DE2902048C2 - - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine einteilige Nahtmaterial-Faltpackung gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.

Packungen für chirurgisches Nahtmaterial werden entsprechend der Art des Nahtmaterials und dem vorgesehenen Verwendungs­ zweck hergestellt. Im allgemeinen sind die Packungen so kon­ struiert, daß das Nahtmaterial mit einem möglichst geringen Aufwand für den Chirurgen leicht zugänglich ist. Zu diesem Zweck soll das Nahtmaterial so verpackt sein, daß die Packung leicht geöffnet und ein Faden leicht entnommen werden kann, ohne daß sich der Faden mit sich selbst oder einem benachbar­ ten Faden verheddert. Ferner soll der Faden nach der Entnahme möglichst wenig Biegungen und Knicke und eine möglichst gerin­ ge Neigung zur Spiralenbildung zeigen. Bei Nahtmaterial, das an beiden Enden mit Nadeln versehen ist, sollen die Nadeln von einzelnen Fäden paarweise angeordnet sein, so daß die Fäden aus der Packung entfernt werden können, indem man entweder eine oder beide Nadeln nimmt.

Unter dem Ausdruck "Nahtmaterial" sind gegebenenfalls mit Na­ deln versehene längliche, fadenähnliche Stränge zu verstehen, die sich zum Nähen, Abbinden oder anderen chirurgischen Ver­ fahren eignen. Unter dem Ausdruck "Nahtmaterialstrang" ist speziell der längliche, fadenähnliche Teil des Nahtmaterials zu verstehen.

In der US-PS 39 85 227 ist eine einteilige Nahtmaterial-Falt­ packung gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1 beschrie­ ben, die sich insbesondere für feines Nahtmaterial für kar­ diovaskuläre Zwecke eignet, bei dem relativ kleine Nadeln in entfernbaren Polymerblöcken befestigt sind. Die Packung besteht aus einer Vorderwand, einer Rückwand und zwei Innen­ wänden. Die Nahtmaterialien sind einzeln an den beiden Innen­ wänden befestigt, wobei die Nadeln an einem Ende und der sich von diesen über die Länge der Wand erstreckende Nahtmaterial­ strang in der Nähe des anderen Endes der Wand befestigt sind. Die Wände sind in senkrechter Richtung gegeneinander versetzt, um das obere Ende der beiden Innenwände sowie die Nadeln in zwei horizontalen Reihen freizulegen. Die Nahtmaterialien können aus der Packung durch Erfassen der Nadeln und Heraus­ ziehen des Nahtmaterialstranges zwischen den Wänden der Falt­ packung entnommen werden. Die Packung ist wahlweise mit einer Deckklappe zum Verschließen des Befestigungsbereichs für die Nadeln versehen, sowie mit einer integralen Verschluß­ vorrichtung zum Verschließen der Verpackung im gefalteten Zu­ stand. Die bekannte Faltpackung erfüllt zwar weitgehend die an sie gestellten Anforderungen, ist aber hinsichtlich des erforderlichen Materialaufwandes und ihrer Herstellung ver­ besserungsfähig.

Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, die vorgenann­ te bekannte einteilige Nahtmaterial-Faltpackung im Sinne ei­ nes noch besseren Zugriffs zum Nahtmaterial bei einfacherem Aufbau und geringerem Materialaufwand und kürzerer Herstel­ lungszeit zu verbessern.

Die Erfindung löst diese Aufgabe durch die im Kennzeichen des Patentanspruchs 1 enthaltenen Merkmale.

Die Unteransprüche enthalten zweckmäßige Weiterbildungen der Erfindung.

Durch die Anordnung von nur drei Wänden für die Verpackung ist eine für Massenartikel dieser Art erhebliche Materialein­ sparung möglich, wobei darüber hinaus eine Zeit- und Kosten­ ersparnis dadurch gewährleistet ist, daß das gesamte Naht­ material in der erfindungsgemäßen Faltpackung untergebracht werden kann, ohne daß die Faltpackung im Gegensatz zu der be­ kannten Packung erfaßt werden muß, welche umgedreht werden muß, nachdem das Nahtmaterial auf einer Fläche einer Wand angeordnet worden ist, damit das Nahtmaterial danach auf der gegenüberliegenden Fläche einer anderen Wand angeordnet wer­ den kann.

Ein weiterer wesentlicher Vorteil liegt in der besseren Zu­ griffsmöglichkeit des Nahtmaterials dadurch, daß die Befe­ stigungsvorrichtungen für das Nahtmaterial an der Innenwand und an der Rückwand bei geöffneter Packung hochstellbar sind.

Fig. 1 ist eine Aufsicht einer gefüllten Packung vor dem Falten.

Fig. 2 stellt eine Aufsicht der gefalteten Packung von Fig. 1 dar, wobei die Deckklappe geöffnet ist.

Fig. 3 ist eine Aufsicht der Packung von Fig. 2 mit ge­ schlossener Deckklappe.

Fig. 4 stellt eine perspektivische Ansicht der Packung von Fig. 2 dar, wobei die Wände mit der Befestigungsvorrichtung gefaltet sind, so daß das Nahtmaterial hochgestellt ist und zum Herausnehmen bereitliegt.

Die erfindungsgemäße Packung für Nahtmaterial besteht aus einem Stück und weist eine dreiwandige, gefaltete Bauweise auf. Die drei Wände bestehen aus zwei Wänden mit einer Be­ festigungsvorrichtung für Nahtmaterial und einer dazwischen­ liegenden Deckwand. Die beiden Wände mit der Befestigungs­ vorrichtung weisen jeweils am oberen Ende eines in Quer­ richtung angeordneten Schaumstoffstreifen auf, der mit Schlitzen versehen ist, in denen die mit Nadeln versehenen Enden des Nahtmaterials befestigt werden können. Gegebenenfalls kann am unteren Ende dieser Wände ein zweiter Schaumstoffstrei­ fen mit Schlitzen zur Befestigung des Nahtmaterialstrangs vorgesehen sein, um das Füllen und Falten der Packung zu er­ leichtern.

Die Schaumstoffstreifen und die oberen Enden der Wände sind auf der Hauptachse der Packung versetzt angeordnet, so daß sich zwei Reihen von mit Nadeln versehenem Nahtmaterial er­ geben, wenn die Packung geöffnet wird. Eine Wand mit einer Befestigungsvorrichtung für das Nahtmaterial ist unter Bildung einer Deckklappe verlängert. Diese Deckklappe kann nach vorne gefaltet werden, wodurch der Bereich, in dem sich die Nadeln befinden, abgedeckt wird. Entlang der Kanten der Wände sind entsprechende Schlitze und Lappen vorgesehen, mit denen die Faltpackung in der gefalteten Anordnung verschlossen werden kann.

Fig. 1 zeigt eine bevorzugte Ausführungsform der erfindungs­ gemäßen Packung 10, die aus den Wänden 11, 12 und 13 zu­ sammengesetzt ist. Die Wände 11 und 13 sind an den oberen und unteren Enden mit Schaumstoffstreifen 14 versehen. Diese Schaumstoffstreifen 14 weisen eine Mehrzahl von Schlitzen 26 auf, von denen das Nahtmaterial festgehalten wird. Das Nahtmaterial 15 ist jeweils einzeln an den Wänden 13 und 14 angebracht, wobei jeder Faden in einem getrennten Schlitz in den oberen und unteren Schaumstoffstreifen eingeschlossen ist. Wie abgebildet, stehen die Nadeln 15 oberhalb der Schaum­ stoffstreifen hervor, um eine spätere Entnahme des Naht­ materials aus der Packung zu erleichtern, wie nachstehend näher ausgeführt wird.

Die Wand 13 geht über die Faltlinie 25 hinaus, wobei eine Deckklappe 16 gebildet ist. Diese Deckklappe 16 weist einen Lappen 17 auf, der beim Falten und Schließen der Packung in den Schlitz 18 paßt und somit einen Verschluß bildet.

Die Wand 13 ist ferner mit Lappen 19 versehen, die mit den Schlitzen 20 in der Wand 11 einen Verchluß bilden, wenn die drei Packungswände zum Verschließen des Nahtmaterials gefaltet werden.

Die Wand 11 weist am oberen Ende Faltlinien 21 und 22 auf, mit Hilfe derer die Schaumstoffstreifen und die daran be­ festigten Nadeln hochgestellt werden können, so daß das Nahtmaterial leicht entnommen werden kann. Dies ist in Fig. 4 dargestellt. Die Wand 13 weit entsprechende Faltlinien auf, die mit den Bezugszeichen 23 und 24 bezeichnet sind.

Fig. 2 erläutert die Packung von Fig. 1 nach dem Falten der Wände 11 und 12 über die Wand 13. Die gefaltete Packung ist mit Hilfe der Lappen 19, die in die Schlitze 20 eingesteckt sind, verschlossen. Wie abgebildet, bildet das an den Wänden 11 und 13 befestigte Nahtmaterial zwei voneinander im Abstand angeordnete Nadelreihen, die in den Schaumstoffstreifen 14 befestigt sind.

Fig. 3 erläutert die Packung von Fig. 2, wobei die Deckklappe 16 der Wand 13 entlang der Linie 25 gefaltet ist, so daß der Nadelbereich bedeckt ist. Dabei bildet der Lappen 17 mit dem Schlitz 18 einen Verschluß.

Fig. 4 erläutert die Packung von Fig. 3 in geöffneter und zur Entnahme von Nahtmaterial gebrauchsfertiger Stellung, wo­ bei die Wände 11 und 13 gefaltet sind, so daß die Schaum­ stoffstreifen und die Nadeln des daran befestigten Naht­ materials hochgestellt sind. Wie abgebildet, ist die Wand 11 entlang der Linie 22 nach vorne und entlang der Linie 21 nach hinten gefaltet. Die Wand 13 ist in ähnlicher Weise entlang der Linie 24 nach vorne und entlang der Linie 23 nach hinten gefaltet. Die obere Kante der Wand 11 stößt an der Faltlinie 24 an die Wand 13 an. Auf diese Weise entsteht die gewünschte Faltanordnung.

Wie in Fig. 4 dargestellt, liegt die geöffnete Packung in flacher Anordnung vor, wobei die mit Nadeln versehenen Enden des Nahtmaterials in zwei Reihen hochgestellt sind. Die hoch­ gestellten Nadeln können leicht mit einem Nadelhalter oder von Hand aufgenommen werden, so daß das Nahtmaterial aus dem Zwischenraum zwischen den Packungswänden entnommen werden kann.

Die erfindungsgemäße Packung besteht vorzugsweise aus leich­ ter Pappe, die auf die gewünschte Form zugeschnitten und zum Falten gekerbt werden kann. Es können aber auch andere dünne, faltbare Materialien, wie Kunststoffolien oder starre Schaum­ stoffe auf Kunststoffbasis anstelle von Pappe verwendet werden. Die Schaumstoffstreifen 14 sind vorzugsweise 5 bis 10 mm breit und mindestens 3 mm stark. Die Schlitztiefe be­ trägt etwa 1 bis 2 mm. Die Schaumstoffstreifen sind vorzugs­ weise an den entsprechenden Stellen auf die Wände geklebt. Als Schaumstoff wird Polyäthylen hoher Dichte bevorzugt, ob­ gleich auch andere Materialien mit Erfolg verwendet werden können. Eine andere Möglichkeit besteht darin, die Nadeln durch Durchstechen eines Streifens aus Schaumstoff oder einem festen, elastischen Polymermaterial zu befestigen, wenn­ gleich auch bei einer derartigen Befestigungstechnik die Entnahme der Nadeln aus der Packung weniger zweckmäßig ist.

Für den Fachmann ergeben sich eine Reihe von Variationen an der Bauweise der erfindungsgemäßen Packung. Beispielsweise kann Nahtmaterial, das nur an einem Ende mit Nadeln ver­ sehen ist, so verpackt werden, daß sich die Nadeln im ent­ sprechenden Nadelbereich befinden, während der Rest des Naht­ materials innerhalb der Packung ist. Es kann auch wünschens­ wert sein, das Nahtmaterial nur an einer Wand zu befestigen, so daß sich in einer Packung mit einem Fassungsvermögen für 8 oder mehr Nahtmaterialeinheiten nur 4 Einheiten befinden.

Claims (6)

1. Einteilige Faltpackung für eine Mehrzahl von einzeln angeordneten, einfach oder doppelt armierten Nahtma­ terialien, mit folgenden Merkmalen:

• 1. einer Vorderwand,
• 2. einer Innenwand,
• 2.1 die über das obere Ende der Vorderwand hinaus­ ragt, und
• 2.2 mit einer Befestigungsvorrichtung für das Naht­ material versehen ist, die
• 2.2.1 sich in Querrichtung zur Innenwand oberhalb des oberen Endes der Vorderwand erstreckt, sowie
• 2.3 eine Faltlinie aufweist, die quer zur Innenwand verläuft,
• 3. einer Rückwand,
• 3.1 die über das obere Ende der Innenwand hinausragt, und
• 3.2 mit einer ersten und zweiten Faltlinie versehen ist, die sich quer zur Rückwand erstrecken,
• 4. einer Deckklappe,
• 4.1 die mit dem oberen Ende der Rückwand durch eine Faltlinie verbunden ist, und
• 4.2 über die Innen- und Rückwand gefaltet werden kann, so daß
• 4.3 bei geöffneter Deckklappe eine Doppelreihe der Nahtmaterialien zur Entnahme freiliegt,

dadurch gekennzeichnet, daß

• 2.4 die Innenwand (11) eine zweite Faltlinie (21) aufweist,
• 2.4.1 die sich in Querrichtung zur Innenwand (11) unmit­ telbar oberhalb der Befestigungsvorrichtung für das Nahtmaterial (15) erstreckt,
• 2.5 die Innenwand (11) entlang der Linie (22) nach vorn und entlang der Linie (21) nach hinten falt­ bar ist, so daß die Befestigungsvorrichtung hoch­ stellbar ist, wobei
• 2.5.1 die obere Kante der Innenwand (11) an der Faltlinie (24) an die Rückwand (13) anstößt,
• 3.3 die Rückwand (13) mit einer Befestigungsvorrichtung für das Nahtmaterial (15) versehen ist,
• 3.3.1 die in Querrichtung zur Rückwand (13) zwischen dem oberen Ende derselben und dem oberen Ende der Befe­ stigungsvorrichtung an der Innenwand (11) angebracht ist,
• 3.4 die erste Faltlinie ( 23) der Rückwand (13) sich unmittelbar oberhalb der Befestigungsvorrichtung an der Rückwand (13) und die zweite Faltlinie (24) in einem Abstand unterhalb dieser Befestigungsvorrich­ tung entsprechend dem Abstand zwischen der ersten und zweiten Faltlinie (21, 22) der Innenwand (11) erstrecken, und
• 3.5 die Rückwand (13) entlang der Linie (24) nach vorn und entlang der Linie (23) nach hinten faltbar ist, derart, daß die Befestigungsvorrichtung für das Nahtmaterial hochstellbar ist.

2. Packung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß eine einstückige Verschlußvorrichtung vorgesehen ist.

3. Packung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß nahe der Unterseite der Innenwand (11) und der Rückwand (13) Befestigungvorrichtungen für mindestens ein Nahtmaterial (15) angebracht sind.

4. Packung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeich­ net, daß die Befestigungsvorrichtungen aus Schaumstoff­ streifen (14) mit darin angeordneten Schlitzen (26) zur Aufnahme mindestens eines Nahtmaterials (15) bestehen.

5. Packung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß jeder Schaumstoffstreifen (26) mindestens etwa 3 mm stark ist und die Schlitze etwa 1 bis 2 mm tief sind.