DE3046418A1 - Elektrisch leitende, haftungsfeindliche beschichtung - Google Patents

Elektrisch leitende, haftungsfeindliche beschichtung

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DE3046418A1
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Joseph John Horseheads N.Y. Domicone
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Corning Glass Works
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Corning Glass Works
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    • A61B2018/1412Blade

Description

Die Erfindung betrifft elektrisch leitende, haftungsfeindliche Überzüge oder Beschichtungen für elektrische Kontaktkörper, insbesondere elektrochirurgische Skalpelle und Schneidinstrumente.
Elektrochirurgische Schneidinstrumente sind aus den US-PS 4,033,351, 3,913,583 und BE 29088 zum Teil auch mit hämostatischer und kauterisierender Funktion bekannt. So beschreibt die US-PS 4,232,676 elektrochirurgische Schneidinstrumente, in denen nahe der Schneidkante einer aus Glas oder Glaskeramik bestehenden Schneidklinge Elektroden angebracht sind. Die Gewebefeuchtigkeit schließt den Stromkreis zwischen den Elektroden, wobei im Gewebe hämostatisierende und gegebenenfalls kauterisierende Wärme erzeugt wird.
Hierbei kann es vorkommen, daß die Klinge am Gewebe haftet und dadurch stumpf wirkt. Zur Abhilfe angebrachte haftungsfeindliche Überzüge sind brüchig und nicht hinreichend abriebfest, so daß die haftungsfeindliche Eigenschaft durch den Schneidgebrauch und häufiges Abwischen der Klinge zur Entfernung von Geweberesten und dergleichen verloren geht, und das Skalpell schließlich unbrauchbar wird. Auch beeinträchtigen die üblichen haftungsfeindlichen Überzüge die elektrische Leitfähigkeit.
Für Rasierklingen sind die Gleitfähigkeit und den Rasierkomfort steigernde Überzüge aus Fluorkohlenstoffpolymeren bekannt, US-PS 4,012,551 und 3,754,329.
Die Erfindung hat verbesserte, haftungsfeindliche und gleichzeitig elektrisch leitende Beschichtungen für elektrische Kontaktkörper, insbesondere elektrochirurgische Schneidgeräte, Elektroskalpelle und dergleichen zur Aufgabe. Haftungsfeindlich ist ein Überzug, wenn chirurgische Rückstände, Gewebereste und dergleichen leicht, z.B. durch Abwischen mit trockener oder feuchter Gaze entfernt werden können.
Zur Lösung der gestellten Aufgabe wird vorgeschlagen, daß auf dem Kontaktkörper eine untere Schicht aus elektrisch leitendem Material anhaftend aufgebracht und auf dieser eine obere Schicht aus organischem, haftungsfeindlichen Material chemisch gebunden ist.
Weitere günstige Ausgestaltungen ergeben sich aus der Beschreibung und den Ansprüchen.
Die Tabelle enthält einige der für die Beschichtung der Erfindung untersuchten Stoffe.
TABELLE
Als Ausführungsbeispiel wurde ein Skalpell mit einer leitenden Elektrode, z.B. nach Patentanmeldung aber ohne haftungsfeindliche Beschichtung hergestellt. Die Elektrode kann als Silberpaste über eine Seidenschablone aufgetragen und bei 500 - 600°C gebrannt werden. Die Paste enthielt neben Silber einen organischen Träger und ein Glasfrittenbindemittel. Der organische Träger wird beim Brennen verflüchtigt, während das Silber und die Glasfritte sintern und entlang der Schneidkante des Skalpells eine anhaftende, elektrisch leitende Schicht bilden. Sodann wurde eine 0,25%ige Lösung aus 0,5 g DC-2-2300 Gleitmittel (50 % Feststoffe in Alkohol) und 100 g Wasser bereitet. In diese Lösung wurde das Skalpell eingetaucht, dann mit destilliertem Wasser gespült und 5 - 10 Min. bei 100 - 110°C gebrannt.
Das wasserlösliche, kationische Silikon DC-2-2300 macht die Skalpelloberfläche hydrophob und gleitfähig. Es ist permanent an die Klinge gebunden und wandert nicht, so daß es eine dauerhafte, nichtölige Schutz- und Gleitschicht bildet. Offenbar hat dieses kationische Silikon eine Affinität für das anionische Glasfrittenbindemittel in der leitenden Schicht. Das Silikon strebt daher durch mikroskopisch kleine Löcher in der Elektrode zu der Glasfritte und wird ein diese plattierender Teil der unteren Schicht nach Art einer chemischen Bindung, die im Gegensatz zu mechanischer Bindung eine große Abriebfestigkeit begründet. Einige der oben aufgeführten chemisch bindenden Stoffe sind Kopplungsmittel. Das haftfeindliche
Material erfährt über einen Molekülteil eine bevorzugte Bindung an die Klinge, während das andere Molekülende frei bleibt. Die chemisch bindenden Stoffe sind an die Glasfritte als monomolekulare Schicht gebunden, die haftfeindlich ist, aber elektrische Energie hindurchläßt.

Claims (7)

1. Elektrisch leitende, haftungsfeindliche Beschichtung für einen elektrischen Kontaktkörper, dadurch gekennzeichnet, daß auf dem Kontaktkörper eine untere Schicht aus elektrisch leitendem Material anhaftend aufgebracht und auf dieser eine obere Schicht aus organischem, haftungsfeindlichen Material chemisch gebunden ist.
2. Beschichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die obere, haftungsfeindliche Schicht einen koppelnden Bestandteil mit Ionenaffinität für die untere, leitende Schicht und hydrophoben Eigenschaften enthält.
3. Beschichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die obere Schicht einen monomolekularen Film über wenigstens einem Teil des leitenden Materials bildet.
4. Beschichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die haftungsfeindliche Schicht aus einem monomolekularem Film eines organischen Kopplers besteht, dessen Moleküle an einem Ende eine Affinität für die leitende Materialschicht und im Abstand davon ein freies Molekülende mit haftungsfeindlichen Eigenschaften aufweisen.
5. Beschichtung nach einem der Ansprüche 1 - 4, dadurch gekennzeichnet, daß die elektrisch leitende Schicht ein Glasfrittenbindemittel mit Affinität für die haftungsfeindliche Schicht enthält.
6. Beschichtung nach einem der Ansprüche 2 - 5, dadurch gekennzeichnet, daß das haftungsfeindliche Material ein Organo-Silikon ist, oder ein kationisches Organo-Silikon mit anionischer Affinität für die untere Schicht enthält.
7. Beschichtung nach einem der Ansprüche 1 - 6, dadurch gekennzeichnet, daß die leitende Schicht eine Sintermasse aus Silberpartikeln und einem Glasfrittenbindemittel enthält.
DE19803046418 1979-12-12 1980-12-10 Elektrisch leitende, haftungsfeindliche beschichtung Withdrawn DE3046418A1 (de)

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