DE2751745B2 - Polymerisatmischung - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft eine Polymerisatmischung aus einem Vinylidenchlorid-Copolymerisat und einem starren
Polymerisat mit einer Erweichungstemperatur von bis 180° C und einer Schmelzviskosität von 0,1 bis 500
Poise bei 17O0C, welches in monomerem Vinylidenchlorid
löslich und in dem Vinylidenchlorid-Copolymerisat unlöslich ist.
Vinylidenchlorid-Copolymermassen sind bekannt μ
welche ein Vinylidenchlorid-Copolymerisat enthalten, das durch Copolymerisation von 60 bis 95 Gew.-Teilen
Vinylidenchlorid und 40 bis 5 Gew.-Teilen eines Comonomeren (insgesamt 100 Gew.-Teile) und 5 bis 15
Gew.-Teilen eines Modifiziermittels z. B. eines Weich- t>5
machers und eines Stabilisators und, falls erforderlich 1 bis 20 Gew.-Teilen eines weiteren Modifiziermittels,
z. B. eines kautschukartigen Elastomeren hergestellt wurde. Solche Vinylidenchlorid-Copolymermassen können
durch Extrudierformen zu Formkörpern, z.B. Folien, Flaschen oder dgl. verarbeitet werden. Hierzu
verwendet man einen Schmelzextruder vom Schnekkentyp zum Vermischen, Schmelzen und Extrudieren.
Die Formkörper haben eine ausgezeichnete Zugfestigkeit, Flexibilität und Transparenz, sowie ausgezeichnete
Gasbarriereneigenschaften Sie werden daher weithin zu Nahrungsmittelverpackungen und anderen Zwecken
verwendet
Bei bestimmten Verwendungen, insbesondere bei der Verpackung von künstlichen Nahrungsmitteln, getrockneten
Nahrungsmitteln und verderblichen Nahrungsmitteln sind die Gasbarriereneigenschaften der erhaltenen
Erzeugnisse nicht befriedigend. Es besteht daher ein Bedürfnis nach Vinylidenchlorid-Copolymermassen mit
besseren physikalischen Eigenschaften und insbesondere mit höheren Gasbanereeigenschaften, welche mh
automatischen Verpackungs-, Druck- und Laminiermaschinen verarbeitet werden können, die mit hoher
Geschwindigkeit arbeiten. Zur Befriedigung dieses Bedürfnisses wurden verschiedene Verfahren vorgeschlagen.
Alle herkömmlichen Massen haben jedoch eine Reihe von Nachteilen und bisher ist es nicht
gelungen, eine Vinylidenchlorid-Copolymerrnasse zu
schaffen, welche sowohl ausgezeichnete Gasbarrierencharakteristika
als auch ausgezeichnete physikalische Eigenschaften aufweist Die Gasbarriereneigenschaften
können verbessert werden, indem man die Menge des Weichmachers und der anderen Zusatzstoffe senkt Es
wurde jedoch festgestellt, daß Copolymere mit mehr als 60 Gew.-% der Vinylidenchlorid-Komponente einen
Schmelzpunkt aufweisen, welcher in der Nähe der Zersetzungstemperatur liegt und wenn der Gehalt des
Weichmachers so weit gesenkt wird, daß im wesentlichen nur die Copolymer-Komponente vorliegt, so wird
das Copolymer bei dem Extmdierformvorgang leicht thermisch zersetzt
Zur Verbesserung der physikalischen Eigenschaften hat man bereits versucht pulverförmige Zusätze
beizugeben, z. B. anorganische Materialien, insbesondere Metalloxyde und Metallhydroxyde sowie organische
Materialien, z. B. Polymere mit einem hohen Schmelzpunkt Dabei erhält der Formkörper eine rauhe
Oberfläche. Ferner hat man versucht, Gleitmittel zuzusetzen, deren Schmelzpunkt über Zimmertemperatur
liegt, z. B. höhere Fettsäuren, modifizierte höhere Fettsäureester, Paraffin und Wachse oder man hat der
Masse ein kristallines Material einverleibt, welches an die Oberfläche des Formkörpers wandert und der
Oberfläche ein glattes Aussehen gibt Bei Einverleibung eines pulverförmigen Materials besteht die Gefahr, daß
die aus der Masse hergestellten Folien Nadellöcher aufweisen. Wenn man ein Gleitmittel oder das
kristalline Material einverleibt, so verursachen diese Zusätze Störungen beim Drucken und Laminieren.
Wenn die daraus hergestellte Folie zum Verpacken von Nahrungsmitteln verwendet wird, so wandert der
Zusatzstoff leicht aus. Dies ist im Hinblick auf die Hygiene-Erfordernis von großem Nachteil. Darüber
hinaus ist die Extrudierverarbeitbarkeit nicht stabil und die Extrudierrate ist wegen eines Schlupfes im Extruder
herabgesetzt Daher mußte die Menge des Zusatzstoffes
bisher gering sein und die physikalischen Eigenschaften konnten durch Zusatz eines einzigen Zusatzstoffes nicht
befriedigend verbessert werden. Man hat ferner versucht, sowohl den pulverförmigen Zusatzstoff als
auch das Gleitmittel oder das kristalline Material
zuzusetzen, um ausgewogene verbesserte physikalische
Eigenschaften zu verwirklichen und die Verschlechterung der anderen Eigenschaften zu vermeiden.
Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Polymerisatmischung der eingangs genannten Art zu
schaffen, weiche eine verbesserte Extrudierverarbeitbarkeit
aufweist, sowie ausgezeichnete physikalische Eigenschaften, insbesondere einen verbesserten Oberflächenzustand
und ausgezeichnete Gasbarriereneigenschaften.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine
Polymerisatmischung aus einem Vinylidenchlorid-Copolymrisat
und einem starren Polymerisat mit einer Erweichungstemperatur von 50 bis 1800C und einer
Schmelzviskosität von 0,1 bis 500 Poise bei 1700C,
welches in monomeren Vinylidenchlorid löslich und in dem Vmylidenchlorid-Copolymerisat unlöslich ist, gelöst,
welche dadurch gekennzeichnet ist, daß die Herstellung; der Mischung so erfolgt ist, daß zunächst
das starre Polymerisat in dem monomeren Vinylidenchlorid oder dem Gemisch des Vmyüdenchlorids und
des Comonomeren aufgelöst worden ist und sodann die Polymerisation des Vmyüdenchlorids und des Comonomeren
erfolgt ist
Erfindungsgemäß wird eine Vinylidenchlorid-Copolymermasse
mit verbesserten Eigenschaften und insbesondere mit verbesserer Verarbeitbarkeit und ausgezeichneten
physikalischen Eigenschaften geschaffen. Die daraus hergestellten Erzeugnisse haben einen
verbesserten Oberflächenzustand. Man erhält die erfindungsgemäPe Vinylidenchlorid-Copolymermassse
durch Copolymerisation von Vinylidenchlorid mit einer kleinen Menge-sines Comonomeren in Gegenwart eines
starren Polymeren, welches ün? niedrige Schmelzviskosität
bei hoher Temperatur aufweist, λ daß es unter den
Bedingungen der Verarbeitung des Vinylidenchlorid-Copolymeren fließt, und welches bei Zimmertemperatur
ein starres Polymeres ist. Das starre Polymere ist in dem Vinylidenchlorid-Monomeren löslich, aber mit dem
Vinylidenchiorid-Copolymeren im wesentlichen nicht mischbar. Es wird im folgenden kurz als starres
Polymeres bezeichnet Bei der Herstellung der erfindungsgemäßen Vinylidenchlorid-Copolymermasse wird
das starre Polymere in dem Monomergemisch aufgelöst
Das in dem Vinylidenchlorid-Monomergemisch aufgelöste starre Polymere verfestigt sich in Form einer
Mikrodispersion in dem Copolymeren im Verlaufe des Verbrauchs des Monomergemischs durch Copolymerisation.
Bei der Extrudierformung bei erhöhter Temperatur hat das starre Polymere eine niedrigere Schmelzviskosität
als die Matrix des Vinylidenchiorid-Copolymeren, so daß die Schmelzviskosität der Copolymermasse
herabgesetzt ist, und die Reibungswärme verringert wird. Auf diese Weite wird die Verarbeitbarkeit beim
Extrudierformen wesentlich verbessert
Wenn das Formerzeugnis unmittelbar nach dem Extrudieren abgekühlt wird, und das erhaltene nicht-kristalline
Produkt gereckt wird und kristallisiert so wird das starre Polymere in der weichen nicht-kristallinen
Matrix in Form von starren Feststoffteilchen dispergiert
und das Recken des Erzeugnisses und die Kristallisation
führen zu einer ungleichmäßigen Beanspruchung so daß eine gleichmäßig rauhe Oberfläche mit feiner Rauhigkeit
gebildet wird Demgemäß ist der Reibungskoeffizient wesentlich herabgesetzt und das Erzeugnis hat
ausgezeichnete physikalische Eigenschaften. Dieser Vorgang ist vergleichbar der Ausbildung einer rauhen
Oberfläche bei dem herkömmlichen Verfahren der Zugabe eines Pulvers, Er führt jedoch zu einem
wesentlich besseren Effekt hinsichtlich der Gleichförmigkeit des Erzeugnisses.
Wie erwähnt, wird die Extrudierverarbeitbarkeit wesentlich verbessert Wenn man in herkömmlicher Weise einen Weichmacher oder einen anderen Zusatzstoff zusetzt, so wird die Verarbeitbarkeit noch weiter verbessert Die Menge des Weichmachers und der anderen Zusatzstoffe kann herabgesetzt werden, oder sogar völlig eliminiert werden, und dennoch kann eine hohe Verarbeitbarkeit gewährleistet werden.
Wie erwähnt, wird die Extrudierverarbeitbarkeit wesentlich verbessert Wenn man in herkömmlicher Weise einen Weichmacher oder einen anderen Zusatzstoff zusetzt, so wird die Verarbeitbarkeit noch weiter verbessert Die Menge des Weichmachers und der anderen Zusatzstoffe kann herabgesetzt werden, oder sogar völlig eliminiert werden, und dennoch kann eine hohe Verarbeitbarkeit gewährleistet werden.
Das erfindungsgemäß verwendete starre Polymere ist in dem Vinylidenchlorid-Monomeren löslich, aber im
wesentlichen nicht mit der Matrix des Vinylider.chlorid-Copolymeren
mischbar, so daß es im wesentlichen nicht zu einer Weichstellung oder zu Mischphänomenen
kommt wie bei anderen Zusatzstoffen und die MikroStruktur der Matrix wird im wesentlichen nicht
durch das starre Polymere beeinträchtigt Somit werden die Gasbarriereneigenschaften der Matrix nicht nachteilig
durch Zusatz des starren Polymeren beeinflußt, während es aber bei Zusatz anderer Additive zu
nachteiligen Effekten kommen kann. Die Senkung oder Eliminierung der Menge des Weichmachers oder der
anderen Zusatzstoffe führt somit zu einer Verbesserung der Gasbarriereneigenschaften. Es können erfindungsgemäß
Formerzeuguisse im industriellen Maßstab hergestellt werden, welche bisher undenkbar hohe
Gasbamereneigenschaften haben. Die erfindungsgemäße
Vinylidenchlorid-Copolymermasse hat ausgezeichnete physikalische Eigenschaften und die durch das
bisher übliche Pulvergemisch, Gleitmitteigemisch oder
Kristallmaterialgemisch hervorgerufenen Nachteile werden vermieden. Das starre Polymere wird zugesetzt
J5 indem man dieses in dem Monomergemisch auflöst
Daher werden die Teilchen des starren Polymeren äußerst fein dispergiert so daß man eine ausgezeichnete
Transparenz und eine gleichförmig feine Oberflächenrauhigkeit erzielt Somit werden ausgezeichnete Ergebnisse
erzielt bei der Aufbringung anderer Materialien, z. B. beim Drucken oder Laminieren.
Geeignete Comonomere für die Copolymerisation des Vinylidenchlorids sind Vinylchlorid, Acrylnitril,
Acrylsäure, Alkylacrylate (Ci - le-Alkylgruppe), Methacrylsäure,
Alkylmethacrylate (Ci - is-Alkylgruppe), Maleinsäureanhydrid,
Maleinsäure, Alkylmaleate, Vinylacetat, Äthylen, Propylen, Isobutylen, Butadien oder dgl.
Bei der Copolymerisation von 5 bis 40 Gew.-%
können eines oder mehrere dieser Comonomeren und
Vi 60 bis 95 Gew.-% Vinylidenchlorid eingesetzt werden.
Wenn die Menge des Vinylidenchlorids unterhalb 60 Gew.-% liegt, so ist das Copolymere bei Zimmertemperatur
kautschukartig, so daß ein Formerzeugnis mit guter Formstabilität nicht erhalten werden kann. Wenn
andererseits der Gehalt an Vinylidenchlorid mehr als 95
kommt leicht zu einer thermischen Zersetzung und der
ren haben eine Erweichungstemperatur von 50 bis 180s C und sie sind in dem Vinylidenchlorid-Monomeren
löslich und bei Zimmertemperatur fest Sie haben eine Schmelzviskosität von 0,1 bis 500 Poise bei 170°C,
gemessen mit dem Brookfield-Viskosimeter. Wenn das starre Polymere eine Erweichungstemperatur von
unterhalb 50° C hat, so liegt es in Form einer Flüssigkeit oder einer Paste vor, so daß es innerhalb der Matrix
wandert und die Gasbarriereneigenschaften sind
schlecht, so daß das erfindungsgemäße Ziel nicht erreicht wird. Wenn das starre Polymere eine
Erweichungstemperatur oberhalb 180° C hat, so bereitet
das Vermischen in der Schmelze Schwierigkeiten und es ist schwierig, bei der herkömmlichen Schmelzextrudiertemperatur
für Vinylidenchlorid-Copolymere (160 bis 200° C) eine gleichförmige Durchmischung zu erzielen.
Es ist schwierig, derartige starre Polymere industriell einzusetzen Demgemäß sollte das starre Fölymere eine
Erweichungstemperatur von 50 bis 180° C und Vorzugsweise
von 80 bis 160° C haben.
Wenn die Schunelzviskosität, gemessen mit dem
Brookfield Viskosimeter oberhalb 500 Poise liegt, so ist
die Senkung der Scnmelzviskosität des Vinylidenchlorid-Copolymeren
unzureichend. Wenn andererseits die Schmelzviskosität unterhalb 0,1 Poise liegt, so muß das
starre Polymere mit niedriger Erweichungstemperatur vermehrt werden, da das Molekulargewicht niedrig ist
Somit sollte die Scnmelzviskosität bei 170° C im Bereich von 0,1 bis 500 Poise liegen.
Das Verfahren der Zumischung des starren Polymeren
ist verschieden von dem Verfahren <Lcr Zumischung
herkömmlicher Modifiziermittel, z.B. herkömmlicher Weichmacher, Stabilisatoren und Gleitmittel Das starre
Polymere wird in dem Vinylidenchlorid-Monomeren aufgelöst Es sollte daher in diesem Monomeren löslich
sein und es sollte ferner eine geringe Mischbarkeit mit dem Vinylidencnlorid-Copolymeren haben, so daß bei
Phasentrennung feine Teilchen gebildet werden.
Starre Polymere mit diesen Eigenschaften können leicht durch einfache Tests ausgewählt werden. Es kann
leicht festgestellt werden, ob das starre Polymere vollständig löslich ist, wenn man es in Vinylidenchlorid-Monomeres
gibt Ferner kann die Nichtmischbarkeit mit dem Vinylidenchlorid-Copolymeren leicht dadurch
festgestellt werden, daß man das starre Polymere mit dem Vinylidenchlorid-Copolymeren mischt und im
geschmolzenen Zustand knetet und danach abkühlt und eine so hergestellte nicht-kristalline Platte bei Zimmertemper..tür
reckt Sodann wird festgestellt, ob auf der Probe weiße Flecken erscheinen. Ein starres Polymeres,
welches den oben genannten Anforderungen genügt, kann in jedem Falle eingesetzt werden. Im übrigen
unterliegen die starren Polymeren keinen Beschränkungen. Man kann starre Harze, starre Polymere oder
Oligofnere einsetzen. Geeignet^ starre Polymere sind
Polymere vom Styroltyp; Copolymere vom Methylmethacrylatstyroltyp, Polymere vom Vinylchloridtyp,
Polymere vom Acrylnitriltyp, insbesondere Copolymere mit mindestens eir.em Comonomeren der Gruppe
Isobutylen, Butadien, Vinylacetat, Äthylenoxid, Vinylmethj'läther,
Vinylisobutyläther, Acrylsäure, Acrylsäureester, Methacrylsäure, Methacrylsäureester, Maleinsäureanhydrid,
Maleinsäure und Maleinsäureester; Oligomere starrer Polyester und Polyamide; hydrierte oder
modifizierte Erdölharze; Terperharze und Alkydharze.
Wenn die Menge des starren Polymeren unter 0,01 Gew.-% so wird kaum ein Effekt festgestellt Wenn
andererseits die Menge des starren Foiymeren oberhalb 5 Gew.-% liegt, so kommt es leicht zu einer
Phasentrennung, so daß eine gleichförmige Durchmischung in einem Schneckenkneter nicht ohne weiteres
möglich ist und das erhaltene Formerzeugnis nicht transparent ist Demgemäß sollte die Menge des starren
Polymeren im Bereich von 0,01 bis 5 Gew.-% liegen, bezogen auf die Monomeren (0,01 bis 5 Gew.-Teile pro
100 Gew.-Teile der Monomeren).
des Vinylidenchlorid-Copolymeren anwenden, bis auf die Zumischung des starren Polymeren zur Monomermischung.
Somit kann man die Copolymerisation als Suspensionspolymerisation durchführen, wobei man
einen öllöslichen Radikalpolymerisationskatalysator verwendet Ferner kann man die Substanzblockpolymerisation
oder die Emulsionspolymerisation anwenden, wobei man einen wasserlöslichen oder öllöslichen
radikalischen Polymerisationskatalysator verwendet Bei der suspensionspolymerisation wird z. B. das starre
Polymere in dem Monomergemisch aufgelöst und die Lösung wird in einer wäßrigen Lösung eines Dispersionsmittels
suspendiert Sodann wird das Monomergemisch in Gegenwart des Katalysators polymerisiert Das
Verhältnis von Wasser zum Monomergemisch liegt im Bereich von 0,5 bis 3 Gew.-Teilen Wasser pro 1
Gew.-Teil des Monomergemischus
Geeignete Dispergiermittel sind wasserlösliche Dispergiermittel mit hohem Molekulargewicht wie Methy1.-cellulose,
Äthylcellulose, Polyvinylalkohole. Geeignete
Katalysatoren umfassen Azobisisobutylnstri!, Benzoylperoxid,
Laurylperoxid, Di-n-propylperoxydicarbonat,
Di-isopropy'.peroxydicarbonat Di-(2-chloräthyl)-peroxydicarbonat
und öllösliche radikalische Katalysatoren welche üblicherweise zur Copolymerisation von
Vinylidenchlorid verwendet werden. Es ist möglich, weitere Zusatzstoffe einzusetzen, z. B. Polymerisationsregler, Mittel zur Einstellung des pH-Wertes, Stabilisatoren,
Weichmacher usw. Die Polymerisationstemperatur liegt im Bereich von 25° C bis 70° C
Die erfindungsgemäß erhaltene Vinylidenchlorid-Copolymermasse
kann mit oder ohne Zusatz einer kleinen Menge eines Weichmachers eines Stabilisators oder
eines anderen Zusatzstoffes geformt werden. Man kann auch ein Elastomeres zusetzen, um die Schlagfestigkeit
zu verbessern. Es ist ferner möglich, den Weichmacher, den Stabilisator, und das Elastomere dem Monomergemisch
zusammen mit dem starren Polymeren zuzumischen. Die Vinylidenchlorid-Copolymermassen, welche
durch Copolymerisation des Monomergemisches mit Einern Gehalt des starren Polymeren und der anderen
Zusatzstoffe erhalten werden, haben ebenfalls die vorteilhaften erfindungsgemäßen Eigenschaften.
Geeignete Weichmacher und Stabilisatoren sind Ester aliphatischer zweibasischer Säuren, z. S. Dioctyladipat,
Dioctylsebacat, Dibutylsebacat; Hydroxypolycarbonsäureester wie Tributylcitrat und Tributylacetylcitrat;
Glyzerinester; Weichmacher vom Polyestertyp; epoxydierte Pflanzenöle; Octylester von Epoxystearinsäure,
Isopropylidendiphenolepichlorhydrinkondensate oder dgl.
Der Weichmacher oder Stabilisator kann zugesetzt werden, um die Verarbeitbarkeit der Copolymer-Masse,
bei der das starre Polymere in dem Vinylidenchlorid-copolymeren
dispergiert ist, zu verbessern Die Menge des Weichmachers und des Stabilisaton kann wesentlich
niedriger sein als bei herkömmlichen Vinylidenchlorid-Copolymermassen.
Die Elastomere sollten kompatibel sein mit dem Vinylidenchlorid-Copolymeren. Dies ist
z. B. der Fall bei Äthylenvinylacetat-Copolymeren, Äthylenacrylsäure-Copolymeren und bei Polymeren
oder Copolymeren des Styrole, Butadiens, Aikylacrylats
oder Alkylmethacrylats. Das Elastomere wird zugesetzt,
um die Schlagfestigkeit bei niednger Temperatur und die Wärmedicht-.igenschaften zu verbessern. Wenn die
Menge des Elastomeren unterhalb 1 Gew.-% liegt, so wird deren Wirkung nicht beobachtet Wenn andererseits
die Menge des Elastomeren oberhalb 20 Gew.-%
liegt, so ist die Festigkeit der Folie herabgesetzt und diese eignet sich nicht für die industrielle Verwendung.
Die erfindungsgemäßen Vinylidenchlorid-Copolymermassen
können nicht nur zum Formen der Masse an sich verwendet werden, sondern auch zur Herstellung
von Verpackungsprodukten mit ausgezeichneten Eigenschaften für verschiedenste Zwecke durch Coextrudieren
oder Laminieren. Dabei erhält man laminierte Schichten, wobei man verschiedene andere Harze mit
der Copolymermasse laminiert. Man kann zu diesem Zweck verschiedenste andere Harze einsetzen. Es
eignen sich z. B. Homopolymer und Copolymere von Äthylen und Propylen sowie Copolymere von Äthylen
oder Propylen mit Vinylacetat, Vinylalkohol, Acrylsäure, Acrylsäureester, Methacrylsäure, Methacrylsäureester,
Vinylchlorid, Alkylvinyläther, Maleinsäureanhydrid oder Itaconsäure; modifizierte Copolymere mit
einem Gehalt an Metallatomen; Polyester, Nylon; Polymere vom Äcryinitriityp; Polyvinylalkohol; Vinyiidenchlorid-Polymere;
Polyvinylchlorid; Polystyrol; Polycarbonat; Cellulosefolien und Papier. Ferner kommt
eine Laminierung mit Metallschichten in Frage.
Im folgenden wird die Erfindung anhand von
Ausführungsbeispielen näher erläutert.
Die in den Beispielen eingesetzten starren Polymeren werden jeweils in einem Mengenverhältnis von mehr als
5 g pro 100 g des Vinylidenchlorid-Monomeren bei Zimmertemperatur aufgelöst Wenn 1 Gew.-% des
starren Polymeren dem Copolymeren zugemischt wird, welches aus 80 Gew.-% Vinylidenchlorid und 20
Gew.-% Vinylchlorid hergestellt wurde (Beispiel 1-A)
und wenn das Gemisch sodann im geschmolzenen Zustand geknetet wird und nachfolgend abgekühlt wird
und zu einer Folie verarbeitet wird und wenn man diese Folie sodann bei Zimmertemperatur auf etwa das 3fach
biaxial reckt, so erhält man eine Folie mit einer Dicke von etwa 50 μ. Es werden deutlich weiße Verfärbungen
aufgrund einer Phasentrennung festgesellt Die Tests werden visuell durchgeführt, wobei man 1 Gew.-% des
starren Polymeren zusetzt. Wenn man den Test mikroskopisch durchführt, so kann die Phasentrennung
exakt gemessen werden, wobei man eine kleine Menge des starren Polymeren, z. B. 0,01 Gew.-% verwendet
Zur Feststellung der Schmelzextrudier-Verarbeitbarkeit
der Schlüpfrigkeit der Folie und der Gasbarriereneigenschaften setzt man das starre Polymere, das
Vinylidenchlorid-Monnmere, das Vinylchlorid-Monomere,
den Katalysator, das Dispergiermittel und das pH-Einstellmittel sowie das epoxyidierte Leinsamenöl
in den in Tabelle 1 angegebenen Mengenverhältnissen ein. Das Gemisch wird in einem 2 m3-Autoklaven
gerührt und unter den in Tabelle 1 angegebenen Bedingungen copolymerisiert Dabei erhält man ein
Vinylidenchlorid-Vinylchlorid-Copolymeres als Grundcopolymermasse
(A).
Das Styrol-Isobutylen-Copolymere (70 Gew.-% StyroI-Komponente)
mit einer Erweichungstemperatur von 85 bis 96° C und einer Schmelzviskosität von 7 bis 15
Poise bei 170° C (im folgenden als PST-IB bezeichnet)
wird in dem Vinylidenchlorid-Monomeren in einem Mengenverhältnis von 2 Gew.-Teilen pro 100 Gew.-Tei-Ie
des Vinyiidenchiorid-Monomeren aufgelöst (i,6 Gew.-Teile pro 100 Gew.-Teile der Monomermischung)
und gleichfömig durchmischt
Gew.-Teile | |
Vinylidenchlorid-Monomeres | 80 1 Gesamt- |
Vinylchlorid-Monomeres | 20 I menge 100 |
Wasser | 150 |
Methylcellulose | 1,0 |
Laurylperoxid | 03 |
Natriumpyrophosphat | 2,0 |
Epoxidiertes Leinsamenöl | 1,0 |
Polymerisationsbedingungen | |
Rührgeschwindigkeit: | |
beim Dispergieren | 300 Umdrehungen/ |
min | |
beim Polymerisieren | 100 Umdrehungen/ |
min | |
TemDeratur: | 4OT |
Dieser Ansatz wird nach dem Verfahren zur Herstellung der Copolymermasse (A) polymerisiert,
wobei man jedoch anstelle des Vinylidenchlorid-Monomeren die erhaltene Lösung einsetzt. Die Copolymerisa-
2i tion wird mit dem gleichen Vinylchlorid, Katalysator,
Dispergiermittel, pH-Einstellmittel und epoxidiertem Leinsamenöl unter den gleichen Bedingungen durchgeführt
Dabei »rhält man die Vinylidenchlorid-Vinylchlorid-Copolymermasse
(B).
jn Zum Vergleich setzt man 2 Gew.-Teile oder 3 Gew.-Teile Dioctyladip-at (im folgenden als DOA
bezeichnet) als Weichmacher pro 100 Gew.-Teile der Copolymermasse (A) ein, wobei man die Copolymermassen
(C) und (D) erhält
ss 0,1 Gew.-Teile Calciumcarbonat und 0,05 Gew.-Teile
Stearinsäureamid werden zu 100 Gew.-Teilen der Copolymermasse (D) gegeben, wobei man die Copolymermasse
(E) erhält 3 Gew.-Teile DOA werden zu 100 Gew.-Teilen der Copolymermasse (B) gegeben,
wobei man die Copolymermasse (F) erhält.
Die Copolymermassen (A) bis (F) werden jeweils mit einem Schneckenextruder extrudiert (90 mm Durchmesser;
UD= 18), welcher mit einer kreisförmigen Düse ausgerüstet ist Man arbeitet bei 170° C. Der
extrudierte Schlauch hat eine Dicke von 300 u. Er wird in Wasser auf 10° C abgekühlt und nach dem
Blasverfahren durch Einleiten von Luft gereckt Man erhält eine Folie mit einer Dicke von 25 μ. Diese wird in
Längsrichtung auf das 3fache gereckt und in Querrichtung auf das 4f ache.
Die Schmelzviskosität bei 170° C wird mit einem
Fließfähigkeitstestgerät vom Taka-Typ gemessen und dient als Maß für die Extrudierverarbeitbarkeit der
Copolymermasse. Die Extrudierverarbeitbarkeit und die Handhabbarkeit der Folie werden folgendermaßen
bewertet:
Schlecht: Innerhalb 30 min tritt eine starke thermische Zersetzung oder Phasentrennung ein. Die
industrielle Herstellung ist schwierig.
mäßig: Es bildet sich zersetztes Material, obgleich der Fabrikationsvorgang während etwa 1 h durchgeführt werden kann.
mäßig: Es bildet sich zersetztes Material, obgleich der Fabrikationsvorgang während etwa 1 h durchgeführt werden kann.
gut: Der Fabrikationsvorgang kann während
mehr als 4 h unter besten Bedingungen durchgeführt werden.
Der Oberflächenschlupf der Folie, welche nach dem Blasverfahren erhalten wurde, wird gemäß ASTM-D-
1894 als Reibungskoeffizient gemessen. Die Gasbarriereneigenschaften
werden mit einem Meßgerät des Typs Oxy-tran 100, hergestellt durch Modem Control.,
getestet. Dabei wird die Sauerstoffpermeabilität festgestellt. Die Ergebnisse sind in Tabelle 2 zusammengestellt.
Copolymer-
•f CaCOi 0,i Teile
+ Amid 0,05 Teile
+ Amid 0,05 Teile
Schmelzextrudieren Schmelz- Verarbeit viskosität barkeit (Poise) bei 170° C |
schlecht | Reibungskoeffizient i23°C) SUS-Folie Folie-Folie |
0,85 | Permeabilität f. Sauerstoff cmVrn2 Tag. Atm. (30° C) |
22x103 | gut | 0,51 | 0,69 | 1,2 |
7xlOJ | mäßig | 0,49 | 2,00 | 4,2 |
10x103 | gut | 0,74 | 2,30 | 20 |
7x103 | güi | 0,82 | 0,63 | 28 |
/ X IV- | gut | 0,60 | 0,70 | 28 |
2x103 | 0,50 | 28 |
Die Copolymermasse mit dem Styrolpolymeren im Vinylidenchlorid-Vinylchlorid-Copolymeren hat eine
niedrigere Schmelzviskosität und eine ausgezeichnete Verarbeitbarkeit sowie einen verbesserten Schlupf auf
der Oberfläche der Folie im Vergleich zu einer Copolymermasse mit der gleichen Menge DOA. Die
Sauerstoffpermeabilität hat den gleichen Wert wie bei :tem Copolymeren ohne Zusatzstoffe. Wenn 3 Gew.-Teile
DOA zugesetzt werden, so ist die Verarbeitbarkeit die gleiche wie bei der erfindungsgemäßen Masse (B),
jedoch die Sauerstoffpermeabilität ist erhöht Wenn man CaCO3 als anorganischen Füllstoff und Stearinsäureamid
als organisches Gleitmittel zusetzt, so werden die Gleitfähigkeit verbessert, während andererseits die
hohe Sauerstoffpermeabilität erhalten bleibt.
Im Falle der Masse (A) ist wegen der hohen Schmelzviskosität die thermische Zersetzung beim
Schmelzextrudieren ausgeprägt, so daß eine geeignete Folie nicht erhalten werden kann. Die Oberfläche der
Folie ist unregelmäßig und der scheinbare Reibungskoeffizient ist wegen der thermischen Zersetzung geringer.
Im folgenden sollen die Wirkungen einer Variation der Menge des starren Polymeren festgestellt werden,
sowie einer Variation des Zugabeverfahrens. Hierzu werden die Gießfähigkeit des Gemisches, die Schmelzextrudierverarbeitbarkeit,
die Schlüpfrigkeit der Folie und die Gasbarriereneigenschalten gemessen. Das
Styrol-Isobutylen-Coplymere (PST-IB) mit einer Erweichungstemperatur
von 85 bis 96° C und einer Schmelzviskosität von 7 bis 15 Poise (bei 1700C) wird als starres
Polymeres dem Vinylidenchlorid-Monomeren bei der .'-, Herstellung der Masse (A) in verschiedenen Mengenverhältnissen
zugesetzt. Dabei werden die Copolymermassen (G) bis (L) erzeugt. Das PST-IB wird nach
verschiedensten Verfahren zugesetzt.
(I) PST-IB wird dem Vinylidenchlorid-Monomeren gleichförmig zugemischt und aufgelöst und die Lösung
und das Vinylchlorid werden zur Herstellung des Copolymeren verwendet.
(II) PST-IB wird mit der Copolymer-Masse (A) trocken vermischt.
ν-, (III) PST-IB wird in einem Lösungsmittelgemisch aus
η-Hexan und Aceton aufgelöst (90 Gew.-% η-Hexan) bis zu einer Konzentration von 20 Gew.-% und die Lösung
wird zu der Copolymermasse (A) gegeben. Das Gemisch wird bei 500C während 48 h getrocknet. Die Mengen
4i) des PST-IB werden in den Fällen (I)-(III) in Form von
Gewichtsteilen pro 100 Gew.-Teile des Vinylidenchlorids angegeben.
Zum Vergleich setzt man DOA als herkömmlichen Weichmacher der Copolymermasse (A) in verschiedenen
Mengenverhältnissen zu. Dabei erhält man die Copolymermassen (M) bis (O).
Gemäß Beispiel 1 werden Blasfolien mit einer Dicke von 25 μ hergestellt Die Gießfähigkeit des Gemisches
wird gemäß JIS-K-6722 getestet Dabei wird ein
so Schüttgewicht-Testgerät verwendet und die Zeitdauer bis zum Herabrieseln von 170 g des Gemisches wird bei
25° C, 50° C und 90° C gemessen. Die Schmelzviskosität
die Schmelzextrudierverarbeitbarkeit, der Reibungskoeffizient
der Folie und die Sauerstoffdurchlässigkeit werden gemäß Beispiel 1 gemessen. Die Ergebnisse sind
in Tabelle 3 zusammengestellt
Zugabe
Masse
Gießfähigkeit (see)
25°C 50°C
25°C 50°C
900C
(A) | Grundmischung | PST-IB | 0,5 TeUe | — |
(G) | (A) + | PST-IB | 1 TeU | 6,7 |
(H) | (A) + | PST-IB | 2TeUe | — |
(1) | (A) + | PST-IB | 3TeUe | 6,5 |
(J) | (A) + | PST-IB | 5 Teile | 6,5 |
(K) | (A) + |
9,3
7,1
6,8
63
63
9,1
7,5
7,5
7,0
63
63
Zugabe | Masse | 11 | 27 | 51 745 | 12 | |
II | Masse | Gießfähigkeit (see) | ||||
(A) | 25°C 50°C 90°C | |||||
Fortsetzung | (G) | (I) | 8,0 keine keine | |||
Bez. | III | (H) | (J) | (A) + PST-IB | 1 Teil | 11,2 keine keine |
(I) | (K) | (A) + PST-IB | 3 Teile | keine keine keine | ||
Vgl. | (J) | (G) | (A) + PST-IB | 5 Teile | 7,4 9,1 9,4 | |
(K) | (J) | (A) + PST-IB | 1 Teil | 8,3 8,5 8,5 | ||
Il | (I) | (K) | (A) + PST-IB | 3 Teile | 7,6 8,0 8,2 | |
Vgl. | (L) | (A) + PST-IB | 5 Teile | - - - | ||
(J) | (M) | (A) + PST-IB | 7 Teile | 8,7 9,3 92 | ||
(K) | (N) | (A) + DOA | 0,5 Teile | |||
(G) | (N) | (A) | 6,9 8,0 8,0 | |||
Vgl. | (J) | (0) | (A) + DOA | 3 Teile | 7,2 8,4 8,1 | |
(K) | (A) + DOA | 5 Teile | ||||
Reibtingskoeffi- Sauerstoffpermeabilität zient SUS-Folie cmVm* Tag Atm. |
||||||
(L) | Schmelzviskosität | Verarbeitbarkeit | (23° C) (300C) | |||
Tabelle 3 | (Poise) | 0,51 42 | ||||
Zugabe | (M) | (170° C) | 0,50 4,2 | |||
(N) | 22x103 | schlecht | 0,49 42 | |||
(0) | 12x103 | maßig | 0,49 42 | |||
I | 10x103 | gut | 0,47 4,0 | |||
7x103 | gut | 0,45 4,0 | ||||
5x103 | gut | nicht extrudierbar; der Einfülltrichter | ||||
3x103 | gut | wird verstopft | ||||
7,5x10' | schlecht | desgl. | ||||
desgl. | ||||||
Il | 4x103 | schlecht | 0,47 42 | |||
1 χ 103 | schlecht | 0,45 42 | ||||
11 χ 103 | gut | Schaumbildung im Schlauch. Die Folien | ||||
4x103 | gut | herstellung ist unmöglich. | ||||
III | 2x103 | schlecht | Phasentrennung. Die Folienbildung ist | |||
unmöglich. | ||||||
— | schlecht | 0,65 6,8 | ||||
0,82 28 | ||||||
13x103 | mäßig | 0.85 88 | ||||
8x103 | gut | |||||
II | 5x103 | gut | ||||
Aus den Ergebnissen der Tabelle 3 werden die folgenden Schlüsse gezogen. Hinsichtlich der Untersuchung
der Zugabeverfahren kann festgestellt werden, daß bei einer trocknen Vermischung des Styrol-Polymeren
die Gießfähigkeit herabgesetzt wird. Wenn man eine Lösung in einem Lösungsmittel verwendet, so
bereitet die vollständige Abtrennung des Lösunsmittels Schwierigkeiten. Bei Auflösung des starren Polymeren
in dem Vinylidenchlorid-Monomeren erhält man eine ausgezeichete Gießfähigkeit und Schmelzextrudierverarbeitbarkeit
Die Copolymer-Masse, welche erhalten wurde durch Zusatz des in den Vinylidenchlorid-Monomeren aufgelösten
PST-IB ist verschieden von den DOA enthaltenden herkömmlichen Copolymermassen. Die Schmelzviskosität
kann je nach der Erhöhung des Gehaltes an dem Styrolpolymeren geringer sein. Die Sauerstoffpermeabilität
ist jedoch ebenso hoch wie ohne Zugabe des starren Polymeren. Die Schlüpfrigkeit der Folienoberfläche
wird durch den Zusatz wesetlich verbessert Wenn die Menge des PST-IB mehr als 5 Gew.-Teile
beträgt, so kommt es zu einer erheblichen Phasentrennung und die Folienherstellung bereitet Schwierigkeiten.
.„ Beispiel 3
Es soll nun die Abhängigkeit der Schmelzextrudierverarbeitbarkeit,
der Schlüpfrigkeit und der Gasbarriereneigenschaften von der Art des starren Polymeren
untersucht werden. 2 Gew.-Teile des jeweilgen starren Polymeren werden gleichförmig mit 100 Gew.-Teilen
des Vinylidenchlorid-Monomeren bei der Herstellung der Copolymermasse (A) des Beispiels t aufgelöst und
die Copolymerisation wird nach dem Verfahren zur Herstellung der Copolymermasse (B) durchgeführt,
wobei man Copolymermassen (P) — (W) erhält Zum Vergleich werden 2 Gew.-Teile von jeweils zwei Arten
bekannter Modifiziermittel, 100 Gew.-Teilen des Vinylidenchlorid-Monomeren
zugesetzt und die Copolymerisation wird wiederum unter Bildung von Copolymerfc
asssen (X) bis (Y) durchgeführt
Nach dem Verfahren des Beispiels 1 werden Blasfolien mit einer Dicke von 25 μ hergestellt Der
Reibungskoeffizient, die Sauerstoffpernieabifität und
die Schmelzviskosität der Folien werden gemäß Beispiel 1 gemessen. Die Ergebnisse sind in Tabelle 4
zusammengestellt. Aus den Ergebnissen der Tabelle 4
erkennt man, daB die Schlüpfrigkeit verbessert wird und wesentlich bessere Gasbarriereneigenschaften erzielt
werden, wenn man in erfindungsgemäßer Weise die starren Polymeren einsetzt im Vergleich zu einer
Zugabe herkömmlicher Modifiziermittel. Das Ausmaß der Effekte hängt in nicht sehr hohem Maße von der Art
des starren Polymeren ab.
14
ST: Styrol
AN: Acrylnitril
«-MT:«-Methyltoluol DCP: Dicyclopentadien
*): Viskosität von DOA **): Viskosität des epoxidierten Leinsamenöls
Reibungs | Sauerstoff | Schmelz | Verarbeit- | Schmelz- |
koeffizient | permeabili | viskosität | barkeit | viskosi'ät |
SUS-Folie | tät | Poise | d. starren | |
cmVm2 | Polymeren | |||
Tag. Atm. | Poise | |||
(23° C) | (30° C) | Π 700O | 1170°O |
(A) Grundmischung (A)
4,2
22x103 schlecht -
(P) | (A)H | 0,50 | 4,2 | 13x103 | mäßig | 200 |
(Q) | (A)H | 0,62 | 4,5 | 10x103 | gut | 30 |
(R) | (A)H | 0,60 | 4,2 | 13x103 | mäßig | 100 |
(S) | (A)H | 0,58 | 4,6 | 11 χ 103 | gut | 50 |
(T) | (A)H | 0,60 | 4,0 | 8x103 | gut | 2 |
(U) | (A)H | 0,55 | 4,2 | 8x103 | gut | 0,2 |
(V) | (A)H | 0,60 | 4,5 | 1Ox 103 | gut | 20 |
(W) | (A)H | 0,60 | 4,5 | 9x103 | gut | 0,1 |
(X) | (A)- | 0,74 | 20 | 10x103 | gut | 0,l#) |
(Y) | (A)- | 0,67 | 13 | 12x103 | mäßig | 0,1") |
l· PST | ||||||
h PST-AN (ST 75%) | ||||||
ι- PST-MA (ST 95%) | ||||||
h PST-MMA (ST 70%) | ||||||
l· Ρλ-ΜΤ | ||||||
I- PDCP | ||||||
l· Pctrosin | ||||||
I- Terpenharz | ||||||
l· DOA | ||||||
I- epoxidiertes Leinsamenöl |
Claims (4)
1. Polymerisatmischung aus einem Vinylidenchlorid-Copolymerisat
und einem starren Polymerisat mit einer Erweichungstemperatur von 50 bis 180° C und einer Schmelzviskosität von 0,1 bis 500 Poise bei
1700C, welches in monomerem Vinylidenchlorid
löslich und in dem Vinylidenchlorid-Copolymerisat unlöslich ist, dadurch gekennzeichnet, daß
die Herstellung der Mischung so erfolgt ist, daß zunächst das starre Polymerisat in dem monomeren
Vinylidenchlorid oder dem Gemisch des Vinylidenchlorids und des Comonomeren aufgelöst worden
ist und sodann die Polymerisation des Vinylidenchlorids und des Comonomerer, erfolgt ist
2. Polymerisatmischung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sie unter Zusatz eines Weichmachers,
eines Stabilisators oder eines Elastomeren zum Vinylidenchlorid oder zum Gemisch des
Vsnylidenchksrids and des Comor.oir.eren vor der
Copolymerisation hergestellt worden ist
3. Polymerisatmischung nach einem der Ansprache 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das starre
Polymerisat ein Polymerisat vom Styroltyp, ein Copolymerisat vom Methylmethacrylat-Styroltyp,
ein Polymerisat vom Vuiylchloridtyp, ein Polymerisat
vom Acrylnitriltyp, ein Copolymerisat vom Acrylnitriltyp, ein starrer Polyester, ein Polyamid,
ein Oligomeres derselben, ein hydriertes oder modifiziertes Erdölharz, ein Terpenharz oder ein
Alkydharz ist.
4. Verfahren zur Herstellung einer Polymerisatmischung
aus einem Vinylidenchlorid-Copolymerisat und einem starren Polymerisat mit einer Erweichungstemperatur
von 50 bis 1800C und einer Schmelzviskosität von 0,1 bis 500 Poise bei 170° C,
welches in monomeren Vinylidenchlorid löslich und in dem Vinylidenchlorid-Copolymerisat unlöslich ist,
dadurch gekennzeichnet, daß man 100 Gew.-Teile
eines Gemisches von 60 bis 95 Gew.-% Vinylidenchlorid und 40 bis 5 Gew.-% eines Comonomeren
(»polymerisiert und dabei zuvor 0,01 bis 5 Gew.-Teile des starren Polymerisats in dem
Vinylidenchlorid oder in dem Gemisch des Vinylidenchlorids
und des Comonomeren auflöst
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