DE3735378C2 - Dentalimplantat mit einer Verankerungsvorrichtung - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft ein Dentalimplantat mit einer Veranke­ rungsvorrichtung mit den Merkmalen des Oberbegriffs des Patent­ anspruches 1.

Ein solches Dentalimplantat ist aus der DE-OS 19 61 531 bekannt.

Bei dem bekannten Dentalimplantat sind Schlitze in der oberen Stirnfläche eines Kopfabschnittes des Implantatkörpers ausge­ formt. In solche Schlitze wird die Klinge eines Schraubendrehers eingeführt. Ein Chirurg, der dieses Implantat verwendet, muß die Klinge des Schraubendrehers sehr präzise innerhalb des Schlitzes positionieren, damit Verletzungen in der Knochenstruktur oder auch im umgebenden Gewebe vermieden werden. Auch bedingen die Schlitze bei diesem Stand der Technik, daß das Innere der Boh­ rung nur mit einer zusätzlichen Kappe gegen die Außenseite abge­ dichtet werden kann.

Die US 4 431 416 beschreibt ein dentales Implantat, bei dem kei­ ne Bohrung mit Innengewinde vorgesehen ist.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, das eingangs genannte Dentalimplantat so weiterzubilden, daß ein leichtes Einsetzen unter Vermeidung von Verletzungsgefahr ermöglicht ist, wobei die Bohrung im Körper sicher gegen die Außenseite abgedichtet sein soll.

Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe mit den Merkmalen des Patent­ anspruchs 1 gelöst.

Bevorzugte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen beschrieben.

Das Implantat weist eine innere Eingriffsfläche zum Eingriff für eine Einrichtung zum Befestigung des Implantats in eine im Kno­ chengewebe ausgebildete Öffnung auf. Bei bevorzugten Ausfüh­ rungsformen ist der Körper mit einem Kopfteil verbunden, dessen äußere Wand gewindefrei oder glatt ist. Vorzugsweise ist eine Einrichtung für das Einsetzen eines Implantats innerhalb des Kopfteils vorgesehen, es kann jedoch alternativ hierzu im Innern des Körpers angeordnet sein. Das Kopfteil ist offen und in bezug auf eine im Innern des Körpers liegende und mit einem Gewinde versehenen Bohrung ausgerichtet. Die Bohrung erstreckt sich von einer Ebene unterhalb des Kopfteils abwärts im Körper des Im­ plantats.

Das distale Ende des Implantats oder Befestigungsankers weist eine durchgehende Öffnung auf, die von einer Seite des Körpers zur anderen reicht. Ebenso weist das distale Ende eine Öffnung am Boden des Körpers auf, die sich innerhalb des Körpers in ge­ nügendem Ausmaß senkrecht nach oben erstreckt, so daß der Kno­ chen und das Knochengewebe in und durch diese Öffnungen wachsen können und blutiges Gewebe austreten kann. Die Öffnung erstreckt sich dabei vorzugsweise über etwas weniger als ungefähr ein Drittel der Länge des Körpers.

Vorzugsweise hat die innere Eingriffsfläche des Kopfteils die Konfiguration einer Sechskantmutter für die Aufnahme eines Sechskantschlüssels und das Kopfteil weist eine zylinderförmige, glatte äußere Wand auf. Alternativ hierzu kann die Ausbildung der Sechskantmutter auch innerhalb und vorzugsweise an der Basis der Bohrung innerhalb des Körpers ausgebildet sein. Die innen liegende Sechskantmutter ermöglicht den Einsatz des Implantats im Kiefer, ohne die Oberfläche des Knochens an der Stelle abzu­ senken, an der das Kopfteil des Implantats liegt, wenn das Im­ plantat in den Kiefer eingesetzt wird. Vorzugsweise ist der äu­ ßere Umfang des Kopfteils nicht größer als der Umfang des Kör­ pers mit Außengewinde, der an dem Kopfteil befestigt ist, so daß die Öffnung im Knochen zum sicheren Einsetzen des Implantats nicht erweitert werden muß.

Die konisch abgeschrägte Wandfläche am oberen Ende der Bohrung ist genügend groß und tief, um einem Adaptor oder einer anderen Verbindungseinrichtung genügend Seitenstabilität zu verleihen, und erzeugt einen glatten, leicht sauber zu haltenden Rand.

Das Implantat ist vorzugsweise aus handelsüblichem reinen Titan hergestellt und hat einen äußeren Gewindedurchmesser von nicht mehr als ungefähr 4 mm, es hat vorzugsweise eine Länge im Be­ reich von ungefähr 5 bis 20 mm.

Ausführungsformen der Erfindung sind anhand einer Zeichnung nä­ her erläutert, in der zeigt:

Fig. 1 eine perspektivische Ansicht des Implantats;

Fig. 2 einen Querschnitt gemäß Schnittlinie 2-2 der Fig. 1;

Fig. 3 eine Draufsicht des Implantats gemäß Fig. 1 und 2;

Fig. 4 eine perspektivische Ansicht einer weiteren Ausfüh­ rungsform des Implantats; und

Fig. 5 eine weitere Ausführungsform im Längsschnitt.

Bei einer Ausführungsform gemäß Fig. 1 weist der Körper 2 des Implantats 1 ein selbstschneidendes Außengewinde 3 auf. Das Au­ ßengewinde 3 des Implantats 1 ist am oberen Ende mit einem Kopf­ teil 4 verbunden. Das Kopfteil 4 weist eine glatte zylindrische äußere Fläche 11 und eine sechskantförmige innere Wandfläche 5 für den Eingriff mit einem Schlüssel, wie beispielsweise einem Mehrkant-Schlüssel, auf. Oberhalb der sechseckig ausgebildeten inneren Wandfläche liegt eine abgeschrägte innere Wandfläche 7 des Kopfteils 4. Das Kopfteil 4 hat eine Länge von ungefähr 2 mm.

Innerhalb des Körpers 2 des Implantats 1 ist eine mit einem In­ nengewinde versehene Bohrung 8 vorgesehen, welche sich von einer Ebene am Ende des Kopfteils 4 parallel zur Achse des Körpers 2 etwa 3 mm in den Körper 2 erstreckt.

Am unteren Ende des Implantats 1 ist eine Öffnung 9 vorgesehen, welche sich in Querrichtung zur Achse des Körpers 2 durch diesen hindurch erstreckt. Nach Einschrauben des Implantats 1 in den Kiefer kann Knochengewebe durch die Öffnung 9 durchwachsen, was zu einer besseren Haftfestigkeit führt.

Am unteren Ende des Implantats 1 ist in axialer Richtung des Körpers 2 eine Öffnung 10 vorgesehen. Diese weist kein Gewinde auf und erstreckt sich ungefähr 2 mm in den Körper 2.

Die innenliegende mit einem Gewinde versehene Bohrung 8 des Im­ plantats 1 kann verschiedene übliche zementierbare oder schraub­ bare Adaptoren aufnehmen, wie beispielsweise mit Gewinde verse­ henen Kronen, Schrauben oder einzementierbaren Zahnprothesen. Beispiele hierfür ergeben sich auch aus der Core-Vent Corporati­ on-Publikation "Implant Prosthodontics: An Idea Whose Time Has Come!" publiziert Januar 1986, Seiten 6-7.

In Fig. 4 ist eine weitere Ausführungsform eines Implantats 20 dargestellt, das einen Körper 21 und ein Kopfteil 30 aufweist. Der Körper 21 umfaßt einen hohlen, mit Öffnungen 23 versehenen Teil 22, der an seinem oberen Ende in einen mit einem Gewinde versehenen Abschnitt 24 übergeht. Das Implantat 20 weist eine innenliegende Bohrung 28 auf, die sich von einer Öffnung 31 aus­ gehend nach unten erstreckt. Der unterhalb des Kopfteils 30 lie­ gende Abschnitt der Bohrung 28 ist als Gewinde 29 ausgebildet. Das Kopfteil 30 weist eine glatte äußere Wandung 25 auf und die Innenfläche 27 der Öffnung 31 ist abgeschrägt. Innerhalb des Kopfteils 30 ist eine Fläche 26 vorgesehen, an der ein Schlüssel angreifen kann. Die Innenfläche 27 ist so ausgebildet, daß Ein­ sätze zum Befestigen und Stützen beispielsweise einer Zahnpro­ these glatt aufgenommen werden können.

Fig. 5 zeigt eine weitere Ausführungsform eines Implantats. Die­ ses Implantat unterscheidet sich von dem in Fig. 1 dargestellten Implantat 1 lediglich dadurch, daß die innenliegende Fläche 5 zum Eingriff für einen Schlüssel am unteren Ende der inneren Bohrung innerhalb des Implantats liegt. Die in Fig. 5 darge­ stellte innere Bohrung 8 ist teilweise mit einem Gewinde verse­ hen, um entsprechende Einsätze wie Zahnprothesen, die ebenfalls mit einem Gewinde versehen sind, aufzunehmen. Die Wände der in­ nenliegenden Bohrungen 8 bei anderen Ausführungsformen können teilweise mit einem Gewinde versehen und teilweise glatt sein.

Das erfindungsgemäße Implantat kann in den Knochen mittels eines vereinfachten chirurgischen Verfahrens unter Verwendung eines Bohrers zum Lochvorbohren und zweier intern mit Wasser gekühlter Bohrer zum Endbohren mit zunehmendem Durchmesser eingesetzt wer­ den. Infolge des intensiven Kühlens über die Welle des Bohrers ist es nicht notwendig, alle drei Instrumente zu verwenden, wenn der Knochen porös ist, wie beispielsweise in der Maxilla. Bei einigen Ausführungsformen des erfindungsgemäßen Implantats kann ein zusätzliches Gewinde am Scheitel des Befestigungsteils die­ ses selbstschneidend machen.

Insbesondere dann, wenn der Knochen für die Aufnahme des Implan­ tats kompakt ist, kann für die Befestigung des Implantats zu­ nächst ein Gewinde in den Knochen vorgeschnitten werden. Wenn das Implantat sauber in den Knochen eingesetzt ist, dichtet die­ ses die Öffnung gegen den kortikalen Knochen gut ab, vereinfacht das Freilegen und ergibt eine glatte, leicht zu reinigende su­ prakortikale Verbindung mit einem anzupassenden Rand eines mit einem Gewinde versehenen Einsatzes.

Claims (3)

1. Dentalimplantat mit einer Verankerungsvorrichtung und mit einem Adapter wie Krone, Schraube oder Zahnprothese, wobei die Verankerungsvorrichtung aufweist

• 1. - einen langgestreckten Körper (2), der mit einem Außengewinde (3) und einer Bohrung (8) versehen ist, die ein Innengewinde aufweist und sich axial in den Körper (2) hinein erstreckt,
• 2. - am oberen Ende der Bohrung (8) eine konisch abge­ schrägte Wandfläche (7), in die der Adapter seiten­ stabil und glatt aufgenommen ist,
• 3. - und eine Eingriffsfläche (5) für einen Schrauben­ schlüssel zum Eindrehen der Verankerungsvorrichtung in einen Knochen,

dadurch gekennzeichnet, daß die Eingriffsfläche (5) mit Abstand unterhalb der obe­ ren Stirnfläche des Körpers (2) innerhalb der Bohrung liegt.

2. Dentalimplantat nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Innengewinde in der Bohrung (8) oberhalb der Eingriffs­ fläche (5) angeordnet ist (Fig. 5).

3. Dentalimplantat nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Innengewinde in der Bohrung (8) unterhalb der Ein­ griffsfläche (5) angeordnet ist (Fig. 2).