DE2633506A1 - Retentionskatheter und verfahren zu seiner herstellung - Google Patents
Retentionskatheter und verfahren zu seiner herstellungInfo
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Description
DIPI^.-ING. HANS W. GROENING
PATENTANWALT
J/E 10-9 5
Ethicon,Inc, Somerville,New Jersey
U.S.A,
i4
j NAOHGEREICHT
Retentionskatheter
Die Erfindung betrifft einen Retentionskatheter vom Typ
der Ballonkatheter oder der Foley-Katheter, insbesondere
einen vollständig aus Kunststoff bestehenden Katheter mit einem Ballon aus einem hitzehärtbaren Polyurethan.
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_ 9 —
Retentxonskatheter oder Ballonkatheter werden seit vielen Jahren verwendet und umfassen üblicherweise einen flexiblen und
elastischen röhrenförmigen Körper, der längliche Drainage- und Äufblas-Kanäle aufweist, die sich in Längsrichtung durch den
röhrenförmigen Körper erstrecken. In der Katheterwandung ist eine mit dem Aufblaskanal verbundene öffnung vorgesehen, während
ein aufblasbarer Sack oder Ballon über der öffnung an dem Katheter befestigt ist, so daß der Sack oder der Ballon aufgeblasen
wird, wenn man einen Fluiddruck über den Aufblaskanal oder das Aufblaslumen zuführt. Das zur Einführung in den
Patienten angepaßte distale Ende ist normalerweise verschlossen und abgerundet und ist in der Katheterwandung mit Drainageöff—
nungen oder -äugen versehen, die mit dem Drainagekanal oder
-lumen in Verbindung stehen, wobei diese Drainageöffnungen
zwischen dem Ballon und dem distalen Ende des* Katheters angeordnet
sind. An dem gegenüberliegenden proximalen Ende des Katheters sind Trichterbereiche vorgesehen, die mit dem Aufblaskanal
bzw. dem Drainagekanal in Verbindung stehen, wobei der röhrenförmige Körper normalerweise in der Nähe des proximalen
Endes gegabelt ist, so daß die proximalen Enden des Aufblaskanals und des Drainagekanals in einem Winkel auseinanderstreben.
Katheter dieser allgemeinen Art sind in den US-Patentschriften 2 248 934 und 2 308 404 beschrieben.
Obwohl die Katheter der oben beschriebenen Art normalerweise aus Gummi hergestellt sind, sind die jüngeren Entwicklungen
darauf gerichtet, vollständig aus Kunststoff bestehende Katheter herzustellen, die weniger zur Bildung von unerwünschten Calciumsalzen
oder anderen Salzen in dem Drainagekanal neigen und die eine bessere biologische Verträglichkeit besitzen. Solche Vollkunststoffkatheter
sind beispielsweise in den US-Patentschriften 3 392 627, 3 528 869 und 3 539 674 beschrieben.
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Typische Kunststoffmaterialien, die für die Herstellung von
Kathetern verwendet wurden, schließen Polyurethan, Polyvinylchlorid
und Copolymere aus Vinylchlorid und Vinylacetat oder Äthylen ein. Für Katheterkörper besonders bevorzugte
Materialien sind die elastomeren Polyurethane, wie das PoIyester-polyurethan
(Estane) der B.F.Goodrich Chemical Company. Es hat sich jedoch gezeigt, daß Ballons aus thermoplastischen
Polyurethanen höhere Aufblasdrucke als übliche Latexballons erfordern und, .nachdem sie während längerer Zeit aufgeblasen
waren, eine dauernde Verformung zeigen, durch die beim Herausziehen des Katheters möglicherweise eine Verletzung des
Patienten erfolgen kann. Als Ergebnis davon wurde vorgeschlagen, Latexballons mit Polyurethankatheterkörpern zu kombinieren,
wie es in den US-Patentschriften 3 112 748.und 3 850 720 beschrieben
ist. Bei solchen Konstruktionen können die Latexballons mit Polytetrafluoräthylen (Teflon) beschichtet werden,
um sie bei Aufrechterhaltung der wünschenswert günstigen Aufblas/Entleerungs-Eigenschaften
des Latex für den Patienten weniger reizend zu machen. Selbst eine Beschichtung mit
Polytetrafluoräthylen führt jedoch nicht zu einer vollständigen Beseitigung der Gewebereaktion auf das Latexmaterial.
Die Aufgabe der Erfindung besteht somit darin, einen Vollkunststoffkatheter
mit verbesserten Aufblas/Entleerungs-Eigenschaften zu schaffen, -der einen Ballon aus einem hitzehärtbaren
Polyurethan aufweist, der fest an dem Katheterkörper aus einem thermoplastischen Polyurethan befestigt ist.
Diese Aufgabe wird durch den erfindungsgemäßen Retentionskatheter
oder Ballonkatheter gelöst, der gekennzeichnet ist durch ·
a) ein längliches, flexibles Rohr mit einem distalen Ende und einem proximalen Ende, das einen Drainagekanal (-lumen bzw.
-hohlraum) und einen Aufblaskanal aufweist, die durch die
Wandungen des Rohres definiert werden und sich von' dem proximalen Ende bis in die Nähe des distalen Endes erstrecken,
wobei der Aufbiaskanal in einer Aufblasöffnung
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In der Wandung des Rohres in der Nähe des distalen Endes endet und der Drainagekanal bis zu einer
Drainageöffnung in der Wandung des Rohres zwischen der Aufblasöffnung und dem distalen Ende geführt
ist; und
b) eine zylindrische Ballonhülse aus hitzehärtbarem Polyurethan, die einen die Aufblasöffnung
enthaltenden Längsabschnitt des Rohres umgibt und Endränder aufweist, die zu beiden Seiten
der Aufblasöffnung dicht an dem Rohr befestigt sind.
Die Erfindung betrifft somit einen Retentionskatheter oder Ballonkatheter vom Typ der Foley-Katheter,
der einen Körper aus einem thermoplastischen Polyurethan und einen Ballon aus einem hitzehärtbaren Polyurethan
aufweist«
Weitere Ausführungsformen, Gegenstände und Vorteile
der Erfindung ergeben sich aus der folgenden Beschreibung, in der auf die beigefügten Zeichnungen
Bezug genommen ist«
In diesen Zeichnungen zeigen:
In diesen Zeichnungen zeigen:
—5—
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Fig. 1 in teilweise weggebrochener und im Schnitt gezeigter
Darstellung eine Draufsicht auf das distale Ende eines Foley-Katheter s, der einen Ballon aus einem hitzehärtbaren Polyurethan
aufweist, der auf einen Katheterkörper aus einem thermoplastischen Polyurethan montiert ist;
Fig. 2 eine teilweise weggebrochene Schnittansicht durch den in der Fig. 1 dargestellten Katheterkörper und den Ballon;
Fig. 3 die gleiche Schnittansieht wie die Fig. 2, jedoch bei
aufgeblasenem Ballon;
Fig. 4 eine Draufsicht auf den Ballonformkern, der an beiden
Enden mit einem Band aus einem thermoplastischen Polyurethan versehen ist;
Fig. 5 eine Schnittansicht der Ballonform mit dem eingeführten Formkern, der mit einem Ballonmaterial aus einem hitzehärtbaren
Polyurethan bedeckt ist;
Fig. 6 eine teilweise weggebrochen dargestellte Draufsicht auf
den gemäß Fig. 5 geformten Kunststoffballon; und
Fig. 7 eine teilweise weggebrochen dargestellte Draufsicht auf eine alternative Ausführung des Ballons, der ein Band aus
einem hitzehärtbaren Polyurethan mit abnehmender Dicke aufweist.
Die erfindungsgemäß eingesetzten Katheterkörper können unter Anwendung üblicher Verfahrensweisen hergestellt werden. Gemäß
einer üblichen Verfahrensweise beginnt die Herstellung mit der Bildung eines Kunststoffkatheterschaftes, der üblicherweise durch
Strangpressen gebildet wird, so daß man ein zylindrisches Rohr erhält, das eine längliche Innentrennwand 12 aufweist, die das
Innere des Katheterschaftes 10 in einen Drainagekanal (bzw.
-lumen bzw. -hohlraum) 14 und.einen Aufblaskanal (-lumen bzw. -hohlraum) 16 aufteilt,, wie es in den Fig.' 1 bis 3 dargestellt
ist. Durch das Strangpressen wird ein offenendiges zylindrisches Rohr 10 gebildet, dessen distales Ende 18 durch übliche Wärmeverformung
abgerundet und verschlossen wird. In die Wandung des Katheterschaftes 10 wird in der Nähe des distalen Endes des
Katheters eine Aufblasöffnung 20 eingearbeitet, die mit dem
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Aufblaskanal 16 in Verbindung steht. Die Aufblasöffnung muß vor
der Befestigung des Aufblasballons gebildet werden, da die Aufblasöffnung 20 sich letztendlich innerhalb des Ballons
befinden muß. "
Als gegebenenfalls durchzuführende zusätzliche Stufe bei der
Herstellung des Katheterschaftes kann man eine Schicht 22 aus
einem Trennmittel um den Umfang des Katheterschaftes 10 herum in der Nähe der Aufblasöffnung 20 und einen kurzen Bereich oberhalb
und unterhalb der öffnung auftragen. Dieser überzug dient
dazu, eine gute Trennung des Katheterschaftes von dem Ballon
sicherzustellen, der bei einer späteren Stufe des Herstellungsverfahrens
befestigt wird. Als Trennmittel kann man Siloxan oder kolloidales hydratisiertes Aluminiumoxid verwenden, die gut bekannt
sind und üblicherweise bei der Herstellung von Kathetern verwendet werden. -
Die nächste Stufe der Herstellung besteht darin, den in der Fig.4
gezeigten zylindrischen Formkern 24 mit einem ähnlichen überzug aus einem Trennmittel, vorzugsweise einem Siloxan, zu versehen,
so daß die letztendlich den aufblasbaren Ballon bildende Polyurethanhülse auf dem Formkern 24 vorgebildet und später
leicht wieder abgenommen werden kann.
Der Katheterkörper wird vorzugsweise aus thermoplastischem Polyurethan hergestellt, wobei die Unterschiede zwischen dem
Körper aus dem thermoplastischen Polyurethan und dem Ballon aus dem hitzehärtbaren Polyurethan eine feste Klebverbindung zwischen
den beiden Materialien erschweren. Während die herkömmlichen, vollständig aus thermoplastischen Polyurethanen gebildeten
Katheter üblicherweise durch Verschmelzen zusammengebaut werden, wie es beispielsweise in der US-PS 3 528 869 beschrieben ist,
ist diese dichte Verbindung unter Wärmeeinwirkung unwirksam bei der Verbindung eines thermoplastischen Polyurethans mit einem
hitzehärtbaren Polyurethan. Dieses Problem der dichten Verbindung des Ballons mit dem Katheterschaft wird
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dadurch gelöst, daß Bänder aus thermoplastischem Polyurethan
integral in die Hülse aus dem hitzehärtbaren Polyurethan eingeformt werden, so daß man eine zusammengesetzte Ballonhülse
erhält, die an beiden Enden einen durch Wärmeeinwirkung dicht verbindbaren Abschnitt aufweist. Hierbei wird eine
gute Verbindung an der Grenzfläche zwischen den Bändern aus dem thermoplastischen Polyurethan und dem Hülsenkörper aus
dem hitzehärtbaren Polyurethan erreicht. Es wird angenommen, daß währenddem das Ballonmaterial aus dem ungehärteten hitzehärtbaren
Polyurethan mit den zuvor auf den Formkern aufgebrachten Bändern aus dem thermoplastischen Polyurethan
in Kontakt steht, das polymere Isocyanat der Ballonformulierung Vernetzungen in der Oberfläche des thermoplastischen
Polyurethans über Allophanatbindungen und Biuretbindungen ausbildet. Nachdem die Ballonhülse gehärtet ist, können
die freiliegenden Oberflächen der Bänder aus dem thermoplastischen Polyurethan , die durch das Vernetzen nicht
beeinflußt worden sind,, unter Einwirkung von Wärme oder eines Lösungsmittels zum Fließen oder Schmelzen gebracht
und mit dem Katheterkörper aus dem thermoplastischen
Polyurethan verbunden werden.
Gemäß einer bevorzugten Ausfuhrungsform der Erfindung wird
eine zusammengesetzte Ballonhülse 26 auf dem Formkern 24 vorgebildet, indem man zunächst die beiden Enden des
Formkerns mit Bändern 28 aus einem thermoplastischen PoIy^
urethan bedeckt, wie es in der Fig, 4 dargestellt ist.. Die Breite der Bänder entspricht dem angestreben Verbindungsbereich, des Ballons, Die Bänder können aus
dünnwandigen thermoplastischen Polyurethanröhren herausgeschnitten und über die Enden des Formkerns gezogen werden
oder können an Ort und Stelle gebildet werden,indem man die Enden des Formkerns mit einer Lösung eines thermoplastischen
Polyurethans beschichtet.. Geeignete und im Handel erhältliche Lösungen von thermoplastischen Poyurethanen schließen das
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Produkt Witcoband F~2, ein Produkt der Witco Chemical Corporation,
Chicago, Illinois, USA, und die Polyurethanmaterialien mit hohem Molekulargewicht (Estane der Firma B.F.Goodrich
Company) ein, wie das Polyester-polyurethan mit mäßig hohem Modul (Estane 5740 χ 101), das Polyester-polyurethan mit niedrigem
Modul (Estane 5702), Mischungen dieser beiden Materialien und ein thermoplastisches Polyäther-polyurethan mit mäßig hohem
Modul (Estane 574Ο x 140). Die Polymerlösungen können durch
Tauchen oder in anderer Weise, beispielsweise durch Spritzen, Transferübertragung, Aufwischen oder Aufpinseln, auf den Formkern
aufgebracht werden.
Nachdem die Enden des Formkerns mit dem thermoplastischen Polyurethan
bedeckt worden sind, wird er zentrisch in der Form 32 angeordnet, die dann mit einer solchen Menge des hitzehärtbaren
Polyurethanharzes 30 gefüllt wird, die dazu ausreicht, die Form mit dem darin angeordneten Formkern auszufüllen, was in der
Fig. 5 dargestellt ist. Das Harz 30 wird in der Form unter Bildung einer festen Polyurethanhülse gehärtet, die eine Wandstärke
von etwa O,152 bis 0,51 mm (6 bis 20 Tausendstel inch)
aufweist. Die Hülse wird anschließend aus der Form ' entnommen und
von dem Formkern befreit, so daß man die in der Fig. 6 dargestellte Verbundstruktur erhält, nämlich eine Ballonhülse 26 mit
einem Körper 30 aus einem hitzehärtbaren Polyurethan, in dessen Enden Bänder aus thermoplastischem Polyurethan integral eingeformt
sind. -
Anschließend wird, wie in der Fig. 1 dargestellt, die Hülse über den Katheterkörper 10 geschoben, so daß sie den Katheterschaft
in der Nähe der Aufblasöffnung 20 umgibt. Die Ballonhülse 26 und der Katheterkörper 10 sind vorzugsweise durch einen
dünnen Film aus einem Trennmittel 22 in jenem Bereich des Körpers getrennt, der zwischen den Bändern 28 an den beiden
Enden der Hülse 26 liegt.
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_ Q —
Nachdem die Hülse 26 aufgeschoben ist, wird sie dauerhaft und dicht mit dem'Katheterkörper 10 verbunden, indem man die Bänder
28 aus dem thermoplastischen Polyurethan durch Wärmeeinwirkung oder mit Hilfe eines Lösungsmittels aktiviert, so daß sie mit
dem Katheterkörper verschmelzen. Das Erhitzen kann durch Einwirkung,
von Radiofrequenzen/.durch Induktionsheizung, durch
Widerstandsheizung oder durch direkte Wärmeübertragyng mit Hilfe von erhitzten Formen erreicht v/erden. :D£e-Verwendung erhitzter
Formen--:^- '-^--^ .^r ist in der US-PS 3 528 860 beschrieben,
auf die hierin ausdrücklich. Bezug .genommen sei. Die Form umfaßt .
ein Paar.von ringförmigen Elementen, die eine solche Größe besitzen,' daß sie dem Durchmesser des Katheters im Ballon- ':■'■;';'■
abschnitt, entsprechen und die so geformtcsind, daß sie die Endbereiche
der Hülse timgeben. Die inneren Oberflächen der Ringe
können nach außen zu- einem kleineren Durchmesser, der dem Durchmesser
des Katheterkörpers entspricht, abgeschrägt sein, so daß die Größe des Randes an der Verbindungsstelle des Ballons mit
dem Katheterkörper verkleinert wird. Während der Maßnahme des Verbindens wird ein unter Druck stehendes Fluid über den · -.
Drainagekanal 14 in den Katheterkörper 10 eingeführt, um ein
Zusammenfallen des Katheterkörpers.10 unter dem Formdruck zu
Verhindern. Alternativ kann man die. dichte.Verbindung dadurch ;~
erreichen, daß man ein Lösungsmittel oder eine zusätzliche "Lösung
eines thermoplastischen Polyurethans, die als Klebstoff für das
thermoplastische Polyurethanpolymere dient,.'aufbrihgen... V--' ';
Nach dem dichten Verbinden des Ballons mit dem Katheterkörper '■
kann der .Katheter fertiggestellt. werden, indem man die Ver- -/;'-bindungsstelle
des Ballons erforderlichenfalls beschneidet oder mit einem Pölyurethanpolymeren ausfüllt und indem man ' ;
Draxnageöffnungen oder -äugen 34 durch die Wandung des Katheterschaftes
10 schneidet,-die mit dem Drainagekanal 14 in Ver-; .
bindung steht. · - .. ·-...".
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Für die Bildung des Ballonkörpers 26 verwendet man als Polymeres 30 ein hitzehärtbares Polyurethan mit solchen Dehnungsund
elastischen Eigenschaften, daß der Katheterballon ohne weiteres mit einem niedrigen Druck aufgeblasen werden kann und nur
eine geringe dauerhafte Verformung oder Dehnung zeigt. Vorzugsweise
besitzt das Ballonmaterial eine Bruchdehnung von mehr als 400% und eine bleibende Dehnung, das heißt eine nach dem Entleeren
verbleibende restliche Zunahme des Ballonumfangs, von
weniger als etwa.15%, nachdem das Material während einer Woche vollständig aufgeblasen in.Urin mit einer Temperatur von 370C
gelagert worden ist. Vergleichsdaten hinsichtlich spezifischer Eigenschaften der erfindungsgemäß verwendeten Ballons aus hitzehärtbarem
Polyurethan und den typischen Eigenschaften anderer üblicher Katheterballonmaterialien sind im folgenden angegeben.
Ballonm.ateria.1
hitzehärtbares Polyurethan (A)
hitzehärtbares Polyurethan (B)
thermoplastisches
Polyurethan für Pharmazwecke ·
Polyurethan für Pharmazwecke ·
Siliconkautschuk
(Travenol)
(Travenol)
mit Teflon beschichteter Latex (Kosan)
Wand stärke mti (mil) |
(15) | Bruch dehnung (%) |
bleibende Dehnung (%) |
Aufblas- · druck (kg/cm2) (psi) |
(4,1) |
0,38 | (18) | 535 | 5-11 ;! :": | ■ 0,29 | (8,6) |
0,46 | - 0,38 - 15) |
510 | : -0-5 " -. | 0,60 | (17) |
0,25 (10 - |
- 0,51 • 20) |
400-600 | 180-200 | 1,20 | (8,1) |
0,38 (15 - |
- 0,51 | 500-700 | 60-70 | 0,57 | (7,9) |
0,38 | 500-800 | 30-40 | 0,56 |
(15 - 20)
Die in der obigen Tabelle angegebenen Ballons aus den hitzehärtbaren
Polyurethanen A und B waren durch Vergießen mit integralen Bändern aus einem thermoplastischen Polyurethan in den Dichtungsbereichen an jeweils den Enden des Ballons versehen worden, indem
man die Enden des Ballon-Formkerns mit einer Lösung eines thermo-
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plastischen Polyurethans (Witcobond F-2) beschichtet hat. Bei dem hitzehärtbaren Polyurethan A handelt es sich um ein
Material, das aus einem Polyester-polyurethan-Vorpolymeren (Cyanaprene A9 der Firma American Cyanamid Company) formuliert,
mit einem Überschuß eines polyfunktionellen Polyols vernetzt und mit etwa 18,5% Dimethoxyäthylphthalat v/eichgemacht worden
ist. Das hitzehärtbare Polyurethan B wurde aus einem Urethan-Vorpolymeren
(Solithane 790 der Firma Thiokol Chemical Corporation) formuliert, mit einem Überschuß eines polyfunktionellen
Polyols vernetzt und nicht mit einem Weichmacher behandelt. Beispeile für geeignete Vernetzungsmittel sind
Trimethylolpropan, 1,4—Butandiol, Mischungen aus Trimethylolpropan
und Triisopropanolamin und andere Primäre und sekundäre trifunktionelle Polyole, Beispiele für andere geeignete Weichmacher
sind die Dialkylenglykol-dibenzoate. Man kann irgendwelche nichttoxischen Vernetzungsmittel oder Weichmacher, die
üblicherweise für die Herstellung von hitzehärtbaren Polyurethanharzen eingesetzt werden, verwenden,obwohl die Dehnungsund
Aufblas-Eigenschaften vorzugsweise für eine jede Formulierung
gesondert bestimmt werden, um sicherzustellen, daß die erwünschten Eigenschaften der hitzehärtbaren Polyurethane
beibehalten werden.
Obwohl die Befestigung der Ballonhülse aus dejn thermoplastischen
Polyurethan an dem mit Kanälen ausgerüsteten Rohr aus dem thermoplastischen Polyurethan mit Hilfe der
integral eingefügten Bänder aus dem thermoplastischen Polyurethan erfolgt, kann man auch eine aus einem einzigen
Bestandteil bestehende Hülse aus.einem hitzehärtbaren Polyurethan unter Anwendung eines ausgewählten Urethan- oder
Epoxy^-Klebstoff-^Systems an einem Katheterkörper aus einem
thermoplastischen Polyurethan befestigen. Beispielsweise erzielt man mit einer 40%igen Lösung eines Polyesterpolyurethan-*-Vorpolymeren
in Methyläthylketon, die etwa 0,8 Gew,^-% eines polymeren Isocyanat—Vernetzungsmittels enthält,
-12-
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nach dem Trocknen bei 6O0C während 24 Stunden und nach dem
Härten während 2 Minuten bei 12O°C eine gute Verbindung
des thermoplastischen Polyurethans mit dem hitzehärtbaren Polyurethan. Geeignete Vernetzungsmittel sind die organischen
Diisocyanate, wie aromatische, aliphatische und cycloaliphatische Diisocyanate und Kombinationen davon. Repräsentative
Verbindungen dieser Art sind 1,4-Tetramethylendiisocyanat,
1,6-Hexamethylendiisocyanat, 1^-Cyclohexylendiisocyanat und
4,4'-Methylen-bis-(cyclohexylisocyanat). Obwohl durch
theoretische Überlegungen keine Einschränkung herbeigeführt v/erden soll, wird angenommen, daß der Klebmechanismus dieses
Systems über Wasserstoffbrückenbindungen und durch eine Vernetzung
über das polymere Isocyanat durch Allophanat- und Biuret—Bindungen erfolgt.
Obwohl man als Material für den Katheterkörper vorzugsweise ein hitzehärtbares Polyurethan einsetzt, kann man auch
andere Kunststoffmaterialien, wie Polyvinylchlorid, Polyvinylidenchlorid
und Silikon-Elastomere, zusammen mit der Ballonhülse aus dem hitzehärtbaren Polyurethan verwenden,
so daß man einen biologisch verträglichen Vollkunststoffkatheter mit verbesserten Aufblas/Entleerungs-Eigenschaften
erhält. Die zur Bildung der erfindungsgemäßen Katheter eingesetzten Kunststoffmaterialien können pigmentiert oder
nichtpigmentiert sein. In gewissen Fällen können für Röntgenstrahlen undurchlässige Pigmente in das Material eingearbeitet
werden» So kann man eine geringe Menge eines sehr feinverteilten weißen Pigments (beispielsweise etwa 0,01 bis 1 Gew.-%
eines Titandioxidpigments) in das sonst transparente und zur Herstellung des Katheterkörpers verwendete Material
einarbeiten, so daß das erhaltene stranggepreßte Rohr ein milchig durchscheinendes oder durchsichtiges weißes Aussehen
Besitzti
Die erfindungsgemäßen Katheter können auch mit speziellen
Einrichtungen versehen werden, wie sie für den Aufbau von
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medi ζ inisch-'-chirurgi sehen Röhren bekannt sind und die für
besondere Maßnahmen erforderlich sind, bei denen die Katheter eingesetzt werden sollen. Diese zusätzlichen
Eigenschaften umfassen ein funkenfreies Verhalten (US-PS 3 070 132), eine im Röntgenbild sichtbare Linie
(X-ray-line) (US-PS 2 847 915) oder abgeschrägte Abschnitte
(US-PS 2 940 126).
ORSGiMA INSPECTED 709808/0765
Claims (9)
- PatentansprücheNACHQEREICHT[1. !Retentionskatheter, gekennzeichnet durcha) ein längliches, flexibles Rohr (10) mit einem distalen Ende (18) und einem proximalen Ende, das einen Drainagekanal (14) und einen Aufblaskanal (16) aufweist, die durch die Wandungen des Rohres definiert werden und sich von dem proximalen Ende bis in die Nähe des distalen Endes erstrecken, wobei der Aufblaskanal in einer Aufblasöffnung (20) in der Wandung des Rohres in der- Nähe des distalen Endes endet und der Drainagekanal bis zu einer Drainageöffnung (34) in der Wandung des Rohres zwischen der Aufblasöffnung und dem distalen Ende geführt ist; undb) eine zylindrische Ballonhülse (26) aus hitzehärtbarem Polyurethan, die einen die Aufblasöffnung enthaltenden Längsabschnitt des Rohrs umgibt und Endränder (28) aufweist, die zu beiden Seiten der Aufblasöffnung dicht an dem Rohr befestigt sind.
- 2. Katheter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Abschnitt der Ballonhülse (26), der zwischen den Endrändern (28) liegt, im wesentlichen keine Haftung an dem Rohr (10) zeigt.
- 3. Katheter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Ballonhülse (26) aus dem hitzehärtbaren Polyurethan eine Bruchdehnung von mehr als 400% und eine bleibende Dehnung von weniger als etwa 15% aufweist.
- 4„ Katheter nach Anspruch 1,dadurch gekennzeichnet, daß das Rohr (10) aus einem thermoplastischen Polyurethan besteht.709808/0765
- 5. Katheter nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Endränder (28) der Ballonhülse (26) durch Verkleben mit einem Polyurethan-isocyanat-Klebstoff dicht mit dem Rohr (10) verbunden sind.
- 6. Retentionskatheter, gekennz eichnet durcha) ein längliches, flexibles Rohr (10) aus einem thermoplastischen Polyurethan mit einem distalen Ende (18) und einem proximalen Ende, das einen Drainagekanal (14) und einen Aufblaskanal (16) aufweist, die durch die Wandungen des Rohres definiert werden und sich von dem proximalen Ende bis in die Nähe des distalen Endes erstrecken, wobei der Aufblaskanal in einer Aufblasöffnung (20) in der Wandung des Rohres in der Nähe des distalen Endes endet und der Drainagekanal bis zu einer Drainageöffnung (34) in der Wandung des Rohrs zwischen der Aufblasöffnung und dem distalen Ende geführt ist; undb) eine zylindrische Ballonhülse aus hitzehärtbarem Polyurethan, die einen die Aufblasöffnung enthaltenden Längsabschnitt des Rohrs umgibt und Endränder (28) aufweist, die zu beiden Seiten der Aufblasöffnung dicht an dem Rohr. befestigt sind, wobei die Endbereiche (28) Bänder aus thermoplastischem Polyurethan aufweisen, die in die innere Oberfläche der Ballonhülse integriert sind. ·
- 7. Katheter nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Endränder (28) durch Schmelzen in der Hitze dicht mit dem Rohr verbunden sind.
- 8. Katheter nach Anspruch 7, dadurch gekenn-, zeichnet, daß die Endränder (28) mit Hilfe eines' Lösungsmittels dicht an dem Rohr befestigt sind.709808/0765
- 9. Katheter nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnnet, daß die Ballonhülse (26) aus dem hitzehärtbaren Polyurethan eine Bruchdehnung von mehr als 400% und eine bleibende Dehnung von weniger als etwa 15% aufweist.709808/0765
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
US05/599,293 US4003382A (en) | 1975-07-25 | 1975-07-25 | Retention catheter and method of manufacture |
Publications (1)
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DE2633506A1 true DE2633506A1 (de) | 1977-02-24 |
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Family Applications (2)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19762656368 Pending DE2656368A1 (de) | 1975-07-25 | 1976-07-26 | Verfahren zur herstellung von gegenstaenden, die bestandteile aus hitzehaertbarem polyurethan und bestandteile aus thermoplastischem polyurethan aufweisen |
DE19762633506 Pending DE2633506A1 (de) | 1975-07-25 | 1976-07-26 | Retentionskatheter und verfahren zu seiner herstellung |
Family Applications Before (1)
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