DE3318831C2 - - Google Patents
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft Formgebungsverfahren,
und insbesondere Formgebungsverfahren für faserverstärkte
Glas-Verbundgegenstände.
Infolge der Knappheit und der steigenden Kosten für
viele übliche Hochtemperatur-Konstruktionsmetalle hat
man nicht-metallischen faserverstärkten Verbundmaterialien
als Ersatz für übliche Hochtemperatur-Metallegierungen
verstärkte Aufmerksamkeit gewidmet. Die Verwendung von
Ersatzmaterialien für Metall, von hochfesten faserver
stärkten Harz-Verbundmaterialien oder sogar hochfesten
faserverstärkten Metallmatrix-Verbundmaterialien, ist
bereits soweit fortgeschritten, daß derartige Materialien
für Produkte, beginnend bei Sportartikeln bis hin zu
hochentwickelten Teilen von Düsenflugzeugen, kommerziell
eingeführt sind. Eines der großen Probleme dieser Ver
bundmaterialien liegt jedoch darin, daß ihre maximale
Verwendungstemperatur begrenzt ist.
Keramik-, Glas- und Glaskeramik-Körper, die für Hoch
temperatur-Anwendungszwecke verwendet werden können,
sind dem Fachmann gut bekannt. Leider weisen derartige
Körper jedoch häufig nicht die gewünschte mechanische
Festigkeit auf und sind stets im Hinblick auf ihre
Zähigkeit und Schlagfestigkeit unzureichend. Diese Si
tuation hat dazu geführt, daß Körper aus Verbundmate
rialien hergestellt wurden, die aus einer Matrix aus
einem Keramik-, Glas- oder Glaskeramik-Material bestehen,
in anorganische Fasern in kontinuierlicher oder dis
kontinuierlicher Weise dispergiert sind.
Diese im fol
genden als Glasmatrix- Verbundmaterialien bezeichneten
Materialien sind in den US-PS 43 14 852 und 43 24 843
beschrieben. Die gemäß diesen Patenten hergestellten
Teile aus Verbundstoffen mit einer Glaskeramik-Matrix
und einer Siliciumcarbid-Faserverstärkung weisen physi
kalische Eigenschaften auf, die es gestatten, sie in
Wärmekraftmaschinen und für andere Anwendungszwecke ein
zusetzen, um eine beträchtliche Verbesserung von deren
Betriebsverhalten zu erreichen. Derartige Anwendungen
machen es jedoch erforderlich, daß neue Verarbeitungs
verfahren für die Herstellung von komplex geformten Teilen
gefunden werden, in denen die verstärkenden Fasern bei
spielsweise in wenigstens drei Richtungen verteilt sind,
um eine verbesserte Festigkeit zu bewirken.
Obwohl auf dem beschriebenen Fachgebiet große Fortschritte
erzielt wurden, gibt es im Hinblick auf die Verfahren
zur Herstellung derartiger verbesserter Verbundstoff-Gegen
stände noch große Schwierigkeiten. In der Vergangenheit
wurde eine kontinuierliche Faserverstärkung für Verbund-
Gegenstände dadurch erreicht, daß man parallele Faser-
Bänder, Filze und Papiere verwendete, die man mit Glas-
Trägeraufschlämmungen tränkte, in die gewünschte Form
schnitt, ausrichtete und dann in einer Form für das
Warmpressen aufeinanderschichtete. Ein derartiges Ver
fahren ist jedoch für komplexere Formen ungeeignet, da
auf diese Weise nur eine planare Anordnung der Fasern
erreicht wird. Es ist ferner schwierig, unter Verwendung
derartiger Materialien Zylinder und andere komplexe For
men zu erzeugen. Das liegt daran, daß die Bänder aus
parallelen Fasern nicht zu topographische komplexen For
men verformt werden können, ohne daß es zu einer ernst
haften Störung der Faserorientierung kommt. Das führt
wiederum zu einer ungleichmäßigen Faserverteilung, bei
spielsweise daß faserarme Bereiche enthalten werden, die
im Hinblick auf den Verbundgegenstand Schwächezonen
bilden.
Die moderne Technologie der Herstellung von Verbund
stoffen mit einer Harzmatrix überwindet diesen Nachteil
dadurch, daß vorimprägnierte gewebte Stoffe verwendet
werden ("Prepregs"). Derartige Prepreg-Bahnen können ge
schnitten und in die geeignesten Muster zur Erzeugung
der gewünschten Faserverstärkung zugeschnitten werden.
Geeignete Lagen dieser Prepreg-Muster werden dann ver
festigt und bei mäßigen Temperaturen und Drucken ge
härtet.
Wie oben angegeben, führten die verfügbaren Techniken
zur Formung von Glasmatrix-Verbundmaterialien in der
Vergangenheit dazu, daß nur Gegenstände eines begrenz
ten Form-Vorrats erzeugt werden konnten, die durch uni
axiales Warmpressen von im wesentlichen planaren An
ordnungen von verstärkenden Fasern wie aneinandergefügten
Faserbändern, gewebten Geweben, Filzen oder Papieren her
gestellt werden konnten. In diesem Zusammenhang wird
auf die obenerwähnten US-Patentschriften verwiesen.
Während der Verfestigung derartiger Faserbänder, Pa
piere usw., die mit einer Aufschlämmung, die eine
Glasfritte enthält, getränkt wurden, muß eine beträchtliche
Volumenverminderung im Sinne eines Zusammendrückens
erfolgen. Dieses Zusammendrücken, das erfolgt, wenn eine
mit einer Aufschlämmung behandelte Fasermatte ver
festigt wird, kann beispielsweise bei einem Filz oder
einer Fasermatte niedrigerer Dichte zwischen 1000 bis
3000% variieren. Diese Art des Zusammendrückens kann
toleriert werden, wenn relativ dünne Platten aus
irgendwelchen Materialien geformt werden, bedeutet je
doch ein immenses Problem, wenn komplexe drei-dimensionale
Formen erforderlich sind, die eine erwünschte Faser
orrientierung beibehalten.
Es ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Verfahren
zur Herstellung von faserverstärkten Glas-Verbundgegenständen,
insbesondere zur Herstellung derartiger Gegenstände im komplexen
Formen, durch Tränken von hochtemperaturbeständigen Fasern mit
einer Trägerflüssigkeit, die Glaspulver enthält, Stapeln der
imprägnierten Fasern und Warmpressen anzugeben, bei dem die oben
beschriebenen Probleme überwunden sind.
Diese Aufgabe wird bei einem Verfahren der genannten Art durch
die Maßnahmen des Kennzeichens des Patentanspruchs 1 gelöst.
Die vorliegende Erfindung betrifft somit ein Verfahren zur
Herstellung faserverstärkter Glas-Verbundgegenstände, das
insbesondere für die Herstellung derartiger Gegenstände
in komplexen Formen ausgelegt ist, und das u. a. das Pro
blem einer großen Zusammendrückbarkeit überwindet, auf das
man üblicherweise bei der Herstellung derartiger Gegen
stände stößt. Gemäß der vorliegenden Erfindung werden
gewebte oder nicht-gewebte Bahnen einer Faserverstärkung
mit einer Trägerflüssigkeit vorimprägniert, die ein
thermoplastisches polymeres Bindemittel und Glaspulver
enthält. Diese Bahnen werden dann in bestimmte Form-
Muster für das herzustellende komplexe Verbund-Teil ge
schnitten. Im allgemeinen hat das die Verwendung einer
Vielzahl derartiger Bahnen oder Blätter zur Folge. Die
so geformten vorimprägnierten Blätter werden dann in
einer Form den Erfordernissen entsprechend dem Körper
angepaßt und aufeinander geschichtet und bei mäßigen
Temperaturen und Drucken zu einem Verbundstoff-Vorformling
verfestigt. Auf dieser Stufe erfolgt der größte Anteil
des Zusammendrückens des Verbundstoffes, was es ermög
licht, im abschließenden Verfestigungsschritt kleinere
Warmpressen zu verwenden. Ein weiterer Vorteil der
Bildung der Verbund-Vorformlinge auf dieser Stufe liegt
darin, daß der Vormformling im Hinblick auf die Präzi
sion der Schichtung und auf die Verbund-Form unter
sucht werden kann, bevorm man ihn abschließend warmpreßt.
Dieser Verbund-Vorformling wird anschließend unter Bil
dung der endgültigen Form des Glasmatrix-Verbundstoff-Gegen
standes warmgepreßt. Das Warmpressen kann gegebenenfalls
eine vorausgehende Wärmebehandlung umfassen, um das nur
vorübergehend benötigte thermoplastische Bindemittel zu
verbrennen oder auf andere Weise zu entfernen.
Die obigen Ausführungen sowie andere Merkmale und Vorteile
der vorliegenden Erfindung werden in der nachfolgenden
Beschreibung unter Bezugnahme auf die Figuren noch näher
erläutert. Es zeigt
Fig. 1 typische Muster auf einer vorimprägnierten
gewebten Faserverstärkung vor dem Zuschneiden;
Fig. 2 derartige Muster nach dem Zuschneiden und ihrem
Zusammenfügen;
Fig. 3 den warmgeformten Gegenstand vor dem Abbrennen
des Bindemittels und dem Warmpressen;
Fig. 4 den endgültigen erhaltenen Gegenstand.
Obwohl jedes beliebige Glas, das den erfindungsgemäßen
Verbundstoffen eine hohe Tempraturfestigkeit verleiht,
gemäß der vorliegenden Erfindung verwendet werden kann,
wurde festgestellt, daß ein Aluminiumsilikatglas
für das erfindungs
gemäße Verfahren sehr gut geeignet ist. In ähnlicher
Weise erwies sich ein Borsilikatglas
und ein Glas mit hohem Siliciumgehalt von etwa 96 Gew.-%
Siliciumdioxid, das durch Auslaugen des
Bors aus einem Borsilikat-Glas erhalten wurde, als be
sonders bevorzugtes borsilikat- bzw. hochsiliciumdioxid-
haltiges Glas. Während das Borsilikat-Glas und das Alu
miniumsilikat-Glas in Form der handelsüblichen
Teilchen <0,044 mm verwendet werden können, wurden die gewünschten
Eigenschaften für die Verbundmaterialen mit dem hoch
siliciumdioxidhaltigen Glas nur dann in befriedigender
Weise erreicht, wenn das Glas vorher mehr als 100 Stunden
in einer Kugelmühle in Propanol gemahlen worden war. Es
ist ferner darauf hinzuweisen, daß auch Mischungen der
obenerwähnten Gläser verwendet werden können.
Ein anderes attraktives Matrix-Material für das erfin
dungsgemäße Verfahren ist ein glaskeramisches Material.
Während der Verbundstoff-Verdichtung wird die Matrix
im Glaszustand gehalten, wodurch eine Zerstörung der
Fasern vermieden wird und eine Verdichtung bei niedrigen
angewandten Drucken gefördert wird. Nach der Verdichtung
zu der gewünschten Konfiguration aus Faser + Matrix
kann die Glasmatrix in den kristallinen Zustand über
führt werden, wobei das Ausmaß und der Grad der Kristalli
sation von der Matrixzusammensetzung und dem Programm
der Wärmebehandlung gesteuert wird. Auf die beschriebene
Weise kann eine große Anzahl von glaskeramischen Ma
terialien verwendet werden, wobei jedoch bei der Ver
wendung von Siliciumcarbid-Fasern eine strenge Begren
zung hinsichtlich der Menge und Aktivität des Titans,
das in dem Glas vorliegt, von ausschlaggebender Bedeutung
ist. Wenn demzufolge Siliciumcarbid-Fasern und Titan
dioxid-Keimbildungsmittel verwendet werden, muß das
Titandioxid desaktiviert werden oder unterhalb eines
Anteils von 1 Gew.-% gehalten werden. Das kann dadurch
erreicht werden, daß man einfach als Ersatz ein anderes
Keimbildungsmittel wie Zirkoniumoxid an Stelle des üb
lichen Titandioxids verwendet, oder daß man ein Mittel
zusetzt, das die Reaktivität des Titandioxids gegenüber
der Siliciumcarbidfaser maskiert. Es ist jedoch in
jedem der Fälle erforderlich, entweder die Wirkungen des
Titandioxids auf die Siliciumcarbidfasern auszuschließen
oder zu maskieren, um ein Verbundmaterial mit guten
Hochtemperaturfestigkeits-Eigenschaften zu erhalten.
Während übliches Lithium-Aluminiumsilikat das bevorzugte
glaskeramische Material ist, können auch andere übliche
glaskeramische Materialien wie Aluminiumsilikat, Magnesium-
Aluminiumsilikat und Kombinationen der obengenannten Ma
terialien verwendet werden, solange das keramische Matrix
material titanfrei ist (weniger als etwa 1 Gew.-%) oder
maskiert ist (vergl. US-PS 43 24 843).
Im allgemeinen kann das glaskeramische Ausgangsmaterial
im Glaszustand in Pulverform erhalten werden. Wenn je
doch das keramische Material in kristalliner Form er
halten wird, ist es erforderlich, das Material zu schmel
zen und es in den Glaszustand zu überführen, es dann zu
verfestigen und anschließend in Pulverform zu zerstampfen,
vorzugsweise bis zu einer Teilchengröße von <0,044 mm
Teilchengröße, bevor man die erfindunsgemäß zu verwenden
den Aufschlämmungen bereitet. Bei der Auswahl eines glas
keramischen Materials ist es wichtig, daß eins ausge
wählt wird, das im Glaszustand verdichtet werden kann,
wobei die Viskosität niedrig genug ist, eine vollständige
Verdichtung mit anschließender Überführung in einen im
wesentlichen vollständig kristallinen Zustand zuzulassen.
Es ist jedoch auch möglich, das kristalline Pulver-Aus
gangsmaterial während einer Wärmevorbehandlung in den
Glaszustand zu überführen, bevor man zum Zwecke der
Verdichtung einen Druck anlegt.
Obwohl bei dem erfindungsgemäßen Verfahren jedes be
liebige Fasermaterial mit hoher Temperaturbeständigkeit
verwendet werden kann, wie beispielsweise Graphit,
Aluminiumoxid oder Siliciumnitrid, sind Siliciumcarbid
fasern ganz besonders bevorzugt. Ein Multifilament-
Siliciumcarbid-Garn mit einem mittleren Faserdurchmesser
bis zu 50 µm, beispielsweise 5 bis 50 µm, ist ganz be
sonders bevorzugt. Ein derartiges Garn mit etwa 250 Fasern
pro Werggarn und einem mittleren Faserdurchmesser von
etwa 10 µm wird von der Nippon Carbon Company of Japan
hergestellt. Die durchschnittliche Festigkeit der Faser
beträgt etwa 2000 MPa, und seine Einsatztemperatur er
streckt sich bis hinauf zu 1200°C. Das Garn weist eine
Dichte von etwa 2,6 g/cm3 auf und einen Elastizitätsmodul
von etwa 221 GPa.
Diese Fasern können auch in nicht-gewebter Fom
mit planarer Orientierung verwendet werden,
oder das
Siliciumcarbid kann auf Papierlängen (z. B. etwa 1 bis
etwa 3 cm) kurz geschnitten und nach üblichen Papierher
stellungs-Verfahren zu Blättern geformt sein.
Gemäß der vorliegenden Erfindung kann jedes beliebige
thermoplastische polymere Bindemittel verwendet wer
den, das sich leicht in dem jeweiligen gewählten Träger
material lösen oder dispergieren läßt. Acrypolymere
haben sich als
besonders geeignete Bindemittelmaterialien für das er
findungsgemäße Verfahren erwiesen. Entsprechend kann
jede beliebige Trägerflüssigkeit, das mit derartigen Bin
demitteln verträglich ist, verwendet werden, wobei je
doch Wasser bevorzugt ist.
Obwohl die Mengen der verwendeten Materialien variieren
können, wird die Aufschlämmung im allgemeinen so herge
stellt, daß die Mischungen aus Glaspulver, Bindemittel
und Trägerflüssigkeit eine solche Konsistenz aufweisen,
daß sie leicht auf die Fasern aufgebracht werden können,
z. B. mit einer Bürste. Typischerweise wird dabei eine
solche Menge Glas zugesetzt, daß nach der Entfernung der
Trägerflüssigkeit und des Bindemittels eine 50 bis 80%ige
Volumenkonzentration auf den Fasern erhalten wird. Die
Menge der Trägerflüssigkeit und des Bindemittels vari
ieren in Abhängigkeit von der Form und der Dichte des
Fasermaterials, wobei jedoch die Bindemittelmenge ty
pischerweise zwischen etwa 0,5 ml bis 1 ml pro Gramm
Glasfritte eine Teilchengröße von <0,044 mm variiert,
und die zusätzliche Trägerflüssigkeit variiert typischer
weise im Bereich von 0 bis etwa 2 ml pro Gramm Glasfrit
te in Fällen, wenn das Fasermaterial ein dichtgewebter
Stoff ist, und bis zu etwa 10 ml Trägerflüssigkeit pro
Gramm Glasfritte einer Teilchengröße von <0,044 mm, wenn
das Fasermaterial ein nicht-gewebtes Material niedriger
Dichte, wie beispielsweise Papier ist.
Ein Kegelstumpf aus einem mit Graphitfasern verstärkten
Glas wurde wie folgt hergestellt. Vier Transparentbilder
(jeweils zwei alternierende Muster wurden zur Bildung
des Verbundgegenstands verwendet) wurden hergestellt
und es wurde eine Anordnung gewählt, die den geringsten
Materialabfall durch Verschnitt ergab (vgl. Fig. 1).
Ein Stück eines Kohlenfasergewebes in Leinwandbindung
mit einem Gewicht von
2033 g/m2 wurde in Abmessungen von 2090,3 cm2 zerschnit
ten. Das auf diese Weise zerschnittene Gewebe wies ein
Gewicht von 43,5 g auf. Aus 87 g Borsilikatglas
mit einer Teilchengröße
von <0,044 mm und 65,25 ml Bindemittel (Acrylpolymere) wurde
ein "Anstrich" hergestellt. Das Kohlefaser-Gewebe wurde
auf ein Blatt aus einer Polyesterfolie auf einer
ebenen Oberfläche gelegt, und es wurden etwa zwei Drittel
des Volumens des Anstrichs auf die obere Oberfläche des
Gewebes aufgetragen. Danach wurde das Gewebe umgedreht,
und der Rest des Anstrichs wurde auf die andere Seite
aufgetragen. Das auf diese Weise vorimprägnierte Kohle
gewebe ließ man über Nacht trocknen und zog es dann von
der Polyester-Rückwand ab. Es wurde festgestellt, daß das
vorimprägnierte Blatt zäh und biegsam war und nicht aus
faserte. Das Blatt bestand auf dieser Stufe aus 33,3
Gew.-% Fasern und 66,7 Gew.-% Glas als Dauer-Feststoffe.
(Die Entfernung des Bindemittels und der Trägerflüssig
keit berücksichtigt.) Das entspricht 40 Vol.-% Faser-
Verbundstoff. Die Thermofax-Transparentbilder wurden
dann auf das Prepreg-Gewebe unter Verwendung von Rhoplex
als Klebstoff so aufgeklebt, wie in Fig. 1 gezeigt ist.
Dann wurden die einzelnen Muster aus dem Prepreg-Gewebe
ausgeschnitten und die Transparentbilder abgezogen.
Die Stücke wurden bei 150°C in einen Ofen gegeben, um
das Bindemittel zu erweichen und die Blätter mit der Hand
formbar zu machen, wonach sie von Hand über der Patritze
der Form geformt und vorübergehend unter Verwendung ei
nes Kunststoffbandes gehalten wurden. Nach dem Abziehen
dieses Bandes wurden die auf diese Weise geformten
einzelnen Teile in der Form in alternierender Reihen
folge zusammengefügt und die erhaltene Vielzahl von
Schichten wurde bei 150°C warmgeformt, um einen festen
Kegelstumpf-Vorläufer zu bilden, wie er in Fig. 3 ge
zeigt ist. Die Graphitform wurde dann auseinandergebaut,
mit Bornitrid eingesprüht und mit Molybdän-Trennblättern
versehen, um ein Festkleben des Verbundgegenstands in
der Form zu verhindern. Der Vorläufer-Kegelstumpf wurde
wieder in die Form gegeben, die in eine Retorte über
führt wurde und in einem Argonstrom bei 600°C erhitzt
wurde, um das temporäre Bindemittel zu zersetzen. Die
Form wurde dann in einer Warmpresse zur abschließenden
Verfestigung des Teils angeordnet.
Das fertige Teil ist in Fig. 4 gezeigt. Obwohl das Er
wärmen als mehrstufiger Prozeß beschrieben wurde, kann
es auch in der Form als eine einzige Operation durch
geführt werden, in dem ein Aufheizprogramm angewandt
wird, das dem obenbeschriebenen mehrstufigen Prozeß ähn
lich ist.
In ähnlicher Weise wie in Beispiel 1 wurde unter Ver
wendung von nichtgewebtem Kohlenstoffpa
pier mit einem Gewicht von 101,7 g/m2 das Verfahren wie
derholt. Das Kohlenstoffpapier wurde in etwa in Form
der in Fig. 1 gezeigten Muster zugeschnitten. Diese
wurden auf Polyesterfolien angeordnet
und mit einer Aufschlämmung imprägniert, die 0,5 ml
Bindemittel (Acrylpolymere) und 4,5 ml Wasser pro Gramm Glas
fritte enthielt. Diese wurden dann auf einen rotieren
den Dorn gebunden und unter einer Heizlampe getrocknet.
Es wurde festgestellt, daß die Rotation während des
Trocknens wesentlich war, um eine gleichmäßige Vertei
lung der Fritte in dem Papier beizubehalten. Aus den
Papier-Prepregs wurden nunmehr genaue Muster ausge
schnitten, und das Verfahren des Beispiels 1 wurde im
folgenden wiederholt, um den harzgebundenen Vorform
ling und schließlich den endgültigen warmgepreßten Ke
gelstumpf zu erzeugen.
Das erfindungsgemäße Verfahren ist nicht nur ein rela
tiv einfaches Verfahren zur Bildung von Verbund-Gegen
ständen derartiger komplexer Formen, sondern es ist auch
sehr einfach an eine Massenproduktion anpaßbar.
Typische komplexe Formen, die nach dem erfindungsgemäßen
Verfahren hergestellt werden können, sind Segmente der
Brennerumhüllungen von Düsentriebwerken, Hohlbehälter wie
Becher usw. Die erfindungsemäßen Gegenstände sind aufgrund
der Zusammensetzung ihrer Bestandteile (z. B. Silicium
carbid-Fasern und glaskeramische Matrizen)
auch besonders nützlich als Hochtemperatur-Glas-Konstruk
tionsteile in Umgebungen, in denen eine hohe Oxidations
beständigkeit, Festigkeit und Zähigkeit erforderlich
sind, beispielsweise als Teile von Gasturbinen-Triebwer
ken oder Verbrennungsmaschinen mit interner Verbrennung.
Es wird diesbezüglich ebenfalls auf US-PS 43 24 843 ver
wiesen.
Obwohl oben die Erfindung im Hinblick auf eine ganz spe
zielle Ausführungsform beschrieben wurde, ist es für
jeden Fachmann selbstverständlich, daß im Hinblick auf
die Form der erzeugten Gegenstände und anderer Einzel
heiten verschiedene Veränderungen und Weglassungen mög
lich sind, ohne daß dadurch bereits der Bereich der vor
liegenden Erfindung verlassen würde.
Claims (3)
1. Verfahren zur Herstellung von faserverstärkten
Glas-Verbundgegenständen, insbesondere zur Herstellung
derartiger Gegenstände in komplexen Formen durch Tränken von hochtemperaturbeständigen Fasern mit einer
Trägerflüssigkeit, die Glaspulver enthält, Stapeln der imprägnierten Fasern und Warmpressen, dadurch
gekennzeichnet, daß man
auf ein Blatt einer gewebten oder nicht-gewebten hoch temperaturbeständigen Faserverstärkung eine Schicht einer Trägerflüssigkeit aufbringt, die Glaspulver und ein thermoplastisches polymeres Bindemittel enthält,
aus solchen Blättern eine Vielzahl von Vorformlingen in im voraus festgelegten Mustern ausscheidet,
eine Vielzahl dieser behandelten Vorformlinge auf einer Formgebungsoberfläche aufeinandergestapelt,
den Stapel der Vorformlinge unter Bildung eines inter mediären Gegenstands einer festgelegten vorausbestimmten Form warmformt,
den geformten Gegenstand erhitzt, um das flüchtige Binde mittel zu zersetzen und zu entfernen, und
den so behandelten Gegenstand unter Bildung eines Ver bundgegenstandes hoher Festigkeit warmpreßt.
auf ein Blatt einer gewebten oder nicht-gewebten hoch temperaturbeständigen Faserverstärkung eine Schicht einer Trägerflüssigkeit aufbringt, die Glaspulver und ein thermoplastisches polymeres Bindemittel enthält,
aus solchen Blättern eine Vielzahl von Vorformlingen in im voraus festgelegten Mustern ausscheidet,
eine Vielzahl dieser behandelten Vorformlinge auf einer Formgebungsoberfläche aufeinandergestapelt,
den Stapel der Vorformlinge unter Bildung eines inter mediären Gegenstands einer festgelegten vorausbestimmten Form warmformt,
den geformten Gegenstand erhitzt, um das flüchtige Binde mittel zu zersetzen und zu entfernen, und
den so behandelten Gegenstand unter Bildung eines Ver bundgegenstandes hoher Festigkeit warmpreßt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Glaspulver enthaltende Schicht auf die Vorform
linge nach deren Ausschneiden aufgebracht wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß als polymere Bindemittel ein thermoplastisches Harz,
als Trägerflüssigkeit Wasser, als Fasermaterial
Graphit, Siliciumcarbid oder Aluminiumoxid und als
Glas ein Borsilikat-, Aluminiumsilikat-, hochsilicium
dioxid-haltiges Glas oder ein entglasbares Glas verwendet wird,
wobei letzteres in eine Glaskeramik überführt wird.
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