DE3529249A1 - Verwendung von polyisocyanaten oder von polyisocyanatgemischen als zusatzmittel fuer waessrige dispersionsfarben - Google Patents
Verwendung von polyisocyanaten oder von polyisocyanatgemischen als zusatzmittel fuer waessrige dispersionsfarbenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft die Verwendung von organischen
Polyisocyanaten oder von Gemischen von organischen
Polyisocyanaten mit aliphatisch und/oder cycloaliphatisch
gebundenen Isocyanatgruppen als, die lacktechnischen
Eigenschaften verbessernde, Zusatzmittel für wäßrige
Dispersionsfarben auf Basis von Homo- oder Copolymerisaten
olefinisch ungesättigter Monomerer.
Dispersions-Anstrichfarben verdanken ihre weite Verbreitung
vor allem ihrer Wasserverdünnbarkeit sowie ihrer
leichten Verarbeitbarkeit. So werden u. a. für Wandanstriche
sowohl im Innen- wie im Außenbereich auf diversen
mineralischen Baustoff-Oberflächen wie z. B. Beton, Putze,
Kalksandstein, Gips usw. Dispersionsfarben verwendet. Dem
Hersteller solcher Dispersionsfarben stehen zahlreiche
wäßrige Polymerdispersionen als Bindemittel zur Verfügung.
Diese werden gewöhnlich mit einem Feststoff-Anteil von
40-60 Gew.-% angeboten. Das in Wasser dispergierte Polymer-
Bindemittel besteht in der Regel aus Homo- oder
Copolymerisaten olefinisch ungesättigter Monomerer wie z. B.
Polyvinylacetat, Polyvinylpropionat, Copolymeren aus
Styrol/Butadien, Styrol/Acrylsäureestern, Homo- wie auch
Copolymeren diverser Acrylsäureester.
Es handelt sich um wäßrige Dispersionen thermoplastischer
Polymerer die unter Zusatz der üblichen Hilfs- und
Zusatzmittel wie z. B. Pigmenten, Füllstoffen, Verdickern,
Emulgatoren, Benetzungsmitteln und anderen Additiven zur
verarbeitungsfertigen Dispersionsfarbe formuliert werden.
Die Verarbeitung erfolgt mittels Rolle, Pinsel, Spritzpistole,
Airless-Spritzpistole oder Tauchen, bevorzugt
jedoch Rolle. 10 bis 30 Minuten nach dem Auftrag ist die
Beschichtung trocken und bildet innerhalb weiterer 6 bis
12 Stunden einen harten, stumpfmatten bis seidenglänzenden
Film mit dekorativer Oberfläche.
Nachteilig ist bei derartigen Beschichtungen, daß ihre
Belastbarkeit durch Chemikalien, organische Lösungsmittel
sowie zahlreiche Gebrauchschemikalien mit lösenden Eigenschaften
wie z. B. Desinfektions- und Reinigungsmittel u. a.
in Krankenhäusern sehr begrenzt ist. Auch die Oberflächen-
Reinigung mit Heißdampf ist aufgrund des thermoplastischen
Verhaltens erheblich eingeschränkt.
Die mechanische Belastbarkeit, z. B. beim Scheuern der
Oberflächen entspricht darüber hinaus in vielen Fällen
nicht den Anforderungen der Praxis. Schließlich ist zu
vermerken, daß Dispersionsanstriche bei der Anwendung im
Außenbereich den Nachteil der schnellen Verschmutzung
sowie in nicht seltenen Fällen der schnellen Kreidung und
des damit verbundenen Filmabbaues mit sich bringen.
Zur Verbesserung der Verschleißeigenschaften von
Dispersionsbeschichtungen werden verschiedene Verfahren angewendet.
Praxisüblich ist die Versiegelung der Oberflächen mit
beständigen Klarlackfilmen z. B. auf Polyurethanbasis. Auch
transparente Filme auf Basis von Polymerisat-Bindemitteln
werden verwendet, um die Oberflächenglätte zu erhöhen und
somit die Schmutzanfälligkeit der sonst rauhen Oberfläche
zu mindern. Diese Verfahren kosten jedoch zusätzlichen
Aufwand an Zeit und Material.
Es war daher die der Erfindung zugrundeliegende Aufgabe
Dispersionsanstrich-Systeme zur Verfügung zu stellen, die
die Herstellung von Beschichtungen eines verbesserten
Eigenschaftsniveaus, insbesondere einer verbesserten
Scheuer-, Lösungsmittel- und Chemikalienfestigkeit, einer
erhöhten Wetterbeständigkeit und einer geringeren
Quellfähigkeit gestatten, ohne daß hierbei die charakteristischen
Vorteile der üblichen Dispersionsfarben, insbesondere
ihrer Wasserverdünnbarkeit, leichte Verarbeitbarkeit
und Umweltfreundlichkeit beeinträchtigt werden.
Diese Aufgabe konnte mit der nachstehend näher beschriebenen
erfindungsgemäßen Verwendung von bestimmten organischen
Polyisocyanaten überraschenderweise gelöst
werden.
Es war zwar aus der DE-OS 27 08 442 bereits bekannt, die
anwendungstechnischen Eigenschaften von wäßrigen, Polyurethane
enthaltenden Kunststoff-Dispersionen durch Zusatz
von organischen Diisocyanaten unter Beachtung bestimmter
Kriterien bei der Zugabe des Diisocyanats zu verbessern.
Beim Verfahren dieser Veröffentlichung müssen jedoch
zwingend Polyurethane enthaltende Dispersionen verwendet
werden, wobei als zuzusetzendes Polyisocyanat nur difunktionelle
Diisocyanate in Betracht gezogen werden. Der
Vorveröffentlichung ist daher keinerlei Anregung zu entnehmen,
gebrauchsfertigen Dispersionsfarben auf Basis von
im wesentlichen Urethangruppen-freien Homo- oder Copolymerisaten
olefinisch ungesättigter Monomerer höherfunktionelle
Polyisocyanate zuzusetzen, um so die lacktechnischen
Eigenschaften der Dispersionsfarben zu
verbessern.
Gegenstand der Erfindung ist die Verwendung von
a) organischen Polyisocyanaten mit aliphatisch und/oder cycloaliphatisch gebundenen Isocyanatgruppen einer NCO-Funktionalität von mindestens 3 und einer Viskosität bei 23°C von 50 bis 4000 mPa.s oder von
b) Gemischen organischer Polyisocyanate mit aliphatisch und/oder cycloaliphatisch gebundenen Isocyanatgruppen einer mittleren NCO-Funktionalität von mindestens 2,2 und einer Viskosität bei 23°C von 50 bis 4000 mPa.s.
als Zusatzmittel für wäßrige, gegebenenfalls die üblichen Hilfs- und Zusatzmittel der Lacktechnologie enthaltende Dispersionsfarben, deren Bindemittel aus in Wasser dispergierten, im wesentlichen Urethangruppen-freien Homo- oder Copolymerisaten olefinisch ungesättigter Monomerer besteht.
a) organischen Polyisocyanaten mit aliphatisch und/oder cycloaliphatisch gebundenen Isocyanatgruppen einer NCO-Funktionalität von mindestens 3 und einer Viskosität bei 23°C von 50 bis 4000 mPa.s oder von
b) Gemischen organischer Polyisocyanate mit aliphatisch und/oder cycloaliphatisch gebundenen Isocyanatgruppen einer mittleren NCO-Funktionalität von mindestens 2,2 und einer Viskosität bei 23°C von 50 bis 4000 mPa.s.
als Zusatzmittel für wäßrige, gegebenenfalls die üblichen Hilfs- und Zusatzmittel der Lacktechnologie enthaltende Dispersionsfarben, deren Bindemittel aus in Wasser dispergierten, im wesentlichen Urethangruppen-freien Homo- oder Copolymerisaten olefinisch ungesättigter Monomerer besteht.
Bei den erfindungsgemäß zu verwendenden Polyisocyanaten
oder Polyisocyanatgemischen handelt es sich um solche der
soeben genannten Art, vorzugsweise um solche, die eine
(mittlere) NCO-Funktionalität von 2,4 bis 3,5, einen Gehalt
an aliphatisch und/oder cycloaliphatisch, vorzugsweise
ausschließlich aliphatisch gebundenen Isocyanatgruppen
von 15 bis 25 Gew.-% und eine Viskosität bei 23°C
von 50 bis 3000 mPa.s aufweisen.
Vorzugsweise werden, diesen Bedingungen entsprechende
"Lackpolyisocyanate" auf Basis von Hexamethylendiisocyanat
und/oder von 1-Isocyanato-3,3,5-trimethyl-5-isocyanato-
methyl-cyclohexan (IPDI) insbesondere solche, welche ausschließlich
auf Hexamethylendiisocyanat basieren, verwendet.
Unter "Lackpolyisocyanate" auf Basis dieser Diisocyanate
sind die an sich bekannten Biuret-, Urethan-,
Uretdion- und/oder Isocyanuratgruppen aufweisenden Derivate
dieser Diisocyanate zu verstehen, die im Anschluß an
ihre Herstellung in bekannter Weise, vorzugsweise durch
Destillation von überschüssigem Ausgangsdiisocyanat bis
auf einen Restgehalt von höchsten 0,7, vorzugsweise von
weniger als 0,5 Gew.-% befreit worden sind. Zu den besonders
bevorzugten, erfindungsgemäß zu verwendenden Polyisocyanaten
gehören, den obengenannten Kriterien entsprechende
Biuretgruppen aufweisende Polyisocyanate auf
Basis von Hexamethylendiisocyanat, wie sie beispielsweise
nach den Verfahren der US-Patentschriften 31 24 605,
33 58 010, 39 03 126, 39 03 127 oder 39 76 622 erhalten
werden können, und die aus Gemischen von N,N',N″-Tris-
(6-isocyanatohexyl)-biuret mit untergeordneten Mengen
seiner höheren Homologen bestehen; die den genannten
Kriterien entsprechenden Trimerisate von Hexamethylendiisocyanat,
wie sie gemäß US-PS 43 24 879 erhalten werden
können, und die im wesentlichen aus N,N',N″-Tris-(6-
isocyanatohexyl)-isocyanurat im Gemisch mit untergeordneten
Mengen an seinen höheren Homologen bestehen, und insbesondere
die den genannten Kriterien entsprechenden Gemische
aus Uretdion- und/oder Isocyanuratgruppen aufweisenden
Polyisocyanaten auf Basis von Hexamethylendiisocyanat,
wie sie durch katalytische Trimerisierung von
Hexamethylendiisocyanat unter Verwendung von Trialkylphosphinen
entstehen. Besonders bevorzugt sind die zuletztgenannten
Gemische einer Viskosität bei 23°C von 50
bis 500 mPa.s und einer zwischen 2,2 und 3 liegenden NCO-
Funktionalität. Lackpolyisocyanate, die nicht nur auf
Hexamethylendiisocyanat sondern zusätzlich noch auch IPDI
basieren sind nur unter der Voraussetzung geeignet, daß
sie die obengenannten Kriterien bezüglich der Viskosität
erfüllen. Oftmals handelt es sich jedoch bei den entsprechenden
Derivaten des IPDI um feste Produkte, die
erfindungsgemäß nicht in Betracht kommen. Demzufolge sind
die beispielhaft genannten Lackpolyisocyanate auf Basis
von Hexamethylendiisocyanat bevorzugt.
Die erfindungsgemäß zu verwendenden Lackpolyisocyanate
werden vorzugsweise lösungsmittelfrei verwendet. Auch
hieraus folgt, daß ihre Viskosität bei Raumtemperatur
(23°C) möglichst niedrig sein sollte, um ihre problemlose
Einarbeitung in die Dispersionsfarbe zu ermöglichen. Der
ganz besonders bevorzugte Viskositätsbereich für die
Polyisocyanate liegt demzufolge bei 50 bis 500 mPa.s/23°C.
Bei den erfindungsgemäß zu modifizierenden Dispersionsfarben
handelt es sich um die üblichen Dispersionsfarben
auf Basis von Homo- oder Copolymerisaten olefinisch ungesättigter
Monomerer, d. h. beispielsweise auf Basis von
Polyvinylacetat, Copolymerisaten des Vinylacetats mit
Vinylchlorid und Ethylen, auf Basis von Homo- und Copolymerisaten
von Acrylsäureestern und/oder Methacrylsäureestern,
z. B. den Methyl-, Ethyl-, Propyl- und/oder Butylestern
dieser Säuren, auf Basis von Copolymerisaten dieser
Ester mit Styrol und gegebenenfalls Butadien oder auf
Basis von Styrol-Butadien-Copolymerisaten.
Die der erfindungsgemäßen Verwendung zuzuführenden Dispersionsfarben
sind in der Regel gebrauchsfertig, d. h. die
erfindungsgemäße Verwendung erfolgt im allgemeinen kurz
vor der praktischen Anwendung der Dispersionsfarbe. Demzufolge
enthalten die Dispersionsfarben im allgemeinen die
aus der Lacktechnologie bekannten Hilfs- und Zusatzmittel
wie z. B. Emulgier- und Dispergiermittel, Netzmittel,
Konservierungsstoffe, Verdickungsmittel, Pigmente, Füllstoffe
und gegebenenfalls in untergeordneten Mengen organische
Lösungsmittel, die oftmals auf die Verwendung von
lösungsmittelhaltigen Zusatzmitteln der genannten Art bei
der Herstellung der gebrauchsfertigen Dispersionsfarben
zurückzuführen sind.
Bei der erfindungsgemäßen Verwendung erfolgt die Zugabe
des Polyisocyanats zur Dispersionsfarbe unter einfachem
Einrühren, wobei das Polyisocyanat im allgemeinen in einer
Menge von 2 bis 20, vorzugsweise 5 bis 10 Gew.-%, bezogen
auf die zu modifizierende Dispersionsfarbe, zum Einsatz
gelangt. Die Dispersionsfarben weisen ihrerseits im allgemeinen
einen Bindemittelgehalt, ohne Einbeziehung des Gewichts
der Hilfs- und Zusatzmittel von ca. 40 bis
60 Gew.-% auf. Die Zugabe des Polyisocyanats kann durch
einfaches Einrühren erfolgen, wobei besondere Vorsichtsmaßnahmen
nicht erforderlich sind. Nach Zugabe des Polyisocyanats
weisen die Dispersionsfarben im allgemeinen
eine nur noch begrenzte Verarbeitungszeit auf und sollten
daher innerhalb eines Zeitraums von ca. 1 bis 2 Stunden
in an sich bekannter Weise verarbeitet werden. Die
erfindungsgemäßen Dispersionsfarben eignen sich für alle
beliebigen an sich bekannten Einsatzgebiete für wäßrige
Dispersionsfarben der hier diskutierten Art, beispielsweise
zur Beschichtung von mineralischen Baustoffoberflächen wie
Kalk- und/oder Zement-gebundene Putze, Gips enthaltende
Oberflächen, Holzfaser-Zement-Baustoffe, Beton, sowie von
Holz und Holzwerkstoffen wie Spanplatten, Holzfaserplatten,
oder von metallischen Oberflächen, von asphalthaltigen
Straßenbelägen oder von diversen Kunststoff-
Oberflächen.
Die in den nachfolgenden Beispielen angesetzten Dispersionsfarben
setzen sich wie folgt zusammen:
26 Gew.-Teile Polymerisatdispersion, 50%ig in Wasser
50 Gew.-Teile Pigmente und Füllstoffe
10 Gew.-Teile Hilfsstoffe (Benetzungsmittel, Entschäumer, Inhibitoren, Stabilisatoren u. dgl.)
ca. 14 Gew.-Teile Wasser
26 Gew.-Teile Polymerisatdispersion, 50%ig in Wasser
50 Gew.-Teile Pigmente und Füllstoffe
10 Gew.-Teile Hilfsstoffe (Benetzungsmittel, Entschäumer, Inhibitoren, Stabilisatoren u. dgl.)
ca. 14 Gew.-Teile Wasser
In den Beispielen wurden folgende Polyisocyanate
eingesetzt:
Polyisocyanat A:
Isocyanurat- und Uretdiongruppen aufweisendes Lackpolyisocyanat
auf Basis von Hexamethylendiisocyanat einer
mittleren NCO-Funktionalität von ca. 2,5, hergestellt
durch katalytische Dimerisierung und Trimerisierung von
Hexamethylendiisocyanat unter Verwendung von Tributylphosphin
als Katalysator. Das Polyisocyanatgemisch weist
bei 23°C eine Viskosität von 150 mPa.s und einen NCO-Gehalt
von 22 Gew.-% auf. Der Gehalt an freiem Hexamethylendiisocyanat
liegt bei unter 0,5%.
Polyisocyanat B:
Biuretpolyisocyanat auf Basis von Hexamethylendiisocyanat
einer Viskosität bei 23°C von 2500 mPa.s, einer NCO-Funktionalität
von ca. 3,2 und einem NCO-Gehalt von 23 Gew.-%
und einem Gehalt an freiem Hexamethylendiisocyanat von
unter 0,5 Gew.-%.
Polyisocyanat C:
Isocyanuratgruppen aufweisendes Polyisocyanat auf Basis
von Hexamethylendiisocyanat einer NCO-Funktionalität von
ca. 3,2, einem NCO-Gehalt von 21,5 Gew.-%, einer Viskosität
bei 23°C von ca. 2000 mPa.s und einem Gehalt an freiem
Hexamethylendiisocyanat von unter 0,5 Gew.-%.
Eine weißpigmentierte, verarbeitungsfertige Dispersionsfarbe
der obengenannten Zusammensetzung, deren Bindemittelanteil
sich aus einem Acrylsäurebutylester/Styrol-
Copolymerisat (® Ercusol A 5250 der Firma Bayer AG),
zusammensetzt, wird bei Raumtemperatur mit 8 Gew.-%, bezogen
auf Dispersionsfarbe des lösungsmittelfreien Polyisocyanats A
versetzt. Nach Einmischen des Polyisocyanats in
die verarbeitungsfertige Dispersionsfarbe erhält man ein
Zweikomponenten-Beschichtungssystem mit einer Verarbeitungszeit
von etwa zwei Stunden und einer Trocknung bis
zur Griffestigkeit von ca. 25 Minuten. Dem nicht modifizierten
Anstrich gegenüber zeichnet sich der daraus hergestellte
ausgehärtete Film durch folgende Eigenschaften
aus:
(siehe auch "Beurteilungskriterien").
(siehe auch "Beurteilungskriterien").
Eine weißpigmentierte, verarbeitungsfertige Dispersionsfarbe
der obengenannten Zusammensetzung, deren Bindemittelanteil
sich gemäß Angaben des Herstellers
(® Mowilith DM 772, der Firma Hoechst AG) aus einem Copolymerisat
von Acrylsäureestern zusammensetzt, wird mit
5 Gew.-%, bezogen auf Dispersionsfarbe, des Polyisocyanates A
versetzt. Nach Homogenisierung des Ansatzes
erhält man ein Beschichtungssystem mit einer Verarbeitungszeit
von ca. 2 Stunden und einer Trocknungszeit bis
zur Griffestigkeit von ca. 20 Minuten. Dem nicht modifizierten
Anstrich gegenüber zeichnet sich der daraus hergestellte,
ausgehärtete Film durch folgende Eigenschaften
aus:
Eine weißpigmentierte, verarbeitungsfertige Dispersionsfarbe
der obengenannten Zusammensetzung, deren Bindemittelanteil
sich gemäß Angaben des Herstellers
(® Mowilith DM 122, der Firma Hoechst AG) aus einem
Copolymeren aus Vinylacetat, Vinylchlorid und Ethylen zusammensetzt,
wird mit 10 Gew.-%, bezogen auf Dispersionsfarbe,
des Polyisocyanates A versetzt. Die Verarbeitungszeit des
gemischten Ansatzes beträgt 2 Stunden, die Trocknung bis
zur Griffestigkeit ist innerhalb 40 Minuten gegeben. Dem
nicht modifizierten Anstrichfilm gegenüber zeichnet sich
der daraus hergestellte Film durch folgende Eigenschaften
aus:
Eine weißpigmentierte, verarbeitungsfertige Dispersionsfarbe
der obengenannten Zusammensetzung, deren Bindemittelanteil
sich aus Acrylsäurebutylester/Styrol-Copolymeren
zusammensetzt (® Ercusol AS 250 der Firma
Bayer AG) wird mit 8 Gew.-%, bezogen auf Dispersionsfarbe,
des Polyisocyanates B versetzt. Die Verarbeitungszeit des
fertigen Ansatzes beträgt ca. eine Stunde, die Trocknung
bis zur Griffestigkeit 20 bis 25 Minuten. Dem nicht modifizierten
Anstrich gegenüber zeichnet sich der modifizierte
Anstrichfilm durch erheblich verbesserte
Löserbeständigkeit aus.
Eine weißpigmentierte Dispersionsfarbe der obengenannten
Zusammensetzung, deren Bindemittelanteil sich aus einem
Styrol/Butadien-Copolymeren zusammensetzt (® Litex SB 40
der Firma Chemische Werke Hüls AG) wird mit 13 Gew.-%,
bezogen auf Dispersionsfarbe, des lösemittelfreien
Polyisocyanates A versetzt. Nach homogener Vermischung der
beiden Komponenten erhält man ein Gemisch mit einer
Verarbeitungszeit von 1 Stunde. Die Trocknung bis zur
Grifffestigkeit beträgt etwa 20 Minuten. Dem nicht modifizierten
Anstrich gegenüber zeichnet sich der daraus hergestellte,
ausgehärtete Film durch folgende Eigenschaften
aus:
Eine weißpigmentierte, verarbeitungsfertige Dispersionsfarbe
gemäß Beispiel 1 wird mit 8 Gew.-%, bezogen auf
Dispersionsfarbe des lösemittelfreien Polyisocyanates D
versetzt. Nach Einmischen des Polyisocyanat-Anteiles in
die verarbeitungsfertige Dispersion erhält man ein
Beschichtungssystem mit einer Verarbeitungszeit von
4 Stunden. Die Trocknung bis zur Griffestigkeit beträgt
20 Minuten. Dem nicht modifizierten Anstrich gegenüber
zeichnet sich der daraus hergestellte, ausgehärtete Film
durch folgende Eigenschaften aus:
Wattebäusche, getränkt jeweils mit den organischen Lösern
Testbenzin, Toluol, Ethylglykolacetat, Aceton, Ethanol
wurden 1 Minute lang auf die Filmoberfläche gelegt. Nach
dem anschließenden Entfernen der Wattebäusche wurde die
Filmoberfläche mit Filterpapier kurz abgetupft und
innerhalb 10 bis 15 Sekunden manuell (Fingernagel-Probe)
auf Anquellung getestet. Das Beurteilungsschema lautet:
0 = Film ist unverändert.
1 = Film ist Spur angequollen (die Oberfläche ist nicht
anritzbar, zeigt jedoch einen kaum sichtbaren Quellkranz)
durch die Löser-Einwirkung.
2 = Film ist etwas angequollen (die Filmoberfläche gering
anritzbar).
3 = Film zeigt mittlere Quellung (Quellkranz ist deutlich
sichtbar, Oberfläche ist anritzbar).
4 = Film zeigt starke Quellung (Filmsubstanz kann bis zum
Untergrund angekratzt werden).
5 = Film zeigt sehr starke Quellung (Filmsubstanz ist im
betr. Löser teilweise bis vollständig löslich und
hinterläßt über längere Zeit klebrige Oberfläche).
Beurteilt wurde die Summe sämtlicher Einzelbewertungen,
also 0 günstigenfalls und 25 ungünstigstenfalls.
Ein schwarzer Leinenlappen wurde mit Testbenzin getränkt
und so oft mit leichtem Druck über die Oberfläche des
ausgehärteten Filmes gewischt bis eine erste geringfügige
Abkreidung visuell erkennbar war. Beurteilt wurde die Anzahl
an Doppelschüben.
Diese Prüfung erfolgte in Anlehnung an DIN 73 778, wobei
zur besseren Differenzierungsmöglichkeit folgende
Änderungen notwendig waren:
Anstelle Scheuerbürste wurde die Auflagefläche mit Naßschleifpapier der Körnung 220 bestückt.
Die Gewichtsbelastung des Scheuerkastens wurde um weitere 0,5 kg beaufschlagt und betrug somit 1,0 kg.
Als Waschflüssigkeit diente destilliertes Wasser.
Anstelle Scheuerbürste wurde die Auflagefläche mit Naßschleifpapier der Körnung 220 bestückt.
Die Gewichtsbelastung des Scheuerkastens wurde um weitere 0,5 kg beaufschlagt und betrug somit 1,0 kg.
Als Waschflüssigkeit diente destilliertes Wasser.
Beurteilt wurde die Anzahl an Doppelschüben bis zur ersten
visuellen Wahrnehmung durchgescheuerter Stellen auf dem
schwarzen Untergrund.
Claims (3)
1. Verwendung von
- a) organischen Polyisocyanaten mit aliphatisch und/oder cycloaliphatisch gebundenen Isocyanatgruppen einer NCO-Funktionalität von mindestens 3 und einer Viskosität bei 23°C von 50 bis 4000 mPa.s oder von
- b) Gemischen organischer Polyisocyanate mit aliphatisch und/oder cycloaliphatisch gebundenen Isocyanatgruppen einer mittleren NCO-Funktionalität von mindestens 2,2 und einer Viskosität bei 23°C von 50 bis 4000 mPa.s
als Zusatzmittel für wäßrige, gegebenenfalls die
üblichen Hilfs- und Zusatzmittel der Lacktechnologie
enthaltende Dispersionsfarben, deren Bindemittel aus
in Wasser dispergierten, im wesentlichen Urethangruppen-
freien Homo- oder Copolymerisaten olefinisch
ungesättigter Monomerer besteht.
2. Verwendung gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß das Polyisocyanat a) bzw. das Polyisocyanatgemisch
b) eine (mittlere) NCO-Funktionalität von 2,4
bis 3,5, einen NCO-Gehalt von 15 bis 25 Gew.-% und
eine Viskosität bei 23°C von 50 bis 3000 mPa.s
aufweist.
Priority Applications (7)
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---|---|---|---|
DE19853529249 DE3529249A1 (de) | 1985-08-16 | 1985-08-16 | Verwendung von polyisocyanaten oder von polyisocyanatgemischen als zusatzmittel fuer waessrige dispersionsfarben |
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AT86110743T ATE62701T1 (de) | 1985-08-16 | 1986-08-04 | Verwendung von polyisocyanaten oder von polyisocyanatgemischen als zusatzmittel fuer waessrige dispersionsfarben. |
EP86110743A EP0215267B1 (de) | 1985-08-16 | 1986-08-04 | Verwendung von Polyisocyanaten oder von Polyisocyanatgemischen als Zusatzmittel für wässrige Dispersionsfarben |
CA000515673A CA1287937C (en) | 1985-08-16 | 1986-08-11 | Use of polyisocyanates or polyisocyanate mixtures as additives for aqueous emulsion paints |
JP61189720A JPS6241270A (ja) | 1985-08-16 | 1986-08-14 | 水性エマルジヨン塗料用の添加物としてのポリイソシアネ−トまたはポリイソシアネ−ト混合物の用途 |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19853529249 DE3529249A1 (de) | 1985-08-16 | 1985-08-16 | Verwendung von polyisocyanaten oder von polyisocyanatgemischen als zusatzmittel fuer waessrige dispersionsfarben |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3529249A1 true DE3529249A1 (de) | 1987-02-26 |
Family
ID=6278562
Family Applications (2)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19853529249 Pending DE3529249A1 (de) | 1985-08-16 | 1985-08-16 | Verwendung von polyisocyanaten oder von polyisocyanatgemischen als zusatzmittel fuer waessrige dispersionsfarben |
DE8686110743T Expired - Lifetime DE3678776D1 (de) | 1985-08-16 | 1986-08-04 | Verwendung von polyisocyanaten oder von polyisocyanatgemischen als zusatzmittel fuer waessrige dispersionsfarben. |
Family Applications After (1)
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