DE3347671C2 - - Google Patents

Description

Die Erfindung geht von einem Instrument zur Entnahme von Gewebeproben aus Körperhöhlen nach der DE-OS 30 35 416 aus, wie im Oberbegriff des Anspruches 1 beschrieben ist.

Nach der DE-OS 30 35 416 ist dem distal mit einem als Gegenschneide für das Ringmesser dienenden Ausschnitt ver­ sehene Außenschaft distal durch eine Lampe geschlossen, deren Licht durch die distale durchsichtige Wandung des Außenschaftes eine Körperhöhle ausleuchtet, um die Stelle einer Probeentnahme durch den Innenschaft hindurch mittels des Auges eines Beobachters festzustellen. Dabei dient der hohle mit dem distalen als Ringmesser ausgebildeten Innen­ schaft als Kanal zum Absaugen der abgeschnittenen Gewebe­ probe. Dieses Instrument muß einen verhältnismäßig großen Durchmesser besitzen, um die Stelle der Probeentnahme visuell feststellen zu können. Weiter kann die Entnahme der Gewebeprobe nicht beobachtet werden.

Zur Gewinnung von zu untersuchenden Gewebeproben aus Körperhöhlen, insbesondere von Trophoblastgewebe, welches die Fruchtblase eines Embryo umgibt, ist es weiter be­ kannt, eine Kanüle oder eine Biopsiezange unter Ultraschall­ kontrolle oder visueller Beobachtung mittels einer Optik an das zu untersuchende Gewebe zur Entnahme einer Gewebe­ probe heranzuführen. Bei Anwendung einer Ultraschallkon­ trolle besteht der Nachteil, daß keine direkte Beobachtung möglich ist, und bei Verwendung einer Biopsiezange unter endoskopischer Beobachtung sind die zu entnehmenden Gewebe­ proben im allgemeinen mengenmäßig zur Untersuchung nicht ausreichend.

Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, bei Instrumenten der eingangs erwähnten Art einen möglichst geringen Schaft­ durchmesser zu erreichen, den Ort der Probeentnahme optisch auszuwählen, die Entnahme der erforderlichen Gewebemenge unter ständiger optischer Kontrolle durchzuführen und die Probe durch das Instrument hindurch unter Unterdruck abzu­ saugen.

Diese Aufgabe wird durch ein Instrument mit den Merkmalen des Anspruches 1 ge­ löst.

Dabei ist das Ringmesser an der proximalen Kante als Schneide ausgebildet, die mit der proximalen Kante der Schneidöffnung des Außenschaftes zusammenarbeitet, und das Ringmesser ist derart unter Vorspannung setzbar, daß es in der Ruhelage die Schneidöffnung des Außenschaftes abdeckt und diese gegen den Federdruck freigibt.

Die Erfindung wird nachstehend anhand der Zeichnung erläutert, in der ein Ausführungsbeispiel dargestellt ist. Es zeigt

Fig. 1 eine Seitenansicht des Instrumentes nach der Er­ findung,

Fig. 2 einen Achsschnitt durch das distale Ende des In­ strumentes nach Fig. 1 in vergrößertem Maßstab und

Fig. 3 einen Querschnitt nach Linie III bis III der Fig. 2.

Das Instrument besteht aus einem distal geschlossenen Außen­ schaft 1, der am distalen Ende mit einer seitlichen Öffnung 2 versehen ist, deren Kante eine Gegenschneide 3 bildet, mit der eine Schneide eines Ringmessers 4 eines mit dem distalen Ende eines Innenschaftes 5 verbundenen bzw. verbindbaren Ringmessers 6 zusam­ menarbeitet. Der Innenschaft 5, der eine Optik 7 mit seitli­ chem Ausblick aufweist, verläuft exzentrisch durch den Außen­ schaft 1 und bildet dadurch mit dem Außenschaft einen sichel­ förmigen Absaugkanal 8, der über einen Stutzen 9 an eine Un­ terdruckquelle anschließbar ist. Das Ringmesser 6 ist entweder fest oder lösbar durch an sich bekannte Mittel, wie Gewinde oder dergleichen, mit dem unverdrehbar axial verschiebbaren Innenschaft 5 verbunden und wird im Beispiel durch eine distal­ seits des Optikausblicks auf den Innendurchmesser des Außen­ schaftes erweiterte, ringförmige Verlängerung des Innenschaf­ tes 5 gebildet.

Der Außenschaft 1 ist proximal mit einer ersten Handhabe 10 fest und verdrehsicher verbunden, und der Innenschaft 5 endet proximal in einem zweiten Handhabenteil 11, an den die Optik 7 ankuppelbar und mittels dem seitlichen Anschlußstutzen 12 über ein Lichtleitkabel an eine Lichtquelle anschließbar ist.

Zwischen den beiden Handhabenteilen 10 und 11 liegt verdeckt im Handhabenteil 11 eine Druckfeder 13, durch deren Federwir­ kung der Innenschaft 5 proximalwärts so weit verschiebbar ist, daß das Ringmesser 6 die Schneidöffnung 2 des Außenschaftes 1 verschließt.

Zur Entnahme einer Gewebeprobe wird der Außenschaft in die Körperhöhle, z. B. durch den Zervixkanal in den Uterus, einge­ führt. Anschließend werden die beiden Handhabenteile 10 und 11 zusammengedrückt, womit der Innenschaft 5 im Außenschaft 1 distalwärts so weit verschoben wird, daß die Schneidöffnung 2 frei für den Durchblick der Optik 7 ist. Es kann damit die fragli­ che Gewebestelle durch Beobachtung festgestellt werden. Unter dieser direkten und ständigen Beobachtung kann nun das Instru­ ment mit der Schneidöffnung 2 an den Ort des zu untersuchenden Ge­ webes herangeführt und der Absaugkanal 8 an den Unterdruck angeschlossen werden, womit Gewebe in die Schneidöffnung 2 hineingesaugt wird, wel­ ches durch Freigabe der Handhabenteile 10, 11 und Verschieben des Innenschaftes 5 mittels der Druckfeder 13 durch die Schneide 4 des Ringmessers 6 abgetrennt und über den Absaugkanal 8 abgesaugt wird.

Da die Optik sowohl die Orientierung im Uterus bzw. in der Körperhöhle als auch die Kontrolle der in die Schneidöffnung hineingesaugten Gewebeprobe ermöglicht, ist es einfach, die benötigte Probemenge auszuwählen, zu kontrollieren und zu entnehmen, ohne daß das Instrument oder Teile davon aus dem Uterus entfernt und eventuelle mehrfach wieder in den Uterus eingeführt zu werden braucht bzw. brauchen.

Um das abzuschneidende und zu entnehmende faserartige Gewebe besser in die Schneidöffnung 2 einführen zu können, ist es möglich, vor dem Anlegen eines Unterdruckes über den Absaug­ kanal 8 eine geringe Flüssigkeitsmenge an das Gewebe heranzu­ führen, um die Fasern aufzurichten.

In weiterer Ausbildung der Erfindung ist es sowohl zum leich­ ten Auswechseln als auch zum Reinigen des Außen- und Innen­ schaftes möglich, den Außenschaft über einen Schraubring oder dergleichen mit der Handhabe 10 lösbar festzulegen. Um den zwischen Innen- und Außenschaft gebildeten sichelförmigen Kanal zusätzlich zu erweitern, ist es weiterhin auch möglich, den Innenschaft so auszubilden, daß dieser die Optik nur teil­ weise umschließt.

Claims (3)

1. Instrument zur Entnahme von Gewebeproben aus einer Körper­ höhle unter visueller Kontrolle, bestehend aus einem dis­ tal geschlossenen Außenschaft mit distaler seitlicher Schneidöffnung, deren Rand eine Gegenschneide zu einem im Schaft beweglichen Ringmesser bildet, einem Innenschaft, welcher am distalen Ende ein Ringmesser aufweist, welches mittels des Innenschaftes über den Bereich der Schneid­ öffnung des Außenschaftes verschiebbar ist, dadurch ge­ kennzeichnet, daß der exzentrische durch den Außenschaft (1) verlaufende Innenschaft (5) eine Optik (7) mit seit­ lichem Ausblick durch die Schneidöffnung aufnimmt und distal mit einem im Innendurchmesser des Außenschaftes angepaßten Ringmesser (4, 6) verbunden ist und daß der Raum (8) zwischen dem Außenschaft (1) und dem Innenschaft (5) den Absaugkanal bildet.

2. Instrument nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Ringmesser (4, 6) an der proximalen Kante als Schneide aus­ gebildet ist, die mit der proximalen Kante (3) der Schneid­ öffnung (2) des Außenschaftes zusammenarbeitet.

3. Instrument nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Ringmesser (4, 6) des Innenschaftes (5) durch eine proximalwärts vorgespannte Druckfeder (13) die seitliche Schneid­ öffnung (2) des Außenschaftes (1) abdeckt und durch axiale Verschiebung des Innenschaftes (5) gegen den Druck der Feder (13) die seitliche Schneidöffnung (2) des Außen­ schaftes (1) freigibt.