DE3439775C2 - - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine Wegwerfwindel mit einer flüssig­ keitsdurchlässigen Oberschicht, einer flüssigkeitsundurch­ lässigen Rückschicht, einem Absorptionskissen, das zwischen den beiden Schichten eingeschlossen ist, sowie im Randbe­ reich in Längsrichtung der Windel angeordnete, im wesentlichen parallel verlaufende Faserstränge, die bei einem Kontakt mit Wasser kontrahieren.

Eine derartige Wegwerfwindel ist aus der DE-OS 31 30 241 A1 bekannt. Diese Windel liegt normalerweise nur lose am Körper des Kleinkindes an und ruft somit nur geringe Behinderungen oder Hautreizungen hervor, während, wenn sie durchnäßt wird und damit entlang der Faserstränge kontrahiert, eine sichere Anlage bietet und damit einen Flüssigkeitsaustritt sicher ver­ hindert. Nachteilig ist jedoch diese Ausgestaltung der Windel durch die nur lose anliegende Windeloberfläche am Körper, wenn feste bzw. trockene Exkremente freigegeben werden, die praktisch ungehindert seitlich austreten können, da eine Kontraktion der Windel im Bereich der Faserstränge nicht eintritt.

Andererseits ist es aus der DE-OS 32 44 235 A1 bekannt, elastische Streckelemente in Längsrichtung der Windel anzuordnen, die die Windeloberfläche am Körper des Kleinkindes halten. Bei einem hinreichend festen Anliegen der Windeloberfläche an der Haut führt dies zu Behinderungen und Hautreizungen, während bei entsprechend lockerem Anliegen eine Abdichtung gegen Austritt der Exkremente nicht mehr gegeben ist.

Bei anderen Ausgestaltungen, wie sie in der japanischen Pa­ tentveröffentlichung Nr. 4267/1977 und den japanischen Offen­ legungsschriften Nr. 1 15 939/1979 und 1 20 045/1977 beschrieben sind, werden Kräuselungen entlang beiden Kanten einer Wegwerf­ windel gebildet durch elastische Elemente, die an die Längs­ kanten der Windel befestigt sind, um die Windel in engem Kon­ takt mit den Schenkeln des Trägers zu halten und ein Lecken von Exkrementen zu vermindern. Ein anderer Dichtungsaufbau wird in der japanischen Offenlegungsschrift Nr. 35 002/1982 beschrieben und verwendet wasserabsorbierende, schrumpfbare Faserstränge, die sich beim Benetzen kontrahieren und entlang der Längskanten der Wegwerfwindel angeordnet sind, so daß die Windel dicht um den Träger abschließt und ein Lecken minimiert.

Diese lecksicheren Aufbauten nach dem Stand der Technik sind jedoch mit Nachteilen verbunden. Die Abdichtung der ersten Gruppe, bei welcher elastische Schrumpfkräfte eines elastischen Materials, wie Gummi, eingesetzt werden, muß gegen die Schenkel des Trägers fest genug gepreßt werden, um ein Austreten von Urin zu vermeiden. Eine straffe Befestigung führt jedoch oft zu Hautrötungen, Reizungen oder zu Verletzungen der Schenkel. Außerdem neigt der enge Kontakt der Windel dazu, die Haut heiß und feucht zu machen.

Auch der letztgenannte Aufbau hat den Nachteil, daß er häufig zu einem Austreten von Exkrementen führt, wenn der Träger den Darm entleert und vor dem Urinieren besonders wässrigen oder losen Kot abgibt. Dies liegt daran, daß die wasserabsorbierenden, schrumpfbaren Faserstränge die Kanten der Windel nicht zusammenziehen könnne, bevor sie mit dem Urin durchnäßt sind.

Angesichts dieser Problematik liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, die Windel der eingangs genannten Art so auszuge­ stalten, daß unabhängig vom Zeitpunkt der Abgabe trockener oder nasser Exkremente des Kleinkindes ein sicheres Austreten der­ selben seitlich aus der Windel verhindert wird.

Gelöst wird diese Aufgabe gemäß der Erfindung dadurch, daß die kontraktionsfähigen Faserstränge zwischen der Oberschicht und der Rückschicht außerhalb der Kanten des Absorptionskissens angeordnet sind und jeweils ein elastisches Streckelement weiter außerhalb der Faserstränge in bezug auf das Absorptionskissen zwischen den Schichten angeordnet ist, wobei eine Verklebungs­ stelle auf jeder Seite der Windel, etwa in der halben Länge der Windel, die Oberschicht mit dem auf diese zurückgefalteten Seitenbereich der Windel verbindet. Durch diese Ausgestaltung ist, unabhängig vom Zeitpunkt bzw. der Reihenfolge der Abgabe trockener oder nasser Exkremente, stets ein sicheres Zurück­ halten gewährleistet. Werden zunächst die nassen Exkremente freigesetzt, tritt unmittelbar ein Schrumpfen der kontraktions­ fähigen Faserstränge ein, so daß ein dichtes Anliegen der Windel ein Austreten dieser Bestandteile sicher verhindert. Beim Freisetzen fester Exkremente werden diese von den Taschen aufge­ nommen bzw. von den elastischen Streckelementen zurückgehalten.

Vorteilhafterweise beträgt der Abstand zwischen den Verklebungs­ stellen in Querrichtung der Windel mindestens 50 mm, und die Verklebungsstellen selbst sind jeweils 10 bis 50 mm lang. Die Windel ist so ausgebildet, daß die elastischen Streckelemente mittig und in Längsrichtung der beiden Kantenbereich der Windel, mindestens 5 mm außerhalb der beiden Verbindungs­ stellen angeordnet sind.

Weitere Vorteile, Merkmale und erfindungswesentliche Ein­ zelheiten ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung verschiedener Ausführungsbeispiele unter Bezugsnahme auf die beigefügten Zeichnungen. Dabei zeigt im einzelnen:

Fig. 1 eine perspektivische Ansicht einer Ausführungs­ form der erfindungsgemäßen Wegwerfwindel,

Fig. 2 einen Schnitt entlang der Schnittlinie A-A der Fig. 1,

Fig. 3 einen der Fig. 2 entsprechenden Schnitt einer anderen Ausführungsform und

Fig. 4 einen der Fig. 2 entsprechenden Schnitt einer weiteren Ausführungsform gemäß der Erfindung.

In Fig. 1 ist eine Ausführungsform der erfindungsgemäßen Weg­ werfwindel in perspektivischer Darstellung gezeigt. Die nach­ folgende Beschreibung erfolgt unter gleichzeitiger Bezug­ nahme auf die Fig. 2, die einen Schnitt entlang der Schnitt­ stelle A-A der Fig. 1 darstellt, sowie auf die Fig. 3, die einen entsprechenden Schnitt durch eine andere Ausführungsform wiedergibt.

Die Wegwerfwindel gemäß der Erfindung umfaßt eine flüssigkeits­ durchlässige Oberschicht 1, eine flüssigkeitsundurchlässige Rückschicht 2, ein Absorptionskissen 7 und zwei Stränge 5 einer Faser, die sich beim Kontakt mit Wasser in Längs­ richtung zusammenzieht und streckbar gemacht ist, welche an die beiden Schichten parallel entlang den beiden Kanten des Absorptionskissens 7, ohne diese jedoch zu überlappen, befestigt sind. Die Kantenbereiche der Oberschicht außerhalb der wasserabsorbierenden, schrumpfbaren Faserstränge 5 und der Oberflächenschichtbereich des Absorptionskissens 7 sind teilweise miteinander verbunden an zwei Stellen in der halben Länge. Diese Verbindungsstellen 4 werden hier als Beinbe­ reiche bezeichnet. Zwischen den übereinanderliegenden Schichtbereichen weiter außerhalb der Beinbereiche sind zwei elastische Streckelemente 3′ befestigt, die elastische Kräuselungen 3 außerhalb dieser Stellen bilden.

Diese Wegwerfwindel soll den Urin und den Kot des Trägers ab­ sorbieren, ohne eine Leckage nach außen oder erhöhten Druck auf die Haut. Die Funktionen der Windel sollen nun näher er­ läutert werden. Die Beinbereiche 4 bilden zusammen mit den elastischen Kräuselungen 3, Taschen 8 in der Windel zwischen dem Gesäß und den Schenkeln des Trägers. Die Taschen verhindern ein Austreten von Kot aus der Windel, wenn die letztere noch nicht mit Urin benetzt ist. Im Fall des Urinierens verhindern die wasserabsorbierenden, schrumpfbaren Faserstränge 5 eine Leckage aus den Windelkanten heraus, die den Schenkeln des Trägers gegenüberliegen. Die elastischen Kräuselungen 3 müssen gerade fest genug sein, um die Taschen zu bilden. Da die Windel kein hochelastisches Streckelement einsetzt, ist der Druck, der auf die Haut des Trägers übertragen wird, vernach­ lässigbar, und eine Leckage von Urin und Kot aus der Windel heraus wird vermieden.

Es ist hier wichtig, wirkungsvolle Taschen auszubilden, mit Hilfe der Kräuselung 3 und der Beinbereiche 4. Um dies zu bewerkstelligen, sind der Ort der Anbringung und der Länge der elastischen Streckelemente sowie die Länge der Beinbereiche kritisch. Um die nützlichen Taschen auszubilden, ist es er­ forderlich, daß die beiden Beinbereiche einen Abstand vonein­ ander von mindestens 50 mm haben und jeweils eine Länge von 10 bis 50 mm besitzen. Auch der Abstand a zwischen jedem Beinbereich 4 und dem zugeordneten elastischen Streckelement 3′ muß mindestens 5 mm betragen. Wenn der Abstand geringer ist als 5 mm, macht der Widerstand des Beinbereiches es schwierig, eine wirkungsvolle Kräuselung in der Nachbarschaft auszubilden. Darüber hinaus wird die sich ergebende Tasche so flach und schmal sein, daß eine häufige Leckage sich ergibt.

Hinsichtlich der Länge der elastischen Streckelemente werden zu kurze Elemente keine Taschen ausbilden können, die wirkungs­ voll einen Kotaustritt verhindern. Die Elemente sollten dem­ entsprechend eine Länge in gestrecktem Stadium von mindestens 70 mm besitzen und vorzugsweise nicht kürzer als 100 mm sein.

Ein weiterer wesentlicher Faktor ist die Elastizität der elastischen Streckelemente. In enger Beziehung mit dem auf die Haut ausgeübten Druck sollte die Elastizität so niedrig wie möglich für die die Windel tragende Person sein. Dementsprechend sollte sie bei einem Minimum liegen, das er­ forderlich ist, um eine wirkungsvolle Kräuselung auszu­ bilden. In dieser Hinsicht benötigt die erfindungsgemäße Windel, die wasserabsorbierende, schrumpfbare Faserstränge einsetzt, keine elastischen Kräuselungen zur Verhinderung des Urinaustritts, sondern lediglich Kräuselungen, die aus­ reichen zu Bildung der Taschen. Es werden nur leicht elastische Streckelemente benötigt. Im Zusammenhang mit dem Druck auf die Haut läßt eine Windel mit einer Zugfestigkeit von mehr als 600 g im gestreckten Zustand ein unangenehmes Gefühl für den Träger aufkommen. Auf der anderen Seite ist eine Festigkeit von mindestens 20 g erforderlich, um eine Kräuselung durchzuführen. Jedes Material, das eine solche Zugfestigkeit besitzt, kann als elastisches Streckelement eingesetzt werden.

Vorzugsweise sollte die Festigkeit des elastischen Streckelementes im Bereich von 20 bis 100 g liegen. Bei dieser bevorzugten Ausführungsform kann es aus gewöhnlichem Naturgummi, Urethan-Gummi oder irgendeinem anderen elastischen Material bestehen. Unter den verwend­ baren Elementen ist das erstrebenswerteste ein solches, das aus feinen Urethan-Fasern in Form eines Faservlieses gebildet ist und dessen Elastizität auf dem Spunbond-Ver­ fahren beruht. Ein solches Element ist besonders gut, wenn es sich weich anfühlt und trotzdem eine wirkungsvolle Kräuselung bildet.

Ein anderer bevorzugter Bereich der Zugfestigkeit des elastischen, streckbaren Elementes liegt im gestreckten Zu­ stand zwischen 50 und 600 g. Vorzugsweise liegt sie zwischen 20 und 150 g, wenn es um 20% auseinandergezogen ist. Ein für diese bevorzugte Ausführungsform geeignetes Material ist Polyurethan, Polybutadien, ein Copolymeres von Äthylen und Vinylacetat, modifiziertes Polyäthylen und eine Zu­ sammensetzung, die irgendwelche der vorgenannten Materialien enthält, beispielsweise in der Form einer Schicht oder einer geschäumten Schicht.

Das elastische Streckelement soll bevorzugt eine Breite von 4 mm oder größer besitzen, im besonderen 5 mm oder größer. Beispielsweise ist eine Breite von 4 bis 40 mm praktikabel, um den Druck auf die Haut des Trägers zu ver­ ringern.

Wenn sich die wasserabsorbierenden, schrumpfbaren Faser­ stränge dicht an dem Absorptionskissen befinden, kann ein­ treten, daß sie durch das Kissen am Schrumpfen gehindert werden. Um ein wirkungsvolleres Schrumpfen zu erzielen, müssen die Stränge einen bestimmten Abstand von dem Kissen besitzen. Für den engen Kontakt der Windel mit der Haut des Trägers durch den Schrumpfdruck der wasserabsorbierenden schrumpfbaren Faserstränge sollte der Abstand b zwischen jeder Kante des Absorptionskissens und dem zugeordneten Strang mindestens 10 mm betragen. Dieser Abstand ist nütz­ lich bei der Verhinderung des Austrittes von Urin über die Windelkante hinaus.

Die soweit beschriebenen wasserabsorbierenden, schrumpf­ baren Faserstränge sind wirkungsvoll, wenn sie aus ver­ zwirnten Garnen aus Carboxymethylcellulose, hydrolisierten Acrylfasern oder ähnlichem bestehen, wie dies in der japanischen Offenlegungsschrift Nr. 35 002/1982 beschrieben ist. Wünschenswerterweise sind die wasserabsorbierenden, schrumpf­ baren Faserstränge mit Einrichtungen versehen, die den Urin aus dem Absorptionskissen in die Stränge leiten.

Die folgenden Beispiele und ein Vergleichsbeispiel sollen die Vorteile der Erfindung noch näher erläutern.

Beispiele 1 bis 4 und Vergleichsbeispiel 1

Wie in Fig. 4 dargestellt ist, wurde eine Windel herge­ stellt, indem man eine Absorptionsschicht 7 mit einer Breite von 150 mm und einer Länge von 380 mm in die Mitte auf eine Polyäthylenschicht 2 aufbrachte, mit einer Breite von 300 mm und einer Länge von 430 mm. Ein elastisches Streckelement 3′ wurde jeweils 22 mm nach innen von der Kante der Polyäthylen­ schicht aufgelegt. Ein wasserabsorbierender, schrumpfbarer Faserstrang 4 wurde jeweils 40 mm nach innen von dem Element angeordnet. Die sich ergebende Anordnung wurde mit einem Faservlies 1 abgedeckt, das die gleiche Größe besaß wie die Polyäthylenschicht. Hierauf faltete man sowohl das Faservlies als auch die Polyäthylenschicht jeweils 68 mm nach innen von den Kanten und brachte eine Verklebung mit­ einander an zwei Stellen jeweils 25 mm innen von der Falt­ position an. Das elastische Streckelement ist in Tabelle 1 durch das Material angegeben. Es besaß jeweils eine elastische Länge von 100 mm.

Tabelle 1

Jede erhaltene Windel wurde Babies mittlerer Größe angelegt, 10 Babies mit dem Körpergewicht von 5 bis 7 kg, 10 Babies mit einem Körpergewicht von 7 bis 9 kg und 10 Babies mit einem Körpergewicht von 9 bis 10 kg. Die Haut der Babies wurde in Augenschein genommen in dem Bereich, wo die Windel angebracht war, nachdem drei Stunden vergangen waren. Die Ergebnisse sind in Tabelle 2 dargestellt, mit der Anzahl von Babies, die gerötete Stellen durch die Windel aufwiesen.

Tabelle 2

Claims (5)

1. Wegwerfwindel mit einer flüssigkeitsdurchlässigen Ober­ schicht, einer flüssigkeitsundurchlässigen Rückschicht, einem Absorptionskissen, das zwischen den beiden Schichten eingeschlossen ist, sowie im Randbereich in Längsrichtung der Windel angeordnet, im wesentlichen parallel verlaufende Faserstränge, die bei einem Kontakt mit Wasser kontra­ hieren, dadurch gekennzeichnet, daß die kontraktionsfähigen Faserstränge (5) zwischen der Oberschicht (1) und der Rück­ schicht (2) außerhalb der Kanten des Absorptionskissens (7) angeordnet sind, und jeweils ein elastisches Streckelement (3′) weiter außerhalb der Faserstränge (5) in bezug auf das Absorptionskissen (7) zwischen den Schichten (1, 2) ange­ ordnet ist, wobei eine Verklebungsstelle (4) auf jeder Seite der Windel, etwa in der halben Länge der Windel, die Oberschicht (1) mit dem auf diese zurückgefalteten Seiten­ bereich der Windel verbindet.

2. Wegwerfwindel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Abstand zwischen den Verklebungsstellen (4) in Quer­ richtung der Windel mindestens 50 mm beträgt, und die Ver­ klebungsstellen (4) selbst jeweils 10 bis 50 mm lang sind.

3. Wegwerfwindel nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die elastischen Streckelemente (3′) min­ destens jeweils 70 mm lang sind, die Zugkraft, die erforder­ lich ist, um die Windel vollständig zu strecken, zwischen 20 und 600 g beträgt, und die elastischen Streckelemente (3′) mindestens 5 mm außerhalb der Verklebungsstellen (4) liegen.

4. Wegwerfwindel nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die kontraktionsfähigen Faser­ stränge (5) in einem Abstand von mindestens 10 mm jeweils von den beiden Seitenkanten des Absorptionskissens (7) ver­ laufen.

5. Wegwerfwindel nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Zugkraft, die erforderlich ist, um die Windel voll­ ständig zu strecken, zwischen 20 und 100 g liegt.