DE3541598C2 - - Google Patents
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- DE3541598C2 DE3541598C2 DE3541598A DE3541598A DE3541598C2 DE 3541598 C2 DE3541598 C2 DE 3541598C2 DE 3541598 A DE3541598 A DE 3541598A DE 3541598 A DE3541598 A DE 3541598A DE 3541598 C2 DE3541598 C2 DE 3541598C2
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- A61N—ELECTROTHERAPY; MAGNETOTHERAPY; RADIATION THERAPY; ULTRASOUND THERAPY
- A61N1/00—Electrotherapy; Circuits therefor
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- A61N1/32—Applying electric currents by contact electrodes alternating or intermittent currents
- A61N1/36—Applying electric currents by contact electrodes alternating or intermittent currents for stimulation
- A61N1/362—Heart stimulators
- A61N1/365—Heart stimulators controlled by a physiological parameter, e.g. heart potential
- A61N1/36514—Heart stimulators controlled by a physiological parameter, e.g. heart potential controlled by a physiological quantity other than heart potential, e.g. blood pressure
- A61N1/3655—Heart stimulators controlled by a physiological parameter, e.g. heart potential controlled by a physiological quantity other than heart potential, e.g. blood pressure controlled by body or blood temperature
Description
Die Erfindung bezieht sich auf einen belastungsabhängig
frequenzvariablen Herzschrittmacher gemäß dem Oberbegriff
des Patentanspruches 1.
Der in dem Hauptpatent 34 19 439 beschriebene Herzschritt
macher wird in Abhängigkeit der zentralvenösen Bluttempe
ratur bzw. deren Änderung mit Hilfe von zwei Arten von
Kennlinien gesteuert, nämlich einer Basiskennlinie, mit
der einer absoluten zentralvenösen Bluttemperatur eine
feste Herzfrequenz ohne körperliche Belastung des Herz
schrittmacherträgers zugeordnet ist, und einem überlager
ten Kennlinienfeld, dessen Kennlinien ausgehend von einem
Arbeitspunkt auf der Basiskennlinie einen Verlauf hin
sichtlich Herzfrequenzanstieg zu Bluttemperatursteigerung
aufweisen, der signifikant höher als bei der Basiskennli
nie ist.
Nach welcher der Kennlinien der Herzschrittmacher gesteu
ert wird, ist einmal durch den Absolutwert der zentralve
nösen Bluttemperatur und zum anderen durch deren zeitliche
Änderung bestimmt. Die Änderung der Stimulationsfolgefre
quenz, d. h. der Herzfrequenz, ist jedoch immer gleichsin
nig mit der Änderung der zentralvenösen Bluttemperatur.
Ein Anstieg der Bluttemperatur bedingt einen Anstieg der
Herzfrequenz, ein Absinken der Bluttemperatur dementspre
chend ein Absenken der Herzfrequenz. Von der Basiskennli
nie wird der Herzschrittmacher erst dann auf eine
Belastungskennlinie umgeschaltet, wenn die zeitliche
Änderung der steigenden zentralvenösen Bluttemperatur
einen gewissen Minimalwert überschreitet, dementsprechend
auf eine körperliche Belastung des Herzschrittmacherträ
gers geschlossen werden kann, die durch eine erhöhte
Herzfrequenz und dementsprechend höheren Blutfluß kompen
siert werden soll.
Eine Steuerung der Herzfrequenz gleichsinnig mit der
zentralvenösen Bluttemperatur ist auch in der US-PS 44 36 092
beschrieben; hierbei erfolgt die Steuerung des
Herzschrittmachers allerdings nur anhand einer Kennlinie.
Eine Steuerung des Herzschrittmachers anhand der zentral
venösen Bluttemperatur und auch deren zeitlicher Änderung
ist ferner in der US-PS 45 43 954 beschrieben. Die
Herzfrequenz wird bei diesem Herzschrittmacher nur auf
drei diskreten Niveaus gesteuert, nämlich einer Ruhefre
quenz und zwei Belastungsfrequenzen.
Der Anstieg der zentralvenösen Bluttemperatur erfolgt in
der Regel zeitverzögert gegenüber der Belastung. Hinzu
kommt, daß zu Beginn einer Belastung die zentralvenöse
Bluttemperatur oftmals absinkt durch die Zufuhr von kaltem
Blut aus der Peripherie des menschlichen Körpers, z. B.
den Extremitäten. Innerhalb des
menschlichen Körpers ist
ein Temperaturgradient der Bluttemperatur gegeben, wobei
die Bluttemperatur vom zentralen Herzen in Richtung auf
die Peripherie absinkt. Zu Belastungsbeginn zirkuliert das
Blut nicht nur in der arbeitenden Muskulatur, sondern
führt auch zu einer erhöhten Durchblutung der Extremitä
ten, die aufgrund ihrer niedrigeren Temperatur das
durchfließende Blut abkühlen. Bei schlechter Herzleistung
ist die Durchblutung peripherer Organe, wie der Extremitä
ten und der Haut, vermindert zugunsten einer Sicherstel
lung einer ausreichend guten Durchblutung lebenswichtiger
Organe, wie Leber, Niere oder Gehirn. Bei Patienten mit
schlechter Herzleistung wird daher die Temperatur in den
Extremitäten noch niedriger als normalerweise liegen. Der
initiale Temperaturabfall zu Belastungsbeginn erfolgt so
lange, bis die in der arbeitenden Muskulatur produzierte
Wärmemenge den Kälteeinfluß überwiegt und es dadurch zu
einem Anstieg der zentralvenösen Bluttemperatur kommt. Das
Ausmaß und die Dauer des initialen Temperaturabfalls ist
von dem Funktionszustand des Herz/Kreislaufsystems, der
Hauttemperatur und der Höhe der initialen Belastung
abhängig. In der Regel hat bei Menschen mit ausreichendem
Ruhekreislauf, die bekleidet und nicht unterkühlt sind,
dieser initiale Abfall der zentralvenösen Bluttemperatur
eine Dauer von ca. 20 bis 30 Sekunden. Dauer und Ausmaß
dieses Temperaturabfalls können bei Menschen mit nicht
ausreichendem Ruhekreislauf noch größer sein.
Dieser initiale Abfall der zentralvenösen Bluttemperatur
wurde bereits 1975 beobachtet und beschrieben; vgl. den
Artikel von Brundin in Scan. J. clin. lab. Invenst. 35,
1975, Seite 542, rechte Spalte Mitte. Neuere Ergebnisse
von E. Alt et al. sind in der Zeitschrift Herzschrittma
cher, München, 5 (1985) Nr. 2, Seite 66 ff. veröffentlicht
worden.
Ein derart temperaturgesteuerter Herzschrittmacher spricht
daher auf eine Belastung in der Regel zeitverzögert an.
Der initiale Temperaturabfall zu Beginn einer Belastung
führt sogar zu einem wenn auch geringen Abfall der
Herzfrequenz zu Beginn der Belastung nach der Maßgabe der
Basiskennlinie. Bei einem Menschen mit gesundem Ruhekreis
lauf beobachtet man jedoch einen Anstieg der Herzfrequenz
zu Beginn einer körperlichen Belastung, obwohl der
Absolutwert der zentralvenösen Bluttemperatur in dieser
Zeit abfällt.
Das Ziel bei der Konstruktion eines Herzschrittmachers
ist, für einen Herzschrittmacherträger die Stimulations
folgefrequenz in Abhängigkeit der körperlichen Belastung
so zu steuern, daß diese der Herzfrequenz eines Menschen
mit ausreichendem Ruhekreislauf bei der gleichen Bela
stung im wesentlichen entspricht.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Herz
schrittmacher der in Rede stehenden Art so zu verbessern,
daß Belastungen schneller erkannt und auch kurzfristige
Belastungen berücksichtigt werden, so daß der Herzschritt
macher insgesamt auf körperliche Belastungen des Herz
schrittmacherträgers schneller reagiert.
Diese Aufgabe ist gemäß der Erfindung durch die in
dem kennzeichnenden Teil des Patentanspruches 1 angege
benen Merkmale gelöst.
Demgemäß wird der Herzschrittmacher bereits auf eine
höhere Stimulationsfrequenz getriggert, wenn folgende
Kriterien gegeben sind:
- 1. Der Herzschrittmacher befindet sich auf der Ruhekennli nie. Hiermit ist sichergestellt, daß keine körperliche Belastung des Herzschrittmacherträgers vorliegt; ebenso ist es hiermit ausgeschlossen, daß es sich um einen Abfall der zentralvenösen Bluttemperatur nach erfolgter körperlicher Belastung handelt.
- 2. Die Amplitude des Abfalles der zentralvenösen Bluttem peratur muß einen bestimmten Miminalwert überschrei ten. Dieser Minimalwert ist individuell einstellbar und beträgt z. B. 0,12 bis 0,25 Grad. Der absolute Temperaturabfall zu Beginn einer Belastung kann hierbei durchaus größer sein.
- 3. Die Geschwindigkeit des Temperaturabfalles muß eben falls einen bestimmten Schwellwert überschreiten, der wiederum individuell wählbar ist und z. B. zwischen 0,12 und 0,2 Grad pro Minute liegt.
- 4. Die Stimulationsfolgefrequenz, d. h. die Herzfrequenz darf nicht oberhalb eines bestimmten oberen Schwell wertes liegen, z. B. nicht oberhalb 85 Herzschlägen pro Minute. Hiermit wird sichergestellt, daß der Herz schrittmacher nach einer Belastung und Rückführung von einer Belastungskennlinie auf die Basiskennlinie bei einem hohen Temperaturniveau nicht erneut eine initiale Herzfrequenzerhöhung durch eine Frequenzgegensteuerung bei Temperaturabfall erfährt, z. B. durch relativ hohe atembedingte Schwankungen der zentralvenösen Bluttempe ratur nach körperlicher Belastung. Außerdem werden hiermit Mehrfachtriggerungen eines Herzfrequenzanstie ges vermieden.
Sind die obigen Kriterien 1 bis 4 alle erfüllt, dann wird
dies als beginnende Belastung interpretiert. Demzufolge
wird die Stimulationsfolgefrequenz um einen ebenfalls
wählbaren individuell einstellbaren Betrag erhöht, z. B.
um 15 Schläge pro Minute, und auf diesem erhöhten Niveau
für eine bestimmte Zeitdauer, z. B. von ca. 2 Minuten
gehalten und fällt dann verzögert in Richtung auf die der
Temperatur der Basiskennlinie entsprechende Frequenz
zurück. Nach dem initialen Temperaturabfall wird anschlie
ßend die zentralvenöse Bluttemperatur belastungsinduziert
ansteigen, so daß die Logikschaltung des Herzschrittma
chers die Stimulationsfrequenz anhand einer Belastungs
kennlinie in üblicher Weise steuern kann. Die Übernahme
der Steuerung des Herzschrittmachers anhand einer Bela
stungskennlinie kann auf unterschiedliche Weise erfolgen.
Entweder wird die Steuerung anhand der Belastungskennlinie
erst dann übernommen, wenn die Stimulationsfolgefrequenz
anhand der Belastungskennlinie denjenigen Wert erreicht,
der momentan durch die Initialkennlinie vorgegeben ist, d.
h. durch den oben erwähnten Frequenzssprung, gegebenen
falls bereits nach geringfügiger Absenkung der Herzfre
quenz. Andererseits ist es möglich, den Herzschrittmacher
sofort anhand einer Belastungskennlinie zu steuern, sobald
die Logikschaltung einen belastungsinduzierten Tempera
turanstieg wahrgenommen hat. Die Belastungskennlinie
beginnt dann bei einer Frequenz, die der momentanen
Frequenz entsprechend der Initialkennlinie entspricht.
Dies ist gleichbedeutend mit einer Parallelverschiebung
der Belastungskennlinie in Richtung höherer Frequenzen.
Eine solche Steuerung reagiert noch schärfer auf den
Beginn einer körperlichen Belastung.
Mit der Erfindung ist es demnach möglich, den initialen
Bluttemperaturabfall zu Beginn einer körperlichen Bela
stung des Herzschrittmacherträgers zu unterscheiden von
einem Rückgang der Bluttemperatur nach einer Belastung,
einem physiologischen Bluttemperaturabfall im Rahmen der
circadianen Schwankungen mit nächtlichen
Temperaturabsen
kungen bis 0,4 Grad über mehrere Stunden sowie von
kleineren atmungsbedingten Temperaturschwankungen. Letzte
re Temperaturschwankungen entstehen dadurch, daß entsprec
hend des Ein- und Ausatmens der Blutfluß von den
intestinalen Organen mit hoher Stoffwechselrate und hoher
Bluttemperatur, wie Leber, Milz und Nieren, atmungsabhän
gig ist und phasische Variationen der Bluttemperatur
insbesondere nach Belastung zeigt.
Ein Herzschrittmacher gemäß der Erfindung reagiert insge
samt schneller und sensibler auf körperliche Belastungen,
insbesondere auch auf kurzfristige Belastungen, bei denen
die Muskulatur und der Kreislauf des Herzschrittmacherträ
gers durch vorhergehende Belastungen noch nicht in der
Weise in einem thermischen Gleichgewichtszustand sind, bei
dem eine weitere Wärmeerzeugung durch Muskelarbeit zu
einem sofortigen Temperaturanstieg führt.
Weitere Ausgestaltungen der Erfindung gehen aus den
Unteransprüchen hervor. Die Erfindung ist in Ausführungs
beispielen anhand der Zeichnung näher erläutert. In der
Zeichnung stellt dar:
Fig. 1 ein Blockdiagramm eines Herzschrittmachers gemäß
der Erfindung;
Fig. 2 ein Kennliniendiagramm für einen Herzschrittma
cher;
Fig. 3 den Verlauf der zentralvenösen Bluttemperatur und
der Stimulationsfolgefrequenz, d. h. der Herzfre
quenz zu Beginn einer körperlichen Belastung eines
Herzschrittmacherträgers zur Verdeutlichung der
Steuerung des Herzschrittmachers gemäß der Erfin
dung;
Fig. 4 ein Diagramm entsprechend Fig. 3 mit einer
anderen Art der Steuerung zu Beginn einer körper
lichen Belastung.
Ein Herzschrittmacher 1 weist eine Stimulationselektrode 3
sowie einen Temperaturfühler 4 auf, der innerhalb der
Herzsonde in einem Abstand von ca. 4 bis 8 cm hinter der
vorderen Spitze der Elektrode angeordnet ist. Die Elektro
de wird in den Vorhof oder die Herzkammer eines Herzens 5
implantiert. Die Herzsonde ist mit einem implantierten
Schrittmachergehäuse 6 verbunden, in dem eine Batterie 7,
ein Impulsgenerator 8 zur Erzeugung der Stimulationsimpul
se für die Elektrode 3, eine Auswerteschaltung 9, ein
Speicher 10 und eine Logikschaltung 11 enthalten sind.
Der Temperaturfühler mißt, gesteuert von der Logikschal
tung 11, die zentralvenöse Bluttemperatur im Abstand von
Sekunden oder Sekundenbruchteilen. Die Temperaturwerte
werden der Auswerteschaltung 9 zugeführt und in den
Speicher 10 eingeschrieben. Aus diesen gespeicherten
Werten und den jeweiligen Meßwerten des Temperaturfühlers
berechnet die Auswerteschaltung 9 den Anstieg der Blut
temperatur pro Zeiteinheit. Auswerteschaltung und Speicher
sind über bidirektionale Datenleitungen mit der Logik
schaltung 11 verbunden. Die Logikschaltung 11 steuert den
Impulsgenerator 8, der die jeweilige Stimulationsfolgefre
quenz bzw. Herzfrequenz abgibt.
Die Steuerung des Impulsgenerators 8 durch die Logikschal
tung 11 erfolgt anhand des in Fig. 2 dargestellten
Kennliniendiagrammes. Eine im wesentlichen gerade Basis
kennlinie K 2 stellt eine absolute Beziehung zwischen
Bluttemperatur und Herzfrequenz im Bereich von 36°C bis
40°C her, wobei die Herzfrequenzen zwischen ca. 50 und 120
Schlägen pro Minute variieren. Dieser Basiskennlinie ist
eine Kennlinienschar aus ebenfalls linearen Belastungs
kennlinien K 1 überlagert, die jeweils von einem Arbeits
punkt auf der Basiskennlinie K 2 ausgehen und eine
signifikant höhere Steigung, in diesem Falle von 80
Schlägen pro Minute und Grad aufweisen als die Basiskenn
linie. In der Figur sind drei Belastungskennlinien K 1-37,
K 1-38 und K 1-39 eingezeichnet, die jeweils Bluttemperatur
werten von 37°C, 38°C bzw. 39°C zugeordnet sind, d. h. bei
diesen Temperaturwerten von der Basiskennlinie K 2 ausge
hen. Die Kennlinien können, wie gestrichelt dargestellt,
in ihren Extrembereichen gekrümmt verlaufen.
Hinsichtlich der Steuerung des Herzschrittmachers sei auf
das Hauptpatent verwiesen. Die Logikschaltung ermittelt
fortlaufend aus den durch den Temperaturfühler erfaßten
Bluttemperaturen die aktuelle zeitliche Änderung der
zentralvenösen Bluttemperatur. Im Falle, daß die zeitliche
Änderung der Bluttemperatur einen bestimmten Minimalwert
nicht überschreitet, steuert die Logikschaltung die
Stimulationsfolgefrequenz nach Maßgabe der Basiskennlinie
K 2, die dem körperlichen Ruhezustand eines Herzschrittma
cherträgers entspricht. Überschreitet die zeitliche Ände
rung der Bluttemperatur diesen Minimalwert, so steuert die
Logikschaltung die Stimulationsfolgefrequenz nach Maßgabe
der Belastungskennlinien, die den körperlichen Belastungs
zuständen entsprechen.
Dieser Zusammenhang sei nochmals in Fig. 3 dargestellt.
Hier sind in einem Diagramm über der Zeit die Bluttempe
ratur T und die Herzfrequenz HF aufgezeichnet. Es sei
angenommen, daß sich der Herzschrittmacherträger im
Ruhezustand befindet, demnach die Bluttemperatur T annä
hernd konstant und dementsprechend die Herzfrequenz anhand
der Basiskennlinie ebenfalls konstant ist. Zum Zeitpunkt
t 1 wird der Herzschrittmacherträger körperlich belastet,
so daß wie oben erläutert, zunächst die zentralvenöse
Bluttemperatur absinkt. Entsprechend der Steuerung gemäß
dem Hauptpatent bedingt dieses ein geringfügiges Absenken
der Herzfrequenz nach Maßgabe der Basiskennlinie. Dies ist
durch den gestrichelt gezeichneten Ast a in dem Verlauf
der Herzfrequenz HF dargestellt. Nach einer gewissen Zeit
wird durch die in der Muskulatur erzeugte Wärme die
Bluttemperatur T ansteigen. Im Zeitpunkt t 3 erkennt die
Logikschaltung aufgrund der Temperatursteigerung, daß auf
eine Belastungskennlinie umgeschaltet werden muß. Dies ist
durch den ebenfalls gestrichelt gezeichneten Ast b des
Herzfrequenzverlaufes dargestellt. Dieser Ast b setzt sich
in den Ast c des Herzfrequenzverlaufes fort. Längs der
Teile b und c des Herzfrequenzverlaufs erfolgt die
Steuerung des Herzschrittmachers gemäß einer Belastungs
kennlinie.
Zusätzlich wird jedoch der initiale Temperaturabfall
ausgewertet. Es sei angenommen, daß bereits zum Zeitpunkt
t 2 die obigen Kriterien erfüllt sind, d. h. die Tiefe des
Temperaturabfalles erreicht eine Schwelle Δ T innerhalb
einer bestimmten Zeit, d. h. mit einer bestimmten
Temperaturänderung. Da vor Beginn der Belastung der
Herzschrittmacher nach Maßgabe der Basiskennlinie gesteu
ert worden ist und auch die Herzfrequenz unter einem
bestimmten Niveau, z. B. 85 Schlägen pro Minute gelegen
war, erkennt die Logikschaltung 11 auf eine initiale
Belastung. Zu diesem Zeitpunkt t 2 wird die Herzfrequenz um
einen bestimmten Betrag von z. B. 15 Schlägen pro Minute
angehoben und auf diesem Niveau gehalten. Dies ist durch
den horizontalen Ast d im Verlauf der Herzfrequenz HF
dargestellt. Nach einer bestimmten Zeitdauer wird diese
erhöhte Herzfrequenz zeitlich verzögert wieder in
Richtung auf den Ausgangswert zurückgesteuert, was durch
den teilweise gestrichelt
dargestellten Ast e im Verlauf
der Herzfrequenz HF angedeutet ist. Der Wechsel vom Ast d
auf den Ast e erfolgt im Zeitpunkt t 4, der in diesem Falle
nach dem Zeitpunkt t 3 liegt. Die Äste d und e bilden in
ihrer Gesamtheit eine Initialkennlinie K-i, gemäß der der
Herzschrittmacher zu Beginn einer mit einem Temperaturab
fall begleiteten körperlichen Belastung gesteuert wird.
Sobald diese Initialkennlinie K-i den Ast b schneidet, in
diesem Falle im Zeitpunkt t 5, wird der Herzschrittmacher
wie oben erläutert, nach Maßgabe einer Belastungskennlinie
K 1 gesteuert, so daß der Verlauf der Herzfrequenz HF jetzt
dem Ast c folgt. Man sieht, daß in diesem Bereich
Temperatur und Herzfrequenz annähernd synchron verlaufen.
In Fig. 4 ist nochmals der gleiche Verlauf der zentralve
nösen Bluttemperatur T über der Zeit t wie in Fig. 3
aufgezeichnet. Wiederum wird zum Zeitpunkt t 2 auf eine
initiale körperliche Belastung geschlossen, so daß der
Herzschrittmacher nach der Initialkennlinie K-i gesteuert
wird, wie oben beschrieben. Im Zeitpunkt t 3 erkennt die
Logikschaltung, daß auf eine Belastungskennlinie umge
schaltet werden muß, was wie in Fig. 3 gestrichelt durch
den Verlauf b der Herzfrequenz HF dargestellt ist. Bereits
zu diesem Zeitpunkt t 3 wird die Steuerung des Herz
schrittmachers nach Maßgabe einer Belastungskennlinie
übernommen. Wie in der Figur angedeutet, entspricht dieses
einer Parellelverschiebung des Astes b in Richtung zu
höheren Frequenzen, und zwar so weit, bis die Kennlinie K-i
geschnitten wird. Die Steuerung erfolgt jetzt so, daß die
Herzfrequenz den Verlauf c′ einnimmt. Auch hiermit ist
Synchronität zwischen Temperatur und Herzfrequenz gewahrt.
Die Herzfrequenz wird jedoch stärker angehoben.
Die Form der Initialkennlinie ist beispielhaft. Auch
andere physiologisch verträgliche Frequenzsteigerungen
sind selbstverständlich möglich.
Claims (4)
1. Herzschrittmacher mit einer Steuervorrichtung zum
automatischen Anpassen der Stimulationsfolgefrequenz
(Herzfrequenz) an die körperliche Belastung eines
Herzschrittmacherträgers mit einem Temperaturfühler zum
Erfassen der Temperatur des venösen Blutes im Herzen,
der an einer transvenösen Zuleitung für eine Stimula
tionselektrode in der Nähe der Stimulationselektrode
angeordnet ist, dergestalt, daß er mit der Stimula
tionselektrode in den Vorhof oder Ventrikel des Herzens
einführbar ist, und mit einer an den Temperaturfühler
angeschlossenen Logikschaltung, die die Stimulations
folgefrequenz nach Maßgabe einer gespeicherten Kennli
nie in Abhängigkeit von der durch den Temperaturfühler
erfaßten Bluttemperatur steuert, wobei die Logikschal
tung fortlaufend aus den durch den Temperaturfühler
erfaßten Bluttemperaturen die aktuelle zeitliche Ände
rung der Bluttemperatur ermittelt und die Stimula
tionsfolgefrequenz im Falle, daß die zeitliche Änderung
der Bluttemperatur einen bestimmten Minimalwert nicht
überschreitet, nach Maßgabe einer Basiskennlinie, die
dem körperlichen Ruhezustand entspricht, im Falle, daß
die zeitliche Änderung der Bluttemperatur diesen
Minimalwert überschreitet, hingegen nach Maßgabe von
Belastungskennlinien, die körperlichen Belastungszu
ständen entsprechen, steuert, wobei jede Belastungs
kennlinie jeweils bei einem anderen Arbeitspunkt auf
der Basiskennlinie beginnt und ansonsten bei ein- und
derselben Bluttemperatur jeweils eine höhere Stimula
tionsfolgefrequenz aufweist als die Basiskennlinie und
alle Belastungskennlinien durchgehend eine größere
Steigung aufweisen als die Basiskennlinie, gemäß Patent
34 19 439, dadurch gekennzeichnet, daß die Logikschal
tung (11) im Falle, daß der Herzschrittmacher (1)
bislang nach Maßgabe einer Basiskennlinie (K 2) gesteu
ert wurde und die jeweilige Stimulationsfolgefrequenz
(HF) nicht über einem bestimmten oberen Wert liegt, die
jeweilige Stimulationsfolgefrequenz bei Absinken der
zentralvenösen Bluttemperatur nach Maßgabe einer
Initialkennlinie (K-i) für eine bestimmte Zeitdauer
erhöht, wenn die Amplitude des Abfalles der zentralve
nösen Bluttemperatur (T) einen bestimmten Schwellwert
(Δ T) innerhalb einer bestimmten Zeitspanne überschrei
tet, und daß die Logikschaltung (11) die Steuerung der
Stimulationsfrequenz (HF) anhand der Initialkennlinie
(K-i) auf eine Steuerung nach Maßgabe einer Belastungs
kennlinie (K 1) umschaltet, nachdem die zeitliche
Änderung eines Anstieges der zentralvenösen Bluttempe
ratur den Minimalwert überschreitet.
2. Herzschrittmacher nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net, daß die Initialkennlinie (K-i) einen Verlauf der
Stimulationsfrequenz (HF) über der Zeit angibt, mit
einem initialen Frequenzsprung, der über eine bestimm
te Zeitdauer (Ast d) gehalten wird, und einer anschlie
ßenden verzögerten Rückführung (Ast e) der Frequenz in
Richtung auf die der Temperatur auf der Basiskennlinie
(K 2) zugeordneten Stimulationsfrequenz.
3. Herzschrittmacher nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß die Umschaltung auf eine Steuerung
der Stimulationsfrequenz nach Maßgabe einer Belastungs
kennlinie dann erfolgt, wenn die dieser Belastungskenn
linie zugeordnete Frequenz gleich der durch die
Initialkennlinie (K-i) vorgegebenen Frequenz ist.
4. Herzschrittmacher nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß die Umschaltung auf eine Steuerung
der Stimulationsfrequenz nach Maßgabe einer Belastungs
kennlinie dann erfolgt, sobald der für die Belastungs
kennlinie vorgegebene Minimalwert der zeitlichen Ände
rung der Bluttemperatur erreicht wird, und daß die
Logikschaltung die Stimulationsfrequenz nach dieser
Belastungskennlinie beginnend mit einer Frequenz steu
ert, die derjenigen der Initialkennlinie zu diesem
Zeitpunkt entspricht.
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