DE3609872C2 - - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine tragbare, in der Hand zu haltende Augenspülvorrichtung zur Abgabe einer Augen­ waschflüssigkeit.

Durch die US-PS 38 71 554 ist eine Augenspülvorrichtung mit einem in einem festen Rahmen angeordneten, zusammen­ drückbaren Behälter für eine Augenwaschflüssigkeit bekanntgeworden. Zwischen dem Rahmen und dem Behälter ist eine vorgespannte Feder angeordnet. Wenn diese Augenspülvorrichtung benutzt werden soll, wird die Feder durch eine stabförmige Auslösevorrichtung freigegeben.

Zur Benutzung dieser bekannten Vorrichtung muß der Benutzer ein Handrad im Rahmen mit einer Hand halten, während er mit der anderen Hand die Feder durch Ausüben eines Druckes auf den Auslösestab freigibt. Es ist für einen Benutzer sehr schwierig, die Feder auszulösen, ohne beide Hände zu benutzen.

Augenspülvorrichtungen werden oft an Arbeitsplätzen benötigt, an denen mit Flüssigkeiten gearbeitet wird, die bei Kontakt mit den Augen einer Bedienungsperson Schäden verursachen können, sofern die gefährliche Flüssigkeit nicht schnell neutralisiert oder entfernt wird. Es ist dann wichtig, daß die Augenspülvorrichtung, die man zum Schutz der Augenverletzung bei einem Unfall einsetzen möchte, leicht zugänglich, leicht zu erfassen und leicht zu bedienen ist und daß ihr Inhalt durch einen einfachen Handgriff freigegeben werden kann.

Es ist ferner wichtig, daß diese Augenspülvorrichtung mit nur einer Hand gehalten und in Gang gesetzt werden kann, so daß das Unfallopfer mit der anderen Hand das Augenlid offenhalten und damit die neutralisierende Flüssigkeit in das Auge einbringen kann.

Schließlich ist es erforderlich, daß die Flüssigkeit in der Augenspülvorrichtung hygienisch aufbewahrt wird und dann über längere Zeit unter konstantem Druck versprüht werden kann. Die Augenspülvorrichtung soll ferner so ausgebildet sein, daß sie ohne Umbauten für verschiede­ ne Arten von Flüssigkeiten geeignet ist und daß verbrauchte Teile leicht zu ersetzen sind.

Diese Vorrichtung soll außerdem leicht zu handhaben sein und mit einer Hand gehalten werden können. Die Vor­ richtung soll eine Auslösevorrichtung aufweisen, die schnell und ohne Schwierigkeiten durch die haltende Hand allein bedient werden kann.

Schließlich soll die Augenspülvorrichtung so ausgebildet sein, daß die Flüssigkeit in feinverteilter Form in voller Stärke über einen längeren Zeitraum abgegeben wird.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Augen­ spülvorrichtung zu schaffen, die die vorgenannten Anforderungen erfüllt.

Diese Aufgabe wird durch eine Vorrichtung nach dem Patentanspruch gelöst.

Die Erfindung wird nachstehend in einem Ausführungs­ beispiel anhand der Zeichnung näher erläutert.

Die dargestellte Augenspülvorrichtung umfaßt einen Behälter 1 für die zu verwendende Augenwaschflüssigkeit, die im jeweiligen Fall zum Schutz gegen eine Augenver­ letzung verwendet werden soll. Der Behälter 1 besitzt einen zylindrischen Querschnitt und ist so groß, daß er leicht mit einer Hand erfaßt und gehalten werden kann. An seinem Ende ist der Behälter verschlossen und besitzt dort lediglich einen Ausgangskanal, der in eine Düse 2 mündet. In der Düse ist ein Überdruckventil 2 a ent­ halten, das ein Austropfen der Flüssigkeit vor Gebrauch verhindert.

An seinem anderen Ende ist der Behälter 1 mit einem verengten Hals 3 mit Außengewinde versehen, auf den eine hülsenartige Kappe 4 aufgeschraubt ist. Innerhalb der Kappe ist ein Halter 5 zur Aufnahme einer Druckpatrone 6 zentral angeordnet und ragt in den Behälter 1 hinein. Der Patronenhalter 5 ist etwa rohrförmig ausgebildet und besitzt einen Taststift 7, der durch die Kappe 4 hindurchragt und an seinem oberen äußeren Ende einen Knopf 8 trägt. An seinem unteren inneren Ende besitzt der Taststift 7 eine Spitze, die sich abwärts in Richtung auf die Druckpatrone 6 erstreckt.

Die Kappe 4 besitzt oberseitig einen zentral angeordneten Kragen 9, durch den der Taststift 7 oberhalb der Kappe hindurchtritt. Der Rand der Kappe 4 steht in Form einer zylindrischen Hülse 10 vor, die den Knopf 8 aufnimmt und, axial verschiebbar, führt.

Beim Auslösen der Patrone kommt das in ihr enthaltene Gas nicht in direkten Kontakt mit der Flüssigkeit im Behälter 1. Das wird durch einen im Behälter angeordneten länglichen zylindrischen Sack 11 aus Gummi verhindert, der den Halter 5 umgibt. Der Sack 11 ist an seinem unteren Ende geschlossen und besitzt an seinem oberen Ende einen nach außen vorstehenden Flansch 12, der glatt auf der Stirnfläche des Halses 3 aufliegt und dadurch nach dem Aufschrauben der Kappe 4 auf den Hals 3 dicht abschließt. Der Sack 11 ragt in den Behälter 1 hinein. Dadurch wird verhindert, daß die Flüssigkeit im Behälter 1 zwischen Kappe 4 und Hals 3 austritt.

Der Taststift 7 ist, wie gesagt, innerhalb des Kragens 9 axial verschiebbar geführt und steht auf der Oberseite der Kappe 4 über deren hülsenförmigen Rand 10 vor. Um zu verhindern, daß aus dem Kragen 9 Druckgas austritt, ist dort eine elastische, kragenförmige Dichtung 13 vor­ gesehen, die den Kragen 9 und den oberen Teil des Taststiftes 7 umgibt.

Die Augenspülvorrichtung wird verwendet, wenn der Benutzer eine gefährliche Flüssigkeit in die Augen bekommen hat. Das Unfallopfer ist dadurch möglicherweise teilweise gelähmt und greift mehr oder weniger blind nach der Augenspülvorrichtung, die deshalb an einem bestimmten Platz angeordnet sein sollte. Der Benutzer ergreift die Augenspülvorrichtung mit einer Hand und schlägt bzw. drückt das mit dem Knopf 8 versehene obere Ende des Gehäuses gegen sein Knie oder gegen eine harte Fläche, so daß der Taststift innerhalb des Knopfes 8 mit seiner unteren Spitze die Druckpatrone 6 beaufschlagt und dadurch das Druckgas in den Sack 11 eintreten läßt. Der Sack dehnt sich daraufhin in die strichpunktiert dargestellte Lage 11 a aus. Dadurch wird die Flüssigkeit im Behälter 1 unter Druck gesetzt und durch die Düse 2 ausgetrieben, sobald der Flüssigkeitsdruck den Grenz­ druck des Überdruckventils 2 a überschreitet.

Zur gleichen Zeit, wenn die Druckpatrone 6 geöffnet wird, wird auf den Taststift 7 ein Druck von unten ausgeübt, der, entgegen der Federkraft der elastischen Dichtung 13, den Taststift anhebt und dadurch den Knopf 8 in eine Lage oberhalb seiner ursprünglichen Lage hebt. Dadurch wird angezeigt, daß die Augenspülvorrichtung ausgelöst wurde.

Claims (1)

1. Tragbare, in der Hand zu haltende Augenspülvorrichtung zur Abgabe einer Augenwaschflüssigkeit, gekenn­ zeichnet durch folgende Bestandteile:

   • a) einen Behälter (1) für die Augenwaschflüssigkeit;
   • b) einen im Behälter (1) angeordneten Sack (11) aus dehnbarem Werkstoff, vorzugsweise Gummi;
   • c) eine Gasdruckpatrone (6) innerhalb des Sackes (11) zur Aufbewahrung eines Druckmittels;
   • d) ein Überdruckventil (2 a), das auf einen vorbestimmten Druck der Waschflüssigkeit anspricht und bei Überschreiten desselben diese aus dem Behälter in die Umgebung austreten läßt;
   • e) eine Düse (2) zur Zerstäubung und Führung der in die Umgebung austretenden Flüssigkeit;
   • f) eine Auslösevorrichtung für die Druckpatrone (6) um das Druckmittel aus dieser austreten und den Sack (11) aufblasen und expandieren zu lassen, mit einem Taststift (7), der zwischen einer ersten Stellung abseits von der Patrone (6) und einer zweiten Stel­ lung, in der er in die Patrone eindringt und das Druckmittel freigibt, verschiebbar ist, und einem von Hand bedienbaren Knopf (8) auf dem Taststift (7) zu dessen Verschiebung aus seiner ersten in seine zweite Stellung.