DE2647170C2 - Verfahren zum Herstellen einer Augenlinse - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen einer Augenlinse mit folgenden Verfahrensschritten:

Formpressen eines Rohlings in einer Preßform mit einer Oberfläche mit progressiv veränderlichem Krümmungsradius über mindestens einen Teil mindestens einer Meridianlinie und mit einer der Oberfläche gegenüberliegenden Nachbearbeitungsfläche, Aufsetzen einer eine Formglocke aufweisenden Formeinrichtung für einen Greifblock auf die Oberfläche, Angießen des Greifblocks aus niedrigscnmelzendem Material, Einspannen des Rohlings mittels des Greifblocks in eine Vorrichtung, Endpassen der Nachbearbeitungsfläche und, Wegschmelzen des Greifblocks.

Es ist, zumindest in bestimmten Fällen, üblich, halbfertige Preßlinge zu verwenden, deren eine Fläche, meistens die konvexe Fläche, durch Preßformen die erwähnte aktive Zone mit progressiv veränderlichem Krümmungsradius aufweist und deren andere Fläche, welche durch Preßformen beispielsweise anfänglich global sphärisch ist, eine Nachbearbeitung erfordert, um ihr diejenige Ausbildung, beispielsweise zylindrische, torische, oder andere Ausbildung, zu verleihen, die besonders geeignet für mögliche weitere Sehfehler sind, welche die verschiedenen Patienten aufweisen können, die außerdem von einer gleichen Veränderung der Brechkraft betroffen sind.

Unter Berücksichtigung einerseits der Schwierigkeiten der Herstellung einer aktiven Zone mit progressiv veränderlicher Brechkraft und andererseits der Verschiedenartigkeit in der Art und im Ausmaß der anderen möglichen Sehkraftkorrekturen ist es wirtschaftlicher, eine verringerte Zahl von halbfertigen Preßlingen herzustellen, die mit ihrer fertigen Fläche den möglichen Bereich der progressiv veränderlichen Brechkraft umfassen und sodann diese Preßlinge durch Bearbeiten der anderen Fläche den verschiedenen effektiv notwendigen Fällen der praktischen Verwendung anzupassen.

Zur Nachbearbeitung, die daher an der einen Fläche der halbfertigen Preßlinge vorgenommen werden muß, ist es üblich, auf ihrer anderen Fläche durch Gießen eines Materials mit niedrigem Schmelzpunkt /.wischen der erwähnten Fläche und einer Preßform, die zu dieser glockenförmig offen ist, einen Greifblock anzubringen, mit dem ein solcher Preßling geeignet gehalten und da-

!0 mit in eine Bearbeitungsmaschine eingebracht werden kann.

Nach der Bearbeitung der betreffenden Fläche des Preßlings auf das gewünschte Profil, d. h. derjenigen Fläche, welche der den Greifblock tragenden Fläche entgegengesetzt ist, wird der letztere weggeschmolzen.

Wenn es sich jedoeb um die Herstellung von Linsen

mit progressiv veränderlicher Brechkraft handelt, muß die glockenförmige Preßform, die für das Gießen eines Greifblocks auf die entsprechenden halbfertigen Preßlinge geeignet ist, aus den vorstehend dargelegten Gründen auf die fertige Fläche der Preßlinge aufgebracht werden, welche die aktive Zone mit progressiv veränderlichem Krümmungsradius aufweist.
Dies hat zur Folge, unter Berücksichtigung einerseits der Veränderungen der Krümmung am Umfang der betreffenden Fläche der erwähnten Preßlinge, die von einem der vteßlinge zum anderen verschieden sind, und andererseits der Form, die gewöhnlich eine glockenförmige Umdrehungsform ist, die unterschiedslos zum Gie-Ben eines Greifblockes auf der fertigen Fläche eines beliebigen Preßlings verwendet wird, daß eine schlechte individuelle Anpassung einer solchen Preßform an irgendeinen der Preßlinge erhalten wird, da der freie Rand der Preßform nicht in der Lage ist, sich an jeder Stelle an die Oberfläche eines solchen Preßlings ausreichend innig anzulegen, um auch ein örtliches Lecken des niedrigschmelzenden Materials zu vermeiden.

Die Anmelderin hat in dem französischen Patent 21 86 441 ein Verfahren angegeben, bei dem zum Angießen eines Greifblocks aus niedrigschmelzendem Material auf den Rohling zunächst ein Dichtungskranz mit daran ausgebildeten Abstützauflagern aufgesetzt wird, der diesen seitlich vollständig umgibt und zusätzlich einen umlaufenden Randbereich der Oberfläche überläppt. Diese Überlappung dient zu einer Abdichtung, wenn die Anordnung in eine Form rum Angießen des Greifblocks eingesetzt wird. Nach dem Angießen und Erkalten des Greifblocks wird der seitlich umlaufende Rand des Dichtrings abgerissen, während der sich über die Oberfläche erstreckende Bereich des Kranzes in dem Guß verbleibt. Diese Anordnung ist zwar für den Fall der Augenlinsen aus Mineralglas gut geeignet, jedoch ist für jeden Rohling ein solcher Abdichtring notwendig, der auf der zugeordneten Fläche des Rohlings justiert werden muß, was zum einen wieder teure Verfahrensschritte beinhaltet und zum anderen die Kosten auch durch die Herstellung des Preßrings erhöht. Darüber hinaus nimmt die Anordnung im Falle von Augenlinsen aus organischem Material nicht an den Formgebungserleichterungen teil, welche diese bieten.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren anzugeben, mit welchem beim Herstellen einer Augenlinse zusätzlich Dicht- oder Anpassungsorgane, die mit dem Rohling zusammenwirken, entfallen können.

Die Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß beim Formpressen die Oberfläche mit einer Randfacette versehen wird und daß die Formglocke direkt

auf die Randfacette aufgesetzt wird.

Somit ist es nicht mehr erforderlich, ein zusätzliches Anpassungs- oder Dichtungsorgan zwischen der glokkenförmigen Gießform und der betroffenen Fläche des Preßling anzuordnen.

Bei einer günstigen Ausführungsform kann vorgesehen werden, daß die Randfacette als Rotationsfläche, zum Beispiel einer Kugel oder eines Kegels oder eben gepreßt wird.

Im folgenden werden Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand der Zeichnung näher erläutert Es zeigt

Fig. 1 eine schaubildliche Darstellung eines halbfertigen Preßlings gemäß Anspruch 1,

Fig.2 eine Draufsicht dieses Preßlings, gesehen in der Richtung des Pfeils II in F i g. 1;

F i g. 3 ein Axialschnitt des Preßlings entlang der Linie !II-IIIinFig.2;

Fig.4 ein Axialschnitt der Preßformschalen zum Preßformen eines solchen Preßlings;

F i g. 5 ein Axialschnitt, welcher das Gießen eines Greifblocks auf der progressiven Fläche eines halbfertigen Preßlings zeigt;

F i g. 6 ein Axialschnitt eines solchen Preßlings, der mit einem Greifblock ausgerüstet ist;

F i g. 7 und 8 Axialschnitte ähnlich der Ansicht von F i g. 3 und je eine Variante der Ausführungsform betreffend;

F i g. 9 ein Axialschnitt ähnlich der Ansicht von F i g. 3 und einen halbfertigen Preßiing des Standes der Technik betreffend.

Bei der in F i g. I bis 3 dargestellten Ausführungsforrn weist der zur Herstellung einer Augenlinse mit progressiv veränderlicher Brechkrafi bestimmte, halbfertige Preßling 10 eine fertige Fläche 11 auf, die für sich allein die gewünschte Brechkraftprogressivität besitzt, während die als halbfertig bezeichnete Fläche, in dieser Hinsicht neutral, und vorzugsweise durch Rotation entstanden und beispielsweise sphärisch ist.

Bei dem dargestellten Beispiel ist die fertige Fläche die konvexe Fläche 11 des Preßlings 10, während die halbfertige d^!e konkave Fläche 12 ist.

In ihrem Mittelteil weist die konvexe Fläche 11 des Preßlings 10 daher eine aktive Zone 13 auf, deren Krümmungshalbmesser über zumindest einen Teil mindestens einer Meridianlinie 14 progressiv veränderlich ist.

Üblicherweise beeinflussen die Veränderungen der Krümmung ein Bündel von Meridianlinien, das sich zu beiden Seiten der Meridianlinie 14 erstreckt, welche dazu bestimmt ist, die vertikale Meridianlinie der endgültigen Augenlinse zu bilden; diese Veränderung der Krümmung entwickelt sich fühlbar nur in der unteren Hälfte dieser Meridianlinien.

Eine Randfacette 15 begrenzt in Umfangsrichtiing die aktive Zone 13, und erstreckt sich kreisförmig und kontinuierlich um diese aktive Zone 13 herum.

Die radiale Erstreckung dieser Randfacette 15 liegt zwischen einem Mindestwert e und einem Höchstwert f, wobei sie infolge der Veränderung der Krümmung längs der Enden der Meridianlinie 14 vorgesehen sind.

Die Randfacette 15 hat bei dem in F i g. 1 bis 6 dargestellten Beispiel eine ebene Form und sie erstreckt sich im wesentlichen senkrecht zur optischen Achse AO des Preßlings 10, wie in F i g. 3 gezeigt.

Ein solcher Preßling 10 läßt sich leicht aus organischem Material durch direktes Preßformen auf das gewünschte Profil zwischen zwei Preßformschalen 16, 17 herstellen, die in geeigneter Weise bearbeitet und in F i g. 4 dargestellt sind.

Zwischen den Preßformschalen 16,17 wird eine Dichtung 19 angeordnet, die einerseits einen zylindrischen Mantel 20 aufweist, welcher den Umfang der Preßformschalen 16. 17 umschließt, und andererseits in der Mhtelzone der Innenfläche dieses Mantels 20 eine Lippe 21, die von der erwähnten Innenfläche aus radial nach innen vorsteht und die sich mit ihren Querflächen gegen die entsprechenden Ränder der Preßformschalen 16 und 17 anlegen kann.

ίο Die Preßformfläche der Preßformschale 17, die der halbfertigen konkaven Fläche 12 des gewünschten Preßlings 10 entspricht, hat meistens die Form einer Umdrehungsfläche, beispielsweise einer sphärischen Fläche, und es ist leicht, der entsprechenden Querfläche 23 der Lippe 21 der Dichtung 19 eine komplementäre Gestalt zu geben.

Bei der Preßformschale 16, die der progressiven konvexen Fläche 13 des gewünschten Preßlings 10 entspricht, würde es wegen der Progressivität dieser Fläche schwierig sein, deren entsprechenden Querfläche 24 oer Lippe 21 der Dichtung 19 eine komplementäre Gestalt zu geben.

Aus diesem Grunde wird der Umfang der Preßformschale 16 mit einer ebenen Facette 25 versehen, die die Zone der Preßformfläche kreisförmig umgibt, welche der aktiven Zone 13 des gewünschten Preßlings 10 entspricht; die entsprechende Querfläche 24 der Lippe 21 der Dichtung 19 kann dann ohne weiteres selbst eben sein.

Diese Facette 25 der Preßformschale 16 hat eine ausreichende radiale Abmessung, um sich an jeder Stelle über die Dichtung 19, und genauer die Lippe 21 derselben, hinaus radial nach innen zu erstrecken, wie aus F i g. 4 ersichtlich ist.

Diese Facette 25 ermöglicht daher die durchgehende Auflage der Lippe 21 der Dichtung 19, und außerhalb dieser die Ausbildung der Randfacette 15, die auf dem gewünschten Preßling 10 vorgesehen ist.

Ein solcher Preßling 10 kann in dem Fall, in welchem die Patienten, deren Sicht die entsprechende Brechkraftprogressivität erfordert und im übrigen keine weiteren Sichtanomalien aufweisen, direkt durch einfaches Abrändern und Bearbeiten ihrer Kontur zur Herstellung einer für sie geeigneten Linse dienen.

Wie vorangehend dargelegt, ist es jedoch dagegen erforderlich, die neutrale konkave Fläche 12 nachzuarbeiten, wenn solche Patienten außerdem weitere zu korrigierende Sehfehler haben.
Zur Bearbeitung dieser Fläche 12 ist es üblich, an der

w progressiven konvexen Fläche 11 unter Verwendung einer Glockenform 31, die mit ihrem Rand am Umfang der Fläche aufgesetzt ist, einen Greifblock 30 aus niedrigschmelzendem Material anzugießen (vgl. F i g. 5 + 6).

Dank der Randfacette 15, welche der Preßling 10 um seine aktive Zone 13 herum aufweist, kann die Glockenform 31, die gewöhnlich ein Umdrehungskörper ist, unmittelbar auf die Fläche 11 des Preßlings ohne Zwischenschaltung irgendeines Anpassungsringes aufgesetzt werden.

Bei dem in F i g. 1 bis 3 dargestellten Ausführungsbeispiel kann der freie Rand eine einfache ebene Form haben.

Damit die Auflage des freien Randes gegen die Randfacette 15 mit Sicherheit über die gesamte Umfangslänge erfolgt, beträgt deren radiale Abmessung vorzugsweise mindestens 1 mm.

Bei den in F i g. 7 und 8 dargestellten Ausführungsva-

rianten hai die Randfacette 15 des Preßlings 10 eine Umdrehungsform, beispielsweise konisch, wie in F i g. 7 gezeigt, oder sphärisch, wie in F i g. 8 gezeigt.

Außerdem besitzt der freie Rand der Glockenform 31 eine komplementäre Gestalt (nicht dargestellt).

In F i g. 9 ist mit einer durchgezogenen Linie ein halbfertiger Preßling für eine Augenlinse von veränderlicher progressiver Brechkraft nach dem Stand der Technik gezeigt und mit gestrichelten Linien ein entsprechender, erfindungsgemäßer halbfertiger Preßling 10.

Bei dem halbfertigen Preßling nach dem Stand der Technik, ist es zur einfacheren Bearbeitung der Preßformen zur Herstellung eines solchen Preßlings üblich, daß die progressive Fläche eines solchen Preßlings die Gesamtheit der konvexen Fläche überdeckt.

Um eine gefährliche Verdünnung eines solchen Preßlings an der Stelle desjenigen Teils dieser progressiven Fläche, für welche der Krümmungsradius am kleinsten ist, zu vermeiden, muß dem gesamten Preßling eine beträchtliche Überdicke J gegeben werden, wodurch der Verbrauch an Material gesteigert und die Weiterbearbeitungszeit der konkaven Fläche des Preßlings ebenso erhöht wird.

Durch die Begrenzung der Erstreckungszone dieser progressiven Fläche ermöglicht die Randfacette 11 vorteilhaft ein Vermeiden dieser Überdicke /, so daß. wenn die anderen Merkmale sonst gleich sind, ein halbfertiger Preßling 10 gegenüber einem halbfertigen Preßling nach dem Stand der Technik leichter ist.

Abweichend von der vorgehenden Beschreibung kann die konkave Fläche des Preßlings eine aktive Zone mit progressiv veränderlichem Krümmungsradius aufweisen, und zwar als F.rgänzung zu derjenigen der konvexen Fläche des Preßlings und/oder anstelle derselben.

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Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

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Claims (2)

Patentansprüche:

1. Verfahren zum Herstellen einer Augenlinse mit den folgenden Verfahrensschritten:

— Formpressen eines Rohlings in einer Preßform mit einer Oberfläche mit progressiv veränderlichem Krümmungsradius über mindestens einen Teil mindestens einer Meridianlinie und mit einer der Oberfläche gegenüberliegenden Nachbearbeitungsfläche,

— Aufsetzen einer eine Formglocke aufweisenden Formeinrichtung für einen Greifblock auf die Oberfläche,

— Angießen des Greifblocks aus niedrigichmelzendetn Material,

— Einspannen des Rohlings mittels des Greifblocks in eine Vorrichtung,

— Endanpassen der Nachbearbeitungsfläche und

— Wegschmelzen des Greifblocks,
dadurch gekennzeichnet, daß beim Formpressen die Oberfläche mit einer Randfacette versehen wird und daß die Formglocke direkt auf die Randfacette aufgesetzt wird.

2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Randfacette als Rotationsfläche z. B. einer Kugel oder eines Kegels, oder eben gepreßt wird.