DE3231238A1 - Verfahren und vorrichtung zur herstellung von graphitfluorid durch direkte umsetzung von kohlenstoff und fluorgas - Google Patents
Verfahren und vorrichtung zur herstellung von graphitfluorid durch direkte umsetzung von kohlenstoff und fluorgasInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung
von Graphitfluorid durch heterogene direkte Umsetzung eines festen Kohlenstoffs mit Fluorgas sowie eine Vorrichtung zur
Durchführung dieses Verfahrens.
Graphitfluoride werden im allgemeinen durch die Formel (CF )
ausgedrückt, wobei (CF) und (c^f) typische Beispiele von
Graphitfluoridon sind, von denen bereits feststeht, dass sie als
beständige feste Vorbindungen existieren. Diese Graphitfluoride
haben zum Beispiel als Schmiermittel, aktives Material für Elektrolytzellen, Wasser- und Öl-Repellents und als Mittel gegen
Verunreinigung Eingang in die industrielle Verwendung gefunden. Es besteht jedoch noch eine starke Nachfrage nach einem verbesserten
Verfahren zur Herstellung dieser Graphitfluoride in grossem Maßstab.
Z\ir Zeit wird Graphitfluorid vor allem durch heterogene direkte Ur
setzung zwischen Kohlenstoff und Fluorgas hergestellt, wie sie durch die folgenden Gleichungen wiedergegeben wird:
2nC(s) + nF2(g) >
2(CP)n(s) (l)
>+nC(s) + nF2(g) ^ 2(C2P)n(s) (2)
wobei die in Klammern angegebenen s und g feste Phase bzw. Gasphase
bedeuten. Die Reaktion nach den Gleichungen (1) und (2) sind beide exotherm.
Es ist jedoch üblich, dass einige Nebonreaktionen beide der
Reaktionen nach Gleichungen (l) und (2) begleiten. "Em Fall der
Reaktion von Gleichung (1) ztam Beispiel finden die folgenden
Reaktionen statt, wenn die Reaktion (l) fortschreitet:
3nC+ + nCF4t (3)
C+ + 2F2 ^ CF^ (k)
2
wobei C Aktivkohle bedeutet.
wobei C Aktivkohle bedeutet.
!::;-../'LJ=:;=-b.::.' 323123a
Die Reaktion von Gleichung (H) orzoufjt sine besonders grosso
Menge Reaktionswärme, da die Bildungswürmo ΔΗ von CV1 bei
dieser Reaktion -46,7 Kcal je Mol beträgt und daher die Temperatur
des Reaktionssystems deutlich erhöht. Folglich wird die Reaktion (3) weiter beschleunigt, was eine Erhöhung der Reaktion
(4) zur Folge hat, und schliesslich erfolgt eine explosionsartig schnelle und heftige Zersetzung der gesamten
Graphitfluoride in dem Reaktionssystem. Neben dom Problem dieser Nebenreaktionen läuft manchmal, abhängig von den Eigenschaften
des Kohlenstoffmaterials, die Reaktion der Gleichung (1) nicht
glatt ab, und es findet stattdessen eine andere Reaktion statt, die durch die folgende Gleichung wiedergegeben wird:
C + 2F2 ^ CF4f (5)
Diese Reaktion ist auch deutlich exotherm, und daher wird eine Iv'ärmestauung in dem Reaktionssystem verursacht.
Das Ergebnis der oben erwähnten explosionsartigen Zersetzung des fluorierten Kohlenstoffs ist nicht immer auf den Verlust dos
gesamten Verfahrensproduktes begrenzt: manchmal wird das Reak—
tionsgefäss durch die explosionsartige Zersetzung ernsthaft beschädigt. Daher ist es bei der industriellen Herstellung eines
Graphitfluorids durch Umsetzung von festem Kohlenstoff, wie
zum Beispiel pulverförmigem oder granuliertem Graphit, mit Fluorgas wichtig, eine lokale WärmeStauung zu verhindern, die
durch die oben beschriebenen exothermen Reaktionen in der feston Phase des Reaktionssysteins erzeugt wird.
Herkömmliche Verfahren für die Herstellung von Graphit fluoriden schliessen sowohl einen Chargenbetrieb ein, box dem Fluorgas
durch einen Reaktor geführt oder zirkuliert wird, in dem ein Kohlenstoffmaterial angeordnet ist, als auch einen kontinuierlichen
Betrieb ein, bei dem sowohl Fluorgas als auch ein puderförmiges oder granuliertes Kohlenstoffmaterial kontinuierlich in einen
geeignet konstruierten Reaktor, wie zum Boispiel einen Drehrohrofen, eingeführt werden« Xn jedem Verfahren wird eine rotierende
odor vibriorondo Kraft auf das Kohlenstoffmaterial während der
Reaktion ausgeübt, um dio Hoalctionswärmo von der festen Phase '
dos Reaktionssystems abzuleiten und um ebenso einen wirksamen Kontakt des Pluorf?ases mit dem pulverförmigen oder granulierten
Kohlenstoffmaterial zu bewirken» Dieses Aufrühren des Kohlenstoffmatcrials
kann jedoch nicht als voll wirksam angesehen worden, da die herkömmlichen Vex-fahren häufig an einer Zersetzung
dos gebildeten Graphitfluorids leiden.
Aufgabe dor vorliegenden Erfindung ist es, ein verbessertes Verfahren
zur Herstellung eines Graphitfluorids zu schaffen durch
hotoror;one direkte Umsetzung von festem Kohlenstoff und Fluorgas,
bei dem eine lokale Stauung der Reaktionswärme effektiv verhindert werden kann, so dass die beabsichtigte Umsetzung durchgeführt
werden kann, ohne die Möglichkeit einer deutlichen Zersetzung dos gebildeten Graphitfluorids.
Kino woitore Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin,
eine neue Vorrichtung zur Durchführung des erfindungsgemässen
Verfahrens xru schaffen.
Die Erfindung sieht ein Verfahren zur Herstellung eines Graphitfluorids
durch heterogene direkte Umsetzung von festem Kohlenstoffrnaterial
mit Fluorgas vor, und ist dadurch gekennzeichnet, dass ein Kohlenstoffmaterial in Form von relativ kleinen Stücken
in einem mit einer Vielzahl von Öffnungen versehenen Behälter gehalten wird, so dass das Kohlenstoffmaterial eine Schicht in
dom Bohnltor bildet, dass der Behälter in einem Roaktionsgefäss
gehalten wird, so dass Gasdurchgänge um den Behälter verbleiben, und dass das Kohl ens tof immaterial in dem Behälter erhitzt
wird, und gleichzeitig ein Fluorgas durch die Gasdurchgänge in dem Roaktionsgefäss zwangsweise geführt wird, ohne dass das
Kohlenstoffmaterial in dem Behälter aufgerührt wird. Die Öffnungen
des Behälters sind in dem gesamten Bereich so verteilt und so gross, dass ein Teil des Fluorgases durch die Schicht des
Kohlenstoffmaterials in dem Behälter dringt.
Das erfindungsgomässe Verfahren ist besonders geeignet zur Herstellung
eines Graphitfluorids der Formel (CF ) , in der χ im
TC Tx
Bereich von 0,1 bis l,h liegt.
Als Grundlage der vorliegenden Erfindung ist gefunden worden, dass ein in der oben beschriebenen hot©rogenon direkten Umsetzung
hergestelltes Graphitfluorid sehr häufig einer schnellen
Zersetzung xonterliegt, wenn der fluorierte Kohlenstoff oder
die Mischung des fluorierten Kohlenstoffs und des Ausgangs— kohlenstoffs stark gerührt worden oder mechanischen Schocks
oder Vibrationen unterworfen werden, und dass die Wahrscheinlichkeit der Zersetzung überraschend gering wird, wenn das Kohlenstoffmaterial
und der gebildete Fluorkohlenstoff während der Umsetzung stillgehalten werden, selbst wenn die wichtigen
Faktoren, wie die Reaktionstemperatur, der Partialdruck des Fluorgases in dem Reaktor und die Menge des Kohlenstoffmaterials
in dem Reaktor, unverändert bleiben. Daher wird in dem erfindungsgemässen
Verfahren die Fltiorierungsreaktion durchgeführt,
ohne dass das Kohlenstoffmaterial gerührt oder bewegt wird,
indem das Fluorgas um das in einem Behälter gehaltene Kohlenstoff
material herumgeleitet wird.
Das Weglassen des Rührens bzw. Bewegens des Kohlenstoffmaterials
während der Reaktion ist jedoch nicht praktikabel, wenn nicht das Problem der Wärmestauung in dem Kohlenstoffmaterial gelöst
wird. Die vorliegende Erfindung hat dieses Problem durch, ein erfinderisches Verfahren gelöst. Da die in Rede stehende
Umsetzung, wie oben beschrieben, stark exotherm ist, wird angenommen, dass eine starke Konvektion der durch die Umsetzung
erzeugten Wärme stattfinden wird um die fluorierten■Kohlenstoffteilchen
herum. Tatsächlich findet die erwartete Wärmekonvelction nicht leicht statt in dem Kohlenstoffmaterial, wenn es
ruhig gelassen wird, und die Wärmestauung führt zu einem starken
Ansteigen der Temperatur des teilweise fluorierten Kohlenstoffmaterials und führt häufig zu einer stürmischen Zersetzung
des fluorierten Kohlenstoffs. Es ist gefunden worden, dass die erwartete Wärmekonvektion unterdrückt wird, da das in das
Z3 8
Innoro dos Kohlonstoffmatorials, das in einem Rohäufton Zustanc
der Reaktion unterworfen wird, hineingedrückte Fluorgas nicht glatt fliesst und um die fluorierten Kohlenstoffteilchen herum
still steht. Beim erfindungsgeraässen Verfahren dringt ein Teil
des Pluorgases, das durch die Gasdurchgänge in dem Reaktor
zwangsweise geführt wird, glatt durch die Schicht dos Kohlenstoffmaterials
in dem Halter, der in dem gesamten Bereich viele ausreichend grosse öffnungen aufweist. Polglich findet
eine effektive Wärrnekonvektion selbst im Inneren der Kohlen—
stoffmaterialschicht statt, und daher wird die Wärme wirksam von der Schicht des Kohlenstoffmaterials auf das entlang der
äusseren Oberflächen der Schicht des Kohlenstoffmaterials fliossende Fluorgas übertragen.
Das erfindungsgemässe Verfahren kann entweder absatzweise oder
kontinuierlich durchgeführt werden. Im Falle des Charr;enbetriebs
ist eine bevorzugte Ausführungsform des Halters für
das Kohlonstoffmaterial ein relativ flacher, oben geöffneter
Kasten, dor entweder aus einem Sieb oder einem perforierten Blech aus einem Metall, das mit Fluorgas bei hohen Temperaturen
verträglich ist, wie z.B. Nickel, Aluminium oder Monelnietall,
hergestellt ist. Im Fall eines kontinuierlichen Verfahrens ist
es bevorzugt, ein Transportband zu verwenden, dessen Band aus einem Drahtsieb aus Nickel oder einem anderen Metall hergestell
ist. Jn jedem Fall leidet dieses Verfahren nicht unter der Zersetzung
dos fluorierton Kohlenstoffs und ist ganz wirksam für
die gi ο i chinp'HBigo Au fVochterhaltung der beabsichtigten Reaktinnstoinporatur
in jedem Teil des Kohlenstoffmaterials während
dor Reaktion. Aussorden) worden bei diesem Verfahren die chemischen
Zusammensetzungen sowohl der festen Phase als auch der
Gasphase des Roaktionssystoms sehr gleichmässig, und folglich
ist es möglich, ein gewünschtes Graphitfluorid mit hoher Einheitlichkeit
der Qualität zu erhalten. Als ein weiterer Vorteil, der beim Vormeiden der Bewegung des Kohlenstoffmaterials
erzielt wird, bleibt das Innere des Reaktors frei von Kohlenstoff staub, der nicht nur verunreinigt, sondern auch der glatter
fXrrchd ringung des Fluorgases durch die Schicht des Kohlenstoff-
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materials abträglich ist.
Eine Qrfindungsgemässe Vorrichtung für rlio Vorwondung in dom
oben beschriebenen Verfahren enthält vcninstons oinon mit einer
Vielzahl von Öffnungen versehenen Behälter, um darin eine
Schicht eines Kohlenstoffmatoriuls in Form von relativ kleinen
Stücken zu halten, ein Roaktdonsgofäss, das einen oder mehrere
Halter so fassen kann, dass Onsdtirchgünge um jeden Halter hrrum
freibleiben, eine Heizvorrichtung zum Aufheizen des "Inneren des
Reaktionsgefässes und eine Vorrichtung für das zwangsweise
Durchführen eines Fluorgases durch die Gasdurchgänge in dem Reaktionsgefäss. Die Öffnungen jedes Halters sind in dem gesamten
Bereich so verteilt und so gross, dass ein Teil des Fluorgases durch die Schicht des Kohlenstoffmaterials in jedem Halter
dringt,
Fig. 1 ist ein schematischer senkrechter Längsschnitt durch eine erfindungsgemässe Vorrichtung für den Chargenbetrieb
;
Fig. 2 ist ein Querschnitt längs der L.inie 2-2 in Fig. .1 und
Fig. 3 ist eine schemel ti sehe Darstellung einer erfindungsgemässen
Vorrichtung für den kontinuierlichen Betrieb.
Die Fig. 1 und 2 zeigen eine Ausführungsform der erfindungsgemässen
Vorrichtung zur Durchführung des erfindungsgemässen Verfahrens im Chargenbetrieb.
Diese Vorrichtung oder dieser Reaktor hat eine horizontal sich
erstreckende zylindrische Aussonwand 10, die von einer zylindrisch
angeordneten Heizvorrichtung 12 umgeben ist. Jn dem
durch die ätissere Wand 10 umgebenen Raum ist ein Reaktionsgefäss
Ik in Form eines hohlen Prismas angeordnet, das sich horizontal erstreckt und einen viereckigen Querschnitt hat.
Der Reaktor hat eine Endwand 16 und am gegenüberliegenden Ende
eine Tür 18, um sowohl die Eingabe eines Ausgangsmaterials als auch die Ausgabe des Produktes durch diese Tür 18 zu ermöglichen.
Eine Vielzahl von Kühlrohren 20 Rehen durch die Endwand l6
und erstrecken sich horizontal in dem zwischen der zylindrische Aussenwand 10 und dom inneren Reaktionsgefäss I^ gebildeten
Raum. Eine Gasleitung 22 zur Zuführung eines Fluorgases in den Reaktor goht durch dio Endwand l6 und öffnet sich in den
Reaktor in kurzem Abstand von der Endwand l6. An dem der Endwand
l6 zugewandten Ende ist das Renktionsgefäss 1^i mit einem
Ventilator 2k versehen, \ivn ein Gas zwangsweise durch das Reaktionsgefäss
l't von dom entgegengesetzten Ende in Richtung Venti
lator Zh fliessen zu lassen. Die Velle des Ventilators 2h geht
durch die Endxrand l6 und ist mit einer Dichtung 26 versehen.
Zusätzlich ist der Reaktor mit einer äusseren Leitung 28 für eine Gaszirkulation vorsehen, wobei das eine Ende dieser Leitun
28 sich in den Raum zwischen der äusseren Wand 10 und dem inneren Reaktionsgefäss lh in einem Endbereich in der Nähe der
Endwand l6 öffnet, und sich das andere Ende der Leitung 28 in denselben Raum am ent/^egongesetzten Ende in der Nähe der Tür 18
öffnet. Ein Ventilator 29 ist in dieser Leitung 28 angeordnet,
um ein Gas durch diese Leitung 28 in Richtung der linken Hälfte
in Fig. 1 fliessen zu lassen.
Ein nicht dargestelltos Kohlenstoffmaterial, das zu fluorieren
ist, ist in diesem Reaktor angeordnet, indem relativ flache kastonfÜrmige Behälter 30 verwendet werden, Jeder Materialbe—
halter '}0 ist am oberen Ende offen und ist in dieser Ausführung
form aus einem Sieb aus Nickeldraht hergestellt. In dem Reaktio gcfäss l'l sind eine Vielzahl von Stützen 32 an den Seitonwänden
befestigt, um die Materialbehälter 30 zu tragen, die in das
Keaktionsgefäss 1^t horinzontal in Art eines ZA>rei-Etagen-Gestell
eingesetzt sind. Die .Stützen 32 sind so angeordnet, dass
Zwischenräume 3'+ zwischen den beiden Behältern 30, zwischen dem
oberen Behälter 30 und der Decke des Reaktionsgefässes lh sowie
zwischen dom unteren Behälter 30 und dem Boden des Reaktionsgefässes
lh frei bleiben. Diese Zwischenräume 3h werden durch
dio Wirkung des oben erwähnten Ventilators 2^f zu Gasdurchgängon.
- I3 -
Als Alternative zu der Verwendung eines Drahtsiobos kann das
Material der Behälter 30 aus einem Nickelblech oder einem
Aluminiumblech in Fällen, bei denen die Roaktionstemporutur
in dem Reaktor unterhalb etwa '(00 C liefet, hergestellt sein
und mit einer /jrossen Zahl von Öffnungen versehen sein. Tn
jedem Fall werden in dem Bodon und joder Seitenweind jedes
Behälters 30 so viel Öffnungen wie möglich und so grosso Öffnungen
wie möglich vorgesehen mit der Massgabe, dass die Teilchen oder Körner des in dem Behälter 30 enthaltenen Kohlenstoffmaterials
nicht durch die Öffnungen fallen sollten. Gegebenenfalls können die Seitenwände des Reaktionsgefässes lh mit
Öffnungen versehen sein, und/oder die Breite jedes Behälters kann so gewählt sein, dass ein Raum zwischen dem Behälter 30
und jeder Seitenwand des Reaktionsgefässes l't gebildet wird.
Es gibt keine besondere Begrenzung bezüglich der Art des in dem erfindungsgemässen Verfahren verwendeten Kohlenstoffmaterials,
und es kann entweder amorpher Kohlenstoff oder kristalliner Kohlenstoff verwendet werden. Naturgraphit, synthetischer
Graphit, Petrolkoks, Ruß und Aktivkohle können als typische Beispiele für zweckmässige Kohlenstoffmaterialien genannt werden,
l'as die Form des Kohlenstoffmaterials betrifft, ist lediglich
erforderlich, dass das Kohlenstoffinaterial in relativ kleine Stücke, üblicherweise in Stücke kleiner als etwa 10 mm,
zerteilt ist. Die kleinen Stücke dos Kohlonstoffmaterials
können z.B. kugelförmige odor anders geformte Körner, Blöcke, Klumpen, Schuppen oder Pulverteilchen sein. Es ist auch möglich,
ein relativ feines Kohlenstoffpulver zu verwenden, wobei es jedoch in diesem Fall bevorzugt ist, dass die mittlere
Teilchengrösse des Kohlenstoffpulvers nicht kleiner als etwa 50 /um ist, um die Zersetzung des fluorierten Kohlenstoffs zu
verhindern.
Bei Verwendung des Reaktors der Fig. 1 und 2 wird als erster Schritt des Fluorierungsverfahrens das Kohlenstoffmaterial in
die noch ausserhalb des Reaktors befindlichen Materialbehälter 30 eingefüllt, so dass das Kohlenstoffmaterial in jedem
Behälter 30 eine Schicht mit geeigneter und praktisch gleichmässiger
Dicke bildet. Obwohl die Leistungsfähigkeit des Verfahrens
ansteigt, wenn die Dicke der Kohlenstoffschicht in
jedem Behälter 30 grosser wird, steht eine unbegrenzt oder unvernünftig grosse Dicke der Schicht des Kohlenstoffmaterials
in Gegensatz zu der Absicht, eine Stauung der Reaktionswärme in der Kohlenstoffschicht durch Ausnutzung der Wärmekonvektion
um und auch innerhalb der Kohlenstoffschicht zu verhindern.
Obwohl sich die obere Grenze eines geeigneten Bereichs für die Dicke in Abhängigkeit von der Form des Kohlenstoffmaterials
ändert, ist es bevorzugt, dass die Dicke unterhalb etwa 150 mm
liegt, wenn das Kohlenstoffmaterial in Form von relativ grossen
Stücken, wie z.B. Körner, Klumpen oder Flocken, vorliegt, die obere Grenze liegt jedoch unterhalb etwa JO mm, wenn das
ICohlenstof finaterial ein Pulver ist.
Dann werden die MaterialbehKlter 30 in das Reaktionsr-efass Ik
eingesetzt und die Tür 18 geschlossen. Es ist selbstverständlich, dass die dargestellte zwei-etagige Anordnung der Material
behälter 30 keine Begrenzung: darstellt .Falls erwünscht, kann
das Reaktionsgefäss lh so konstruiert sein, dass es nur einen
MatGrialbehälter oder drei bis fünf Materialbehälter in einer
viel—etagigen Anordnung aufnimmt.
Als nächstes wird das Fluorgas in den Reaktor eingeleitet unter
Verwendung der Leitung 22, und die Heizeinrichtung 12 wird
betrieben, um die Temperatur in dem Reaktionsgefäss 14 auf ein
vorbestimmtes Niveau zu erhöhen, das im allgemeinen im Bereich von etwa 200 C bis etwa 550 C liegt. Während der Fluorierungsreaktion
wird die Zufuhr von Fluorgas in den Reaktor fortgesetzt, und die Temperatüren der Heizeinrichtung 12 und der
Kühlrohre 20 werden gesteuert, um die beabsichtigte Reaktionstemperatur in dem Reaktionsgefäss lh aufrechtzuerhalten.
Es ist möglich, praktisch reines Fluorgas von beliebigem Ursprung zu verwenden. Zum Beispiel kann Fluorgas verwendet werden,
das durch übliche Elektrolyse einer Mischung von Kaliumfluorid und Fluorwasserstoff erhalten wurde, oder es kann ein
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rektifiziertes Fluorgas verwendet werden, das im Hand öl
abgefüllt in Gasflaschen erhältlich ist. Zur Steuerung der
Geschwindigkeit der Reaktion ist es jedoch mehr vorzuziehen, ein verdünntes Fluorgas zu verwenden, das zum Beispiel 30 bis
50 c/o eines inaktiven Gases, wie z.B. Stickstoff oder Helitim,
enthält.
Die Reaktionsternperatur wird in Abhängigkeit von der Art und
der Form des Kohlenstoffmatorials und auch von der chemischen Zusammensetzung des herzustellenden Graphitfluorids unterschiedlich
bestimmt. In den Fällen der Herstellung von (OOF)
liegt ein geeigneter Bereich der Reaktionstemperatur etwa
zwischen 300 C und etwa 500 C. Tn den Fällen der Herstellung
von (CF) verbreitert sich der geeignete Boreich der Reaktionstemperatur und reicht von etwa 200 C bis etwa 550 C.
Falls erwünscht, kann der fluorierte Kohlenstoff in dem Reaktionsgefäss lh kristallisiert werden, indem die Temperatur
in dem Reaktionsp-efäss lh bis etwa 600 C nach Abschluss der
Fluorierungsreaktion erhöht wird.
Das durch die Leitung 22 in den Reaktor eingeführte Fluorgas fliesst in den Raum zwischen der äusseren Wand 10 des Reaktors
und dem Reaktionsgefäss lh nach links in Fig. 1, wie durch Pfeile angedeutet, und fliesst in das Tioakti onsgefnss lh
von dessen linker Öffnung ein. Dann fliesst das Fluox-gas durch
die Gasdurchgänge Jh in dem Reaktionsgefäss lh nach rechts in
Fig. 1 durch die Saugwirkung des Ventilators 2h, Da das Kohlenstoffmaterial in den Behältern 30 der oben beschriebenen
Bauart enthalten ist, dringt ein Teil des fliessenden Fluorgases leicht in das Innere der Schicht des Kohlenstoffmaterials in
jedem Behälter 30 ein, so dass das f;esamte Kohlenstoffmaterial
während der Zirkulation des Fluorgases für eine ausreichende Zeitspanne mit dem Fluorgas in Kontakt kommt» Das durch die
Wirkung des Ventilators Zh aus dem Reaktionsgefäss lh fliessende
Fluorgas tritt wieder in den Raum zwischen dem Reaktionsgefäss l4 und der äusseren Wand 10 ein, so dass sich die oben
beschriebene Zirkulation zusammen mit einem nachfolgend züge-
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führten Teil dos Fluorgases wiederholt. Ein Teil dos zirkulierenden
Fluorgases fliesst durch die äussere Leitung 28 durch
die Wirkung des Ventilators 29» um durch die Öffnung in dem
linken Endbereich wieder in den Reaktor zu fliessen, Durch die Fortsetzung dieser Art von zwangsweiser Zirkulation des Fluorgases,
während der die Temperatur in dem Reaktionsgefäss lh
auf einem geeigneten Niveau, wie oben erwähnt, gehalten wird, kann die beabsichtigte Fluorierungsreaktion vervollständigt
werden, ohne dass sie unter einer Stauung der Reaktionswärme in dem Kohlenstoffmaterial während der Reaktion leidet. Wie
leicht zu verstehen ist, wird die Fliessgeschwindigkeit des Fl.uoi-gn.ses in dom Reaktionsgefüss Xh auf eine geeignete Höhe
einroguliort, da eine üborinässig hohe Fliessgeschwindlieit
ein Aufschwimmen und Verstreuen des in den Behältern JO enthaltenen
Kohlenstoffinaterials verursacht.
Es ist möglich, die Leistungsfähigkeit der Freisetzung der
in der Kohlenstoffschicht in jedem Behälter 30 erzeugten
Wärme in das zirkulierende Fluorgas zu erhöhen, indem eine Anzahl von kleinen Stücken eines Metalls, das mit dem Fluorgas
bei hohen Tempes^a türen verträglich ist, wie z.B. Nickel,
Aluminium oder Monelmetall, in die Kohlenstoffschicht gelegt
wi rd *
Nach Abschluss der Fluorierungsreaktion, der gegebenenfalls ein Erhitzungsschritt zum Kristallisieren folgt, wird der
restliche Teil des Fluorgases aus dem Reaktor entladen, indem eine Vakuumpumpe verwendet wird, und die Halter 30 mit dem
Graphitfluorid werden aus dem Reaktor durch die Tür 18 herausgenommen.
3 ^ei.p»"k eine Ausführungsform der erfindungsgemässen Vorrichtung
zur Durchführung des erfindungsgemässen Verfahrens im kontinuierlichen Botrieb,
Im wesentlichen ist die Vorrichtung der Fig. 3 hergestellt aus
einem geschlossenen Reaktor 40, einem in dem Reaktor kO ange-
323123a
ordneten Förderband k2 und einem Gaskreislauf, um oin erhitztes
Fluorgas durch den Reaktor ^O zu zirkulieren. Das Band dos
Förderers hZ ist aus einem Sieb aus Nickeldraht hergestellt,
und in dieser Ausführungsform dient dieses Förderband als einerfindungsgemässer
Materialbehälter. An dorn linken Ende ist
das Förderband hZ mit einer Zuführvorrichtung hh für das
Kohlenstoffmaterial versehen, und as ist eine Sammelvorrichtung k6 für den Austran des fliiorierten Kohlenstoffs vorgesehen.
Das Innere des Reaktors ho ist in einen linken Abschnitt 45,
der als Vorheizzone bezeichnet wird, einen mittleren Abschnitt ^7» der als Reaktionszone bezeichnet wird, und in
einen rechten Abschnitt h9 eingeteilt, der als Kühlzone bezeichnet
wird· Die Vorheizzone k5 ist mit einem Heissluftkreislauf
52 ausgestattet, der einen Wärmetauscher 5^ und
einen Ventilator 56 einschliesst. Die Reaktionszone hf ist
mit einem Fluorgaskreislauf 60 versehen, der eine Zuführleitung 62 für Fluorgas, einen Wärmetauscher 6Ί und einen
Ventilator GG einschlicsst, ho dass ein erhitztes Pluorgas,
das, wie oben bereits erwähnt, ein verdünntes Fliiorf-as sein
kann, kontinuierlich durch diese Zone Hf entlang dor Bove{jun,r:srichtung
des Förderbandes fliosst. Die Kühlzone ^9 ist
mit einem Kaltgaskreislauf 72 ausgestattet, der einen Wärmetauscher
7^ und einen Ventilator J6 einschliesst.
üi einem kontinuierlichen Fluorierungsverfahren, bei dem
die Vorrichtung der Fig. 3 ve**wendet wird, wird das Kohlenstoffmaterial
(nicht dargestellt) in Form von kleinen Stücken kontinuierlich auf das Förderband h2 gegeben, das sich nach
rechts in Fig, 3 mit einer relativ langsameii Geschwindigkeit,
wie z.B. 10 bis einige 100 mm pro Stunde, bewegt, so dass cine
Schicht des Kohlenstoffmaterials mit relativ kleiner Dicke auf dem Förderband gebildet wird, Jn dor Vorheizzone '15 wird
das Kohlenstoffmaterial auf dem Förderband h2 auf die Höhe
der beabsichtigten Reaktionstemperatur erhitzt. Das erhitzte
Fluorgas wird fortgesetzt durch die Reaktionszone hf und
den äusseren Gaskreislauf 60 zirkuliert, um dadurch die beab—
sichtjgto Roaktionstornporatur in dor Realctionszono '47 aufrecht
zuerhalten, Die Reaktionszone 47 is* ausreichend lang, um die
beabsichtigte Fluorierungsreaktion zwischen dem in diese Zone 47 eingeführten Kohlenstoffmaterial und dem Fluorgas zu
Ende zu führen, bevor das Kohlenstoffmaterial über die gesamte Länge dieser Zone 47 gewandert ist. Natürlich wird das Förderband
42 ohne Vibrationen betrieben, und die Fliessgeschwindigkeit
des Fluorgases wird in der oben beschriebenen Art gesteuert. In der Kühlzone 4 9 wird das Graphitfluorid auf dem Förder
band bis etwa 100 C oder darunter gekühlt, bevor es den Eingang des Kollektors 46 erreicht.
Falls erwünscht, kann die Reaktionszone 47 in dieser Vorrichtung
in zwei oder drei Abteilungen unterteilt werden, um unterschiedliche Reaktionstemperaturen in den betreffenden
Abteilungen aufrechtzuerhalten.
Vas die Baumaterialien für die erfindungsgemässe Vorrichtung
betrifft, so ist es geeignet, entweder Nickel oder Monelmetall für Teile zu verwenden, die hohen Temperaturen über etwa 400 C
ausgesetzt sind, und Aluminium für Teile zu verwenden, die Temperaturen von etwa höchstens 300 bis 400 C ausgesetzt sind.
Für Teile, die nicht über etwa 150 C erhitzt werden, können
verschiedene Materialien, wie z.B. normaler Stahl, rostfreier Stahl, Kupfer, Messing, Teflon und Fluorkautschuk, verwendet
werden.
Dia Erfindung wird anhand der folgenden Beispiele näher erläutert
.
Ein in diesem Beispiel verwendeter Materialbehälter hatte die Form eines oben offenen Kastens und war aus einem Drahtsieb
aus Nickel mit Öffnungen von 0,10 mm hergestellt. Dieser Behälter war 100 mm breit, 200 mm lang und 200 mm hoch. Ein
schachteiförmiger Reaktor zur Aufnahme dieses Behälters war
aus einem Nickelblech hergestellt und mit einer Heizvorrichtung
und einer Einrichtung zum Zirkulieren des Fluorgases versehen. Die inneren Abmessungen dos Reaktors betrugen UüO mm
in der Breite, 500 mm in der Lunge und 'lOO mm in der Höhe.
Als Ausgangsmaterial wurden 1200 g oines granulierten synthetischen
Graphits mit etwa 1 bis 2 mm Komgrösse in den Materialbehälter
gegeben und bildete in diesem Behälter eine 75 mm
dicke Schicht von granuliertem Graphit, Dann wurde der Halter in den Reaktor gestellt und eine Mischung mit gleichem Volumen
von Fluorgas und Stickstoffgas kontinuierlich in dem Reaktor mit einer Fliessgeschwindigkeit von 100 cm/sec zirkuliert,
während die Heizvorrichtung betrieben wurde, um die Temperatur des Graphits in dem Reaktor auf 350 bis 400°C zu halten. Die
Umsetzung von Graphit und Fluor in dem gemischten Gas wurde zu Ende geführt, indem das' Heizen und die Gaszirkulation h5 Stunden
fortgesetzt wurde, ohne dass irgendein Anzeichen von Zersetzung des gebildeten Graphitfluorids beobachtet wurde. Das
Produkt dieses Verfahrens betrug 2 U60 g von (coF) , das in
dem Behälter als eine etwa 150 mm dicke Schicht verblieb.
Ein Materialbehälter, der in der Form und den Abmessungen mit dem in Beispiel 1 verwendeten identisch war, wurde hergestellt,
indem ein Drahtsieb aus Nickel mit Öffnungen von 0,07 ^m ververwendet
wurde.
Als Ausgangsmaterial wurden 500 g Petrolkoks mit etwa 1 bis
5 mm ICorngrb'sse in den Materialbehälter gegeben und bildeten dort eine etwa 25 mm dicke Schicht. Dann wurde der Behälter in
den Reaktor gestellt, wie in Beispiel 1 beschrieben, und eine Mischung gleichen Volumens von Fluorgas und Stickstoffgas
wurde kontinuierlich in dem Reaktor mit einer Fliessgeschwindigkeit
von 100 cm/sec zirkuliert, während das Material in dem Behälter auf einer Temperatur von 200 bis 35O°C gehalten
wurde. Die Fluorierungsreaktion wurde zu Ende geführt, indem das Erhitzen und die Gaszirkulation 70 Stunden lang fortge-
setzt wurde, ohne dass ia^gendoin Anzeichen von Zersetzung
des gebildeten Graphitfluorids beobachtet wurde. Das Produkt dieses Verfahrens war 1250 g (CF) , das in dem Behälter als
eine etwa 125 mm dicke Schicht verblieb.
Das Verfahren von Beispiel 1 wurde nur darin abgeändert, dass das granulatförmige Material während der Reaktion kontinuierlich
gerührt wurdo, indem ein absichtlich hinzugefügter Rührer mit einer Geschwindigkeit von 10 rpm betrieben wurde.
Die Reaktion schritt bis zur Fluorierung von etwa 90 c/o des
Graphits zu (CpF) fort, obwohl einmal ein© schwach detonieren
fZ- Il
Zersetzung eines Teils des fluorierten Kohlenstoffs im Laufe dieser Zeit beobachtet wurde. Als die Umwandlung 90 [Ό erreicht
hatte, erfolgte dennoch eine spontane und augenblickliche Zersetzung in Form einer Explosion der gesamten Menge des
gebildeten Gi"aphit fluor ids.
Als dieses Verfahren unter Abänderung der Roaktionsbedingungen
wiederholt wurde, um (CF) zu erhalten, erfolgte λ'-ierrnal in
zeitlichen Abständen eine schwach detonierende Zersetzung eine Teils des fluorierten Kohlenstoffs, bevor die Umwandlung etwa
90 r!o dos Graphits betrug, und als die Umwandlung 95 ( rO erreicht
erfolgte eine stark explodierende Zersetzung der gesamten Menge des Graphitfluorids.
Das Verfahren von Beispiel 1 -wurde identisch durchgeführt,
bis die Umwandlung von etwa 95 ','■> des Graphits zu (C2F) betrug
Dann wurde eine Nickelkugel, die 100 g wog, von einer Höhe
von 500 mm auf die Mischung aus Graphitfluorid und dem nicht
umgesetzten Graphittoil fallengelassen, während die Mischung noch erhitzt und der Fluor/Stickstoffgasmischung ausgesetzt
war. Der Aufprall der fallengelassenen Kugel verursachte eine stark explodierende Zersetzung der gesamten Menge des Graphit-
fluoride.
Das gleiche Ergebnis wurde erhalten, wenn dns Vorfahren wioder—
holt wurde, indem die Roaktionsbedingungen so abgeändert wurden,
dass (CF) gebildet wurde.
Ein Reaktor, der in den Fig. 1 und 2 gezeigton Art für den
Chargenbetrieb wurde in allen diesen Beispielen verwendet.
Jeder der Materialbehältor "}0 in Form eines oben geöffneten
Kastens war aus einem Nickeldrahtsiob mit ÖPfmingen von
0,10 mm oder 0,07 mm hergestellt und hatte eine Breite von hOO min und eine Länge von 1000 min,-
In Beispiel 3 wurde das in Beispiel 1 erwähnte granulatformige
synthetische Graphit in jeden Halter 30 gegeben, der aus einem
Nickeldrahtsieb mit Öffnungen von 0,10 mm hergestellt war.
Die Menge des Graphits wurde so eingestellt, dass die Dicke der Graphitfluoridschicht in dem Behälter 30 nach Abschluss der
folgenden Reaktion 30 mm wurde. Tn diesem Beispiel wurden
fünf Behälter 30 in don Reaktor in Form eines fünf-etagdgon
Gestells mit vertikalen Abs t find en jeweils dazwischen eingesetzt.
Das Innere des Reaktors wurde auf 330 bis 420 C erhitzt und
auf dieser Temperatur gehalten, und eine Mischung mit gleichem Volumen von Fluorgas und Stickstoffgas wurde in dem Reaktor
mit einer Fliessgeschwindigkeit von 100 cm/sec zirkuliert. Die Reaktion wurde 70 Stunden lang fortgesetzt, wodurch die
gesamte Menge des Graphits zu (C?F) fluoriert war, ohne dass
irgend—ein Anzeichen von Zersetzting des Produktes beobachtet
wurde ο
In den Beispielen H bis 8 wurde als Ausgangsmaterial synthetischer
Graphit, ein pulverförmiger Naturgraphit und der in Beispiel 2 erwähnte Petrolkoks ausgewählt, und das Verfahren
von Beispiel 3 wurde abgeändert, indem von Fall zu Fall die Menge des Ausgangsmaterials in jedem Behälter 30 (d.h. die
Dicke der durch die Reaktion erhaltenen Graphitfluoridschicht),
323123a
dio Anzahl dor Bohiiltor 3^ i*i dom Reaktor, die l'liesspeschwindigkoit
dor Fluor/Stickstoffgasmischung, die Reaktionstemperatur
und/oder die Reaktionszeit wie in der folgenden Tabelle gezeigt abgeändert wurden, um entweder (C_F) oder
(CP) zu bilden. In jedem Beispiel wurde die beabsichtigte
Fluorierungsreaktion zu Ende geführt, ohne dass irgendein
Anzeichen von Zersetzung des fluorierten Kohlenstoffs beobachtet wurde.
Zum Vergleich wurde ein zusätzlicher Ansatz durchgeführt, bei dem die Parameter in dem Verfahren von Beispiel h etwas abgeändert
wurden, wie ebenfalls aus der Tabelle zu ersehen ist. Als die Umwandlung des Graphits zu dem Fluorid etwa
95 '/ο erreicht hatte, erfolgte eine spontane und heftige Zersetzung
der gesamten Menge des gebildeten Graphitfluorids. Es wird angenommen, dass dies auf die extrem starke Dicke
der Graphitfluoridschicht in dem Behälter 30 zurückzuführen
ist.
Die Boreiche der Temperatur in der Tabelle schliessen die
erhöhtem Toinp era türen nach der Reaktion zur Kristallisation
des Produktes ein.
Ausgangs material (mittlere Teilchen— grös s e) |
Dicke der gebildeten Graphit- fluorid- schicht (mm) |
Materialbehfiltor | Zahl | Fließge schwindig keit dos F0-N0 Gasοs (cm/sec) |
Roaktions- tomperatur (°c) |
Reaktions zeit (h) |
Produkt | |
Beispiel 3 | syntheti scher Gra phit (1-2 mm) |
30 . | Öffnungen dos Di-nht- siobos ( mm ) |
5 | 100 | 330 - 420 |
70 | <C2F)n |
Beispiel k | Il | 150 | 0,10 | 2 | 100 | 330 - 420 |
75 | Il |
Beispiel 5 | Il | 30 | 0,10 | 5 | 100 | 330 - 550 |
70 | Il |
Beispiel 6 | Natur graphit (6o/um) |
30 | 0,10 | 5 | 500 | 330 - 560 |
70 | Il I |
Beispiel 7 | Petrol koks (1-5 mm) |
30 | 0,10 | 5 | 100 | 200 - 350 |
70 | (CF)n |
Beispiel 8 | Natur— graphit (60 /um) |
30 | 0,07 | 5 | 100 | 400 - 550 |
40 | > 1 \ If % |
Ve r gle ichs— beispiel |
syntheti scher Graphit (1-2 mm) |
200 | 0,10 | 1 | 100 | 330 - 380 |
60 | I 1 vollstän-*.' dig zer-»'. setzt beim Stand ei'ner 95'^isei?' 'Tirr^— setzung ' ' |
0,10 |
3231239
Es wurde eine Vorrichtung der in Fig. 3 gezeigten Art für die
kontinuierliche Verfahrensführung verwendet. Das Band des
Förderbandes k2 war aus einem Sieb aus Nickeldraht mit Öffnungen
von 0,10 mm hergestellt und hatte eine Breite von 6θΟ m
und eine Länge von 6000 mm. Die Roaktionszone kj in der Vorrichtung
war JtOOO mm lang,und sowohl die Vorheizzone 45 als
auch die Kühlζone h9 waren 1000 mm lang.
Ein granulatförmiger synthetischer Graphit mit etwa 1 bis 2 mm
Korngrösse wurde kontinuierlich auf das Band des Förderbandes
aufgebracht, das mit einer Geschwindigkeit von 6θ mm je Stunde
in der Horizontalen betrieben wurde, so dass die Dicke der Graphitschicht auf dem Förderband konstant etwa 20 mm war,
und es wurde eine Mischung mit gleichem Volumen von Fluorgas und Stickstoff gas chirch die Re ak ti ons ζ one ^»7 mit einer lineare
Geschwindigkeit von 100 cm/sec zirkuliert. Das gemischte Gas war so aufgeheizt, dass eine Temperatur von 36Ο C aufrechterhalten
wurde, während es durch die Reaktionszone kj floss.
Durch dieses Vorfahren war es möglich, kontinuierlich (C2F)
in einer Menge von 1200 g je Stunde her-
zustollon, ohne dass eine Zersetzung des Produktes oder des
teilweise umgesetzten Materials auf dem Förderband h2 erfolgte,
Tn dor in Beispiel 9 verwendeten Vorrichtung wurde das Band
des Förderbandes h2. durch ein Band ersetzt, das aus einem
Sieb aus Nickeldraht mit Öffnungen von 0,07 mm hergestellt war. Während das Förderband Ί-2 mit einer Horizontalgeschwindigkeit
von 80 mm je Stunde betrieben wurde, wurde Petrolkoks mit etwa 1 bis 5 mm Korngrösse kontinuierlich auf das Förderband
k2 aufgebracht, so dass die Dicke der Koksschicht auf
dom Förderband konstant etwa 20 mm betrug. Das oben erwähnte gemischte Gas wurde auf 30° C erhitzt und durch die Reaktions-
323123Θ
zone 47 mit einer linearen Geschwindigkeit von 100 cm/soc
zirkuliert.
Bei diesem Verfahren wurde kontinuierlich (CF) in einer
v η
Menge von 1200 g je Stunde hergestellt, ohne dass eine Zersetzung des Produktes oder des teilweise umgesetzten
Materials auf dem Transportband hZ erfolgte.
Claims (1)
- Patentansprüche ;Verfahren zur Herstellung von Graphitfluorid durch heterogene direkte Umsetzung von festem Kohlenstoffmaterial und Fluorgas, dadurch gekennzeichnet, dass ein Kohlenstoff material in Form von relativ klcvinon Stücken in einein mit einer Vielzahl von Öffnungen versehenen Behälter gehalten wird, wobei das Kohlonstoffmaterial nine Schicht in dem Behälter bildet, dor Behälter in einem Tvoaktionsgefäss so gehalten wird, dass Ga.sdui^chgänge um don Behalter herum verbleiben, das Kohlenstoffmaterial in dem Behälter erhitzt wird, und gleichzeitig ein Fluorgas durch die Gasdurchgänge in dem Reaktionsgefäss zwangsweise geführt wird, ohne das Kohlenstoffmaterial in dem Behälter aufzurühren, wobei die Öffnungen des Behälters in dem gesamten Bereich so verteilt und so gross sind, dass ein Teil dos Fluorgases durch die Schicht des Kohlenstoffmaterials in dem Behälter dringt.2. Vorfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Grciphitf luorid eine chemische Zusammensetzungausgedrückt durch die Formel (CF ) aufweist, worin χ im Bereich ' v x'n 'von 0,1 bis 1,4 ließt,3. Vorfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass dor Behälter dio Form eines ICastons hat, der obon offen ist, und der eine Violzahl von Öffnungen im wesentlichen in dom gesamten Bereich des Bodens und dor Seitenwände aufweist.k. Verfahren nach Anspruch 3» dadurch gekennzeichnet, dass der Behälter aus einem Sieb aus Metalldraht hergestellt ist.5. Verfahren nach Anspruch 3» dadurch gekennz e i chne t, dass der Behälter aus oinem Metallblech hergestellt ist, das mit einer Vielzahl von Öffnungen versehen ist.6. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass dei1 Behälter die Form eines Förderbandes aufweist, wobei das Band aus einem Sieb aus Metalldraht hergestellt ist.7. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die relativ kleinen Stücke des Kohlenstoffmaterials nicht grosser als etwa 10 mm sind.B. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennz e i chne t, dass die Dicke der Schicht des Kohlenstoffmaterials in dem Behälter so gewählt ist, dass die Dicke einer Schicht des nach der Reaktion in dem Behälter vorliegenden Graphitfluorids unter etwa 150 mm wird.9. Vorfahren nach Anspruch 7f dadurch gekennz e i chne t, class dio kleinen Stücke Pulverteilchen sind, und die Dicke der Schicht dos Kohl on st of fmivtorials in dom Behälter so gewählt ist, dass dio Dicke einer Schicht von nach der Reaktion in dem Behälter vorliegendem Graphitfluorid unter etwa 70 mm beträgt.10. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch g ο Ir e η η ζ ο i c h η ρ t, dass das Kohlonstoffmaterial in dom Behälter in dom lioaktionsgefäss auf einer Temperatur im T3ereich von etwa 200°C bisetwa 55O°C gehalten wird,11. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass das nach der Reaktion im Behälter vorli elende Graphit— fluorid auf eine Temperatur nicht höher als etwa 600 C arhit'/it wird, wobei die Kristallisation des Graphitfluorids erfolgt.12. Verfahren nach Anspruch I9 dadurch gekennzeichnet, dass das Graphitfluorid eine chemische Zusammensetzung ausgedrückt durch die Formel (C_F) hat, und das If ohl ens t off material in dem Behälter in dem Reaktionsgefäss auf einerTemperatur im Bereich von etwa 300 C bis etwa 500 C aufgeheizt gehalten wird.13» Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Graphitfluorid eine chemische Zusammensetzung ausgedrückt durch die Formel (CF) hat, und das Kohlenstoffmaterj al in dem Behälter in dem Reaktionsfvefäss auf einer Temperaturim Be wird.im Bereich von etwa 200 C bis etwa 550 C aufgeheizt gehaltenlh, Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Fluorgas eine Mischung von Fluorgas und einem anderen Gas ist, das inaktiv gegenüber dem Kohlenstoffmaterial und dem Graphitfluorid ist.15, Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Kohlenstoffmaterial Naturgraphit, synthetischer Graphit, Petrolkoks, Ruß oder Aktivkohle ist.16, Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass vor der Einführung des Behälters in das Reaktionsgefäss in die Schicht von Kohlenstoffmaterial in dem Behälter eine Vielzahl von Stücken eines Metalls gelegt wird, das resistant gegenüber Fluorgas bei hohen Temperaturen ist.323123317· Vorrichtung für die Verwendung bei der Herstellung eines Graphitfluorids durch heterogene direkte Umsetzung eines festen Kohlenstoffmaterials mit Fluorgas, gekennzeichnet durchswenigstens einen eine Vielzahl von Öffnungen aufweisenden Behälter, um darin eine Schicht eines Kohlenstoffmaterials in Form von relativ kleinen Stücken zu halten; ein Reaktionsgßfäss, das ein oder mehrere Behälter so in sich aufnehmen kann, dass Gasdurchgänge um jeden Behälter herum verbleiben»eine Vorrichtung zum Heizen dos Inneren des Reaktionsgefässes und eine Vorrichtung, um ein Fluorgas durch die Gasdurchgange in dem Reaktionsgefäss zwangsweise zu führen, wobei die Öffnungen jedes Behälters in dem gesamten Bereich so verteilt und so gross sind, dass ein Teil des Fluorgases durch die Schicht des Kohlenstoffmaterials in jedem Behälter dringt .18. Vorrichtung nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet, dass der Behälter die Form eines Kastens aufweist, der oben offen ist und eine Vielzahl von Öffnungen im wesentlichen in dem gesamten Bereich des Bodens und der Seitenwände aufweist,19· Vorrichtung nach Anspruch 18, dadurch gekennzeichnet, dass der Behälter aus einem Sieb aus Metalldraht hergestellt ist» —20. Vorrichtung nach Anspruch 18, dadurch gekennzeichnet, dass der Behälter aus einom Metallblech hergestellt ist, das mit einer Vielzahl von Öffnungen versehen ist.21. Vorrichtung nach Anspruch 18, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens zwei Behälter vorgesehen sind, und dass das Reaktionsgefäss eine Halterung aufweist"^ um alle Behälter in einer Etagenanordnung mit senkrechtem Abstand zwischen zwei benachbarten Behältern zu halten»22, Vorrichtung: nach Anspruch 17» dadurch ßekennssoichnet, dass das Reale ti ons ^eföss ein sich horizontal bewoftondrs Förderband enthält, wobei dor Bohälter die Form dioscs Förderbandes aufweist, und das Förderband aus einem Sieb aus Metalldraht hergestellt ist.
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