DE2826527C2 - - Google Patents
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- A—HUMAN NECESSITIES
- A61—MEDICAL OR VETERINARY SCIENCE; HYGIENE
- A61K—PREPARATIONS FOR MEDICAL, DENTAL OR TOILETRY PURPOSES
- A61K47/00—Medicinal preparations characterised by the non-active ingredients used, e.g. carriers or inert additives; Targeting or modifying agents chemically bound to the active ingredient
- A61K47/06—Organic compounds, e.g. natural or synthetic hydrocarbons, polyolefins, mineral oil, petrolatum or ozokerite
- A61K47/08—Organic compounds, e.g. natural or synthetic hydrocarbons, polyolefins, mineral oil, petrolatum or ozokerite containing oxygen, e.g. ethers, acetals, ketones, quinones, aldehydes, peroxides
- A61K47/14—Esters of carboxylic acids, e.g. fatty acid monoglycerides, medium-chain triglycerides, parabens or PEG fatty acid esters
Description
Die Erfindung betrifft den in den Ansprüchen gekennzeichneten
Gegenstand.
In letzter Zeit fanden verschiedene Vitamine der D-Gruppe, die
in der 1α-Stellung Hydroxygruppen enthalten, infolge ihrer
starken biologischen Wirksamkeit Beachtung. Derartige Vitamine
entfalten eine ungewöhnlich starke biologische Wirksamkeit
und werden in sehr kleinen Mengen verabreicht, so daß
eine einheitliche Dispersion des Vitamins in der Zubereitung
erforderlich ist. Hierfür ist es erforderlich, ein Verfahren
zur Herstellung einer Zubereitung durch Auflösen eines
1α-Hydroxy-Vitamins D in einem öligen Verdünnungsmittel bereitzustellen.
Sofern die ölige Zubereitung in weichen Gelatine-Kapseln
eingebettet ist, ist eine orale Verabfolgung
der Zubereitung gebräuchlich. Da das 1α-Hydroxy-Vitamin D
gewöhnlich in sehr kleinen Dosierungen verabfolgt wird und da
weiterhin die Menge des eingesetzten öligen Verdünnungsmittels
die 10⁴- bis 10⁵-fache Menge des eingesetzten 1α-Hydroxy-Vitamins
D darstellt, wird die Stabilität des eingesetzten
1α-Hydroxy-Vitamins D im wesentlichen durch die Zusammensetzung
des öligen Lösungsmittels beeinflußt. Daher wird die biologische
Aktivität der Zubereitung merklich verringert, sofern
ein ungeeignetes öliges Verdünnungsmittel verwendet wird.
Darüberhinaus ist das 1α-Hydroxy-Vitamin D äußerst lichtempfindlich,
insbesondere gegenüber UV-Bestrahlung, so daß
eine sehr sorgfältige und vorsichtige Behandlung erforderlich
ist. Insbesondere ist es erforderlich, die Herstellung
der öligen Lösung des 1α-Hydroxy-Vitamins D und das Einfüllen
der öligen Lösung in Kapseln unter Lichtausschluß durchzuführen.
Da die entstandene ölige Lösung und die Kapseln ebenfalls
gegenüber sichtbarem Licht empfindlich sind, ist es
weiterhin erforderlich, daß die Lagerung oder der Transport
unter Kühlung und im Dunkeln erfolgt, so daß ein Arbeiten mit
den vorstehenden Zubereitungen mit großen Komplikationen verbunden
ist.
In der nicht vorveröffentlichten DE-OS 27 16 601 ist ein
1α-Hydroxy-Vitamin D und ein Öl in einer Weichgelatinekapsel
enthaltendes Arzneimittel beschrieben, das Sorbinsäure
oder ein Salz davon als Stabilisator enthält.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine ein 1α-Hydroxy-Vitamin D
enthaltende pharmazeutische Zubereitung zu
schaffen, in der der Wirkstoff sich leicht dispergieren läßt,
die nach der Verabreichung leicht und rasch im Darm-Trakt
absorbiert wird und die sowohl bei Bestrahlung mit
sichtbarem als auch mit UV-Licht eine hohe Stabilität und damit
einen geringen Aktivitätsverlust aufweist.
Bei Versuchen zur Auswahl eines zur Aufgabenlösung geeigneten
öligen Verdünnungsmittels, wurde gefunden,
daß sich als Lösungsmittel ein Triglycerid von Fettsäuren,
insbesondere ein Triglycerid von gleichen oder verschiedenen
gesättigten Fettsäuren mittlerer Kettenlänge (nachstehend
"MCT" bezeichnet) eignet, weil sich das eingesetzte
1α-Hydroxy-Vitamin D leicht in einem derartigen Triglycerid
dispergieren läßt und weil es weiterhin in dieser Zubereitung
schnell im Darm-Trakt absorbiert wird. Es wurde weiterhin
gefunden, daß eine pharmazeutische Zubereitung, die durch
Auflösung eines 1α-Hydroxy-Vitamins D in handelsüblichen Triglyceriden, Einbringen
der entstandenen Lösung in weiche Gelatinekapseln und Umhüllung
der entstandenen Kapseln mit einem durchsichtigen
Kunststoffilm, der in üblicher Weise zur Abschirmung von
UV-Strahlen geeignet ist, hergestellt worden ist, beständig
gegenüber UV-Strahlung ist und weiterhin leicht und rasch im
Darm-Trakt absorbiert werden kann.
Eine solche Zubereitung erwies sich jedoch als instabil
unter Einwirkung von sichtbarem Licht. Ein Grund hierfür
liegt darin, daß das im Handel erhältliche Triglycerid "MCT"
natürlicher Herkunft ist und deshalb bestimmte Verbindungen
in Spurenmengen anwesend sind, die mit Hilfe gebräuchlicher
Trennungs- und Reinigungsmethoden nicht vollständig entfernt
werden können. Diese Verbindungen vermindern die Stabilität
des in der Zubereitung enthaltenen 1α-Hydroxy-Vitamins D.
Von Seiten der Erfinder wurde versucht, eine im Handel erhältliche
Probe des Triglycerids "MCT" durch mehrere Destillations-
und Entfärbungsstufen zu reinigen. Die danach erhaltene,
ein 1α-Hydroxy-Vitamin D enthaltende und unter Verwendung
des gereinigten "MCT" hergestellte ölige Zubereitung ist
jedoch nach Belichtung mit sichtbarem Licht weiterhin instabil
und wird mit der Zeit inaktiv.
Die Lösung der Aufgabe beruht auf dem überraschenden Befund,
daß man eine äußerst stabile ölige Zubereitung eines
1α-Hydroxy-Vitamins D erzeugen kann, wenn man das zur Herstellung
des Mittels dienende Triglycerid zuvor 1 bis 60
Stunden lang mit Licht einer Wellenlänge von mindestens
290 nm bestrahlt.
Somit betrifft die Erfindung den in den Ansprüchen gekennzeichneten
Gegenstand.
Beispiele für erfindungsgemäß verwendbare Lichtquellen
sind alle Lichtquellen, die Licht einer Wellenlänge von
mindestens 290 nm emittieren, beispielsweise die Sonne,
Xenon-, Quecksilber- oder Leuchtstofflampen. Die Bestrahlungsdauer
kann, je nach der Art der verwendeten Lichtquelle
und der Lichtstärke 1 bis 60 Stunden betragen.
Sofern das "MCT" vor der Bestrahlung zur
Entfernung von gelöstem Sauerstoff mit einem Inertgas gereinigt
wird, kann das erfindungsgemäß verwendbare erwünschte
"MCT" in einer kurzen Zeit erhalten werden. Jedoch kann das
erwünschte "MCT" in nahezu gleicher Qualität ohne Entfernung
des Sauerstoffs erhalten werden, sofern man die Bestrahlung
länger durchführt.
Beispiele für die erfindungsgemäß eingesetzte 1α-Hydroxy-Vitamin
D-Derivate sind Vitamine D, die eine Hydroxylgruppe
in 1α-Stellung aufweisen, z. B. 1α-Hydroxy,
1α,25-Dihydroxy-, 1α,24-Dihydroxy- oder
1α,24,25-Trihydroxy-Vitamin D₃.
Die erfindungsgemäß eingesetzten Triglyceride "MCT" mittlerer
Kettenlänge sind Triglyceride gesättigter Fettsäuren
mit vorzugsweise 6 bis 12 Kohlenstoffatomen
in der Kette, die bei Raumtemperatur und unter Atmosphärendruck
flüssig sind.
Das Beispiel erläutert die Erfindung.
1α-Hydroxy-Vitamin D₃ wird in im Handel erhältlichen Triglycerid
"MCT" gelöst und die entstandene Lösung wird jeweils
in eine durchsichtige und weiche Gelatinekapsel in an sich
bekannter Weise eingebracht, wobei Kapselzubereitungen entstehen,
die je Kapsel 1 µg des 1α-Hydroxy-Vitamins D₃ enthalten
(Ansätze 1 bis 3 von Tabelle I).
Unabhängig davon werden 50 ml des im Handel erhältlichen
"MCT" aus Ansatz 3 von Tabelle I in eine farblose
Glasampulle eingebracht und darin mit Heliumgas bei einer
Durchflußgeschwindigkeit von 150 ml/min während 1 Minute gereinigt.
Danach wird die Ampulle abgeschmolzen und mit einer
Xenonlampe (1,5 KW) 12, 24 oder 48 Stunden lang bestrahlt.
Die auf diese Weise erhaltenen "MCT"-Proben werden sodann
gemäß den Ansätzen 1 bis 3 zur Herstellung von Weich-
Gelatinekapsel-Zubereitungen verwendet (Ansätze 4 bis 6).
Der Restwert in Tabelle I ist wie folgt definiert: Die einzelnen
das 1α-Hydroxy-Vitamin D₃ enthaltenden Kapselzubereitungen
werden unter beschleunigten Alterungsbedingungen
durch Erhitzen in einem auf konstanter Temperatur gehaltenen
Bad 60 Tage auf 40°C erhitzt. Danach werden die Kapseln mit
einem für UV-Strahlen undurchlässigen durchsichtigen Film
umwickelt und 600 Stunden mit einer Leuchtstofflampe (500 Lux)
bestrahlt. Aus den so erhaltenen Proben wird der
Restwert von 1α-Hydroxy-Vitamin D₃ derart bestimmt, daß er
den Gehalt des verbliebenen 1a-Hydroxy-Vitamins D₃ in Prozenten
angibt, sofern der entsprechende Wert in einer unbehandelten
Probe einen Wert von 100 aufweist.
Claims (4)
1. Verfahren zur Herstellung einer stabilen, zur oralen Verabreichung
geeigneten, ölhaltigen Zubereitung, enthaltend ein
1α-Hydroxy-Vitamin D sowie ein Triglycerid von gleichen oder
verschiedenen gesättigten Fettsäuren mittlerer Kettenlänge,
dadurch gekennzeichnet, daß das zur Herstellung des Mittels
dienende Triglycerid zuvor 1 bis 60 Stunden lang mit Licht
einer Wellenlänge von mindestens 290 nm bestrahlt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man
als Lichtquelle die Sonne, Xenon-, Quecksilber- oder Leuchtstofflampen
einsetzt.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß man ein Triglycerid einsetzt, welches praktisch keinen
gelösten Sauerstoff enthält.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet,
daß das 1α-Hydroxy-Vitamin D entweder 1α-Hydroxy-,
1α,25-Dihydroxy-,
1α,24-Dihydroxy- oder 1α, 24,25-Trihydroxy-Vitamin D₃
ist.
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