
Eigenschaften jeder der Zellen sind in der unten stehenden Tabelle IV angegeben.
6O9886/1Q40
Additiv | |
Keines | |
TiS2 | |
CoS2 | |
V3 | |
Cr7S8 | |
στ ο |
MnS |
co OO |
CdS |
OO | CaS |
ZnS | |
O | Oe2S3 |
OO | NiS |
Cu2S |
etische Kapazität(Ah) | FeS2(Ah) | Additiv (Ah) | I |
12.5 | 12.5 | 0 | (Ti |
12.6 | 10.7 | 1.9 " | |
12.5 | 10.6 | 1.9 ' | |
11. 0* | 11.0 | 1.4 | |
12.4 | 10.9 | 1.5 | |
11.1* | 11.1 | 1.0 | |
11.2 | 10.3 | 0.9 , | |
12.3 | 11.3 | 1.0 | |
11.9 | 10.9 | 1.0 | |
9.8* | 9.8 | 3r. 3 | |
12.0 | 11.0 | 1.0 | |
11.7 | 11.2 | 0.5 | |
14.1 15.3 12.3 12.9 11.3 17.5 9.6
12.5 21.7 11.8 10.5
Da das Additiv thermodynamisch nicht reagierend zwischen den Zellenabschaltpotentialen ist,
wurde die Kapazität des Additivs nicht in die theoretische Kapazität mit aufgenommen.
Die Ergebnisse dieser Versuche für das allein FeS3 aufwe;"-sen~
de aktive Material für die positive Elektrode und fünf der mehr Erfolg versprechenden Additivmaterialien sind in den
Fig. 3A und 3B dargestellt. Diese Figuren sind Entladungskurven bei 2 Ampere Strom und 45O°C und zeigen die Ausnutzung
als einen Prozentsatz der theoretischen Kapazität abhängig von der Zellenentladungsspannung. In Fig. 3A entspricht die
Kurve A FeS0, die Kurve B FeS -CoS0, die Kurve C FeS-NiS,
die Kurve D FeS-Cu3S; in Fig. 3B entspricht die Kurve A
wiederum FeS , die Kurve E FeS-MsS, die Kurve F FeS3-Ce3S3 jeweils
als das aktive Material für die positive Elektrode innerhalb der entsprechenden Zellen.
Die meisten der verbleibenden Zellen mit anderen positiven Elektroden-Zusatzmaterialien zeigten Leistungsfähigkeiten,
die nicht wesentlich besser waren als mit FeS„ allein. Die Zelle mit Zinksulfidadditiv zeigte jedoch eine gute Verbesserung
in der prozentualen Ausnutzung des aktiven Materials beim niedrigeren Spannungsplatteau von 1,2 V und darunter.
Aus den in den Fig. 3A und 3B dargestellten Ergebnissen sieht man, daß die Hinzufügung eines jeden der Sulfide der
fünf mehrwertigen Metalle eine beträchtliche und unerwartete Verbesserung der Ausnutzung des aktiven Materials in
einer positiven Elektrode mit einem Hauptanteil an FeS3 vorsieht.
Vermindertes Elektrodenanschwellen Beispiel V
Zwei elektrochemische Zellen jeweils mit Li-Al-Legierungen
als negativem Elektrodenmaterial und LiCl-KCl-Elektrolyt
2 wurden durch ihren ersten Entladungszyklus bei 50 mA/cm
bei einer Temperatur von 425°C betrieben. Messungen der Axialausdehnungen wurden an der positiven Elektrode jeder
Zelle während dieses ersten Betriebszyklus durchgeführt.
Die erste Zelle enthielt teilchenförmiges FeS9 als aktives
109886/1049
positives Elektrodenmaterial/ während die zweite Zelle FeS2~16 Gewichtsprozent
Co3S aufwies. Die Ergebnisse dieser beiden Versuche
sind in Fig. 4 dargestellt, wobei die FeS3-Co2S3 als
aktives Material verwendende Zelle sowohl eine höhere Ausnutzung des aktiven Materials als auch eine 15 bis 20 %-ige
Reduktion der Volumenausdehnung zeigt.
Aus dem Obigen ergibt sich, daß die vorliegende Erfindung eine elektrochemische Zelle vorsieht, die ein verbessertes
aktives Material für die positive Elektrode schafft. Die Verwendung dieses aktiven Materials liefert eine Anzahl von
unerwarteten Vorteilen, die bei bekannten Zellen, die nur teilchenförmiges FeS2 verwenden, nicht auftraten. Zu diesen
Vorteilen gehört die verbesserte Ausnutzung des aktiven Materials, das verminderte Anschwellen der Elektrode und
der verminderte Elektrodenwiderstand, was eine erhöhte Leistungsausgangsgröße zur Folge haben kann, sowie eine Verminderung
der erforderlichen Menge an Stromkollektormaterial.
Claims (10)
- AnsprücheSekundäre elektrochemische Zelle mit einer negativen Elektrode, einer positiven Elektrode sowie einem zwischen diesen Elektroden befindlichen Elektrolyten, dadurch gekennz eichnet, daß die positive Elektrode ein aktives Material enthält, welches Eisendisulfid als einen Hauptgewichtsanteil aufweist, sowie ein weiteres mehrwertiges Metallsulfid mit einem kleineren Gewichtsanteil.
- 2. Zelle nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das mehrwertige Metallsulfid aus folgenden Sulfiden ausgewählt ist: Kobaltsulfiden, Nickelsulfiden, Kupfersulfiden, Mangansulfiden und Cersulfiden.
- 3. Zelle nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das mehrwertige Metallsulfid ein solches ist, das bei
thermodynamischen Gleichgewichtspotentialen zwischen 1,3 bis 2,3 Volt bezüglich Lithium reagiert und ein elektrisch leitendes Metall und Li2ES erzeugt. - 4. Zelle nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß das mehrwertige Metallsulfid ein Sulfid des Kobalts,Nickels oder Kupfers ist.
- 5. Zelle nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß das mehrwertige Metallsulfid ein Sulfid des Kobalts ist.
- 6. Zelle nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß das mehrwertige Metallsulfid ein Sulfid des Nickels ist.
- 7. Zelle nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß das mehrwertige Metallsulfid ein Sulfid des Kupfers ist.
- 8. Zelle nach Anspruch 1, dadurch· gekennzeichnet, daß das mehrwertige Metallsulfid ein solches ist, das ein thermodynamisches Gleichgewichtspotential außerhalb des Bereichs von 1,3 bis 2,3 Volt bezüglich Lithiummetall zeigt,609806/1049um ein Metall und Li„S zu erzeugen.
- 9. Zelle nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß das mehrwertige Metallsulfid ein Sulfid von Cer ist.
- 10. Zelle nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß das mehrwertige Metallsulfid ein Sulfid des Mangans ist.609 8 86/ 1 049
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