DE3347671A1

DE3347671A1 - Instrument zur entnahme von gewebeproben

Info

Publication number: DE3347671A1
Application number: DE19833347671
Authority: DE
Inventors: Manfred 7136 Oetisheim Boebel
Original assignee: Richard Wolf GmbH
Current assignee: Richard Wolf GmbH
Priority date: 1983-12-31
Filing date: 1983-12-31
Publication date: 1985-07-11
Also published as: GB8431959D0; GB2151929A; US4620547A; FR2557447A1; DE3347671C2; FR2557447B1; GB2151929B

Description

Anmelder: Richard Wolf GmbH,

Pforzheimer Straße 24, 7134 Knittlingen

Instrument zur Entnahme von Gewebeproben

Die Erfindung bezieht sich auf ein Instrument zur Entnahme von Gewebeproben unter ständiger visueller Kontrolle, bestehend aus einem distal geschlossenen Schaft mit distaler seitlicher Ausblick- und Schneidöffnung, die über einen Absaugkanal z.B. an einen Unterdruck anschließbar ist und deren Rand eine Gegenschneide bildet,^ mit der eine im Schaft bewegliche Schneide zusammenarbeitet.

Zur Gewinnung von zu untersuchenden Gewebeproben aus Körperhöhlen, insbesondere von Trophoblastgewebe, welches die Fruchtblase eines Embryo umgibt, ist es bekannt, eine Kanüle oder eine Biopsiezange unter Ultraschallkontrolle oder visueller Beobachtung mittels einer Optik an das zu untersuchende Gewebe zur Entnahme einer Gewebeprobe heranzuführen. Bei Anwendung einer Ultraschallkontrolle besteht der Nachteil, daß keine direkte Beobachtung möglich ist, und bei Verwendung einer Biopsiezange unter endoskopischer Beobachtung sind die zu entnehmenden Gewebeproben im allgemeinen mengenmäßig zur Untersuchung nicht ausreichend.

Zur Entnahme von Gewebeproben sind auch an Unterdruck anschließbare Schäfte mit einem distalen Kopf bekannt, der mit einer seitlichen öffnung versehen ist, dessen Rand eine Gegenschneide für ein im Kopf bewegliches Schneidmesser bildet. Diese Gerate sind nur ohne visuelle Kontrolle an die betreffende Gewebestelle heranzuführen oder aber unter aufwendiger Röntgenkontrolle.

Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, ein einzelnes Instrument mit möglichst geringem Schaftdurchmesser zu schaffen, welches durch eine uneingeschränkte Beobachtung ermöglicht, den Ort der zu entnehmenden Gewebeprobe visuell auszuwählen bzw. anzusteuern, und dann die erforderliche Menge des zu untersuchenden Gewebes unter ständiger Sicht zu entnehmen.

Diese Aufgabe wird bei dem eingangs erwähnten Instrument nach der Erfindung dadurch gelöst, daß ein exzentrisch durch einen distal geschlossenen Außenschaft verlaufender Innenschaft zur Aufnahme einer Optik mit seitlichem Ausblick distal mit der Schneide verbunden oder verbindbar ist, die durch axiale Verschiebung des Innenschaftes im Außenschaft über den Bereich der seitlichen öffnung des Außenschaftes mit der als Gegenschneide wirkende Innenkante dieser öffnung zusammenarbeitet.

Es ist damit eine einfache Lösung zur Entnahme von Gewebeproben

unter direkter und ständiger Beobachtung möglich. Durch die exzentrische Lage des Innenschaftes im Außenschaft wird im Außenschaft ein Kanal gebildet, der an Unterdruck anschließbar ist und durch den Gewebeteile in die seitliche Öffnung des AuBenschafteε hineingesaugt und dann durch die axiale Bewegung des Innenschaftes mittels dessen distalem Messer abgetrennt und durch den Kanal abgesaugt werden können. Dabei kann die fragliche Gewebestelle schnell und einfach durch die distale Ausblick- und Schneidöffnung visuell erfaßt werden, wie noch im einzelnen erläutert wird, wobei auf jeden Fall ausreichende Gewebemengen für die Untersuchung erreicht werden.

Die Erfindung wird nachstehend anhand der Zeichnung erläutert, in der ein Ausführungsbeispiel dargestellt ist. Es zeigen: 15

Figur 1 eine Seitenansicht des Instrumentes nach der Erfindung,

Figur 2 einen Achs schnitt durch das distale Ende des "Instrumentes nach Figur 1 in vergrößertem Maßstab und Figur 3 einen Querschnitt nach Linie III bis III der Figur 2,

Das Instrument besteht aus einem distal geschlossenen Außenschaft 1, der am distalen Ende mit einer seitlichen Öffnung versehen ist, deren Randflächen eine Gegenschneide 3 bilden, mit der eine Schneide 4 eines mit dem distalen Ende eines

Innenschaftes 5 verbundenen bzw. verbindbaren Messers 6 zusammenarbeitet. Der Innenschaft 5, der eine Optik 7 mit seitlichem Ausblick aufweist, verläuft exzentrisch durch den Außenschaft 1 und bildet dadurch mit dem Außenschaft einen sichelförmigen Absaugkanal 8, der über einen Stutzen 9 an eine Unterdruckquelle anschließbar ist. Das Messer 6 ist entweder fest oder lösbar durch an sich bekannte Mittel, wie Gewinde oder dergleichen, mit dem unverdrehbar axial verschiebbaren Innenschaft 5 verbunden und wird im Beispiel durch eine distalseits des Optikausblicks auf den Innendurchmesser des Außenschaftes erweiterte, ringförmige Verlängerung des Innenschaftes 5 gebildet.

Der Außenschaft 1 ist proximal mit einer ersten Handhabe 10 fest und verdrehsicher verbunden, und der Innenschaft 5 endet proximal in einem zweiten Handhabenteil 11, an den die Optik 7 ankuppelbar und mittels dem seitlichen Anschlußstutzen 12 über ein Lichtleitkabel an eine Lichtquelle anschließbar ist.

Zwischen den beiden Handhabenteilen 10 und 11 liegt verdeckt im Handhabenteil 11 eine Druckfeder 13, durch deren Federwirkung der Innenschaft 5 proximalwärts so weit verschiebbar ist, daß das Messer 6 die öffnung 2 des Außenschaftes 1 verschließt.

Zur Entnahme einer Gewebeprobe wird der Außenschaft in die

Körperhöhle, z.B. durch den Zervixkanal in den Uterus, eingeführt. Anschließend werden die beiden Handhabenteile 10 und zusammengedrückt, womit der Innenschaft 5 im Außenschaft 1 distalwärts so weit verschoben wird, daß die öffnung 2 frei für den Durchblick der Optik 7 ist. Es kann damit die fragliche Gewebestelle durch Beobachtung festgestellt werden. Unter dieser direkten und ständigen Beobachtung kann nun das Instrument mit der öffnung 2 an den Ort des zu untersuchenden Gewebes herangeführt und der Kanal 8 an Unterdruck angeschlossen werden, womit Gewebe in die öffnung 2 hineingesaugt wird, welches durch Freigabe der Handhabe 10, 11 und Verschieben des Innenschaftes 5 mittels der Abfederung 13 durch die Schneide 4 des Messers 6 abgetrennt und über den Kanal 8 abgesaugt wird.

Da die Optik sowohl die Orientierung im Uterus bzw. in der Körperhöhle als auch die Kontrolle der in die Schneidöffnung hineingesaugten Gewebeprobe ermöglicht, ist es einfach, die benötigte Probemenge auszuwählen, zu kontrollieren und zu entnehmen, ohne daß das Instrument oder Teile davon aus dem Uterus entfernt und eventuell mehrfach wieder in den Uterus eingeführt zu werden braucht bzw. brauchen.

Um das abzuschneidende und zu entnehmende faserartige Gewebe besser in die Schneidöffnung 2 einführen zu können, ist es

möglich, vor dem Anlegen eines Unterdruckes über den Absaugkanal 8 eine geringe Flüssigkeitsmenge an das Gewebe heranzuführen, um die Fasern aufzurichten.

In weiterer Ausbildung der Erfindung ist es sowohl zum leichten Auswechseln als auch zum Reinigen des Außen- und Innenschaftes möglich, den Außenschaft über einen Schraubring oder dergleichen mit dem Handhabenteil 10 lösbar festzulegen. Um den zwischen Innen- und Außenschaft gebildeten sichelförmigen Kanal zusätzlich zu erweitern, ist es weiterhin auch möglich, den Innenschaft so auszubilden, daß dieser die Optik nur teilweise umschließt.

Claims

Patentanwalt'! Dr Hugo WÜ-'.-OipMng υρ.-iny. ··-■■■ k ι *5 ^ Λ 7 R 7 1 Anmelder: Richard Wolf GmbH, Pforzheimer Straße 24, 7134 Knittlingen Ansprüche

1.)Instrument zur Entnahme von Gewebeproben unter ständiger visueller Kontrolle, bestehend aus einem distal geschlossenen Schaft mit distaler seitlicher Ausblick- und Schneidöffnung, die über einen Absaugkanal z.B. an einen Unterdruck anschließbar ist und deren Rand eine Gegenschneide bildet, mit der eine im Schaft bewegliche Schneide zusammenarbeitet, dadurch gekennzeichnet, daß ein exzentrisch durch einen distal geschlossenen Außenschaft (1) verlaufender Innenschaft (5) zur Aufnahme einer Optik (7) mit seitlichem Ausblick distal mit der Schneide (4) verbunden oder verbindbar ist, die durch axiale Verschiebung des Innenschaftes im Außenschaft über den Bereich der seitlichen öffnung des Außenschaftes mit der als Gegenschneide wirkende Innenkante (3) dieser öffnung (2) zusammenarbeitet.-

2. Instrument nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Innenschaft (5) distalwärts des seitlichen Optikausblickes auf den Innendurchmesser des Außenschaftes (1) als Ring erweitert ist und diese Erweiterung an ihrer proximalen Kante als Schneide (4) ausgebildet ist.

3. Instrument nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die distale Ringerweiterung des Innenschaftes (5) durch eine proximalwärts vorgespannte Druckfeder (13) die seitliche öffnung (2) des Außenschaftes abdeckt und durch axiale Verschiebung des Innenschaftes gegen den Federdruck die seitliche öffnung des Außenschaftes freigibt.

4. Instrument nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Außenschaft (1) proximal eine Handhabe

(10) trägt und proximalwärts gegen einen mindestens über die axiale Länge der seitlichen öffnung (2) des Außenschaftes verschiebbaren zweiten Handhabenteil (11) abgefedert ist, indem der Innenschaft (5) festgelegt ist und die ankuppelbare Optik (7) aufnimmt.

5. Instrument nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Außenschaft (1) proximal mit einem Anschluß (9) versehen ist, der an den durch den exzentrischen Verlauf des Innenschaftes im Außenschaft vorhandenen, sichelförmigen Kanal (8) angeschlossen ist.