DE3247793C2

DE3247793C2 - Hochfrequenz-chirurgische Schlingenelektrode

Info

Publication number: DE3247793C2
Application number: DE3247793A
Authority: DE
Inventors: Harald 7200 Tuttlingen Maslanka
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1981-12-31
Filing date: 1982-12-23
Publication date: 1986-01-09
Also published as: DE3247793A1; US4503855A

Abstract

Die Diathermie-Elektrode weist einen flexiblen, isolierenden Führungsschlauch (1) auf, in welchem eine flexible, an eine Diathermiestromquelle anzuschließende Elektrodenleitung (3) verschiebbar geführt ist. Am körperseitigen, freien Ende der Elektrodenleitung (3) ist eine federnde Elektrodenschlinge (5) angebracht, die sich aus dem Führungsschlauch (1) ausgeschoben federnd aufspreizt und mittels der Elektrodenleitung (3) vollständig in den Führungsschlauch (1) einziehbar ist. Das der Elektrodenleitung (3) abgekehrte Ende der Elektrodenschlinge (5) trägt einen Metallkopf (21), der das Durchbrennen des Schlingenendes verhindert. Die Schlingenhälften (7, 9) treten von derselben Seite her in den Metallkopf (21) ein und bilden ein Keilmesser (25). Die Stirnseite (27) des Führungsschlauchs (1) ist unter einem Winkel von 30 bis 60 ° zur Schlauchachse schräg geneigt. Der Metallkopf (21) ist mit einer Isolierschicht (23) ummantelt, um unbeabsichtigte Gewebeschäden, insbesondere Darmperforationen bei der Abtragung von Darmpolypen, zu verhindern.

Description

Die Erfindung betrifft eine hochfrequenz-chirurgische Schlingenelektrode, insbesondere für Endoskope, mit einem die Elektrode verschiebbar aufnehmenden Instrumentenkanal, mit einem zumindest außen isolierenden, flexiblen Führungskanal, einer in dem Führungskanal verschiebbaren, flexiblen Elektrodenzuleitung und einer am patientennahen, freien Ende der Elektrodenzuleitung angebrachten, federnden Schlingenelektrode, die sich aus dem Führungskanal ausgeschoben federnd aufspreizt und mittels der Elektrodenzuleitung vollständig oder nahezu vollständig in den Führungskanal einziehbar ist.

Solche hochfrequenz-chirurgischen Schlingenelektroden sind aus der deutschen Auslegeschrift 21 32 808 oder der deutschen Offenlegungsschrift 29 41 060 bekannt. Die Schlingenelektrode wird zum Abtragen von Wucherungen, beispielsweise Magen- und Darmpolypen, eingesetzt, wobei die Wucherungen durch Einziehen der über die Elektrodenzuleitung an eine Stromquelle angeschlossenen Schlingenelektrode durch Elektrotomie abgetrennt werden.

Die bekannte Schlingenelektrode weist an ihrem der Elektrodenzuleitung gegenüberliegenden Ende eine halbkreisförmige Biegung auf, deren Durchmesser kleiner ist als eine am zugewandten Ende des Führungskanals angebrachte Führungsbuchse bzw. kleiner ist als der Innendurchmesser des Führungskanals. Die halbkreisförmige Biegung soll sicherstellen, daß beim vollständigen Einziehen der Schlingenelektrode die Elastizitätsgrenze des Schiingendrahts nicht überschritten wird.

Der Drahtdurchmesser der Schlingenelektrode ist, um den Durchmesser des Führungskanals möglichst klein zu halten, sehr gering. Die bekannten Schiingenelektroden werden im Bereich der Biegung durch den Schneidestrorn thermisch außerordentlich stark beansprucht und brennen an der Biegestelle bereits nach kurzer Gebrauchsdauer durch.

Es ist Aufgabe der Erfindung, eine Schlingent'ektrode der bekannten Art so zu verbessern, daß sie nicht mehr oder nur sehr schwer an dem ihrer Elektrodenzuleitung abgewandten Ende durchbrennt

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Schlingenelektrcde aus zwei Schiingenhälften besteht, deren von der Elektrodenzuleitung abgewandten Endbereiche parallel zueinander längs der Achse des Führungskanals verlaufen, daß die Endbereiche in eine Hülse eingreifen und miteinander fest verbunden sind.

Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.

Die fest miteinander verbundenen, in der Hülse aneinanderliegenden Endbereiche werden nicht zum Schneiden ausgenutzt, sondern bilden einen Kühlkörper, der sich an den schneidenden Vereinigungsbereich der beiden Schlingenhälften anschließt und die Wärmekapazität des schneienden Vereinigungsbereichs erhöht Die beiden Schlingenhälften können, der besseren Wärmeleitfähigkeit wegen miteinander verlötet sein; die mechanische feste Verbindung läßt sich aber auch durch Kleben erreichen. Die Endbereiche greifen hierbei in eine Hülse ein, die die mechanische Festigkeit der Verbindung an den Endbereichen der Schlingenhälften erhöht Die Hülse kann aus Metall bestehen, um die Kühlkapazität zu erhöhen. Die Hülse kann an einem Ende kappenförmig geschlossen sein.

Gegenüber herkömmlichen Schiingenelektroden hat eine solche Schlingenelektrode zusätzliche mechanische Vorteile. Bei der bekannten SchlingeneJektrode spreizt die in der Schlinge gefangene Wucherung die über eine halbkreisförmige Biegung miteinander verbundenen Endbereiche der Schlingenhälften an einer Stelle auseinander, an der die mechanische Festigkeit durch den Biegevorgang ohnehin vermindert ist Die halbkreisförmige Biegung der bekannten Schlingenelektrode wird deshalb beim Abschneiden der Wucherung oftmals deformiert, wobei die Deformation beim Einziehen der Schlingeneiektrode in den Führungskanal durch erneute Deformation wieder rückgängig gemacht wird, wenn der Durchmesser der Biegung größer geworden sein sollte, als die lichte Weite des Führungskanals. Bei der im Rahmen der Erfindung vorgeschlagenen Ausgestaltung verlaufen die Endbereiche der Schlingenhälften bevorzugt knickfrei parallel zueinander, was einerseits die mechanische Festigkeit wesentlich erhöht und andererseits die Schneidfähigkeit der Schlinge verbessert. Die Schlingenhälften bilden eine Art Keilmesser, in das die abzutragende Wucherung beim Einziehen der Schlingenelektrode in den Führungskanal hineingedrückt wird. Die zum Abtrennen der Wucherung erforderlichen Zugkräfte lassen sich se wesentlich verringern.

Sämtliche vorstehend erläuterten Ausführungsformen lassen sich nicht nur bei einer zur Kanalachse symmetrischen Schlingenelektrode einsetzen. Die Idee, einen Kühlkörper anzubringen, kann auch bei unsymmetrischen Schiingenelektroden eingesetzt werden, wie beispielsweise Schlingenelektroden, bei welchen lediglich eine Schiingenhälfte fest mit der Elektrodenzulei-

tung verbunden ist, während das der Elektrodenzuleitung zugewandte Ende der anderen Schiingenhälfte verschiebbar an der festen Schiingenhälfte oder der Elektrodenzuleitung geführt ist Bei einer solchen Schlingenelektrode sorgt ein am Ende des Führungskanals angeordneter Anschlag dafür, daß das verschiebbar geführte Ende der zweiten Schiingenhälfte nicht aus dem Führungskanal ausgeschoben werden kann. Die Schlinge verfcrmt sich damit beim Ausschieben der Elektrodenzuleitung unsymmetrisch.

Der Metallkopf ist an derjenigen Stelle der unsymmetrischen Schlinge angebracht, die bei vollständig oder nahezu vollständig in den Führungskanal eingezogener Schlinge deren patientennahes Ende bildet

Im folgenden sollen Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand von Zeichnungen näher erläutert v/erden. Es zeigt

F i g. i eine teilweise geschnittene Darstellung des patientennahen Endes einer Schlingenelektrode;

F i g. 2 und 3 teilweise geschnittene Darstellungen des Vereinigungsbereichs von Schiingenhälften anderer Ausführungsformen der Schlingenelektrode.

In einem beispielsweise aus Poly-Tetra-Fluor-Äthylen bestehenden, flexiblen und isolierenden Führungskanal 1 der hochfrequenz-chirurgischen Schlingenelektrode nach F i g. t ist eine aus flexibler Litze bestehende Elektrodenzuleitung 3 verschiebbar geführt Das patientennahe Ende der Elektrodenzuleitung 3 trägt eine zur Kanalachse symmetrische Schlingenelektrode 5, deren elastische, aus Metallitze bestehende Schlingenhälften 7,9 mittels einer Metallmuffe 11 am Ende der Elektrodenzuleitung 3 angebracht sind. Die der Metallmuffe 11 gegenüberliegenden Endabschnitte 13,19 der Schlingenhälften 7, 9 durchsetzen parallel aneinanderliegend eine Metallhülse 21, mit der sie, beispielsweise durch Löten, fest verbunden sind und in gutem Wärmekontakt stehen.

Die federnden Schiingenhälften 7, 9 der Schlingenelektrode 5 sind so geformt, daß sie außerhalb des Führungskanals 1 sich selbsttätig auseinanderspreizen. Der Durchmesser der Metallhülse 21, die Durchmesser der Schlingenhäiften 7,9 und der Durchmesser der Metallmuffe 11 sind so bemessen, daß die Schlingenelektrode 5 vollständig in den Führungskanal 1 eingezogen werden kann. Beim Einziehen schließt sich die Schlinge und schnürt die in der Schlinge gefangene V/ucherung ab. Die Schnittstelle wird durch den am schlingenfernen Ende der Elektrodenzuleitung 3 zugeführten Strom koaguliert.

Die der Elektrodenzuieitung 3 gegenüberliegenden Enden der Schiingenhälften 7,9 bilden, nachdem sie von derselben Seite her in die Metallhülse 21 einmünden, ein Keilmesser 25, welches die Wucherung ohne größere Zugkräfte abtrennen kann. Um die Schneidwirkung zu verbessern, ist der Führungsschlauch 1 darüber hinaus mit einer schräg zu seiner Achse verlaufenden Stirnfläche 27 versehen. Der Winkel der Stirnfläche 27 beträgt ungefähr 45° zur Schlauchachse. Die schräge Stirnfläche erleichtert darüber hinaus das Einziehen der Metallhülse 21 und stabilisiert die Winkelstellung der Ebene der Schleife quer zu der in der Zeichnungsebene verlaufenden Fallinie der Stirnfläche 27. Die in der Zeichnung der Deutlichkeit wegen in die Zeichnungsebene gelegte Schleifebene verläuft dann senkrecht zur Zeichnungsebene. Die Stirnfläche 27 kann jedoch alternativ auch senkrecht zur Schlaucbachse verlaufen.

F i g. 2 zeigt eine andere Ausführungsform des patientennahen Endes einer aus zwei Schlingenhäiften 31, 33 gebildeten Schlingenelektrode. Die patientennahen Enden 35,37 durchsetzen parallel aneinanderliegend eine aus Keramik bestehende Hülse 39. Die Enden 35,37 sind in die Hülse 39 eingeklebt und können zusätzlich miteinander verlötet sein. Die Enden 35,37 bilden einen Kühlkörper für den auf der patientenfernen Seite der Hülse gelegenen, eine Art Keilmesser bildenden Schneidbereich 41 der Schlingenelektrode. Der Kühlkörper erhöht die thermische Belastbarkeit des Schneidbereichs. Die Hülse sorgt für ausreichende mechanische Festigkeit des Vereinigungsbereichs. Die Randkanten der Hülse 39 sind, wie bei 45 dargestellt, abgeschrägt oder gerundet

F i g. 3 zeigt eine weitere Ausführungsform einer thermisch belastbaren Spitze einer hochfrequenz-chirurgischen Schlingenelektrode, die sich von der Spitze nach F i g. 2 lediglich dadurch unterscheidet, daß die in eine Hülse 51 aus Keramik eingesetzten, insbesondere eingeklebten Enden 53 bzw. 55 der beiden Schlingenhäiften 57 bzw. 59 in ihrem patienternahen Bereich einen Lötmetallkiecks 61 oder dergleichen tragen, der in eine hinterschnittene Aussparung 63 an der patientennahen Stirnseite der Isolierhülse 53 eingreift Der Lötklecks 61 erschwert das Herausziehen der Schlingenhäiften 57, 59 aus der Isolierhülse 53. Zur Eriäuterung der Funktion und Wirkungsweise der Ausführungsform nach F i g. 3 wird im übrigen auf die Erläuterung der F i g. 2 Bezug genommen. Die Ausführungsformen der F i g. 2 und 3 werden bevorzugt bei einer im übrigen entsprechend F i g. 1 ausgebildeten Schlingenelektrode benutzt Die in den F i g. 1 bis 3 dargestellten, als Kühlkörper ausgebildete Verbindung der patientennahen Enden der Schlingenhäiften kann auch bei unsymmetrischen hochfrequenz-chirurgischen Schlingenelektroden angewendet werden.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

Claims

Patentansprüche:

1. Hochfrequenz-chirurgische Schlingenelektrode, insbesondere für Endoskope, mit einem die Elektrode verschiebbar aufnehmenden Instrumentenkanal, mit einem zumindest außen isolierenden, flexiblen Führungskanal (1), einer in dem Führungskanal (1) verschiebbaren, flexiblen Elektrodenzuleitung (3) und einer am patientennahen, freien Ende der Elektrodenzuleitung (3) angebrachten, federnden Schlingenelektrode (5), die sich aus dem Führungskanal (1) ausgeschoben federnd aufspreizt und mittels der Elektrodenzuleitung (3) vollständig oder nahezu vollständig in den Führungskanal (1) einziehbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Schlingenelektrode aus zwei Schüngenhälften (7, 9) besteht, deren von der Elektrodenzuleitung (3) abgewandten Endbereiche (13,19; 35,37; 53,55) parallel zueinander iängs der Achse des Führungskanals (1) verlaufen, dai5 die Endbereiche (i3, iS; 35,37; 33,55) in eine Hülse (21; 39; 51) eingreifen und miteinander fest verbunden sind.

2. Hochfrequenz-chirurgische Schlingenelektrode nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Hülse(21;39;51) aus Metall besieht

3. Hochfrequenz-chirurgische Schlingenelektrode nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Hülse aus keramischem Material besteht

4. Hochfrequenz-chirurgische Schlingenelektrode nach einem di·- Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Endbereiche (13,19; 35.37; 53,55) und die an diese angrenzenden Bereiche der Schlingenhälften (7,9) knickfrei verlaufe".