DE3532346A1 - Verfahren zum herstellen von druckformen - Google Patents
Verfahren zum herstellen von druckformenInfo
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- H05K3/065—Etching masks applied by electrographic, electrophotographic or magnetographic methods
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen von
Druckformen oder metallisierten Bildern auf elektrophotographischem
Wege durch elektrostatisches Aufladen,
bildmäßiges Belichten und Betonern einer auf einem
elektrisch leitenden Trägermaterial aufgebrachten
Photoleiterschicht, Fixiern der mit Toner versehenen
Bildstellen, Entfernen der Photoleiterschicht an den
Nichtbildstellen durch Entschichten und gegebenenfalls
Ätzen der freigelegten Trägeroberfläche.
Verfahren zur Herstellung von Druckformen oder gedruckten
Schaltungen, wie Offset-Druckplatten, auf elektrophotographischem
Wege sind bekannt. So lassen sich zum
Beispiel Offsetdruckplatten mit einer Zinkoxid enthaltenden
Photoleiterschicht dadurch herstellen, daß man
die nach der Entwicklung bildmäßig mit Toner bedeckte
Platte mit einem Hydrophilierungsmittel, etwa durch
Behandlung mit Ferricyanid-Lösung, gezielt an den
Nichtbildstellen hydrophiliert. Hierdurch wird eine Differenzierung
zwischen Farbe annehmenden, hydrophoben, betonerten
Bildstellen und der hydrophil eingestellten
Schichtoberfläche erzielt. Nachteilig bei einem derartigen
Verfahren ist die Nowendigkeit, den Hydrophilierungsschritt
öfters wiederholen zu müssen, und die
relativ geringe Druckauflage.
Um die beschriebenen Nachteile zu beheben, ging man bei
elektrophotographisch vorsensibilisierten Offsetdruckplatten
auf Systeme über, bei denen der Hydrophilierungsschritt
durch einen Entschichtungsschritt ersetzt
werden konnte. So läßt sich gemäß DE-AS 11 17 391, entsprechend
GB-PS 9 44 126, eine Bilddifferenzierung dadurch
erreichen, daa man als Bindemittel der photoleitfähigen
Schicht eine hochmolekulare, alkalilöslich machende
Gruppen enthaltende Verbindung verwendet. Durch
Betonern und Fixieren der betonerten Bildstellen wird
eine Maske ausgebildet, die die Entschichtung mit einem
alkalisch eingestellten Entschichter auf die Nichtbildstellen
der Photoleiterschicht beschränkt. Durch Verwendung
eines hydrophilen Schichtträgers, etwa einer
elektrochemisch oder mechanisch aufgerauhten und anodisierten
Aluminiumunterlage, wird so eine Differenzierung
zwischen hydrophobem Tonerbild bzw. hydrophober
Photoleiterschicht und der freigelegten hydrophilen
Schichtträgeroberfläche erreicht.
Zur Entscheidung verwendet man Lösungen von anorganischen
und/oder organischen alkalischen Substanzen in
Wasser und/oder organischen Lösungsmitteln. Als besonders
geeignet werden schwerflüchtige Amine oder Aminoalkohole
betrachtet, die in Konzentrationen zwischen
etwa 1 und 5% als Lösung in mehrwertigen Alkoholen und/
oder Wasser angewandt werden. Die Applizierung kann
sowohl durch einfaches Überwischen, zum Beispiel mit
einem getränkten Wattebausch, durch Eintauchen in ein
Entschichtungsbad oder durch entsprechende maschinelle
Vorrichtungen, in denen die alkalische Flüssigkeit angetragen
wird, erfolgen.
Es ist bekannt (DE-AS 11 17 391 oder DE-PS 23 22 046,
entsprechend GB-PS 14 65 926), daß man besonders dann
gute Entschichterwirkungen erhält, wenn der Entschichter
Lösungsmittel, insbesondere Alkohole, enthält.
Diese sind in der Lage, den in den genannten Schichten
in der Bindemittelmatrix gelöst vorliegenden organischen
Photoleiter zu lösen und dadurch den Entschichtungsschritt
zu beschleunigen. Dies ist von besonderer
Bedeutung für die maschinelle Verarbeitung, bei der
große Anforderungen an Entschichtungsgeschwindigkeit
und Entschichterstandzeit gestellt werden. Lösungmittelhaltige
Entschichter bieten darüberhinaus Vorteile
hinsichtlich der Maschinenverschmutzung, da sie durch
ihr Lösungsvermögen für den Photoleiter dessen unerwünschte
Ablagerung in dem Gerät verhindern. Lösungsmittelfreie
Entschichter können hierzu nicht verwendet
werden.
Lösungsmittelhaltige Entschichter weisen andererseits
eine Reihe von Nachteilen auf. So läßt sich beim Einsatz
von Aminen in der Regel eine gewisse Geruchsbelästigung
nicht vermeiden. Aus Sicherheitsgründen ist
weiterhin die Auswahl der einzusetzenden Lösungsmittel
hinsichtlich ihres Flammpunktes eingeschränkt, oder
aber es müssen aufwendige Sicherheitsmaßnahmen getroffen
werden. Schließlich zeigt der Toner des Entwicklers
- in der Regel Polymerisate ohne alkalilöslich machende
Gruppen - häufig eine gewisse Löslichkeit oder Quellbarkeit
in den verwendeten Lösungsmitteln. Dies gilt
insbesondere für Flüssigentwickler des Dispersimertyps,
wie sie zum Beispiel aus DE-AS 21 14 773, entsprechend
US-PS 37 53 760, bekannt sind. Durch Löslichkeit oder
Quellbarkeit des fixierten Toners kommt es während des
Entschichtungsschrittes zu nicht unerheblichen Verlusten,
besonders bei feinen Bildelementen. Da der Entschichter
durch die Tonermaske hindurch auch die darunter
befindliche Photoleiterschicht angreift, kann es
weiterhin zu einer Unterätzung und zum anschließenden
Abschwimmen der Tonermaske kommen. Gleiches gilt, bedingt
durch das andere Herstellungsverfahren, in vermindertem
Umfang auch für Tonermasken aus
Trockenentwickler.
Der Übergang zu photoleitfähigen Schichten mit geringeren
Anteilen an in dem Bindemittel gelöstem Photoleiter
und recht hohen Gehalten an photoleitfähigen organischen
Pigmenten zur Herstellung von Druckformen, wie
sie in der deutschen Patentanmeldung, Aktenzeichen
P 34 17 951.8, beschrieben werden, führt bei Verwendung
lösungsmittelhaltiger Photoleiterschichten zu unerwünschten,
wesentlich langsameren Entschichtungsgeschwindigkeiten,
die für eine praktische Anwendung
nicht mehr ausreichen. Eine vollständige Entschichtung
kann in diesen Fällen nicht gewährleistet werden.
Der vorliegenden Erfindung lag die Aufgabe zugrunde,
ein Verfahren zur Verfügung zu stellen, das es ermöglicht,
Druckformen oder metallisierte Bilder mit
Aufzeichnungsmaterialien mit photoleitfähigen Schichten,
die einen hohen Anteil an organischen Pigmenten und
geringe Mengen an in dem Bindemittel gelöstem organischem
Photoleiter besitzen, zu verarbeiten. Das Verfahren
sollte gleichzeitig eine gute Differenzierung
zwischen betonerten und nichtbetonerten Stellen bei
Verwendung sowohl von Flüssig- wie von Trockenentwickler
ermöglichen und sollte - hinsichtlich Standzeit wie
Entschichtungsgeschwindigkeit - eine Verwendung in
maschineller Bearbeitung sicherstellen.
Die Lösung dieser Aufgabe geht aus von einem Verfahren
zum Herstellen von Druckformen oder metallisierten Bildern
der eingangs genannten Art und ist gekennzeichnet
durch die Kombination der Verwendung eines Aufzeichnungsmaterials,
dessen photoleitfähige Schicht mindestens
ein organisches n-leitendes Pigment in einer Konzentration
zwischen 10 und 50 Gewichtsprozent und einen
organischen p-leitenden Photoleiter in einer
Konzentration von Null bis 20 Gewichtsprozent, bezogen auf
das Schichtgewicht, zusammen mit einem in wäßrig-alkalischer
Lösung löslichen oder dispergierbaren Bindemittel
enthält, und der Durchführung der Entschichtung mit
einer wäßrig-alkalischen Entschichterlösung. In bevorzugter
Ausführungsform verwendet man eine Entschichterlösung,
die Alkalimetallhydroxide und/oder -phosphate,
vorzugsweise in einer Konzentration von 0,01 bis 10
Gewichtsprozent, enthält.
Hierdurch wird erreicht, daß elektrophotographische
Aufzeichnungsmaterialien mit der beschriebenen Photoleiterschicht
zur Herstellung von Druckformen oder metallisierten
Bildern in technisch hohen Anforderungen genügender
Weise einsetzbar gemacht werden. Die erfindungsgemäßen
Entschichterlösungen besitzen eine gute
Entschichtungsgeschwindigkeit und eine zufriedenstellende
Standzeit. Es war überraschend, daß erfindungsgemäß
eingesetzte Entschichterlösungen besonders feine
Bildelemente wiedergaben und Unterätzungen vermieden
wurden.
Die erfindungsgemäß einsetzbaren Aufzeichnungsmaterialien
besitzen einen relativ hohen Gehalt an photoleitfähigen
organischen Pigmenten, die in Bindemittel eingebettet
sind, die in wäßrig-alkalischer Lösung löslich
oder dispergierbar sind. Zur Erhöhung der elektrophotographischen
Empfindlichkeit können derartige Photoleiterschichten
auch zusätzlich geringe Menge eines
organischen p-Leiters enthalten. So lassen sich zum
Beispiel die in der deutschen Patentanmeldung, Aktenzeichen
P 34 17 951.8 beschriebenen Materialien aus
photoleitfähigem organischen Pigment und carbonylgruppenhaltigem
Bindemittel dann einsetzen, wenn dieses
Bindemittel durch Einbau von Carbonsäure- oder
Carbonsäureanhydridgruppierungen in wäßrig-alkalischer Lösung
löslich oder dispergierbar gemacht wurde. Als Bindemittel
kommen bevorzugt Copolymerisate aus Methacrylsäureestern
und Methacrylsäure, gegebenenfalls mit weiteren
Monomeren, wie Styrol, in Frage. Über die bekannten
Bindemittel mit Carbonylfunktion hinaus lassen sich mit
dem erfindungsgemäßen Verfahren auch solche Schichten
verarbeiten, deren Bindemittel zum Beispiel Sulfonsäure-,
phosphonsäure-, Kohlensäure- und ähnliche,
alkalilöslich machende Gruppierungen aufweisen.
Als wäßrig-alkalische Entschichterlösungen kommen Lösungen
von anorganischen Substanzen in Wasser zur Anwendung.
Als anorganische, alkalische Substanzen sind
Ammoniak, Alkalimetall- und Erdalkalimetallhydroxide,
Alkalimetall- und Erdalkalimetallphosphate, -hydrogenphosphate,
-carbonate, -silikate, -borate u. ä. geeignet.
Vorzugsweise werden Alkalimetallhydroxide und
-phosphate eingesetzt. Die genannten Substanzen werden
in wäßriger Lösung in Konzentrationen zwischen etwa
0,01 und 10, bevorzugt zwischen 1 und 5 Gewichtsprozent,
eingesetzt. Der Entschichterlösung können in
geringer Menge organische Lösungsmittel zugesetzt werden,
ohne daß sich die guten Eigenschaften des Entschichters
verändern. In bevorzugter Ausführung wird
auf den Zusatz organischer Lösungsmittel verzichtet.
Um die Entschichtungsgeschwindigkeit zu erhöhen und um
die Verschmutzung der Entschichtungsapparatur zu minimieren,
hat es sich als vorteilhaft erwiesen, der Entschichterlösung
geeignete Dispergiermittel zuzusetzen.
Als solche lassen sich grundsätzlich alle anionischen,
kationischen und nichtionischen Tenside, die für wäßrige
Systeme geeignet sind, einsetzen. Beispiele sind
Alkylsulfonate, -phosphonate, Alkalisalze der Fettalkoholhalbester
der Schwefelsäure, Fettaminderivate, Oligomere
des Ethylenoxids mit geeigneten Endgruppen, wie
Nonylphenol, und Siloxane. Als besonders geeignet hinsichtlich
der Steigerung der Entschichtungsgeschwindigkeit
und der Stabilisierung des anfallenden abgelösten
Pigments in der entstehenden Entschichterdispersion
haben sich die Alkali-alkylsulfate, wie Natrium-octylsulfat,
erwiesen. Die Dispergiermittel werden der
Entschichterlösung in Konzentrationen zwischen etwa 0,1
und 5 Gewichtsprozent zugesetzt. Besonders gute
Resultate werden bei Konzentrationen zwischen 0,5 und 3
Gewichtsprozent erzielt.
Bei der Anwendung zur Herstellung von Offsetdruckplatten
auf anodisiertem Träger hat es sich als vorteilhaft
erwiesen, Substanzen zuzusetzen, die die anodisierte
Aluminium/Aluminiumoxid-Oberfläche vor einem Angriff
durch die Entschichterlösung schützen. Als solche kommen
Silikate in Frage.
Um insbesondere bei maschineller Entschichtung die
Standzeit des Entschichters zu erhöhen und die
Entchichtungsbedingungen konstant zu halten, hat es sich
als günstig erwiesen, den pH der Entschichterlösung
entweder durch die Zugabe eines Puffers, wie z. B. des
Phosphatpuffers oder anderer in der Literatur beschriebener
Puffersysteme, oder durch Nachdosierung mit
einem Konzentrat höheren pHs konstant zu halten.
Die Entschichtung kann bei Raumtemperatur durchgeführt
werden. Sie kann aber auch bei erhöhter Temperatur erfolgen.
Vorzugsweise wird die Entschichtung im Bereich
von 30 bis 60°C durchgeführt.
Die Entwicklung lichtempfindlicher, auf nicht-elektrophotographischer
Basis arbeitender Flachdruckplatten
bei erhöhter Temperatur ist an sich bekannt. So offenbart
DE-OS 25 04 130, entsprechend japanischer Offenlegungsschrift
50-1 08 005, daß man bei positiv wie negativ
arbeitenden Systemen, die durch Photoreaktion chemisch
zwischen Bild- und Nichtbildstellen unterscheiden,
die Erhöhung der bei der Entwicklung herrschenden
Temperatur auch das Arbeiten mit über eine längere Zeit
gelagerten Druckplatten ermöglicht. Die eingesetzten
Entwicklerlösungen weisen Komponenten auf, die bei
Atmosphärendruck einen Siedepunkt von oberhalb 80°C
besitzen. Die Lösungen sind stark lösungsmittelhaltig.
Eine technische Anwendung dieses Verfahrens ist jedoch
nicht bekannt geworden.
Elektrophotographische Aufzeichnungsmaterialien dagegen
weisen in der Regel erheblich größere Schichtdicken für
die Photoleiterschicht auf als die Schichten der oben
beschriebenen lichtempfindlichen Systeme. Im Gegensatz
zu diesen wird bei elektrophotographischen Systemen auf
physikalischem Weg zwischen Bild- und Nichtbildstellen
unterschieden, indem erstere durch eine Tonermaske abgedeckt
werden. Die Photoleiterschicht unter dieser
Tonermaske wird in ihrer chemischen Zusammensetzung und
damit in ihrem Verhalten einer Entschichterlösung gegenüber
nicht verändert.
Lösungsmittelhaltige Entschichter führen zu einem Anquellen
nicht nur der nicht durch eine Tonermaske geschützten
Nichtbildstellen der Photoleiterschicht, sondern
auch des Toners. Die Folge ist ein Anquellen bzw.
Lösen auch der unter der Tonermaske gelegenen Bildstellen
der Photoleiterschicht. Dies führt zu Bildverlusten
auf der Druckform oder zu Schwachstellen der hydrophoben
Schicht, die im Verlaufe des Drucks zu Bildverlusten
auf dem Informationsträger führen.
Es hat sich nun gezeigt, daß durch Verwendung lösungsmittelfreier
Entschichter der Angriff auf die Nichtbildstellen
der Photoleiterschicht beschränkt bleibt,
die oben genannten Entschichtungsfehler werden - was
nicht ohne weiteres zu erwarten war - nicht beobachtet.
Überraschenderweise ändert an diesem Entschichtungsverhalten
auch eine Erhöhung der Temperatur nichts. Sie
führt im Gegenteil zu einer hervorragenden Differenzierung
zwischen Bild- und Nichtbildstellen selbst bei den
hinsichtlich der Entschichtung empfindlicheren Flüssigtonermasken.
Im Gegensatz zur allgemeinen Ansicht, daß
das Kohlendioxid-Problem mit steigender Temperatur zu
einer drastischen Abnahme der Standzeit des Entschichters
führt, wird in der Praxis eine Erhöhung der Standzeit
beobachtet, solange mit rein wäßrig-alkalischen
Entschichtern gearbeitet wird. Eine Kontrolle über die
Belastung des Systems ist über eine relativ einfache
pH-Messung möglich, eine Nachdosierung unproblematisch.
Als für die Entschichtung der Pigmentschichten geeigneter
Temperaturbereich hat sich ein Bereich zwischen
etwa 30 und 60°C als besonders geeignet herausgestellt.
Die untere Grenze dieses Bereichs erlaubt eine
Reduzierung des erforderlichen Regelaufwands für die
Temperatur, verglichen mit einer maschinellen Entschichtung
bei Raumtemperatur. Die obere Grenze ist weniger
stark umrissen und wird im wesentlichen durch den
Dampfdruck des Wassers und gegebenenfalls erforderliche
Sicherheitsmaßnahmen beim Umgang mit den jeweiligen
aufgeheizten Entschichterlösungen festgelegt.
Eine Entwicklung des latenten elektrostatischen Bildes
kann sowohl mit einem Trockenentwickler als auch in
einem Flüssigentwickler erfolgen. Das Entwickeln durch
Betonern mit einem Flüssigentwickler wird bei dem
erfindungsgemäßen Verfahren bevorzugt.
Zur Herstellung metallisierter Ätzbilder werden metallisierte
Kunststoffträger in Form von Folien oder Platten
eingesetzt, wobei die Metallschicht durch Aufdampfen,
Aufkaschieren oder durch chemische oder galvanische
Abscheidung aufgebracht werden kann. Hier wird
nach dem Entschichten die freigelegte Schichtträgeroberfläche
geätzt.
Ein weiterer Vorteil bei der Verwendung des erfindungsgemäßen
Verfahrens besteht schließlich in der relativ
einfachen Entsorgung der anfallenden verbrauchten
Entschichterlösung. Durch einfache Neutralisierung mit in
der Chemie gebräuchlichen Säuren, wie zum Beispiel
Salzsäure, oder durch Brechen der Dispersion durch Zugabe
von Substanzen, die das Dispergiermittel komplexieren
oder ausfällen, oder in seinem Dissoziationsverhalten
beeinflussen, wie im Fall des Natriumoctylsulfats durch
Zugabe von Kalkmilch oder Natriumchlorid, wird ein
Großteil der ursprünglichen Schichtbestandteile ausgefällt
und kann durch einen Filtrationsschritt entfernt
werden. Der anfallende Filterkuchen kann gegebenenfalls
einer Wiederaufarbeitung zugeführt werden, bei
der die Schichtkomponenten isoliert und wiederum zur
Herstellung von vorsensibilisierten Offsetdruckplatten
eingesetzt werden können.
Die Erfindung wird anhand der folgenden Beispiele und
Vergleichsbeispiele näher erläutert, ohne sie hierauf
zu beschränken.
Auf eine elektrochemisch vorbehandelte und anodisierte
Aluminiumplatte wurde die folgende Dispersion so aufgetragen,
daß sich ein Trockenschichtgewicht von 6 g/m2
ergab:
15 g N,N'-(3-methoxyphenyl)perylen-tetracarbonsäure- 3,4,9,10-diimid (Paliogen® schwarz, BASF AG),
3 g 4-Methoxy-benzaldehyd-diphenylhydrazon,
42 g eines Terpolymerisates aus Styrol, Hexylmethacrylat und Methacrylsäure im Molverhältnis 10 : 60 : 30
in
540 g Tetrahydrofuran.
15 g N,N'-(3-methoxyphenyl)perylen-tetracarbonsäure- 3,4,9,10-diimid (Paliogen® schwarz, BASF AG),
3 g 4-Methoxy-benzaldehyd-diphenylhydrazon,
42 g eines Terpolymerisates aus Styrol, Hexylmethacrylat und Methacrylsäure im Molverhältnis 10 : 60 : 30
in
540 g Tetrahydrofuran.
Die Schicht wurde nach elektrostatischem Aufladen (negativ)
mittels einer Corona bildmäßig belichtet und mit
einem handelsüblichen Trockenentwickler mit positiv aufgeladenen
Tonerteilchen behandelt. Das Tonerbild wurde
bei 150°C während 5 Minuten fixiert. Die Entschichtung
erfolgte an einem handelsüblichen Entschichtungsgerät
unter Verwendung der folgenden Entschichterlösungen:
a) 50 Gewichtsteile Isopropanol,
10 Gewichtsteile Benzylalkohol,
4 Gewichtsteile Kaliumhydroxid,
36 Gewichtsteile Wasser,
b) 5,6 Gewichtsteile Kaliumhydroxid,
994,4 Gewichtsteile Wasser,
c) 5,6 Gewichtsteile Kaliumhydroxid,
20 Gewichtsteile Natriumoctylsulfat,
974,4 Gewichtsteile Wasser,
d) 7,1 Gewichtsteile Dinatriumphosphat,
2,2 Gewichtsteile Natriumhydroxid,
1529 Gewichtsteile Wasser,
e) 2,75 Gewichtsteile Natriumhydroxid,
4 Gewichtsteile Natriumsilikat-Nonahydrat,
3,75 Gewichtsteile n-Butylglykol und
389,5 Gewichtsteile Wasser.
a) 50 Gewichtsteile Isopropanol,
10 Gewichtsteile Benzylalkohol,
4 Gewichtsteile Kaliumhydroxid,
36 Gewichtsteile Wasser,
b) 5,6 Gewichtsteile Kaliumhydroxid,
994,4 Gewichtsteile Wasser,
c) 5,6 Gewichtsteile Kaliumhydroxid,
20 Gewichtsteile Natriumoctylsulfat,
974,4 Gewichtsteile Wasser,
d) 7,1 Gewichtsteile Dinatriumphosphat,
2,2 Gewichtsteile Natriumhydroxid,
1529 Gewichtsteile Wasser,
e) 2,75 Gewichtsteile Natriumhydroxid,
4 Gewichtsteile Natriumsilikat-Nonahydrat,
3,75 Gewichtsteile n-Butylglykol und
389,5 Gewichtsteile Wasser.
Dabei wurden die in der beigefügten Tabelle aufgeführten
Entschichtungsgeschwindigkeiten erreicht. Durch den
Dispergiermittelzusatz nach Lösung c) wurde eine deutlich
stabilere Dispersion des Farbpigments der
Entschichterlösung erhalten, Schichtbestandteile setzten
sich im Entschichtervorratsgefäß nicht ab. Ein Standzeitversuch
ohne pH-Nachregelung ergab für das Beispiel
c) den günstigsten Verbrauchswert von 125 ml/m2, wobei
die Temperatur von anfänglich 33°C auf 39°C am Ende
der Versuchsreihe in kleinen Temperaturschritten von 1°C
erhöht und die Entschichtungsgeschwindigkeit
konstant gehalten wurde.
Es wurde vorgegangen wie in Beispiel 1, mit dem Unterschied,
daß anstelle der Pigmentplatte eine Platte
eingesetzt wurde, die auf einem entsprechend vorbehandelten
Aluminiumträger eine 6 g/m2 dicke Schicht, bestehend
aus 50 Gewichtsteilen eines Copolymerisates
aus Maleinsäurehalbester und Styrol (Scripset ® 540,
Monsanto), 50 Gewichtsteilen des Photoleiters
Bis(N,N-diethylamino-phenyl)-oxdiazol-1,3,4 und 0,5 Gewichtsteilen
Rhodamin B, trug.
Eine Entschichtung mit Entschichtervarianten b) und c)
erweist sich bei, verglichen mit Beispiel 1, deutlich
erhöhten Temperaturen zwar als möglich, es kommt jedoch
zur Redeponierung von Schichtbestandteilen auf den
Transportwalzen des Entschichtungsgeräts.
Es wurde vorgegangen wie in Beispiel 1, mit dem Unterschied,
daß anstelle eines Trockenentwicklers ein
Flüssigentwickler auf Dispersimerbasis gemäß DE-AS
21 14 773 eingesetzt wurde.
Bei gegenüber Beispiel 1 unveränderten Entschichtungsbedingungen
wurden bei Verwendung der lösungsmittelhaltigen
Entschichterlösung a) deutliche Verluste bei
den Spitzpunkten von Rasterfeldern beobachtet. Eine Erhöhung
der Entschichtungsgeschwindigkeit ergab hier
zwar eine Verbesserung, führte aber zu nicht vollständiger
Entschichtung in Nichtbildstellen und Tiefen. Die
Entschichtervarianten b) und c) hingegen ergaben grundfreie
Bildwiedergaben bei hervorragender Wiedergabe sowohl
der Tiefen als auch der Spitzpunkte.
Es wurde vorgeschlagen wie in Beispiel 1, mit dem Unterschied,
daß eine Entschichterlösung aus
180 Gewichtsteilen Propanol-2,
20 Gewichtsteilen Benzylalkohol,
2,5 Gewichtsteilen Monoethanolamin uns
3 Gewichtsteilen Na-octylsulfat
verwendet wurde. Diese Entschichterlösung entspricht in ihrer Zusammensetzung der in der DE-OS 25 04 130, Beispiel 1, aufgeführten Entwicklerlösung für chemisch differenzierende Diazoschichten und führt dort zu guten Resultaten. Bei ihrem Einsatz als Entschichterlösung für hochpigmentierte elektrophotographische Schichten wurde unter diesen Bedinungen das Tonerbild, hergestellt sowohl durch Trocken- als auch durch Flüssigentwickler, massiv angegriffen. Feine Bildelemente gingen während des Entschichtungsprozesses verloren.
180 Gewichtsteilen Propanol-2,
20 Gewichtsteilen Benzylalkohol,
2,5 Gewichtsteilen Monoethanolamin uns
3 Gewichtsteilen Na-octylsulfat
verwendet wurde. Diese Entschichterlösung entspricht in ihrer Zusammensetzung der in der DE-OS 25 04 130, Beispiel 1, aufgeführten Entwicklerlösung für chemisch differenzierende Diazoschichten und führt dort zu guten Resultaten. Bei ihrem Einsatz als Entschichterlösung für hochpigmentierte elektrophotographische Schichten wurde unter diesen Bedinungen das Tonerbild, hergestellt sowohl durch Trocken- als auch durch Flüssigentwickler, massiv angegriffen. Feine Bildelemente gingen während des Entschichtungsprozesses verloren.
Claims (10)
1. Verfahren zum Herstellen von Druckformen oder
metallisierten Bildern auf elektrophotographischem Wege
durch elektrostatisches Aufladen, bildmäßiges Belichten
und Betonern einer auf einem elektrisch leitenden
Trägermaterial aufgebrachten Photoleiterschicht, Fixieren
der mit Toner versehenen Bildstellen, Entfernen der
Photoleiterschicht an den Nichtbildstellen durch
Entschichten und gegebenenfalls Ätzen der freigelegten
Trägeroberfläche, gekennzeichnet durch die Kombination
der Verwendung eines Aufzeichnungsmaterials, dessen
photoleitfähige Schicht mindestens ein organisches
n-leitendes Pigment in einer Konzentration zwischen 10
und 50 Gewichtsprozent, und einen organischen
p-leitenden Photoleiter in einer Konzentration von Null bis
20 Gewichtsprozent, bezogen auf das Schichtgewicht,
zusammen mit einem in wäßrig-alkalischer Lösung löslichen
oder dispergierbaren Bindemittel enthält, und der Durchführung
der Entschichtung mit einer wäßrig-alkalischen
Entschichterlösung.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß man eine Entschichterlösung verwendet, die
Alkalimetallhydroxide und/oder -phosphate enthält.
3. Verfahren nach Ansprüchen 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß man eine Entschichterlösung verwendet,
die Alkalihydroxide und/oder -phosphate in einer
Konzentration von 0,01 bis 10 Gewichtsprozent enthält.
4. Verfahren nach Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß man eine Entschichterlösung verwendet,
die zusätzlich ein Dispergiermittel enthält.
5. Verfahren nach Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
daß man eine gepufferte Entschichterlösung
verwendet.
6. Verfahren nach Ansprüchen 1 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß man die Entschichtung bei erhöhter
Temperatur durchführt.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet,
daß man die Entschichtung bei einer Temperatur im
Bereich von 30 bis 60°C durchführt.
8. Verfahren nach Anspruch 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet,
daß man eine Entschichterlösung verwendet,
die zusätzlich Silikate enthält.
9. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß man in der photoleitfähigen Schicht
Copolymerisate aus Methacrylsäureestern und Methacrylsäure,
gegebenenfalls mit weiteren Monomeren, wie Styrol, als
Bindemittel verwendet.
10. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß man das Betonern mit einem Flüssigentwickler
durchführt.
Priority Applications (5)
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---|---|---|---|
DE19853532346 DE3532346A1 (de) | 1985-09-11 | 1985-09-11 | Verfahren zum herstellen von druckformen |
EP86112110A EP0214596A3 (de) | 1985-09-11 | 1986-09-02 | Verfahren zum Herstellen von Druckformen |
US06/905,236 US4684594A (en) | 1985-09-11 | 1986-09-09 | Electrophotographic process for preparing printing forms using alkaline decoater solution |
CA000517864A CA1262073A (en) | 1985-09-11 | 1986-09-10 | Process for preparing printing forms |
JP61212872A JPS6261077A (ja) | 1985-09-11 | 1986-09-11 | 印刷版又は金属化画像の製造法 |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19853532346 DE3532346A1 (de) | 1985-09-11 | 1985-09-11 | Verfahren zum herstellen von druckformen |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3532346A1 true DE3532346A1 (de) | 1987-03-12 |
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ID=6280628
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19853532346 Withdrawn DE3532346A1 (de) | 1985-09-11 | 1985-09-11 | Verfahren zum herstellen von druckformen |
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