DE3029840C2 - Elektrostatische Spritzpistole - Google Patents
Elektrostatische SpritzpistoleInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine elektrostatische Spritzpistole,
insbesondere Handspritzpistole, zum Beschichten von Werkstücken mit flüssigem oder festem Oberzugsmaterial,
mit einem eingebauten, mehrstufigen Spannungsvervielfacher, dessen Einzelstufen aus Dioden und
Kondensatoren bestehen. Eine solche Handspritzpistole zeigt die US-PS 37 31 145.
Es sind elektrostatische Spritzpistolen, insbesondere Handspritzpistolen bekannt, bei denen im Pistolenkörper
ein Spannungsvervielfacher aus kaskadenartig hintereinander geschalteten Dioden-Kondensatoren-Stufen
untergebracht ist. Im allgemeinen besitzt dabei der Spannungsvervielfacher 10 bis 12 Einzelstufen. So zeigt
die US-PS 35 99 038 eine derartige Handspritzpistole, wobei im Lauf der Pistole ein solcher Spannungsvervielfacher
untergebracht ist, der mit niederfrequentem Wechselstrom gespeist wird. Spritzpistolen mit eingebautem
Spannungsvervielfacher, der mit hochfrequentem Pulsstrom gespeist wird, offenbaren die US-PS
37 31 145 und die US-PS 36 08 823. Dabei wird als Vorteil der Spannungsvervielfacher mit hochfrequenter
Stromzuführung herausgestellt, daß Kondensatoren sehr geringer Kapazität verwendet werden können, was
nicht nur Größe und Gewicht des Spannungsvervielfachers vermindert, sondern auch den Vorteil einbringt,
daß die im Spannungsvervielfacher kapazitiv gespeicherte Energie vergleichsweise gering ist, die Gefahr
energiereicher und damit möglicherweise eine Entzündung des Sprühguts hervorrufender Überschlagsfunken
somit herabgesetzt ist. Insbesondere in der US-PS 37 31 145 ist erwähnt, daß die Kapazität der verwendeten
Kondensatoren so gering wie möglich gehalten werden soll, damit auch beim Versprühen von leichtentzündbarem
Sprühgut keine Entzündung oder gar Explosion der Sprühwolke auftreten kann, wenn die Pistole zu
nahe an das geerdete Werkstück herangeführt wird.
Es hat sich jedoch in der Praxis gezeigt, daß diese
Herabsetzung der im Spannungsvervielfacher speicherbaren Energie durch Wahl von Kondensatoren sehr
kleiner Kapazität auch Nachteile mit sich bringt. Wird
ίο nämlich bei gegebener Eingangsfrequenz der Kapazitätswert
der Kondensatoren des Spannungsvervielfachers auf den zur Erzielung der gewünschten Hochspannung,
etwa 70 bis 90 KV, erforderlichen geringsten Wert herabgesetzt, dann ist die Ausgangsenergie des
Spannungsvervielfachers während des normalen Spritzbetriebs derart niedrig, daß nur eine unbefriedigende
Aufladung des Sprühguts, insbesondere bestimmter Arten von Sprühgut, erreichbar ist. Damit aber sinkt der
Niederschlagswirkungsgrad, und vor allem wird der sogenannte Farbumgriff, also der Niederschlag auf der
Rückseite des Werkstücks, mangelhaft
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es deshalb, eine elektrostatische Spritzpistole der eingangs erwähnten
Art in der Weise auszugestalten, daß eine Verbesserung der Aufladung des Sprühguts erreicht wird, trotzdem
aber die Gefahr energiereicher Oberschlagsfunken zumindest bei Sprühgat vergleichsweise geringer Entzündbarkeit
nicht erhöht wird.
Die Lösung dieser Aufgabe ist im Anspruch 1 gekennzeichnet Bei der Erfindung wird also der Spannungsvervielfacher
so ausgelegt, daß auf der Niederspannungsseite Kondensatoren vergleichsweise hoher
Kapazität verwendet werden, auf der Hochspannungsseite dagegen mit Kondensatoren gleicher Anzahl vergleichsweise
niedriger nämlich halber Kapazität Für den normalen Spritzbetrieb bedeutet dies, daß infolge
der niederspannungsseitigen Kondensatoren höherer Kapazität nunmehr am Vervielfacherausgang genügend
Energie zur Verfügung steht, um das Eprühgut einwand-
frei aufzuladen, wohingegen bei Auftreten eines Überschlags die hochspannungsseitigen Kondensatoren
niedriger Kapazität dafür sorgen, daß sich die auf der Niederspannungsseite gespeicherte kapazitive Energie
nicht schlagartig entladen kann.
Weitere Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen gekennzeichnet.
Nun ist zwar im Vilbig, Lehrbuch der HF-Technik 1945,4. Auflage, S. 209,210, darauf hingewiesen, daß der
an der Niederspannungsseite liegende Kondensator einer Hochspannungskaskade zweckmäßigerweise größer
als die übrigen Kondensatoren gewählt wird, um das Absinken der Ausgangsspannung bei Belastung zu vermeiden,
jedoch ist in dieser Literaturstelle das Problem der Vermeidung energiereicher Überschlagsfunken
nicht angesprochen.
Auf der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt; es zeigt
Fig. 1 in Seitenansicht, teilweise aufgebrochen, eine
elektrostatische Handspritzpistole und das zu beschichtende Werkstück,
Fig.2 ein Blockschaltbild der elektrischen Anordnung
in der Handspritzpistole von F i g. 1, und
F i g. 3 schematisch den in der elektrischen Anordnung von F i g. 2 enthaltenen Spannungsvervielfacher.
Anhand der F i g. 1 und 2 soll zunächst der grundsätzliche Aufbau einer elektrostatischen Handspritzpistole
der hier interessierenden Art beschrieben werden. Die Handspritzpistole 10 besitzt einen Pistolenlauf 20, an
dessen freiem Ende sich eine SprOhgul-Auslaßöffnung 23 befindet innerhalb des Laufes 20 erstreckt sich eine
Sprühgut-Zuführleitung 25, die benachbart der Auslaß-Öffnung an einem Zerstäuber 27 endet Das hintere Ende
32 des Pistolenlaufs 20 ist an einem im ganzen mit 30 bezeichneten Griffstück befestigt. Das Griffstück 30 besteht
aus dem eigentlichen Handgriff 34, einem oberen Griffstückteil 35 und einem Verbindungsstück 38, in
welchen das Laufende 32 leicht lösbar eingesetzt ist Am oberen Griffstückteil 35 ist ein Pistolenabzug 40 angelegt
Mit 50 ist ein rohrförmiger Sicherheitsbügel bezeichnet, der mit seinem einen Ende 60 am Laufende 32
befestigt ist Auf das andere Ende 100 des Sicherheitsbügels ist eine Kappe 90 mit Innengewinde 95 aufgeschraubt,
welche die Innenbohrung 80 des Sicherheitsbügeis nach unten abdeckt Das untere Ende 100 des
Sicherheitsbügels 50 und das untere Ende 105 des Handgriffs 34 sind über einen Abstandhalter 103 miteinander
verbunden.
Eine Sprühgut-Leitung 110 ist mittels eines Verbindungsstücks 120 am unteren Ende 105 des Handgriffs 34
angeschlossen. Weiterhin ist ein Verbindungsstück 140
am Ende 150 des Griffstückteils 35 vorgesehen, das dazu dient, eine nichtgezeichnete Druckluftleitung anzuschließen.
Der Verlauf von Sprühgut- und Druckluftleitung innerhalb
des Griffstücks 30 ist nicht gezeichnet; die entsprechende Konstruktion des Griffstücks 34 ist jedoch
dem Fachmann bekannt Das bei 160 angedeutete Ventil dient dazu, mittels des Pistolenabzugs 40 die Pistole in
Betrieb zu setzen bzw. abzuschalten.
Im Bereich 180 der Oberfläche des Sicherheitsbügely 50 ist ein dreieckig geformter Gehäusevorsprung 170
vorgesehen. Benachbart der Seite 200 dieses Gehäusevorsprungs 170 befindet sich ein metallisches Endstück
190 des Abzugs 40. Innerhalb des Gehäusevorsprungs 170 ist ein Näherungsschalter 210 angeordnet der auf
die Annäherung bzw. das Sich-Entfernen des Metall·· Stücks 190 anspricht Das bedeutet, daß durch das Betätigen
des Abzugs 40 nicht nur das Ventil 160, sondern auch der Schalter 210 geöffnet bzw. geschlossen wird.
In dem unteren Bereich des Laufs 20 sind zwei in Längsrichtung verlaufende elektrische Leiter 220 und
230 eingegossen. Der erste Leiter 220 endet mit seinem hinteren Ende 240 im Bereich des oberen Endes 60 des
Sicherheitsbügels 50 und befindet sich in Kontakt mit dem vorstehenden Leiterende 250 des Sicherheitsbügels
60. Das Vorderende 260 des Leiters 220 kontaktiert einen im Lauf 20 eingebetteten Strombegrenzungswiderstand
270. Der zweite Leiter 230 kontaktiert einerseits bei 280 den Strombegrenzungswiderstand 270, während
sein anderes Ende 290 benachbart dem Zerstäuber 27 und nahe dem Auslaß 23 der Sprühgut-Zuführleitung 25
eine Aufladeelektrode bildet. Der Widerstandswert des Widerstands 72 kann in der Größenordnung von 50 ιτιΩ
liegen.
Im Sicherheitsbügel 50 befinden sich ein Hochspannungstransformator
310 und ein Hochspannungsvervielfacher 320. Der Transformator 310 besitzt einen
Niederspannungseingang 330 und einen Hochspannungsausgang 340, Der Hochspannungsausgang 340 ist
mit dem Eingang 350 des Vervielfachers 320 verbunden. Das Gleichstrom-Hochspannungsende 360 des Vervielfachers
320 ist mit dem eingegossenen Leiterstück 250 verbunden, das sich im oberen Ende des Bügels 50 befindet
und seinerseits in Kontakt mit dem Leiter 220 des Pistolenlaufs steht.
Der Niederspannungseingang 330 des Transformators 310 ist über den Näherungsschalter 210 mit einem
Niederspannungskabel 370 verbunden, welches an der Schraubkappe 90 des unteren Bügelendes 100 angebracht
ist
Durch Lösen der Kappe 90 können sowohl der Transformator 310 als auch der Vervielfacher 320 leicht aus
dem Inneren 80 des Bügels 50 herausgenommen werden.
In der Praxis wird über das Kabel 370 ein Wechselstrom einer Niederspannung von beispielsweise 12 Volt
zugeführt wobei die Eingangsfrequenz 17 000 Hz beträgt In dem Transformator wird dann diese Eingangsspannung auf eine mittlere Wechselspannung in der
Größenordnung von 7000 Volt erhöht wobei die Frequenz von 17 000 Hz beibehalten bleibt Diese mittlere
Wechselspannung wird dann durch den aus Kondensatoren und Dioden aufgebauten Gleichspannungsvervielfacher
320 auf eine Ausgangsspannung von etwa 80 bis 90 KV erhöht Diese Hochspannung wird dann über
den Ausgang 360, den Leiter 220, den Widerstand 270 und den Leiter 230 der Ladeelektroö=290 zugeführt
in F i g. i ist angedeutet daß die Pistole 10 einen
Sprühstrahl S gegen ein geerdetes Werkstück A richtet. Dabei wird die Vorderfläche A 1 des Werkstücks A vom
Sprühstrahl 5 direkt getroffen. Die hintere Oberfläche A1 de? Werkstücks A wird jedoch ebenfalls beschichtet
und zwar durch den sogenannten Umgriff, der durch die Linien f2 und /3 angedeutet ist
F i g. 2 stellt ein Blockschaltbild der elektrischen Einrichtung
der Pistole 10 dar. Die Eingasgsspannung von 12 Volt und 17 KHz wird über das Kabel 370 dem Näherungsschalter
210 zugeführt Der Ausgang des Näherungsschalters 210 schaltet den Eingang 330 des Transformators
310. Der Ausgang 340 des Transfomators 310 liegt am Eingang 350 des Hochspannungsvervielfachers
320. Die Ausgangsleitung 360 des Hochspannungsvervielfachers
führt dann über die Leiter 250 und 220, den Widerstand 270 und den Leiter 230 zur Ladeelektrode
290.
Fig.3 zeigt einen Dioden-Kondensator-Vervielfacher
320a, der insbesondere für den Fall geeignet ist, daß m;t Sprühgut vergleichsweise geringer Entzündbarkeit
gearbeitet wird. Der Vervielfacher 320a besteht aus 6 Stufen 440 bis 450, deren jede mit zwei Kondensatoren
einer Kapazität von 250 pF bestückt ist, sowie aus -6 Stufen 460 bis 470, deren jede mit Kondensatoren einer
Kapazität von jeweils 125 pF bestückt ist. Selbstverständlich
enthalten auch alle 12 Verstärkerstufen jeweils zwei Dioden. Die Stufe 440 besteht aus zwei Kondensatoren
452 und 454 mit jeweils 250 pF und zwei Dioden 456 und 458, während die Stufe 460 aus zwei
Kondensatoren 472 und 474 mit jeweils 125 pF und zwei
Dioden 476 und 478 besteht, wobei die Stufen 442 Dis 450 -dentisch mit der Stufe 440, die Stufen 462 bis 470
identisch mit der Stufe 460 sind.
Wird auf die Ehigangsklemmen 350a des Vervielfachers
320a von Fig.3 ein Eingangssignal mit einer Spannung von 7 KV und 17 KHz gegeben, dann erhält
man an der Ausgangsquelle 360a eine Gleichspannung von etwa 90 KV. Weil die niederspannungsseitige Hälfte
des Vervielfachers 320a, also die Vervielfacherstufen 440 bis 450, mit Kondensatoren von 250 pF bestückt ist,
also mit Kondensatoren, welche die doppelte Kapazität der Kondensatoren in der hochspannungsseitigen Vervielfacherhälfte
aufweisen, ergibt sich eine verbesserte Aufladung des Sprüiistrahis, mit der Folge, daß der Niederschlagswirkungsgrad
und der Umgriff wesentlich verbessert sind. Dies wiederum im Vergleich zu einer
Sprühpistole 10 mit einem Spannungsvervielfacher, dessen 12 Stuten jeweils mit zwei Kondensatoren einer Kapazität
von nur 125 pF bestückt sind. Zwar ergibt sich bei Verwendung des Vervielfachers 320a von F i g. 3 im
Falle eines Überschlags ein cnergicrcicherer Kapazitätsfunken, jedoch ist diese Energiespeicherung des Kapazitätsfunkens
nur geringfügig und kann bei einem Arbeiten mit nur schwer entzündbarem Sprühgut außer
Betracht bleiben.
10
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen
15
20
25
30
35
40
50
55
60
65
Claims (3)
1. Elektrostatische Spritzpistole, insbesondere Handspritzpistole, zum Beschichten von Werkstoffen
mit flüssigem oder festem Uberzugsmaterial, mit einem eingebauten, mehrstufigen Spannungsvervielfacher,
dessen Einzelstufen aus Dioden und Kondensatoren bestehen, dadurch gekennzeichnet,
daß die Stufen (460—470) am hochspannungsseitigen Ende des Vervielfachers mit Kondensatoren
. (472, 474) eines gegenüber den anderen Kondensatoren
(452, 454) halb so großen Kapazitätswertes bestückt sind, und daß die Zahl der Kondensatoren
des höheren Kapazitätswertes (452, 454) gleich ist der Anzahl der Kondensatoren des niedrigeren Kapazitätswertes
(472,474).
2. Spritzpistole nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß der Spannungsvervielfacher zwölf Stufen mit jeweäs zwei Kondensatoren (452, 454; 472,
474) aufweist, wobei die Kondensatoren (452, 454)
der sechs Stufen (440—450) der Niederspannungsseite einen Kapazitätswert von 250 pF, die Kondensatoren
(472, 474) der sechs Stufen (460-470) der Hochspannungsseite einen Kapazitätswert von
125 pF besitzen.
3. Spritzpistole nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Hochspannungsvervielfacher
in zwei voneinander lösbare Bauelemente unterteilt ist, deren eine die Stufen mit Kondensatoren
des höheren l-.ipazitätswertes und-deren andere die
Stufen mit Kondensatoren des niedrigeren Kapazitätswertes enthält.
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