DE3205258C2 - - Google Patents
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- DE3205258C2 DE3205258C2 DE3205258A DE3205258A DE3205258C2 DE 3205258 C2 DE3205258 C2 DE 3205258C2 DE 3205258 A DE3205258 A DE 3205258A DE 3205258 A DE3205258 A DE 3205258A DE 3205258 C2 DE3205258 C2 DE 3205258C2
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- A61—MEDICAL OR VETERINARY SCIENCE; HYGIENE
- A61K—PREPARATIONS FOR MEDICAL, DENTAL OR TOILETRY PURPOSES
- A61K9/00—Medicinal preparations characterised by special physical form
- A61K9/70—Web, sheet or filament bases ; Films; Fibres of the matrix type containing drug
- A61K9/7023—Transdermal patches and similar drug-containing composite devices, e.g. cataplasms
- A61K9/703—Transdermal patches and similar drug-containing composite devices, e.g. cataplasms characterised by shape or structure; Details concerning release liner or backing; Refillable patches; User-activated patches
- A61K9/7084—Transdermal patches having a drug layer or reservoir, and one or more separate drug-free skin-adhesive layers, e.g. between drug reservoir and skin, or surrounding the drug reservoir; Liquid-filled reservoir patches
Description
Die Erfindung betrifft eine Dosierungseinheit nach dem Oberbegriff
des Anspruchs 1.
Die Möglichkeit, einen bestimmten Wirkstoff
kontinuierlich perkutan zu verabreichen, hängt ab
von der Konzentration des Wirkstoffs im Blut, die
erforderlich ist, um den gewünschten therapeutischen
Erfolg zu erzielen, davon wie durchlässig die Haut
für den Wirkstoff ist sowie von der Fläche der
Haut, die für die Verabreichung zur Verfügung
steht. Die zur Verfügung stehende Hautoberfläche
liegt, obwohl sie theoretisch nicht begrenzt ist,
aus Gründen der Annehmlichkeit für den Patienten
typischerweise bei mehr als etwa 5 cm2 und weniger
als etwa 100 cm2. Wenn der zur Verfügung stehende
Hautbereich auf diesen Bereich begrenzt wird, be
steht das Problem darin, ob ausreichend Arzneimittel
durch diesen Bereich hindurchgeht, um den gewünschten
therapeutischen Erfolg zu erzielen. Wenn das der
Fall ist, ist es einfach, den Wirkstoff perkutan
zu verabreichen. Wenn jedoch die Durchlässigkeit
der Haut für den Wirkstoff so hoch oder so niedrig
ist, daß zuviel oder zu wenig Wirkstoff durch den
Hautbereich hindurchgeht, muß entweder die Verab
reichungsgeschwindigkeit des Wirkstoffs gesteuert
werden oder die Durchlässigkeit der Haut für den
Wirkstoff muß erhöht werden, um eine perkutane Ver
abreichung möglich zu machen. Die Erfindung bezieht
sich auf den Fall, daß die Durchlässigkeit der
Haut für das Arzneimittel erhöht werden muß.
Es gibt zahlreiche Veröffentlichungen, die sich auf Verbindun
gen beziehen, die die perkutane Absorption von Wirkstoffen er
höhen. Typischerweise wird eine bestimmte Menge des Mittels zur
Erhöhung bzw. Verstärkung der Absorption (Verstärkungsmittel)
zusammen mit einer bestimmten Menge Wirkstoff in einer Zuberei
tung auf die Haut aufgebracht, wobei es nicht möglich ist, die
Geschwindigkeit zu steuern, mit der das Verstärkungsmittel und
der Wirkstoff an die Haut abgegeben werden. In diesem Falle
sind mehr Wirkstoff und mehr Verstärkungsmittel auf der Ober
fläche der Haut vorhanden, als durch die absorbiert werden kön
nen. Daher gehen Wirkstoff und Verstärkungsmittel mit maximaler
Geschwindigkeit, die meist größer ist als erforderlich, um den
gewünschten therapeutischen Effekt zu erzielen, durch die Haut
hindurch.
In der US-PS 40 31 894 ist die vorherige oder gleichzeitige
Verabreichung von Mitteln zur Verstärkung der perkutanen
Absorption (Verstärkungsmitteln) im Zusammenhang mit der
gesteuerten perkutanen Verabreichung von Scopolamin
angegeben. Das Verstärkungsmittel wird angewandt um
das Stratum corneum als Geschwindigkeits-bestimmende
Grenzschicht für die Scopolamin-Absorption auszu
schalten. Um das zu erreichen, muß das Verstärkungs
mittel die Hautdurchlässigkeit so stark erhöhen,
daß Scopolamin schneller durch die Haut hindurch
gehen kann als es durch das in dieser Druckschrift
beschriebene System auf die Haut aufgebracht wird.
Auf diese Weise soll die Verabreichungsgeschwindig
keit von Scopolamin eher durch das System als durch
die Haut gesteuert werden. Entsprechend kann die
Verabreichungsgeschwindigkeit für das Verstärkungs
mittel (wenn es zusammen mit Scopolamin verabreicht
wird) entweder durch das System oder durch die Haut
gesteuert werden. In jedem Falle liegt sie jedoch
in einer solchen Größenordnung, daß die Verabreichungs
geschwindigkeit von Scopolamin durch das System ge
steuert wird.
In der US-PS 37 97 494 sind Verbände bzw. Binden
zur perkutanen Verabreichung von Wirkstoffen be
schrieben, bei denen der Wirkstoff mit einem
Transportmittel vermischt sein kann, das die Penetra
tion des Wirkstoffs durch die Haut verstärkt. Die
Hauptbestandteile dieser Verbände sind eine Unter
lage, eine Vorratsschicht für den Wirkstoff, eine
mikroporöse Membran und eine Kontaktklebemittel
schicht. Die Druckschrift gibt an, daß die Ver
abreichungsgeschwindigkeit für den Wirkstoff ge
steuert wird durch die Geschwindigkeit mit der
der Wirkstoff aus der Vorratsschicht durch die
mikroporöse Membran diffundiert. Diese Verbände
wirken daher auf die gleiche Weise wie die in
der US-PS 40 31 894 beschriebenen. Die Verabreichungs
geschwindigkeit wird eher durch den Verband ge
steuert, als durch die Geschwindigkeit mit der der
Wirkstoff von der Haut adsorbiert wird.
Die US-PS 30 53 255 beschreibt eine Einheit aus
mehreren Schichten zur perkutanen Verabreichung
von Wirkstoffen, die aus den folgenden Schichten
besteht, beginnend mit der der Haut zugewandten
Schicht: Einer faserigen Trägerschicht, in der
der Wirkstoff adsorbiert ist, einer undurchlässigen
Trennschicht, einer Vorratsschicht, in der ein
flüssiges Transportmittel, das ein Lösungsmittel
für den Wirkstoff darstellt, absorbiert ist und
einer undurchlässigen Deckschicht. Ein oder
mehrere Dochte erstrecken sich zwischen der Vor
ratsschicht und der Trägerschicht und dienen
als Leitungen für das Transportmittel aus der
zuerst genannten in die zuletzt genannte Schicht.
Bei der Anwendung fließt das Transportmittel von
der Vorratsschicht über die Dochte in die Träger
schicht. Das Transportmittel löst den in der
Trägerschicht adsorbierten Wirkstoff beim Durch
gang und wird dann zusammen mit dem gelösten
Wirkstoff von der Haus adsorbiert. Der Querschnitt
der Dochte "muß so sein, daß zumindest so viel
des Trägers (einschließlich dem darin gelösten
Wirkstoff) hindurchfließen kann, wie an Wirkstoff/
Träger von der Haut adsorbiert wird". Das bedeutet,
daß die Mengen an Wirkstoff und Transportmittel
die für die Haut zur Verfügung stehen gleich oder
größer sind als die Mengen, die die Haut adsorbieren
kann.
Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Dosierungsein
heit zu entwickeln, mit deren Hilfe ein Wirkstoff über einen
längeren Zeitraum mit gleichmäßiger Geschwindigkeit über die
Haut an einen Patienten verabreicht wird. Dabei soll die Ge
schwindigkeit so gesteuert werden, daß eine ausreichend hohe
Dosierung über einen ausreichend kleinen Hautbereich möglich
ist.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch die im An
spruch 1 angegebene Dosierungseinheit. Vorteilhafte Ausgestal
tungen dieser Dosierungseinheit sind in den Unteransprüchen an
gegeben.
Bei der erfindungsgemäßen Dosierungseinheit wird der Wirkstoff
an die Haut mit einer Geschwindigkeit verabreicht, die zu
mindest so groß ist wie die Geschwindigkeit mit
der die Haut den Wirkstoff absorbieren kann,
während das Mittel zur Verstärkung der perkutanen
Absorption mit einer im wesentlichen konstanten
Geschwindigkeit verabreicht wird, die die Durch
lässigkeit des behandelten Hautbereiches für
den Wirkstoff so stark erhöht, das ausreichend
Wirkstoff absorbiert wird, um einen therapeutisch
wirksamen Gehalt an Wirkstoff im Blutstrom zu
erzielen. Folglich wird die Geschwindigkeit der
Wirkstoffverabreichung gesteuert durch die Ge
schwindigkeit mit der die Haut den Wirkstoff
absorbiert, während die Geschwindigkeit des
Verstärkungsmittels für die perkutane Absorption
gesteuert wird durch die Geschwindigkeit mit der
dieses Verstärkungsmittel aus der Dosierungsform an
die Hautoberfläche abgegeben wird. Die Geschwindig
keit der Wirkstoffverabreichung wird daher indirekt
gesteuert durch die gesteuerte gleichzeitige
Freigabe des Verstärkungsmittels, da dieses
die Geschwindigkeit beeinflußt, mit der die Haut
den Wirkstoff absorbiert.
Der Ausdruck "wesentlicher Zeitraum" bedeutet
zumindest ungefähr 60%, vorzugsweise mindestens
etwa 90% des Zeitraums (der Behandlung). Ent
sprechend bedeutet der Ausdruck "im wesentlichen
konstant" eine Variation von weniger als unge
fähr ∓20%, vorzugsweise weniger als ungefähr
∓10% über einen wesentlichen Zeitraum.
Die oben beschriebene Dosierungseinheit ist besonders geeignet
zur gleichzeitigen perkutanen Verabreichung von Östradiol und
Ethanol zur Behandlung von Krankheitszuständen, die verbunden
sind mit einem natürlichen Östradiolmangel wie Osteoporose und
Kopfschmerzen, Übelkeit, Depressionen, Hitzewallungen u. a. Stö
rungen, die häufig während der Menopause auftreten.
Bei den Zeichnungen ist
Fig. 1 ein vergrößerter schematischer Schnitt
durch eine erste Ausführungsform einer
erfindungsgemäßen Dosierungseinheit,
Fig. 2 ein vergrößerter schematischer Schnitt
durch eine zweite Ausführungsform,
Fig. 3 ein vergrößerter schematischer Schnitt
durch eine dritte Ausführungsform,
Fig. 4 ein vergrößerter schematischer Schnitt
durch eine vierte Ausführungsform,
Fig. 5 eine Kurve, die die Beziehung zwischen
dem Fluß des Wirkstoffs durch die Haut
und dem Fluß des Verstärkungsmittels
durch die Haut zeigt und die typisch
ist für viele Kombinationen aus Wirk
stoff und Verstärkungsmittel,
Fig. 6 eine Kurve, die den Fluß von Östradiol
gegen die Zeit für die Dosierungseinheit
des Beispiels 1 sowie für ein geliertes
Östradiol-Ethanol-Gemisch zeigt,
Fig. 7 eine Kurve, die den Fluß von Ethanol
gegen die Zeit für die Dosierungseinheit
nach Beispiel 1 und für ein geliertes
Östradiol-Ethanol-Gemisch zeigt,
Fig. 8 eine Kurve, die die Plasma-Konzentration
an Östradiol zeigt, die erhalten wird
durch Verabreichung von Östradiol mit
Hilfe einer erfindungsgemäßen Dosierungsein
heit und einer handelsüblichen Salbe und
Fig. 9 eine Kurve, die den Fluß (bzw. Durchgang) von
Östradiol gegen den Fluß von
Ethanol für die Dosierungseinheit des
Beispiels 2 zeigt.
Fig. 1 zeigt ein selbstklebendes Pflaster 11, das dafür vorge
sehen ist, auf unverletzte Haut 12 aufgebracht zu werden. Das
Pflaster 11 ist ein Laminat, das aus vier Schichten besteht:
einer oberen Rückseite 13, einer Vorrats- bzw. Reservoir-
Schicht 14 für den Wirkstoff und das Verstärkungsmittel, einer
Diffusionsmembranschicht 15 und einer Kontaktklebeschicht 16.
Die Rückseite 13 bildet die Oberseite des Pflasters. Sie be
steht aus einem Material oder einer Kombination von Materia
lien, die im wesentlichen für die Bestandteile der Reservoir-
Schicht 14 undurchlässig sind. Sie dient als Schutzschicht für
das Pflaster, verhindert, daß die Bestandteile aus der Reser
voir-Schicht 14 (nach oben) aus dem Pflaster austreten und
dient als Stützschicht. Beispiele für Materialien, die zur Her
stellung der Rückseite 13 angewandt werden können, sind HD- und
LD-Polyethylen, Polypropylen, Polyvinylchlorid und Polyethylen
terephthalat. Bei Ausführungsformen der erfindungsgemäßen Do
sierungseinheit, bei denen die Vorrats- bzw. Reservoir-Schicht
flüssig ist, ragt der äußere Rand der Rückseite über den Rand
der Reservoir-Schicht hinaus und wird durch Verkleben oder Ver
schmelzen mit der Diffusionsmembran dicht verbunden. Bei derar
tigen Strukturen ist die Reservoir-Schicht vollständig zwischen
der Rückseite und der Diffusionsmembran eingeschlossen und
liegt nicht frei. Die Rückseite und die Diffusionsmembran sind
bei derartigen Ausführungsformen entweder selbst miteinander
dicht verbindbar oder enthalten zusätzlich Mittel, um eine sol
che dichte Verbindung zu ermöglichen, wie eine zusätzliche
Schicht oder ein Klebemittel.
Die Reservoir-Schicht 14 befindet sich unmittelbar unterhalb
der Rückseite 13 und enthält sowohl einen Vorrat an dem Ver
stärkungsmittel für die perkutane Absorption als auch an dem
Wirkstoff. Die Menge an Wirkstoff in dem Reservoir hängt ab von
der Geschwindigkeit, mit der der Wirkstoff aus dem Pflaster
durch die Haut absorbiert wird, und der beabsichtigten Dauer
der Behandlung. Entsprechend hängt die Menge an Verstärkungs
mittel in dem Reservoir ab von der Geschwindigkeit, mit der
dieses aus dem Pflaster an die Haut verabreicht wird, um die
gewünschte Verstärkung der Durchlässigkeit der Haut für den
Wirkstoff während der Behandlungszeit zu erreichen. Die Reser
voir-Schicht 14 kann Verdünnungsmittel, Stabilisatoren, Träger,
Gelierungsmittel u. ä. neben dem Wirkstoff und dem Verstärkungs
mittel enthalten.
Bei einer Ausführungsform, bei der Östradiol und Ethanol zusam
men verabreicht werden, sind die Hauptbestandteile der Reser
voir-Schicht 14 Östradiol und Ethanol. Das Östradiol ist entwe
der vollständig gelöst oder gelöst und ungelöst in feinteiliger
Form gleichmäßig verteilt in einer kontinuierlichen Ethanolpha
se vorhanden. Die kontinuierliche Phase enthält Östradiol wäh
rend der gesamten Lebensdauer der Dosierungseinheit, und die
minimale Menge an Östradiol in der Schicht 14 hängt ab von des
sen Löslichkeit in der kontinuierlichen Phase und der beabsich
tigten Lebensdauer bzw. Anwendungszeit des Pflasters. Typi
scherweise sind in der Reservoir-Schicht ungefähr 0,2 bis 12 mg
Östradiol enthalten. Ähnlich ist die minimale Menge an Ethanol
in der Reservoir-Schicht 14 so, daß sie ausreicht, um einen im
wesentlichen konstanten Durchgang von ungefähr 100 bis
800 µg/cm2 · h, vorzugsweise 100 bis 400 µm/cm2 · h Ethanol auf
den zu behandelnden Hautbereich während im wesentlichen der
vorgesehenen Anwendungszeit des Pflasters zu ergeben. Die kon
tinuierliche Ethanolphase kann auch einen oder mehrere zusätz
liche Träger wie Wasser zusammen mit Ethanol enthalten, um die
Löslichkeit des Östradiols in der kontinuierlichen Phase zu
verändern. Durch Verringerung der Löslichkeit an Östradiol in
der Schicht kann die Menge an Östradiol wesentlich verringert
werden. Wenn z. B. Wasser als zweiter Träger in einer Menge von
40 Gew.-% verwendet wird, kann die Menge an Östradiol um nahezu
zwei Größenordnungen verringert werden. Vorzugsweise liegt die
kontinuierliche Phase in Form eines Gels vor, das 50 bis
75 Gew.-% Wasser enthält, so daß es leicht bei der Herstellung
des Pflasters gehandhabt werden kann. Bekannte Gelierungsmittel
wie Carboxypolymethylen, Ethylenmaleinsäure
anhydrid, Hydroxyethylcellulose, Polyacrylamid,
Ethylhydroxyethylcellulose, Hydroxypropyl
cellulose und Poly(methylvinyläther-Maleinsäure
anhydrid) können in der kontinuierlichen Phase
enthalten sein, um ein Gel zu bilden. Die
Viskosität dieser Gele ist so, daß die Östradiol-
Ethanol-Schicht vollständig zwischen der Rück
seitenschicht und der Diffusionsmembran in der
oben beschriebenen Weise enthalten ist.
Die Diffusionsmembran 15, die nächste
Schicht des Laminats, kann aus einer dichten
oder mikroporösen Polymerfolie bestehen, die
die erforderliche Durchlässigkeit für den Wirk
stoff und des Verstärkungsmittels besitzt. Diese
Schicht stellt den Teil des Pflasters 11 dar,
der die Geschwindigkeit bestimmt, mit der das
Verstärkungsmittel an die Haut verabreicht wird.
Sie bestimmt jedoch nicht die Geschwindigkeit,
mit der der Wirkstoff verabreicht wird. In anderen
Worten: sie stellt im wesentlichen eine Barriere
für das Verstärkungsmittel dar, aber im wesent
lichen keine Barriere für den Wirkstoff. Die
jeweiligen Durchgangsmengen bzw. Geschwindig
keiten des Wirkstoffs und Verstärkungsmittels durch
die Diffusionsmembran 15 hängen ab von der Dicke der
Membran und ihren Diffusionskoeffizienten
in Beziehung auf den Wirkstoff und das Ver
stärkungsmittel. Die Diffusionskoeffizienten
können nach Standardverfahren bestimmt werden.
Entsprechend können Folien, die die erforderlichen
Durchgangsgeschwindigkeiten für Wirkstoff und
Verstärkungsmittel besitzen, aufgrund ihrer
Diffusionskoeffizienten und Dicke ausgewählt werden. Vorzugs
weise ist die Diffusionsmembran 15 für andere Komponenten der
Reservoir-Schicht undurchlässig. Beispiele für Polymerfolien,
die zur Herstellung der Diffusionsmembran 15 angewandt werden
können, sind in den US-PS 37 97 494 und 40 31 894 angegeben.
Die Kontaktklebemittel-Schicht 16 befindet sich
unmittelbar unter der Diffusionsmembran 15.
Sie stellt das Mittel dar, mit dessen Hilfe
der Verband bzw. das Pflaster 11 auf dem zu be
handelnden Hautbereich befestigt wird. Ihre Zu
sammensetzung und Dicke werden so gewählt, daß
sie im wesentlichen keine Barriere für den Durch
gang des Wirkstoffs und Verstärkungsmittels dar
stellt. In anderen Worten: sie sollte wesentlich
durchlässiger sein für das Verstärkungsmittel
als die Diffusionsmembran 15 und zumindest ebenso durch
lässig für den Wirkstoff wie die Diffusionsmembran 15.
Während des Zeitraums zwischen der Herstellung
und der Anwendung des Pflasters 11 kann die
Schicht 16 Verstärkungsmittel und Wirkstoff
in Mengen absorbieren, die von der Zusammen
setzung und Dicke der Schicht 16 und der Zeit
dauer abhängen. Wenn diese Zeitspanne ver
hältnismäßig lang ist, absorbiert die Schicht 16
das Verstärkungsmittel und den Wirkstoff bis
sie gesättigt ist. Die Abgabe dieses absorbierten
Verstärkungsmittels aus der Schicht 16, wenn
das Pflaster auf die Haut aufgebracht worden
ist, kann dazu führen, daß die Abgabe von Ver
stärkungsmittel aus dem Pflaster für kurze
Zeit über den gewünschten Gleichgewichtszu
stand hinausgeht. Dieser Zustand geht jedoch
vorüber und beeinträchtigt die Wirkungsweise
des Pflasters zur Durchführung
einer gesteuerten Therapie nicht. Kontaktklebe
mittel, die zur Herstellung der Schicht 16 ange
wandt werden können, sind in den US-PS 37 97 494
und 40 31 894 angegeben.
Vor der Anwendung umfaßt das Pflaster
11 auch eine untere Schutzschicht (nicht
gezeigt). Unmittelbar vor der Anwendung wird
diese Schutzschicht von der Schicht 16 abgezogen
und verworfen. Sie wird hergestellt aus Materialien,
die für den Wirkstoff, das Verstärkungsmittel u. a.
Bestandteile der Schicht 16 im wesentlichen un
durchlässig sind. Die gleichen Materialien, die
zur Herstellung der Rückseite 13 verwendet
werden, können angewandt werden, um die Schutz
schicht herzustellen, vorausgesetzt, daß sie z. B.
durch Siliconbehandlung abziehbar gemacht werden.
Das Pflaster 11 wird auf einen möglichst wenig
behaarten Bereich der Haut 12 aufgebracht, der
frei ist von Falten und Furchen. Verschiedene
Stellen am Rumpf wie die Lende oder Schulter
stellen geeignete Stellen zum Aufbringen des
Pflasters dar. Wie oben angegeben, beginnt, wenn
das Pflaster auf die Haut aufgebracht worden ist,
die gemeinsame Verabreichung von Wirkstoff und
Verstärkungsmittel an den Patienten, wobei das
Verstärkungsmittel mit einer im wesentlichen
konstanten Geschwindigkeit verabreicht wird
(nach einem vorübergehenden Anfangsstoß) und
der Wirkstoff wird mit einer Geschwindigkeit
abgegeben, mit der er von der mit dem Verstärkungs
mittel behandelten Haut absorbiert werden kann.
Die Geschwindigkeit, mit der die behandelte Haut
den Wirkstoff absorbieren kann, wird beeinflußt
durch den Fluß des Verstärkungsmittels. Daher
wird die Wirkstoffabgabe, obwohl sie grundsätzlich
durch die Haut geregelt wird, indirekt über den
Fluß des Verstärkungsmittels geregelt. Bei
der Ausführungsform, bei der Östradiol und
Ethanol zusammen verabreicht werden, beträgt die
Abgabegeschwindigkeit für Ethanol aus dem Pflaster
im Gleichgewichtszustand ungefähr 100 bis 800 µg/cm2 · h,
vorzugsweise ungefähr 100 bis 400 µg/cm2 · h. Solche
Geschwindigkeiten der Ethanol-freigabe erlauben
eine perkutane Absorption von Östradiol mit
einer therapeutisch wirksamen Geschwindigkeit.
In diesem Zusammenhang ist die Gleichgewichts
konzentration an Östradiol in dem Plasma um un
gefähr 15 bis 40 pg/ml/µg Östradiol das pro
Stunde verabreicht wird erhöht.
Fig. 2 zeigt eine andere Ausführungsform, die allgemein als 17
bezeichnet wird und bei der der Wirkstoff und das Verstärkungs
mittel in getrennten Vorratsschichten bzw. Reservoirs enthalten
sind. Die Dosierungseinheit 17 ist ein Laminat aus vier Schich
ten: einer Rückseite 18, einer Reservoir-Schicht 19 für das per
kutane Verstärkungsmittel, einer Diffusionsmembran 22, einer
Wirkstoffreservoir-Klebemittelschicht 23. Die Rückseite 18 ist
in Struktur und Funktion mit der Rückseite 13 der Dosierungs
einheit 11 identisch. Die Reservoir-Schicht 19 enthält den Vor
rat an Verstärkungsmittel für die perkutane Absorption. Wie bei
der Dosierungseinheit 11 hängt die Menge an Verstärkungsmittel
in der Reservoir-Schicht 19 ab von der erforderlichen Verabrei
chungsgeschwindigkeit des Verstärkungsmittels, um die gewünsch
te Verstärkung der Durchlässigkeit für den Wirkstoff zu erzie
len. Sie kann Verdünnungsmittel, Stabilisatoren, Träger, Gel
mittel u. a. Zusätze neben dem Verstärkungsmittel enthalten. Die
Schicht 22 ist der Bestandteil des Pflasters 17, der die Abga
begeschwindigkeit des Verstärkungsmittels an die Haut regelt.
In diesem Sinne ist er strukturell, nach der Zusammensetzung
sowie funktionell ähnlich der Diffusionsmembran 15 des Pfla
sters 11. Da der Wirkstoff nicht durch die Diffusionsmembran 22
hindurchgeht, braucht diese für den Wirkstoff nicht durchlässig
zu sein. Tatsächlich ist es bevorzugt, daß sie für den Wirk
stoff im wesentlichen undurchlässig ist, um eine Wanderung des
Wirkstoffs aus der Wirkstoffreservoir-Schicht 23 nach oben mög
lichst gering zu halten. Die Wirkstoffreservoir-Schicht 23 ent
hält den Vorrat an Wirkstoff im Gemisch mit einem Kontaktklebe
mittel, wobei die Menge an Wirkstoff abhängt von der Geschwin
digkeit, mit der der Wirkstoff von der Haut absorbiert wird,
und der Dauer der Therapie. Das Kontaktklebemittel kann das
gleiche Material sein, wie es zur Herstellung der Schicht 16
der Dosierungseinheit 11 angewandt wird. Wahlweise kann die
Wirkstoffreservoir-Schicht 23 aus zwei getrennten Schichten,
nämlich der Reservoir-Schicht für den Wirkstoff, die aus dem
Wirkstoff und einem geeigneten Matrixmaterial besteht, und
einer getrennten Kontaktklebemittelschicht, die unter der Re
servoir-Schicht für den Wirkstoff liegt, bestehen.
Ausführungsformen, wie Pflaster bzw. Verbände 17, bei denen
die Vorräte an Wirkstoff und Verstärkungsmittel voneinander
getrennt sind, können vorteilhaft oder erforderlich sein in
Fällen, bei denen die Herstellung oder Lagerung eines Ge
misches aus Wirkstoff und Verstärkungsmittel unpraktisch
oder unerwünscht ist, oder wenn eine Trennung des Wirkstoffs
von dem Verstärkungsmittel die Wahl der Diffusionsmembran
erleichtert.
Fig. 3 zeigt eine andere Ausführungsform einer
erfindungsgemäßen Dosierungsform, die allge
mein als 25 bezeichnet wird und bei der die Vor
räte für Wirkstoff und Verstärkungsmittel von
einander getrennt sind. Die Dosierungsform 25
ist ein Laminat aus zwei Schichten. Einer Rück
seite 26 und einer heterogenen Mikrokapseln ent
haltenden Grundschicht 27. Die Rückseite 26
ist in ihrer Struktur, Zusammensetzung und
Wirkungsweise identisch mit der Rückseite 13
des Pflasters 11. Die heterogene Grund
schicht 27 besteht aus einer kontinuierlichen
Matrix 28, in der das Verstärkungsmittel ent
haltende Mikrokapseln 29 und der Wirkstoff 32
dispergiert sind. Die kontinuierliche Matrix-
Phase 28 ist ein festes, halbfestes oder gel
förmiges Mittel, das für das Verstärkungsmittel
und den Wirkstoff durchlässig ist. Es klebt
vorzugsweise auf der Haut. Falls es dies nicht
tut, muß eine zusätzliche Klebeschicht ange
wandt werden, um die Dosierungseinheit 25 in
Kontakt mit der Haut zu halten. Die Kontakt
klebemittel, die angewandt werden, um die
Kontaktklebeschichten bei den Pflastern 11
und 17 herzustellen, sind üblicher
weise geeignet als kontinuierliche Matrix-
Phase 28. Die Mikrokapseln 29 bestehen jeweils
aus einem inneren Kern aus dem die perkutane
Absorption verstärkenden Mittel, der eingekapselt
ist, von einer Diffusionsmembran. Die
Diffusionsmembran wirkt wie die Diffusionsmembranen
15 bzw. 22 und kann aus den gleichen Materialien
hergestellt und nach den gleichen Kriterien aus
gewählt werden wie die Diffusionsmembranen 15 bzw. 22.
Folglich regelt die Diffusionsmembran jeder
Mikrokapsel die Geschwindigkeit mit der das
Verstärkungsmittel aus der Mikrokapsel ab
gegeben wird und regelt damit die Geschwindig
keit mit der das Verstärkungsmittel freigesetzt
wird. Die Freisetzung des Verstärkungsmittels
aus allen Mikrokapseln bestimmt ihrerseits wieder
die Freisetzungsgeschwindigkeit des Verstärkungs
mittels aus der Dosierungseinheit 25. Wie im Falle
der anderen Ausführungsformen hängt die Menge
an Verstärkungsmittel in der Grundschicht 27 in
mikroverkapselter Form ab von der erforderlichen
Abgabegeschwindigkeit des Verstärkungsmittels
und der beabsichtigten Dauer der Therapie. Die
Mikrokapseln 29 können nach üblichen Verfahren
zur Herstellung von Mikrokapseln hergestellt
werden. Der Wirkstoff 32 ist in der kontinuier
lichen Phase 28 entweder in gelöster oder sowohl
in gelöster als auch in ungelöster Form vor
handen. Die in der Grundschicht 27 vorhandene Wirk
stoffmenge ist größer als diejenige, die er
forderlich ist, um eine kontinuierliche Quelle
von Wirkstoff für die Haut zur Verfügung zu
stellen. Die spezielle Menge, die in einem be
stimmten Fall vorhanden ist, hängt ab von der
Geschwindigkeit, mit der der Wirkstoff aus der Grund
schicht 27 von der Haut absorbiert wird und
der beabsichtigten Dauer der Therapie. Die
Dicke und Zusammensetzung der kontinuierlichen Matrix-
Phase 28 sollten so gewählt werden, daß diese
Phase im wesentlichen keine Barriere für den
Durchgang des Verstärkungsmittels und des Wirk
stoffes darstellt.
Fig. 4 zeigt eine weitere Ausführungsform einer erfindungsgemä
ßen Dosierungseinheit, die allgemein als 33 bezeichnet wird.
Die Komponenten der Doesierungseinheit 33 sind eine Rückseite
34, eine Reservoir-Schicht 35, die das Verstärkungsmittel für
die perkutane Absorption und den Wirkstoff enthält, eine Dif
fusionsmembran 36 und ein umlaufender Ring 37 aus Kontaktklebe
mittel. Die Dosierungseinheit 33 ist in ihrer Struktur, Funk
tion und Zusammensetzung identisch mit der Dosierungseinheit 11
mit den folgenden Ausnahmen: Erstens ist das Kontaktklebemittel
bei der Dosierungseinheit 33 in Form eines Ringes am Außenrand
der Vorrichtung angebracht und nicht als kontinuierliche Unter
schicht. Weder der Wirkstoff noch das Verstärkungsmittel gehen
durch den Ring 37 hindurch, und er muß daher für diese Mittel
nicht durchlässig sein. Zweitens ist bei der Dosierungseinheit
33 die untere Seite, von der der Wirkstoff und das Verstär
kungsmittel auf die Haut übertragen werden, durch die Diffu
sionsmembran 36 bestimmt. Drittens ist die Rückseite nicht
flach, sondern bildet statt dessen eine Tasche
oder einen Hohlraum in dem die Vorratsschicht
festgehalten wird. Schließlich ist der äußere
Rand der Rückseite dicht mit dem umlaufenden
Ring aus Kontaktklebemittel verbunden.
Die Ausführungsformen der Fig. 1 bis 4 können
so ausgebildet sein, daß der Wirkstoff und
das Verstärkungsmittel mit optimalen Geschwin
digkeiten verabreicht werden, um die ge
wünschte Therapie zu erreichen. Um die optimale
Geschwindigkeit für eine vorgegebene Kombination
aus Wirkstoff und Verstärkungsmittel zu bestimmen,
ist es erforderlich, die Beziehung zwischen dem
Durchgang des Wirkstoffs durch die Haut und dem
Durchgang des Verstärkungsmittels durch die
Haut zu bestimmen. Fig. 5 zeigt eine Kurve, bei
der der Durchgang des Verstärkungsmittels gegen
den Durchgang des Wirkstoffs aufgetragen ist und
die für viele derartige Kombinationen typisch
ist. Der Durchgang des Wirkstoffs nimmt bei
Werten zwischen 0 und a für den Durchgang des
Verstärkungsmittels im wesentlichen linear zu.
Bei einem Wert von a für den Durchgang des Ver
stärkungsmittels bleibt der Wert für den Durch
gang des Wirkstoffes auf dem Wert Y und wird durch
weitere Zunahme des Durchgangs des Verstärkungs
mittels über a hinaus nicht weiter erhöht. Bei
einer optimalen Ausgestaltung der erfindungsge
mäßen Dosierungsform umfassend Wirkstoff-Ver
stärker-Kombinationen mit einer derartigen Be
ziehung wird ein Durchgang des Verstärkungs
mittels mit einem Wert gering oberhalb a ange
wandt. Bei einem derartigen Wert geht der
Wirkstoff mit maximaler Geschwindigkeit durch
die Haut und wird durch geringe Veränderungen
des Durchgangs des Verstärkungsmittels nicht
beeinflußt.
Die Erfindung wird durch die folgenden Bei
spiele näher erläutert.
Verbände bzw. Pflaster zur gleichzeitigen Ver
abreichung von Ethanol und Östradiol wurden
folgendermaßen hergestellt: Eine Lösung von
Östradiol in 95%igem Ethanol wurde hergestellt
durch Vermischen von 0,0315 Teilen 17β-Östradiol
in 1,000 Teilen 95%igem Ethanol. Das Gemisch
wurde durch Zugabe von 0,0210 Teilen Hydroxy
propylcellulose (MG 1 000 000, Klucel) unter Ver
mischen geliert.
Anschließend wurde ein Kontaktklebemittel her
gestellt durch Vermischen von Polyisobuten (MG
1 200 000), Polyisobuten (MG 35 000) und einem
leichten Mineralöl im Gewichtsverhältnis
1 : 1,25 : 2. Eine 50 µm dicke Schicht dieses Kontakt
klebemittels wurde auf eine 75 µm dicke Folie
aus mit Silicon behandeltem Polyethylenterephthalat
aufgegossen. Die Kontaktklebemittelschicht des
erhaltenen zweischichtigen Aufbaus wurde mit
einem 50 µm dicken Film aus Ethylen-Vinylacetat-
Copolymer (EVA, 9% Vinylacetat) laminiert. Der
erhaltene dreischichtige Aufbau wurde in Stücke
von 15 × 11 cm geschnitten. Vier Anteile von je
400 mg des gelierten Östradiol-Ethanol-Gemisches
wurden in gleichmäßigem Abstand auf die EVA-Co
polymerseite jedes Stückes aufgebracht und ein
63,5 µm dicker Film für die Rückseite aus
aluminisiertem Polyethylenterephthalat mit
einem mit EVA in der Hitze versiegelbarem Über
zug wurde über die Gele gelegt. Die Rückseiten
folie wurde am äußeren Rand jedes Stückes bei
130°C und 27 kg mit dem EVA Copolymer ver
siegelt. Die fertigen Pflaster wurden aus dem
Laminat mit einer Stanze mit einem Durchmesser
von 4 cm ausgestanzt.
In-vitro Tests wurden durchgeführt, um den
Durchgang bzw. Austritt von Östradiol und
Ethanol aus den oben beschriebenen Pflastern zu
bestimmen. Dabei wurde das grundlegende Ver
fahren von Chandrasekaran, et al, Am.Inst. Chem.
Eng. J., 22, 828 (1976) angewandt. Die
Östradiol-Konzentration in der Rezeptor-Flüssig
keit wurde chromatographisch bestimmt. Zum
Vergleich wurde der gleiche Test durchgeführt
durch Aufbringen von 2 ml des oben angegebenen
gelierten Östradiol-Ethanol-Gemisches auf die
stratum corneum Seite von Haut in Diffusions
zellen. Die Fig. 6 und 7 zeigen in Kurven die
Ergebnisse dieser Versuche. Fig. 6 zeigt den
Durchfluß von Östradiol und Fig. 7 von Ethanol.
Wie aus diesen Kurven hervorgeht, war der Durch
fluß aus dem auf die Haut aufgetragenen gelierten
Östradiol-Ethanol-Gemisch nicht linear, unge
achtet eines sehr hohen im wesentlichen konstanten
Ethanolflusses. Im Gegensatz dazu waren der Fluß
von Östradiol und Ethanol bei den Pflastern
im wesentlichen konstant.
Es wurden in vivo Tests durchgeführt durch Auf
bringen von zwei der oben beschriebenen Pflaster
auf die Haut an der Hüfte von vier Frauen nach
der Menopause. Die Ergebnisse wurden mit den
jenigen verglichen, wie sie angegeben sind von
Strecker, et al., Maturitas, 1 : 183-190 (1979).
Diese beschriebenen Versuche wurden durchge
führt durch Aufbringen von Östrogelsalbe auf
die Haut des Bauches (eine Menge enthaltend
3000 µg Östradiol wurde auf einen 400 cm2
breiten Hautbereich eingerieben). Bei der Unter
suchung der erfindungsgemäßen Pflaster wurden
den Versuchspersonen in regulären Zeitabständen
Plasmaproben entnommen und durch Radio
immunoassays auf den Östradiolgehalt untersucht.
In Fig. 8 sind die Ergebnisse dieser Analysen
zusammen mit den aus der Literatur entnommenen
Werten für die Salbe aufgetragen. Wie daraus
hervorgeht, führt die Verabreichung von Östradiol
mit Hilfe der Pflaster dazu, daß die Konzentra
tion an Östradiol im Plasma schnell auf unge
fähr 70 pg/ml steigt und auf dieser Höhe ge
halten wird. Im Gegensatz dazu führt die Ver
abreichung von Östradiol in Form einer Salbe
dazu, daß die Konzentration an Östradiol in
dem Plasma schnell auf ungefähr 80 pg/ml steigt
und dann während der folgenden 20 h kontinuierlich
auf ungefähr 25 pg/ml absinkt.
Die Abhängigkeit des Östradiolflusses von dem
Ethanolfluß in dem Pflaster wird durch die
folgenden Versuche gezeigt.
Es wurden vier Pflaster wie in Beispiel 1 her
gestellt mit der Ausnahme, daß die Ethanolkonzen
tration verändert wurde, um den Ethanolfluß zu
verändern. Die Durchgangsmengen von Ethanol
und Östradiol aus diesen Pflastern wurden ent
sprechend Beispiel 1 bestimmt. Die Ergebnisse
dieser Untersuchungen sind in Fig. 9 angegeben.
Wie aus dieser Kurve hervorgeht, ist der
Östradiolfluß direkt proportional dem Ethanol
fluß in dem angegebenen Bereich.
Dieses Beispiel illustriert die Verwendung von
Wasser als zusätzlichen Träger zusammen mit
Ethanol in der Vorratsschicht. Es wurden drei
Reihen von Pflastern wie in Beispiel 1 herge
stellt mit der Ausnahme, daß ein Film aus EVA
mit 12 statt mit 19% Vinylacetat verwendet
wurde und das 95%ige Ethanol und Wasser von etwa
75 : 25, 60 : 40 bzw. 50 : 50. Der Östradiolgehalt
pro Pflaster betrug 8,5, 3,6 bzw. 1,3 mg.
Es wurden wie in Beispiel 1 in vitro Versuche
durchgeführt und die Durchfluß- bzw. Austritts
mengen von Ethanol und Östradiol waren vergleich
bar mit denjenigen der Pflaster nach Beispiel 1.
Wie oben angegeben und gezeigt, können die er
findungsgemäßen Dosierungsformen angewandet werden,
um auf bequeme Weise die Konzentration an
Östradiol im Plasma auf konstante Werte anzu
heben. In diesem Zusammenhang wird angenommen,
daß Gesamtgehalte an Östradiol im Plasma im
Bereich von ungefähr 25 bis 60 pg/ml besonders
vorteilhaft sind zur Behandlung von Zuständen,
die mit der Menopause auftreten, und daß Ge
halte im Bereich von ungefähr 25 bis 40 pg/ml
besonders günstig sind zur Behandlung von Zu
ständen nach der Menopause (klimaterischen
Beschwerden), die verbunden sind mit einer
natürlichen Abnahme des Östradiols nach Rück
gang bzw. Erlöschen der Funktion der Eierstöcke.
So wird, um einen bestimmten Patienten zu be
handeln, zunächst das Ausmaß bestimmt, in dem
die Konzentration erhöht werden muß, um die
oben angegebenen Östradiolgehalte zu erreichen.
Dann wird ein Pflaster aufgebracht, das einen
entsprechenden wirksamen Oberflächenbereich
besitzt, der zu einem Östradiolfluß führt, mit
dessen Hilfe die gewünschte Hebung des Östradiol
gehalts erreicht wird. Auf der Grundlage
des Östradiolflusses pro Flächeneinheit der be
handelten Haut und der Hebung des Östradiolge
halts im Plasma pro µg Östradiol, das pro Stunde
verabreicht wird, beträgt die Größe der zu be
handelnden Hautoberfläche üblicherweise 5 bis
20 cm2.
Pflaster mit deren Hilfe gleichzeitig Ethanol
und Östradiol verabreicht werden kann, wurden
folgendermaßen hergestellt: eine Lösung von
Östradiol in 95%igem Ethanol wurde herge
stellt durch Vermischen von 2 g Östradiol mit
100 ml 95%igem Ethanol. Eine gelierte Lösung
von Ethanol wurde hergestellt durch Vermischen
von 215,5 g 95%igem Ethanol mit 353,5 g Wasser
und Zugabe von 0,5 g Hydroxypropylcellulose
(MG 1 000 000, Klucel) unter Mischen.
Anschließend wurde eine Kontaktklebemittelschicht
hergestellt durch Vermischen von Polyisobuten
(MG 1 200 000), Polyisobuten (MG 35 000) und
leichtem Mineralöl im Gewichtsverhältnis von
1 : 1,25 : 2. Dieses Gemisch wurde in einer Dicke von 50 µm auf einen 75 µm
dicken Film von mit Silicon behandeltem Poly
ethylenterephthalat aufgebracht. Die Seite mit
dem Kontaktklebemittel des erhaltenen zwei
schichtigen Aufbaus wurde mit einem 38 µm
dicken Film von Polyethylen-Vinylacetat-Copolymer
(EVA, 12% Vinylacetat) laminiert. Der er
haltene dreischichtige Aufbau wurde in Stücke
von 8×5 cm geschnitten. 580 mg des gelierten
Ethanolgemisches und 20 mg der Östradiollösung
in Ethanol wurden in gleichmäßigem Abstand auf
die EVA-Copolymerseite jedes Stücks aufgebracht
und ein 45,7 µm dicker Rückseitenfilm aus
Polyethylenterephthalat mit einer mit EVA in
der Hitze versiegelbaren Beschichtung wurde
über die Gele gelegt. Die Rückseiten wurden
in der Hitze mit der EVA-Copolymerschicht am
äußeren Rand der einzelnen Stücke bei 150°C
und 23 kg versiegelt. Die fertigen Pflaster
wurden aus dem Laminat mit einer runden Stanze
mit einem Durchmesser von 4 cm ausgestanzt.
Claims (8)
1. Dosierungseinheit zur gleichzeitigen Verabreichung von
einem Wirkstoff und einem Verstärkungsmittel für die perkutane
Absorption auf einen vorbestimmten Bereich unverletzter Haut
über einen vorbestimmten Zeitraum, wobei die Dosierungseinheit
einen Körper umfaßt, der
- a) eine Grundfläche besitzt, die
- (i) mindestens gleich groß ist wie der vorbestimmte Hautbe reich,
- (ii) geeignet ist, über den Zeitraum mit der Haut in Berührung zu bleiben und
- (iii) über die der Wirkstoff und das Verstärkungsmittel für die Haut zur Absorption bereitgestellt werden;
- b) einen Vorrat für den Wirkstoff enthält, der mit der Grund fläche in Verbindung steht, um den Wirkstoff über den Zeitraum an die Grundfläche zu liefern, so daß über einen wesentlichen Teil des Zeitraums die Menge an Wirkstoff größer ist als die Menge, die von dem Hautbereich absorbiert werden kann;
- c) einen Vorrat für das Verstärkungsmittel, der ebenfalls über den Zeitraum mit der Grundläche in Verbindung steht, und
- d) ein die Freigabegeschwindigkeit des Verstärkungsmittels steuerndes Mittel umfaßt, um die Geschwindigkeit, mit der das Verstärkungsmittel an die Grundfläche geliefert wird, über einen wesentlichen Teil des Zeitraums konstant zu halten,
dadurch gekennzeichnet, daß die Abgabegeschwin
digkeit für das Verstärkungsmittel
- (i) unter der maximalen Geschwindigkeit liegt, mit der der Hautbereich imstande ist, das Verstärkungsmittel zu absorbie ren, und
- (ii) ausreichend hoch ist, um die Durchlässigkeit des Hautbe reichs soweit zu erhöhen, daß der Wirkstoff mit einer Geschwin digkeit absorbiert wird, die einen therapeutisch wirksamen Ge halt an Wirkstoff in dem Blut des Patienten erzeugt.
2. Dosierungseinheit nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß die Grund
fläche ein für den Wirkstoff und das Verstärkungs
mittel durchlässiges Kontaktklebemittel umfaßt,
mit dessen Hilfe die Dosierungseinheit an der
Haut befestigt werden kann.
3. Dosierungseinheit nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß der
Vorrat an Wirkstoff und der Vorrat an Ver
stärkungsmittel miteinander vermischt sind und
sich in einem gemeinsamen Reservoir befinden.
4. Dosierungseinheit nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß der
Vorrat an Wirkstoff und der Vorrat an Verstärkungs
mittel in getrennten Reservoirs enthalten sind.
5. Dosierungseinheit nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß das die
Abgabegeschwindigkeit des Verstärkungsmittels
steuernde Mittel eine Diffusionsmembran ist, die
sich zwischen dem Vorrat des Verstärkungsmittels
und der Grundfläche befindet und durch die das
Verstärkungsmittel hindurchgehen muß, um die Grund
fläche zu erreichen.
6. Dosierungseinheit nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, daß die
Geschwindigkeit, mit der das Verstärkungsmittel
an die Grundfläche geliefert wird, größer ist
als die Geschwindigkeit, bei der die Absorptions
geschwindigkeit des Wirkstoffs durch den Haut
bereich mit zunehmender Menge an Verstärkungs
mittel nicht mehr nennenswert zunimmt.
7. Dosierungseinheit nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, daß sie Östradiol in ge
liertem Ethanol dispergiert enthält und das Verstärkungsmittel
mit einer Geschwindigkeit von 100 bis 800 µg/h ·cm2 Hautbereich
abgegeben wird.
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