DE3247608A1 - Teststreifen - Google Patents
TeststreifenInfo
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Description
BOEHRINGERMANNHEIMGMBH ' int.Nr. 2533
. 3-
Teststreifen
Testpapiere, das heißt mit Reagenzien imprägnierte Papierstreifen, werden in der analytischen Chemie seit
langem zum Nachweis von anorganischen Ionen, organischen Substanzen und zur pH-Bestimmung in Flüssigkeiten und Gasen
verwendet. Eine Weiterentwicklung sind die Teststreifen oder Teststäbchen, bei denen das imprägnierte Reagenzpapier
auf einer als Griff dienenden Kunststoffolie befestigt ist. Diese gewinnen in der analytischen Chemie, wie der
Produktkontrolle, der Wasser- und Abwasseruntersuchung und insbesondere in der klinischen Chemie bei der Untersuchung
von Körperflüssigkeiten steigende Bedeutung. Bisher waren dabei die Reagenzien üblicherweise auf Papier imprägniert.
Solche Teststreifen erlaubten eine rasche, aber nur semiquantitative visuelle Bestimmung, mittels
entsprechender Farbvergleichsfeider. Die natürlichen
Ungleichmäßigkeiten der Papiere und die dadurch bedingte ungleichmäßige Streuung des Lichts erschwerten eine
quantitative, remissionsphotometrische Auswertung.
Mit dem Bedarf nach quantitativen Meßergebnissen unter j>5 Anwendung der Teststreifen auch auf die Blut- und
Serenanalytik wurde zunehmend die Verwendung von Reagenzfilmen üblich, deren Hauptvorzug die hohe
Gleichmäßigkeit der Reagenzienschicht ist. Durch die Verwendung von Reagenzienfilmen und
remissionsphotometrische Auswertung der Farbreaktion ist es nunmehr möglich, mit Teststreifen Meßergebnisse in der
Qualität der naßchemischen Methoden zu erzielen.
■'■<*.
Beispiele für Teststreifen auf Filmbasis sind beschrieben in der DE-AS 15 98 153, zur Bestimmung von vorzugsweise
Glucose im Blut, oder in der DE-OS 31 18 381, in der ein Teststreifenaufbau beschrieben ist, der zur Bestimmung von
Glucose in Harn die Verwendung eines solchen Reagenzienfilmes auch bei undosiertem Eintauchen*in die
Probeflüssigkeit ermöglicht. In der DE-OS 31 30 749 schließlich werden Teststreifen zur Bestimmung von
Blutparametern beschrieben, die zusätzlich zum Reagenzfeld - vorzugsweise au: Filmbasis - eine vorgeschaltete
Erythrozytenabtrennung mittels eines Glasfaservlieses besitzen und eine Analyse direkt aus Vollblut erlauben.
Der Reagenzfilm ist bei diesen Teststreifen entweder direkt auf der als Griff dienenden Kunststoffolie angebracht oder
befindet sich auf einer zusätzlichen Trägerfolie, die ihm die bei der Herstellung und Verarbeitung nötige Stabilität
verleiht.
Bei Reagenzienfilmen, die im Vergleich zu den meist
flauschigen und "offenen" Papieren eine glatte Oberfläche und einen nur geringen Anteil an Hohlräumen besitzen,
finden sich jedoch aus eben diesen Gründen auch gewisse Nachteile.
So kann es bei Teststreifen mit relativ geschlossenem Aufbau, wie sie in DE-OS 31 30 749 beschrieben sind,
Schwierigkeiten bereiten, einer sauerstoffverbrauchenden Reaktion den dafür nötigen Sauerstoff in der geforderten
kurzen Reaktionszeit ausreichend rasch zuzuführen. Die dort beschriebenen Reaktionsschichten stehen nämlich nicht in
direktem Kontakt mit der Luft, sondern werden auf ihrer Oberseite durch ihre sauerstoffundurchlässige,
durchsichtige Trägerfolie von vornherein abgeschlossen und ebenfalls auf ihrer Unterseite nach Andruck der
Reagenzienschicht auf das Blutabtrennvlies.
Um eine ausreichende Sauerstoffversorgung zu gewährleisten, ist es deshalb nötig, durch aufwendige Maßnahmen im
Meßgerät ein zeitweises Wiederabheben der Reagenzienschicht
vom Trennvlies vorzusehen. Dies übt zudem einen ungünstigen Einfluß auf die Qualität der Meßwerte aus.
Auch bei dem obenerwähnten Harnteststreifen gemäß DE-OS 31 18 381 ergaben sich zwei Phänomene, die auf die
Eigenschaften von Reagenzienfilmen zurückzuführen sind. Bei diesen Harnteststreifen zur Bestimmung von Glucose wird der
Reagenzienfilm auf seiner Trägerfolie über ein verzögert saugendes Papier mittels eines dünnen Abdecknetzes auf der
Griffolie befestigt. Es zeigte sich, daß bei unsachgemäßer Handhabung bisweilen eine Luftblase zwischen Abdecknetz und
Reagenzfilmoberfläche eingeschlossen blieb und eine
Farbreaktion verhinderte. Andererseits konnte es vorkommen, daß beim Absaugen größerer Mengen überschüssigen Harns ins
verzögernd saugende Papier an den Absaugkanten unschöne Farbränder entstanden, die zu FehlInterpretationen führten.
Die Luftblasenbildung konnte nur durch eine kostspielige Netzmittelbehandlung des Abdecknetzes verhindert werden,
eine Lösung des Farbrandproblems war nur durch eine Beschränkung auf kleine Testfeldformate möglich.
Es wurde nun überraschend gefunden, daß sich die eben genannten Probleme einfach und vollständig durch die in den
Ansprüchen näher beschriebenen Maßnahmen beheben lassen. Der Reagenzienfilm wird danach nicht auf eine feste
Trägerfolie, sondern auf eine als multifiles Gewebe oder 30
Vlies ausgebildete Trägerschicht, vorzugsweise aus Polyester oder Polyamid, beschichtet. Zu diesem Zweck wird
eine möglichst konzentrierte Suspension beziehungsweise Dispersion der filmbildenden Kunststoffe, der notwendigen
Reagenzien, Pigmente sowie sonstiger Füll- und Hilfsstoffe 35
in geeigneten Lösungsmitteln, vorzugsweise Wasser, mit
einer Rakel oder Düse in dünner Schicht (20 - 500 /U5
vorzugsweise 50 - 200 ,u) auf das Gewebe aufgebracht und
getrocknet. Es ergeben sich trockene Filme von 10 - 200 ,u, vorzugsweise 15 - 100 ,u. Es ist
kennzeichnend für die Erfindung, daß die Beschichtungsmasse im wesentlichen auf der Oberseite des Gewebes verbleibt,
während ins Innere des Gewebes und an seine Unterseite je nach Auftragsmenge und Massenbeschaffenheit wenig bis
überhaupt keine Beschichtungsmasse gelangt. Selbstverständlich sind auch andere Träger oder Gewebe aus
anderen Rohstoffen wie Baumwolltuch, Vliese, Papiere usw. geeignet, solange sie den Anforderungen an
Gleichmäßigkeit, Saugvermögen, Durchlässigkeit usw. genügen.
Monofile Gewebe, deren Einbettung in Beschichtungsmassen in
der DE-OS 28 25 636 beschrieben wurde, sind für die 15
erfindungsgemäße Anwendung nicht geeignet. Einerseits schlägt die Beschichtungsmasse während der Beschichtung
durchs Gewebe durch, so daß eine zusätzliche, später zu verwerfende Trägerfolie eingesetzt werden muß. Andererseits
tritt bei monofilen Geweben der beschleunigende Effekt bei 20
sauerstoffverbrauchenden Reaktionen nicht auf. Schließlich sind gleichmäßige Filme erst mit relativ hohen
Schichtdicken möglich und besitzen eine untragbar lange Reaktionszeit und auch nicht den erfindungsgemäßen
typischen Unterschied zwischen Gewebeseite und Schichtseite. 25
Die für den Aufbau des Reagenzienfilms geeigneten
Reagenzien, Filmbildner und Hilfsstoffe sind die gleichen,
für Reagenzfilme gebräuchlichen, wie sie z.B. in den „ DE-AS 15 98 153, DE-OS 29 10 134 oder DE-OS 31 18 381
beschrieben sind.
Geeignete Filmbildner sind bevorzugt organische Kunststoffe, wie Polyvinylester, Polyvinylacetate,
Polyacrylester, Polymethacrylsäure, Polyacrylamide,
Polyamide, Polystyrol, Mischpolymerisate, z.B. von Butadien und Styrol oder von Maleinsäureester und Vinylacetat,
Cellulose und Cellulosederivate, jedoch können auch andere
filmbildende, natürliche und synthetische organische Polymere sowie Mischungen derselben bevorzugt in Form von
wässrigen Dispersionen, verwendet werden. Die Filmbildner können auch in organischen Lösungsmitteln gelöst sein, z.B.
ein Copolymerisat aus Vinylchlorid und Vinylpropionat in
Essigester.
Die für die Nachweisreaktion erforderlichen Reagenzien, Pigmente und sonstigen Hilfsstoffe, werden normalerweise
direkt in die Dispersion gegeben. Sofern vorteilhaft, kann der gebildete Film aber mit ihnen auch imprägniert werden.
Auch eine Vorimprägnierung der zugesetzten Pigmente mit den Reagenzien ist möglich. Die Verfahren lassen sich auch
derart kombinieren, daß z.B. bestimme Bestandteile in die
Dispersion gegeben werden und andere auf den Film nachimprägniert werden. Dadurch läßt sich eine gewisse,
räumliche Trennung der Bestandteile erreichen, was zu stabileren oder reaktiveren Testen führen kann. Weiterhin
läßt sich eine Trennung dadurch bewirken, daß auf eine erste Filmschicht eine zweite mit unterschiedlicher
Zusammensetzung aufgebracht wird.
Sofern nötig, lassen sich Verdickungsmittel, Emulgatoren,
Dispergiermittel, Pigmente, Weichmacher, Netzmittel usw., zusetzen.
Dispergiermittel, Emulgatoren und Verdickungsmittel dienen zum Herstellen und Stabilisieren der Dispersionen.
Pigmente, wie z.B. Titandioxid, Siliziumdioxid verbessern die Remissionseigenschaften von Filmen, indem sie für
möglichst geringe Transparenz und erhöhte Remission der Filme sorgen. Dies ist insbesondere dann von Vorteil, wenn
die so erhaltenen diagnostischen Prüfmittel
remissionsphotometrisch ausgewertet werden sollen. 35
Mit Weichmachern lassen sich die Eigenschaften der Filmbeschichtungsmassen sowie der Filme optimieren. Z.B.
werden ihre Standfestigkeit, ihre Viskosität, ihre Haftung auf der zu beschichtenden Unterlage unter anderem
verbessert.
· Netzmittel werden eingesetzt, um eine bessere Benetzung des
Films durch das Probengut zu erreichen. Sie können gleichzeitig auch Reaktionen katalysieren oder Rezepturen
stabilisieren oder die Reaktionsfarbe brillanter und kontrastreicher machen.
Die hierin beschriebenen Teststreifen werden vorzugsweise beim Nachweis der Inhaltsstoffe von Körperflüssigkeiten,
wie Harn, Blut, Serum,Stuhlsaft und Speichel eingesetzt,
können jedoch in geeigreter Modifizierung auch in anderen wässrigen Flüssigkeiten wie Trinkwasser, Abwasser etc. und
gegebenenfalls auch in organischen Lösungsmitteln, in denen sie unlöslich sind, eingesetzt werden.
Die erfindungsgemäß beschichteten Gewebe lassen sich in
allen Fällen vorteilhaft einsetzen, in denen bisher eine mit einem Reagenzfilm beschichtete Folie eingesetzt wurde.
Bevorzugt werden sie anstelle der Filme in Vorrichtungen gemäß DE-OS 31 18 381 und 31 30 749 verwendet.
Bei Vorrichtungen gemäß DE-OS 31 30 749 erhält man durch die Verwendung von Gewebe als Unterlage überraschend eine
raschere Reaktion bei sauerstoffverbrauchenden Reaktionen,
möglicherweise weil durch die Gewebestruktur zusätzlich
Sauerstoff bereitgestellt wird. Bei Vorrichtungen gemäß DE-OS 31 18 381 fließt ein eventueller
Flüssigkeitsüberstand rascher und ohne Bildung von Farbrändern ab. Auch bei raschem Eintauchen oder
ungenügendem Abstreifen ist der Kontakt zwischen Reagenzfilm und Abdecknetz so eng, daß sich keine störenden
Luftblasen mehr ausbilden können. Die erfindungsgemäß beschichteten Gewebe lassen sich natürlich auch direkt auf
die als Griff dienende Kunststoffolie aufkleben oder aufsiegeln, erfordern dann jedoch wie Teststreifen mit
üblichen Reagenzfilmen auf Trägerfolien ein sorgfältiges Abstreifen überschüssiger Testlösung, da diese sonst auf
der glatten Oberfläche in Tröpfchen zurückbleibt und zu fleckigen Reaktionen führt. Unterlegung mit einem verzögert
saugfähigem Material bietet insofern keinen Vorteil, da die Flüssigkeit nur sehr langsam durch die Kunststoffschicht
durchdringt.
Im Vergleich zu den auch heute noch überwiegend verwendeten Teststreifen mit imprägniertem Papier, bieten die
filmbeschichteten Gewebe folgende Vorteile:
Durch die Bestandteile von Beschichtungen (kolloidale
Verdickungsmittel., Dispersionen) und relative Lösungsmittelarmut im Vergleich zu Tränklösungen
können in homogener Lösung miteinander unverträglicher Reagenzien über mehrere Stunden hinweg nebeneinander
stabil bleiben.
30
30
Durch die Verwendung von pigmentierten Beschichtungsmassen ist für die
remissionsphotometrische Auswertung ein Hintergrund
mit einem Weißgrad zu erzielen, der durch Tränkung 35
eines Papiers nicht erreicht werden kann.
Im Gegensatz zu imprägnierten Papieren, bei denen die Inhomogenität des Papiers eine photometrische
ORIGINAL·
*■■ 10-
Auswertung stört, ist das beschichtete Gewebe homogen,(da die Schicht im wesentlichen auf der
Oberseite liegt und die gleiche Homogenität aufweist wie ein auf einer Folie aufgetragener Film. So sind
kürzere Reaktionszeiten erzielbar, da ein dünner Film verglichen mit einem saugfähigen Träger (Papier) mit
nur einem Bruchteil der Dicke mit Substrat beschickt wird, somit rasch reagiert und praktisch die ganze
entstandene Reaktionsfarbe zum Meßergebnis beitragen kann. Andererseits besteht die Möglichkeit einer
vorgeschalteten Reaktion, indem das Gewebe vor der Beschichtung mit einem zusätzlichen Reagenz getränkt
wird oder die Testlösung über einen oder mehrere saugfähige Träger auf das Gewebe und den Reagenzf iliri übertragen
wird.
BAD ORIGINAL
Herstellung eines Teststr,eifens zum Nachweis von Glucose im
Blut
35 KU Glucoseoxidase
200 KU Peroxidase
15 ml 0,5 m Phosphatpuffer pH 5
0,3 g Na-Alginat
25 g Polyvinylpropionat-Dispersion 5o% in Wasser
0,5 g Tetramethylbenzidin (3,3',5,5')
0,2 g Phenylsemicarbazid
1 g Dioctylnatriumsulfosuccinat
6 ml Methoxyäthanol
20 g Titandioxid
35 ml Wasser
35 ml Wasser
werden zu einer homogenen Masse verarbeitet und mit 0,1 mm
20
Spaltbreite auf ein 150 ,u dickes multifiles Polyamid-Gewebe (181 F 892 Schweizer Seidengaze-Fabrik)
beschichtet und getrocknet. Das so erhaltene beschichtete Gewebe wird danach mit einer durchsichtigen Abdeckfolie
verbunden, so daß die Abdeckfolie auf dem Reagenzfilm aufliegt. Anschließend wird ein 1 cm breiter Streifen
dieses beschichteten Gewebes mit der Gewebeseite nach unten entsprechend Abb. 1 auf einem Plastikstreifen befestigt,
auf dem bereits ein 15 mm breites Glasfaservlies, Dicke 1,5 mm, Faserdicke ca. 2 /U, aufgebracht ist, so
OU /
daß das freie Ende des beschichteten Gewebes noch 6 mm über das Vlies reicht. Dann wird in 6 mm breite Teststreifen
geschnitten.
Bringt man nun 15 ,ul Vollblut auf den
Probenauftragsbezirk 2a entsprechend Abb. 1» so durchdringt innerhalb 30 bis 60 Sekunden der Plasmaanteil
das gesamte Glasfaservlies auch unterhalb der durchsichtigen Folie, während die Erythrozyten im Bereich 2a
ORIGINAL
festgehalten werden. Durch Drücken auf die Abdeckfolie
kommt nun die Reagenzschicht über die Gewebeschicht mit dem
abgetrennten Plasma in Berührung und wird gleichmäßig durchfeuchtet. Die im Plasma enthaltene Glucose reagiert
innerhalb von 1-2 Min. in Abhängigkeit von ihrer Konzentration unter Entwicklung einer mehr oder weniger
kräftigen Blaufärbung.
Die photometrische Messung geschieht vorzugsweise in einem Remissionsphotometer, dessen Meßkopf sich erst nach einer
bestimmten Inkubationszeit (Plasmaabtrennung) auf das Testfeld senkt und mit dem damit erzeugten Druck den
Kontakt zwischen Abtrennvlies und Reagenzgeweberückseite herstellt. Bei einer Reaktionszeit von 60 Sekunden und
einer Meßwellenlänge von 630 nm erhält man die in Abb. 2, Kurve 1 dargestellte Meßkurve, Kurve 2 zeigt die Meßwerte,
bei denen der Film direkt auf die Abdeckfolie als Trägerschicht aufgebracht ist und nicht auf ein Gewebe.
Der Unterschied von Kurve 1 und Kurve 2 zeigt deutlich, daß Abstufungen zu höchsten Glucosekonzentrationen erst durch
den erfindungsgemäßen Aufbau ermöglicht werden. Die dabei erfolgende stärkere Reaktion, möglicherweise durch
Sauerstoffzufuhr aus dem Inneren des Gewebesjwar völlig
25
unerwartet, da eine einfache Rechnung ergibt, daß der ursprünglich in den Gewebehohlräumen vorhandene Sauerstoff
zur Deckung des Sauerstoffbedarfs der Reaktion bei weitem nicht ausreicht. Außerdem ergab sich durch den
erfindungsgemäßen Aufbau eine deutliche Verringerung der
Reaktionszeit.
Die durchsichtige Abdeckfolie kann, im Gegensatz zu der in der DE-OS 31 30 749 gezeigten Vorrichtung, entfallen, da
die Reagenzschicht durch die darunterliegende Gewebeschicht
ausreichend stabilisiert ist, kann jedoch aus Sicherheitsgründen zusätzlich vorhanden sein, um eine
Berührung oder Beschädigung der Reagenzschicht zu
verhindern.
5 '' P "A-n ORIGINAL
1 Trägerfolic
2 Glasfaservlies
3 Abdeckfolie
4 Reagenzfilm
5 Gewebeschicht
6 Befestigung
Bestellung eines Teststreifens zum Nachweis von Glucose im Harn
20 KU Giucoseoxidase 80 KU Peroxidase 5 ml Im Ci tratpuff er pH
-ir
0,13 g Na-Alginat
13 g Polyvinylpropionat-Dispersion 5o%ig in Wasser
o,375 g Tetramethylbenz idin (3,3',5,5')
0,1 g 1-Phenylsemicarbazid
1 g Dioctylnatriumsulfosuccinat
5 ml Methoxyäthanol
10 g Kieselgel
12 ml Wasser
werden zu einer homogenen Masse verarbeitet und mit 0,1 mm
Spaltbreite auf ein 350 ,u dickes Polyester-Vlies
(Dupont/Remey 2o33) beschichtet und getrocknet. Der so erhaltene beschichtete Träger wird wie in der
DE-OS 31 18 381 beschrieben, über einem verzögert saugenden Papier auf einer als Griff dienenden Kunststoffolie mit
einem netzmittelunbehandelten, dünnen Gewebe befestigt und zu Teststreifen verarbeitet. (Abb. 3).
BAD
Taucht man die Streifen in glucosehaltige Harne, so ergeben
sich auch bei nachlässiger Handhabung fleckenlose und randfreie Reaktionsfarben.
1 Trägerfolie ί
2 saugfähiges Papier
3 Gewebeschicht
4 Reagenzfilm j
5 Abdecknetz
6 Klebeverbindung
Beispiel 3
Beispiel 3
Herstellung eines Teststreifens zum Nachweis von Cholesterin im Blut
2,5 KU Cholesterinoxidase
1,5 KU Cholesterinesterase
so KU Peroxidase
10 mg Gallussäure
0,5 g Tetramethylbenzidin (3.3'.5.5')
0,3 g Dioctylnatriumsulfosuccinat
1,5 ml Aceton
6,5 g Polyvinylpropionat-Dispersion 50°<;ig in Wasser
5 g Titandioxid
10 g Cellulose
15 ml Phosphatpuffer 0,5M, pH 7
20 ml Wasser
3o
3o
werden zu einer homogenen Masse verarbeitet und mit 0,15 mm Spaltbreite auf ein 200 ,u dickes multifiles
Polyester-Gewebe (2 F 777 Schweizer Seidengaze-Fabrik)
beschichtet und getrocknet.
5
5
Der so erhaltene beschichtete Träger wird, wie in Beispiel
1 beschrieben, zu einem Teststreifen verarbeitet. Die Reaktion mit cholesterinhaltigem Blut geschah wie in
Beispiel 1 und ergab nach 100 Sekunden Reaktionszeit eine
ausgezeichnete Abstufung über den gesamten relevanten Konzentrationsbereich.
BAD ORIGINAL
Herstellung eines Teststreifens zum Nachweis ° von Triglyceriden im Blut
50 KU Peroxidase
20 KU Cholesterinesterase
50 KU Glycerinkinase
10 KU Glycerophosphat-Oxidase
20 g Polyvinylpropionat-Dispersion 50%ig in Wasser
20 g Cellulose
0,2 g Na-Alginat
10 g Titandioxid
0,68 g Tetramethylbenzidin (3,3',5,5')
0,30 g Dioctylnatriumsulfosuccinat
1,5 ml Aceton
25 ml Phosphatpuffer o,2M, pH 7,8
10 ml Wasser
0,2 g Adenosintriphosphat
werden zu einer homogenen Masse verarbeitet und mit 0,2 mm Spaltbreite auf ein 210 /U dickes Baumwollgewebe
beschichtet und getrocknet. Der so erhaltene beschichtete 25
Träger wird, wie in Beispiel 1 beschrieben, zu einem Teststreifen verarbeitet. Die Reaktion mit
triglyceridhaltigem Blut geschah wie in Beispiel 1 und ergab nach 120 Sekunden Reaktionszeit eine ausgezeichnete
Abstufung über den gesamten relevanten 30
Konzentrationsbereich.
Herstellung eines Teststreifens zum Nachweis von Harnsäure im Blut
40 KU Peroxidase
1 KU Uricase
18 g Polyvinylpropionat-Dispersion 5o% in Wasser
0,25 g Na-Alginat
0,5 g nichtionogenes Netzmittel
0,05 g EDTA-Na2
20 g Kieselgur
20 ml Phosphatpuffer 0,2m, pH 7
0,4 g Primaquin-diphosphat
18 ml Wasser
15
15
werden zu einer homogenen Masse verarbeitet und mit 0,2 mm Spaltbreite auf ein 200 ,u dickes multifiles
Polyester-Gewebe (2 F 777 Schweizer Seidengaze-Fabrik) beschichtet und getrocknet.
2o
2o
fit
0,2 | g | ml | 4-Aminoantipyr in |
0,2 | g | nichtionogenes Netzmittel | |
in | 50 | Wasser | |
wird ein dünnes Filterpapier (597 NF-Ind., Schleicher §
Schüll) getränkt und getrocknet.
Es werden Teststreifen, wie in Beispiel 1 beschrieben, hergestellt, die zusätzlich zwischen Abtrennvlies und
Reagenzgewebeunterseite eine Lage Aminoantip/rinpapier
erhalten.
Die Reaktion mit harnsäurehaltigem Blut geschah wie in Beispiel 1 und ergab nach 120 Sekunden Reaktionszeit eine
ausgezeichnete Abstufung über den gesamten relevanten Konzentrationsbereich.
Herstellung eines Teststreifens zum Nachweis von y"-Glutamyltransferase im Blut
1,0 g | N-Methy!anthranilsäure |
2,5 g | Glycylglycin |
0,85 g | EDTA-Na7 |
0,2 g | Gluatamyl-p-phenylendiamin-3-carbonsäure |
20 g | Polyvinylpropionat-Dispersion 50%ig in FLO |
0,2 g | Na-Alginat |
0,35 g | Dioctylnatriumsulfosuccinat |
1,0 ml | Methanol |
S g | Titandioxid |
8 g | Cellulose |
15 ml | Tris-Puffer, pH 7,6 |
15 ml | Wasser |
werden zu einer homogenen Masse verarbeitet und mit 0,15 mm Spaltbreite auf ein 250 ,um dickes multifiles
Polyamid-Gewebe (1093 Verseidag-Industrie-Textilien GmbH) beschichtet und getrocknet.
Mit 250 mmol/1 K,[Fe(CN).] wird ein Teebeutelpapier der
Fa. Schöller § Hösch, 12 g/cm Flächengewicht imprägniert und 5 Minuten bei 300C getrocknet. Es werden Teststreifen
wie in Abb. 1 beschrieben hergestellt, die zusätzlich zwischen Abtrennvlies und Reagenzgewebeunterseite eine Lage
des Oxidationspapiers erhalten.
Die Reaktion mit Gamma-GT-haltigen Blut geschah wie in
Beispiel 1 und ergab nach 120 Sekunden Reaktionszeit eine ausgezeichnete Abstufung über den gesamten relevanten
Konzentrationsbereich.
Herstellung eines Teststreifens zum Nachweis von Bilirubin im Blut
0,2 g 2-Methoxy-4-nitrobenzoldiazoniumtetra£luoroborat
1,5 g Metaphosphorsäure
1,5 g Diphenylphosporsäure 0,2 g Dioctylnatriunsulfosuccinat
5 g Kieselgel
1 g Cellulose
7,5 g Polyvinylidenchlorid-Dispersion (Diofan 217 D,
BASF) 40Ug in Wasser 15 g Quellmittel (Bentone EW, National Lead)
2,5%ig in Wasser
mm
werden zu einer homogenen Masse verarbeitet und mit 0,2 Spaltbreite auf ein 200 ,um dickes multifiles
Polyester-Gewebe (2 F 777 Schweizer Seidengaze-Fabrik) beschichtet und getrocknet.
Der so erhaltene beschichtete Träger wird wie in Beispiel 1 beschrieben zu einem Teststreifen verarbeitet. Die Reaktion
mit bilirubinhaltigem.Blut geschah wie in Beispiel 1 und
ergab nach 60 Sekunden "Reaktionszeit eine ausgezeichnete Abstufung über den gesamten relevanten
Konzentrationsbereich.
- Leerseite
Claims (12)
- PatentansprücheTeststreifen bestehend aus einer Reagenzien enthaltenden Filmschicht und einer als Griff dienenden Kunststoffolie, dadurch gekennzeichnet, daß der Reagenzfilm sich überwiegend auf einer Seite einer als multifiles Gewebe oder Vlies ausgebildeten Trägerschicht befindet.
- 2. Teststreifen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Gewebe oder Vlies aus Polyester, Polyamid, Baumwolle oder Cellulose besteht.
- 3. Teststreifen nach einem der Ansprüche 1-2, dadurch gekennzeichnet, daß die trockene Filmschicht eine Dicke von 10 - 200 ,u hat.
- 4. Teststreifen nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, 20daß die Filmschicht eine Dicke von 15 - 100 #u hat.
- 5. Teststreifen nach einem der Ansprüche 1-4, dadurch gekennzeichnet, daß sich zwischen der Griffolie und der Reagenzschicht eine zusätzliche saugfähige Schicht befindet.
- 6. Teststreifen nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Griffolie, saugfähige Schicht, Trägerschichtund Filmschicht mittels eines dünnen Netzes, welches 30neben dem Schichtpaket auf der Trägerfolie befestigt ist, verbunden sind.
- 7. Teststreifen nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß Griffolie und saugfähige Schicht miteinander verbunden sind und die Trägerschicht, auf der sich die Filmschicht befindet, neben der-K--5-saugfähigen Schicht über eine Kante mit der Griffolie verbunden ist, so daß die Trägerschicht die saugfähige Schicht zumindest teilweise lose bedeckt.
- 8. Teststreifen nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß sich oberhalb der Filmschicht noch eine Abdeckschicht befindet.
- 9. Teststreifen nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Abdeckschicht durchsichtig und mit der Filmschicht verbunden ist.
- 10. Verfahren zum Herstellen von Teststreifen gemäß einem der Ansprüche 1-9, dadurch gekennzeichnet, daß eine Dispersion bzw. Lösung der den Reagenzfilm bildenden Bestandteile in einem geeigneten Lösungsmittel auf eine Seite der Trägerschicht aufgebracht und getrocknet wird, worauf diese in an sich bekannterWeise mit den übrigen Komponenten des Teststreifens 20verbunden und gegebenenfalls in entsprechend kleinere Einheiten zerschnitten wird.
- 11. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet,daß ein Teil der Reagenzien nachträglich in den 25getrockneten Film imprägniert wird.
- 12. Verwendung von mit Reagenzfilmen beschichteten Geweben oder Vliesen zur Herstellung von Teststreifen.
Priority Applications (9)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19823247608 DE3247608A1 (de) | 1982-12-23 | 1982-12-23 | Teststreifen |
US06/560,916 US4604264A (en) | 1982-12-23 | 1983-12-13 | Test strips |
CA000443151A CA1219797A (en) | 1982-12-23 | 1983-12-13 | Test strips |
EP83112680A EP0113896B2 (de) | 1982-12-23 | 1983-12-16 | Teststreifen |
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