DE3337750C2 - - Google Patents
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Description
Vorliegende Erfindung betrifft stabilisierte teilchenförmige
Bleich- und Waschmittelzusammensetzungen, die als
Bleichmittel eine Peroxysäureverbindung und als Stabilisator
für das Bleichmittel ein definiertes hydroxycarboxylgruppenhaltiges
Polymeres enthält, sowie die Verwendung
solcher Zusammensetzungen bei Waschvorgängen. Insbesondere
betrifft die Erfindung teilchenförmige Bleich- und Waschmittelzusammensetzungen
mit gesteigerter Bleichleistung in
Verbindung mit einer erheblichen Verbesserung der Stabilität
der Bleichmittel auf der Grundlage von Peroxysäuren in
der Waschlösung aufgrund des Vorhandenseins des hydroxycarboxylgruppenhaltigen
Polymeren.
Bleichmittelzusammensetzungen, die aktiven Sauerstoff
in der Waschlösung freisetzen, sind bereits umfassend
beschrieben worden und werden allgemein bei Waschverfahren
angewendet. Im allgemeinen enthalten solche Bleichmittelzusammensetzungen
Persauerstoffverbindungen, wie z. B.
Perborate, Percarbonate, Perphosphate u. dgl., die die
Bleichwirkung durch Bildung von Wasserstoffperoxid in
wäßriger Lösung fördern. Ein merklicher Nachteil, der
beim Einsatz solcher Persauerstoffverbindungen auftritt,
besteht darin, daß diese Verbindungen bei den relativ
niedrigen Waschtemperaturen, die in den meisten Haushaltswaschmaschinen
in den Vereinigten Staaten von Amerika
angewandt werden, d. h. bei Temperaturen im Bereich von
27 bis 55°C, nicht optimal wirksam sind. Im Vergleich
dazu liegen die Waschtemperaturen bei europäischen Haushaltswaschmaschinen
in einem wesentlich höher erstreckten
Bereich von im allgemeinen 32 bis 93°C. Aber selbst
in Europa und in anderen Ländern, in denen im allgemeinen
zur Zeit noch bei Waschtemperaturen nahe dem Siedepunkt
des Wassers gearbeitet wird, ist ein Trend zur Anwendung
von niedrigeren Waschtemperaturen festzustellen.
Um die Bleichwirkung von Persauerstoffbleichen zu erhöhen,
hat man bereits sogenannte Aktivatoren in Kombination
mit Persauerstoffverbindungen angewandt, wobei solche
Aktivatoren gewöhnlich aus Carbonsäurederivaten bestehen.
Es wird allgemein angenommen, daß durch die Wechselwirkung
der Persauerstoffverbindung mit dem Aktivator eine
Peroxysäure gebildet wird, die in besser wirksames
Bleichmittel als Wasserstoffperoxid bei niedrigeren
Temperaturen darstellt. Zahlreiche Verbindungen sind
bereits als Aktivatoren für Persauerstoffbleichen vorgeschlagen
worden, beispielsweise Carbonsäureanhydride,
siehe die US-Patentschriften 32 98 775, 33 38 839 und
35 32 634, Carbonsäureester, siehe die US-PS 29 95 905,
N-Acylverbindungen, wie sie in US-PS 39 12 648 und
39 19 102 beschrieben werden, Cyanamine, siehe US-PS
41 99 466, und Acylsulfoamide, siehe US-PS 32 45 913.
Die Bildung und Stabilität von Peroxysäuren als Bleichmittel
in Bleichsystemen, die eine Persauerstoffverbindung
und einen organischen Aktivator enthalten, ist als Problem
bereits erkannt worden. So wird in US-PS 42 55 452
(Leigh) beispielsweise das Problem behandelt, wie man
die Umsetzung von Peroxysäure mit Persauerstoffverbindungen
vermeiden kann, da hierbei für den gewünschten Zweck
nutzlose Produkte, nämlich die entsprechende Carbonsäure,
molekularer Sauerstoff und Wasser, gebildet werden.
In der zitierten Patentschrift wird festgestellt, daß
solche Nebenreaktionen in doppelter Weise schädlich
sind, da Persäure und Persauerstoffverbindung gleichzeitig
zerstört werden. Es werden daher bestimmte Polyphosphonsäureverbindungen
als chelatbildende Mittel vorgeschlagen,
die die vorstehend beschriebene, Peroxysäure verbrauchende
Nebenreaktion verhindern und eine verbesserte Bleichwirkung
bewirken sollen. Ferner wird in der zuletzt zitierten
US-Patentschrift ausgeführt, daß im Unterschied zu den
genannten chelatbildenden Mitteln andere, allgemein
bekanntere chelatbildende Mittel, wie z. B. Ethylendiamintetraessigsäure
(EDTA) und Nitrilotriessigsäure (NTA)
im wesentlichen nicht wirksam sind und daher die Bleichwirkung
nicht verbessern. Aufgrund dieser Lehre der
US-PS 42 55 452 wird die Verwendung von herkömmlichen
Sequestriermitteln notwendigerweise ausgeschlossen,
obwohl viele von ihnen weniger teuer und viel leichter
verfügbar sind, als die in der US-Patentschrift vorgeschlagenen
Polyphosphonsäureverbindungen.
Der Einfluß von Natriumsilikat, einem in kommerziellen
Waschmittelformulierungen allgemein vorhandenen Bestandteil,
auf die Zersetzung von Peroxysäure in der Wasch-
und/oder Bleichlösung wird in den gleichzeitig anhängigen
US-Patentanmeldungen Serial Nr. 3 54 860 und 3 54 861
(eingereicht am 4. 3. 1982) offenbart. Der unerwünschte
Verlust von Peroxysäure-Bleichmitteln in der Waschlösung
durch Umsetzung der Peroxysäure mit einer Persauerstoffverbindung
(genauer mit aus einer solchen Persauerstoffverbindung
gebildetem Wasserstoffperoxid) unter Bildung
molekularen Sauerstoffs wird, wie man annimmt, durch
Gegenwart von Silikaten in der Waschlösung katalysiert.
Man nimmt an, daß herkömmliche Sequestriermittel relativ
wirkungslos bei der Verhinderung der eben erwähnten
durch Silikate katalysierten Nebenreaktion sind.
Dementsprechend liegt der vorliegenden Erfindung die
Aufgabe zugrunde, Bleich- und Waschmittelzusammensetzungen
zu schaffen, die im Vergleich zu herkömmlichen bleichenden
Waschmittelzusammensetzungen, insbesondere in
Gegenwart von Silikaten, ein Bleichmittel auf der Grundlage
von Peroxysäuren mit wesentlich erhöhter Stabilität
in der Waschlösung liefern.
Hydroxycarbonsäurepolymere sind bereits bekannt, als
Zusätze zu Waschmitteln für Wäschereien, hauptsächlich
als Sequestriermittel oder Builder in Waschmittelzusammensetzungen
oder wahlweise als Materialien, die die Lagerbeständigkeit
bestimmter relativ instabiler Persauerstoffverbindungen
verbessern sollen. So wird beispielsweise
in US-PS 39 20 570 ein Verfahren zum Maskieren von Metallionen
aus wäßrigen Lösungen beschrieben, bei dem ein
Alkalimetall- oder Ammoniumsalz einer Poly-α-hydroxyacrylsäure
als Ersatz für Natriumtripolyphosphat in
der Waschmittelzusammensetzung verwendet wird. US-PS
43 29 244 beschreibt die Verbesserung der Lagerstabilität
von Alkalimetallpercarbonat- oder -perphosphatteilchen
durch Einarbeitung von Polyactonen, die sich von definierten
α-Hydroxyacrylsäurepolymeren herleiten, in solche
Teilchen.
Die der Erfindung zugrundeliegende Aufgabe wird durch
eine stabilisierte, teilchenförmige Bleich- und Waschmittelzusammensetzung
gelöst, die gekennzeichnet ist durch
einen Gehalt an
- a) einem Bleichmittel aus einer organischen Peroxysäure und/oder einem ihrer wasserlöslichen Salze,
- b) etwa 0,1 bis 5 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht der Bleich- und Waschmittelzusammensetzung, eines Polymeren, bestehend aus monomeren Einheiten der Formel in der R₁ und R₂ unabhängig voneinander Wasserstoff oder eine Alkylgruppe mit 1 bis 3 C-Atomen bedeuten und M Wasserstoff oder ein Alkalimetall-, Erdalkalimetall- oder Ammoniumkation darstellt, und
- c) wenigstens einem oberflächenaktiven Mittel aus der Gruppe der anionischen, kationischen, nichtionischen, ampholytischen und zwitterionischen Tenside.
Die erfindungsgemäße Bleich- und Waschmittelzusammensetzung
läßt sich hervorragend verwenden zum Bleichen
von fleckigen und/oder verschmutzten Textilmaterialien,
indem man diese mit einer wäßrigen Lösung der erfindungsgemäßen
Bleich- und Waschmittelzusammensetzung in Berührung
bringt.
Die vorliegende Erfindung beruht auf der Feststellung,
daß der unerwünschte Verlust an organischer Peroxysäure in der wäßrigen
Waschlösung durch Umsetzung von Peroxysäure mit
einer Persauerstoffverbindung (oder genauer mit aus
der Persauerstoffverbindung gebildetem Wasserstoffperoxid)
unter Bildung von molekularem Sauerstoff in Bleichsystemen
oder Waschlösungen, die erfindungsgemäß relativ geringe
Mengen an einem Hydroxycarbonsäurepolymeren enthalten,
erheblich reduziert wird. Ohne sich auf eine bestimmte
Theorie festlegen zu wollen, wird angenommen, daß die
Gegenwart von Silikaten (insbesondere von wasserlöslichen
Silikaten, wie z. B. Natriumsilikat) in Bleichsystemen,
die Persauerstoffverbindungen und Aktivatoren enthalten,
auf die vorstehend erwähnte Umsetzung von Peroxysäure
mit Wasserstoffperoxid katalytisch wirkt, woraus ein
deutlicher Verlust an wirksamem Sauerstoff aus der Waschlösung
resultiert, der sonst für den Bleichvorgang verfügbar
gewesen wäre. Es wird angenommen, daß solche durch
Silikat katalysierte Nebenreaktionen in Gegenwart der
erfindungsgemäß vorgesehenen Hydroxycarbonsäurepolymeren
erheblich reduziert werden. Es ist bekannt, daß Metallionen,
wie z. B. Eisen- und Kupferionen, die Zersetzung
von Wasserstoffperoxid und auch die Umsetzung von Peroxysäure
mit Wasserstoffperoxid katalysieren. In bezug
auf solche Metallionen-Katalyse war es jedoch überraschend,
daß herkömmliche Sequestriermittel, wie z. B. EDTA oder
NTA, von denen bisher aufgrund des bekannten Standes
der Technik angenommen wurde, daß sie unwirksam bei
der Unterbringung der vorstehend erwähnten, Peroxysäure
verbrauchenden Nebenreaktionen sind (siehe z. B. die
Feststellungen in US-PS 42 25 452, Spalte 4, Zeilen
30 bis 45), in die Bleich- und Waschmittelzusammensetzungen
gemäß vorliegender Erfindung eingearbeitet werden
können und dabei die Bleichmittel auf der Basis von
Peroxysäuren in Lösung stabilisieren.
Die erfindungsgemäß in der Bleich- und Waschmittelzusammensetzung
enthaltenen Polymere bestehen aus monomeren
Einheiten der oben angegebenen Formel. R₁ und R₂, die
gleich oder verschieden sein können, sind vorzugsweise
beide Wasserstoff, und M ist vorzugsweise eine Alkalimetall-
oder Ammoniumgruppe, besonders bevorzugt Natrium.
Dementsprechend ist in einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung das Polymere Natrium-poly-α-hydroxyacrylat.
Der Polymerisationsgrad der Polymeren findet seine Begrenzung
allgemein durch das Erfordernis, das die Verbindung
in Wasser löslich sein soll.
Die Polymere werden in den erfindungsgemäßen Zusammensetzungen
in Mengen angewandt, die ausreichen, daß der
gewünschte Grad an Stabilisierung für das Bleichmittel
auf der Basis von Peroxysäuren in der Waschlösung erreicht
wird. Im Allgemeinen liegen die Konzentrationen für
das Polymere in der teilchenförmigen Zusammensetzung
im Bereich von etwa 0,1 bis 5 Gew.-%, bezogen auf die
Gesamtmenge der Zusammensetzung, vorzugsweise bei etwa
0,5 bis 3 Gew.-% und besonders bevorzugt bei etwa 0,5
bis 2 Gew.-%.
Die erfindungsgemäß vorgesehenen Hydroxycarbonsäurepolymere
können nach irgendeinem der zahlreichen bekannten
Verfahren hergestellt werden. So werden beispielsweise
die Salze in der erfindungsgemäß besonders geeigneten
Poly-α-hydroxyacrylsäuren sowie ein Verfahren zu ihrer
Herstellung ausführlich in den US-Patentschriften
39 20 570, 39 94 969, 41 82 806, 40 05 136 und 41 07 411
beschrieben.
Die für den erfindungsgemäßen Zweck geeigneten Bleichmittel
bestehen aus einer wasserlöslichen organischen Peroxysäure
und/oder einem ihrer wasserlöslichen Salze.
Die Peroxysäuren können durch die folgende allgemeine
Formel charakterisiert werden:
in der R eine Alkyl- oder Alkylengruppe mit 1 bis 20
C-Atomen oder eine Phenylgruppe und Z ein oder mehrere
Gruppen darstellen, die ausgewählt sind aus
Wasserstoff, Halogen-, Alkyl-, Aryl- und anionischen
Gruppen.
Die organischen Peroxysäuren und deren Salze können
etwa 1 bis 4 Peroxygruppen, vorzugsweise 1 oder 2 Peroxygruppen,
enthalten und aliphatisch oder aromatisch sein.
Die bevorzugten aliphatischen Peroxysäuren umfassen
Diperoxyazelainsäure, Diperoxydodecandicarbonsäure und
Monoperoxybernsteinsäure. Zu den aromatischen Peroxysäuren,
die für den erfindungsgemäßen Zweck geeignet sind,
gehören besonders bevorzugt Monoperoxyphthalsäure (MPPA),
insbesondere das Magnesiumsalz, sowie Diperoxyterephthalsäure.
Eine detaillierte Beschreibung der Herstellung von
MPPA und dem entsprechenden Magnesiumsalz findet sich in
der europäischen Patentveröffentlichung 00 27 693, veröffentlicht
am 29. April 1981, auf den Seiten 7 bis
10, auf die hiermit ausdrücklich Bezug genommen wird.
Das Bleichmittel kann gegebenenfalls auch eine Persauerstoffverbindung
zusätzlich zu der Peroxysäureverbindung
enthalten. Geeignete Persauerstoffverbindungen sind
solche, die Wasserstoffperoxid in wäßrigem Medium freisetzen,
wie Alkalimetallperborate, beispielsweise Natrium-
und Kaliumperborat, sowie Alkalimetallperphosphate und
Alkalimetallpercarbonate. Die Alkalimetallperborate werden
gewöhnlich bevorzugt, da sie kommerziell leicht verfügbar
und relativ preiswert sind.
Geeignete herkömmliche Aktivatoren sind beispielsweise
solche, die in US-PS 42 59 200, Spalte 4 beschrieben
werden und auf die hiermit ausdrücklich Bezug genommen
wird. Die polyacylierten Amine sind allgemein von besonderem
Interesse, wobei insbesondere Tetraacetylethylendiamin
(TAED) ein besonders bevorzugter Aktivator ist.
Aus Gründen der Lagerstabilität liegt TAED vorzugsweise
in den erfindungsgemäßen Zusammensetzungen in Form von
Agglomeraten oder beschichteten Körnchen vor, die TAED
und ein geeignetes Trägermaterial enthalten, beispielsweise
eine Mischung aus Natrium- und Kaliumtriphosphat.
Beschichtete TAED-Körnchen werden durch Zusammenmischen
von feinzerteilten Teilchen aus Natriumtriphosphat und
TAED und anschließendem Versprühen einer wäßrigen Lösung
von Kaliumtriphosphat auf diese Mischung ohne Schwierigkeiten
hergestellt, wobei geeignete Granulierungsvorrichtungen,
wie beispielsweise ein rotierender Troggranulator,
eingesetzt werden. Ein typisches Verfahren zur Herstellung
solcher beschichteter TAED-Körnchen wird in US-PS 42 83 302
(Foret et al.) beschrieben. Die TAED-Körnchen besitzen
eine bevorzugte Teilchengrößenverteilung wie folgt: 0 bis
20% größer als 150 µm, 10 bis 100% größer als 100 µm,
aber kleiner als 150 µm, 0 bis 50% kleiner als 75 µm
und 0 bis 20% kleiner als 50 µm. Eine andere besonders
bevorzugte Teilchengrößenverteilung ist durch eine mittlere
Teilchengröße der TAED-Kügelchen von 160 µm charakterisiert,
d. h. 50% der Teilchen haben eine Teilchengröße
von mehr als 160 µm. Diese vorstehend genannten Teilchengrößenverteilungen
beziehen sich auf das in den beschichteten
Körnchen vorliegende TAED und nicht auf die beschichteten
Körnchen selbst. Das Molverhältnis von Persauerstoffverbindung
zu Aktivator kann in weiten Bereichen variieren
und hängt von der besonderen Wahl der Persauerstoffverbindung
und des Aktivators ab. Molverhältnisse von etwa 0,5 : 1
bis 25 : 1 sind jedoch im allgemeinen für eine zufriedenstellende
Bleichwirkung geeignet.
In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung enthält
die Bleich- und Waschmittelzusammensetzung zusätzlich
ein nichtpolymeres Sequestriermittel, um die Stabilität
der bleichenden Peroxysäureverbindung in Lösung durch
Unterbindung seiner Reaktion mit Wasserstoffperoxid
in Gegenwart von Metallionen zu erhöhen. Der Ausdruck
"Sequestriermittel" bezieht sich hierbei auf organische
Verbindungen, die fähig sind, einen Komplex mit Cu2+-Ionen
zu bilden, so daß die Stabilitätskonstante (pK) der
Komplexierung gleich oder größer 6 bei 25°C in Wasser
bei einer Ionenstärke von 0,1 Mol/l ist, wobei pK durch
die folgende Formel definiert ist: pK=-log K, wobei
K die Gleichgewichtskonstante darstellt. So sind beispielsweise
die pK-Werte für die Komplexierung von Kupferionen
mit NTA und EDTA unter den angegebenen Bedingungen
12,7 bzw. 18,8. Die erfindungsgemäß eingesetzten Sequestrierungsmittel
schließen mithin anorganische Verbindungen
aus, die gewöhnlich in Waschmittelformulierungen
als Buildersalze eingesetzt werden. Dementsprechend
umfassen geeignete Sequestrierungsmittel
die Natriumsalze der Nitrilotriessigsäure (NTA), Ethylendiamintetraessigsäure
(EDTA), Diethylentriaminpentaessigsäure
(DETPA), Diethylentriaminpentamethylenphosphonsäure
(DTPMP) sowie Ethylendiamintetramethylenphosphonsäure
(EDITEMPA). EDTA ist für den Einsatz in erfindungsgemäßen
Zusammensetzungen besonders bevorzugt.
Die erfindungsgemäßen Bleich- und Waschmittelzusammensetzungen
enthalten ein oder mehrere oberflächenaktive
Mittel aus der Gruppe der anionischen, nichtionischen,
kationischen, ampholytischen und zwitterionischen Tenside.
Zu den anionischen oberflächenaktiven Mitteln, die für
die erfindungsgemäßen Zusammensetzungen geeignet sind,
gehören solche Verbindungen, die eine organische hydrophobe
Gruppe mit etwa 8 bis 26 C-Atomen, vorzugsweise etwa
10 bis 18 C-Atomen, und wenigstens eine wasserlöslichmachende
Gruppe enthalten, ausgewählt aus der Gruppe
der Sulfonate, Sulfate, Carboxylate, Phosphonate und
Phosphate, so daß sie ein wasserlösliches Tensid bilden.
Beispiele für geeignete anionischen Tenside umfassen
Seifen, wie wasserlösliche Salze (z. B. die Natrium-,
Kalium-, Ammonium- und Alkanolammoniumsalze) von höheren
Fettsäuren oder Harzsalzen mit etwa 8 bis 20 C-Atomen,
vorzugsweise 10 bis 18 C-Atomen. Geeignete Fettsäuren
können aus Ölen und Wachsen tierischen oder pflanzlichen
Ursprungs erhalten werden, beispielsweise aus Talgöl,
Schmalz, Kokosnußöl sowie deren Mischungen. Besonders
geeignet sind die Natrium- und Kaliumsalze der Fettsäuremischungen
aus Kokosnußöl und Talgöl, z. B. Natriumkokosnußseife
und Kaliumtalgseife.
Die Klasse der anionischen Tenside umfaßt außerdem wasserlösliche
sulfatierte und sulfonierte Tenside mit einem
Alkylrest mit etwa 8 bis 26 C-Atomen, vorzugsweise von
etwa 12 bis 22 C-Atomen. (Der Ausdruck "Alkyl" umfaßt
den Alkylanteil der höheren Alkylreste). Beispiele für
sulfonierte anionische Tenside sind die einkernigen
höheren alkylaromatischen Sulfonate, beispielsweise
die höheren Alkylbenzolsulfonate mit etwa 10 bis 16
Kohlenstoffatomen in der höheren Alkylgruppe, die geradkettig
oder verzweigt sein kann, wie z. B. die Natrium-,
Kalium- und Ammoniumsalze höherer Alkylbenzolsulfonate,
höherer Alkyltoluolsulfonate und höherer Alkylphenolsulfonate.
Andere geeignete anionische Tenside sind die Olefinsulfonate,
einschließlich langkettiger Alkensulfonate,
langkettiger Hydroxyalkansulfonate oder von Gemischen
aus Alkensulfonaten und Hydroxyalkansulfonaten. Die
Olefinsulfonate können in herkömmlicher Weise durch
Umsetzung von SO₃ mit langkettigen Olefinen mit etwa
8 bis 25 C-Atomen, vorzugsweise etwa 12 bis 21 C-Atomen,
hergestellt werden. Diese Olefine haben die Formel
RCH=CHR₁, in der R eine höhere Alkylgruppe mit 6 bis
23 C-Atomen und R₁ eine Alkylgruppe mit etwa 1 bis 17
C-Atomen oder Wasserstoff ist. Es entsteht hierbei eine
Mischung aus Sultonen und Alkensulfonsäuren, die dann
behandelt wird, um die Sultone in Sulfonate umzuwandeln.
Andere Beispiele für Sulfat- oder Sulfonattenside sind
Paraffinsulfonate mit etwa 10 bis 20 C-Atomen, vorzugsweise
mit etwa 15 bis 20 C-Atomen. Die primären Paraffinsulfonate
werden durch Umsetzung langkettiger α-Olefine
mit Bisulfiten hergestellt. Bei den Paraffinsulfonaten
ist die Sulfonatgruppe über die Paraffinkette verteilt,
wie in den US-Patentschriften 25 03 280, 25 07 088,
32 60 741, 33 72 188 und in der DE-PS 7 35 096 gezeigt
ist.
Andere brauchbare Sulfat- und Sulfonattenside umfassen
Natrium- und Kaliumsulfate von höheren Alkoholen mit
etwa 8 bis 18 C-Atomen, wie z. B. Natriumarylsulfat und
Natriumtalgalkoholsulfat, Natrium- und Kaliumsalze von
α-Sulfofettsäureestern mit etwa 10 bis 20 C-Atomen
in der Acylgruppe, z. B. Methyl-α-sulfomyristat und
Methyl-α-sulfotalloat, Ammoniumsulfate von Mono- und
Diglyceriden von höheren (C₁₀-C₁₈)-Fettsäuren, z. B.
Stearinsäuremonoglyceridmonosulfat, Natrium- und Alkylolammoniumsalze
von Alkylpolyethylenoxyethersulfaten, die
durch Kondensation von 1 bis 5 Molen Ethylenoxid mit
einem Mol höherem (C₈-C₁₈)-Alkohol hergestellt werden,
höheren Alkyl(C₁₀-C₁₈)-glycerylethernatriumsulfonaten
und Alkyl-phenol-polyethylenoxyether-natrium- oder
-kaliumsulfate mit etwa 1 bis 6 Oxyethylengruppen im
Molekül, in denen die Alkylgruppen etwa 8 bis 12 C-Atome
enthalten.
Die besonders bevorzugten wasserlöslichen anionischen
Tenside sind die Ammonium- und substituierten Ammoniumsalze
(wie die Mono-, Di- und Tri-ethanolamine), ferner
die Alkalimetallsalze (wie die Natrium- und Kaliumsalze)
sowie die Erdalkalimetallsalze (wie die Calcium- und
Magnesiumsalze) von höheren Alkylbenzolsulfonaten, Olefinsulfonaten
und höheren Alkylsulfaten. Von den oben aufgeführten
anionischen Tensiden sind die linearen Natriumalkylbenzolsulfonate
(LABS) ganz besonders bevorzugt.
Die nichtionischen synthetischen organischen Tenside
besitzen eine organische hydrophobe und eine organische
hydrophile Gruppe und werden typischerweise durch Kondensation
einer organischen aliphatischen oder alkylaromatischen
hydrophoben Verbindung mit Ethylenoxid, das
hydrophil ist, hergestellt. Praktisch kann jede hydrophobe
Verbindung mit einer Carboxy-, Hydroxy-, Amido- oder
Aminogruppe mit einem an das Stickstoffatom gebundenen
freien Wasserstoffatom mit Ethylenoxid oder mit dessen
Hydratisierungsprodukt, Polyethylenglykol, zu einem
nichtionischen Tensid kondensiert werden. Die Länge
der hydrophilen oder Polyoxyethylenkette kann leicht
eingestellt werden, um das gewünschte Gleichgewicht
zwischen hydrophoben und hydrophilen Gruppen zu erzielen.
Die nichtionischen Tenside umfassen Polyethylenoxidkondensationsprodukte
aus 1 Mol Alkylphenol mit etwa 6 bis
12 C-Atomen in einer geraden und verzweigten Kette
etwa 5 bis 30 Molen Ethylenoxid, z. B. das Kondensationsprodukt
aus Nonylphenol und 9 Molen Ethylenoxid, das
Kondensationsprodukt aus Dodecylphenol und 15 Molen
Ethylenoxid und das Kondensationsprodukt aus Dinonylphenol
und 15 Molen Ethylenoxid. Kondensationsprodukte der
entsprechenden Alkylthiophenole mit 5 bis 30 Molen Ethylenoxid
sind ebenfalls geeignet.
Von den vorstehend beschriebenen nichtionischen oberflächenaktiven
Mitteln werden ethoxylierte Alkohole bevorzugt.
Besonders bevorzugte nichtionische oberflächenaktive
Mittel umfassen das Kondensationsprodukt aus Kokosnußfettalkohol
und etwa 6 Molen Ethylenoxid je Mol Kokosnußfettalkohol,
das Kondensationsprodukt aus Talgfettalkohol
und etwa 11 Molen Ethylenoxid je Mol Talgfettalkohol,
das Kondensationsprodukt aus einem sekundären Fettalkohol
mit etwa 11 bis 15 C-Atomen und etwa 9 Molen Ethylenoxid
je Mol Fettalkohol und Kondensationsprodukte aus mehr
oder weniger verzweigten primären Alkoholen, deren Seitenkette
überwiegend die 2-Methylgruppe ist, und etwa 2
bis 12 Molen Ethylenoxid.
Zwitterionische Tenside, wie Betaine und Sulfobetaine
der folgenden Formel
in der R eine Alkylgruppe mit etwa 8 bis 18 C-Atomen,
R₂ und R₃ Alkylen- oder Hydroxyalkylengruppen mit etwa
1 bis 4 C-Atomen, R₄ eine Alkylen- oder Hydroxyethylengruppe
mit 1 bis 4 C-Atomen darstellen und X=C oder
S=O ist, sind ebenfalls geeignet. Die Alkylgruppe kann
eine oder mehrere intermediäre Bindungen, wie Amid-,
Ether- oder Polyetherbindungen, oder nichtfunktionelle
Substituenten aufweisen, wie Hydroxylgruppen oder Halogenatome,
die den hydrophoben Charakter der Gruppe nicht
wesentlich beeinträchtigen. Für X=C ist das Tensid
ein Betain und für X=S=O ist das Tensid ein Sulfobetain
oder Sultain.
Kationische oberflächenaktive Mittel können ebenfalls
verwendet werden. Sie umfassen oberflächenaktive Verbindungen,
die eine organische hydrophobe Gruppe enthalten,
die einen Teil eines Kations bildet, wenn die Verbindung
in Wasser gelöst wird, sowie eine anionische Gruppe:
Typische kationische oberflächenaktive Verbindungen
sind Amin- und quaternäre Ammoniumverbindungen.
Beispiele für geeignete synthetische kationische Tenside
umfassen normale primäre Amine der Formel
RNH₂, in der R eine Alkylgruppe mit etwa 12 bis 15 C-Atomen
ist, Diamine der Formel RNHC₂H₄NH₂, in der R eine
Alkylgruppe mit etwa 12 bis 22 C-Atomen bedeutet, beispielsweise
N-2-Aminoethyl-stearylamin und N-2-Aminoethylmyristylamin;
ferner Amidgruppen aufweisende Amine,
beispielsweise solche der Formel R₁CONHC₂H₄NH₂, in der
R₁ eine Alkylgruppe mit etwa 8 bis 20 C-Atomen darstellt,
z. B. N-2-Aminoethylstearylamid und N-Aminoethylmyristylamid,
ferner quaternäre Ammoniumverbindungen, bei denen
in typischer Weise eine der an das Stickstoffatom gebundenen
Gruppen eine Alkylgruppe mit etwa 8 bis 22 C-Atomen
ist und drei der an das Stickstoffatom gebundenen Gruppen
Alkylgruppen mit 1 bis 3 C-Atomen bedeuten, einschließlich
Alkylgruppen, die inerte Substituenten tragen,
wie Phenylgruppen, in Verbindung mit einem Anion, wie
Halogen, Acetat, Methosulfat usw. Die Alkylgruppe kann
intermediäre Bindungen, wie Amidbindungen, aufweisen,
die den hydrophoben Charakter der Gruppe nicht wesentlich
beeinträchtigen, beispielsweise quaternäres Stearylamidopropyl-ammoniumchlorid.
Typische Tenside vom Typ der
quaternären Ammoniumverbindungen sind Ethyl-dimethylstearyl-ammoniumchlorid,
Benzyl-dimethyl-stearylammoniumchlorid,
Trimethyl-stearylammoniumchlorid, Trimethyl-cetylammoniumbromid,
Dimethylethyl-laurylammoniumchlorid,
Dimethyl-propyl-myristylammoniumchlorid und die entsprechenden
Methosulfate und Acetate.
Ampholytische Tenside eignen sich ebenfalls für die
erfindungsgemäßen Zwecke. Ampholytische Tenside sind
bekannt und viele brauchbare Tenside dieser Klasse sind
von A. M. Schwartz, J. W. Perry und J. Birch in "Surface
Active Agents and Detergents", Interscience Publishers,
New York, 1958, Band 2 beschrieben. Beispiele für geeignete
amphotere Tenside sind Alkyl-β-iminodipropionate
RN(C₂H₄COOM)₂, Alkyl-β-aminopropionate RN(H)C₂H₄COOM
und langkettige Imidazolderivate der allgemeinen Formel
wobei in jeder der vorstehenden Formeln R eine hydrophobe
acyclische Gruppe mit etwa 8 bis 18 C-Atomen und M ein
Kation zur Neutralisation des Anions bedeutet. Spezifische
brauchbare amphotere Tenside umfassen das Dinatriumsalz
von Undecyl-cycloimidinium-ethoxyethionsäure-2-ethionsäure,
Dodecyl-β-alanin und die inneren Salze der 2-Trimethylaminolaurinsäure.
Die Bleich- und Waschmittelzusammensetzungen gemäß der
Erfindung enthalten wahlweise einen Builder des Typs,
der allgemein in Waschmittelformulierungen angewandt
wird. Geeignete Builder umfassen herkömmliche anorganische
wasserlösliche Buildersalze, wie z. B. wasserlösliche
Salze von Phosphaten, Pyrophosphaten, Orthophosphaten,
Polyphosphaten, Silikaten, Carbonaten u. dgl. Organische
Builder umfassen wasserlösliche Phosphonate, Polyphosphonate,
Polyhydroxysulfonate, Polyacetate, Carboxylate,
Polycarboxylate, Succinate u. dgl.
Spezifische Beispiele für anorganische Phosphatbuilder
sind Natrium- und Kaliumtripolyphosphate, Pyrophosphate
und Hexametaphosphate. Die organischen Polyphosphonate
umfassen z. B. die Natrium- und Kaliumsalze der Ethan-1-hydroxy-1,1-diphosphonsäure
und die Natrium- und Kaliumsalze
der Ethan-1,1,2-triphosphonsäure. Beispiele für
diese und andere phosphorhaltige Builderverbindungen
sind in den US-Patentschriften 32 13 030, 34 22 021,
34 22 137 und 34 00 176 beschrieben. Pentanatriumtripolyphosphat
und Tetranatriumpyrophosphat sind besonders
bevorzugte wasserlösliche anorganische Builder.
Spezifische Beispiele für nichtphosphorhaltige anorganische
Builder sind wasserlösliche anorganische Carbonate,
Bicarbonate und Silikate. Die Alkalimetallsalze, beispielsweise
die Natrium- und Kaliumsalze, der Carbonate, Bicarbonate
und Silikate sind besonders gut geeignet für
den erfindungsgemäßen Zweck.
Wasserlösliche organische Builder sind ebenfalls geeignet.
Beispiel hierfür sind die Alkalimetall-, Ammonium-
und substituierten Ammonium-polyacetate, -carboxylate,
-polycarboxylate und -polyhydroxysulfonate. Spezifische
Beispiele für Polyacetat- und Polycarboxylatbuilder
umfassen die Natrium-, Kalium-, Lithium-, Ammonium-
und substituierten Ammoniumsalze der Ethylendiamintetraessigsäure,
Nitrilotriessigsäure, Benzolpolycarbonsäuren
(d. h. der Penta- und Tetrasäuren), der Carboxymethoxybernsteinsäure
und der Zitronensäure.
Wasserlösliche Builder können ebenfalls eingesetzt
werden, insbesondere komplexe Silikate und ganz besonders
die komplexen Natriumalumosilikate, wie die Zeolithe,
z. B. Zeolith 4A, ein Zeolithmolekültyp, in dem das einwertige
Kation Natrium ist und die Porengröße bei etwa
0,4 nm liegt. Die Herstellung solcher Zeolithtypen wird
in US-PS 31 14 603 beschrieben. Die Zeolithe können
amorph oder kristallin sein und enthalten Hydratationswasser,
wie aus der Literatur bekannt ist.
Ferner ist die Verwendung von inerten, wasserlöslichen
Füllstoffen in den erfindungsgemäßen Zusammensetzungen
erwünscht. Ein bevorzugtes Füllstoffsalz ist Alkalimetallsulfat,
beispielsweise Kalium- oder Natriumsulfat, wobei
das letztere besonders bevorzugt wird.
Die erfindungsgemäßen Bleich- und Waschmittelzusammensetzungen
können auch verschiedene Hilfsstoffe enthalten,
z. B. Färbemittel wie Pigmente und Farbstoffe, Antivergrauungsmittel,
wie z. B. Carboxymethylzellulose, optische
Aufheller, wie anionische, kationische und nichtionische
Aufheller, Schaumstabilisatoren, wie Alkanolamide, proteolytische
Enzyme, Parfüme u. dgl., die alle für den Gebrauch
in Waschmittelzusammensetzungen zum Waschen für Textilien
gut bekannt sind.
Eine bevorzugte Zusammensetzung der erfindungsgemäßen
Bleich- und Waschmittel ist charakterisiert durch einen
Gehalt an (a) etwa 2 bis 50 Gew.-% eines Bleichmittels,
bestehend aus einer Peroxysäure und/oder einem ihrer
wasserlöslichen Salze; (b) etwa 0,1 bis 5 Gew.-%, bezogen
auf das Gesamtgewicht der Bleich- und Waschmittelzusammensetzung,
eines Polymeren, bestehend aus monomeren Einheiten
der Formel
in der R₁ und R₂ unabhängig voneinander Wasserstoff
oder eine Alkylgruppe mit 1 bis 3 C-Atomen bedeuten
und M Wasserstoff oder ein Alkalimetall-, Erdalkalimetall-
oder Ammoniumkation darstellt; (c) etwa 3 bis
50 Gew.-% eines oberflächenaktiven Mittels; (d) etwa
1 bis 60 Gew.-% eines Buildersalzes und (e) etwa 0 bis
10 Gew.-% eines nichtpolymeren Sequestriermittels. Der
Rest der Zusammensetzung besteht hauptsächlich aus Wasser,
Füllstoffsalzen, wie z. B. Natriumsulfat, und geringeren
Mengen an Hilfsstoffen, ausgewählt aus den oben beschriebenen
verschiedenen Hilfsstoffen.
Die erfindungsgemäßen Bleich- oder Waschmittelzusammensetzungen
sind teilchenförmige Zusammensetzungen, die
durch Sprühtrocknungsverfahren ebenso wie durch Verfahren
des trockenen Vermischens oder des Agglomerierens der
Einzelbestandteile hergestellt werden können. Vorzugsweise
werden Zusammensetzungen durch Sprühtrocknen einer
wäßrigen Aufschlämmung der nicht hitzeempfindlichen
Bestandteile hergestellt, wobei sprühgetrocknete Teilchen
gebildet werden, worauf diese Teilchen mit den wärmeempfindlichen
Bestandteilen vermischt werden, beispielsweise
mit dem Bleichmittel (d. h. der Persauerstoffverbindung
und dem organischen Aktivator) und Hilfsstoffen
wie Parfüm und Enzymen. Das Mischen wird in geeigneten
Vorrichtungen, wie z. B. einer Rotationstrommel, durchgeführt.
Das besondere Poly-α-hydroxyacrylat, das in
den erfindungsgemäßen Bleich- und Waschmittelzusammensetzungen
verwendet wird, wird ohne Schwierigkeiten durch
Einführen eines Vorläufers dieses Polymeren in Form
eines Polyactons in die Seifenmischeraufschlämmung
hergestellt, wobei dieser Vorläufer hydrolisiert und
dann neutralisiert wird (im allgemeinen mit NaOH), wobei
sich das Natrium-poly-α-hydroxyacrylat als ein Bestandteil
der sprühgetrockneten Waschmittelteilchen bildet.
Die erfindungsgemäßen Bleich- und Waschmittelzusammensetzungen
werden zu der Waschlösung in ausreichender
Menge zugefügt, so daß sie etwa 3 bis 100 Teile aktiven
Sauerstoff pro 1 Million Teile der Lösung liefern, wobei
eine Konzentration von etwa 5 bis 40 ppm im allgemeinen
bevorzugt wird.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand von Beispielen
weiter erläutert.
Es wurde eine bevorzugte Bleich- und Waschmittelzusammensetzung
aus folgenden Bestandteilen hergestellt:
Die vorstehende bleichende Waschmittelzusammensetzung
wurde in der Weise hergestellt, daß eine wäßrige Aufschlämmung
mit einem Gehalt von 60 Gew.-% einer Mischung,
die sämtliche oben angegebenen Bestandteile mit Ausnahme
der Enzyme, des Parfüms und des Magnesiumsalzes der MPPA
enthielt, sprühgetrocknet wurde. Das Natrium-PLAC wurde
nicht als solches in die wäßrige Aufschlämmung eingeführt,
sondern statt dessen ein Vorläufer davon, nämlich ein
dem Dehydrationsprodukt einer Polyhydroxyacrylsäure
entsprechendes Polylacton, das in den Seifenmischer
eingetragen wurde, wo es hydrolisiert und neutralisiert
wurde und in dem sprühgetrockneten Pulver das Natrium-PLAC
bildete. Das erhaltene teilchenförmige und sprühgetrocknete
Produkt besaß eine Teilchengröße im Bereich von 1,41
bis 0,053 mm. Das sprühgetrocknete Produkt wurde anschließend
in einer rotierenden Trommel mit den geeigneten
Mengen an MPPA (Mg-salz), Enzymen und Parfüm gemischt,
wobei ein teilchenförmiges Produkt der vorstehend angegebenen
Zusammensetzung mit einem Feuchtigkeitsgehalt von
ungefähr 13 Gew.-% erhalten wurde.
Das vorstehend beschriebene Produkt wurde zum Waschen
von verschmutzten Textilien sowohl bei der Handwäsche
als auch in einer Waschmaschine eingesetzt. In beiden
Waschverfahren zeigte das Produkt eine gute Wasch- und
Bleichleistung.
Weitere zufriedenstellende Produkte können durch Veränderung
der Konzentrationen der folgenden Hauptbestandteile
in der vorstehend beschriebenen Zusammensetzung erhalten
werden, wie aus der folgenden Tabelle hervorgeht:
Bestandteil | |
Gew.-% | |
Alkylbenzolsulfonat | |
4-12 | |
Ethoxylierter Alkohol | 1-6 |
Seife | 1-10 |
TPP | 15-50 |
Enzyme | 0,1-1 |
EDTA | 0,1-2 |
MPPA | 2-15 |
Natrium-PLAC | 0,1-5 |
Für hochkonzentrierte pulverige Vollwaschmittel können
das Alkylbenzolsulfonat und die Seife in der vorstehend
beschriebenen Zusammensetzung weggelassen werden und
der Gehalt an ethoxyliertem Alkohol kann bis zu einer
oberen Grenze von 20% erhöht werden.
Es wurden Bleichtests durchgeführt, wie weiter unten
beschrieben, wobei die Bleichleistung von bleichenden
Waschmitteln von ähnlicher Zusammensetzung, ausgenommen
die Menge an Natrium-poly-α-hydroxyacrylat ("Natrium-PLAC"),
verglichen wurde. Die Zusammensetzungen wurden
durch nachträgliches Zusetzen von Granulaten einer bleichenden
Zusammensetzung mit einem Gehalt an Magnesium-monoperoxyphthalat
zu einer sprühgetrockneten Waschmittelzusammensetzung
hergestellt, wobei die in Tabelle 1 zusammengestellten
bleichenden Waschmittelzusammensetzungen erhalten
wurden. Die in Tabelle 1 angegebenen Zahlenwerte bedeuten
Gewichtsprozente.
Die Bleichtests wurden in einer Ahiba-Apparatur bei einer
maximalen Temperatur von 60°C durchgeführt. 600 ml Leitungswasser
mit einer Wasserhärte von etwa 320 ppm,
berechnet als Calciumcarbonat, wurden in jeden der 6
Becher der Ahiba-Apparatur eingefüllt. Sechs Baumwollstoffproben
(8 cm×12 cm), die mit Immedialschwarz angeschmutzt
waren, wurden ebenfalls in jeden Becher eingebracht.
Das Anfangsreflexionsvermögen jeder Stoffprobe
wurde mit einem Gardner XL-20-Reflexionsmeßgerät gemessen.
Jeweils 6 g von einer der Zusammensetzungen A oder B,
die in Tabelle 1 aufgeführt sind, wurden in sechs Becher
der Ahiba-Apparatur eingefüllt, so daß jeder der sechs
Becher eine andere Waschmittelzusammensetzung enthielt.
Die bleichenden Waschmittelzusammensetzungen wurden in
jedem Becher mit einer Mischervorrichtung sorgfältig
gemischt und danach der Waschzyklus begonnen. Die Badtemperatur,
die anfangs 30°C betrug, ließ man um 1°C pro
Minute ansteigen, bis die maximale Testtemperatur von 60°C
erreicht war. Die maximale Temperatur wurde dann etwa 15 Minuten
lang aufrechterhalten. Die Becher wurden dann
entfernt und jede Stoffprobe zweimal mit kaltem Wasser
gewaschen und dann getrocknet.
Das Endreflexionsvermögen der Proben wurde wiederum
gemessen und die Differenz (ΔRd) zwischen den End-
und Anfangsreflexionswerten bestimmt. Danach wurde ein
Durchschnittswert von ΔRd für die sechs Stoffproben
in jedem Becher berechnet. Die Ergebnisse der Bleichprüfungen
sind in Tabelle 2 aufgeführt, wobei die Werte
für ΔRd Durchschnittswerte für die betreffende Zusammensetzung
und den angegebenen Test darstellen.
Aus Tabelle 2 geht hervor, daß die Zusammensetzung B,
die Natrium-PLAC enthält, im Vergleich zu Zusammensetzung
A, die mit Ausnahme von Natrium-PLAC und EDTA im wesentlichen
die gleichen Bestandteile wie Zusammensetzung
B enthält, eine deutlich verbesserte Bleichleistung
bewirkt.
Claims (8)
1. Stabilisierte teilchenförmige Bleich- und Waschmittelzusammensetzung,
gekennzeichnet durch einen Gehalt
an
- a) einem Bleichmittel aus einer organischen Peroxysäure und/oder einem ihrer wasserlöslichen Salze,
- b) 0,1 bis 5 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht der Bleich- und Waschmittelzusammensetzung, eines Polymeren, bestehend aus monomeren Einheiten der Formel in der R₁ und R₂ unabhängig voneinander Wasserstoff oder eine Alkylgruppe mit 1 bis 3 C-Atomen bedeuten und M Wasserstoff oder ein Alkalimetall-, Erdalkalimetall- oder Ammoniumkation darstellt, und
- c) wenigstens einem oberflächenaktiven Mittel aus der Gruppe der anionischen, kationischen, nichtionischen, ampholytischen und zwitterionischen Tenside.
2. Zusammensetzung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß das Bleichmittel aus Magnesiummonoperoxyphthalat
besteht.
3. Zusammensetzung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß sie auch ein Waschmittelbuildersalz enthält.
4. Zusammensetzung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß das oberflächenaktive Mittel aus einem
anionischen Tensid besteht.
5. Zusammensetzung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß sie auch ein nichtpolymeres Sequestriermittel
enthält.
6. Stabilisierte teilchenförmige Bleich- und Waschmittelzusammensetzung,
gekennzeichnet durch einen Gehalt
an
- a) 2 bis 50 Gew.-% eines Bleichmittels aus einer organischen Peroxysäure und/oder einem ihrer wasserlöslichen Salze,
- b) 0,1 bis 5 Gew.-% eines Polymeren, bestehend aus monomeren Einheiten der Formel in der R₁ und R₂ unabhängig voneinander Wasserstoff oder eine Alkylgruppe mit 1 bis 3 C-Atomen bedeuten und M Wasserstoff oder ein Alkalimetall-, Erdalkalimetall- oder Ammoniumkation darstellt,
- c) 3 bis 50 Gew.-% wenigstens eines oberflächenaktiven Mittels aus der Gruppe der anionischen, kationischen, nichtionischen, ampholytischen und zwitterionischen Tenside,
- d) 1 bis 60 Gew.-% eines Buildersalzes,
- e) 0 bis 10 Gew.-% eines nichtpolymeren Sequestriermittels und
- f) dem Rest aus Wasser und gegebenenfalls Füllstoffsalzes.
7. Zusammensetzung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet,
daß das Bleichmittel aus Magnesium-monoperoxyphthalat
besteht.
8. Verwendung der stabilisierten teilchenförmigen Bleich-
und Waschmittelzusammensetzung gemäß Ansprüchen
1 bis 7 in wäßrigen Lösungen zum Bleichen von
fleckigen und/oder verschmutzten Textilien.
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