DE3504495A1 - Sacralfixierungsvorrichtung - Google Patents
SacralfixierungsvorrichtungInfo
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Description
Sacralfixierungsvorrichtung
Die vorliegende Erfindung betrifft eine Sacralfixierungsvorrichtung.
Genauer gesagt bezieht sich die Erfindung auf eine Schneidschraube, die zum Einsetzen in das Sacrum geeignet ist.
Soweit dem Erfinder bekannt, werden für die posteriore sacrale Fixierung nur sacro-alar-Haken und Knodt-Stäbe
eingesetzt. Die von der Firma Zimmer vertriebenen sacra-alar-Haken besitzen einen ähnlichen Aufbau wie
herkömmlich ausgebildete Spinal-Haken und umfassen
einen Hauptkörper sowie einen über einen Verbindungsabschnitt verbundenen Hakenschuh. Bei derartigen
sacro-alar-Haken besitzt der Verbindungsabschnitt jedoch eine viel größere Länge, so daß er über die
höhere Seite des sacral ala gepaßt ist. Da sacro-alar-Haken nur einen Druck nach unten oder kaudal gegen das
Sacrum ausüben können, können sie nur zusammen mit Distraktionsstäben eingesetzt werden. Herkömmlich
ausgebildete sacro-alar-Haken besitzen die folgenden Nachteile:
Zum Einsetzen der Haken und Befestigung der Distraktionsstäbe ist eine beträchtliche zusätzliche Dissection
erforderlich, da die Haken sowohl seitlich als auch vor dem Bereich liegen , der bei der Durchführung
einer spinalen Fusion gewöhnlich seziert wird. Dadurch werden erhöhte Blutungen verursacht, und
es wird zusätzliche Zeit benötigt. Darüber hinaus kann eine Fehlanordnung der Haken resultieren, die zu Nerven-
reizungen führt, wenn die Haken ungenau in der sacral foramina plaziert werden. Es kann ferner ein
Verlust der Fixierung auftreten, wenn die Haken nicht weit genug vorne am ala angeordnet sind. Da
darüber hinaus die sacro-alar-Haken nicht direkt im Sacralknochen fixiert sind, wenn sie bei Distraktion
belastet werden, neigen sie dazu, sich nach hinten und innen zu drehen, wodurch sowohl die
Distraktion als auch die Steifigkeit der Fixierung verloren geht. Da die Haken schließlich weit lateral
gegenüber der üblichen Position für Spinalstäbe angeordnet werden, können sie nicht zusammen mit
Spinalstabhülsen verwendet und mit den lumbar lamina
verdrahtet werden, um einen Verlust der lumbar lordosis zu verhindern. Daher bringt der Einsatz von derartigen
Haken ein hohes Auftreten von symptomatischer iatrogener Kyphosis mit sich, und zwar in etwa
40% aller Fälle.
Die einzige andere Alternative zur posterioren sacralen Fixierung ist der Knodt-Stab, bei dem es
sich um eine Spannschraube mit einem kleinen scharfen Haken an jedem Ende handelt. Diese Vorrichtung dient
dazu, eine Distraktion zwischen dem oberen Rand des Sacralspinalkanales und der L-4 lamina herbeizuführen.
Üblicherweise werden zwei Stäbe verwendet. Die unteren Stäbe gleiten unter den dünnen Knochen,
der den Spinalkanal am oberen Rand des Sacrums bedeckt. Die Hauptaufgabe dieser Stäbe besteht darin,
eine gewisse innere Fixierung zu erreichen, wobei eine Dekompression der Nervenwurzeln und eine
Erleichterung der Knochenfusion erwünscht ist. Ähnlich wie die alar-Haken kann der Knodt-Stab nur
zusammen mit Distraktionsstäben eingesetzt werden.
>ij Knodt-Stäbe besitzen die folgenden Nachteile:
.;'[ Sie bewirken eine Durchbiegung der lumbosacralen
: Wirbelsäule, wodurch die iatrogene Kyphosis und
ein Verlust der normalen lumbar lordosis verur-
·:! sacht werden. Ferner zeigen die zur Verfügung stehen-
-''; den Daten, daß diese Stäbe in bezug auf die Erleichterung
einer Fusion keinen Vorteil gegenüber dem Nichtgebrauch einer inneren Fixierung bieten. Dies
ist wahrscheinlich darauf zurückzuführen, daß die undifferenzierten mesenchymalen Zellen, die die
spinale Fusion bewirken müssen, dazu angeregt werden, unter Kompression Knochengewebe zu bilden und unter
Distraktion fasriges Gewebe zu erzeugen. Ferner ist hiermit auch keine steife Fixierung möglich. Bei
Knodt-Stäben handelt es sich um in einer Ebene wirkende Spannelemente, so daß keine seitliche Stabi-';
lität bzw. Rotationsstabilität erreicht wird.
';■ Des weiteren führen die kleinen scharfen Knodt-
V Stab-Haken aufgrund ihres begrenzten Fixierungs-
'·; grades am Sacrum und der gekrümmten Schuhform häufig
zu Ausschneidungen des dicken Sacral-Knochens und/ oder zu Lösungsvorgängen. Schließlich bewirkt die
Verwendung von Haken im Sacral-Kanal einen Kontakt mit den Nervenwurzeln oder gelegentlich Verletzungen
des Dura (Verkleidung der spinalen Bänder und Nerven). Dies ist darauf zurückzuführen, daß der Sacralkanal
in der anterior-posterior-Ebene sehr eng ist, so daß die Haken einen Druck auf das Dura ausüben. Dies
kann zu Nervenreizungen und zu Schmerzen oder Muskelfehlfunktionen
führen. Die scharfen Haken können ferner durch das Dura erodieren.
Zusätzlich zu dem Obengesagten sind diverse Spinalschrauben entwickelt worden, um entweder Bänder oder
BAD
Stäbe an den Vertebral-Körpern an der vorderen Seite der Wirbelsäule zu fixieren. Diese Schrauben umfassen
normalerweise ein Gehäuse, das an einem Gewindeschaft befestigt ist. Wenn jedoch derartige Schrauben
in die Vorderseite des Sacrum eingesetzt werden, kann hiermit aus zwei Gründen kein zufriedenstellendes
Verfahren zur Fixierung von Spinalstäben erreicht werden. Diese Schrauben enthalten nämlich kein Gelenk, das
eine Anpassung an den variablen Winkel zwischen dem Sacrum undder lumbar spinar ermöglicht. Auch das
im Gehäuse vorhandene Loch ist zu weit anterolateral (oder zu eng am Sacrum und an den Facetten) angeordnet,
um in einer Linie mit einem Spinalstab zu liegen. Darüber hinaus schließt diese Position die Verwendung
von Spinalstabhülsen aus. Sämtliche existierende Spinalschrauben sind für eine anteriore Spinalfixierung
ausgelegt, die einen vollständig unterschiedlichen chirurgischen Eingriff erforderlich
macht und nicht als Alternative für die vorliegende Sacralfixierungsschraube angesehen werden kann.
Eine Fixierung in der Vorderseite der lumbar spinar sieht eine Operation des Patienten auf der gegenüberliegenden
oder vorderen Seite desselben nach sich und ist von den durch die Erfindung bedingten
Operationen völlig verschieden.
Die einzigen anderen Vorrichtungen, die zur Stabilisierung der lumbosacralen Verbindungsstelle eingesetzt
werden können, sind Stäbe, die in die Iliae eingesetzt werden. Bei den Iliae handelt es sich
um Pelvic-Knochen, die am Sacroiliac-Gelenk mit dem Sacrum verbunden sind. Die beiden Vorrichtungen dieser
Kategorie umfassen Harrington-Sacralstäbe und Luque-Stäbe. Die Harrington-Sacralstäbe sind jedoch nicht
im Sacrum fixiert, sondern stattdessen in den Iliae.
j) Dies führt zu den folgenden vier Nachteilen:
.'■ Die Stäbe machen eine extensive laterale Dissection
£j über die Sacroiliac-Gelenke hinaus erforderlich,
'C um eine Befestigung in den beiden Iliae zu ermögli-
;' chen und die distalen Haken am Sacralstab anzuordnen.
Ferner können die Stäbe nur zusammen mit Distraktionsstäben verwendet werden, besitzen keine Vorkehrung
für eine Kompressionsstabfixierung. Des weiteren wird die Wirbelsäule aufgrund der sehr weiten posterioren
Lage des Iliac-Stabes in größerem Maße als bei jeder
anderen Fixierungsvorrichtung in Kyphose gepreßt, wodurch die normale lumbar lordosis eliminert wird.
Schließlich fixieren die Iliac-Stäbe die lumbar spinar
an den Pelvic-Iliac-Knochen, so daß die Sacroiliac-Gelenke
zusätzlich zu der lumbosacralen Verbindung fixiert werden. Tierversuche haben jedoch gezeigt,
daß eine derartige innere Fixierung über die normalen ^ Gelenke hinaus zu arthritischer Degenerierung führen
1J kann. Nach einer erfolgreichen lumbosacralen Fusion
■| werden wahrscheinlich höhere Spannungen als normal
'\ auf die Sacroiliac-Gelenke ausgeübt. Es ist daher
" äußerst ungünstig, daß dieses System intern über die
Sacroiliac-Gelenke fixiert werden muß, um eine gewisse Fixierung der lumbosacralen Verbindung zu erreichen.
Was die Luque-Stäbe anbetrifft, so werden diese manchmal in den Iliac-Knochen eingesetzt, um eine gewisse
Fixierung der lumbosacralen Verbindung zu erreichen. Da die Stäbe konturiert und mit dem lumbar
lamina verdrahtet sind, bewirkt dieses Verfahren nicht notwendigerweise einen Verlust der normalen lumbar
lordosis. Es besitzt jedoch die folgenden Nachteile:
(1) eine nachlässige Sacroiliac-Fixierung;
(2) das Unvermögen, entweder eine Kompression oder eine Distraktion über die unter Behandlung stehenden
spinalen Segmente zu erreichen; und (3) das Erfordernis, Drähte unter die lamina und in die Nähe der
Dura zu legen, um die Stäbe an der Spinar zu befestigen. Dieses Verfahren ermöglicht keine direkte
sacrale Fixierung.
Aus der vorhergehenden Erläuterung wird deutlich, daß die gegenwärtig zur Verfügung stehenden Vorrichtungen
für eine sacrale Fixierung zahlreiche Nachteile aufweisen. Der vorliegenden Erfindung liegt
die Aufgabe zugrunde, diese Nachteile zu vermeiden und eine Vorrichtung zur sacralen Fixierung zur
Verfügung zu stellen, die bei sämtlichen Arten von posterioren spinalen Eingriffen verwendet werden
kann.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine Sacralfixierungsschraube
gelöst, die Spinalstäbe an der posterioren Seite des Sacrum verankert. Die Fixierungsschraube umfaßt ein Gehäuse mit einer Öffnung an dessen
Deckfläche, die zum Eingriff mit einer Eintreibvorrichtung bestimmt ist, und einer sich seitlich durch das
Gehäuse erstreckenden Öffnung, welche eine geneigte obere und untere Wand aufweist, die nach dem Mittelpunkt
des Gehäuses zusammenlaufen und am mittleren Teil des Gehäuses eine kleinere Öffnung ausbilden,
und einem Gewindeschaft, der sich in senkrechter Richtung
von der Seite des Gehäuses aus erstreckt, die der mit der Öffnung versehenen Fläche gegenüberliegt.
Erfindungsgemäß wird ferner ein Sacralfixierungssystem
zur Verfügung gestellt, das die vorstehend beschriebene Fixierungsschraube und einen Haken umfaßt, der
derart ausgebildet ist, daß er sich zusammen mit der Fixierungsschraube bei allen Kompressions- oder
Distraktionsfallen gelenkig bewegt.
Durch die Erfindung sollen ferner entweder Kompressions- oder Distraktionsstäbe direkt an der posterioren
Seite des Sacrum fest verankert werden.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand von Ausführungsbeispielen in Verbindung mit der Zeichnung im einzelnen
erläutert. Es zeigen:
Fig.l eine Seitenansicht einer Ausführungsform
einer Sacralfixierungsschraube;
Fig.2 eine Draufsicht auf die Schraube der Fig.l;
Fig.3 einen Schnitt entlang des Gehäuseabschnittes der Schraube;
Fig.3A einen Schnitt entlang des Gehäuseabschnittes einer anderen Ausführungsform
einer Sacralfixierungsschraube;
Fig.4 eine Seitenansicht eines Spinalhakens,
der in Verbindung mit der Sacralfixierungsschraube verwendbar ist;
Fig.5 eine Unteransicht des in Fig.4 gezeigten
Hakens;
Fig.6 den Sacralfixierungshaken im Einsatz in
Verbindung mit einem Haken und einem Kompressionsstab;
Fig.7 den Sacralfixierungshaken im Einsatz in
Verbindung mit einem Haken und einem Distraktionsstab;
Fig.8 und 9 die Stelle im Sacrum, an der die Sacralfixierungsschraube angeordnet wird;
Fig.10 die Position der Sacralfixierungsschraube
nach dem Einsetzen.
ΒΛο
Die vorliegende Erfindung stellt eine Sacralfixierungsschraube
zur Verfügung, die entweder Kompressions- oder Distraktionsstäbe aufnehmen kann und für alle Arten von posterioren spinalen Eingriffen,
die eine Knochenfusion am Sacrum umfassen, geeignet ist.
Beispielsweise kann die erfindungsgemäße Schraube
zusammen mit Distraktionsstäben bei der Behandlung von lumbosacraler Scoliosis und L-4 oder L-5 unstabilen
Vertebralfrakturen verwendet werden. Die Schraube kann auch in Verbindung mit Kompressionsstäben bei
der Behandlung von nicht erfolgten lumbosacralen Vereinigungen, Dislokationen, fester Pelvic-Neigung
und beim Ersetzen der unteren lumbar vertebrae durch eine Prothese bei Tumoreingriffen verwendet werden.
In der Kombination mit Kompressionsstäben kann durch die erfindungsgemäße Schraube zusammen mit einem
speziell ausgebildeten Haken eine wirksame innere Fixierung für Standardlumbosacralfusionen bei der
Behandlung von Instabilitäten und/oder Arthritis erzielt werden. Durch die sich ergebende starre
innere Fixierung können die Geschwindigkeit und Wahrscheinlichkeit bei einer erfolgreichen Fusion
erhöht, die nachoperativen Schmerzen verringert und der Bedarf für einen postoperativen Schutz durch
einen Guß- oder Klammerverband reduziert werden. Die folgenden extensiven lumbosacralen Dekompressionen
für eine spinale Stenosis des Rückens können mit Sacralfixionsvorrichtungen und Distraktionsstab-Hülsen
stabilisiert weiden. Dadurch wird das Nervenwurzel-Foramen vergrößert und erhält zusätzliche
Wurzeidekompression. Bei Verwendung zusammen mit Spinalstab-Hülsen wird eine anatomische Ausrichtung
der lumbosacralen spinar erreicht.
Wie vorstehend erläutert, ist die Sacralfixierungsschraube
so ausgebildet, daß sie zusammen mit einem Haken verwendet werden kann, in den Spinalstäbe eingesetzt
werden können. Dieser Haken ist in der schwebenden amerikanischen Patentanmeldung mit der
Serien-Nummer 446,001 des gleichen Erfinders beschrieben. Auf die Offenbarung dieser Patentanmeldung
wird hiermit Bezug genommen.
Die Sacralfixierungsschraube ist in den Figuren 1-3 dargestellt, wobei gleiche Bezugsziffern gleiche
Teile bezeichnen. Die Schraube 10 umfaßt zwei Teile: einen Gewindeschaft 12 und ein Gehäuse 14. Der Gewindeschaft
12 und das Gehäuse 14 können einstückig oder getrennt ausgebildet sein und miteinander verbunden
werden, bevor der Gewindeschaft in den Patienten geschraubt wird oder danach. Das Gehäuse 14 besitzt
allgemein die Form eines Rechteckblockes. Auf der Deckfläche 16 des Gehäuses 14 und gegenüber der
Fläche 18, von der aus sich der Gewindeschaft 12 erstreckt,
ist eine Öffnung 20 vorgesehen, die dazu dient, mit einer Eintreibvorrichtung, beispielsweise
einem Bohrer, in Eingriff zu treten. Wie in Fig.2 -,-./.eigt, ist die Öffnung 20 sechseckig ausgebildet,
so daß sie für einen standardmäßigen chirurgischen Schraubenzieher mit Sechseckkopf geeignet ist. Es
kann jedoch auch irgendeine andere geeignete Ausführungsform Anwendung finden. Obwohl die Öffnung 20
in der Zeichnung dargestellt ist, kann die Schraube auch ohne Öffnung 20 ausgebildet sein, da diese
Öffnung lediglich das Einsetzen der Schraube erleichtert und deren Funktionsweise nicht tangiert. Im
Gehäuse 14 befindet sich eine lateral verlaufende Durchgangsöffnung 22. Bei einer Ausführungsform sind
die Deck- und Bodenwand 24 und 26 des Gehäuses 14 jeweils doppelt abgeschrägt und laufen zum Mittelpunkt
BAD ORIGINAL
des Gehäuses zusammen, so daß dort eine kleinere Durchgangsöffnung gebildet wird. Der Winkel, unter
dem sich jede der vier geneigten Flächen zur Horizontalachse erstreckt, beträgt etwa 23°. Die doppelt
abgeschrägte Deck- und Bodenwand 24 und 26 ermöglichen eine Drehung des Hakens nach Einsetzen desselben durch
die Öffnung 22. Der Schaft 12 ist auf seiner Außenfläche mit einem Gewinde 28 versehen. Das Gewinde
besitzt zwei Schneidnuten 30, so daß die Schraube
selbstschneidende Eigenschaften erhält. Die Spitze des
Schaftes 32 ist vorsichtshalber abgerundet, so daß das Periosteum, Nerven oder anderes weiches Gewebe
auf der Vorderseite des Sacrums weggedrückt werden können. Die Spitze besitzt üblicherweise einen
Durchmesser von etwa 3 mm. Beim Gewinde 28 handelt es sich um ein Breitgewinde, so daß eine breite Kontaktfläche
mit dom cancellosen Knochen innerhalb
des sacral ala erreicht wird. Dadurch wird die bicortikale Fixierung ergänzt, die durch den Gewindekontakt
an der posterior cortex des Sacrum und an der anterior cortex des ala erreicht wird.
Normalerweise besitzt das Gewinde einen Durchmesser von etwa 6,5 mm sowie einen Schaftdurchmesser von
etwa 3,5 mm. Der Gewindeabschnitt dieser Sacralfixierungsschraube kann etwa 35 mm bis 40 mm lang
sein, wobei es sich hierbei um den Längenbereich handelt, der zum Überspannen des sacral ala bei
einem Erwachsenen mit durchschnittlicher Größe benötigt wird. Natürlich können auch größere Schrauben
mit unterschiedlicher Schraubenlänge zur Verfügung gestellt werden. Das Gewinde setzt sich von der Spitze
bis unmittelbar unter das Gehäuse 14 fort, so daß das Vorstehen der Schraube über die Oberfläche des
Sacrums minimal gehalten wird.
j Das Gehäuse 14 der Schraube 10 ist etwa 11 mm breit,
7 mm tief und 8 mm hoch. Wie vorstehend erläutert, ist das Gehäuse 14 mit einer Öffnung 20 und einer
Durchgangsöffnung 22 versehen.
λ Die Öffnung 20 dient zum Eingriff mit einem sechs-
eckigen Schraubenzieher, während die Öffnung 22 zur
gelenkigen Anbringung eines anatomischen Hakens ""■*
> dient. Die Öffnung 22 und die schrägen Wände 24 und
> dient. Die Öffnung 22 und die schrägen Wände 24 und
26 sind so bemessen, daß bei einer Belastung des
; ._. Hakens entweder durch Kompression oder durch Dis-
: traktion er mit allen vier Seiten der Öffnung eine
Gelenkverbindung herstellen kann. Durch diese Keilpassung wird die Verbindung zwischen dem Haken und
der Schraube stabilisiert, so daß die lumbosacrale Fixierung steifer wird. Daher ist die Öffnung 22
nur um einen Bruchteil eines Millimeters breiter als der breiteste Abschnitt der Basis des Hakenschuhs,
Die Schrägen über und unter der Öffnung 22 bilden einen Winkel von etwa 2O°bis 25°, vorzugsweise von
etwa 23°, und der Abstand zwischen den Mittelpunkten der oberen und unteren Schräge ist nur geringfügig
größer als dio Dicke dos Hakenschuhs (etwa 2,7 mm).
Der Winkel der Schräge sowie der Raum zwischen den Schrägen sind in der Lage, den erforderlichen Verschwenkungsgrad
zwischen dem Haken und den Schraubenkomponenten von 25°- 30° zu gestatten, stellen jedoch
trotzdem eine breite Kontaktfläche zwischen dem Hakenschuh und dem Gehäuse zur Verfügung, wenn die
Schraube vollständig verschwenkt und belastet ist.
Bei einer anderen Ausführungsform umfaßt die Öffnung
22 einen Schlitz, der eine Breite von etwa 8 mm und eine Höhe von etwa 3 mm besitzt, wobei die obere
und untere Wand 24' und 26' (Fig. 3A) parallel zueinander
verlaufen und mit der Horizontalachse des Gehäuses einen Winkel von etwa 20° bis etwa 25° oder
BAD ORlGiNAt
mit der Längsachse der Schraube einen Winkel von etwa 105° bis 135° bilden. Eine solche Ausführungsform kann in Fällen Verwendung finden, bei denen es
wichtig ist, den Lumbosacral-Winkel fester zu fixieren als dies bei der Doppelschräge der Fall ist.
Bei noch einer anderen Ausführungsform wird eine
Einrichtung zur Fixierung des Winkels zwischen der Sacralschraube und dem Haken nach dem Einsetzen des
Hakenschuhs durch die Öffnung im Schraubengehäuse vorgesehen. Der Schuh wird gegen die Innenwände des
Gehäuses mit einem Dorn oder einer Schraube geklemmt. Alternativ dazu kann ein rotierendes Element, beispielsweise
eine Stellschraube, in einem engen Gewindeschlitz im Gehäuse angeordnet sein. Wenn einmal
der Haken durch die Öffnung in das Gehäuse eingesetzt i.st, wird die i.acjo dc\s rotierenden Elementes
verriegelt, so daß dieses den lumbosacralen Winkel fixiert.
Die erfindungsgemäß ausgebildete Sacralfixierungsschraube
kann einstückig ausgebildet sein, so daß die Entfernung zwischen dem Schraubengewinde und
dem Gehäuse fixiert ist. Alternativ dazu kann die Schraube auch getrennt ausgebildet sein, so daß das
Gehäuse auf den Gewindeschaft geschraubt wird. In einem solchen Fall wird die Entfernung zwischen dem
Schraubengewinde und dem Gehäuse variabel gehalten, um die Sacralfixierungsschraube für einen Haken,
eine andere Gestängevorrichtung oder Spinalstabeinsätze geeignet zu machen.
Die Hakenkomponente ist in den Figuren 4 und 5 gezeigt. Der Haken 40 umfaßt einen Hakenkörper 42,
der mit einer länglichen Durchgangsbohrung versehen ist, um eine Schwenkbewegung mit einem Spinalstab zu
350U95
ermöglichen, einen Schuh 44, der mit einer Sacralfixierungsschraube
zusammenwirkt, und einen Verbindungsabschnitt 46 zwischen dem Körper 42 und dem Schuh 44. Der Schuh 44 ist lang und gerade und
bildet mit dem Verbindungsabschnitt 46 einen schiefen kleinen Winkel 48. Dadurch wird ein definierter
Kontaktpunkt erreicht, wenn der Haken entweder durch Kompression oder dur>'h Distraktion relativ
zur Sacralschraube belastet wird. Durch den geraden Schuh und die L-Forin des Hakens (anstelle der herkömmlichen
C-Form) werden irgendwelche Drifterscheinungen im Lumbosacralwinkel verhindert, die auftreten
würden, wenn der Haken eine einfache C-Form hätte, wie dies bei herkömmlich ausgebildeten Spinalhaken
der Fall ist. Der Abstand zwischen dem Hakenkörper und dem Schuh des Hakens ist geringer als bei
anderen Haken für Erwachsene, um das Vorstehen der zusammengesetzten Vorrichtung, d.h. des Hakens und
der Schraube, über das Sacrum hinaus zu begrenzen und den Mittelpunkt des Hakenkörpers in eine ideale
Lage für einen Spinalstab zu bringen.
Wie aus Figur 5 hervorgeht, ist der Hakenschuh 44 in zwei Ebenen abgeschrägt, und zwar völlig anders
als bei herkömmlich ausgebildeten Spinalhaken. Der Schuh 44 ist entlang seiner Längsachse in Richtung
auf die Spitze 50 abgeschrägt. Ferner ist das Ende des Schuhs 44 angefast, um einen scharfen Rand 52
herzustellen. Hierdurch wird das Einsetzen des Hakenschuhs in die Öffnung 22 im Sacralschuhgehäuse 14
erleichtert sowie eine enge Keilpassung erreicht, wenn der Haken auf Druck oder Zuggegen das Schraubengehäuse
belastet wird.
Wenn die Sacralfixierungsschraube und der Haken in Kombination verwendet werden, ist ein Gestängesystem
vorgesehen, in dem der Hakenschuh innerhalb der konischen
BAD OWGiNAL.
Öffnung rotiert, um Unterschiede zwischen den Längsachsen
des Sacrum und der lumbar spinar zu kompensieren.
Die Figuren 6 und 7 zeigen den Einsatz der Schraube mit Haken bei Kompressions- und Distraktionsfixierungen.
Wie Figur 6 zeigt, ist die Sacral schraube 30 in das Sacrum S eingetrieben. Der Schuhabschnitt 44
des Hakens 40 ist in die Öffnung 22 im Gehäuse 14 der Schraube 10 eingesetzt, wobei der Schuh 44 zum
Kopf des Patienten weist. Dor Spinalstab 52 wird dann in den Körperabschnitt 42 des Hakens 44 eingesetzt.
Um ein Herausgleiten des Stabes 52 aus dem Körperabschnitt 42 zu verhindern, ist am Ende des Stabes 52
eine Mutter 54 oder eine Scheibe angeordnet. Der Stab wird in Richtung des Pfeiles auf Zug beansprucht,
um einen Druck auf die spinar auszuüben.
Die in Figur 7 gezeigte Vorrichtung besitzt einen ähnlichen Aufbau wie die der Figur 6, mit der Ausnahme,
daß der Schuh 44 zum Fuß des Patienten weist. Es wird dann eine Kraft in Richtung des Pfeiles aufgebracht,
um eine Zugkraft auf die spinar auszuüben.
Aus den Figuren 6 und 7 geht hervor, daß die aus dem Haken und der Sacralfixierungsschraube bestehende
Verbindung die durchschnittliche Abweichung zwischen der Längsachse des Spinalstabes und der des Sacrums
von 20° - 40° aufnimmt. Da die Öffnung in der Sacralschraube doppelt abgeschrägt ist, kann die gleiche
Schraube zusammen mit Kompressions- oder Distraktionsstäben eingesetzt werden.
Wie nachfolgend gezeigt, ist die Anbringung der Sacralfixierungsschraube für den Arzt bequem und geht
schnell von statten, wobei eine zusätzliche Dissection des Gewebes des Patienten benötigt wird. Eine Standard-
SAD OFuGif·:-■'
dissection des Sacruins vor der Fusion legt den untersten
(fünften) Lumbar-Wi rbel und die Oberseite des Sacrum 58 frei, wie in den Figuren 8 und 9 gezeigt.
Die Orientierung des 3,2 mm Bohrlochs vor dem Einsetzen ist einfach und benötigt anatomische Markierungen.
Der Arzt setzt in einfacher Weise die Spitze des Bohrers unter die Mitte der rechten und/oder
linken L-5/S-1 Facette 60 und lehnt den mittleren
Abschnitt des Bohrers gegen die Inferiodorsalspitze
des SpinalfortsatZGS 62. Dadurch wird der Bohrer in
die Mitte des sacral ala gerichtet. Da es sich bei
dem ala um das großto Knochenvolumen im Sacrum handelt,
das keine Neural strukturen enthält, ist es das sicherste Ziel für jede Fixierungsvorrichtung.
Darüber hinaus stellt er den dicksten und stärksten Knochen im Sacrum dar, da er dazu dient, die Körperlasten
von der spinar über don pelvis in das Hüftgelenk abzutragen.
Durch die Größe und Orientierung der Sacralfixierungsvorrichtung
wird der Spinalhakenkörper in die ideale
Position zur Aufnahme eines Spinalstabes gebracht. Die Figuren 9 und 10 zeigen die Orientierung des
Bohrers sowie die folgende Sacralfixierungsschraube in gestrichelter Weise bei 64. Dadurch wird das
Schraubengewinde in den dicksten und sichersten Abschnitt des ala eingebracht. Darüber hinaus wird die
Längsachse des Hakenkörpers in gleichem Abstand gehalten, und zwar medial in bezug auf den Spinalfortsatz,
vor der T,-5 lamina und la Loral in bezug auf
die Facette. Dies ist der übliche Ort für einen Spinalstab sowie der notwendige Ort eines Spinalstabes, wenn
dieser zusammen mit einer Spinal stabhülse verwendet wird. Die Verwendung von Spinalstnbhülson ist aus zwei
Gründen von Bedeutung. Als erstes erleichtern die Spinalstabhülsen eine anatomische Reduktion bei spinalen
Vorformungen und sichern in allen Fällen eine Fixierungsstabilität
in sämtlichen Bewegungsebenen. Als zweites bewahren die Spinalstabhülsen die lumbar
lordosis, wenn sie in Verbindung mit Distraktionsstäben verwendet werden. Dadurch wird die iatrogene
Kyphosis (d.h. der Verlust der normalen lordosis) überwunden, die den Einsatz von Distraktionsstäben
bei sämtlichen herkömmlichen Verfahren begleitet hat.
Tn der neueren Literatur wird erwähnt, daß ein derartiger Verlust der lordosis symptomatisch ist und
in über einem Drittel der Fälle, bei denen Distraktionsstäbe nach bekannten Verfahren über der Lumbosacralverbindung
angeordnet wurden, schlechte Ergebnisse verursachte.
Die erfindungsgemäß ausgebildete Sacralfixierungsschraube
kann zusammen mit einer Gestängevorrichtung, wie beispielsweise dem vorstehend beschriebenen
Spinalhaken, verwendet werden. Andere Gestängevorrichtungen können Anwendung finden, um die Schraube
mit einem Spinalstab zu verbinden. Ein Spinal stab kann jedoch auch in eine Ausführungsform der Sacralfixierungsschraube
eingesetzt werden, ohne hierzu eine Gestängevorrichtung zu verwenden.
Aus der vorstehenden Beschreibung geht hervor, daß der Einsatz der erfindungsgemäßen Sacralfixierungsschraube
und des zugehörigen Hakens schnell und frei von jedweden Komplikationen vorsichgeht. Die entstehende
Fixierung ist extrem starr und liegt diesbezüglich über den bisher verwendeten Fixierungen in
diesem schwierigen Bereich der Wirbelsäule. Somit können die Ziel des Arztes sowie eine gute Ausrichtung
der Wirbelsäule in einfacher Weise erreicht werden.
3AD ORIGINAL
Claims (17)
1. Sacralfixierungsschraube, gekennzeichnet durch:
ein Gehäuse (14) mit einer seitlich verlaufenden Durchgangsöffnung (22), die eine Deckwand und
eine Bodenwand (24,26) aufweist, die parallel ^
zueinander und unter einem Winkel von etwa 105° %
bis 135° zur Längsachse der Schraube (10) geneigt «
angeordnet sind, wobei die Öffnung mit einer Gestängevorrichtung in Eingriff bringbar ist, die
einen Winkel von etwa 105°bis 135° zur Längsache der Schraube bildet, und
einen Gewindeschaft (12), der sich in senkrechter
Richtung von der Basis des Gehäuses (14) aus erstreckt.
2. Sacralfixierungsschraube nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß es sich bei der Gestängevorrichtung um einen Spinalhaken (40) oder einen Spinalstab
handelt.
3. Sacralfixierungsschraube nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Deckfläche (16)
des Gehäuses mit einer Öffnung (20) zum Eingriff mit einer Eintreibvorrichtung versehen ist.
eAD
'J.
4. Sacralfixierungsschraube nach einem der vorangehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Gehäuse (14) und der Gewindeschaft (12)
einstückig ausgebildet sind.
5. Sacralfixierungsschraube nach einem der Ansprüche
1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Gehäuse (14) so mit dem Gewindeschaft (12) verbunden ist,
daß der Abstand zwischen der Gehäuseöffnung und dem Gewindeschaft variiert werden kann.
6. Sacralfixierungsschraube nach einem der vorangehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Gewinde (8) am Gewindeschaft (12) zwei Schneidnuten
(30) aufweist, so daß die Schraube selbstschneidende Eigenschaften erhält.
7. Sacralfixierungsschraube nach einem der vorangehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Gewinde am Gewindeschaft (12) ein cancel
loses Gewinde (8) umfaßt.
8. Sacralfixierungsschraube, gekennzeichnet durch:
ein Gehäuse (14) mit einer Öffnung (22), die sich in seitlicher Richtung durch das Gehäuse erstreckt
und eine Deck- und Bodenwand (24,26) aufweist, die doppelt abgeschrägt sind, um am Mittelpunkt
des Gehäuses eine kleinere Öffnung auszubilden, und die mit einer Gestängevorrichtung in Eingriff
bringbar ist, die einen Winkel von etwa 105° bis 135° zur Längsachse der Schraube (10) bildet, und
einen Gewindeschaft (12), der sich in senkrechter Richtung von der Basis des Gehäuses (14) aus
erstreckt.
j
9. Sacralfixierungsschraube nach Anspruch 8, dadurch
\ gekennzeichnet, daß es sich bei der Gestänge
vorrichtung um einen Spinalhaken (40) oder einen Spinalstab handelt.
10. Sacralfixierungsschraube nach Anspruch 8 oder 9,
; dadurch gekennzeichnet, daß die Deckfläche (16)
ι des Gehäuses (14) mit einer Öffnung (20) zum
Eingriff mit einer Eintreibvorrichtung versehen ist.
11. Sacralfixierungsschraube nach einem der Ansprüche
8-10, dadurch gekennzeichnet, daß das Gehäuse und der Gewindeschaft einstückig ausgebildet sind.
12. Sacralfixierungsschraube nach einem der Ansprüche
8 - 10, dadurch gekennzeichnet, daß das Gehäuse so
ι mit dem Gewindeschaft verbunden ist, daß der Ab-
j stand zwischen der Gehäuseöffnung und dem Gewinde-
schaft variiert werden kann.
13. Sacralfixierungsschraube nach einem der Ansprüche
\ 8-12, dadurch gekennzeichnet, daß das Gewinde am
Gewindeschaft zwei Schneidnuten aufweist, um der
Schraube selbstschneidende Eigenschaften zu verleihen.
14. Sacralfixierungsschraube nach einem der Ansprüche
] 8-13, dadurch gekennzeichnet, daß das Gewinde am
: Gewindeschaft ein cancelloses Gewinde aufweist.
i
15. Sacralfixierungsschraube/gekennzeichnet durch:
j ein Gehäuse mit einer sich seitlich durch das Gehäuse
j erstreckenden Öffnung und einem drehbaren Element
': zum Einstellen des Winkels zwischen einer Gestänge-
\ vorrichtung, die in die Öffnung eingesetzt ist,
und der Längsachse der Schraube, und
einem Gewindeschaft, der sich in senkrechter Richtung
von der Basis des Gehäuses aus erstreckt.
16. Sacralfixierungsvorrichtung, gekennzeichnet durch:
eine Sacralfixierungsschraube mit einem Gehäuse, das eine sich in seitlicher Richtung
erstreckende Durchgangsöffnung aufweist, einem Gewindeschaft, der sich von der Basis des
Gehäuses aus erstreckt, und
eine Gestängevorrichtung, die durch die Öffnung in das Gehäuse eingepaßt ist und das Gehäuse mit
einem Spinalstab verbindet, um den Winkel zwischen der Längsachse des Spinalstabes und der Längsachse
der Sacralfixierungsschraube aufzunehmen.
17. Vorrichtung nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, daß die Deck- und Bodenwand der Öffnung im
Gehäuse doppelt abgeschrägt sind, um eine Gelenkverbindung mit der Gestängevorrichtung herzustellen.
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