DE2833155A1 - Vorrichtung zum dosieren und/oder verteilen von fluessigen medien - Google Patents
Vorrichtung zum dosieren und/oder verteilen von fluessigen medienInfo
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Description
METALLGESELLSCHAFT Frankfurt/M., den 11.7.1978
Aktiengesellschaft DrOz/LWü
Reuterweg 14
6OOO Frankfurt/M. f
Prov. Nr. 8283 LC
Vorrichtung zum Dosieren und/oder Verteilen von flüssigen Medien
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Dosieren und/oder
Verteilen von flüssigen Medien mit einem Verteilerrohr und einer Vielzahl von vom Verteilerrohr abwärts abgehenden
Zuführorganen sowie die Anwendung der Vorrichtung zum Eintrag von Flüssigkeiten mit Aktivchlorgehalten in zeitlich
variierenden Mengen in Kühlwasserströme.
Bei einer Vielzahl von Verfahren ist es erforderlich, eine Beaufschlagung mit flüssigen Medien vorzunehmen. Hierbei
kann es sich beispielsweise um die möglichst gleichmäßige Aufgabe von flüssigen Medien, wie Schwefelsäure zur Trocknung
von Gasen, auf die Oberfläche eines mit Füllkörpern ausgesetzten und von unten nach oben vom Gas durchströmten
Turmes oder um die Durchführung von Reaktionen zwischen Gasen und flüssigen Medien, wie die Herstellung von Hypo-
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chlorit aus Chlorgas und Natronlauge, nach dem für die Gastrocknung
beschriebenen Schema handeln. Andere Beispiele, bei denen Vorrichtungen zum Dosieren von flüssigen Medien
erforderlich sind, sind die zahlreichen Verfahren zur Wasserbehandlung, bei denen es erforderlich ist, gelöste
Chemikalien zuzusetzen, die beispielsweise dazu dienen,
Verunreinigungen zu fällen oder auszuflocken oder Wasser zu desinfizieren.
Bei.den vorgenannten Verfahren kommt es wesentlich darauf an,
eine punktuelle Zuführung, die eine anschließende, beispielsweise mechanische, Vermischung erfordert, zu vermeiden und
statt dessen bereits beim Eintrag des flüssigen Mediums eine möglichst gute Verteilung zu erzielen. Sofern beispielsweise
die Wasserbehandlung in einem besonderen Behälter'erfolgt, ist eine gleichmäßige Verteilung der Chemikalien vergleichsweise einfach zu erzielen, indem beispielsweise speziell angeordnete
Zuflußstutzen und Zwischenboden vorgesehen werden und
durch radiale Trennwände eine Mehrzahl von Einzelkammern erzeugt wird, in die die Abflußleitungen für die Chemikalien
münden (DE-AS 18 16 526). Ähnliches gilt im Verhältnis zum
Rohrverteiler gemäß DE-OS 16 10 387, bei dem Medien unter
Drück in eine zu behandelnde Flüssigkeit eingesprüht werden,
in den über die Einsprühöffnungen elastische Schläuche mit
Eigenspannung geschoben sind, die vom statischen Druck des Abwassers auf die Öffnungen im Sinne des Verschließens gedrückt
und vom eingesprühten Medium zur Erzielung eines Durchlasses gelüftet werden.
Schwierigkeiten ergeben sich jedoch, wenn das flüssige Medium in andere strömende Medien - wie vorstehend beispielsweise
aufgeführt - einzutragen ist . Sie verstärken sich dann, wenn
zudem die Menge des zu dosierenden Mediums in zeitlichen Abständen variieren soll. Dieses Problem stellt sich beispielsweise,
wenn bei Trocknungsprozessen der Feuchtigkeitsgehalt der zu trocknenden Gase oder bei chemischen Prozessen der
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Gehalt des Gases am gasförmigen Reaktanten schwankt. Eine besondere
Situation herrscht bei der Behandlung von strömenden Wässern, wie bei der Chlorung von Kühlwasserströmen mit z.B.
Hypochloritlösung, wenn neben der sogenannten Dauerchlorung eine sogenannte Schockchlorung vorgenommen werden soll. Hier-r
bei ist die zu dosierende Chlormenge bei Verwendung des gleichen Chlorungsmittels kurzfristig beispielsweise auf das
2- bis 10-fache zu steigern, d.h. es ist die zuzudosierende
Flüssigkeitsmenge im gleichen Verhältnis zu erhöhen.
Aufgabe der Erfindung ist, eine Vorrichtung bereitzustellen, die konstruktiv einfach ist, eine hohe Präzision hinsichtlich
Dosierung und/oder Verteilung des flüssigen Mediums gewährleistet und die Veränderung der Zugabemengen in zeitlichen
Abständen gestattet.
Die Aufgabe wird gelöst, indem die eingangs genannte Vorrichtung entsprechend der Erfindung derart ausgestaltet wird, daß
die Zuführorgane als im praktisch horizontalen Verteilerrohr flüssigkeitsdicht eingepaßte, unten aus dem Verteilerrohr 1
herausführende und oben im oberen Bereich des Verteilerrohres 1 endende, beidseitig offene Dosierrohre 2 ausgebildet
sind, die oberhalb der Einpassung in das Verteilerrohr 1 mit mindestens einer seitlichen Öffnung 3 versehen sind.
Besitzt das Dosierrohr eine seitliche Öffnung, ist eine Dosierung mit zwei verschiedenen Mengen des flüssigen Mediums
möglich, indem eine ständig in die seitliche Öffnung eintretende Flüssigkeitsmenge das Dosierrohr verläßt, der in bestimmten
beliebigen zeitlichen Intervallen eine weitere Flüssigkeit smenge, die in die obere Öffnung des im oberen Bereich
des Verteilerrohres endendaaDosierrohres eintritt, überlagert ■
werden kann. Hierzu ist lediglich die Einstellung eines bestimmten, einmal nur knapp oberhalb der seitlichen Öffnung,
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andermal über der oben gelegenen Öffnung der Dosierrohre
liegenden Flüssigkeitsniveaus erforderlich, was bei Zuführung entsprechender Flüssigkeitsmengen in das Verteilerrohr
automatisch geschieht.
Sind im Dosierrohr mehrere übereinanderliegende seitliche
Öffnungen angebracht, sind weitere abgestufte Flüssigkeitsnengen dosier- und verteilbar, die sich wiederum durch
unterschiedliche Niveaueinstellungen im Verteilerrohr ergeben.
Eine weitere Steigerung der zu dosierenden und verteilenden
Flüssigkeitsmenge läßt sich dann erreichen, wenn das üblicherweise belüftete Verteilerrohr mit einem Rückschlagventil
versehen wird, so daß neben dem für die Dosierung maßgeblichen hydrostatischen Druck noch der gegebenenfalls
variierbare Pumpendruck ausgenutzt werden kann. Im Bereich der maximalen Durchflußmenge ist dann qie nach Pumpendruck
noch eine gewisse Variationsmöglichkeit für die. dosierte Flüssigkeitsmenge gegeben.
Je nach Anwendungsfall wird eine Vorrichtung beispielsweise über einen Wasserkanal oder werden mehrere Vorrichtungen
gleichmäßig über den Querschnitt eines Rieselturmes verteilt.
Bei Rieseltürmen ist dann eine unmittelbare Steuerung des
Mengenreglers.und damit der zu verteilenden Flüssigkeitsnenge
über einen zum Beispiel den Feuchtigkeitsgehalt eines Gases (bei Trocknungsprozessen) oder den Gehalt an gasförmigen
Reaktanten (bei chemischen Prozessen) erfassenden
Detektor möglich. Selbstverständlich kann die Steuerung auch über die Beschaffenheit des den Rieselturm verlassenden
Mediums, bei der Gastrocknung mit Schwefelsäure z.B. über deren Wassergehalt, betrieben werden.
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V/erden mit der Vorrichtung strömende Wasser mit z.B. Lösungen
mit Aktivchlorgehalten, wie Hypochlorit-Lösung, behandelt, besteht eine vorteilhafte Weiterbildung darin, die unteren
Enden der Dosierrohre mit Schläuchen zu versehen, deren Austritts öffnungen im wesentlichen gleichmäßig über den Strömungsquerschnitt
verteilt sind. Eine weitere Verbesserung läßt sich bei der Verteilung von Chemikalien in tiefen Gewässern
durch die Verwendung von Schläuchen unterschiedlicher Länge erzielen. Hierdurch läßt sich eine besonders gute Verteilung
der Chemikalien erzielen, die durch die hin- und hergehende Pendelbewegung der Schläuche noch intensiviert wird.
Im letztgenannten Anwendungsfall ist bei Zudosierung in offene Kanäle weiterhin vorteilhaft, an den Schläuchen in
unterschiedlicher Höhe Schwimmkörper anzuordnen. Hierdurch ist gewährleistet, daß bei sich ändernden Flüssigkeitsniveaus die Austrittsöffnungen der Schläuche angehoben bzw.
abgesenkt werden und sich dem neu geschaffenen Strömungsquerschnitt anpassen. Je nach Einsatzgebiet sind Verteilerrohr,
Dosierrohre und gegebenenfalls Schläuche aus entsprechend chemikalienresistenten Werkstoffen, wie z.B.
Teflon, Polypropylen oder Polyvinylchlorid, herzustellen bzw. damit zu beschichten.
Obgleich die Vorrichtung eine Vielzahl von Einsatzmöglichkeiten - wie die einleitend genannten Fälle - besitzt, liegt
der bevorzugte Anwendungsfall im Eintrag von Flüssigkeiten mit Aktivchlorgehalten in zeitlich variierenden Mengen in ·.
Kühl was s er ströme. Aufgrund der Schnelligkeit und des hohen"
Grades der Verteilung können dann die zum Schutz von Pumpen, Kühlern etc. erforderlichen Grob- und Feinrechen sowie Siebe
zur Entfernung von Treibgut strömungsseitig hinter der Vorrichtung angebracht werden. Im Unterschied zur Anbringung
vor der Eintragsvorrichtung, also im ungechlorten Wasser,
wird damit vermieden, daß die genannten Schutzvorrichtungen von Bewuchs durch Lebewesen, wie z.B. Muscheln etc., befallen
werden. Wegen der zuvor erzielten guten Verteilung des Aktivchlors auf den Flüssigkeitsstrom können zudem die
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Schutzvorrichtungen aus herkömmlichen Stählen gefertigt
werden. Der Einsatz des für übliche Dosiereinrichtungen wegen der benötigten Festigkeit erforderlichen unkostenmäßig
aufwendigen Titans als Werkstoff kann vermieden werden.
Die Erfindung wird anhand der Figuren beispielsweise und
näher erläutert. :
Es veranschaulichen
Fig. 1 einen Schnitt durch ein Dosierrohr der Vorrichtung,
Fig. 2 einen Schnitt durch die Vorrichtung mit einer Vielzahl
von Dosierrohren,
Fig. 3 eine schematische Darstellung der Vorrichtung mit an den unteren Dosierrohrenden angebrachten Schläuchen,
unterschiedlicher Länge.
In Fig. 1 besitzt das Verteilerrohr 1 ein darin eingepaßtes Dosierrohr 2 mit drei seitlichen Öffnungen 3, 4 und 5 sowie
einer oberen Eintrittsöffnung 6. Durch eine Niveauveränderung entsprechend den unterbrochenen Linien tritt das zu dosierende
und verteilende flüssige Medium nur durch die untere seitliche Öffnung 3, durch die beiden unteren seitlichen
Öffnungen 3 und 4, durch alle drei seitlichen öffnungen 3,
4 und 3 oder durch alle Öffnungen 3, 4, 5 und 6. in das
Dosierrohr 2 ein.
In der Darstellung der Vorrichtung gemäß Fig..2 sind das
Verteilerrohr 1 und drei Dosierrohre mit zwei seitlichen
Öffnungen 3 und 4 ausgeführt. Die Zufuhr des flüssigen
Mediums erfolgt über eine Leitung 7. Mit 9 ist ein Rückschlagventil
bezeichnet, mit dessen Hilfe zur Dosierung zusätzlich der Pumpendruck ausgenutzt werden kann.
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Die Figur 3 zeigt die Dosierung eines flüssigen Mediums am
Beispiel der Chlorung von Kühlwasser mit Hilfe von Hypochlorit- Lösung. Ein Kraftwerk wird über einen betonierten
offenen Kanal 10 mit Kühlwasser versorgt. Das Wasserniveau ist mit 11 bezeichnet und kann maximal bis zur punktierten
Markierung ansteigen, das über Leitung 7 mit Hypochlorit-Lösung, beispielsweise einer Konzentration von 2 g/l (berechnet
als Aktivchlor), versorgt wird. Am Verteilerrohr 1 befinden sich schematisch dargestellte Dosierrohre 2, über die
Schläuche 12 unterschiedlicher Länge gezogen sind, so daß die Austrittsöffnungen gleichmäßig über den Querschnitt der
Wasserströmung verteilt sind. An den Schläuchen 12 befinden sich Schwimmkörper 13, die bei Anstieg der Wasserhöhe unterschiedlich
schnell wirksam werden und bewirken, daß die Austrittsöffnungen angehoben werden und somit eine praktisch
gleichmäßige Verteilung der Austrittsöffnungen über den Strömungsquerschnitt erhalten bleibt.
In zeitlichen Abständen wird die Menge der Hypochloritlösung vergrößert (zur Schockchlorung), so daß das Niveau im Verteilerrohr
1 über die Eintrittsöffnung 6 der Dosierrohre 2 angehoben wird. Hierdurch erfolgt die Verteilung der
größeren Menge.Hypochloritlösung auf die Schläuche 12 mit ähnlicher Güte wie die Verteilung der kleineren Menge (bei
der Dauerchlorung).
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Leerseite
Claims (4)
1. Vorrichtung zum Dosieren und/oder Verteilen von flüssigen
Medien mit einem Verteilerrohr und einer Vielzahl von vom Verteilerrohr abwärts abgehenden Zuführorganen,
dadurch gekennzeichnet, daß die Zuführorgane als im praktisch horizontalen Verteilerrohr (1) flüssigkeitsdicht
eingepaßte, unten aus dem Verteilerrohr (1) herausführende und oben im oberen Bereich des Verteilerrohres
(1) endende, beidseitig offene Dosierrohre (2) ausgebildet sind, die oberhalb der Einpassung in das Verteilerrohr (1)
mit mindestens einer seitlichen Öffnung (3) versehen sind.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß das Verteilerrohr (1) ein einen Pumpendruck aufbaubares Rückschlagventil (9) aufweist
. ·
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, .
dadurch gekennzeichnet, daß über die unteren Enden der Dosierrohre (2) Schläuche 12), vorzugsweise unterschiedlicher
Länge, gezogen sind, deren Austrittsöffnungen im wesentlichen gleichmäßig über den Strömungsquerschnitt
eines strömenden Mediums verteilt sind. ·
4. Anwendung der Vorrichtung gemäß Anspruch 1, 2 oder 3
zum Eintrag von Flüssigkeiten mit Aktivchlorgehalt in
zeitlich variierenden Mengen in Kühlwasserströme.
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