DE3721981A1 - Verfahren und vorrichtung zur beseitigung von verunreinigungen im boden - Google Patents
Verfahren und vorrichtung zur beseitigung von verunreinigungen im bodenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Beseitigung von
Verunreinigungen im Boden, insbesondere zur Grundwasser
sanierung, gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1, und
eine insbesondere zur Durchführung dieses Verfahrens
dienende Vorrichtung gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs
11.
Aufgrund des steigenden Umweltbewußtseins versucht man,
bekanntgewordene Untergrundkontaminationen, insbesondere
mit Kohlenwasserstoffen, zu beseitigen. Diese werden
häufig beobachtet auf alten bzw. ehemaligen Geländen
chemischer bzw. petrochemischer Fabriken, bei denen in
der Vergangenheit kein oder nur wenig Wert auf die voll
ständige Verhinderung des Einsickerns von Schadstoffen in
den Boden gelegt wurde. Dabei kam es zu Grundwasserkonta
minationen. Hier eine Grundwassersanierung durchzuführen,
ist außerordentlich schwierig. Insbesondere sind solche
Sanierungsmaßnahmen nur langfristig mit einem erheblichen
Aufwand durchzuführen. Als Faustregel kann angenommen wer
den, daß eine Grundwassersanierung etwa die gleiche Zeit
in Anspruch nimmt, in der eine Verunreinigung des im Boden
enthaltenen Grundwassers stattgefunden hat.
Zu diesem Zweck sind mehrere Sanierungsverfahren bereits
bekannt. Ein Verfahren besteht darin, in verunreinigten
Bereichen den Boden auszutauschen. Das führt jedoch ledig
lich zu einer Verlagerung des Problems auf Sonderdeponien.
Auch die Kosten des Bodenaustausches sind außergewöhnlich
hoch. Weiterhin ist eine Bodenwäsche bzw. eine thermische
Bodenbehandlung bekannt. Dieses Verfahren ist sehr aufwen
dig und kostenintensiv. Schließlich ist eine Sanierung
durch Bodenluftabsaugung mit alternativer oder gleichzei
tiger Grundwasserdesorption bekannt. Hier werden zur Rei
nigung der verunreinigten Bodenluft bzw. die beim Strippen
des verunreinigten Grundwassers entstehende Abluft in Ak
tivkohlefiltern gereinigt. Hierbei tritt lediglich eine
Problemverlagerung auf die Aktivkohle ein. Diese muß näm
lich wiederum auf Sonderdeponien gelagert werden. Im übri
gen ist dieses Verfahren sehr zeitaufwendig. Es erfordert
darüber hinaus einen hohen apparativen und energetischen
Aufwand.
Hiervon ausgehend, liegt der Erfindung die Aufgabe zu
grunde, ein Verfahren und eine Vorrichtung der eingangs
genannten Art zu schaffen, welches mit geringem Aufwand
durchführbar ist, ohne daß eine Schadstoffverlagerung
erfolgt.
Die vorrichtungsgemäße Aufgabe wird durch die kennzeich
nenden Merkmale des Anspruchs 1 gelöst. Durch die Kombina
tion aus der biologischen Reinigung des Wassers und dem
Durchspülen des Bodens arbeitet das erfindungsgemäße Ver
fahren besonders wirtschaftlich, da das Spülen einen opti
malen Schadstoffaustrag mit dem abgezogenen Wasser gewähr
leistet und biologische Wasseraufbereitungsverfahren trotz
eines geringen Energiebedarfs außerordentlich effektiv
sind. Vor allem werden bei der biologischen Reinigung die
dem Wasser entzogenen Stoffe, und zwar die besonders
schwer abbaubaren halogenierten Kohlenwasserstoffe, prak
tisch restlos abgebaut. Es fallen dadurch hierbei keiner
lei Sekundärstoffe an, die einer Entsorgung bedürfen, also
auf Sondermülldeponien endgelagert werden müssen. Eine
Schadstoffverlagerung, wie es bei den bereits bekannten
Verfahren dieser Art vielfach notwendig ist, findet somit
beim erfindungsgemäßen Verfahren nicht statt.
Zweckmäßigerweise erfolgt die biologische Reinigung in
aufeinanderfolgenden anaeroben und aeroben Biostufen, die
apparativ zusammengefaßt sind. Diese Anlagen lassen sich
dem jeweiligen Sanierungsfall anpassen, sind kompakt und
mit geringem Energieaufwand zu betreiben. Das letztge
nannte Kriterium ist besonders wichtig, da erfahrungsgemäß
derartige Sanierungsmaßnahmen einen Zeitraum von mehreren
Jahren in Anspruch nehmen.
Nach einem weiteren Vorschlag der Erfindung werden unmit
telbar vor bzw. während der Zurückleitung des soweit ge
reinigten Wassers in den Boden die darin enthaltenen
schwer löslichen Restverunreinigungen, insbesondere gelö
ste organische Kohlenstoffe, eliminiert. Hierzu dient nach
einem weiteren Vorschlag der Erfindung ein ebenfalls bio
logisch arbeitendes Langsamfilter, das mit einer Langzeit
biologie besiedelt ist. In diesem Langzeitfilter werden
die Restverunreinigungen ohne irgendwelche Energierzufuhr
von außen praktisch beim Zurückleiten des Wassers in den
Boden gereinigt.
Schließlich wird verfahrensmäßig vorgeschlagen, das Durch
spülen des Bodens dadurch herbeizuführen, daß beim Abzie
hen des zu reinigenden Wassers der (Grund-)Wasserspiegel
abgesenkt und beim Zurückführen des gereinigten Wassers
dieser wieder erhöht wird. Das dabei entstehende hydrauli
sche Druckgefälle löst eine Spülströmung aus. Besonders
vorteilhaft ist es, wenn gleichzeitig die Entnahmestelle
und die Zurückführstelle derart auseinandergelegt werden,
daß das wieder im Boden eingeleitete Wasser auf dem Weg
zur erneuten Entnahme in Richtung des (Grund-)Wasserstroms
fließt. Hierdurch entsteht ein besonders effektiver Spül
fluß, der zusammen mit der überirdischen Anordnung der
Reinigungs- bzw. Filtrationsorgane einen geschlossenen
Kreislauf bildet.
Die vorrichtungsgemäße Lösung der Erfindung verfügt über
die kennzeichnenden Merkmale des Anspruch 11. Durch die
Verwendung von Tauchtrommelreaktoren, die apparativ zusam
mengefaßt sind, verfügt die biologische Reinigungsanlage
über sehr kompakte Abmessungen. Sie ist daher leicht
transportabel, also am Sanierungsort leicht auf- und ab
baubar. Insbesondere läßt sich die Reinigungsanlage so
leicht in genormten Großraumbehältern (Containern) unter
bringen, die ohne nennenswerten baulichen Aufwand problem
los vor Ort installiert werden können.
Weitere Merkmale der Erfindung beziehen sich auf die Aus
bildung eines Langsamfilters zur Elimination der Restver
unreinigungen. Dieses ist erfindungsgemäß als ein teichar
tiges Sickerbecken ausgebildet, welches zum einen leicht
herstellbar ist, nämlich lediglich einen Bodenaushub er
fordert ggf. mit einer Schüttung aus einer Filterschicht,
insbesondere Kies, und eventuell einer Folie zur Abdeckung
der Seitenwandungen und/oder des Bodens versehen ist.
Hierin wird dann eine Langzeitbiologie angesiedelt, die
eine langsame Elimination schwer löslicher Restverunreini
gungen bewirkt, und zwar ohne irgendwelche bewegten Teile
im Sickerbecken, so daß für die Beseitigung der Restverun
reinigungen kein zusätzlicher Energieaufwand erforderlich
ist. Darüber hinaus kann die Wasseraufnahmekapazität des
Langzeitfilters, also des Sickerbeckens, ausreichend groß
bemessen werden, um bei möglichen Funktionsstörungen in
der Reinigungsanlage eine kontinuierliche weitergehende
Zurückleitung des gereinigten Wassers zu gewährleisten,
wodurch der Spülfluß im Boden stets aufrechterhalten
bleibt. Das Spülbecken kann darüber hinaus ohne nennens
werte Kosten ausreichend groß bemessen werden, um zum
einen eine ausreichend lange Verweilzeit des nachzureini
genden Wassers hierin zu gewährleisten und andererseits
einen Zwischenspeicher zu bilden, für den Fall, daß zwi
schenzeitlich die biologische Reinigungsanlage einen grö
ßeren Ausstoß an biologisch gereinigtem Wasser hat als
durch das Sickerbecken in den Boden zurücksickern kann.
Ein Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Vorrichtung
und des Verfahrensablaufs derselben werden nachfolgend an
hand der Zeichnungen näher erläutert.
Es zeigen:
Fig. 1 eine schematische Gesamtansicht der Vorrichtung
mit einem vertikalen Schnitt durch das Sanie
rungsgebiet,
Fig. 2 eine Grundrißdarstellung der Vorrichtung gemäß
der Fig. 1,
Fig. 3 einen Querschnitt durch ein Sickerbecken,
Fig. 4 einen Querschnitt durch eine alternative Ausfüh
rungsform des Sickerbeckens.
Die hier gezeigte Vorrichtung dient zur Grundwassersanie
rung, und zwar insbesondere zur Beseitigung von Kohlenwas
serstoffen aus dem Grundwasser.
Diese Vorrichtung verfügt über einen Grundwas
serabzugsschacht in Form eines Tiefbrunnens 10, eine Ozo
nungseinrichtung 11, eine biologische Reinigungsanlage 12,
ein mechanisches Trommelbandfilter 13 und ein Langsamfil
ter 14.
Die Bodenstruktur läßt im hier gezeigten Falle eine obere
wasserungesättigte Zone 15, eine darunterliegende (eng
schraffierte) wassergesättigte Zone 16 und eine in der
letzteren sich befindende (karierte) verunreinigte Zone 17
erkennen. Die Grundwasserströmungsrichtung 18 markiert der
in der wassergesättigten Zone 16 eingezeichnete Pfeil.
Der Tiefbrunnen 10 besteht im hier gezeigten Ausführungs
beispiel aus einem in eine entsprechende Erdbohrung 19
eingelassenes Filterrohr 20, dessen Außenmantel von einer
Kiesschüttung 21 umgeben ist, die den Freiraum zwischen
der Erdbohrung 19 und das im Durchmesser entsprechend
kleiner bemessene Filterrohr 20 ausfüllt. Der Tiefbrunnen
10 ist derart im Boden eingebracht, daß er in den in bezug
auf die Grundwasserströmungsrichtung 18 vornliegenden
Zipfel der verunreinigten Zone 17 mündet, wobei der Tief
brunnen 10 soweit in den Boden hineinragt, daß er im un
teren Bereich der verunreinigten Zone 17 endet. Das Fil
terrohr 20 ist im vorliegenden Ausführungsbeispiel nur in
demjenigen unteren Endbereich mit Öffnungen 22 zum Ein
tritt des zu reinigenden Wassers versehen, der sich in der
verunreinigten Zone 17 befindet. Der übrige, hochführende
Restbereich des Filterrohrs 20 ist im vorliegenden Ausfüh
rungsbeispiel geschlossen ausgebildet. Es ist aber zur
einfacheren Ausbildung des Filterrohrs 20 auch denkbar,
dieses über einen größeren Längenbereich bzw. vollständig
mit Öffnungen 22 zu versehen.
Das aus dem Tiefbrunnen 10 durch eine in den Figuren nicht
gezeigte Pumpanlage aus dem Boden abgezogene verunreinigte
Wasser wird im vorliegenden Ausführungsbeispiel zunächst
der Ozonungseinrichtung 11 zugeleitet. Diese dient zur
oxydativen Aufspaltung schwer abbaubarer Substanzen, um
diese der biologischen Reinigung leichter zugänglich zu
machen.
Die der Ozonungseinrichtung 11 nachgeordnete biologische
Reinigungsanlage 12 verfügt im vorliegenden Ausführungs
beispiel über eine Dosierstation 23, von der aus das bio
logisch zu reinigende Wasser nacheinander zwei, im vorlie
genden Ausführungsbeispiel nebeneinanderliegenden Tropf
körpern, nämlich rotierenden, zylindrischen Tauchtrommel
reaktoren 24 und 25 zugeführt wird. Der erste Tauchtrom
melreaktor 24 bildet eine erste, anaerobe Biostufe, in der
eine Behandlung des zu reinigenden Wassers in gasdichter
Umgebung erfolgt zum mikrobiellen Abbau der Schadstoffe,
insbesondere von Kohlenwasserstoffen. Der zweite Tauch
trommelreaktor 25 ist als aerobe Biostufe ausgebildet, in
der unter Sauerstoffzufuhr überschüssige Sekundärstoffe
aus der ersten anaeroben Biostufe eliminiert werden. Al
ternativ kann die biologische Reinigungsanlage 12 auch
über einen Aufbau verfügen, wie er aus den Deutschen Of
fenlegungsschriften 34 740 177 und 35 37 397 hervorgeht.
Im Anschluß an die biologische Reinigung des Wassers er
folgt eine mechanische Filtration, und zwar im vorliegen
den Fall durch ein der biologischen Reinigungsanlage nach
geordnetes mechanisches Trommelbandfilter 13.
Das dem Trommelbandfilter 13 nachgeordnete Langsamfilter
14 kann über einen Aufbau verfügen, wie er in den Fig. 3
bzw. 4 dargestellt ist. In beiden Fällen ist das Langsam
filter 14 teichförmig ausgebildet, besteht nämlich aus ei
nem in den Boden eingelassenen Sickerbecken 26 mit einer
im gezeigten Ausführungsbeispiel rechteckigen Grundfläche.
Das Sickerbecken 26 kann aber genauso über andere, bei
spielsweise eine kreisförmige Grundfläche verfügen. Die
beiden hier gezeigten Ausführungsformen der Langsamfilter
14 sind im Bereich ihres Bodens 27 wasserdurchlässig aus
gebildet. Das im Langsamfilter 14 befindliche Wasser kann
somit durch den Boden 27 im Erdreich versickern. Als Fil
termaterial dient in beiden Fällen eine den Boden 27 voll
ständig abdeckende Filterschicht 28, die einfachstenfalls
aus einer Kiesschüttung bestehen kann, in der eine Lang
zeitbiologie angesiedelt ist. Die Wandungen 29 des Sicker
beckens 26 sind geneigt, und zwar derart, daß einander ge
genüberliegende Wandungen 29 zum Boden 27 hin konvergie
rend verlaufen.
Im Ausführungsbeispiel der Fig. 3 sind die Wandungen 29
ringsherum wasserundurchlässig ausgebildet, nämlich durch
wasserdicht miteinander verbundene Platten oder eine durch
gehende Betonschicht abgedeckt. Diese gewährt eine Stüt
zung des Erdreichs im Bereich der Wandungen 29. In diesem
Fall ist es daher auch möglich, die Wandungen 29 senkrecht
verlaufen zu lassen. Der Boden 27 des Sickerbeckens 26 ist
in diesem Ausführungsbeispiel lediglich durch die Filter
schicht 28 abgedeckt. Es steht so die gesamte Bodenfläche
zum Versickern des gereinigten Wassers ins Erdreich zur
Verfügung.
Das Sickerbecken der Fig. 4 ist vollständig durch eine Fo
lie 30 ausgekleidet. Diese ist im Bereich der Wandungen 29
wasserundurchlässig, während im Bereich des Bodens 27 die
Folie 30 wasserdurchlässig ausgebildet ist, wozu die Folie
30 in diesem Bereich mit rasterförmig auf die Fläche des
Bodens 27 verteilten Löchern 31 versehen ist. Alternativ
kann die Folie im Bereich des Bodens 27 auch aus einem
Textilmaterial bestehen, welches wasserdurchlässig ist. In
diesem Falle kann ggf. die Filterschicht 28 im Sickerbec
ken 26 entfallen, d.h. das textile Geflecht im Bereich des
Bodens 27 mit darauf angesiedelten Bakterien unmittelbar
als Filter dienen.
Weiterhin ist es möglich, das Sickerbecken 26 nur im Be
reich der Wandungen 29 mit einer Folienauskleidung zu ver
sehen. Der Boden 27 ist dann wieder - wie im Ausführungs
beispiel der Fig. 3 - lediglich durch die Filterschicht 28
abgedeckt.
Die Anordnung des Langsamfilters 14 erfolgt zweckmäßiger
weise in bezug auf die Grundwasserströmungsrichtung 18 vor
der verunreinigten Zone 17, also im Bereich des dem Tief
brunnen 14 gegenüberliegenden Endes der verunreinigten Zo
ne 17.
Nachfolgend wird die Funktionsweise der beschriebenen Vor
richtung hinsichtlich des Verfahrensablaufs, insbesondere
beim Spülen, näher beschrieben:
Durch die Entnahme des zu reinigenden Wassers und die Wie
dereinleitung in das Erdreich an definierten Stellen zur
verunreinigten Zone 17 entstehen im Erdreich Spülströmun
gen in im wesentlichen zwei unterschiedlichen Richtungen.
Durch das Abziehen des zu reinigenden Wassers durch den
Tiefbrunnen 10 erfolgt eine Grundwasserabsenkung, wodurch
das Wiedereinsickern des gereinigten Wassers durch das
Langsamfilter 14 in das zu sanierende Erdreich begünstigt
wird. Außerdem wird durch die Grundwasserabsenkung die
Grundwasserströmung, nämlich in die Grundwasserströmungs
richtung 18, begünstigt. Diese wird noch dadurch ver
stärkt, daß die Entnahme des zu behandelnden Wassers durch
den Tiefbrunnen 10 an der in Grundwasserströmungsrichtung
18 vornliegenden Spitze der verunreinigten Zone 17 er
folgt, während die Einleitung des gereinigten Wasser durch
das Langsamfilter 14 in bezug auf die Grundwasserströ
mungsrichtung 18 vor der verunreinigten Zone 17 erfolgt.
Es fließt nämlich so von der Stelle der Einleitung des
gereinigten Wassers in das Erdreich bis zur erneuten Ent
nahme durch den Tiefbrunnen 10 in die Grundwasserströ
mungsrichtung 18.
Bei der überirdischen Reinigung des verunreinigten Grund
wassers wird der Abstand zwischen dem Tiefbrunnen 10 und
dem Langsamfilter 14 überbrückt, indem längs der Ozonungs
einrichtung 11, der biologischen Reinigungsanlage 12, des
mechanischen Trommelbandfilters 13 und des Langsamfilters
14 das Wasser in entgegengesetzte Richtung zur Grundwas
serströmungsrichtung 18 transportiert wird.
Der Verfahrensablauf in der biologischen Reinigungsanlage
12 entspricht demjenigen, wie er beispielsweise aus den
Deutschen Offenlegungsschriften 34 42 510 und 35 37 307
bekannt geworden ist.
- Bezugszeichenliste:
10 Tiefbrunnen
11 Ozonungseinrichtung
12 biologische Reinigungsanlage
13 mechanisches Trommelbandfilter
14 Langsamfilter
15 wasserungesättigte Zone
16 wassergesättigte Zone
17 verunreinigte Zone
18 Grundwasserströmungsrichtung
19 Erdbohrung
20 Filterrohr
21 Kiesschüttung
22 Öffnung
23 Dosierstation
24 Tauchtrommelreaktor
25 Tauchtrommelreaktor
26 Sickerbecken
27 Boden
28 Filterschicht
29 Wandung
30 Folie
31 Loch
Claims (20)
1. Verfahren zur Beseitigung von Verunreinigungen im
Boden, insbesondere zu Grundwassersanierung, wobei aus
dem Boden (Grund-)Wasser abgezogen, überirdisch gerei
nigt und wieder in den Boden eingeleitet wird,
dadurch gekennzeichnet, daß das
Abziehen und Wiedereinleiten des Wassers in den Boden
derart erfolgt, daß der Boden durchspült wird und das
Wasser biologisch gereinigt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die biologische Reinigung des Wassers durch Tropf
körper, insbesondere Tauchtrommelreaktoren (24) erfolgt.
3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeich
net, daß die biologische Reinigung nacheinander in einer
anaeroben und in einer aeroben Biostufe, die apparativ zu
sammengefaßt sind, durchgeführt wird.
4. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis
3, dadurch gekennzeichnet, daß vor der biologischen Reini
gung eine Ozonung vorgenommen wird.
5. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis
3, dadurch gekennzeichnet, daß nach der biologischen Rei
nigung die dabei entstandenen Feststoffe, insbesondere ab
gebaute Biomassen, mechanisch ausgefiltert werden.
6. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis
5, dadurch gekennzeichnet, daß aus dem Wasser unmittelbar
vor und/oder während der Zurückleitung in den Boden schwer
lösliche Restverunreinigungen eliminiert werden.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß
die schwer löslichen Restverunreinigungen durch ein eine
Langzeitbiologie aufweisendes Langsamfilter (14) elimi
niert werden.
8. Verfahren nach Anspruch 1 sowie einem oder mehreren
der weiteren Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß zum
Durchspülen des Bodens der Wasserspiegel durch das Abzie
hen von Wasser gesenkt und durch das Zurückleiten des be
handelten Wassers oberhalb des (abgesenkten) Wasserspiegels
dieser wieder angehoben wird.
9. Verfahren nach Anspruch 1 sowie einem oder mehreren
der weiteren Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das
Wasser an einer anderen Stelle aus dem Boden abgezogen
wird als es in denselben zurückgeleitet wird, vorzugsweise
derart, daß das Wasser beim Einsickern in den Boden in ei
ne Grundwasserströmungsrichtung (18) fließt zur Bildung
eines kontinuierlichen Spülflusses.
10. Verfahren nach Anspruch 6 sowie einem oder mehreren
der weiteren Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die
Hydraulik des Spülkreislaufs der Reaktion der biologischen
Abbauvorgänge, insbesondere im Langsamfilter (14), ange
paßt wird.
11. Vorrichtung zur Beseitigung von Verunreinigungen im
Boden, insbesondere zur Grundwassersanierung, mit minde
stens einem im Boden eingelassenen (Grund-)Wasserabzugs
schacht, einer überirdischen Pump- und Reinigungsanlage
für das Wasser und einem Rückleitungsorgan des gereinigten
Wassers im Boden, insbesondere zur Durchführung des Ver
fahrens nach den Ansprüchen 1 bis 10, gekennzeichnet durch
eine biologische Reinigungsanlage (12) aus wenigstens zwei
apparativ zusammengefaßten, biologisch arbeitenden Tropf
körpern (Tauchtrommelreaktoren 24).
12. Vorrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet,
daß der biologischen Reinigungsanlage (12) eine Ozonungs
einrichtung (11) und/oder ein mechanisches Filter (Trom
melbandfilter 13) nachgeordnet ist bzw. sind.
13. Vorrichtung nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet,
daß die Ozonungseinrichtung (11) und/oder das mechanische
Filter (mechanisches Trommelbandfilter 13) in die biologi
sche Reinigungsanlage (12) integriert sind.
14. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 11
bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß der biologischen Rei
nigungsanlage (12) bzw. dem mechanischen Filter (mechani
sches Trommelbandfilter 13) ein Langsamfilter (14) nach
geordnet ist.
15. Vorrichtung nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet,
daß das Langsamfilter (14) als ein im Boden eingelassenes
Sickerbecken (26) ausgebildet ist.
16. Vorrichtung nach Anspruch 14 und 15, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Sickerbecken (26) des Langsamfilters
(14) geneigte Wandungen (29) aufweist.
17. Vorrichtung nach Anspruch 13 sowie einem oder mehre
ren der weiteren Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
ein Boden (27) des Sickerbeckens (26) des Langsamfilters
(14) wasserdurchlässig ausgebildet ist.
18. Vorrichtung nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet,
daß der wasserdurchlässige Boden (27) des Sickerbeckens
(26) über eine Filterschicht (28), vorzugsweise aus einer
Kiesschüttung, verfügt,
19. Vorrichtung nach Anspruch 14 sowie einem oder mehre
ren der weiteren Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
zumindest die Wandungen (29) des Sickerbeckens (26) mit
einer Folie (30) ausgekleidet sind.
20. Vorrichtung nach Anspruch 18 und 19, dadurch gekenn
zeichnet, daß sowohl die Wandungen (29) als auch der Boden
(27) des Sickerbeckens (26) durch eine durchgehende Folie
abgedeckt sind, die im Bereich des Bodens (27) wasser
durchlässig ist.
21. Vorrichtung nach Anspruch 14 sowie einem oder mehre
ren der weiteren Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß im
Langsamfilter (14), insbesondere in der Filterschicht (28)
und/oder dem Bereich der den Boden (27) des Sickerbeckens
(26) überdeckenden Folie (30) eine Langzeitbiologie ange
siedelt ist.
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DE19873721981 DE3721981A1 (de) | 1987-07-03 | 1987-07-03 | Verfahren und vorrichtung zur beseitigung von verunreinigungen im boden |
EP19880109959 EP0297417B1 (de) | 1987-07-03 | 1988-06-23 | Verfahren und Vorrichtung zur Beseitigung von Verunreinigungen im Boden |
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