DE3526654C2 - - Google Patents
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- DE3526654C2 DE3526654C2 DE3526654A DE3526654A DE3526654C2 DE 3526654 C2 DE3526654 C2 DE 3526654C2 DE 3526654 A DE3526654 A DE 3526654A DE 3526654 A DE3526654 A DE 3526654A DE 3526654 C2 DE3526654 C2 DE 3526654C2
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- A61K8/365—Hydroxycarboxylic acids; Ketocarboxylic acids
Description
Gegenstand der Erfindung ist ein oral anzuwendendes Mittel
gemäß dem Oberbegriff des Hauptanspruchs.
Dentin-Überempfindlichkeit oder Überempfindlichkeit des
Zahnbeins ist die Bezeichnung einer Erkrankung, die sich
durch die klinischen Symptome ergibt. Sie verursacht akute,
aber vergängliche Schmerzen dann, wenn das Dentin thermisch,
chemisch, mechanisch, physikalisch-chemisch oder elektrisch
äußerlich gereizt wird, weil das Den
tin (Zahnbein) wegen des Verlustes des Zahnschmelzes
oder des Zahnzements freiliegt, was wiederum eine Folge
der Zahnkaries, des Zahnverfalls, des Zahnabriebs oder eines
Rückgangs des Zahnfleisches ist. Die Schmerzen ergeben sich
dann, wenn der Patient Süßigkeiten oder saure Früchte ver
zehrt, kaltes Wasser trinkt oder sich die Zähne putzt.
Dieser Schmerz beeinträchtigt sowohl die Eßgewohnheiten
als auch die Zahnhygiene.
Die folgenden beiden Theorien sind die Haupthypothesen für
den Übergangsmechanismus der schmerzbildenden Reizung im
Fall der Dentin-Überempfindlichkeit.
- A. Übertragungstheorie: Odontoblasten oder deren Vorsprün ge, die in Dentin-Vertiefungen vorliegen, wirken als Aufnahme für Reize und übertragen deren Information auf die Nervenfasern der Zahnnerven.
- B. Hydrodynamische Theorie: Die auf die Dentin-Oberfläche ausgeübten Reize verursachen eine Bewegung der Dentin flüssigkeit, die dann freie Nervenendungen stimuliert, die im Dentin-Zahnnerven-Bereich vorliegen, wodurch der Schmerz verursacht wird.
Derzeit wird der letzteren Theorie (hydrodynamische Theorie)
aufgrund der Arbeiten von M. Bränström (Karolinska Institute),
Pashley (Georgia Pharmaceutical College), und B. Matthew
(Bristol University) größere Bedeutung beigemessen. Der
Backenzahn eines Menschen weist 20 000 bis 30 000 Dentin
kanälchen pro mm2 (mit einem Durchmesser von etwa 1,0 µm)
auf der Zahnschmelzseite und 30 000 bis 50 000 Dentin
kanälchen pro mm2 (mit einem Durchmesser von etwa 3,0 µm)
auf der Nervenseite auf. Wenn der Zahnschmelz oder der
Zahnzement verlorengeht, verursachen äußere Reizungen der
Oberfläche des freiliegenden Dentins eine Flüssigkeitsströ
mung in den Dentinkanälchen, wodurch die Zahnnerven gereizt
werden, was den Schmerz auslöst.
Eine wirksame Maßnahme zur Linderung, Beseitigung oder
Vorbeugung der Dentin-Überempfindlichkeit besteht darin,
die Öffnungen der Dentinkanälchen zu verschließen oder zu
blockieren, um in dieser Weise die Übertragung der Reize
zu unterdrücken oder zu inhibieren.
Untersuchungen von therapeutischen Mitteln zur Bekämpfung
der Dentin-Überempfindlichkeit werden seit längerer Zeit
durchgeführt. L. E. Grossman (1935) hat sechs ideale Anfor
derungen aufgeführt, die ein therapeutisches Mittel zur
Behandlung dieser Erkrankung aufweisen müßte, nämlich:
- 1. gegenüber den Zahnnerven nicht reizend zu sein,
- 2. bei der Anwendung relativ schmerzlos zu sein,
- 3. leicht anwendbar zu sein,
- 4. schnell zu wirken,
- 5. während einer langen Zeitdauer wirksam zu sein und
- 6. keine Verfärbungen zu verursachen.
Es ist festzuhalten, daß bislang keine Methoden zur Verfü
gung stehen, mit denen diese Anforderungen erfüllt werden
können.
Entsprechend den oben angegebenen Hypothesen bezüglich des
Reiz-Übertragungsmechanismus, können die derzeit angewandten
therapeutischen Maßnahmen grob in die folgenden beiden Grup
pen eingeteilt werden:
- I. Methoden, gemäß denen die Reiz-Rezeptoren (Odontoblasten und Nervenfasern) mit Hilfe von Arzneimitteln neurophy siologisch desensibilisiert werden, und
- II. die Methoden, mit denen die Übertragung der Reize auf freie Nervenenden durch Unterdrückung der Bewegung der Dentin-Flüssigkeit inhibiert wird (entsprechend der hy drodynamischen Theorie).
Die der Kategorie (I) angehörenden verfügbaren Methoden
schließen jene ein, gemäß denen verschiedene Arten von
Ätzmitteln oder Arzneimitteln, die das Protein denaturie
ren und koagulieren, angewandt werden wie (Formalin, Para
formaldehyd, Zinkchlorid, Strontiumchlorid, Carbonate und
Silberverbindungen). Die der Kategorie (II) zuzurechnenden
Methoden umfassen jene, gemäß denen die Öffnungen der Den
tinkanälchen (mit verschiedenen Arten von Zahnzementen,
klebenden Harzen und periodontalen chirurgischen Packungen)
verschlossen werden, jene Methoden, die darin bestehen, die
Dentin-Kanälchen durch Abscheiden von Kalziumsalzen oder
wasserunlöslichen Salzen (wie verschiedenen Arten von Fluo
riden, Strontiumchlorid, Citraten, Kaliumferrocyanid und
Zinkchlorid enthaltende Mischungen und Silberverbindungen)
im Bereich der Kanalöffnungen zu verengen, und Methoden, die
darin bestehen, die Dentinkanälchen durch die beschleu
nigte Bildung von sekundärem Dentin (mit Hilfe von beispielsweise Kal
ziumhydroxid oder Paraformaldehyd) zu verengen. Diese
verschiedenartigen Methoden werden in Abhängigkeit von
den Symptomen des an der Dentin-Überempfindlichkeit lei
denden Patienten angewandt. Ausgehend von den sechs von
Grossman ermittelten Anforderungen besitzten diese Metho
den aber sämtlich verschiedene Nachteile und Probleme,
die zu überwinden sind, wie komplizierte Techniken, die
Möglichkeit der Schädigung von Mundgewebe, wie geringe
Erfolge und schließlich die Verursachung von Verfärbungen
oder Flecken.
Es sind bereits verschiedene oral anzuwendende Mittel
zur Vorbeugung oder Behandlung von Dentin-Überempfind
lichkeit vorgeschlagen worden. Die meisten dieser Mittel
sind nicht darauf ausgelegt, die Kanalöffnungen zu ver
schließen. Das heißt mit anderen Worten, sie sind nicht
darauf ausgelegt, zu verhindern, daß die Nerven durch die
Bewegung der Zahnkanalflüssigkeit gereizt werden, sondern
sie stellen darauf ab, über eine Desensibilisierung der
Nerven zum Erfolg zu kommen.
Beispielsweise beschreibt die US-PS 35 14 513 die Verwen
dung von Aluminiumchlorhydroallantoinat als therapeuti
schen Wirkstoff zur Behandlung der Dentin-Überempfindlich
keit. Aluminiumchlorhydroallantoinat ist jedoch nicht,
wie es aus den nachfolgenden Beispielen hervorgeht,
ausreichend wirksam, wenn die Bewertung mit Hilfe der
Spaltkammereinrichtung zur Messung der hydraulischen
Dentin-Leitfähigkeit gemäß D. H. Pashley (J. Dent. Res.,
60(3) [1981] 686-698) angewandt wird, mit der anhand
der vorliegenden Erfindung die Wirkung auf den Verschluß
der Kanalöffnungen untersucht wird. Diese Methode ist
dazu geeignet, die Fähigkeit der Mittel zur Verminderung
der Dentin-Permeabilität zu untersuchen.
Es ist auch ein oral anzuwendendes Mittel bekannt, welches eine Aluminium
verbindung und eine Fluorverbindung zur Verhinderung des Zahnsteins ent
hält (US-PS 41 46 605). Diese Patentschrift gibt an, daß das Mittel mit Citro
nensäure oder Milchsäure versetzt werden kann. Wenn das Mittel eine derartige
Säure enthält, besitzt es einen pH-Wert von weniger als 4,5. Ein solch niedriger
pH-Wert ist für das Verschließen der Öffnungen der Kanälchen nicht wirksam,
wie sich aus den nachfolgenden Vergleichsbeispielen ergibt.
Die US-PS 36 51 207 beschreibt ein Mundwasser, welches Aluminiumdihydro
xyallantoinat, Citronensäure, Weinsäure und Natriumhydrogenphosphat ent
hält. Dieses Mundwasser ist zur Behandlung der Dentin-Überempfindlichkeit
nicht wirksam, da der Aluminiumgehalt im Vergleich zum Gehalt an Citronen
säure und Weinsäure zu niedrig ist.
Aus der US-PS 41 08 981 ist ein Verfahren zur Behandlung von Zahnkaries be
kannt, bei dem eine bestimmte Zubereitung verwendet wird, die zumindest ein
wasserlösliches Aluminiumsalz, eine Carbonsäure und eine Trägersubstanz
enthält. Die verwendeten Carbonsäuren umfassen Essigsäure und Citronensäu
re sowie Dicarbonsäuren und Hydroxydicarbonsäuren. Wie dieses Mittel bei
Dentin-Überempfindlichkeit wirkt, bleibt dahingestellt, da es sich hierbei um
ein Mittel zur Kariesbehandlung handelt.
So ist auch aus der FR-PS 36 10 M ein Zahnpflegemittel bekannt, das besonders
bei der Prophylaxe von Zahnkaries Verwendung findet. Dieses Mittel enthält
Aluminiumlactat, Aluminiumfluorid und Calciumpyrophosphat in bestimm
ten Mengenverhältnissen. Calciumpyrophosphat ist eine wasserunlösliche
Verbindung, die hier als Schleifmittel fungiert. Wirksamkeit gegenüber Den
tin-Überempfindlichkeit sind bei diesem Mittel, das vornehmlich zur Karies
behandlung bzw. -prophylaxe verwendet wird, nicht zu beurteilen.
Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht nun darin, ein oral anzuwen
dendes Mittel anzugeben, welches einen wirksamen Verschluß der Öffnungen
der Kanälchen ermöglicht und in dieser Weise mit Erfolg zur vorbeugenden oder
heilenden Behandlung der Dentin-Überempfindlichkeit eingesetzt werden
kann, wobei das Mittel in einfacher Weise angewandt werden kann, ohne daß
irgendwelche Schädigungen oder Verfärbungen der Zähne auftreten.
Es hat sich nunmehr bei der Suche nach wirksamen Bestandteilen für das Ver
schließen und das Blockieren der Kanalöffnungen des freigelegten Dentins ge
mäß der oben angesprochenen hydrodynamischen Theorie gezeigt, daß die Ver
engung oder der Verschluß der Kanalöffnungen in wirksamer Weise erreicht
und damit der Dentin-Überempfindlichkeit in wirksamer Weise vorgebeugt und
diese beseitigt werden kann, wenn das oral anzuwendende Mittel neben einer
wasserlöslichen Phosphorsäureverbindung in einer Menge von 0,01 Gew.-% bis
10 Gew.-% und/oder einer wasserlöslichen Oxalsäureverbindung in einer Men
ge von 0,07 bis 5 Gew.-% Aluminium und eine Carbonsäure oder deren Salz aus
gewählt aus der Milchsäure, Glykolsäure und Glukonsäure und deren Salze um
fassenden Gruppe in wassergelöster Form enthält, wobei das Molverhältnis der
Carbonsäure oder deren Salz zu Aluminium 0,7 bis 4 beträgt und das Mittel ei
nen pH-Wert von mehr als 5 aufweist.
Gegenstand der Erfindung ist daher das oral anzuwendende Mittel gemäß
Hauptanspruch. Die Unteransprüche betreffen besonders bevorzugte Ausfüh
rungsformen dieses Erfindungsgegenstandes.
Die Erfindung betrifft somit ein oral anzuwendendes Mittel zur Vorbeugung und
Heilung von Dentin-Überempfindlichkeit, enthaltend eine wasserlösliche Alu
miniumverbindung und eine Carbonsäure oder deren Salz in wassergelöster
Form, das dadurch gekennzeichnet ist, daß es als Carbonsäure oder deren Salz
eine Verbindung aus der Milchsäure, Glykolsäure und Glukonsäure und deren
Salze umfassenden Gruppe, wobei das Molverhältnis der Carbonsäure oder de
ren Salz zu Aluminium in wassergelöster Form 0,7 bis 4 beträgt, eine wasser
lösliche Phosphorsäureverbindung in einer Menge von 0,01 bis 10 Gew.-% und/
oder eine wasserlösliche Oxalsäureverbindung in einer Menge von 0,07 bis 5 Gew.-%
enthält, wobei der pH-Wert des Mittels größer als 5 ist.
Das erfindungsgemäße oral anzuwendende Mittel wird beispielsweise in Form
einer Zahnpasta, eines Zahnpulvers, einer Salbe (flüssig oder gelförmig), einer
Mundspülung, von Zahnseide oder Zahnbändern eingesetzt. Das oral anzuwen
dende Mittel enthält neben einer wasserlöslichen Phosphorsäureverbindung in
einer Menge von 0,01 Gew.-% bis 10 Gew.-% und/oder einer wasserlöslichen
Oxalsäureverbindung in einer Menge von 0,07 bis 5 Gew.-% Aluminium und
eine Carbonsäure oder deren Salz ausgewählt aus der Milchsäure, Glykolsäure
und Glukonsäure und deren Salze umfassenden Gruppe in wassergelöster Form,
wobei der Aluminiumgehalt 1 Mol, bezogen auf das Gewicht, und der Gehalt der
Carbonsäure oder deren Salz 0,7 bis 4 Mol, bezogen auf das Gewicht, betragen
und das Mittel einen pH-Wert von 5 oder mehr aufweist. Der Ausdruck "in was
sergelöster Form" umfaßt den Fall, daß die in dem oral anzuwendenden Mittel
enthaltenen obigen Bestandteile in wassergelöster Form vorliegen und den
Fall, gemäß dem diese Bestandteile teilweise in Form von Niederschlägen vor
handen sind. Die oben angesprochenen Bestandteile können in Form von gelö
sten freien Ionen oder in Form eines gelösten Chelats vorliegen.
Das oral anzuwendende Mittel enthält das Aluminium und eine Carbonsäure
oder deren Salz, ausgewählt aus der Milchsäure, Glykolsäure und Glukonsäure
und deren Salze umfassenden Gruppe in Form von Aluminiumcarboxylat oder
getrennt in Form einer Aluminiumverbindung, die keine Carboxylgruppen auf
weist, und einer Carbonsäure oder deren Salz ausgewählt aus der Milchsäure,
Glykolsäure und Glukonsäure und deren Salze umfassenden Gruppe. Das Alu
miniumcarboxylat umfaßt Aluminiumlactat, Aluminiumgluconat und Alumi
niumglykolat. Diese Carboxylate können in Form der normalen Salze, der ba
sischen Salze oder in Form von abnormalen Salzen vorliegen. Zu den verwend
baren Aluminiumverbindungen zählen Verbindungen, wie Al (NH4) (SO4)2,
AlCl3, AlF3, [Al(OH)2 Cl] x , Al(NO3)3,KAl (SO4)2, NaAl (SO4)2, Al2 (SO4)3 und
Al (SiF6)3. Zu den Carbonsäuren und deren Salzen zählen erfindungsgemäß
Milchsäure, Glykolsäure und Glukonsäure und deren Salze. Erfindungsgemäß
können zwei oder mehrere Verbindungen dieser Art in Kombination eingesetzt
werden.
Erfindungsgemäß werden 1 Mol Aluminium und 0,7 bis 4 Mol der Carbonsäure
oder deren Salz ausgewählt aus der Milchsäure, Glykolsäure und Glukonsäure
und deren Salze umfassenden Gruppe in wassergelöstem Zustand in das Mittel
eingearbeitet.
Die Menge des Aluminiums ist nicht besonders begrenzt, wobei die bevorzugte
Menge derart ist, daß das wassergelöste Aluminium 0,01 bis 10 Gew.-% und ins
besondere 0,1 bis 5 Gew.-% des Mittels ausmacht.
Das erfindungsgemäße oral anzuwendende Mittel enthält neben dem Alumini
um und der genannten Carbonsäure oder deren Salz eine wasserlösliche Phos
phorsäureverbindung und/oder eine Oxalsäureverbindung. Diese Bestandteile
fördern die Vorbeugung und Heilung der Dentin-Überempfindlichkeit.
Beispiele für Phosphorsäureverbindungen dieser Art sind Orthophosphorsäu
re Glycerinphosphorsäure, Pyrophosphorsäure, Tripolyphosphorsäure, Hexa
metaphosphorsäure, Phytinsäure und Ethan-1-hydroxy-1,1-diphosphonsäure
sowie die Natriumsalze, Kaliumsalze und Ammoniumsalze dieser Säuren. Die
se Verbindungen können einzeln oder in Kombination miteinander eingesetzt
werden. Das oral anzuwendende Mittel enthält die Phosphorsäureverbindung
in wassergelöstem Zustand. Der Gehalt der Phosphorsäureverbindung be
stimmt sich derart, daß der lösliche Anteil davon 0,01 bis 10 Gew.-% und vor
zugsweise 0,1 bis 5 Gew.- % des Mittels ausmacht.
Die Verwendung der genannten, keine Oxalgruppe enthaltenden Carbonsäure
verbindungen ergibt in Kombination mit einer Oxalsäureverbindung den glei
chen Effekt wie in Kombination mit einer wasserlöslichen Phosphorsäureverbindung. Somit
erzielt man erfindungsgemäß gute Ergebnisse, wenn eine der genannten Car
bonsäureverbindungen
in Kombination
mit einer Oxalsäureverbindung eingesetzt wird.
Bevorzugte Beispiele von Oxalsäureverbindungen sind Oxal
säure und deren Natriumsalze, Kaliumsalze und Ammonium
salze. Diese Verbindungen können alleine oder in Kombina
tion miteinander eingesetzt werden. Die Menge der Oxal
säureverbindung ist derart, daß ihr löslicher Anteil 0,07
bis 5 Gew.-% und vorzugsweise 0,1 bis 3 Gew.-% des Mittels
ausmacht.
Das erfindungsgemäße oral anzuwendende Mittel kann in Ab
hängigkeit von der Art und dem angestrebten Anwendungs
zweck des Mittels mit anderen üblichen Bestandteilen ver
setzt werden.
Wenn das oral anzuwendende Mittel als Zahnpflegemittel
eingesetzt wird, kann es ein Schleifmittel, wie Calcium
hydrogenphosphat (wasserfrei oder in Form des Dihydrats),
Calciumdihydrogenphosphat, tertiäres Calciumphosphat,
Calciumcarbonat, Calciumpyrophosphat, Titanoxid, Aluminium
oxid, Aluminiumhydroxid, gefälltes Siliziumdioxid, andere
Schleifmittel auf der Grundlage von Siliziumdioxid, Alu
miniumsilikat, unlösliches Natriummetaphosphat, unlösliches
Kaliummetaphosphat, tertiäres Magnesiumphosphat, Magnesium
carbonat, Calciumsulfat, Bentonit, Zirkoniumsilicat und syn
thetische Harze einzeln oder in Kombination mitein
ander enthalten. Die Zugabemenge beträgt im allgemeinen
3 bis 99 Gew.-% und im Fall einer Zahnpasta 5 bis 50 Gew.-%.
Die Art und die Menge des Schleifmittels werden vorzugs
weise derart ausgewählt, daß der RAD-Wert 10 bis 100 und
insbesondere 30 bis 60 beträgt.
Das bevorzugte der oben angesprochenen Schleifmittel ist
Aluminiumhydroxid. Dieses Material ermöglicht die stabile
Einarbeitung der löslichen Aluminiumverbindung in das
Mittel. Im Handel erhältliches Aluminiumhydroxid ist zu
friedenstellend, wenngleich modifiziertes Aluminiumhydroxid,
welches durch Behandeln von Aluminiumhydroxid mit einer
Säure oder einem Salz davon enthalten wird, wie es
in der offengelegten japanischen Patentanmeldung Nr. 59-
1 22 416 beschrieben ist, bevorzugt ist. Dieses Material
verursacht einen geringeren adstringierenden Effekt als
übliches Aluminiumhydroxid, so daß die dieses Material
enthaltenden Mittel bei der Anwendung angenehm sind.
Weiterhin zeigt es eine geringe Schleifwirkung und ist
daher für den Fall geeignet, daß das oral anzuwendende
Mittel für die Vorbeugung oder Heilung von Dentin-Über
empfindlichkeit eingesetzt wird.
Wenn das erfindungsgemäße oral anzuwendende Mittel in Form
einer Paste, wie einer Zahnpasta, eingesetzt wird, wird
es mit einem oder mehreren Bindemitteln, wie Carrageenan,
Cellulosederivaten (beispielsweise Natriumcarboxymethyl
cellulose, Methylcellulose, Hydroxyalkylcellulosen und
Natriumcarboxymethylhydroxyethylcellulose), Alkalimetall
alginaten (beispielsweise Natriumalginat), Alginsäure-pro
pylenglykol-estern, Gummen (beispielsweise Xanthangummi,
Traganthgummi, Karayagummi und Gummiarabikum), syntheti
schen Bindemitteln (beispielsweise Polyvinylalkohol,
Natriumpolyacrylat, Carboxyvinylpolymeren und Polyvinyl
pyrrolidon) und anorganischen Bindemitteln (beispiels
weise Silikagel, Aluminiumsilikatgel, Veegum®
und Laponite ® versetzt. Das Bindemit
tel wird in einer Menge von 0,1 bis 10 Gew.-% und vorzugs
weise 0,2 bis 5 Gew.-% zugegeben.
Von den oben angesprochenen Bindemitteln wird Hydroxy
alkylcellulose bevorzugt. Aufgrund ihrer guten Salzbestän
digkeit ermöglicht die Hydroxyalkylcellulose die stabile
Einarbeitung der wasserlöslichen Aluminiumverbindung in das orale
Mittel und verhindert eine Beeinträchtigung der Glätte
der Zahnpasta.
Wenn die Hydroxyalkylcellulose in Kombination mit Carra
geenan eingesetzt wird, ergibt sich eine Verbesserung der Form
barkeit, der Synärese, der Glätte, des Fadenziehens und
der Stabilität des Mittels. Weiterhin wird das schleimi
ge Gefühl des Mittels verhindert und das Anfühlen bei
der Anwendung verbessert, und es wird die stabile Einar
beitung der löslichen Aluminiumverbindung bei minimaler
Desaktivierung der effektiven Aluminiumionen ermöglicht.
Wenn Natriumcarboxymethylcellulose, die ein anionisches
Bindemittel darstellt, verwendet wird, reagiert dieses
Material mit Aluminiumionen, wodurch die Konzentration
der wirksamen Aluminiumionen in dem Mittel verringert
wird, was wiederum zu einer Synärese und zu einer Glätte
des Mittels führt. Dies ist um so deutlicher, wenn das
Mittel während längerer Zeitdauer aufbewahrt wird.
Wenn Carrageenan, welches ein anionisches Bindemittel
darstellt, verwendet wird, so beeinträchtigt dieses Ma
terial die Stabilität des Mittels (insbesondere im Hinblick
auf die Synärese und die Glätte), wenngleich es die Alu
miniumionen nicht desaktiviert, wie es bei Natriumcarboxy
methylcellulose der Fall ist.
Überraschenderweise treten die oben angesprochenen Probleme
nicht auf, wenn Hydroxyalkylcellulose und Carrageenan in
Kombination miteinander eingesetzt werden. Die Anwendung
von Hydroxyalkylcellulose allein kann die Formbarkeit und
das Fadenziehen des Mittels beeinträchtigen und das Mittel
schleimig und in seinem Geschmack unangenehm machen.
Die bevorzugten Beispiele der Hydroxyalkylcellulose sind
Hydroxyethylcellulose und Hydroxypropylcellulose. Im Fall
der ersteren beträgt die zugegebene Menge von Ethylen
oxid 1,3 bis 2,5 Mol und vorzugsweise 1,8 bis 2,2 Mol,
während im letzteren Fall die Menge des zugesetzten
Propylenoxids 3,0 bis 4,0 Mol beträgt. Diese Bestand
teile sind zu einer wirksameren Stabilisierung des Mit
tels geeignet. Wenn die Menge des in die Hydroxyalkyl
cellulose eingearbeiteten Ethylenoxids oder Propylen
oxids geringer ist als die oben angesprochenen Grenzen,
kann das Mittel eine schlechte Glätte aufweisen, während
im umgekehrten Fall das Mittel eine schlechte Formbarkeit
und schlechtes Fadenziehen zeigen kann. Vorzugsweise ver
wendet man eine Hydroxyalkylcellulose mit einer Lösungs
viskosität von 2 bis 6000 mPas (1% in
Wasser).
Das bevorzugte Carrageenan ist g -Carrageenan, welches die
Glätte des Mittels verbessert. Es kann eine bestimmte Men
ge λ - und K -Carrageenan enthalten, vorausgesetzt, daß
hierdurch die Eigenschaften des λ -Carrageenans nicht
beeinträchtigt werden. Die maximal zulässige Menge von
λ - und K -Carrageenan beträgt etwa 50% des gesamten
Carrageenans.
Die Hydroxyalkylcellulose und das Carrageenan können in
einem Verhältnis von 10 : 1 bis 1 : 10 und vorzugsweise von
3 : 1 bis 1 : 5, auf das Gewicht bezogen, eingesetzt werden,
wobei die Gesamtmenge dieser Materialien 0,1 bis 10 Gew.-%
und insbesondere 0,5 bis 5 Gew.-% des Mittels ausmacht.
Wenn die Hydroxyalkylcellulose in einer Menge oberhalb
des angesprochenen Verhältnisses eingesetzt wird oder
die Gesamtmenge, die oben angesprochenen Grenzen über
steigt, so kann das sich ergebende Mittel ein schlechtes
Fadenziehverhalten aufweisen und sich bei der Anwendung
schlecht anfühlen. Wenn Carrageenan in einer Menge ober
halb des oben angesprochenen Verhältnisses eingesetzt wird
oder die Gesamtmenge die oben angesprochenen Grenzen über
steigt, so kann das sich ergebende Mittel schlechtes
Verhalten im Hinblick auf die Synärese und die Glätte
zeigen.
Wenn das Mittel in Form einer Zahnpasta, einer Flüssig
keit oder einer Paste vorliegt, kann es mit einem oder
mehreren Befeuchtungsmitteln, wie Sorbit, Glycerin,
Ethylenglykol, Propylenglykol, 1,3-Butylenglykol, Poly
ethylenglykol, Polypropylenglykol, Xylit, Multit und
Lactit versetzt werden. Die Menge beträgt im allgemeinen
10 bis 70 Gew.-%.
Wenn die Hydroxyalkylcellulose als Bindemittel eingesetzt
wird, ist es von Vorteil, Polyethylenglykol als Disper
giermittel zu verwenden, um zu verhindern, daß die Glätte
der Zahnpasta rauh wird. Das Rauhwerden der Glätte kann
dann auftreten, wenn die Hydroxyalkylcellulose zusammen
mit Propylenglykol oder Glycerin als Dispergiermittel
eingesetzt wird, da die Viskosität des Dispergiermittels
ansteigt, wodurch sich ein ungelöster Klumpen der Hydroxy
alkylcellulose bilden kann. Dies kann dadurch verhindert
werden, daß die Hydroxyalkylcellulose zusammen mit Poly
ethylenglykol zugesetzt wird, insbesondere einem Poly
ethylenglykol, welches bei Raumtemperatur flüssig ist
und ein durchschnittliches Molekulargewicht von 300 bis
400 aufweist. In dieser Weise kann die Hydroxyalkylcellu
lose ihre Fähigkeit als Bindemittel entfalten, so daß
es möglich ist, eine lösliche Aluminiumverbindung und
andere Salze einzuarbeiten, ohne daß dadurch die Lager
stabilität des oral anzuwendenden Mittels verschlechtert
würde.
Das bevorzugte Polyethylenglykol ist ein Material, welches
bei Raumtemperatur flüssig ist und ein durchschnittliches
Molekulargewicht von 300 bis 400 aufweist, wie es oben be
reits angesprochen worden ist. Dieses Polyethylenglykol
bewirkt eine vollständige Dispersion der Hydroxyalkyl
cellulose und verhindert daher das Rauhwerden der Glätte.
Die zugesetzte Menge des Polyethylenglykols beträgt
1 bis 20 Gew.-% und vorzugsweise 3 bis 10 Gew.-%. Wenn
die Menge geringer als 1 Gew.-% ist, kann sich eine
schlechte Dispersion ergeben, während bei einer Menge
von mehr als 20 Gew.-% der Geschmack des Mittels sich
verschlechtern kann. Man kann die Hydroxyalkylcellulose
und Polyethylenglykol in einem Gewichtsverhältnis von
1 : 2 bis 1 : 30, insbesondere von 1 : 5 bis 1 : 20 verwenden,
um eine gute Dispersion zu erreichen. Die Hydroxyalkyl
cellulose wird vorzugsweise in Polyethylenglykol disper
giert, bevor man sie in das oral anzuwendende Mittel ein
arbeitet.
Das erfindungsgemäß oral anzuwendende Mittel kann auch
mit einem oder mehreren anionischen, nichtionischen und
amphoteren oberflächenaktiven Mitteln versetzt werden. Bei
spiele für anionische oberflächenaktive Mittel schließen
wasserlösliche Salze von höherer Alkyl(C8-C18)sulfatestern
(beispielsweise Natriumlaurylsulfat, Natriummyristylsul
fat), wasserlösliche Salze von höheren Fettsäuremonogly
ceridmonosulfaten (beispielsweise hydriertes Kokosnußfett
säuremonoglyceridmononatriumsulfat), wasserlösliche Salze
von Alkylarylsulfonaten (beispielsweise Natriumdodecyl
benzolsulfonat), höhere Alkylsulfonate, höhere Fettsäure
ester (beispielsweise 1,2-Dihydroxypropansulfonat) und
im wesentlichen gesättigte höhermolekulare aliphatische
Acylamide niedrigmolekularer aliphatischer Aminocarbon
säureverbindungen (beispielsweise die Natrium-, Kalium-
oder Ethanolamin-Salze von N-Lauroyl-, N-Myristoyl- oder
N-Palmitoyl-sarcosin) ein. Beispiele für nichtionische
oberflächenaktive Mittel sind Fettsäurealkanolamide, Saccha
rosefettsäureester mit C12-C18-Fettsäuregruppen (beispiels
weise Saccharosemonolaurat und Saccharosedilaurat),
Lactosefettsäureester, Lactitfettsäureester, Maltit
fettsäureester, Stearylmonoglycerid und Kondensations
produkte von Polyethylenoxid mit Fettsäuren, Fettalkoho
len, mehrwertigen Alkoholen oder Polypropylenoxid (bei
spielsweise Polyoxyethylensorbitanmonolaurat, Polyoxy
ethylensorbitanmonostearat, mit 10, 20, 40, 60, 80 oder
100 Mol Polyoxyethylen gehärtetes Rizinusöl, Polymere aus
Ethylenoxid und Propylenoxid und Polyoxyethylen-poly
oxypropylen-monolaurylester). Beispiele für amphotere
oberflächenaktive Mittel sind die von Betainen oder
von Aminosäuren abgeleiteten. Die Menge des oberflächen
aktiven Mittels beträgt 0 bis 7% und vorzugsweise 0,2
bis 5%.
Von diesen oberflächenaktiven Mitteln sind Fettsäurealkanol
amide bevorzugt. Diese Verbindungen verringern den adstrin
gierenden Geschmack, der durch die in der Zahnpasta vorhan
dene Aluminiumverbindung verursacht wird. Der adstringierende
Geschmack ist den Aluminiumionen zuzuschreiben, die auf
das im Mund vorliegende Protein einwirken. Weiterhin zeigte
das als Schleifmittel eingesetzte Aluminiumhydroxid eben
falls einen adstringierenden Geschmack. Daher wird der
adstringierende Geschmack dann verstärkt, wenn eine lös
liche Aluminiumverbindung und Aluminiumhydroxid gemein
sam verwendet werden. Die Reaktivität der löslichen Alu
miniumverbindung im Mund wird durch das Fettsäurealkanol
amid verringert. In dieser Weise verhindert das Einarbeiten
des Fettsäurealkanolamids den adstringierenden Geschmack
der löslichen Aluminiumverbindung und ermöglicht den Zusatz
von Aluminiumhydroxid als Schleifmittel ohne unerwünschte
Nebeneffekte.
Das bevorzugte Fettsäurealkanolamid ist eines auf der Grund
lage einer C10-C16 (vorzugsweise C12-C14)-Fettsäure und
eines C2-C3-Alkanols. Die Fettsäure kann gesättigt oder unge
sättigt, geradkettig oder verzweigt sein. Weiterhin
kann das Alkanolamid auch eine Mischung von Fettsäuren
enthalten. Die bevorzugten Beispiele sind Caproylmono
ethanolamid, Lauroyldiethanolamid, Myristoyldiethanol
amid, Palmitoyldiethanolamid, Kokosölfettsäurediethanol
amid, Rindertalgfettsäurediethanolamid und Lauroylmono
isopropanolamid. Lauroyldiethanolamid und Myristyldiethanolamid
sind dabei besonders bevorzugt.
Die Menge des Fettsäurealkanolamids beträgt 0,1 bis 5 Gew.-%,
vorzugsweise 0,3 bis 3 Gew.-%. Wenn diese Menge
geringer ist als 0,1%, kann der adstringierende Geschmack
des Mittels nicht in ausreichendem Maße vermindert werden.
Das erfindungsgemäße oral anzuwendende Mittel kann weiter
hin mit einem Süßungsmittel, wie Natriumsaccharin, Stevio
sid, Neohesperidyldihydrochalkon, Glycyrrhizin, Perillar
tin, Thaumatin, Aspartylphenylalaninmethylester, p-Methoxy
zimtaldehyd, Lactose, Fructose und Natriumcyclamat (0 bis
1 Gew.-% und vorzugsweise 0,01 bis 0,5 Gew.-%); einem Kon
servierungsmittel, wie p-Hydroxymethylbenzoesäure, p-Hy
droxyethylbenzoesäure, p-Hydroxybutylbenzoesäure, Natrium
benzoat und niedrigmolekulare Fettsäuremonoglyceride;
und Bestandteilen wie Gelatine, Pepton, Arginin
hydrochlorid, Albumin, Casein, Silicon und färbenden
Mitteln versetzt werden.
Das oral anzuwendende Mittel wird vorzugsweise l-Menthol
als Aromastoff enthalten. Dieses Material vermindert den
metallischen und adstringierenden Geschmack der löslichen
Aluminiumverbindung. Die wasserlösliche Aluminiumverbindung
in dem oral anzuwendenden Mittel erzeugt einen deutlichen
adstringierenden und metallischen Geschmack, der für den
Anwender unangenehm ist. Dieses unangenehme Gefühl hängt
von dem pH-Wert des Mittels ab, welches die lösliche Alu
miniumverbindung enthält. Ein Mittel mit einem pH-Wert
von 4 ergibt einen adstringierenden Geschmack, der je
doch bei einem pH-Wert von 5 oder darüber, insbesondere
bei einem pH-Wert von 6 oder darüber nachläßt. Dennoch
besitzt das Mittel einen metallischen Geschmack. Es hat
sich gezeigt, daß der adstringierende Geschmack und der
metallische Geschmack vollständig beseitigt werden können
dadurch, daß einem Mittel mit einem pH-Wert von 5 oder
mehr l-Menthol zugesetzt wird. Dieser Effekt wird mit
Hilfe anderer Aromastoffe, wie Carvon, Anethol und Methyl
salicylat nicht erreicht. Somit kann ein oral an
zuwendendes Mittel, welches eine lösliche Aluminiumver
bindung enthält, in seinem Geschmack deutlich dadurch
verbessert werden, daß sein pH-Wert auf 5 oder darüber
eingestellt wird und es mit l-Menthol versetzt wird.
Das l-Menthol kann in Form eines etherischen Öles, welches
l-Menthol enthält, wie Pfefferminzöl, zugesetzt werden.
Die zugesetzte Menge des l-Menthols beträgt 0,01 bis 10 Gew.-%
und vorzugsweise 0,1 bis 6 Gew.-%. Wenn die Menge
unterhalb 0,01 Gew.-% liegt, kann keine ausreichende
Verbesserung des Geschmackes erreicht werden, während bei
einer Zugabemenge von mehr als 10 Gew.-% das Mittel einen
übermäßig kühlen Geschmack aufweisen kann.
Das erfindungsgemäße oral anzuwendende Mittel kann neben
l-Menthol auch andere Aromastoffe wie Carvon, Anethol,
Eugenol, Methylsalicylat, Krauseminzöl, Wintergrünöl,
Sassafraöl, Nelkenöl und Eukalyptusöl enthalten. Vor
zugsweise setzt man neben l-Menthol die etherischen Ge
würzöle oder Gewürzölharze in einer Menge von 0,0001 bis
1 Gew.-% und insbesondere von 0,001 bis 3 Gew.-% dem Mit
tel zu. Sie verleihen dem Mittel ein feines Aroma und
einen guten Geschmack.
Das oral anzuwendende Mittel in Form einer Zahnpasta kann
durch Vermischen der gewünschten Bestandteile mit der
geeigneten Menge Wasser hergestellt werden.
Wenn das erfindungsgemäße oral anzuwendende Mittel in
anderer Form als in Form einer Zahnpasta verwendet wird,
kann es in üblicher Weise aus den entsprechenden Bestand
teilen hergestellt werden.
Das erfindungsgemäße oral anzuwendende Mittel kann weiter
hin mit einem oder mehreren weiteren Bestandteilen, wie
e -Aminocapronsäure, Tranexamsäure, Enzymen (wie Dextrana
se, Amylase, Protease, Mutanase, Lysozym und lösende Enzy
me), Alkalimetallmonofluorphosphate (wie Natriummono
fluorphosphat und Kaliummonofluorphosphat), Fluoriden
(wie Natriumfluorid, Ammoniumfluorid und Zinn[II]-fluorid),
Chlorhexidin-hydrochlorid, Dihydrocholesterin, Glycyrrhetin
säure, Chlorophyll, Caropeptid, Vitaminen, Mitteln gegen
die Bildung von Zahnstein, antibakteriellen Mitteln, Anti-
Plaque-Mitteln und bekannten Dentin-Desensibilisierungs
mitteln (wie Kaliumnitrat) versetzt werden.
Das erfindungsgemäße oral anzuwendende Mittel kann aus den
oben angesprochenen Bestandteilen ausgewählten Bestand
teilen hergestellt werden. Das Mittel wird auf einen pH-
Wert von 5 oder darüber, vorzugsweise auf einen pH-Wert
von 5 bis 10 und noch bevorzugter auf einen pH-Wert von
6 bis 8 eingestellt. Ein Mittel mit einem niedrigen
pH-Wert ist zur Vorbeuge und Heilung der Dentin-Überempfind
lichkeit nicht wirksam. Die Einstellung des pH-Wertes kann
durch Zugabe von Natriumhydroxid, Natriumhydrogencarbonat oder
Natriumcarbonat erfolgen.
Das erfindungsgemäße Mittel ist zum Verschließen
der Dentin-Kanalöffnungen wirksam und ermöglicht eine
wirksame Vorbeugung und Heilung der Dentin-Überempfind
lichkeit.
Die Erfindung wird im folgenden näher unter Bezugnahme
auf die folgenden Beispiele erläutert.
Es wurde eine Vielzahl von chemischen Verbindungen im
Hinblick auf den Verschluß der Dentinkanalöffnungen un
tersucht unter Anwendung einer Spaltkammereinrichtung,
mit der die Dentin-Permeabilität gemessen wird, wodurch
direkt in vitro die Bewegung der Dentin-Flüssigkeit ge
messen werden kann, die den Nerv reizt und die Dentin-
Überempfindlichkeit verursacht.
Genauer wird eine aus einem menschlichen Zahn gewonnene
Dentinplatte an der Vorrichtung montiert, wonach man
Ringer-Lösung unter Druck durch die Dentin-Kanäle treibt
und die Menge der Ringer-Lösung bestimmt, die innerhalb
der Zeiteinheit durch die Platte hindurchgedrungen ist.
Der Verschluß der Dentin-Kanalöffnungen wird über die
Verminderung der Strömungsgeschwindigkeit der Ringer-
Lösung, die durch die Dentin-Platte strömt, gemessen.
Diese Verminderung variiert in Abhängigkeit von der Fähig
keit eines chemischen Bestandteils, Abscheidungen um die
Öffnungen der Kanälchen herum zu bilden und dadurch die
Strömungsgeschwindigkeit zu verringern.
Die bei diesem Beispiel eingesetzten chemischen Verbindun
gen sind in den nachfolgenden Tabellen I bis III zusammen
mit deren Konzentrationen in Wasser und dem mit NaOH ein
gestellten pH-Wert angegeben. Bei der Bestimmung wur
de jeweils eine Seite der Dentinplatte in jede Lösung
eingetaucht.
Die Tabellen I bis III verdeutlichen die Wirkung einer
jeden chemischen Verbindung auf den Verschluß der Öffnun
gen der Dentinkanälchen. Die Wirkung wird über die Ver
minderungsrate bewertet, die mit Hilfe der folgenden
Gleichung berechnet wird:
Verminderungsrate (%) = (A-B)/A×100
worin
A:die Menge (µl) der Ringer-Lösung, die innerhalb
von 10 Minuten durch die unbehandelte Dentin
Platte strömt,
B:die Menge (µl) der Ringer-Lösung, die innerhalb
von 10 Minuten durch die behandelte Dentin-Platte
strömt.
Aus den obigen Tabellen I bis III geht hervor, daß die erfindungsgemäß eingesetzten Aluminium
carboxylate zusammen mit
einer Phosphorsäureverbindung oder
einer Oxalsäureverbindung
bei einem pH-Wert von 5 oder darüber einen wirk
samen Verschluß der Öffnungen der Dentinkanälchen verur
sachen.
Propylenglykol 5% Carrageenan 2% Gelatine 0,3% Sorbit 15% Aluminiumhydroxid 40% Natriumlaurylsulfat 0,5% Aromastoff 0,5% Natriumsaccharin 0,05% Aluminiumlactat 1,0% Kaliumnitrat 5,0% Dinatriumphosphat 0,6% Natriummonofluorphosphat 0,76% gereinigtes WasserRest Summe100,0%
Propylenglykol 5% Carrageenan 2% Gelatine 0,3% Sorbit 15% Aluminiumhydroxid 40% Natriumlaurylsulfat 0,5% Aromastoff 0,5% Natriumsaccharin 0,05% Aluminiumlactat 1,0% Kaliumnitrat 5,0% Dinatriumphosphat 0,6% Natriummonofluorphosphat 0,76% gereinigtes WasserRest Summe100,0%
pH-Wert = 6,0 (eingestellt mit Natriumhydroxid)
Polyethylenglykol 400 3% Hydroxyethylcellulose 1,5% Carrageenan 1,5% Gelatine 0,5% Sorbit 50% modifiziertes Aluminiumhydroxid 25% Natriumlaurylsulfat 0,5% Saccharoselaurat 1,0% Butylparaben 0,01% Ethylparaben 0,05% Sternanisöl 0,05% l-Menthol 0,7% Orangenöl 0,1% Nelkenöl 0,08% Eukalyptusöl 0,07% Aluminiumlactat 10% Dinatriumphosphat 2% Natriumfluorid 0,5% gereinigtes WasserRest Summe100,0%
Polyethylenglykol 400 3% Hydroxyethylcellulose 1,5% Carrageenan 1,5% Gelatine 0,5% Sorbit 50% modifiziertes Aluminiumhydroxid 25% Natriumlaurylsulfat 0,5% Saccharoselaurat 1,0% Butylparaben 0,01% Ethylparaben 0,05% Sternanisöl 0,05% l-Menthol 0,7% Orangenöl 0,1% Nelkenöl 0,08% Eukalyptusöl 0,07% Aluminiumlactat 10% Dinatriumphosphat 2% Natriumfluorid 0,5% gereinigtes WasserRest Summe100,0%
pH = 7 (eingestellt mit Natriumhydroxid)
Glycerin 5,0% Sorbit 5,0% Ethanol 10% Natriumsaccharin 0,15% Natriumlaurylsulfat 3,0% l-Menthol 0,6% Pfefferminzöl 0,4% Pimentöl 0,05% Farbstoffe 0,01% Aluminiumlactat 2,0% Dinatriumphosphat 0,4% gereinigtes WasserRest Summe100,0%
Glycerin 5,0% Sorbit 5,0% Ethanol 10% Natriumsaccharin 0,15% Natriumlaurylsulfat 3,0% l-Menthol 0,6% Pfefferminzöl 0,4% Pimentöl 0,05% Farbstoffe 0,01% Aluminiumlactat 2,0% Dinatriumphosphat 0,4% gereinigtes WasserRest Summe100,0%
pH-Wert = 7,0 (eingestellt mit Kaliumhydroxid)
Glycerin 10% Sorbit 10% Ethanol 10% Natriumsaccharin 0,1% Natriumlaurylsulfat 1,0% Aromastoff 0,3% Farbstoff 0,01% Aluminiumlactat 5,0% (NH4)2HPO4 1,0% Natriummonofluorphosphat 0,8% Kaliumnitrat 5,0% gereinigtes WasserRest Summe100,0%
Glycerin 10% Sorbit 10% Ethanol 10% Natriumsaccharin 0,1% Natriumlaurylsulfat 1,0% Aromastoff 0,3% Farbstoff 0,01% Aluminiumlactat 5,0% (NH4)2HPO4 1,0% Natriummonofluorphosphat 0,8% Kaliumnitrat 5,0% gereinigtes WasserRest Summe100,0%
pH-Wert = 7,0 (eingestellt mit Kaliumhydroxid)
Natriumcarboxymethylcellulose 0,5% Polyvinylalkohol 0,5% Hydroxypropylcellulose 9,0% Polethylenglykol 4000 1,0% Aromastoff 0,3% Farbstoff 0,05% Aluminiumlactat 2,0% Dinatriumphosphat 0,4% gereinigtes WasserRest Summe100,0%
Natriumcarboxymethylcellulose 0,5% Polyvinylalkohol 0,5% Hydroxypropylcellulose 9,0% Polethylenglykol 4000 1,0% Aromastoff 0,3% Farbstoff 0,05% Aluminiumlactat 2,0% Dinatriumphosphat 0,4% gereinigtes WasserRest Summe100,0%
pH-Wert = 7 (eingestellt mit Natriumhydroxid)
Natriumcarboxymethylcellulose 0,5% Polyvinylalkohol 0,5% Hydroxypropylcellulose 9,0% Polyethylenglykol 4000 1,0% Butylparaben 0,05% Ethylparaben 0,03% Natriumbenzoat 0,3% l-Menthol 0,3% Pfefferminzöl 0,4% l-Carvon 0,1% Thymianöl 0,08% Salbeiöl 0,06% Pimentölharz 0,04% Amylalkohol 0,02% Aluminiumlactat 10,0% KH2PO4 2,0% Natriumpyrophosphat 2,0% gereinigtes WasserRest Summe100,0%
Natriumcarboxymethylcellulose 0,5% Polyvinylalkohol 0,5% Hydroxypropylcellulose 9,0% Polyethylenglykol 4000 1,0% Butylparaben 0,05% Ethylparaben 0,03% Natriumbenzoat 0,3% l-Menthol 0,3% Pfefferminzöl 0,4% l-Carvon 0,1% Thymianöl 0,08% Salbeiöl 0,06% Pimentölharz 0,04% Amylalkohol 0,02% Aluminiumlactat 10,0% KH2PO4 2,0% Natriumpyrophosphat 2,0% gereinigtes WasserRest Summe100,0%
pH-Wert = 7,5 (eingestellt mit Natriumhydroxid)
Die oral anzuwendenden Bandagen der Beispiele 6 und 7 wur
den durch Auflösen der angegebenen Bestandteile in 100 g
Wasser, Gefriertrocknen in der Lösung zur weitgehenden
Entfernung des Wassers und Formen der Rückstände zu einem
Film hergestellt.
Hydroxypropylcellulose 4,0% Sorbit 40% Aromastoff 1,0% Natriumsaccharin 0,03% Butylparaben 0,01% Aluminiumlactat 5,0% Dinatriumphosphat 1,2% Gelatine 0,1% Natriumlaurylsulfat 0,1% gereinigtes WasserRest Summe100,0%
Hydroxypropylcellulose 4,0% Sorbit 40% Aromastoff 1,0% Natriumsaccharin 0,03% Butylparaben 0,01% Aluminiumlactat 5,0% Dinatriumphosphat 1,2% Gelatine 0,1% Natriumlaurylsulfat 0,1% gereinigtes WasserRest Summe100,0%
pH-Wert = 7,0 (eingestellt mit Natriumhydroxid)
Hydroxyethylcellulose 2,0% Natriumcarboxymethylcellulose 2,0% Propylenglykol 5,0% Glycerin 20% Sorbit 20% l-Menthol 0,6% Salbeiöl 0,05% Pimentöl 0,05% l-Carvon 0,2% Natriumsaccharid 0,03% Methylparaben 0,01% Aluminiumlactat 10% K2HPO4 2,0% Natriummonofluorphosphat 1,6% Kaliumnitrat 5,0% gereinigtes WasserRest Summe100,0%
Hydroxyethylcellulose 2,0% Natriumcarboxymethylcellulose 2,0% Propylenglykol 5,0% Glycerin 20% Sorbit 20% l-Menthol 0,6% Salbeiöl 0,05% Pimentöl 0,05% l-Carvon 0,2% Natriumsaccharid 0,03% Methylparaben 0,01% Aluminiumlactat 10% K2HPO4 2,0% Natriummonofluorphosphat 1,6% Kaliumnitrat 5,0% gereinigtes WasserRest Summe100,0%
pH-Wert = 7,5 (eingestellt mit Natriumhydroxid)
Claims (11)
1. Oral anzuwendendes Mittel zur Vorbeugung und Heilung von Dentin-
Überempfindlichkeit, enthaltend eine wasserlösliche Aluminiumverbindung
und eine Carbonsäure oder deren Salz in wassergelöster Form, dadurch gekenn
zeichnet, daß es als Carbonsäure oder deren Salz eine Verbindung aus der
Milchsäure, Glykolsäure und Glukonsäure und deren Salze umfassenden Grup
pe, wobei das Molverhältnis der Carbonsäure oder deren Salz zu Aluminium in
wassergelöster Form 0,7 bis 4 beträgt, eine wasserlösliche Phosphorsäurever
bindung in einer Menge von 0,01 bis 10 Gew.-% und/oder eine wasserlösliche
Oxalsäureverbindung in einer Menge von 0,07 bis 5 Gew.-% enthält, wobei der
pH-Wert des Mittels größer als 5 ist.
2. Mittel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Gehalt des was
serlöslichen Aluminiums 0,01 bis 10 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht
des Mittels, beträgt.
3. Mittel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß es als Phosphor
säureverbindung mindestens eine Verbindung, ausgewählt aus der Orthophos
phorsäure, Glycerinphosphorsäure, Pyrophosphorsäure, Tripolyphosphorsäu
re, Hexametaphosphorsäure, Phytinsäure und Ethan-1-hydroxy-1,1-diphos
phonsäure und deren Natriumsalze, Kaliumsalze und Ammoniumsalze umfassenden
Gruppe enthält.
4. Mittel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß es Aluminium
hydroxid als Hauptschleifmittel enthält.
5. Mittel nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß es als Aluminiumhydro
xid ein durch Behandeln von Aluminiumhydroxid mit einer Säure oder einem Salz da
von modifiziertes Aluminiumhydroxid enthält.
6. Mittel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß es eine Hydroxyal
kylcellulose als Bindemittel enthält.
7. Mittel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß es eine Hydroxyal
kylcellulose und Carrageenan als kombiniertes Bindemittel enthält.
8. Mittel nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, daß es Polyethy
lenglykol als Dispergiermittel der Hydroxyalkylcellulose enthält.
9. Mittel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß es ein Fettsäureal
kanolamid enthält.
10. Mittel nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß es als Fettsäureal
kanolamid Lauroyldiethanolamid oder Myristoyldiethanolamid enthält.
11. Mittel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß es 1-Menthol als
Aromastoff enthält.
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