DE3348066C2

DE3348066C2 -

Info

Publication number: DE3348066C2
Application number: DE3348066A
Authority: DE
Inventors: Thomas R. Granada Hills Calif. Us Mazzocco
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1982-02-05
Filing date: 1983-02-04
Publication date: 1989-11-02
Also published as: FR2604896B1; JP2554846B2; JPH07163603A; FR2521002B1; JPH07144001A; CA1295526C; AU1099583A; GB2114315A; GB2153688B; AU566203B2; DE3303803A1; JPH07163601A; CA1275351C; JPH07163604A; FR2521002A1; IT8319431A0; JPS58146346A; JP2672782B2; IT8319431A1; JP2554845B2

Description

Die Erfindung betrifft eine chirurgische Vorrichtung zur Implantation einer verformbaren Intraocularlinse.

Ein wesentlicher Nachteil einer herkömmlichen starren In traocularlinse ist es, daß ihr Einsetzen in das Auge einen verhältnismäßig großen Einschnitt in das Oculargewebe er fordert. Dieses chirurgische Vorgehen führt zu einem erhöh ten Infektionsrisiko, einer Ablösung der Retina sowie der Lazeration der Oculargewebe, insbesondere hinsichtlich der Pupille.

Demzufolge besteht die der Erfindung zugrundeliegende Auf gabe darin, eine chirurgische Vorrichtung zur Implantation zu schaffen, durch die eine verformbare Intraocularlinse komprimiert und durch einen kleinen Einschnitt im Auge im plantiert werden kann.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Vorrichtung aus einer Kammer zur Aufnahme der unverformten Intraocularlinse besteht, die einen Einlaß zum Einführen eines Druckmittels und einen Auslaß zum Komprimieren der Intraocularlinse aufweist.

Eine weitere Lösungsart dieser Aufgabe läßt sich erfindungs gemäß auch dadurch erreichen, daß die Vorrichtung aus zwei gegeneinander beweglichen länglichen Backen besteht, die im geschlossenen Zustand einen Hohlraum zur Aufnahme der kom primierten Intraocularlinse umschließen, der einen Einlaß zum Einführen eines Druckmittels und einen Auslaß zum Heraus schieben der Intraocularlinse aufweist.

Zweckmäßige Ausgestaltungen der erfindungsgemäßen chirur gischen Vorrichtung ergeben sich aus den Unteransprüchen.

Die chirurgische Vorrichtung zur Implantation der künstlichen Intraocularlinse läßt sich auch zum Ersetzen oder zur refrak tiven Korrektur einer menschlichen Augenlinse verwenden.

Dabei wird eine verformbare Intraocularlinse mit vorgegebenen Elastizitätseigenschaften auf einen Durchmesser von etwa 80% oder weniger des Querschnittsdurchmessers im unbelasteten Zu stand verformt und in das Auge durch einen verhältnismäßig kleinen Einschnitt im Oculargewebe eingesetzt; danach kehrt die Intraocularlinse in ihre ursprüngliche Gestalt, vollstän dige Größe und feste Brennweite zurück. Dabei läßt sich auch ein angenehmer Sitz des Implantats beispielsweise nach Kata raktentfernung im Auge erzielen.

Die Erfindung wird nachfolgend an Ausführungsbeispielen an hand der Zeichnung näher erläutert. In der Zeich nung zeigt

Fig. 1 perspektivisch eine chirurgische Vorrichtung nach Art einer Spritze,

Fig. 2 eine Teilansicht des Vorderteils der in Fig. 1 gezeigten Vorrichtung,

Fig. 3 eine Teilansicht der im Vorderteil befindlichen Linsenkammer der in Fig. 1 gezeigten Vorrichtung, wobei die Intraocularlinse beim Verformen in und Ausstoßen aus der Vorrichtung unter Druck einwirkung dargestellt ist,

Fig. 4 eine Teilansicht der in Fig. 1 gezeigten Vor richtung, wobei die verformbare Intraocular linse aus dem Auslaß einer Kanüle zum Ein setzen in das Auge in ihren natürlichen Zu stand zurückkehrt,

Fig. 5 eine Vorderansicht einer Ausführungsform der in Fig. 1 gezeigten Vorrichtung mit einer kurzen Düse,

Fig. 6 eine Vorderansicht ähnlich Fig. 1, wobei die Lin senkammer mit einer langen Düse versehen ist,

Fig. 7 perspektivisch ein Düsenteil der in Fig. 1 ge zeigten Vorrichtung, wobei sich die Intraocular linse im aufgerollten Zustand befindet,

Fig. 8 perspektivisch den Düsenteil der in Fig. 1 ge zeigten Vorrichtung, in welchem die Intraocular linse gefaltet ist,

Fig. 9 eine Perspektivansicht des Düsenteils nach Fig. 8, in welchem die Intraocularlinse teilweise auf gerollt und gefaltet ist,

Fig. 10 perspektivisch den Düsenteil nach Fig. 8, in welchem die Intraocularlinse regellos gefaltet ist,

Fig. 11 perspektivisch eine weitere Ausführungsform der chirurgischen Vorrichtung,

Fig. 12 einen vergrößerten Teilschnitt des Übergangsab schnitts zwischen der Kammer und der Mündung der in Fig. 11 gezeigten Anordnung, wobei die Intraocularlinse infolge des auf die Düse aus geübten Saugzugs komprimiert wird,

Fig. 13 eine der Fig. 12 ähnliche Ansicht, wobei die Intraocularlinse aus der Kammer gezogen wird,

Fig. 14 perspektivisch eine weitere Ausführungsform einer chirurgischen Vorrichtung in Art einer Zange,

Fig. 15 eine Teilansicht der in Fig. 14 gezeigten Vor richtung mit abgewandelten Enden,

Fig. 16 eine Schnittansicht der in Fig. 14 gezeigten Vor richtung in teilweise geschlossenem Zustand bei teilweise verformter Intraocularlinse; hierbei dienen zwei starre Plattenelemente dazu, die In traocularlinse in der Zangenebene zu halten,

Fig. 17 perspektivisch einen Teil der Vorrichtung nach Fig. 14 mit verformter Intraocularlinse,

Fig. 18 eine Schnittansicht des vorderen Endes der chi rurgischen Vorrichtung mit einem Scharnier und einem starren schalenförmigen Ansatz,

Fig. 19 eine perspektivische Ansicht der in Fig. 18 ge zeigten Vorrichtung, wobei die Intraocularlinse vollständig eingeschlossen ist,

Fig. 20 das Einbringen der Intraocularlinse durch einen verhältnismäßig kleinen Einschnitt unter Ver wendung der in Fig. 18 und 19 gezeigten Vorrich tung,

Fig. 21 das Einsetzen der Intraocularlinse durch die Pupille in eine hintere Kammer mit der Vor richtung nach Fig. 14,

Fig. 22 eine Teilansicht des vorderen Endes einer chirurgischen Vorrichtung in einer abgewan delten Ausführung, um die Linse unter Druck aus den Backen in das Auge zu drücken.

Die chirurgische Vorrichtung wird zum Einsetzen verformbarer Intraocularlinsen mit vorgeschriebenen Elastizitätseigen schaften zum Ersatz der menschlichen Kristallinse bzw. zur Korrektur von Fehlern. Eine optische Zone der eingesetzten Intraocularlinse weist Elastizitätseigenschaften auf derart, daß letztere durch Komprimieren, Rollen, Falten oder Strecken des optischen Bereichs auf einen Durchmesser von 80% oder we niger des ursprünglichen Durchmessers zum Einsetzen in das Auge verformt werden kann, aber in der Sollage im Auge ihre ursprüngliche Gestalt, Größe und feste Brennweite wieder ein nimmt.

Eine solche Intraocularlinse läßt sich also durch einen kleinen Einschnitt im Augengewebe einsetzen.

In Fig. 1 bis 10 ist eine Ausführungsform einer chirurgischen Vorrichtung 60 zum Einsetzen der verformbaren Intraocular linse 30 gezeigt.

In Fig. 1 ist die chirurgische Vorrichtung 60 unter Einsatz einer mechanisch-hydraulischen Verformungskraft gezeigt. Die Vorrichtung 60 weist eine Kammer 61 mit einem Einlaß 62 und einem kleinen Auslaß 63 auf, der durch einen kleinen Einschnitt im Auge gesetzt werden kann. Dort wird die Ver formungskraft, ob mechanisch, hydraulisch oder pneumatisch, durch einen Einlaß 62 der Vorrichtung 60 so aufgebracht, daß die Intraocularlinse 30 durch den kleinen Auslaß 63 hindurch in das Auge durch eine Düse 64 am freien Ende der Vorrichtung gedrückt wird.

Die Intraocularlinse 30 wird zunächst in die Kammer 61 einge legt, die sich zwischen der Druckquelle - beispielsweise ei nem Druckkolben oder einem anderen geeigneten System - und dem Auslaß 63 befindet, durch welchen die Intraocularlinse vor dem Eintreten in das Auge gleiten muß. Zweckmäßig ist die Kammer 61 aus einem sterilen transparenten Werkstoff ge fertigt, so daß sich die Intraocularlinse 30 prüfen läßt, ohne daß man die Kammer 61 öffnen muß und der Kammerinhalt nicht unerwünscht verschmutzt werden kann. Die in Fig. 5 gezeigte Vorrichtung weist eine verhältnismäßig kurze Düse 67 auf, so daß die Intraocularlinse in die Vorder- oder Hin terkammer des Auges eingesetzt werden kann. Nach Fig. 6 weist die Vorrichtung eine verhältnismäßig lange Düse 68 auf, damit die Intraocularlinse 30 durch die Pupille in die Hin terkammer eingesetzt werden kann.

In Fig. 2 ist die Kammer 61 der Vorrichtung 60 nach Fig. 1 gezeigt. Die Kammer 61 besteht aus transparentem Werkstoff und ist so ausgeführt, daß sie die Intraocularlinse 30 in ihrem natürlichen Zustand aufnehmen kann. Vorzugsweise wird die Intraocularlinse 30 in der Kammer 61 in einer Flüssig keit wie beispielsweise destilliertem Wasser, Salzlösung oder in einem biokompatiblen Mittel wie Hyaluronsäure-Con droitinsulfat suspendiert. Wie in Fig. 2 gezeigt ist, kann die Kammer 61 eine Intraocularlinse 30 mit einer kreisrunden optischen Zone ohne Halterungsansätze aufnehmen.

Nach Fig. 3 wird die Intraocularlinse 30 unter Einwirkung eines von der Rückseite der Kammer 61 her aufgebrachten Fluiddrucks verformt, der sie in die enge Kanüle 64 und aus dem Auslaß 63 drückt, der in den Einschnitt 15 (Fig. 6) im Oculargewebe eingesetzt worden ist.

Nach Fig. 4 nimmt die Intraocularlinse 30 ihren natürlichen Zustand wieder an, während sie aus der verhältnismäßig lan gen Düse 68 im Auge austritt. Der verformbare optische Be reich der Linse muß eine Bruchdehnung von mindestens etwa 50% und vorzugsweise von etwa 50% bis 200% und mehr aufwei sen.

Nach Fig. 5 ist die kurze Düse 67 der Kammer 61 der chirur gischen Vorrichtung 60 zum Freisetzen der Linse 30 unmittel bar hinter dem Einschnitt 15 wie beispielsweise in der Hinter- oder Vorderkammer (durch Iridectomie oder Pars plana) ge zeigt.

Nach Fig. 6 wird eine lange Düse 68 verwendet, um die In traocularlinse 30 in der Hinterkammer 18 durch die Pupille 12 zu positionieren.

In Fig. 7 bis 10 ist die Lage der Intraocularlinse 30 während der Verformung in der Kanüle der Vorrichtung 60 gezeigt. Nach Fig. 7 ist die Intraocularlinse 30 aufgerollt, nach Fig. 8 akkordionartig gefaltet, nach Fig. 9 teilweise aufgerollt und gefaltet und nach Fig. 10 regellos "zerknüllt".

In Fig. 11 ist eine andere Ausführungsform einer chirurgischen Vorrichtung 70 in der Art einer Spritze gezeigt. Bei dieser Ausführungsform ist die Intraocularlinse 30 in eine Kammer 71 entsprechend Fig. 2 eingelegt, wobei die Kammer 71 jedoch außerhalb des Auslasses 66 der Vorrichtung 70 angeordnet ist. Dort wird die Intraocularlinse 30 zunächst aus der Kammer 71 herausgenommen und in die Düse 72 eingeführt, die Kammer 71 danach abgenommen und die Düse 72 zum Einsetzen der Intra ocularlinse 30 in das Auge durch den Einschnitt eingeführt. Die Kammer 71 ist daher mit einem engen Auslaß 73 ausge führt, der sich auf die Düse 72 der Vorrichtung aufsetzen läßt, welche in einen kleinen Einschnitt im Oculargewebe eingesetzt werden kann. Die Intraocularlinse wird in einem unverformten Zustand gehalten, bis eine Kraft - beispiels weise mechanisch oder Unterdruck - durch den Auslaß 73 so aufgebracht wird, daß sie durch den Auslaß 73 in die Düse 72 gezogen und aus dieser dann in das Auge eingesetzt werden kann.

Nach Fig. 12 wird die Intraocularlinse 30 aus der Kammer 71 unter Verwendung eines Saugzugs durch die Düse 72 und mit oder ohne einen entsprechenden Überdruck von der anderen Seite her bewegt.

Nach Fig. 12 wird die Intraocularlinse durch die Düse 72 mit einem Kleinsthaken in ihre Sollage gezogen.

Die in Fig. 11 gezeigte Vorrichtung kann ein Ventil, Loch oder einen Einlaß aufweisen, um das Entfernen der Intraocularlinse aus der Kammer 71 zur Düse 72 zu erleichtern.

In Fig. 14 ist eine chirurgische Vorrichtung 75 gezeigt, die so ausgebildet ist, daß sie gleichzeitig die Intraocularlinse 30 ergreifen und komprimieren kann. Diese Vorrichtung 75 ist zangenartig gestaltet und weist Backen 76 auf, mit denen die Intraocularlinse bei den geschlossenen Backen eingeschlossen wird. Diese Vorrichtung 75 kann wie in Fig. 15 gezeigt ausge bildet sein, wobei die Backen 76′ gekürzt und ausgehöhlt sind, damit die Linse komprimiert werden kann.

Wie in Fig. 16 gezeigt ist, verformt die Vorrichtung 75 die Intraocularlinse teilweise, wenn die Backen 76 teil weise geschlossen sind. Zwei Plättchen 77, 78 können ver wendet werden, um das vollständige Einschließen der Intra ocularlinse 30 in den Backen 76 zu erleichtern.

In Fig. 17 ist die Vorrichtung 75 mit vollständig einge schlossener Intraocularlinse gezeigt.

In Fig. 18 ist eine andere Ausführungsform der Backen 76′′ gezeigt, wobei die Backen 76′′ scharnierartig miteinander verbunden sind und sich nach unten hin schließen.

In Fig. 19 ist die Vorrichtung 75′′ nach Fig. 18 ausführlicher gezeigt. Dort ist die Intraocularlinse 30 von den Backen 76′′ vollständig eingeschlossen.

In Fig. 20 ist das Einsetzen der Intraocularlinse 30 in die hintere Kammer durch einen verhältnismäßig kleinen Einschnitt 15 und eine Iridectomie unter Verwendung einer Ausführungs form der Vorrichtung nach Fig. 14, 15, 18 gezeigt.

In Fig. 21 ist der Einsatz der Vorrichtung 75 gezeigt, um die Intraocularlinse 30 in die Hinterkammer durch die Pupille hindurch einzusetzen.

In Fig. 22 ist eine weitere Ausführungsform der chirurgischen Vorrichtung 79 gezeigt. In dieser Ausführungsform arbeitet die Vorrichtung 79 mit hydraulischem Druck, mit dem die In traocularlinse 30 aus den Backen 76 in das Auge gedrückt wird. Hierzu kann mechanischer, hydraulischer oder pneumati scher Druck aus einem Röhrchen oder Schlauch 80 ausgeübt werden, das bzw. der an der Vorrichtung 79 befestigt ist.

Claims

1. Chirurgische Vorrichtung zur Implantation einer verformbaren Intraocularlinse, dadurch gekenn zeichnet, daß die Vorrichtung aus einer Kammer (61; 71) zur Aufnahme der unverformten Intraocularlinse (30) besteht, die einen Einlaß (62) zum Einführen eines Druckmittels und einen Auslaß (63; 73) zum Komprimieren der Intraocularlinse aufweist.

2. Chirurgische Vorrichtung zur Implantation einer verformbaren Intraocularlinse, dadurch gekennzeichnet, daß die Vorrichtung aus zwei gegeneinander beweglichen länglichen Backen (76, 76′, 76′′) besteht, die im geschlossenen Zustand einen Hohlraum zur Aufnahme der komprimierten Intraocu larlinse umschließen, der einen Einlaß zum Einführen eines Druckmittels und einen Auslaß zum Herausschieben der Intraocularlinse aufweist.

3. Chirurgische Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen der Kammer (61; 71) und dem Auslaß (63, 73) eine sich im Querschnitt zu dem Auslaß hin verjüngende Düse (64, 67, 68, 72) vorgesehen ist.

4. Chirurgische Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden länglichen Backen (76, 76′, 76′′) je eine halbzylindrische Form aufweisen.

5. Chirurgische Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden Backen (76′′) einseitig mit Hilfe eines Scharniers miteinander verbunden sind.

6. Chirurgische Vorrichtung nach Anspruch 2 oder An spruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß an einem dem freien Ende der Backe (76) abgewandten Abschnitt ein in den Hohl raum mündender Druckschlauch vorgesehen ist.