DE2725696A1 - Synthetisches liposom und verfahren zur herstellung - Google Patents
Synthetisches liposom und verfahren zur herstellungInfo
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- Y10T428/2984—Microcapsule with fluid core [includes liposome]
Description
BLUMBACH · WESER · BERGEN · KRAMER ZWIRNER . HIRSCH · BREHM
Pstentconsult Radedcestraße 43 TOGO München 60 Telefon (089) 883603/883604 Telex 05 212313 Telegramme Pateniconsult
Patentconsuft Sonnenberger SUaBe 43 4200 Wiesbaden Telefon (06121)563943/561998 Telex 04-186237 Telegramme Peteritconsult
Beschreibung:
Diese Erfindung betrifft ein synthetisches Liposom. Insbesondere
betrifft die Erfindung synthetische Zellen, welche in der Form von Mikrokapseln vorliegen und Hämoglobin enthalten,
das von Lipiden, insbesondere von Phospholipiden, eingehüllt ist; v/eiterhin betrifft die Erfindung die Herstellung solcher
synthetischer Zellen bzw. synthetischer Liposome.
Eine wesentliche Eigenschaft der erfindungsgemäßen synthetischen Zellen ist darin zu sehen, daß diese Zellen Sauerstoff
(Op) und Kohlendioxid (CO2) in vergleichbarem Ausmaß wie natürliche,
rote Blutkörperchen binden und transportieren. V/eiterhin weisen die erfindungsgemäßen synthetischen Zellen eine solch
geringe Größe und eine solche Biegsamkeit auf, daß sie leicht die Kapillargefäße von Säugetieren und/oder Menschen, v/o die
Aufnahme und Abgebe von Sauerstoff bzw. Kohlendioxid erfolgt, zu passieren vermögen. Eine v/eitere wichtige und höchst angestrebte
Eigenschaft der erfindungsgernäßen Zellen besteht darin,
München: R. Kramer Dipl.-Ing. · W. Weser Dipl.-PftylfDr rW.Vrat.'^.MrSBÄi|M-lng. · H. P. Brehm Dipl.-Chem. Dr. phil. nal.
Wiesbaden: P. G. Blumbadi Dipl.-Ing. . P. Bergen Dipl.-Ing. Dr. jur. · G. Zwirner Dipl.-Ing. Dipl.-W.-Ing.
daß mit diesen Zellen fremdes Material in den WirtsOrganismus
nicht eingeführt wird.
Im Hinblick auf die Fähigkeit zum Transport von Sauerstoff wirken die erfindungsge:;:Mßen synthetischen Zellen sehr ähnlich
wie übliche rote Blutkörperchen von Menschen und/oder Säugetieren, so daß eine Suspension.dieser synthetischen Zellen als
Transfusionsflüssigkeit brauchbar ist. Derartige erfindungsgemäße Zellen werden von dem V/irtsorganismus wie natürliche Zellen
aufgenommen, wirken im wesentlichen in der gleichen V/eise
und werden wie entsprechende natürliche Zellen einem Stoffwechsel unterworfen und ausgeschieden. Bereits aus dieser kurzen
Aufzählung wichtiger Eigenschaften ergibt sich für den Fachmann die große Bedeutung dieser erfindungsgemäßen synthetischen
Zellen bzw. synthetischen Liposomen.
Wie in der Fachwelt bekannt, stellt Hämoglobin ein konjugiertes Protein dar, mit der prosiheti8chen Gruppe "Harn", das an
das Protein, nämlich Globin, gebunden ist. Hämoglobin ist für die rote Farbe des Blutes verantwortlich und wird in
allen roten Blutkörperchen angetroffen. Die wesentliche Bedeutung des Hämoglobins beruht darauf, daß es den Sauerstoff
aus der Atmosphäre in Form einer lockeren Bindung zu binden vermag und dabei Oxyhämoglobin bildet. In den Organismen
der Säugetiere bzw. Menschen erfolgt diese Bildung von Oxyhämoglobin in den Kapillargefäßen nahe den Lungen-
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alveolen, wobei sog. rait Sauerstoff belaüenes Blut gebildet
wird. Dieses sauerstoffreiche Blut wird über äa3 Arterien-System
zu dem Gewebe transportiert, v/o ein Teil dea Sauerstoffs verbraucht v/ird und als Folge venöses Blut gebildet
wird; dieses venöse Blut v/eist eine geringeren Sauerstoffgehalt auf und wird zur erneuten Anreicherung mit Sauerstoff
wieder in die Lungen zurückgeführt.
In chemischer Hinsicht stellt Ham ein Eisen-Porphyrin dar,
d.h., eine Verbindung aus Eisen mit vier Pyrrolgruppen; das Eisen liegt hauptsächlich in zweiwertigem Zustand vor. Üblicherweise
v/ird Hämoglobin wie folgt beschrieben:
Globin
Hämoglobin stellt somit ein tetrameres Molekül aus vier
Untereinheiten dar, v/obei jede Untereinheit aus einer PoIypetidkette,
welche den Proteinanteil oder Globinanteil des Hämoglobins darstellt, und aus Häm aufgebaut ist. Das Harn
bildet das wirksame bzw. aktive Zentrum, an dem Sauerstoff gebunden werden kann.
Wird Gesamtblut, insbesondere menschliches Blut, für Transfusions
zv/ecke entnommen, so weist es eine Aufbewahrungsdauer von 2Ϊ Tagen auf. Entsprechend den derzeitigen Regelungen
muß entnommenes Blut, das 21 Tage alt ist, verworfen werden
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und darf nicht weiter für eine Bluttransfusion verwendet
werden.Nach Ablauf dieser Zeitspanne sind die roten Blutkörperchen
weitgehend zerstört, so daß so altes Blut für den Sauerstofftransport nicht länger brauchbar ist. Derartiges
"altes Blut" enthält ,jedoch immer noch brauchbares, wirksames Hämoglobin und kann deshalb als Ausgangsmaterial
für die Herstellung der erfindungsgenäßen synthetischen Zellen verwendet werden.
Gegenüber dieser max. Aufbewahrungsdauer von 21 Tagen für natürliches Gesamtblut, weisen die erfindungsgemäßen Zellen
bei angepaßter Pufferung eine wesentlich längere Aufbewahrungsdauer, bzw. Lebensdauer auf, wie das nachfolgend ausgeführt
wird.
Aus ihrem Herstellungsverfahren folgt, daß die erfindungsgemäßen
synthetischen Hämoglobin-Zellen einen v/eiteren Vorteil aufweisen, da sie für Empfänger unabhängig von deren
individueller Blutgruppe, eingesetzt werden können. Das für Transfusionen vorgesehene Gesamtblut muß klassifiziert werden;
es müssen besondere Vorsichtsmaßnahmen ergriffen werden, um zu gewährleisten, daß das für die Transfusion vorgesehene Blut
mit der Blutgruppe des Empfängers verträglich ist. Vergleichbare Vorsichtsmaßnahmen sind bei Verwendung der erfindungsgemäßen
synthetischen Zellen nicht erforderlich. Zur Herstellung der erfindungsgemäßen Zellen wird von einem Ausgangsmaterial
ausgegangen, das üblicherweise als "stroma-freies" Hämoglobin
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bezeichnet wird. Dieses Material ist von den Zellv/ünden der
roten Blutkörperchen befreit; hierbei ist zu beachten, daß die Zellwände diejenigen Proteine enthalten, welche eine
Klassifizierung des Blutes in verschiedene Blutgruppen erforderlich
machen. Die V/and bzw. Umhüllung der erfindungsgemäßen
synthetischen Zellen wird aus weit verbreiteten (d.h. bei Säugetieren) Lipiden und dgl. gebildet, weshalb die
erfindungsger;:äßen Zellen Antigen-Reaktionen auf Proteine nicht hervorrufen.
Die vorliegende Erfindung geht davon aus, daß die Abtrennung der roten Blutkörperchen aus dem Gesamtblut ein seit
langem bekanntes und geübtes Verfahren darstellt. Auch die Trennung von Hämoglobin aus den roten Blutkörperchen ist mittels
einer Vielzahl von gut bekannten Verfahren möglich.
Es ist weiterhin bekannt, daß von verschiedenen Arbeitskreisen die Verwendung von zellfreien Hämoglobin-Lösungen als Ersatz
für natürliches Blut untersucht worden ist. Diese Lösungen zeigen jedoch den Nachteil, daß sie vom Empfängerkörper ausserordentlich
rasch ausgeschieden werden und deshalb ihren vorgesehenen Zweck überhaupt nicht oder lediglich für ausserordentlich
kurze Zeitspannen erfüllen können. Im Gegensatz dazu werden die erfindungsgemäßen synthetischen Zellen, die
aus Mikrokapseln mit einem Kern aus Hämoglobin und einer Hülle aus Lipidmaterial bestehen, vom Körper des Empfängers
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über eine wesentlich längere Zeitspanne aufgenommen und behalten ihre Wirksamkeit über eine wesentlich längere Zeitspanne.
Es ist weiterhin bekannt, daß von anderen Arbeitskreisen bereits Körperchen hergestellt worden sind, die allgemein
als "Liposome" bezeichnet werden.
Im Hinblick auf ältere Patentschriften sei auf die nachfolgenden Druckschriften hingewiesen:
US-Patentschrift 2 527 210 (Bower) beschreibt die
Gewinnung einer Hämoglobin-Lösung, wozu die Zellmembranen von roten Blutkörperchen mittels einer
Gefrier-Auftau-Methode zerstört worden sind;
US-Patentschrift 3 133 881 (Childs) offenbart ein Zentrifugierverfahren zum Abtrennen der roten Blutkörperchen
von den anderen Bestandteilen des Gesamtblutes;
nV.'-.hrift 3 351 432 (Van Dyck et al) beschreibt
das Waschen und ei? I'e'<r;r3'Ati:- en:ig von roten Blutkörperchen;
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US-Patentschrift 3 418 209 (Ushakoff) offenbart die Verbesserung der Aufbewahrung von roten Blutkörperchen
mittels einer Glyzerinlösung;
US-Re-issue-Patent 27 359 beschreibt das Waschen von roten Blutkörperchen; und
US-Patentschrift 3 864 478 (Bonhard) offenbart ein anderes Verfahren zur Herstellung einer Hämoglobin-Lösung.
Dieser gesamte Stand der Technik vermittelt keinerlei Anregung zur Mikroverkapselung von Hämoglobin mit einem Lipid,
oder sonstige Anregungen zur Herstellung der erfindungsgemäßen
synthetiochen Zellen{weiterhin vermittelt dieser Stand
der Technik keinerlei Anregung zur Nützlichkeit oder Brauchbarkeit der-artiger Zellen. Die Ähnlichkeit der erfindungsgemäßen
synthetischen Zellen mit üblichen roten Blutkörperchen hinsichtlich der Fähigkeit zum Sauerstofftransport muß
als ein überraschendes, für den Fachmann nicht vorhersehbares Ergebnis gewertet werden.
Dementsprechend besteht eine wesentliche Aufgabe der vorliegenden Erfindung darin, mikroverkapseltes Hämoglobin bereitzustellen,
das mit dem Organismus von Menschen und/oder Säugetieren verträglich und über eine längere Zeitspanne wirksam ist.
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Weiterhin soll mit dieser Erfindung ein Verfahren zur Herstellung von derartigen Hämoglobin-Zellen angegeben v/erden.
Die erfindungGgeraäße Lösung dieser Aufgabe ist gekennzeichnet
durch die Merkmale der oben angegebenen Ansprüche. Weitere Besonderheiten und Vorteile dieser Erfindung ergeben sich
aus der nachfolgenden Beschreibung bevorzugter Ausführungsformen.
Zur Herstellung der erfindungsgemäesen Hämoglobin-Zellen
muß das Hämoglobin zuerst von den Zellmembranen der roten Blutkörperchen abgetrennt werden. Nach dieser Abtrennung
wird das wesentliche Ausgangsmaterial, nämlich "stromafreies"
Hämoglobin erhalten; dieses Material wird anschliessend mit einem Lipid verkapselt bzw. mikroverkapselt. Zur Gewinnung
von diesem stroma-freien Hämoglobin kann man von relativ frisch abgenommenem Blut ausgehen, bei dem der überwiegende
Anteil der roten Blutkörperchen aus lebensfähigen, aktiven Zellen besteht; es kann aber auch von Blut ausgegangen
werden, das bereits 21 Tage und mehr älter ist, bei dem bereits ein beträchtlicher Anteil der roten Blutkörperchen nicht mehr
lebensfähig bzw. aktiv ist. Es ist wichtig, durch sorgfältige Arbeitsweise das Hämoglobin von all seinen natürlichen Zellmembranen
und sonstigen Zeilproteinen abzutrennen, um beim Empfänger die oben genannten Proteinreaktionen und andere
nachteilige Reaktionen zu vermeiden.
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Zur Abtrennung von Hämoglobin aus Blut sind zahlreiche Verfahren bekannt. Zuerst werden die roten Blutkörperchen
vom Plasma abgetrennt, was mittels Zentrifugieren oder dgl. erfolgen kann. Der danach erhaltene Rückstand besteht aus
heilen wie zerbrochenen roten Blutkörperchen. Durch Maßnahmen zum Einfrieren und Auftauen werden die restlichen Zellmembranen
aufgebrochen; naturgemäß können auch andere Maßnahmen zur Öffnung der heilen Zellen angewandt werden; nach der anschließenden
Filtrierung oder dgl. wird eine strona-freie Hämoglobin-Lösung erhalten. Die Konzentration an Hämoglobin
und an anderen Bestandteilen kann nach Bedarf eingestellt werden.
Anschließend wird die erhaltene Hämoglobin-Lösung mittels natürlich vorkommender Lipide mikroverkapselt, um synthetische
Liposom-Zellen zu erhalten. Die größte Abmessung dieser Zellen beträgt typischerweise 1 bis 10 um. Von den Erfindern
v/ird angenommen, daß die Lipidmembran angenähert 2 Moleküllagen
dick ist.
Im Rahmen dieser Beschreibung und der Ansprüche v/ird unter der Bezeichnung "Liposom" eine Mikrokapsel verstanden, deren
Wand oder Membran aus Lipiden, insbesondere aus Phospholipiden gebildet ist, wobei die V/and oder Membran als weiteren Zusatz
ein Sterin, insbesondere Cholesterin, enthalten kann.
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Nach einem bevorzugten Verfahren zur Ausbildung dieser Umhüllung
wird zuerst eine Dünnschicht aus Lipid an der Innenfläche eines Behälters ausgebildet. Im Laboratoriumsmaßstab
wird als Behälter üblichen/eise eine Flasche oder ein Kolben mit rundem Boden verwendet. Gemeinsam nit einem organischen
Lösungsmittel wird eine geringe Menge Lipid in den Kolben gegeben, und dieser v/ird sowohl geschüttelt wie gedreht,
um eine Dünnschicht aus dem Lipid an der Innenfläche abzuscheiden.
Diese Dünnschicht läßt man anschließend trocknen. Anschließend wird eine kleine Menge der gereinigten Hämoglobin-Lösung
in den Kolben gegeben. Obwohl auch andere Maßnahmen zur Mikroverkapselung brauchbar sind,wird vorzugsweise
das nachfolgende Verfahren angewandt:
Der Kolben wird in ein bei 37 C gehaltenes Wasserbad gegeben und der Einwirkung einer Ultraschallquelle, welche bei einer
Frequenz von 50 000 Hz arbeitet, ausgesetzt. In Gegenv/art der Hämoglobin-Lösung und als Folge dieses Mischverfahrens
bildet das Lipidrnaterial eine durchgehende Membran um die Hämoglobin-Lösimg, wonach die erfindungsgemäßen Zellen erhalten
werden. Die Zellen v/erden anschließend von der extrazellulären Hämoglobin-Lösung abgetrennt und in einer geeigneten
Trägerflüssigkeit suspendiert.
Die Materialien für die Umhüllung werden gewöhnlich aus der
Gruppe der Phospholipide ausgewählt; repräsentative, brauch-
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bare Phospholipide gehören zu den Lecithinen, den Kephalinen
und den Sphingomyelinen. Wie bereits oben ausgeführt, wird die Auswahl der Phospholipide auf Phospholipide beschränkt,
die natürlicherweise im Organismus von Säugetieren und/oder Menschen vorkommen, um die Schwierigkeiten zu vermeiden, die
aus Abwehrreaktionen des Körpers auf körperfremde Stoffe resultieren kennten. Ohne daß damit eine erschöpfende Aufzählung
beabsichtigt ist, gehören zu brauchbaren Phospholipiden die nachfolgenden beispielhaften Verbindungen, nämlich
Phosphatidsäure, Phosphatidylserin, Phosphatidylinositol, Phosphatidylcholin und Phosphatidylethanolamin.
Ergaenzend zur alleinigen Verwendung von Phospholipiden ist erfindungsgemäß festgestellt worden, daß der Zusatz eines
Sterins wie etwa Gholesterins, die-jenigen Eigenschaften der
Zellmembran, welche für die vorgesehene Verwendung angestrebt werden, stark verbessern.
Im Rahmen der Erfindung wird es deshalb bevorzugt, als Hüllmaterial
Cholesterin gemeinsam mit einem oder mehreren Phospholipiden zu verwenden. Hierbei ist festgestellt worden, daß
eine besonders gute und bevorzugte Umhüllung aus 3 Gew.-Teilen Ei -Lecithin und einem Gew.-Teil Cholesterin erhalten wird.
In den nachfolgenden Beispielen wird dieses Hüllmaterial als "3ti-Material" bezeichnet.
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Als Hämoglobin-Lösung γ/ird vorzugsweise eine Lösung verwendet,
welche diejenigen Ionen enthält, die üblicherweise im Plasma vorhanden sind. Darüberhinaus können jedoch auch
andere Ionen vorhanden sein. Der pH-V/ert der Lösung wird vorzugsweise auf 7»4 eingestellt; darüberhinaus soll die
Lösung vorzugsweise isoosmotisch gegenüber normalem Plasma sein.
Zur Herstellung der Dünnschicht aus dem Hüllmaterial an der Innenseite des Behälters werden die Ausgangsstoffe, insbesondere
Cholesterin und Phospholipid, zuerst in einem inerten, leicht verdampfbaren organischen Lösungsmittel wie etwa
Chloroform, gelöst, Dieses Lösungsmittel wird anschließend verdampft, wobei die Dünnschicht an der Behälterwand zurückbleibt.
Die nachfolgenden Beispiele dienen zur Erläuterung der Erfindung, ohne diese einzuschränken.
60 mg 3:1 Material (3 Gew.-Teile Ei-Lecithin, 1 Gew.-Teil Cholesterin) wurden in einem 1 L Rundkolben unter sterilen
Bedingungen in 30 ml reinem Chloroform bei 25°C gelöst. An den Kolben wurde Vakuum angelegt und die Lösung angenähert
15 min lang längs der Innenwand des Kolbens bewegt, wobei eine dünne, durchsichtige Schicht in Form eines Überzugs an
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2/3 der Innenwand des Kolbens ausgebildet wurde. In dieeen überzogenen Kolben wurden anschließend 10 ml Hämoglobin-Lösung
eingebracht, welche 16 g/% Hämoglobin zusammen mit den anderen löslichen intrazellulären Bestandteilen von roten
Blutkörperchen enthielt. Diese Lösung zeigte einai pH-v,rert
von 7,4 und war gegenüber normalem Plasma isoosmotisch. Daraufhin wurde der Kolben bis zu seinem Hals in ein bei 37 C
gehaltenes Wasserbad eingetaucht. Durch das Bad hindurch wirkte 15 min lang eine Ultraschallquelle mit einer Frequenz von
50 kHz auf den Kolben und seinen Inhalt ein. Danach wurden 10 ml einer Dispersion mit mikroverkapceltem Hämoglobin erhalten;
die Teilchengröße der Mikrokapsel lag im Bereich von 1 bis 10 um. Diese Dispersion wurde 3 mal mit normaler
Salzlösung gewaschen, und jeweils zentrifugiert und dekantiert, um das Endprodukt zu erhalten.
Anteile an Hämoglobin, die bei diesem Ansatz nicht verkapselt wurden, können in einem nachfolgenden Ansatz erneut verkapselt
v/erden.
14,4 mg Cholesterin, 43,2 ^TSi-Leei thin und 2,4 mg Phosphatidsäure
wurden bei 250C in einem 1 L Rundkolben unter sterilen Bedingungen in 25 ml reinem Chloroform gelöst. An den Kolben
wurde Vakuum angelegt und die Lösung angenähert 15 min lang
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längs der Innenwand des Kolbens bewegt, v/obei eine dünne, durchsichtige Schicht erhalten wurde, die in Form eines Überzugs
2/3 der Innenwand des Kolbens bedeckte. In diesen überzogenen Kolben wurden anschließend 10 rnl Hämoglobin-Lösung
gegeben, welche 15,7 g/% Hämoglobin einschl. anderer üblicher löslicher intrazellulärer Bestandteile in einer isotonischen
Salz-Lösung enthielt. Darüberhinaus wurde das
Verfahren nach Beispiel 1 wiederholt.
20 mg Cholesterin und 100 mg Ei-Lecithin wurden unter stei'ilen
Bedingungen in einem 1 L Rundkolben in 25 ml reinem Chloroform gelöst. Anschließend wurde im v/esentlichen das Verfahren nach
Beispiel 1 v/iederholt, lediglich mit der Abweichung, daß eine Hämoglobin-Lösung mit 14,71 g/% Hämoglobin einschl. anderer
üblicher, löslicher, intrazellulärer Bestandteile, in isotonischer Salz-Lösung verwendet wurde.
30 mg Cholesterin, 80 mg Ei-Lecithin und 10mg Phosphatidylserin
wurden unter sterilen Bedingungen in einem 1 L Rundkolben in 25 ml reinem Chloroform gelöst. Die restlichen Maßnahmen
erfolgten analog zu Beispiel 3.
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Im wesentlichen wurde das Verfahren nach Beispiel 1 wiederholt; abweichend davon wurde eine Hämoglobin-Lösung mit 22 g/%
Hämoglobin einschl. anderer üblicher löslicher intrazellulärer Bestandteile in isotonischer Salz-Lösung verwendet.
An den nach Beispiel 1 erhaltenen Mikrokapseln mit verkapseltem Hämoglobin wurden Versuche zur Absorption von
Sauerstoff durchgeführt.
Sauerstoff durchgeführt.
Hierzu wurden Gasgemische mit variablen Anteilen von Sauerstoff, Stickstoff und Kohlendioxid unter einem Gesamtdruck
von 1 Atmosphäre mit Proben des erfindungsgemäß verkapselten Hämoglobins zusammengebracht, und mittels spektrophotomeirischer
Methoden die relative Sättigung des Hämoglobins mit
Sauerstoff bestimmt. Die ermittelten Ergebnisse sind in der nachfolgenden Tabelle aufgeführt:
Sauerstoff bestimmt. Die ermittelten Ergebnisse sind in der nachfolgenden Tabelle aufgeführt:
Sauerstoffpartialdruck Kohlendioxidpartialdruck Sättigung mit
(mm Hg) (mm Hg) Sauerstoff (#
— — ——
20 45 20,7
3o 42 46,3
40 42 62,3
50 41 72,0
60 41 85,7
70 40 89,5
80 40 90,7 90
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Die Untersuchungen wurden bei einem pH-Wert von 6,35 und bei einer Temperatur von 220C durchgeführt; die erzielten
Sättigungen mit Sauerstoff stimmen recht genau mit den Sättigungswerten überein, die unter den gleichen Bedingungen
mit üblichem Gesamtblut erhalten werden.
Zur Durchführung der Mikroverkapselung wird im Rahmen der
vorliegenden Erfindung die Anwendung von Ultraschallenergie bevorzugt. Es können jedoch auch andere Maßnahmen vorgesehen
v/erden, welche eine heftige Rührung des Mediums aus Hämoglobin, Lipid und Cholesterin gewährleisten. Auf jeden Fall
ist es erforderlich, daß eine innige Vermischung des Hämoglobins mit den vorgesehenen Materialien für die Zellmembran
erfolgt.
Die resultierende Zellgröße kann in ziemlich engen Grenzen geregelt werden, um zu gewährleisten, daß die erhaltenen
Zellen die engen Kapillaren ungehindert passieren können. Die sich einstellende Zellgröße ist abhängig von solchen
Faktoren wie etwa die Temperatur, die Viskosität, die Rührgeschwindigkeit, die Oberflächenspannung zwischen dem Membranmaterial
und der wässrigen Phase mit dem zu verkapselnden Hämoglobin, sov/ie von weiteren physikalischen Parametern.
Sofern eine Rührung bei niedrigeren Energieniveaus durchgeführt wird, als sie erfindungsgemäß vorgesehen sind, führt
das zu einer verminderten Wirksamkeit bei der Zellbildung.
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In diesem Zusammenhang ist die Beobachtung interessant, daß
sich bei dem erfindungsgemäßen Verfahren die Zellgröße im wesentlichen selbst regulierend einstellt. Zellen mit einer
Teilchengröße über 10 um scheinen etwas unbeständig zu sein und zerfallen in kleinere Einheiten. Darüberhinaus können
natürlich Liposome, die für den vorgesehenen Verwendungszweck zu groß sind, leicht durch Filtrieren abgetrennt
werden.
Die erfindungsgemäßen Hämoglobin-Liposone v/eisen noch eine weitere bemerkenswerte Eigenschaft auf. Unter üblichen Bedingungen
v/eisen rote Blutkörperchen eine geringfügige öberflächige elektronegative Ladung auf, die üblicherweise als
"Zeta Potential" bestimmt v/ird. Unter solchen Meßbedingungen, die denen der obigen Versuche zur Sättigung mit Sauerstoff
entsprechen, weisen rote Blutkörperchen Zeta-Potentiale im Bereich von -8 bis -17 mV auf. Durch eine ausgewählte Regelung
der relativen Anteile der Bestandteile für die Zellmembranen kann bei der Herstellung der erfindungsgemäßen
synthetischen Zellen das Zeta-Potential der Zellen ebenfalls
in diesem Bereich gehalten v/erden; tatsächlich wurde an den nach Beispiel 3 erhaltenen Zellen ein Zeta-Potential
von -22 mV bestimmt. Die im Rahmen dieser Erfindung eingesetzten verschiedenen Phospholipide weisen elektronegative
Ladungen auf. Es wird angenommen, daß diese elektronegativen Ladungen sowohl bei den natürlichen roten Blutkörperchen wie
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bei den erfindungsgernäßen Zellen von physiologischer Bedeutung
sind, um zusammen mit anderen Eigenschaften zu gewährleisten, daß sowohl die Zellen in dem Blutstrom voneinander
getrennt bleiben, wie von den Y.'änden der Blutgefäße entfernt
bleiben.
Bei den erfindungsgemäßen Hämoglobin-Liposomen weist die
Zellmembran vorzugsweise eine zweischichtige Struktur auf; es können jedoch auch Membranen mit einer mehrschichtigen
Struktur verwendet wex'den. Sofern eine ausreichende Mikroverkapselung
des Hämoglobins gewährleiseet ist, wird es bevorzugt, daß die Zellwand so dünn wie möglich ist, um
den AustauGch von Sauerstoff bzv/. Kohlendioxid zu fördern.
Aus obigen Angaben ist für den Fachmann ersichtlich, daß die erfindungsgemäßen Hämoglobin-Liposome lediglich solche
Materialien enthalten, die auch in den Organismen von Säugetieren und/oder Menschen natürlicherv/eise vorkommen. Derartige
Zellen können daher für Bluttransfusionen, beispielsweise in einer isotonischen Kochsalzlösung oder einem synthetischen
Plasma f verwendet v/erden; hierbei ergibt sich eine vergleichsweise
lange Aufenthaltsdauer im Körper des Wirtsorganismus im Vergleich zur Verwendung von freiem Hämoglobin; weiterhin
werden die erfindungsgemäßen Zellen im Verlauf des natürlichen Stoffwechsels abgebaut und anschließend ausgeschieden.
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Darüberhinaus zeigen die erfindungsgemäßen Zellen eine größere Beständigkeit als übliche rote Blutkörperchen,
so daß die erfindungsgemäßen Zellen auch bei Reaktionen, die außerhalb des lebendigen Körpers ablaufen, beispielsweise
in Herz-Lungen-Maschinen oder künstlichen Nieren, mit Erfolg eingesetzt werden können. Darüberhinaus deuten
die bisherigen Erfahrungen daraufhin, daß diese Zellen eine recht gute Lebensdauer aufweisen, welche deutlich über die
21 Tage hinausgeht, v/elche für Gesamtblut nach der Abnahme zulässig ist. Bei einem pH-Wert von 6,5 ist festgestellt worden,
daß nach einer Aufbewahrung von 2 Wochen noch 50% des
Hämoglobins der erfindungsgemäßen Liposomen aktiv war; nach
einer Aufbewahrungsdauer von 6 Wochen waren noch 25% des
Hämoglobins der erfindungsgemäßen Liposomen aktiv. Bei einer Aufbewahrung bei einem pH-Wert von 7,4 werden noch bessere
Ergebnisse erwartet.
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Claims (17)
- BLUMBACH · WESER · BERGEN · KRAMER ZWIRNER · HIRSCH · BREHMPATENTANWÄLTE IN MÜNCHEN UND WIESBADEN 2725696Palenlconsult RadedcestraBe 43 80C0 München 60 Telefon (069) d83o03/883604 Telex 05-212313 Telegramme Palentconsull Patentconsult Sonnenberger Straßo 43 6200 Wiesbaden Telefon (06121) 562943/561998 Telex 04-186237 Telegramme PalenlconsullUniversity of Illinois Foundation ?. Juni 1977224 Illini Union, AS-01Urbana, Illinois 61801,U. S. A.Synthetisches Liposom und Verfahren zur HerstellungPatentansprüche:Synthetisches Liposom,
gekennzeichnet durcheine Mikrokapsel mit einem Kern aus Hämoglobin und einer Hülle aus einer Lipidmembran.709851/0960MUnchen: R. Kramer Dipl.-Ing. . W. Weser Oipl.-Phys. Or. rer. nal. · P. Hirsch Dipl.-Ing. · H. P. Brehm Dipl.-Chem. Dr. phil. nal. Wiesbaden: P.G. Blurtibach Dipl.-Ing. . P.Bergen Dipl.-Ing. Dr. jur. · G. Zwirner Dipl.-Ing. Dipl.-W.-Ing.ORIGINAL INSPECTED - 2. Liposom nach Anspruch 1, dadurch .gekennzeichnet, daß die Lipidroeiribran ein Sterin enthält.
- 3. Liposom nach den Ansprüchen 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Lipid ein Phospholipid ist.
- 4. Liposom nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Lipid ein Phospholipid und das Sterin Cholesterin ist.
- 5. Liposom nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Membran eine solche Durchlässigkeit aufweist, daß Sauerstoff und Kohlendioxid leicht durch die Membran hindurchtreten kann.
- 6. Liposom nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß das Liposom eine solche Größe und Biegsamkeit aufweist, daß es ungehindert die I.apillargefäße von Säugetieren und Menschen zu passieren vermag.
- 7. Verfahren nach einem der Ansprüche 4 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daßdas Phospholipid aus der nachfolgenden Gruppe von Substanzen ausgewählt ist, nämlich der Lecithins, der Kephaline, sowie der Gemische dieser Substanzen. 709851/0960
- 8. Liposom nach einem der Ansprüche 4 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß als Phospholipid sowohl Lecithin wie Phosphatid säure vorhanden sind, unddas Gewichtsverhältnis der Summe aus Lecithin und Phosphatidsäure zu Cholesterin angenähert 3 : 1 beträgt.
- 9. Liposom nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß das Hämoglobin stroma-frei ist.
- 10. Liposom nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß das Lipid mit dem Organismus von Säugetieren und/oder Menschen verträglich ist.
- 11. Liposom nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Sterin ein natürlich vorkommendes Sterin ist.
- 12. Liposom nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Teilchengröße der Mikrokapsel (größte Ausdehnung) 1 bis 10 ρ beträgt.
- 13. Liposom nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß das Liposom unter physiologischen Bedingungen eine elektro-70 9ö51/0960negative Ladung aufweist.
- 14. Liposom nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß das Liposom in Verbindung mit einem flüssigen Träger mit dem Gewebe von Menschen und/oder Säugetieren verträglich ist.
- 15. Liposom nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, daß als flüssiger Träger eine physiologisch verträgliche Salzlösung verwendet wird.
- 16. Verfahren zur Herstellung des synthetischen Liposoms nach einem der Ansprüche 1 bis 15, dadurch gekennzeichnet, daß stroma-freies Hämoglobin mit einer Schicht aus Phospholipid verkapselt wird.
- 17. Verfahren nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, daß dem Phospholipid Cholesterin zugesetzt wird.709851/0960
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