DE3248813C2 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft ein
Verfahren zur Entfernung von Verunreinigungen aus einem gegebenenfalls Siliciumtetrachlorid enthaltenden Trichlorsilan
durch Komplexbildung der Verunreinigungen und
anschließendes Abtrennen der Komplexe durch Destillation.
Durch Wasserstoffreduktion eines Silicium enthaltenden
Gases werden große Mengen polykristallines Silicium
hergestellt. So werden beispielsweise in einem üblicherweie
angewendeten Verfahren Trichlorsilan oder Mischungen
von Trichlorsilan mit anderen Silicium enthaltenden Reaktanten,
wie Siliciumtetrachlorid, reduziert unter
Abscheidung von polykristallinem Silicium auf einem erhitzten
Faden. In der Halbleiterindustrie muß das polykristalline
Silicium eine extrem hohe Reinheit besitzen. Infolgedessen
ist es erforderlich, daß das Siliciumquellengas eine
hohe Reinheit besitzt und frei von Spurenverunreinigungen
ist.
Die meisten Verunreinigungen können durch übliche
Destillationsmethoden leicht aus Trichlorsilan oder Siliciumtetrachlorid
entfernt werden. Spurenverunreinigungen von
Bor oder Phosphor, die in der Regel in Form von BCl₃ oder
PCl₃ vorliegen, können jedoch durch Destillation nicht
leicht entfernt werden. Um diese Verunreinigungen auf einen
niedrigen Gehalt durch Destillation zu verringern,
wären mehrere aufeinanderfolgende Destillationsstufen
erforderlich. Es ist daher ein Reinigungsverfahren erwünscht,
das einen noch höheren Reinigungsgrad ergibt,
wie er durch Destillation allein nicht erzielbar ist, das
nicht den Zeitaufwand und die Kosten von mehrfachen Destillationen
erforderlich macht.
Die US-PS 35 40 861 beschreibt ein Verfahren zur Entfernung
von Verunreinigungen aus einem gegebenenfalls Siliciumtetrachlorid
enthaltenden Trichlorsilan, bei dem eine Komplexbildung
der Verunreinigungen und eine anschließende Abtrennung der Komplexe
durch Destillation erfolgt.
Wenn diese Art der Reinigung in einem Betriebssystem
durchgeführt wird, kann das System jedoch durch
die sehr großen Mengen an festem Polysiloxanrückstand, die
entstehen, schnell verstopfen.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es deshalb, ein
verbessertes Verfahren zur Entfernung von Verunreinigungen aus
einem gegebenenfalls Siliciumtetrachlorid enthaltenden
Trichlorsilan zur Verfügung zu stellen.
Diese Aufgabe wird durch ein Verfahren gemäß dem Patentanspruch
gelöst.
Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren wird das gegebenenfalls Siliciumtetrachlorid
enthaltende Trichlorsilan durch Umsetzung von Trichlorsilan
mit geringen Mengen Sauerstoff gereinigt. Der bei dieser Oxidationsreaktion
gebildete Komplex reagiert seinerseits mit
BCl₃ oder PCl₃ unter Bildung eines Bor- oder Phosphorkomplexes,
der durch Destillation aus dem gereinigten Trichlorsilan
entfernt werden kann. Vorzugsweise werden etwa 0,01
bis 0,2 Mol-% Sauerstoff bei der Reaktion verwendet.
Die Reaktion wird bei einer Temperatur zwischen 170
und 300°C durchgeführt.
Niedrigere Sauerstoffkonzentrationen bilden ebenfalls einen
Komplex mit Bor- und Phosphorverbindungen, sind jedoch weniger
wirksam. Sauerstoffkonzentrationen von mehr als etwa
1,0 Mol-% verbrauchen größere Mengenanteile an HSiCl₃, ohne
die Reinigung weiter zu verbessern.
Fig. 1 erläutert den Strom und die Rückführung der
Reaktanten in einem polykristallinen Abscheidungszyklus;
Fig. 2 zeigt ein Fließdiagramm, das die erfindungsgemäß
verwendete Vorrichtung zur Reinigung erläuert.
Das bekannte polykristalline Siliciumabscheidungsverfahren
ist in Fig. 1 erläutert. Am Anfang werden Trichlorsilan
10 und Wasserstoff 12 in ein glockenförmiges
Reaktionsgefäß 14 injiziert. Innerhalb des glockenförmigen
Behälters befinden sich erhitzte Fäden 16. Der Wasserstoff
und das Trichlorsilan reagieren an der Oberfläche der Fäden
unter Abscheidung von polykristallinem Silicium. Die Nebenprodukte
und nicht-umgesetztes Trichlorsilan und Wasserstoff
werden bei 18 aus dem glockenförmigen Behälter abgezogen.
Der Abstrom umfaßt neben Wasserstoff und Trichlorsilan Chlorwasserstoff,
Siliciumtetrachlorid, weitere Silicium enthaltende
Verbindungen und diejenigen Mengenanteile an Verunreinigungen,
die ursprünglich in dem Trichlorsilan enthalten
waren und in dem abgeschiedenen polykristallinen
Silicium nicht eingeschlossen sind. Der Abstrom wird bei
20 bearbeitet zur Abtrennung von Wasserstoff 22, Silicium
enthaltenden Reaktanten 23 und Chlorwasserstoff 24. Der Wasserstoff
und die Silicium enthaltenden Reaktanten werden als
Ausgangsmaterialien in das Siliciumabscheidungsverfahren im
Kreislauf zurückgeführt. Dem Silicium enthaltenden Abstrom
werden Mengen an Trichlorsilan zugesetzt.
Bevor der Silicium enthaltende Abstrom in die Reaktionskammer
zurückgeführt wird, kann der Abstrom durch eine Reinigung,
wie sie bei 26 schematisch angezeigt ist,
behandelt werden. Früher wurde diese Reinigung durch eine
oder mehrere Destillationsstufen durchgeführt. Obgleich die
Destillation zur Entfernung bestimmter Verunreinigungen
wirksam ist, ist sie zur Entfernung von Spurenmengen an
Bor verhältnismäßig unwirksam.
Spurenmengen an Bor und Phosphor sind üblicherweise in dem eingesetzten
Trichlorsilan enthalten. Ein Teil dieser Verunreinigungen
wird zusammen mit dem polykristallinen Silicium
als Dotierungsmittel abgeschieden. Die restlichen Verunreinigungen
gelangen in die Rückführungsschleife und werden
anschließend in den Reaktionsbehälter zurückgeführt,
wenn sie nicht in irgendeiner Reinigungsstufe entfernt werden.
Die Menge an Verunreinigungen in der Rückführungsschleife
reichert sich mit fortschreitendem Verfahren an.
Obgleich die Menge an Verunreinigungen, die in dem eingesetzten
Trichlorsilan vorhanden ist, niedrig genug sein
kann, um keinen nachteiligen Dotierungseffekt auf das abgeschiedene
polykristalline Silicium zu haben, kann die
Menge an Verunreinigungen, die sich aus der Anreicherung ergibt,
einen solchen nachteiligen Effekt haben.
Erfindungsgemäß wird eine verbesserte Reinigungsstufe insbesondere
zur Entfernung von Bor und Phosphor aus Trichlorsilan
oder Mischungen aus Trichlorsilan und Siliciumtetrachlorid
geschaffen. In dem Verfahren werden
die Bor- oder Phosphorverunreinigungen durch Erhitzen der
Silicium enthaltenden Verbindung und Zugabe einer dosierten
Menge Sauerstoff in einen Komplex überführt.
Eine zur Durchführung des Reinigungsverfahrens geeignete
Vorrichtung ist in der Fig. 2 erläutert. Ein Siliciumquellenmaterial
30 gelangt in das Reinigungssystem und strömt
aus Gründen der Vereinfachung und Gleichförmigkeit in einen
Ballasttank 32. Das Siliciumquellenmaterial liegt in
gasförmigem oder flüssigem Zustand vor und kann beispielsweise
ein gesättigtes Wasserstoff-Trichlorsilan-Gasgemisch
oder der Halogensilan-Produktstrom aus einer polykristallinen
Siliciumreaktionsapparatur sein. Letzterer besteht
hauptsächlich aus Trichlorsilan und Siliciumtetrachlorid.
Aus dem Ballasttank strömt das Silicium enthaltende Gas
durch eine Pumpe 34 und Teilchenfilter 36 in einen Gas/Gas-
Wärmeaustauscher 38, in dem der Gasstrom zu Beginn erwärmt
wird. Nach dem Vorwärmen in dem Wärmeaustauscher strömt das
Gas durch eine primäre Heizeinrichtung 40, in der es die
gewünschte Reaktionstemperatur erreicht. Nach dem Passieren
der primären Heizeinrichtung 40 wird bei 42 eine sorgfältig
kontrollierte Menge Sauerstoff zugegeben. Die Zugabe des
Sauerstoffs zu dem erhitzten Strom des Silicium enthaltenden
Gases führt zu einer chemischen Reaktion (die nachstehend
beschrieben wird), die zur Komplexbildung der Bor- und Phosphorverunreinigungen
in dem Gasstrom führt. Der erhitzte
Gasstrom passiert dann erneut den Wärmeaustauscher, in dem
die Wärme an den einströmenden Gasstrom abgegeben wird. Der
nun abgekühlte Gasstrom wird gegebenenfalls in einem Sammeltank 44 gesammelt
und strömt dann in eine übliche Destillationsapparatur
46, in der die Bor- und Phosphorkomplexe
von dem Siliciumgasstrom abgetrennt werden. Der gereinigte
Siliciumgasstrom liegt dann in einem Zustand vor, in dem
er in die polykristalline Siliciumabscheidungsapparatur
wieder injiziert werden kann.
Das Verfahren in der vorstehend beschriebenen Vorrichtung
wird durch eine Standard-Gaschromatografie-Massenspektroskopie
(GCMS) überwacht. Wenn das Gas auf eine Temperatur
unterhalb etwa 160°C erhitzt wird, ist keine Reaktion
zwischen dem O₂ und dem HSiCl₃ zu beobachten. Bei höheren
Temperaturen erfolgt die Oxidation von HSiCl₃ schnell, und
der Sauerstoffverbrauch ist vollständig. Bei diesen höheren
Temperaturen werden durch die GCMS keine Spuren an O₂ nachgewiesen.
Die hauptsächlichen Trichlorsilan-Oxidationsprodukte
werden untersucht; bei Reaktionstemperaturen zwischen
etwa 170 und 250°C überwiegt eine kurzkettige Verbindung.
Das in diesem Temperaturbereich gebildete erhaltene
Oxidationsprodukt hat ein Molekulargewicht m/e von
248, was mit der folgenden Struktur übereinstimmt:
Bei höheren Temperaturen werden Verbindungen mit einem
höheren Molekulargewicht erhalten, bei denen es sich um lineare und
cyclische Verbindungen handelt, die 3 und 4 Siliciumatome
enthalten.
Es wird angenommen, daß die oxidative Reinigung von Trichlorsilan
durch die folgenden Gleichungen beschrieben werden
kann:
Das durch das +) markierte Zwischenprodukt reagiert dann
mit BCl₃ wie folgt:
BCl₃ + [HOSiCl₃]+) → Cl₂B-O-SiCl₃ + HCl .
Konkurrierend mit der BCl₃-Reaktion verläuft die folgende
Nebenreaktion:
HSiCl₃ + [HOSiCl₃]+) → Cl₃Si-O-SiCl₂H + HCl .
Die Anfangsstufe in diesem Verfahren ist die Bildung eines
Cl₃Si-OH-Zwischenproduktes. Der Nachweis für diesen Verbindungstyp
besteht darin, daß das End-Borreaktionsprodukt in
Form von B-O-Si-Verbindungen vorliegt, die aus einer B-Cl-
Verbindung, die mit Si-OH reagiert, stammen. Die Antriebskraft
für diese Reaktion ist die thermodynamisch begünstigte
Bildung der starken B-O- und H-Cl-Bindungen.
Es wird angenommen, daß die Phosphorverunreinigungen durch
einen ähnlichen Komplexbildungsmechanismus entfernt werden.
Das [HOSiCl₃]+)-Zwischenprodukt reagiert
mit PCl₃ wie folgt:
PCl₃ + [HOSiCl₃]+) → Cl₂P-O-SiCl₃ + HCl .
Bei Temperaturen über 300°C tritt eine komplexere
Reaktion auf, und es werden thermisch induzierte Intra- und
Inter-Verbindungs-Polysiloxan-Umlagerungsprodukte gebildet.
Bei diesen höheren Temperaturen ist keine zusätzliche Reinigung
zu beobachten, was anzeigt, daß die thermischen Umlagerungsprodukte
mit BCl₃ oder PCl₃ nicht reagieren.
Der Einbau von Bor oder Phorphor in die Polysiloxankette
erhöht den Siedepunkt der Bor oder Phosphor enthaltenden
Verbindungen beträchtlich. Während eines nachfolgenden Destillationsverfahrens
werden diese höhersiedenden Materialien
von dem HSiCl₃ leicht abgetrennt, wobei man HSiCl₃
erhält, das im wesentlichen frei von der ursprünglichen
Bor- und/oder Phosphorverunreinigung ist.
Die anfängliche Oxidation des HSiCl₃ und die konkurrierende
Nebenreaktion repräsentieren Trichlorsilan, das in dem
Reinigungsverfahren verlorengeht. Um das Verfahren zu optimieren,
ist es erwünscht, daß dieser Verlust an Trichlorsilan
minimal gehalten wird. Unter Laborbedingungen wurde
festgestellt, daß 1,0 Mol O₂ unter komplexer Bindung
von etwa 0,38 Mol Bor unter den vorstehend angegebenen Bedingungen
reagiert. Die zur Reinigung
erforderliche Sauerstoffmenge kann somit in Abhängigkeit
von den bekannten Verunreinigungsgehalten eingestellt werden.
Im allgemeinen reichen 0,01 bis 0,2 Mol-%
Sauerstoff auf, um die Bor- und Phosphorverbindungen
aus dem eingesetzten HSiCl₃ zu entfernen, ohne daß ein zu starker Verlust
an HSiCl₃ selbst auftritt.
Die während des Reinigungsverfahrens verbrauchte Menge an
HSiCl₃ wird weiter vermindert durch Verdünnen des HSiCl₃,
das gereinigt werden soll, mit hochreinem SiCl₄. Die anfängliche
oxidative Reinigungsstufe ist identisch mit oder
ohne SiCl₄, nämlich
HSiCl₃ + O₂ → [HOSiCl₃]+) + O .
Zusätzlich zur Reaktion mit BCl₃ und PCl₃ reagiert das
[HOSiCl₃]+) mit SiCl₄ wie folgt:
SiCl₄ + [HOSiCl₃]+) → Cl₃SiOSiCl₃ + HCl .
Beim Reinigen von Mischungen aus HSiCl₃ und SiCl₄, wie
dem in dem Siliciumabscheidungsverfahren abgetrennten
Produktgemisch, durch geringe Oxidation können
sowohl das HSiCl₃ als auch das SiCl₄
an Bor- und Phosphorverunreinigung stark vermindert werden.
Die folgenden Beispiele
erläutern die Erfindung.
Stickstoff wird mit einer Strömungsrate von etwa 0,2 l pro
Minute durch einen Tank perlen gelassen, der mit etwa 3000
bis 3500 g HSiCl₃ gefüllt ist. Während das Stickstoffgas
durch das HSiCl₃ perlt, wird der Stickstoff gesättigt, und
es entsteht eine HSiCl₃/N₂-Dampfkombination. Um die Wirksamkeit
des Reinigungsverfahrens zu testen, wird dieser
Dampf dann absichtlich mit bekannten Mengen BCl₃ verunreinigt.
Zur Erleichterung der Analyse der Reinigungsdaten
werden hohe Konzentrationen an BCl₃ (etwa 1,0% in HSiCl₃)
verwendet. Die Verunreinigung mit BCl₃ wird erzielt durch
Hindurchperlenlassen von Stickstoffgas durch einen Tank,
der etwa 500 ml BCl₃ enthält, unter Bildung einer gesättigten
BCl₃/N₂-Dampfkombination, die dann in einer ausgewählten
Rate mit HSiCl₃/N₂-Dampf gemischt wird.
Um die Wirksamkeit verschiedener Sauerstoffkonzentrationen
und Reaktionstemperaturen auf das Reinigungsverfahren zu
testen, werden sowohl die Sauerstoffkonzentration als auch
die Temperatur als Variable gehalten. Die Borkonzentration
in dem HSiCl₃-Dampf wird sowohl vor als auch nach der Oxidationsreaktion
überwacht. Unter 170°C ist keine Reaktion
zwischen dem O₂ und dem HSiCl₃ festzustellen. Bei Temperaturen
über 170°C erfolgt die Oxidation von HSiCl₃
schnell, und der Verbrauch des zugegebenen Sauerstoffes ist
vollständig.
Insbesondere werden solche Strömungsraten und Drücke eingestellt,
daß in dem Gasstrom 3,6×10-2 Mol/min HSiCl₃ und
3,6×10-4 Mol/min BCl₃ erhalten werden. Der Gasstrom wird
durch ein auf etwa 180°C erhitztes Ofenrohr geleitet mit
einer Verweilzeit von etwa 20 s in dem erhitzten Rohr.
Aus dem Abstrom wird etwa alle 15 Minuten mit einer GCMS,
die mit einer manuellen Injektion während des Betriebes ausgestattet
ist, eine Probe entnommen.
Nach dem Eichen der GCMS gegenüber verschiedenen repräsentativen
BCl₃-Strömungsraten wird die oxidative Reinigung
initiiert. Sauerstoff wird mit einer Strömungsrate von 2,0×10-4
Mol/min zugegeben; das erhaltene BCl₃ in dem Abstrom
wird gemessen entsprechend einer Verminderung auf 2,8×10-4
Mol/min. Die Dauerstoffströmungsrate wird auf 4×10-4
Mol/min erhöht, und das BCl in dem Abstrom fällt weiter
auf 2,1×10-4 Mol/min.
Die oxidative Reinigung wird bei Temperaturen von 200, 220,
250, 300, 350, 400, 450 und 500°C wiederholt. Bei Temperaturen
von 300°C werden reproduzierbare Ergebnisse erhalten.
Vorzugsweise wird das Verfahren bei etwa 200°C durchgeführt.
Oberhalb 300°C reichert sich in den GCMS-Transportleitungen
ein Polysiloxanrückstand an. Bei Temperaturen über
etwa 300°C tritt auch, wie gefunden wurde, eine etwas geringere
Komplexbildung des BCl₃ auf.
Die Analyse der Daten zeigt, daß etwa 1,0 Mol Sauerstoff
mit dem HSiCl₂ reagiert unter komplexer Bindung von etwa
0,38 Mol BCl₃ bei Temperaturen zwischen 170°C und
300°C. Bei Temperaturen oberhalb 300°C treten erhöhte
mechanische und Verfahrensprobleme auf.
Die in Fig. 2 dargestellte Vorrichtung wird zur
Reinigung des Abstroms aus einem polykristallinen Silicium-
Reaktionsbehälter verwendet. Die Silicium enthaltenden Materialien
umfassen etwa 25% Trichlorsilan und als Rest Siliciumtetrachlorid.
Der Gehalt an Borverunreinigung in der Mischung
aus Trichlorsilan und Siliciumtetrachlorid wird bestimmt
zu etwa 0,75 ppb. Der Gehalt
an Phosphorverunreinigung in der Mischung wird gemessen zur
etwa 0,65 ppb. Das Abstromgas wird auf eine Temperatur
von etwa 180 bis 220°C erhitzt. Sauerstoff wird in einer
Menge von etwa 0,01 bis 0,2 Mol O₂ pro Mol HSiCl₃ mit dem
Silicium enthaltenden Dampf gemischt. Nach der Reaktion
werden die Silicium enthaltenden Reaktanten destilliert
zur Entfernung von höhersiedenden Materialien. Nach der
Destillation wird die zurückbleibende, Silicium enthaltende
Mischung analysiert, und es wird festgestellt, daß sie weniger
als 0,10 ppb Bor und weniger als 0,18 ppb Phosphor enthält.
Nach jedem der vorstehend beschriebenen Beispiele wird die
Reinigungsvorrichtung entmantelt und untersucht. Dabei ist
keine Anreicherung von öligen Rückständen festzustellen,
was anzeigt, das keine langkettigen Moleküle während der Reinigung
gebildet werden.
Claims (1)
- Verfahren zur Entfernung von Verunreinigungen aus einem gegebenenfalls Siliciumtetrachlorid enthaltenden Trichlorsilan durch Komplexbildung der Verunreinigungen und anschließendes Abtrennen der Komplexe durch Destillation, dadurch gekennzeichnet, daß man das gegebenenfalls Siliciumtetrachlorid enthaltende Trichlorsilan mit Sauerstoff in einem Mengenverhältnis, bezogen auf Trichlorsilan, von 0,01 bis 1,0 Mol-% bei einer Temperatur von 170 bis 300°C unter Bildung von Komplexen der Verunreinigung umsetzt.
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