DE3507732A1 - Zugglied fuer einen felsbolzen oder dergleichen - Google Patents
Zugglied fuer einen felsbolzen oder dergleichenInfo
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Description
PAa1ENTANWALTE '.'."
.
6740 LANDAU/PFALZ LANGSTRASSE 5
- 3 - 4. März 1985
Mr.
Dyckerhoff & Widmann Aktiengesellschaft, 8000 München 81
Zugglied für einen Felsbolzen oder dergleichen
Die Erfindung betrifft ein Zugglied für einen Felsbolzen oder dergleichen.
Felsbolzen haben im wesentlichen die Aufgabe, beim Auffahren von Hohlräumen in einem natürlich anstehenden Gebirge
mit Klüftungen Felspakete gegen Verschiebungen zu sichern. Eine typische Beanspruchungsart solcher Felsbolzen
ist eine kombinierte Zug- und Scherbeanspruchung mit großen Scherwegen. Zugglieder, die als Felsbolzen verwendet werden,
müssen daher ein hohes Arbeitsvermögen aufweisen, um die starken Verbiegungen bruchfrei mitmachen zu können. Die
Steifigkeit eines massiven, z.B. stabförmigen Querschnitts ist dafür ein Hindernis.
Bekannt sind auch rohrförmige Felsbolzen mit dünner Wandung, die z.B. mittels hydraulischen Drucks gegen die Bohrlochwand
gepreßt werden und durch Reibung die Kraft übertragen. Rohranker dieser Art haben einen noch geringeren Scherwiders
tand als stabförmige Anker; sie erlauben aber einen
-A-
größeren Scherweg, da der Hohlraum des Bohrloches im wesentlichen frei bleibt. Rohrförmige Anker haben keinen Korrosionsschutz,
sie sind nicht in beliebigen Längen herzustellen und besitzen keine Profilierung, um gegebenenfalls Verankerungskörper anbringen zu können.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Zugglied für einen Felsbolzen zu schaffen, das auf wirtschaftliche Weise
in beliebigen Längen herstellbar ist, das ein hohes Arbeitsvermögen hat, um auch starke Verbiegungen bruchfrei mitmachen
zu können und das darüber hinaus die Möglichkeit gibt, Verankerungskörper, z.B. in Form von Gewindemuttern oder dergleichen
anbringen zu können.
Nach der Erfindung wird diese Aufgabe durch ein Zugglied mit den Merkmalen des kennzeichnenden Teils des Patentanspruchs
1 gelöst.
Vorteilhafte Weiterbildungen ergeben sich aus den Unteransprüchen .
Durch Auflösung des für die Kraftübertragung erforderlichen Stahlguerschnitts in eine Anzahl von Einzelquerschnitten
mit kleinem Widerstandsmoment, die Schaffung eines zentralen Hohlraumes und die Einbettung der einzelnen Drähte in ein
Material, aus dem sich die Drähte bei großer Scherbeanspruchung lösen können, wird die Biegsamkeit des gesamten Zuggliedes so
erhöht, daß bei Scherverbiegung auftretende Knicke ausgerundet werden können. Dabei kann der bzw. können die am stärksten beanspruchte
Draht bzw. Drähte in den zentralen Hohlraum ausweichen.
Durch die gegenüber massiven Stäben und Rohren höhere Biegsamkeit wird vor allem bei solchen Bolzen der Einbau erleichtert,
die in großer Länge von kleinen Räumen aus einge-
baut werden müssen.
Die Profilierung des Zuggliedes an seinem Außenumfang dient, insbesondere dann, wenn sie als Schraubgewinde ausgebildet
ist, zum Fixieren des Zuggliedes am Kopf, während der zentrale Hohlraum zum Injizieren eines erhärtenden Materials
in das Bohrloch oder zum Entlüften verwendet werden kann. Im übrigen erlaubt der zentrale Hohlraum, sofern er nach dem Einbau
noch offen ist, eine gute Kontrolle eventueller Scherbewegungen oder das Einführen von Meßsonden.
Wenn die Profilierung nur so lang ist, wie sie jeweils zur Kraftverankerung erforderlich ist und zwischen den mit
einer Profilierung versehenen Teilen jeweils ein glatter Bereich angeordnet ist, erlaubt dieser die Aktivierung einer
größeren Stahllänge bei Abscherungsverbiegung. Dies entspricht in besonderer Weise den Anforderungen an Felsbolzen, die
kleinere Schichtpakete zusammenhalten sollen, wozu durch verbundfreie
Bereiche voneinander getrennte Zwischenverankerungen besonders günstig sind.
Schließlich gewährt ein Zugglied nach der Erfindung auch einen ausgezeichneten Korrosionsschutz, da die Stahldrähte
vollständig in Kunstharz eingebettet sind; dies gilt vor allem dann, wenn dieses noch dazu von einer Umhüllung
umgeben ist. Zugglieder dieser Art können deshalb auch als Daueranker eingesetzt werden und fördern so den Weg zu einem
einschaligen Ausbau.
Gegenstand der Erfindung ist schließlich noch ein Verfahren zum Herstellen eines Zuggliedes mit den Merkmalen
des kennzeichnenden Teils des Patentanspruchs 10.
Der besondere Vorteil des Verfahrens liegt darin, daß es auf diese Weise gelingt, ein Zugglied für einen Felsbolzen
in einem kontinuierlichen Verfahren herzustellen, das eine beliebige Ablängung erlaubt und, wenn die Profilierung der
Umhüllung als Schraubgewinde ausgebildet ist, außerdem die Möglichkeit zum Aufschrauben eines Schraubteils an beliebigen
Stellen gibt.
Die Erfindung wird nachstehend anhand der in der
Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiele näher erläutert. Es zeigt
Fig. 1 ein Zugglied nach der Erfindung als Felsbolzen,
Fig. 2 einen Querschnitt entlang der Linie II-II in
Fig. 1,
Fig. 3 einen Ausschnitt aus dem Felsbolzen gemäß Fig. 1 nach Scherverbiegung,
Fig. 4 einen Abschnitt eines Zugglieds nach der Erfindung , die
Fig. 5 bis 7 Phasen der Herstellung des Zuggliedes und
Fig. 8 eine andere Ausführungsform des Zugglieds als Felsbolzen.
Ein Zugglied nach der Erfindung ist in den Fig. 1 und 2 in seiner Anwendung als Felsbolzen in einem Längs- und
Querschnitt dargestellt. Das Zugglied 1 besteht bei diesem Beispiel aus insgesamt acht Stahldrähten 4, die in eine erhärtende
Masse 5 z.B. aus einem reagierenden Kunstharz, wie z.B. einem Polyesterharz, eingebettet sind. Im Inneren befindet
sich ein zentraler Hohlraum 3; der Außenumfang des Zugglieds weist eine Profilierung 6 z.B. in Form eines groben
Gewindes auf, das zum Aufschrauben einer Verankerungsmutter
oder dergleichen geeignet ist.
Das Zugglied 1 ist in ein Bohrloch 7 eingesetzt und am Grunde des Bohrloches durch ein erhärtendes Material 8, ζ.B.
ein Kunstharz oder Zementmörtel, festgelegt. Dieses erhärtende Material kann durch den zentralen Hohlraum 3 in das Bohrloch
injiziert werden. An der Bohrlochöffnung ist das Zugglied 1 durch ein Schraubteil 9 festgelegt, das sich mittels
eines umgebördelten Randes 10 gegen eine Widerlagerplatte abstützt. Die Widerlagerplatte 11 ist im Bereich ihrer
zentralen Durchbrechung aufgebogen, wodurch eine Federwirkung erreicht wird.
Im Querschnitt der Fig. 2 ist gestrichelt angedeutet, wie bei starker Scherbeanspruchung des Zugglieds ein Draht
41 in den zentralen Hohlraum 3 ausweichen kann und in Fig. 3,
wie sich das Zugglied bei einer infolge einer gegenseitigen Verschiebung von Felspaketen auftretenden lokalen Scherbeanspruchung
verformen kann.
Die Herstellung eines solchen Zugglieds ist nicht einfach, vor allem wenn man seine Abmessungen bedenkt. Das Zugglied
besteht beispielsweise bei einem Außendurchmesser von ca. 25 mm aus Stahldrähten mit 6 mm Durchmesser; der zentrale
Hohlraum hat dann einen Durchmesser von 9 mm. Das Zugglied kann beispielsweise durch Extrudieren hergestellt werden, wobei
die Drähte dem Extrudierkopf seitlich zugeführt werden müsser, um sie vollständig einhüllen zu können.
Eine besonders vorteilhafte Möglichkeit zur Herstellung eines Zuggliedes nach der Erfindung ist in den Fig. 5
bis 7 in einzelnen Phasen dargestellt. Dabei wird in einem kontinuierlichen Verfahren zunächst ein Innenrohr 2 aus einem
thermoplastischen Material, z.B. PVC, durch Extrudieren hergestellt, das den zentralen Hohlraum 3 bildet (Fig. 5). Noch
bevor das thermoplastische Material des Innenrohrs 2 vollständig erhärtet ist, werden in radialer Richtung von außen
die Drähte 4 zugeführt und in regelmäßiger Folge entlang des Außenumfanges des Innenrohrs 2 in dessen Umfangsfläche eingedrückt
(Fig. 6).
In einem weiteren Verfahrensschritt werden die Drähte
4 durch die erhärtende Masse 5, z.B. ein reagierendes Kunstharz
wie ein Polyesterharz oder dergleichen, eingehüllt. Auf dieses wird schließlich ein äußeres Hüllrohr 6 aus einem
thermoplastischen Kunststoff, z.B. PVC, aufextrudiert. Dieses äußere Hüllrohr 6 weist das grobe Gewinde auf, das zum Aufschrauben
der Verankerungsmutter dient.
Eine weitere Ausführungsform der Erfindung ist in Fig. 8 dargestellt, nämlich ein als Felsbolzen dienendes Zugglied
12, das nicht über seine gesamte Länge mit einem Gewinde versehen ist, sondern nur über Teilbereiche 13, die jeweils
von glatten Bereichen 14 unterbrochen sind. Bei diesem Zugglied bilden die mit Gewinden versehenen Bereiche 13 Verankerungen
gegenüber dem das Bohrloch 7 ausfüllenden erhärtenden Material 8, während die glatten Bereiche 14 keinen Verbund
mit dem erhärtenden Material 8 eingehen, so daß das Zugglied in diesen Bereichen eine größere Dehnfähigkeit aufweist.
Der rohrförmige Körper, in den die Drähte 4 eingebettet sind, kann noch mit radialen Durchbrechungen versehen sein.
Diese Durchbrechungen, die auch nur in Teilbereichen über die Länge des Zuggliedes angeordnet sein können, dienen als Injizier-
oder Entlüftungsöffnungen. Das Injizieren des nach dem Einsetzen des Zuggliedes in das Bohrloch verbliebenen Ringraumes
mit einem erhärtenden Material, z.B. Zementmörtel, kann durch den zentralen Hohlraum 3 und die Durchbrechungen hindurch
erfolgen. Um den zentralen Hohlraum 3 nachträglich wieder frei zu machen, kann das darin verbliebene Injektions-
material herausgespült werden.
Die Durchbrechungen können aber auch ventilartig ausgebildet sein etwa in der Weise, daß sie bei einem Injizieren
des Ringraumes durch eine in diesem angeordnete gesonderte Injizierleitung als Entlüftungsöffnungen dienen, d.h. vom
äußeren Ringraum zum zentralen Hohlraum 3 hin nur die eingeschlossene Luft entweichen lassen, nicht aber das Injiziermaterial
oder etwa hieraus abgesondertes Wasser.
- Leerseite -
Claims (1)
- PATENTANWÄLTE \'.VDIPL.-ING. F. W. MÜLL DIPL.-iNG. H. ClI. BIITERICH q C η 7 7 ^ZUGELASSENE VERTRETER VOR DEM EUROPÄISCHEN PATENTAMT6740 LANDAU/PFALZ LANGSTRASSE 54. März 1985 Mr.Dyckerhoff & Widmann Aktiengesellschaft, 8000 München 81Zugglied für einen Felsbolzen oder dergleichenPatentansprüche1. Zugglied für einen Felsbolzen oder dergleichen, gekennzeichnet durch ein Bündel von unter Belassung eines zentralen Hohlraumes (3) in einen rohrförmigen Körper aus einem erhärtenden, plastischen Material, z.B. Kunstharz eingebetteten Stahldrähten (4), wobei der rohrförmige Körper am Außenumfang eine Profilierung aufweist.2. Zugglied nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Drähte (4) radialsymmetrisch angeordnet sind.3. Zugglied nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der rohrförmige Körper kreisförmigen Querschnitt aufweist.4. Zugglied nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der zentrale Hohlraum (3) kreisförmigenPOSTFACH 2»S» TELEFON (6*341) 28035, 8790» ■ TELEX 4S3333 TELEGRAMME: INVENTION. SANK LANDAU 12154«· (»LZ 5467M»5) · POSTSCHECK LUDWIGSHAFEN 275«2-«7*Querschnitt aufweist.5. Zugglied nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Profilierung als Schraubgewinde ausgebildet ist.6. Zugglied nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß sich die Profilierung nur über Teilbereiche erstreckt und daß zwischen den mit einer Profilierung versehenen Bereichen glatte Bereiche vorgesehen sind.7. Zugglied nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß der rohrförmige Körper von einer Umhüllung umschlossen ist, an der die Profilierung ausgebildet ist.8. Zugglied nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß zumindest in Teilbereichen entlang der Mantellinie vom zentralen Hohlraum nach außen gerichtete Durchbrechungen vorgesehen sind.9. Zugglied nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Durchbrechungen ventilartig ausgebildet sind.10. Verfahren zum Herstellen eines Zuggliedes nach den Ansprüchen 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß in einem kontinuierlichen Verfahren zunächst ein den zentralen Hohlraum (3) bildendes Innenrohr (2) aus thermoplastischem Material, z.B. PE, hergestellt wird, daß vor dem Aushärten des Materials des Innenrohres (2) entlang seines Außenumfangs sodann die Drähte (4) eingedrückt werden, die danach durch eine plastische, erhärtende Masse (5), z.B. ein Polyesterharz eingehüllt werden und daß schließlich die aus einem thermoplastischen Material, z.B. PVC, bestehende Umhüllung (6) aufgebracht wird.
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