DE3019917C2 - Verfahren zur Herstellung einer Bauplatte - Google Patents
Verfahren zur Herstellung einer BauplatteInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung
einer Bauplatte aus zementartigem Schlamm, insbesondere Gipsmörtel,
sowie eine nach diesem Verfahren hergestellten
Bauplatte.
Die bisher bekannten papierverkleideten Gipsplat
ten haben für viele Anwendungszwecke eine ausreichende Fe
stigkeit und Feuerbeständigkeit, aber es gibt eine Reihe
von Anwendungsmöglichkeiten für solche Platten, die eine
größere Festigkeit und/oder Feuerbeständigkeit erfordern.
In der britischen Patentschrift 769 414 ist vor
geschlagen worden, ein Erzeugnis ähnlich einer üblichen
Gipsbauplatte herzustellen, jedoch miteinander verfloch
tene mineralische Fasern anstelle der üblichen Papier
verkleidung zu verwenden.
Aufgabe der Erfindung ist es, ein neues Verfahren
anzugeben, mit dem eine Bauplatte mit größerer Festigkeit
ermöglicht wird und auch eine Oberflächenbehandlung nicht
erforderlich ist.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß
durch ein Verfahren mit den im Anspruch 1 angegebenen Merkmalen gelöst.
Es zeigt sich, daß wenn ein durchlässiges Erzeugnis
oder eine durchlässige Bahn auf der Oberfläche eines zement
artigen Schlammes wie Gipsschlamm aufgebracht wird und durch
eine Anlagefläche wie eine lösbare Tafel oder ein Förder
band gehalten wird und die Oberfläche in schwingende Bewegung
versetzt wird bzw. gerüttelt wird, daß dann der Schlamm
durch das Erzeugnis oder die Bahn hindurchdringt und eine dün
ne durchgehende Schicht auf der Außenfläche des Erzeugnisses
oder der Bahn bildet.
Das durchlässige Erzeugnis oder die durchlässige Bahn
kann eine von vielen möglichen Formen aufweisen, beispiels
weise ein durchlöcherter Streifen oder eine durchlöcherte
Platte aus einem an sich undurchlässigen Material sein, aber
es bzw. sie ist vorzugsweise faserig und besteht am besten
aus mineralischen Fasern.
Der Kern braucht keine Fasern zu enthalten, aber gerin
ge Mengen davon können beigefügt werden, um seinen Zusammen
halt zu erhöhen. Der Beitrag der Fasern zur Plattenfestigkeit
ist am größten, wenn sie an oder nahe den Stirnflächen der
Platte angeordnet sind, so daß der maximale Festigkeitszuwachs,
der unter Verwendung einer vorgegebenen Menge von Fasern er
reichbar ist, realisiert wird, wenn ein Erzeugnis oder
eine Bahn unmittelbar unter der Oberfläche des Kerns ein
gebettet wird.
Die Verstärkungsfasern sind vorzugsweise Glasfasern,
und sie können in der Form von einem gewebten oder ge
wirkten Erzeugnis oder Mull verwendet werden, aber vorzugs
weise hat sie die Form eines nicht gewebten Erzeugnisses
oder einer nichtgewebten Bahn, wobei sie mit einem ge
eigneten Kunstharz verbunden sind.
Das Einbetten der Fasern in der Stirnfläche des Ker
nes und die Ausbildung eines durchgehenden Filmes bzw.
einer durchgehenden Schicht aus zementartigem Material über
ihnen erhöht die Feinheit der abschließenden Oberfläche
der Platte, wobei sichergestellt ist, daß die Fasern an
der effektivsten Stelle, nämlich so nahe an der Oberfläche
der Platte wie möglich, konzentriert sind.
Das erfindungsgemäße Verfahren kann vollständig in
durchgehender Weise ausgeführt werden, um so die Platten
durchgehend auf einer Fertigungsstraße herzustellen.
Es ist mit Vorteil vorgesehen, daß ein durchlässiges
Erzeugnis oder eine durchlässige Bahn auf einer unteren
Anlagefläche vorwärtsbewegt wird, daß dann eine Kernschicht
aus Schlamm aufgebracht wird, gefolgt von einem zweiten
durchlässigen Erzeugnis oder einer zweiten durchlässigen
Bahn, daß die Gesamtheit dann unter eine zweite Anlage
fläche geführt wird, und daß das zusammengesetzte Platten
gebilde zwischen den Anlageflächen vorwärtsbewegt wird,
während die entsprechenden Bereiche der Oberflächen einer
Vibration unterworfen werden. Die so entstehende Platte
kann in üblicher Weise erhärten und geschnitten und getrock
net werden.
Es hat sich gezeigt, daß die durchgehende Schicht
aus zementartigem Material, die durch das Durchdringen
des Schlammes durch das Erzeugnis oder die Bahn unter
Einfluß von Vibration entsteht,
härter und weniger porös als das Material des Kerns
der Platte ist. Das kann auf die Wirkungsweise eines er
höhten Druckes an der Oberfläche zurückgeführt werden,
der durch die Bewegung des Schlammes durch das Erzeugnis
oder die Bahn entsteht, was eine Drucksteigerung in die
ser Richtung hervorruft.
Die Erfindung betrifft auch eine Bauplatte mit
den im Anspruch 4 angegebenen Merkmalen.
Wie oben bereits erwähnt, soll das Erzeugnis oder
die Bahn dicht unter der Oberfläche liegen, und es ist mit
Vorzug vorgesehen, daß die Dicke der darüber liegenden durch
gehenden Schicht 2 mm nicht übersteigen soll oder sogar nur
1 mm betragen soll, wobei sie so dünn wie möglich sein kann,
vorbehaltlich der Bereitstellung von genügend Schlamm, um
die gewünschte Oberfläche in der fertiggestellten Platte zu
erhalten. Die Oberfläche kann glatt sein oder eine zufällige
oder Profilstruktur aufweisen, je nach der Oberfläche des
Förderbandes oder einer anderen Auflage. Das verdichtete
Gefüge ermöglicht es, eine feine Oberflächengüte zu erhalten.
Der Kern kann jede beliebige Dicke haben, beispielsweise
diejenige der Standardausführung von Gipsbauplatten.
Die bevorzugten Erzeugnisse oder Bahnen sind nicht
gewebte Glasfasermatten. Die Matte kann mit Harz verbunden
sein, beispielsweise mit Harnstoff-Formaldehyd, wie es
bei Glasmatten üblich ist. Eine solche Matte kann ein Ge
wicht von ungefähr 60 g bis 80 g /cm² aufweisen, jedoch
ist dieser Wert keineswegs kritisch, und Fasern von bei
spielsweise 10 bis 20 µm Durchmesser sind dabei besonders
geeignet. Zwei solcher Matten ergeben somit eine Fasermenge
von 120 g bis 160 g/cm² Platte, was bei einer Standard
plattendicke von 9 mm 1 bis 2 Gewichtsprozent des Gip
ses in der Platte ausmacht. Dieser relativ kleine Faser
anteil hebt die Wirtschaftlichkeit der vorliegenden Erfin
dung in Bezug auf die verwendete Fasermenge hervor, und
die Plattenfestigkeit kann durch Variation der Festigkeit
der verwendeten Matten festgelegt werden.
Die Fasern in der nicht gewebten Matte können ent
weder zufällig verteilt oder ausgerichtet sein. Im ersten
Fall hat die Platte in Längsrichtung (Maschinenrichtung) und
in Querrichtung etwa die gleiche Bruchfestigkeit. Im zwei
ten Fall kann die Tafel in Längsrichtung eine hohe Festigkeit
aufweisen, wobei die Festigkeit in Querrichtung jedoch ge
ringer ist. Darin ähnelt sie den üblichen Gipsbauplatten, je
doch kann die Durchschnittsfestigkeit der Platte beträcht
lich erhöht werden, falls es erwünscht ist. Wenn beispiels
weise eine Matte mit zufällig verteilten Fasern von 60 g/cm²
Gewicht an beiden Stirnseiten einer Platte angeordnet ist,
weist die Platte in beiden Richtungen etwa die gleiche Fe
stigkeit auf, die größer ist als die Festigkeit einer übli
chen Gipsbauplatte in Querrichtung, jedoch geringer als die
Festigkeit in Längsrichtung. Der letztere Wert wird über
schritten, wenn eine Matte von 80 g/cm² verwendet wird.
Wird eine Matte von 60 g/cm² Gewicht mit längsgerichteten
Fasern verwendet, dann steigt die Plattenfestigkeit in die
ser Richtung, wobei gleichzeitig die Festigkeit in Querrich
tung sinkt, womit sich die Festigkeitseigenschaften mehr
denjenigen der üblichen Gipsbauplatten annähern. Auf diese
Weise kann durch Veränderung der Matteneigenschaften die
Platte in einer bestimmten Richtung verstärkt werden,
oder es kann an bestimmten Stellen wie beispielsweise
entlang der Plattenkanten dadurch eine erhöhte Festig
keit hervorgerufen werden, daß Matten- oder Gewebe-
Einlagen mit entsprechender Faserverteilung verwendet
werden.
Gewebte Glaserzeugnisse oder Mull können verwen
det werden, aber sie sind teurer und/oder weniger wirksam
als nichtgewebte Matten.
Der Kernschlamm kann geringe Mengen Glasfasern,
beispielsweise 0,3 bis 3 Gewichtsprozent des Gipses, ent
halten, um den Zusammenhalt oder die Kohäsion zu erhöhen,
aber er muß faserfrei sein, was konventionelle Gipsbau
platten anbetrifft.
Die erfindungsgemäß hergestellten Platten, die
Mineralfasererzeugnisse oder -Bahnen verwenden, benötigen
nicht die Papierverkleidung von konventionellen Gipsplat
ten oder die Einlagerung von Stärke in den Kernschlamm.
Sie können somit vollständig aus nichtbrennbarem Material
sein, und die Trockenphase bei ihrer Herstellung kann rela
tiv kurz sein mit Vorteilen, die einen geringen Energie
verbrauch einschließen.
Die zur Verfügung stehenden Glasfasermatten oder
Glasfasermull sind im allgemeinen porös genug, um das
Durchdringen von genügend Schlamm unter dem Einfluß der Vi
bration sicherzustellen, um die gewünschte Oberflächen
schicht auszubilden. Die Durchdringung kann erhöht wer
den, indem das Erzeugnis perforiert wird, bevor es auf den
Schlamm aufgebracht wird. Das Durchdringen kann auch dadurch
erleichtert werden, daß der Schlamm vorgewärmt wird,
oder indem dem Schlamm oberflächenaktive Mittel zugesetzt
werden.
Es besteht die Möglichkeit, das Erzeugnis oder die
Bahn vor dem Aufbringen auf den Kernschlamm mit die Ober
fläche verändernden Zusätzen wie wasserabstoßenden Mitteln
und Verstärkungsmitteln, beispielsweise Kunstharz, zu
durchtränken. Wenn die durchtränkte Schicht nicht abtrock
nen kann, bevor sie auf den Kernschlamm aufgebracht wird,
nimmt der Schlamm bei seinem Durchgang durch die Schicht
wenigstens Teile des in der Schicht befindlichen Zusatzes
mit sich, so daß der Zusatz die Oberflächenschicht bzw.
den Oberflächenfilm des Gipses (oder eines anderen zement
artigen Materials) in gewünschter Weise verändert. So kann
beispielsweise, wenn ein wasserabstoßendes Mittel auf das
Erzeugnis oder die Bahn aufgebracht wird, eine wasserab
stoßende Oberfläche mit einer weit geringeren Menge von
Zusatzmittel ausgebildet werden, als es notwendig wäre, wenn
das Zusatzmittel dem Kernschlamm in üblicher Weise beige
fügt würde.
Die Hauptgurte, zwischen denen die Platte ausgebildet
wird, bestehen vorzugsweise aus einem Material, an dem der
Gipsschlamm nicht vollständig haftet. Die meisten Förder
bandmaterialien aus Kunststoff sind dazu geeignet. Die
Gurte sind vorzugsweise flexibel, damit eine örtlich auf
gebrachte Vibration auf die Plattenanordnung übertragen
werden kann, nachdem das Erzeugnis oder die Bahn auf den
Kernschlamm aufgebracht worden ist.
Es kann jede geeignete Vibratorvorrichtung verwendet
werden. In einer bevorzugten Ausführungsform werden
Wellen mit eckigem Querschnitt verwendet, die sich
um eine horizontale Achse drehen und so befestigt sind,
daß sie gegen die rückwärtigen Flächen der Gurte drücken.
Neben einfachen mechanischen Vorrichtungen können auch
andere Vibratorsysteme einschließlich Ultraschallsysteme
verwendet werden.
Eine bevorzugte Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens
ist in der Zeichnung dargestellt. Dabei zeigt
Fig. 1 eine schematische Seitenansicht einer Vorrichtung
zur Herstellung von Gipsplatten gemäß der Erfindung
und
Fig. 2 einen Prinzipschnitt (nicht maßstäblich)
durch eine nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellte Bauplatte.
Wie in Fig. 1 dargestellt, wird Wasser 10, Beta-Halb
hydrat-Gips 11, mit üb
lichen Zusatzstoffen und bis zu 3% zerkleinerten bzw. zer
hackten Glasfasern 12 von gewünschter Länge in üblichen
Mengenverhältnissen in einen Mischer 13 eingegeben, der
ein Muldengurt-Förderband 14 und eine Rühreinrichtung 15
aufweist, und die Bestandteile werden als einheitlicher
Schlamm fortlaufend aus dem Mischer ausgelassen.
Wenn geringere Anteile von zerkleinerten Glasfasern
oder überhaupt keine Glasfasern dem Kern beigefügt werden
sollen, dann braucht der Muldenmischer bzw. Trogmischer 13
nicht verwendet zu werden. Er kann statt dessen durch einen
einfachen Schraubenmischer oder einen Drehplattenmischer
13a ersetzt werden, der seine Füllung
durch einen Schacht 13b auf die Bahn 21 abgibt.
Eine Bahn eines Glasfasergewebes oder einer Glas
fasermatte 17 wird von einer Rolle 18 zugeführt und auf die
Oberfläche des Rücklaufes eines oberen Auflageförderbandes
19 gelegt. Eine zweite Bahn eines Glasfasergewebes oder
einer Glasfasermatte 21 wird von einer Rolle 22 der Oberflä
che eines unteren Auflageförderbandes 23 zugeführt. Die
Förderbänder bestehen vorzugsweise aus Polypropylen und
sind mit jeweiligen Gurtreinigungseinrichtungen 24 und 25
versehen; sie werden in Pfeilrichtung angetrieben. Längs
gerichtete Gurtteile von quadratischem Profil sind entlang
der Randkanten des unteren Gurtes 23 befestigt und dienen
dazu, den Schlamm einzuschließen und die Breite der Platte
zu bestimmen, wie nachfolgend beschrieben wird.
Der Gipsschlamm, der von dem Mischer 13 zugeführt
wird, bildet einen "Damm" 26 zwischen den zusammenlaufenden
Gurten 19 und 23 und den Lagen von Matten 21 und 17 am Ein
laß des Raumes zwischen den zwei Auflageförderern. An dem
Einlaß laufen die Gurte über jeweils einen Rüttelapparat
oder Vibrator 27, wobei sie mit diesen in Berührung stehen.
Die Vibratoren können beispielsweise die Form einer recht
eckigen Welle haben, die sich mit genügend großer Geschwin
digkeit dreht, beispielsweise etwa mit 1000 Umdrehungen/Minute.
Die Vibration, die von den Rüttelapparaten oder
Vibratoren 27 durch die Auflagegurte aufgebracht wird, hat
zur Folge, daß die Matten 21 und 17 in die jeweiligen
Oberflächen des Schlammes eingebettet werden, wobei der
Schlamm durch die Matten hindurchdringt und eine durchlau
fende Außenschicht in Kontakt mit den Auflagegurten auf
beiden Seiten der Anordnung aus Kern und Matten ausbildet.
Die zwischen den Gurten 19 und 23 gehaltene zusammenge
setzte Anordnung läuft dann unter einer Walze 28 her, die
sie auf die gewünschte Dicke zurichtet, und wenn sie das
Ende des Förderers erreicht, ist der Gips in ausreichendem
Maße erhärtet; und die so entstandene Platte 29 wird auf
die gewünschte Länge zerteilt und in eine fortlaufend arbei
tende Trockenvorrichtung in üblicher Weise weitergeleitet.
Das Produkt ist eine Gipsplatte mit einem weit
gehend üblichen Kern 31 und glatten Oberflächenschichten 32
von minimaler Dicke, jedoch größerer Dichte, die die fase
rigen Matten 33 überdecken. Die faserige Mattenverstärkung
ist in die Oberfläche eingeschlossen und erteilt der Plat
te die maximalen Festigkeitseigenschaften, die bei einem
vorgegebenen Fasergewicht pro Plattenflächeneinheit erreich
bar sind. Die harten, dichten Oberflächenschichten 32 geben
den Plattenoberflächen eine hohe Oberflächengüte.
In einem typischen Ausführungsbeispiel einer nach
dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellten Platte ist
eine Gipsplatte von 9 mm Nenn-Durchmesser mit einer
mit Harnstoff-Formaldehyd verbundenen Matte von 60 g/m²
Gewicht, die aus Glasfasern von 13 µ Durchmesser be
stehen, versehen. Bei einem Kern, der 0,3 Gewichtsprozent
zerkleinerte Glasfasern enthält,
beträgt die Biegefestigkeit der Platte 7,3 N/mm²
in Längs- und Querrichtung.
Die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren herge
stellte Platte hat eine verdichtete Oberfläche, deren
Struktur mikroskopisch untersucht worden ist.
Die Bildabtastung von elektronenmikroskopischen
Aufnahmen zeigt, daß die Oberflächenschicht des Gipses, die
oberhalb der eingebetteten Glasfaserbahn liegt und durch
Durchdringen des Schlammes durch die Bahn unter Einfluß
der Vibration entsteht, kompakt und verdichtet ist und
nur geringe Porosität aufweist:
Sie ist zusammengesetzt aus einer hochverdichte
ten Außenschicht und einem weniger verdichteten Bereich
zwischen dieser Außenschicht und der Glasfaserbahn. Der
Kern ist im Gegensatz dazu poröser, während der Gips
unmittelbar unter der Bahn auch relativ porös ist und
dem Kern mehr gleicht als der Oberflächenschicht.
Bei einer bestimmten Platte, die nach dem erfin
dungsgemäßen Verfahren hergestellt ist, ergeben die Bild
abtastung von elektronenmikroskopischen Aufnahmen und
quantitative Messungen, daß die Oberflächenschicht ober
halb der Glasfaserbahn 0,17 mm dick ist, und der die
hochverdichtete Außenhaut bildende Teil dieser Schicht
ist 0,03 mm dick. Die Dichte der obersten 0,1 mm der
Oberflächenschicht beträgt 1,158 g/cm³ (die Probenentnahme
eines dünneren Abschnittes ist nicht möglich), die Dichte
der äußersten Haut ist demnach noch höher. Weitere Dichte-
Messungen an derselben Platte ergaben folgende Ergebnisse:
Die Dichte eines 1,7 mm dicken Abschnittes unmit
telbar hinter der Glasfaserbahn beträgt 1,096 g/cm³;
die Dichte eines 1,9 mm dicken Abschnittes in der Mitte des Kerns beträgt 1,095 g/cm³;
die Dichte eines 0,66 mm dicken Abschnittes von der Außen seite der Platte einschließlich der Faserbahn und der äußersten Haut beträgt 0,983 g/cm³;
die Dichte des obigen 0,66 mm dicken Abschnittes mit ent fernter äußerster Schicht (d. h. ein Abschnitt von 0,63 mm Dicke) beträgt 0,946 g/cm³ (demnach ist die Dichte des Gipses im Bereich der Glasfaserbahn niedriger als in dem umgebenden Kern);
die Gipsdichte im Bereich der Glasfaserbahn (bestimmt durch Auflösen des Gipses in 20-%iger Salzsäure bei Korrektur der Auswirkung der Salzsäure auf die Glasfasern) beträgt 0,995 g/cm³.
die Dichte eines 1,9 mm dicken Abschnittes in der Mitte des Kerns beträgt 1,095 g/cm³;
die Dichte eines 0,66 mm dicken Abschnittes von der Außen seite der Platte einschließlich der Faserbahn und der äußersten Haut beträgt 0,983 g/cm³;
die Dichte des obigen 0,66 mm dicken Abschnittes mit ent fernter äußerster Schicht (d. h. ein Abschnitt von 0,63 mm Dicke) beträgt 0,946 g/cm³ (demnach ist die Dichte des Gipses im Bereich der Glasfaserbahn niedriger als in dem umgebenden Kern);
die Gipsdichte im Bereich der Glasfaserbahn (bestimmt durch Auflösen des Gipses in 20-%iger Salzsäure bei Korrektur der Auswirkung der Salzsäure auf die Glasfasern) beträgt 0,995 g/cm³.
Die obengenannten Dichtewerte sind mit den Werten
der Kerndichte von üblichen Gipsplatten zu vergleichen,
die 0,86 g/cm³ betragen.
Wenn auch Abweichungen in der Dichte und der Poro
sität des erhärteten zementartigen Materials beim Übergang
von der Außenfläche zu dem Kern der erfindungsgemäßen Plat
te auftreten, und wenn von verschiedenen Schichten oder
Abschnitten der Tafel gesprochen wird, so
ist doch festzustellen, daß eine Platte, die nach dem erfin
dungsgemäßen Verfahren hergestellt ist, ein einteiliges Pro
dukt ist, bei dem das erhärtete zementartige Material
(beispielsweise Gips) ein durchgehendes und einheitliches
Gefüge hat, das sich von einer Stirnseite durch das oder
die durchlässigen Erzeugnisse oder Bahnen bis zur anderen
Stirnseite erstreckt.
Wie bereits erwähnt, ist das durchlässige Erzeugnis
oder die durchlässige Bahn vorzugsweise faserig, am gün
stigsten umfaßt sie mineralische Fasern, wobei Glasfasern
im allgemeinen die größten Vorteile mit sich bringen. Die
Erscheinung der Bildung einer durchlaufenden Schicht oder
eines durchlaufenden Filmes von erhärtetem zementartigen
Material, das kompakter und weniger porös als dasjenige des
Kerns ist, oberhalb des durchlässigen Erzeugnisses oder
der durchlässigen Bahn als Folge des Durchdringens des Kern
schlamms durch das Erzeugnis oder die Bahn, wie es durch die
Vibrationstechnik hervorgerufen wird, kann jedoch mit ei
nigem Vorteil auch mit anderen Arten von Erzeugnissen oder
Bahnen hervorgerufen werden, die für Schlamm durchlässig
sind. Der Schlamm kann beispielsweise durch einen durch
löcherten Streifen eines an sich schlammundurchlässigen Ma
terials hindurchtreten, beispielsweise einen Plastikstrei
fen oder eine Plastikplatte mit einer Vielzahl von Perfora
tionen, und einen durchlaufenden, verdichteten Film darüber
ausbilden.
Wenigstens ein Zuschlag aus Perlit/Vermikulit oder
Harnstoff-Formaldehydharz kann dem Gemisch für den Kern
zugesetzt werden: Solche Zusätze treten im allgemeinen nicht
durch das durchlässige Erzeugnis oder die durchlässige Bahn
hindurch.
Claims (4)
1. Verfahren zur Herstellung einer Bauplatte,
bei dem
- - ein durchlässiges Erzeugnis bzw. eine durchlässige Bahn (17, 21, 33) in Berührung mit einer Schicht aus einem zementartigen Schlamm, insbesondere Gipsmörtel, gebracht wird,
- - die zusammengebrachten Bestandteile, Schlamm und durchlässiges Erzeugnis bzw. Bahn (17, 21, 33), an mindestens einer Anlagefläche (19, 23) fortlaufend vorwärts bewegt werden,
- - die mindestens eine Anlagefläche (19, 23) in Vibration versetzt wird, bis der Schlamm über das Erzeugnis bzw. die Bahn hinaus durchgetreten ist, um eine durchgehende dünne Oberflächenschicht (32) aus Schlamm zwischen dem Erzeugnis bzw. der Bahn (17, 21, 33) und der Anlagefläche (19, 23) zu bilden,
- - und die Bauplatte von der Anlagefläche (19, 23) entfernt wird, wenn der Schlamm erhärtet ist.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß zwei
durchlässige Erzeugnisse bzw. Bahnen vorgesehen
sind, zwischen denen der Schlamm
eingebracht wird, und daß die gesamte
Anordnung zwischen Anlageflächen
(19, 23) gehalten wird, die beide
in Vibration versetzt werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß das
durchlässige Erzeugnis bzw. die Bahn (17,
21, 23) mit einem wasserabstoßenden
oder verstärkenden Mittel durchtränkt
wird, bevor es auf den Schlamm
aufgebracht wird.
4. Nach dem Verfahren nach einem der
Ansprüche 1 bis 3 hergestellte Bauplatte,
dadurch gekennzeichnet, daß die bzw.
jede durchgehende Oberflächenschicht (32)
eine höhere Dichte und eine geringere
Porosität aufweist als die innenliegende
Kernschicht (31).
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
GB7918871 | 1979-05-30 |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3019917A1 DE3019917A1 (de) | 1980-12-11 |
DE3019917C2 true DE3019917C2 (de) | 1995-01-05 |
Family
ID=10505541
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19803019917 Expired - Lifetime DE3019917C2 (de) | 1979-05-30 | 1980-05-24 | Verfahren zur Herstellung einer Bauplatte |
Country Status (26)
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JP (2) | JPS55162487A (de) |
AT (1) | AT385233B (de) |
AU (1) | AU531527B2 (de) |
BE (1) | BE883527A (de) |
CA (1) | CA1148458A (de) |
CH (1) | CH637320A5 (de) |
DE (1) | DE3019917C2 (de) |
DK (1) | DK152687C (de) |
ES (1) | ES8102493A1 (de) |
FI (1) | FI72289C (de) |
FR (1) | FR2457754A1 (de) |
GB (1) | GB2053779B (de) |
GE (1) | GEP19981259B (de) |
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LU (1) | LU82494A1 (de) |
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PL (1) | PL126492B1 (de) |
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SU (1) | SU1706381A3 (de) |
UA (1) | UA6319A1 (de) |
ZA (1) | ZA803205B (de) |
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