DE3730392A1 - Verfahren und vorrichtung zum konstanthalten der schneidbedingungen an einer rotationsstanze - Google Patents
Verfahren und vorrichtung zum konstanthalten der schneidbedingungen an einer rotationsstanzeInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrich
tung zum Konstanthalten der Schneidbedingungen an
einer Rotationsstanze zur Erzeugung profilierter und
gerader Schnitte an bewegten Bahnen oder flachen Einzel
artikeln aus Folie und Papier, insbesondere zur Her
stellung von Hygieneprodukten, Briefhüllen, Flachbeutel
u. dgl., mittels eines rotierenden Schneidwerkzeuges
und eines festen oder rotierenden Gegenwerkzeuges, die
innerhalb eines Rahmens angeordnet sind, wobei die
Schneidkanten bzw. Schneidkante des Schneidwerkzeuges
einen Hüllzylinder beschreiben, und wobei sich unter
Betriebsbedingungen eine produkt- und umweltabhängige
Betriebstemperatur einstellt.
Rotationsstanzen der beschriebenen Art sind seit langem
bekannt. Sie werden vielfältig eingesetzt, so z.B. bei
der Papier- u. Folienverarbeitung und bei der Herstellung
von Hygieneprodukten, wie Höschenwindeln, Damenbinden
und dgl.
Ihre Hauptorgane, das rotierende Schneidwerkzeug und
das Gegenwerkzeug, sind, eine Arbeitsebene tangierend,
innerhalb eines Rahmens angeordnet, der im wesentlichen
aus einer unteren Grundplatte, linken und rechten
Seitenteilen und einer oberen Brücke besteht. Das
Schneidwerkzeug ist meist zylindrisch ausgebildet und
mit seitlichen Lagerzapfen versehen, mittels denen es
in Wälzlagereinheiten gelagert ist. Mit Hilfe dieser
Wälzlagereinheiten ist es verschiebbar in den Seiten
teilen des Rahmens aufgenommen und wird mit einer vorge
gebenen Kraft zum Gegenwerkzeug an- und eingestellt. Als
Gegenwerkzeug kann sowohl eine stationäre Leiste als
auch eine rotierende Walze dienen. Ein stationäres Gegen
werkzeug ist meist mit einem Werkzeughalter auf der
Bodenplatte befestigt, während ein rotierendes Gegen
werkzeug, wie das rotierende Schneidwerkzeug, in Wälz
lagereinheiten gelagert ist, mittels denen es aller
dings ortsgebunden in den Seitenteilen aufgenommen ist.
Rotationsstanzen dieser Art arbeiten unter normalen
Temperaturbedingungen im allgemeinen zufriedenstellend.
Schwierigkeiten ergeben sich allerdings überall dort,
wo Präzisionsschnitte unter wechselnden Temperaturver
hältnissen durchzuführen sind. Dabei ist es ganz gleich,
ob diese schwierigen Temperaturbedingungen durch die
Verarbeitung von heißen Produkten oder durch wechselnde
Umgebungstemperaturen hervorgerufen werden. Durch die
differenzierte Bauweise der Stanzvorrichtung - Verwendung
unterschiedlicher Baumaterialien u. unterschiedliche
Massenanhäufungen - sowie durch punktuelle Wärmezufuhr
stellen sich innerhalb der Stanzvorrichtung unterschied
liche und wechselnde Temperaturniveaus ein. Unterschied
liche Temperaturniveaus, wie auch unterschiedliche Bau
materialien, rufen unterschiedliche Wärmeausdehnungen
in der Rotationsstanze hervor. Dies führt, je nach der
örtlichen Lage der Erwärmung innerhalb der Rotations
stanze zu Schnittaussetzen oder zu einem Aufeinander
hämmern von Schneid- u. Gegenwerkzeug, ruft dadurch einen
erhöhten Werkzeugverschleiß hervor und erfordert so
häufiges Nachstellen des Werkzeuges. Daraus ergibt sich
letztlich eine erheblich kürzere Werkzeugstandzeit.
Besonders gravierend zeigt sich dies, wenn beim Verar
beiten von heißen Produkten das Schneid-und das Gegen
werkzeug schneller und höher erwärmt werden als die
übrigen Teile der Rotationsstanze.
Zur Lösung dieses Problems bei Rotationsstanzen sind
bisher verschiedene Vorschläge gemacht worden. Unter
anderem das Abstützen des rotierenden Schneidwerk
zeuges gegen das rotierende Gegenwerkzeug mittels aus
dem Druckmaschinenbau bekannter Schmitzringe. Dabei
liegt den Schmitzringen zunächst die Aufgabe zugrunde,
Ausgleichsbewegungen zwischen Schneid-und Gegenwerk
zeug, wie die durch wechselnde Schnitt-und Unwucht
kräfte verursacht werden, auszuschließen, zum anderen
aber auch Fehleinstellungen des Schneidwerkzeuges gegen
über dem Gegenwerkzeug, die durch Wärmeeinwirkung ent
stehen und zur Zerstörung des Schneid- u. des Gegenwerk
zeuges führen, zu vermeiden.
Eine solche Rotationsstanze ist aus der DE-GM 66 02 393
bekannt. Sie dient zum Stanzen von Etiketten aus Haft
papier. Der Schnitt darf nur durch das Etikettenpapier
bis in die Klebstoffschicht, keinesfalls aber durch
das Trägerpapier erfolgen. Um dies zu gewährleisten, sind
die Schmitzringe bei dieser Ausführung in ihrem Durch
messer so gewählt, daß zwischen wirksamer Schneidkante
und Gegenwalze ein lichter Abstand von der Stärke des
Trägerpapiers eingehalten wird.
Die mit Schmitzringen ausgestatteten Rotationsstanzen
erfüllen die an sie gestellten Aufgaben nur unter ln
kaufnahme erheblicher Nachteile. Am stärksten fällt hier
bei ins Gewicht, daß der Achsabstand zwischen Messer- und
Gegenwalze in Anpassung an den unvermeidbaren Messer
verschleiß nur durch umständliches und zeitraubendes
Überschleifen der gesamten Messerwalze einschließ
lich der Schmitzringe ausgeglichen werden kann. Ein
wesentlicher Nachteil der Schmitzringe besteht darin,
daß die Gegenwalze als umlaufende Walze ausgebildet
sein muß, die mit gleicher Umfangsgeschwindigkeit
wie die Messerwalze umläuft, während es für beste Schneid
ergebnisse oftmals notwendig ist, die Gegenwalze stillzu
setzen oder zumindest langsamer als die Messerwalze um
laufen zu lassen. Gegen die Anwendung von Schmitzringen
an Schneidvorrichtungen spricht schließlich die Auswir
kung des starken Staubanfalls, der beim Schneiden von
Papier auftritt. Dieser Staub setzt sich auf den
Schmitzringen fest und drückt Schneid- und Gegenwalze aus
einander, wodurch nicht nur die Schneidwirkung sondern
auch die Lebensdauer der Lager ungünstig beeinflußt
wird.
In der US-Pat. No. 31 86 275 wird vorgeschlagen die
seitlichen Rahmenteile eines Querschneiders zu erwärmen.
Dazu sind an den seitlichen Rahmenteilen Heizelemente u.
Temperaturfühler angebracht, die mit einer Steuerein
richtung verbunden sind. Die seitlichen Rahmenteile bei
diesem Querschneider werden vor Produktionsbeginn auf
eine Temperatur gebracht, die in etwa so hoch ist wie
die Temperatur, welche sich unter Produktionsbedingungen
durch Lagererwärmung einstellt. Hierdurch wird erreicht,
daß die Schneidbedingungen beim Anlauf nach längerem
Stillstand annähernd die gleichen sind, wie während des
normalen Produktionsbetriebes. Abgesehen davon, daß
heute Wälzlagereinheiten verfügbar sind, welche das bei
der US-Pat. No. 31 86 275 geschilderte Problem gar nicht
erst aufkommen lassen, ist es mit dieser reinen Quer
schneidvorrichtung nicht möglich, Formschnitte an heißen
Produkten durchzuführen. Bei dem in Rede stehenden US-Pa
tent geht man davon aus, daß Schneid- u. Gegenwerkzeug
während des Betriebes nicht nennenswert erwärmt werden,
und daß nur die Schneidbedingungen beim Anlauf nach
längerem Stillstand zu verbessern sind. Die beschriebene
Heizeinrichtung hat also praktisch nach Aufnahme der
Produktion ihre Aufgabe verloren. Außerdem weist die
Querschneidevorrichtung weder die Möglichkeit auf, die
Temperaturen an Schneid- u. Gegenwerkzeug zu erfassen,
noch diese zu beeinflussen.
Vom Stand der Technik ausgehend, liegt der Erfindung
die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren und eine zur Durch
führung des Verfahrens geeigneteVorrichtung anzugeben,
die es gestatten, die Schneidbedingungen an einer Rota
tionsstanze auch bei wechselnden und unterschiedlichen
Temperaturen konstant zu halten und die Werkzeugstand
zeiten zu verbessern.
Die Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst, durch die Merk
male im kennzeichnenden Teil des Patentanspruches 1, die
für das Verfahren angegeben sind, und durch die Merkmale
im kennzeichnenden Teil des Patentanspruches 10, die für
die Vorrichtung angegeben sind.
Weitere Merkmale der Erfindung gehen aus der Beschrei
bung und den Ansprüchen hervor.
Der mit der Erfindung erzielte Vorteil besteht insbe
sondere darin, daß die erfindungsgemäße Stanzvorrichtung
komplett auf eine konstante Temperatur gebracht und auf
dieser gehalten wird, die oberhalb der höchsten Betriebs
temperatur liegt, die sich unter Betriebsbedingungen ein
stellt. Durch diese Maßnahme wird der negative Einfluß der
unkontrollierten Wärmeausdehnung ausgeschaltet und somit
die Werkzeugstandzeit, die Betriebssicherheit und letztlich
auch die Servicefreundlichkeit wesentlich erhöht.
Ein unerwarteter und nicht zu verachtender weiterer Vor
teil ergibt sich zudem aus der Tatsache, daß mittels
gesteuerter, individueller Temperaturerhöhung an
Schneid- und Gegenwerkzeug eine feinfühlige, werkzeug
schonende Verschleißnachstellung möglich ist.
Die Erfindung wird nachstehend anhand von einem Aus
führungsbeispiel näher beschrieben.
Dabei zeigen:
Fig. 1 eine vereinfachte Frontansicht einer
Rotationsstanze mit rotierendem Gegenwerkzeug,
Fig. 2 eine Seitenansicht der Rotationsstanze.
Die Fig. 1 u. 2 zeigen eine Rotationsstanze 1 zur
Durchführung von Formtrennschnitten bei der Herstellung
von Damenbinden u. Slipeinlagen. Die Rotationsstanze 1
besteht aus einem Schneidwerkzeug 2, das gegen ein
Gegenwerkzeug 3 arbeitet, zwischen denen eine Produkt
bahn 4, die eine Arbeitsebene 5 definiert, in Laufrich
tung 6 hindurch geführt wird. Sowohl das Schneidwerkzeug 2
als auch das Gegenwerkzeug 3 sind als zylindrische Wal
zen ausgebildet und werden im weiteren als Schneidwalze 2
bzw. als Gegenwalze 3 bezeichnet. Schneid- u. Gegenwalze
2, 3 sind die Arbeitsebene 5 tangierend innerhalb eines
Rahmens 7 angeordnet. Dieser wird gebildet aus einer
Grundplatte 8, einem linken Seitenteil 9, einem rechten
Seitenteil 10, und einer oberen Brücke 11. Der Rahmen 7
liegt mit seiner Grundplatte 8 auf einer Quertraverse 12
auf, die zwischen Maschinengestellen 13 u. 14 der Produk
tionsmaschine befestigt ist. Der Rahmen 7 ist mittels
einer Verstellspindel 15, die mit ihrem Gewinde in die
Grundplatte 8 eingreift und drehbar in einer Nase 12′
der Quertraverse 12 gelagert ist, quer zur Laufrichtung 6
verstellbar und wird mit Hilfe von nicht gezeigten Be
festigungselementen auf der Quertraverse 12 fixiert.
Die Seitenteile 9 und 10 sind aus gleichen Elementen
aufgebaut. Oberhalb einem unteren Lagerbock 16 ist be
abstandet über Distanzringe 17 ein oberer Lagerbock 18
positioniert. Vertikale Stangen 19, die von oben in den
unteren Lagerbock 16 eingeschraubt sind, durchdringen
die Distanzringe 17 und den oberen Lagerbock 18 und hal
ten diesen lagegenau aber vertikal verschiebbar zum unte
ren Lagerbock 16. Auf den oberen Enden der Stangen 19
und auf der Oberseite des oberen Lagerbockes 18 auflie
gend, sind Tellerfederpakete 20 aufgefädelt, die mittels
Muttern 21 und Druckscheiben 22 gegen den oberen Lager
bock 18 verspannt sind. Mit Hilfe der Tellerfederpakete
20 werden unterer und oberer Lagerbock 16 u. 18, sowie
die Distanzringe 17 mit einer vorbestimmbaren Kraft auf
einander gepreßt. Die unteren Lagerböcke 16 der Seiten
teile 9, 10 sind jeweils mit Schrauben 23 und Nutensteinen
24, die in T-Nuten 25 der Grundplatte 8 aufgenommen sind,
auf der Grundplatte 8 verschiebbar befestigt. Die oberen
Lagerböcke 18 der Seitenteile 9, 10 weisen eine schwalben
schwanzförmige Nut 26 auf mit der sie eine an der
oberen Brücke 11 angeformte Schwalbenschwanzführung 27
umgreifen. An den Seiten der unteren Lagerböcke 16
sind Laschen 28, 29 befestigt, welche die oberen Lager
böcke 18 in Laufrichtung 6 lagegenau in Position halten.
Die Gegenwalze 3 besitzt einen zylindrischen Grundkör
per 30 mit daran anschließenden Lagerzapfen 31 u. 32.
Mittels der Lagerzapfen 31 u. 32 ist die Gegenwalze 3
in einer linken und einer rechten Wälzlagereinheit 33
u. 34 drehbar gelagert, die wiederum in den unteren
Lagerböcken 16 aufgenommen sind. Der rechte Lagerzapfen
32 ragt durch die rechte Wälzlagereinheit 34 und durch
einen an dieser verschwenkbar befestigten Riemenspanner
35 hindurch und trägt an seinem rechten Ende eine Rie
menscheibe 36. Die Schneidwalze 2 besitzt ebenfalls einen
zylindrischen Grundkörper 37 und koaxial daran
anschließend einen linken und rechten Lagerzapfen 38
und 39. Mit Hilfe der Lagerzapfen 38, 39 ist die
Schneidwalze 2 in einer linken und einer rechten
Wälzlagereinheit 41 u. 42 drehbar gelagert, die in
den oberen Lagerböcken 18 aufgenommen sind. Der linke
Lagerzapfen 38 ragt durch die linke Wälzlagereinheit 41
hindurch und trägt auf seinem linken Ende einen Klemm
flansch 43. An den Klemmflansch 43 ist eine Gelenk
welle (nicht gezeigt) anschließbar, welche die Schneid
walze 2 mit einem nicht gezeigten Hauptantrieb der
Produktionsmaschine verbindet. Der rechte Lagerzapfen
39 ragt durch die rechte Wälzlagereinheit 42 hindurch
und trägt auf seinem rechten Ende ein Saugluftsteuer
ventil 44 und eine Riemenscheibe 45. Die Riemenscheibe 45
ist in der Flucht der Riemenscheibe 36 auf dem Lager
zapfen 39 befestigt. Sie überträgt mittels eines nicht
gezeigten Flachriemens den Rotationsantrieb auf die
Riemenscheibe 36. Der Flachriemen wird dabei von dem
Riemenspanner 35 gespannt und derart umgelenkt, daß die
Drehrichtungen von Schneid- und Gegenwalze 2 u. 3 ent
sprechend der Laufrichtung 6 gegenläufig sind. Das Saug
luftsteuerventil 44 steht mittels nicht gezeigter, in
der Schneidwalze 2 angeordneter Bohrungen mit in dem
Grundkörper 37 angeordneten Saugluftaustritten 46 in
luftleitender Verbindung. Es weist einen Anschlußstutzen
44′ auf, durch den von einer nicht gezeigten Saugluft
quelle Saugluft zugeführt wird. Das Saugluftsteuerventil
44 selbst wird, da Stand der Technik und für die Er
findung nicht wesentlich, nicht näher beschrieben. Auf
dem zylindrischen Grundkörper 37 der Schneidwalze sind
Schneidklingen 47 angeordnet, die mit ihren Schneid
kanten 48 während der Rotation einen Hüllzylinder 49 be
schreiben und im Augenblick des Schnittes auf die Gegen
walze 3 treffen. Das Abstandsmaß der Rotationsachsen von
Schneid- und Gegenwalze 2 u. 3 ist so gewählt und mittels
der
Distanzringe 17 und nicht gezeigter Verstellkeile
fixiert, daß die Schneidkanten 48 der Schneidwalze 2
den zylindrischen Grundkörper 30 der Gegenwalze 3
tuschierend berühren.
Oberhalb der Schneidwalze 2, die obere Brücke 11 durch
dringend, ist ein Absaugtrichter 50 angeordnet. Von der
Produktbahn 4 aus- und abgeschnittene Schnippel (Abfall)
werden auf der Schneidwalze 2 an den Saugluftaustritten
46 angesaugt, bis zum Absaugtrichter 50 transportiert
und durch diesen hindurch entsorgt. Als weitere Einrich
tungen weist die Rotationsstanze 1 für Schneid- und Gegen
walze 2 u. 3 je eine Befeuchtungseinrichtung 51 bzw. 52
und zum Säubern der Gegenwalze 3 eine Rakeleinrichtung 53
auf.
Zum erfindungsgemäßen Temperieren, beinhaltet die Rota
tionsstanze verschiedene Elemente und Einrichtungen. Die
dabei eingesetzten Heizelemente werden im weiteren als
Heizpatronen bezeichnet. Sowohl innerhalb der Schneidwal
ze 2 als auch innerhalb der Gegenwalze 3 sind in koaxial
angeordneten Längsbohrungen 54, 55 Heizpatronen 56, 57 auf
genommen. Außerdem weisen die Schneid- u. Gegenwalze 2 u. 3
interne Temperaturfühler 58 auf, die jeweils in Bohrungen
nahe der arbeitsaktiven Außenperipherie angeordnet sind.
ln der Grundplatte 8 sind außerdem zwei Heizpatronen 59
und ein Temperaturfühler 60 angeordnet. Die Leistung der
Heizpatronen 56, 57, 59 ist entsprechend dem benötigten
Wärmeenergiebedarf ausgelegt. Die Heizpatronen 56, 57, 59
und die Temperaturfühler 58, 60 sind mittels Leitungen
56′, 56′′, 57′, 57′′, 59′, 59′′ und 58′, 60′ mit einer außer
halb der Rotationsstanze 1 stationär angeordneten Regel
einrichtung 61 verbunden und werden von dieser nach vor
gegebenen Parametern gesteuert. Die Heizpatronen 59 und
der Temperaturfühler 60 der Bodenplatte 8 sind mittels
durchgehender Leitungen 59′, 59′′ und 60′ mit der Regel
einrichtung 61 verbunden. Dahingegen sind in die Lei
tungen 56′, 56′′ und 58′, die von der rotierenden Schneid
walze 2 kommen und in die Leitungen 57′, 57′′ u. 58′, die
von der rotierenden Gegenwalze 3 kommen und zu der sta
tionären Regeleinrichtung 61 führen, schleifringlose,
verschleißfrei arbeitende Verbindungselemente 62 einge
gliedert. Ein Verbindungselement 62 besteht aus einem
drehbaren Innenteil 63 und einem stationären Außenteil 64,
die jeweils über einen miteinander kooperierenden Kontakt
set verfügen. Die Verbindungselemente 62 sind mit ihren
stationären Außenteilen 64 mittels Klemmhalter 65, 66 derart
am Rahmen 7 befestigt, daß die drehbaren lnnenteile 63
koaxial zur Schneidwalze 2 bzw. zur Gegenwalze 3 ausge
richtet sind. Das drehbare Innenteil 63 trägt jeweils
einen aufgeklemmten Mitnehmer 67. In die Riemenscheibe
45 der Schneidwalze 2 und in die Riemenscheibe 36 der
Gegenwalze 3 ist jeweils ein Bolzen 68 eingeschraubt, der
die Drehbewegung auf das jeweilige lnnenteil 63 über
trägt.
Während des Produktionsbetriebes dringen die Schneidkan
ten 48 der Schneidwalze 2 im Arbeitstakt der Produktions
maschine in die Produktbahn 4 ein, trennen diese in Einzel
artikel auf und schneiden Schnippel heraus. Diese Schnip
pel werden, wie schon beschrieben, mittels Saugluft auf
der Schneidwalze 2 arretiert und bis zum Absaugtrichter 50
transportiert, durch den sie entsorgt werden. Bei der
Verarbeitung von heißem Material heizen sich Schneid- u.
Gegenwalze 2 u. 3 auf. Dies ist insbesondere dann der
Fall, wenn, wie z.B, bei der Herstellung von Slipeinlagen
und Damenbinden, ein Formtrennschnitt in unmittelbar
vorher heißverprägte Zonen der Produktbahn 4 ausgeführt
werden muß. Als weitere Wärmequelle ist die Rakeleinrich
tung 53 zu sehen, die produktbedingt mehr oder weniger
stark an die Gegenwalze 3 angedrückt wird und so
Reibungswärme erzeugt. Die durch Lagerreibung in den
Wälzlagereinheiten 33, 34, 41, 42 entstehende Wärme
kann im Blick auf die vorerwähnten Wärmequellen vernach
lässigt werden.
Mittels der Heizpatronen 56, 57, 59 wird die gesamte
Stanzvorrichtung 1 auf eine einstellbare, vorherbestimm
bare Temperatur gebracht und gehalten, welche gleich
hoch ist wie bzw. größer ist als die höchste Betriebs
temperatur, die sich unter Betriebsbedingungen ohne die
erfindungsgemäße Temperierung einstellt. Die sich ein
stellenden Temperaturwerte werden an den wichtigsten
Stellen der Rotationsstanze 1 von Temperaturfühlern 58,
60 festgestellt und der Regeleinrichtung 61 übermittelt.
Diese veranlaßt dann die benötigte Zufuhr von Elektro
energie zu den Heizpatronen 56, 57, 59. Als vorteilhaft hat
sich erwiesen, die Rotationsstanze 1 auf ein Temperatur
niveau zu bringen und dort zu halten, das geringfügig über
der höchsten Betriebstemperatur liegt. Durch diese Maß
nahme läßt sich durch gesteuerte Wärmeenergiezufuhr leicht
ein konstantes Temperaturniveau und damit auch konstante
Schneidbedingungen erreichen.
Als weitere Nutzungsmöglichkeit der erfindungsgemäßen
Vorrichtung ist eine feinfühlige Verschleißnachstellung
im µm-Bereich zu erwähnen und zu beschreiben. Bisher
konnte diese Verschleißnachstellung nur grob, mit inner
halb den oberen Lagerböcken 18 angeordneten, verschieb
baren und gegen die Distanzringe 17 wirkenden Verstell
keilen (nicht gezeigt), vorgenommen werden. Kommt es auf
grund von Verschleiß an den Schneidkanten 48 zu Schnitt
aussetzern oder Schnittfehlern, so wird die Temperatur
an der Schneid- und an der Gegenwalze 2 u. 3 kontrolliert
erhöht. Durch die daraufhin erfolgende Wärmeausdehnung
wird der Abstand zwischen Gegenwalze 3 und dem durch die
Schneidkanten 48 beschriebenen Hüllzylinder 49 auf ein
gewünschtes Maß verkleinert, und die Schnitte werden
wieder sicher ausgeführt. In einer Weiterentwicklung der
Erfindung wird nach einer vorgegebenen Anzahl von
Schnitten mittels kontrollierter Erhöhung der Temperatur
an Schneid- und Gegenwalze 2 u. 3 die Verschleißnach
stellung automatisch vorgenommen.
Es versteht sich von selbst, daß die Erfindung nicht auf
das in der Zeichnung dargestellte Ausführungsbeispiel
beschränkt ist, da noch manigfaltige Änderungen und Er
gänzungen vorgenommen werden können, ohne daß dadurch
vom grundsätzlichen Erfindungsgedanken abgewichen wird.
Claims (23)
1. Verfahren zum Konstanthalten der Schneidbe
dingungen an einer Rotationsstanze z. Erzeugung profi
lierter und gerader Schnitte an bewegten Bahnen oder
flachen Einzelartikeln aus Folie oder Papier, insbes.
zur Herstellung von Hygieneprodukten, Briefhüllen, Flach
beuteln oder dgl., mittels eines rotierenden Schneidwerk
zeuges und eines festen oder rotierenden Gegenwerkzeuges,
die innerhalb eines Rahmens angeordnet sind, wobei die
Schneidkanten bzw. Schneidkante einen Hüllzylinder be
schreiben und im Augenblick des Schnittes auf das Gegen
werkzeug treffen, und wobei sich unter Betriebsbe
dingungen eine produkt- und umweltabhängige Betriebs
temperatur einstellt, dadurch gekennzeichnet, daß die Ro
tationsstanze (1) auf eine einstell- u. vorherbestimmbare
konstante Temperatur gebracht und auf dieser gehalten
wird, welche gleich hoch ist wie bzw. größer ist als die
höchste Betriebstemperatur, die sich unter Betriebsbe
dingungen einstellt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß Wärmeenergie, von Heizquellen (56, 57, 59) ausgehend,
mittels Wärmeleitung gesteuert und kontrolliert zugeführt
wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß das Schneidwerkzeug (2) und/oder das Gegenwerkzeug (3)
mittels integrierter Heizelemente (56, 57) temperiert wer
den, und wobei die Temperatur mittels integrierter Wärme
fühler (58) kontrolliert wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß eine Grundplatte (8) des Rahmens (7) mittels minde
stens eines integrierten Heizelementes (59) temperiert
wird, und wobei die Temperatur mittels eines integrierten
Temperaturfühlers (60) kontrolliert wird.
5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß Seitenteile (9, 10) des Rahmens (7) mittels Heizele
menten temperiert werden, und wobei die Temperatur mittels
integrierter Temperaturfühler kontrolliert wird.
6. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß eine obere Brücke (11) des Rahmens (7) mittels minde
stens eines integrierten Heizelementes temperiert wird,
und wobei die Temperatur mittels eines integrierten
Temperaturfühlers kontrolliert wird.
7. Verfahren nach den Ansprüchen 1, 3 u. 4, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Temperatur von einer gemeinsamen, sta
tionären Regeleinrichtung (61) gesteuert ist, die mit
allen Heizelementen (56, 57, 59) und Temperaturfühlern
(58, 60) in Verbindung steht.
8. Verfahren nach den Ansprüchen 1 u. 3, dadurch gekenn
zeichnet, daß durch kontrollierte Erhöhung der Temperatur
von Schneid- und/oder Gegenwerkzeug (2, 3) eine Schnitt
anstellung erfolgt.
9. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet,
daß nach einer vorgegebenen Anzahl von Schnitten mittels
kontrollierter Erhöhung der Temperatur von Schneidwerk
zeug (2) und/oder Gegenwerkzeug (3) eine Verschleißnach
stellung automatisch erfolgt.
10. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach
den Ansprüchen 1 u. 2, dadurch gekennzeichnet, daß zum
Konstanthalten u. Einstellen des Abstandes des von
den Schneidkanten (48) bzw. von der Schneidkante (48)
beschriebenen Hüllzylinders (49) zum Gegenwerkzeug (3)
die Rotationsstanze (1) Mittel zum Temperieren aufweist.
11. Vorrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet,
daß das rotierende Schneidwerkzeug (2) mindestens einen
integrierten Temperaturfühler (58) und mindestens ein
integriertes Heizelement (56) aufweist, wobei diese mittels
Leitungen (58′, 56′, 56′′) mit der Regeleinrichtung (61) in
Verbindung stehen.
12. Vorrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet,
daß das rotierende Gegenwerkzeug (3) mindestens einen
integrierten Temperaturfühler (58) und mindestens ein
integriertes Heizelement (57) aufweist, wobei diese mittels
Leitungen (58′, 57′, 57′′) mit der Regeleinrichtung (61) in
Verbindung stehen.
13. Vorrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet,
daß die Grundplatte (8) des Rahmens (7) Mittel (59, 60)
zum Temperieren aufweist.
14. Vorrichtung nach Anspruch 13, dadurch gekennzeich
net, daß die Grundplatte (8) des Rahmens (7) mindestens
einen integrierten Temperaturfühler (60) und mindestens
ein integriertes Heizelement (59) aufweist, die mittels
Leitungen (60′, 59′, 59′′) mit der Regeleinrichtung (61)
in Verbindung stehen.
15. Vorrichtung nach den Ansprüchen 11, 12 u. 14, da
durch gekennzeichnet, daß die Heizelemente (56, 57, 59)
elektrisch betriebene Heizpatronen (56, 57, 59) sind.
16. Vorrichtung nach den Ansprüchen 11 u. 15 dadurch
gekennzeichnet, daß in dem rotierenden Schneidwerkzeug
(2) die Heizpatrone (56) koaxial angeordnet ist.
17. Vorrichtung nach den Ansprüchen 12 u. 15, dadurch
gekennzeichnet, daß in dem rotierenden Gegenwerkzeug (3)
die Heizpatrone (57) koaxial angeordnet ist.
18. Vorrichtung nach den Ansprüchen 11 u. 12, dadurch
gekennzeichnet, daß der Temperaturfühler (58) nahe dem
arbeitsaktiven Außenmantel des Schneidwerkzeuges (2)
bzw. des Gegenwerkzeuges (3) angeordnet ist.
19. Vorrichtung nach den Ansprüchen 11 u. 12, dadurch
gekennzeichnet, daß in den Leitungen (56′, 56′′, 58) (57′,
57′′, 58′) zwischen dem rotierenden Schneidwerkzeug (2)
bzw. dem rotierenden Gegenwerkzeug (3) einerseits und der
stationären Regeleinrichtung (61) andererseits ein schleif
ringloses, verschleißfrei arbeitendes Verbindungselement
(62) eingegliedert ist.
20. Vorrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Seitenteile (9, 10) des Rahmens (7)
Mittel zum Temperieren aufweisen.
21. Vorrichtung nach Anspruch 20, dadurch gekennzeich
net, daß jedes Seitenteil (9, 10) des Rahmens (7) minde
stens ein Heizelement und mindestens einen integrierten
Temperaturfühler aufweist, die mittels Leitungen mit
der Regeleinrichtung (61) in Verbindung stehen.
22. Vorrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeich
net, daß die obere Brücke (11) des Rahmens (7) Mittel
zum Temperieren aufweist.
23. Vorrichtung nach Anspruch 22, dadurch gekennzeich
net, daß die obere Brücke (11) des Rahmens (7) mindestens
ein integriertes Heizelement und mindestens einen inte
grierten Temperaturfühler aufweist, die mittels Leitungen
mit der Regeleinrichtung (61) in Verbindung stehen.
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