DE2730182C3 - Gießform für Kunstharz - Google Patents
Gießform für KunstharzInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Gießform für Kunstharz der im Oberbegriff des Patentanspruchs 1
vorausgesetzten Art
Bei Mehrfachformen mit Reihenanguß verringert sich die Strömungsgeschwindigkeit des längs des Eingußkanals
strömenden Kunstharzes, so daß sich der Füllbeginn für Jie Formhohlräume mehr und mehr
verzögert, je weiter diese Tormhohlräume vom Gießtrichter entfernt sind Um eine gleichzeitige
Formfüllung zu erzielen, ist ei bekannt, (Plastverarbeiter,
1959, Seiten 302-309) die Querschnittsfläche der Anschnitte mehr und mehr zu vergrößern, je weiter der
Anschnitt vom Gießtrichter entfernt ist, wodurch die Summe der Druckverluste im Eingußkanal und im
Anschnitt für jeden der Formhohlräume im wesentlichen gleich ist.
Jedoch entsteht, wenn der Anschnittquerschnitt vergrößert wird, eine turbulente Strömung, die im
unerwünschten Fehlern im Aussehen der Formerzeugnisse, wie z. B. Poren, Schweißstellen, Schlangenstellen
führt. Andererseits läßt sich das Formerzeugnis nicht an einem vorgegebenen Punkt des Eingußkanals abbrechen,
ohne beschädigt zu werden, wenn die Querschnittsfläche des Anschnitts zu groß wird.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Gießform der eingangs vorausgesetzten Art so zu
verbessern, daß keine turbulenten Strömungen in den Formhohlräumen auftreten.
Diese Aufgabe wird durch die kennzeichnenden Merkmale des Patentanspruchs I und ggf. durch die
weitere Ausgestaltung gemäß Patentanspruch 2 gelöst.
Da die Mündungen alle Anschnitte in den Formhohlräumen gleiche Abmessungen haben, die Anschnitte
jedoch in Strömungsrichtung wachsende Schrägen wenigstens einer Wand jedes Anschnitts aufweisen, läßt
sich die Summe der Driickvcrliist im Ringußknnal und
im jeweiligen Anschnitt für jeden damit verbundenen Formhohlraum in einer Weise konstant halten, daß sich
keine Turbulenz des in die Formhohlräume einströmenden Kunstharzes ergibt und sich die Formlinge vom
Eingußkanal jeweils gut an einer vorgegebenen Stelle abtrennen lassen. Durch die zusätzlich vorsehbare
allmähliche Abnahme der Ouerschnittsfläche des Eingußkanals in Strömungsrichtung, bringt man den
Unterschied der Füllzeit in den einzelnen Formhohlräumen auf einen äußerst geringen Wert, was vor allem
beim Gießen von wärmehärtendem Kunstharz von Vorteil ist.
Die Erfindung wird anhand des in der Zeichnung veranschaulichten Ausführungsbeispiels näher erläutert;
darin zeigen
F i g. 1 bis 3 Darstellungen des Ausführungs^eispiels
F i g. 1 bis 3 Darstellungen des Ausführungs^eispiels
in der Erfindung, wobei Fig. 1 eine Querschnittsdarstellung
längs der Linie VI-VI in F i g. 2, F i g. 2 eine Aufsicht der Gießform und F i g. 3a bis 3e Querschnitte längs der
Linien VIIIa-VIIIa, VIIIZ)-VIII6, VIIIc-VIIIc,
VIIIt/-VIHt/und VIIIe-VJIIein Fig. 2zeigen;
l) Fig.4 und 5 die Ergebnisse der Berechnung für das
Ausführungsbeispiel der Erfindung, wobei Fig.4 als
Diagramm den Druckverlust in einem Eingußkanal und Fig.5 als Diagramm den Druckverlust in einem
Anschnitt zeigen;
F i g. 6 ein Diagramm zur Darstellung des Füllzustandes in einer Gießform gemäß dem Ausführungsbeispiel
der Erfindung.
Die F i g. 1 bis 3 zeigen das Ausführungsbeispiel der Erfindung, bei dem die Formhohlräume 9, 12 eine
Mehrfachgießform über einen EinguBkanal 6 mit dem Gießharzbehälter 2 verbunden sind. Man erkennt
außerdem die obere Formhälfte 4 \jnd die untere
Formhälfte 5. F i g. 1 zeigt einen Schnitt längs der Linie VI-VI in Fig.3, d. h. einen Längsschnitt des Eingußka-
so nals 6. Die Weite W des Eingußkanals ist über seine
gesamte Länge konstant, während die Höhe h des Eingußkanals fortlaufend abnimmt. Mit anderen Worten
verringert sich die Querschnittsfläche des Eingußkanals linear in der Strömungsrichtung des Kunstharzes.
r> Die Fig.3a bis 3e zeigen jeweils Längsschnitte der
einzelnen Anschnitte 7, die vom Eingußkanal 6 bis zu ihren Mündungen 8 an den einzelnen Formhohlräumen
9 abgezweigt sind, nach den Linien Villa—Villa, VWXb-VXWb, VIIIc-VIIIc, VIIItZ-VIIIt/ und
w VIIIe-VIIIe in Fig.2. In diesen Figuren sind die
Schrägen θ der einzelnen Anschnitte angegeben. Die Schrägen θ sind mit Indizes versenen, wobei die Indizes
um so größer sind, je weiter der entsprechende Anschnitt vom Gießharzbehälter entfernt ist. Es gilt die
4i folgende Ungleichung(l)'für die Schrägen Θι bis O5.
Bei der genannten Anordnung wächst die Strömungsgeschwindigkeit des längs des Eingußkanals 6 fließenden
Kunstharzes 12. Demgemäß verringern sich die Unterschiede des Füllbeginns in den einzelnen Formhohlräumen
9.
Außerdem ist der Druckverlust des Kunstharzes im Anschnitt so ausgelegt, daß er in dem Maße geringer
wird, je weiter der Anschnitt vom Behälter entfernt ist, so daß die Einströmgeschwindigkeit in die einzelnen
Formhohlräume etwa gleich ist. Daher werden die Unterschiede der Füllabschlußzeit klein gehalten.
Die Schräge θ des Anschnitts wird in der folgenden Weise bestimmt
Für ein handelsübliches Gießharz werden der Druckverlust APkim Eingußkanal und der Druckverlust
ΔΡα'χτη Anschnitt berechnet.
F i g. 4 zeigt als Ergebnis ein Diagramm, in dem die Abszisse die dimensionslose Länge x/X, die das
Verhältnis des Abstandes * vom Ende des Eingußkanals
zur gesamten Länge X des Eingußkanals bedeutet, und
die Ordinate den Druckverlust Δ Pr im Eingußkanal
bedeuten.
Fig.5 zeigt ein Diagramm, in dem die Abszisse die
Schrägen Θ der Abschnitte und die Ordinate den Druckverlust Δ Pc in den Abschnitten bedeuten.
Unter Verwendung der in den Fig.4 und 5
dargestellten Ergebnisse wurden Schrägen Qi,Qi...0,o
bei einem vorgegebenen Wert von 6,0° für Θ ι in der
Weise berechnet, daß die Summen von ΔΡ« und ΔΡ,, in
den einzelnen Hohlräumen untereinander gleich wurden. Q\ kann geeignet bestimmt werden, indem man die
Verarbeitbarkeit der Anschnitte in Betracht zieht. Die Tabelle 1 zeigt die Schräge der Anschnitte für die
einzelnen Hohlräume, die in der vorstehend erwähnten Weise bestimmt wurden.
Formhohlraum No.
x/X
APK
(N/cm-)
(N/cm-)
(N/cm2)
Summe der
Druckverluste
Druckverluste
(N/cm2)
1 | 0,045 | 6,0 | 3 | 76 | 79 |
2 | 0,143 | 6,5 | 13 | 66 | 79 |
3 | 0,240 | 7,5 | 22 | 57 | 79 |
4 | 0,338 | 8,5 | 31,5 | 47,5 | 79 |
5 | 0,436 | 9,5 | 39,5 | 39,5 | 79 |
6 | 0,545 | 11,0 | 47 | 32 | 79 |
7 | 0,643 | 13,0 | 53,5 | 25,5 | 79 |
8 | 0,740 | 15,0 | 59,0 | 20 | 79 |
9 | 0,838 | 17,5 | 65,0 | 14 | 79 |
10 | 0,936 | 21,0 | 69,0 | 10 | 79 |
Es wurde eine Gießform mit den gezeigten Abmessungen hergestellt, und man untersuchte das
Füllen der Formhohlräume mit dem Kunstharz.
Fig.6 zeigt das Meßergebnis beim Einfüllen von
Kunstharz in die Gießform. In F i g. 6 stellt die Abszisse eine dimensionslose Zeit t/t0 dar. die man durch Division
der Zeitdauer t vom Füllbeginn für den Formhohlraum No. 1 durch die Zeitdauer ta bis zum Abschluß des
Füllens sämtlicher Formhohlräume mit Kunstharz erhält, und die Ordinate stellt eine dimensionslose
Füllgeschwindigkeit W/Wo dar, die man durch Division
des Gewichts W des im Formhohlraum vorhandenen Kunstharzes durch das Gewicht Wo des bei Abschluß
des Füllens im Formhohlraum vorhandenen Kunstharzes erhält.
Beispielsweise zeigt in F i g. 6 eine die Markierungen (o) verbindende Kurve die Meßergebnisse für den
Formhohlraum No. 3.
Fig. 6 zeigt, daß die Füllgeschwindigkeit des Kunstharzes in den einzelnen Formhohlräumen im
wesentlichen gleich ist.
Wie sich aus der vorstehenden Beschreibung der Gießform gemäß des Ausführungsbeispiels ergibt, ist
die Querschnittsfläche des Eingußkanals in der Gießform in der Richtung vom Aufnahmebehälter weg
fortlaufend verringert, und die Schrägen der Anschnitte sind so bestimmt, daß die Summe des Druckverlusts im
Eingußkanal und des Druckverlusts im Anschnitt für jeden Formhohlraum gleichgehalten wird, »o daü ein
Unterschied in der Füllzeit für die einzelnen Formhohlräume sehr gering gehalten werden kann und sich
Kunstharz in die Formhohlräume mit der gleichen Geschwindigkeit einführen läßt.
Als Ergebnis lassen sich das Ausmaß der inneren Porenbildung und die Ausschußrate mit der Gießform
nach dem Ausführungsbeispiel klein halten und daher läßt sich eine gleichbleibend gute Qualität mit
entsprechender guter Produktausbeute erzielen.
Außerdem lassen sich die Formerzeugnisse vom Eingußkanal leicht trennen.
Hierzu 3 Blatt Zeichnungen
Claims (2)
- Patentansprüche:1, Gießform für Kunstharz mit einer Mehrzahl von Formhohlräumen, die längs eines EinguBkanals liegen und mit dem EinguBkanal Ober Anschnitte verbunden sind, wobei die Summe der Druckverluste im EinguBkanal und in jedem Anschnitt für jeden mit dem zugehörigen Anschnitt verbundenen Formhohlraum im wesentlichen konstant gehalten wird, dadurch gekennzeichnet, daß die Mündung (8) in den Formhohlraum (9) bei allen Anschnitten (7) die gleiche Abmessung hat und daß der unterschiedliche Druckverlust in den einzelnen Anschnitten (7) durch eine unterschiedliche Schräge (Θ) mindestens einer Wand eines jeden Anschnitts (7) erzielt wird.
- 2. Kunstharzgießform nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Querschnittsfläche des EinguBkanals (6) in Strömungsrichtung nach und nach abnimmt.
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