DE3822617A1 - Verfahren zur tieftemperaturkonservierung von sperma - Google Patents
Verfahren zur tieftemperaturkonservierung von spermaInfo
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- A61K35/52—Sperm; Prostate; Seminal fluid; Leydig cells of testes
Description
Die Erfindung bezieht sich auf die Kryobiologie und Kryo
medizin und insbesondere auf ein Verfahren zur Tieftempe
raturkonservierung von Sperma.
Mit dem größten Erfolg läßt sich die vorliegende Erfindung
zur Tiefgefrierung von männlichem Sperma verwenden, das
zur klinischen Applikation bei der Behandlung von Un
fruchtbarkeit dient.
Das erfindungsgemäße Verfahren eignet sich vorteilhaft
z.B. für die Einrichtung von Tieftemperatur-Samenbanken
zur Vorratshaltung von Sperma, wobei eine Selektion nach
der Qualität der gefrorenen Zellen möglich ist. Infolge
der wirksamen Behandlung verschiedener Formen der Un
fruchtbarkeit mit Hilfe der extrakorporalen Befruchtung
der weiblichen Eizelle ist daneben heute die Verwendung
von gefrorenem Sperma sehr effektiv.
Die Erfindung kann auch auf anderen Gebieten der Kryo
biologie, beispielsweise in der Landwirtschaft bei der
Selektion von neuen Tierrassen in der kürzesten Zeit,
Verwendung finden. Die Tieftemperaturkonservierung des
Spermas von Nutzfischen, wertvollen und seltenen Arten von
Fischen stellt auch eine der Maßnahmen zu ihrer schnellen
Reproduktion dar. Die Tieftemperaturkonservierung von
Sperma ist entsprechend in der Human- und Veterinärmedizin
sowie in der Landwirtschaft und Fischzucht sowie auf zahl
reichen anderen Gebieten von ständig wachsender Bedeutung.
Die umfangreiche Verwendung von gefrorenem Sperma in der
klinischen Praxis hat zu der Notwendigkeit geführt, die
Verfahren zur Spermakonservierung zu vervollkommnen, weil
die bestehenden Verfahren keine ausreichende Kryokonser
vierung von Sperma aufgrund des Auftretens von Kristalli
sationsprozessen erlauben, was letzten Endes dazu führt,
daß ein gewisser Teil der Spermazellen die Penetrations
eigenschaften verliert. Daher wurden zur Steigerung der
Überlebensrate der Spermazellen Verfahren zur Kryokonser
vierung auf der Basis der Vitrifizierung entwickelt.
So ist zum Beispiel ein Verfahren zum Einfrieren von
Sperma durch tropfenweises Zusetzen von wasserfreiem
Glycerin zum Ejakulat bis zu einer Endkonzentration von 10%
bekannt (I.K. Sherman, Improved Methods of Preservation
of Human Spermatozoa by Freezing and Freeze-Drying,
Fertil. and Steril. 14, No. 1 (1963)). Man bringt je 0,5 ml
Sperma zusammen mit einem Gefrierschutzmittel in Glas
ampullen oder Polyethylenampullen ein, verschließt diese
dicht und kühlt dann das Sperma mit einer Abkühlgeschwin
digkeit von 25°C/min auf -75°C und nachher mit einer Ab
kühlgeschwindigkeit von 16°C/min auf -180°C ab. Die
Überlebensrate der Spermien nach dem Auftauen liegt bei
diesem Verfahren nicht über 60%.
Von Nachteil sind hierbei insbesondere osmotische Schädi
gungen der Zellen, die durch den direkten Zusatz von
Glycerin zum Ejakulat bedingt sind. Die dadurch hervor
gerufenen latenten Schädigungen des Membranapparats der
Zellen und besonders ihrer mikrosomalen Kappe werden im
Laufe der Abkühlung verstärkt, was bei zahlreichen Zellen
zu irreversiblen Schädigungen von Biostrukturen führt.
Bekannt ist daneben ein Verfahren zur Tieftemperaturkon
servierung von Sperma mit einem Gefrierschutzmittel in
Form von Granalien durch Auftropfen des Spermas in kleine
runde Aushöhlungen auf Trockeneis (I. Barkay, H. Zucker
man, Cryopreservation and Pooling of Spermatozoa,
Treatment of Male Infertility, Berlin, Heidelberg-New
York, 1982, p. 263-281). Das Einfrieren von 0,1 bis 0,15 ml
großen Proben verläuft in diesem Falle sehr schnell
innerhalb von etwa 60 s. Das Einfrieren des Spermas in
Granalien wird in einem besonderen, mit einem einstell
baren bzw. regelbaren Thermostaten versehenen Gerät
durchgeführt, mit dem die Tieftemperaturgefrierung
kontrolliert wird. Die Überlebensrate des Spermas erreicht
in diesem Falle 70 bis 75%.
Der Nachteil dieses Verfahrens besteht darin, daß das Ein
frieren des Spermas von Kristallisationsprozessen beglei
tet und das Sperma in Form von Kügelchen eingefroren wird.
Bei den einzufrierenden Spermaproben tritt dabei ein Tem
peraturgradient auf, der durch unterschiedliche Abkühlge
schwindigkeit der Zellen in der Mitte der Aushöhlung und
der Zellen in unmittelbarer Nähe ihrer Wände hervorgerufen
wird; ferner ist ein Einfrieren von Sperma in Granalien
unter aseptischen Bedingungen nicht durchführbar.
Bekannt ist ferner ein Verfahren zur Tieftemperaturkonser
vierung von Sperma (SU-A-11 03 837), bei dem man dem Sperma
Glycerin als Gefrierschutzmittel langsam zusetzt, bis
seine Endkonzentration 10% erreicht, worauf in sterile
Röhrchen von 0,5 ml abgefüllt wird, die dicht verschlossen
werden. Das Einfrieren erfolgt dabei in zwei Stufen: Das
Sperma wird zunächst mit einer Abkühlgeschwindigkeit von
0,5 bis 1,0°C/min auf 4 bis 5°C abgekühlt und 30 bis 60 min
lang bei dieser Temperatur gehalten und dann mit einer
Abkühlgeschwindigkeit von 20 bis 25°C/min auf -180 bis
-190°C abgekühlt. Das eingefrorene Sperma wird an
schließend in flüssigem Stickstoff gelagert. Das Auftauen
erfolgt im Wasserbad bei 36°C. Die Überlebensrate des
Spermas beträgt bei diesem Verfahren 66%.
Der Nachteil auch dieses Verfahrens besteht darin, daß die
Tieftemperaturkonservierung von Spermien von Kristallisa
tionsprozessen begleitet wird, also keine Vitrifizierung
erzielbar ist. Der positive Einfluß des Gefrierschutz
mittels wird bei diesem Verfahren zugleich durch negative
Erscheinungen aufgrund der direkten Einführung von
Glycerin in einer Konzentration von 10 Masse-% in das
Ejakulat zunichtegemacht. Dies führt zu einer Schädigung
der Cytoplasmamembranen der Spermien und damit zu einer
Herabsetzung ihrer Gefrierbeständigkeit. Der direkte Zu
satz von wasserfreiem Glycerin zum Sperma bewirkt daneben
starke osmotische Veränderungen im Ejakulat. Die starke
Dehydratisierung der Zellen ruft dabei eine teilweise De
naturierung von Eiweißmolekülen und eine Strukturänderung
der Zellorganellen hervor. Die lange Verweildauer in einer
Glycerinlösung hoher Konzentration führt ferner zu toxi
schen Wirkungen dieses Gefrierschutzmittels.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren
zur Tieftemperaturkonservierung von Sperma anzugeben, bei
dem die Abkühlung des Spermas mit einer Geschwindigkeit
erfolgt, die zur Vitrifizierung des Hauptteils von extra
und intracellulärem Wasser unter Herabsetzung der intensi
ven Schädigungswirkung der Rekristallisation auf die Bio
strukturen des Spermas beim Auftauen ausreicht.
Die Aufgabe wird anspruchsgemäß gelöst. Die Unteransprüche
betreffen vorteilhafte Ausführungsformen des Verfahrens.
Das erfindungsgemäße Verfahren zur Tieftemperaturkonser
vierung von Sperma beruht auf der Einführung eines Ge
frierschutzmittels in das Sperma und der Abkühlung mit
einem Kühlmittel auf die Kühlmitteltemperatur und ist da
durch gekennzeichnet, daß
- - dem Sperma ein Salzpuffer und ein Antischockmittel zugesetzt werden, die zusammen mit dem Gefrierschutz mittel das Kryokonservierungsmittel bilden,
- - das Gefrierschutzmittel in einer Konzentration einge setzt wird, die zur Erzielung einer nicht kristallinen Phase beim Einfrieren des Spermas im Kryokonservierungs mittel ausreicht, und
- - die Abkühlung des Spermas im Kryokonservierungsmittel in einem pulverförmigen Material hoher Wärmeleitfähigkeit, das auf die Kühlmitteltemperatur vorgekühlt ist, vorge nommen wird.
Das erfindungsgemäße Verfahren macht es möglich, die
morphofunktionelle Haltbarkeit von Spermien durch Vitri
fizierung zu erhöhen, was die Erzielung einer hohen
Überlebensrate (85%) ermöglicht. Dies wird insbesondere
durch die Verwendung eines pulverförmigen Materials hoher
Wärmeleitfähigkeit, bei der Abkühlung des Spermas erzielt,
das die Bildung einer wärmeisolierenden Schicht aus Kälte
mitteldämpfen um das abzukühlende Objekt (Leidenfrostsches
Phänomen) wegen fehlenden unmittelbaren Kontakts mit dem
Kältemittel ausschließt. Die bedeutende, dadurch bedingte
Zunahme der Abkühlgeschwindigkeit reicht zur Vitrifizie
rung aus und gestattet es, die Konzentration des Gefrier
schutzmittels auf einen Wert herabzusetzen, der den Ver
fahrenserfolg weiter begünstigt.
Nach dem erfindungsgemäßen Verfahren kann man entsprechend
eine Kristallisation der wäßrigen Phase des einzufrie
renden Spermas vermeiden und somit alle dazu beitragenden
externen Faktoren ausschließen.
Das erfindungsgemäße Verfahren ermöglicht zugleich eine
Vereinfachung der Tieftemperaturkonservierung durch Ver
minderung der Zahl der Arbeitsschritte und kürzere Aus
führungszeiten. Gleichzeitig trägt die Erfindung durch
Verkürzung des Gesamtzyklus der Tieftemperaturkonservie
rung zu einer Erhöhung der Arbeitsproduktivität und damit
zu einer Verringerung der Verfahrenskosten bei.
Nach einer vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung
wird pulverförmiges Aluminiumoxid (Al2O3) als Material
hoher Wärmeleitfähigkeit verwendet. Dadurch wird eine
Vitrifikation der Spermien im erfindungsgemäß verwendeten
Kryokonservierungsmittel bei einer Abkühlgeschwindigkeit
erzielt, die zum Einfrieren ohne Kristallisation aus
reicht. Das ist auch durch die relativ kleine Größe der
Spermazellen gegenüber anderen einzufrierenden Objekten,
insbesondere Embryonen, und folglich durch eine kleinere
Menge von freiem Wasser in den einzufrierenden Spermien
bedingt.
Das Gefrierschutzmittel wird zweckmäßigerweise in einer
Konzentration von 1,5 bis 2,5 Masse-% verwendet. Bei die
sen Konzentrationen zeigt das Gefrierschutzmittel keine
toxischen und osmotischen Effekte, wobei diese Konzentra
tion per se unter den gewählten Abkühlungsbedingungen für
eine Vitrifizierung nicht ausreichend wären.
Gemäß einer günstigen Ausführungsform der Erfindung ent
hält das Kryokonservierungsmittel einen biologisch wirk
samen Stoff.
Biologisch wirksame Stoffe dienen bei der Kryokonservie
rung von Sperma zur Steigerung der Überlebensrate der
Zellen durch Schutz der cytoplasmatischen Zellmembranen
gegen Temperaturschock und Lösungseffekte während der
Phasenumwandlung von Wasser in Eis.
Als biologisch wirksamer Stoff wird zweckmäßigerweise
Cholinchlorid verwendet.
Cholinchlorid, das dank des hohen energetischen Potentials
der Stickstoffgruppierung, dem Vorhandensein von drei
Methylgruppen und einer Hydroxygruppe als Methylierungs
mittel in biologischen Prozessen dient, besitzt eine hohe
Basizität, die eine aktive Hydratation dieses Stoffs
auslöst, was zu einer Erhöhung der Gefrierschutzeigen
schaften des Kryokonservierungsmittels führt. Die Methyl
gruppen wirken auf die native Struktur der Biomembranen
stabilisierend, wodurch ihre Kryoresistenz verstärkt wird.
Es ist zweckmäßig, Cholinchlorid in einer Konzentration
von 2 Masse-% zu verwenden.
Geringere Konzentrationen an Cholinchlorid bewirken keine
Steigerung der Gefrierschutzwirkung des Kryokonservie
rungsmittels, während höhere Konzentrationen dieser bio
logisch wirksamen Verbindung zu einer hydrophoben Wech
selwirkung mit Biomakromolekülen führen, wodurch sich
keine Stabilisierung, sondern Veränderungen von Membran
strukturen ergeben.
Die Erfindung wird im folgenden anhand von Ausführungsbei
spielen näher erläutert.
Zur Durchführung des Verfahrens bringt man in flüssigen
Stickstoff als Kühlmittel ein metallisches Gefäß ein, das
mit einem pulverförmigen Material hoher Wärmeleitfähigkeit
gefüllt ist und in das ein Behälter mit dem verdünnten
Sperma eingetaucht wird.
Das verdünnte Sperma vermischt man mit einem Kryokonser
vierungsmittel, das eine wäßrige Lösung darstellt, die
Glucose, Natriumcitrat als Salzpuffer, Hühnereidotter als
Antischockmittel, Cholinchloridlösung als biologisch wirk
samen Stoff und Glycerin als Gefrierschutzmittel enthält.
Nach Äquilibrierung wird das verdünnte Sperma im Behälter
aus Folie für Lebensmittel abgefüllt, die zugewalzt und
dann in ein pulverförmiges, auf die Temperatur von flüssi
gem Stickstoff als Kühlmittel vorgekühltes Material hoher
Wärmeleitfähigkeit eingetaucht und danach schnell zur
Aufbewahrung in flüssigen Stickstoff übertragen werden.
Das Auftauen erfolgt im Wasserbad.
Man bringt 2 ml Sperma zwecks Verdünnung für 25 bis 30 min
in einen Thermostat bei 37°C ein und setzt dann im
Verhältnis von 1:1 ein Medium zu, das 4,0 g Glucose, 1,2 g
Natriumcitrat, 26,0 ml Hühnereidotter, 2,0 ml 20%ige
Cholinchloridlösung und 3,0 ml Glycerin, Rest Wasser, ent
hält, wobei die Endkonzentration des Glycerins 1,5 Masse-%
beträgt. Das verdünnte Sperma wird 45 min so belassen und
dann in Mengen von je 0,5 ml in Behälter aus Folie für Le
bensmittel von 0,3 mm Stärke abgefüllt, wobei die freien
Enden zugewalzt werden. Das Einfrieren erfolgt durch Ein
tauchen der Behälter in eine Einfrierkammer, die ein me
tallisches, mit pulverförmigem Al2O3 gefülltes Gefäß dar
stellt, das in flüssigem Stickstoff eingetaucht ist, und 5
bis 10 s Halten dieser Behälter im Al2O3-Pulver, wonach
sie zur Aufbewahrung in flüssigen Stickstoff übertragen
werden.
Das Auftauen wird 3 Wochen nach der Kryokonservierung
durch Eintauchen der Behälter in ein Wasserbad von 40°C
durchgeführt. Nach dem Auftauen betragen der pH-Wert 7,5,
die Gesamtzahl der Spermien 52 Mio pro ml, die Beweglich
keit 66%, der Anteil der aktiv beweglichen Formen 51,8%
und der Anteil der normalen Formen 72%.
Die Überlebensrate wurde nach der Formel
ermittelt; sie betrug 82,2%.
Es wird wie in Beispiel 1 verfahren, wobei 4,0 ml Glycerin
eingesetzt werden und die Endkonzentration des Glycerins
2,0 Masse-% beträgt.
Das Auftauen wird 3 Wochen nach der Kryokonservierung
durch Eintauchen der Behälter in ein Wasserbad von 40°C
durchgeführt. Nach dem Auftauen betragen der pH-Wert 7,5,
die Gesamtzahl der Spermien 52 Mio pro ml, die Beweglich
keit 66%, der Anteil der aktiv beweglichen Formen 53,1%
und der Anteil der normalen Formen 72%.
Die wie in Beispiel 1 ermittelte Überlebensrate betrug
84,2%.
Es wird wie in Beispiel 1 verfahren, wobei 5,0 ml Glycerin
eingesetzt werden und die Endkonzentration des Glycerins
2,5 Masse-% beträgt.
Das Auftauen erfolgt 3 Wochen nach der Kryokonservierung
durch Eintauchen der Behälter in ein Wasserbad von 40°C.
Nach dem Auftauen betragen der pH-Wert 7,5, die Gesamtzahl
der Spermien 52 Mio pro ml, die Beweglichkeit 66%, der
Anteil der aktiv beweglichen Formen 54,7% und der Anteil
der normalen Formen 72%.
Die wie in Beispiel 1 ermittelte Überlebensrate betrug
86,5%.
Um nachzuweisen, daß die Verwendung von Glycerin in einer
verringerten Konzentration im erfindungsgemäßen Bereich
das schnelle Einfrieren im Al2O3-Pulver die gestellte Auf
gabe zu lösen ermöglichen, sind nachstehend in den
Tabellen 1 bis 3 Versuchsergebnisse einschließlich der An
gaben der angeführten Ausführungsbeispiele angeführt.
Die Tabellenangaben zeigen, daß die Beweglichkeit der auf
getauten Spermien in beiden Fällen gegenüber ihrer Beweglichkeit
vor dem Einfrieren herabgesetzt ist. Das erfindungsgemäße
Verfahren ermöglicht jedoch im Vergleich zum
bekannten Verfahren die Erzielung von Sperma höherer
Aktivität.
Die obigen Beispiele zeigen, daß die schlechtesten Ergebnisse
durch Kryokonservierung von nativem Sperma erhalten
werden. Der Zusatz eines kein Glycerin enthaltenden Kryokonservierungsmittels
zum Sperma führt zu einer geringfügigen
Erhöhung der Haltbarkeit der Zellen. Der Kryoschutz
kommt dann mehr zum Ausdruck, wenn das Kryokonservierungsmittel
Glycerin enthält, wobei das Gefrierschutzmaximum
bei einer Glycerinkonzentration im Einfriermedium
von 1,5 bis 2,5 Masse-% erreicht wird. Die Verwendung von
Glycerin in einer Konzentration von 2,5 Masse-% gestattet
es bei diesem Einfrierverfahren, die Überlebensrate der
Spermien um 19,8% zu steigern, die einen sehr wichtigen
Kennwert für die Haltbarkeit von Spermien darstellt.
Durch das Vorliegen des Glycerins in einer geringen Kon
zentration und des Cholinchlorids im Kryokonservierungs
mittel werden also beim Kryokonservierungsmittel Bedingun
gen für eine maximale Gefrierschutzwirkung ohne irgendwel
che negativen Einflüsse geschaffen.
Dies äußert sich insbesondere darin, daß die Zellen, die
im erfindungsgemäß verwendeten Kryokonservierungsmittel
eingefroren werden, eine signifikant höhere Lebensfähig
keit gegenüber dem nativen Material aufweisen.
Claims (9)
1. Verfahren zur Tieftemperaturkonservierung von Sperma
durch Einführung eines Gefrierschutzmittels in das
Sperma und Abkühlung mit einem Kühlmittel auf die Kühl
mitteltemperatur,
dadurch gekennzeichnet, daß
- - dem Sperma ein Salzpuffer und ein Antischockmittel zugesetzt werden, die zusammen mit dem Gefrier schutzmittel das Kryokonservierungsmittel bilden,
- - das Gefrierschutzmittel in einer Konzentration ein gesetzt wird, die zur Erzielung einer nicht kristal linen Phase beim Einfrieren des Spermas im Kryokon servierungsmittel ausreicht, und
- - die Abkühlung des Spermas im Kryokonservierungsmittel in einem pulverförmigen Material hoher Wärmeleitfä higkeit, das auf die Kühlmitteltemperatur vorgekühlt ist, vorgenommen wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
als pulverförmiges Material hoher Wärmeleitfähigkeit
Aluminiumoxid (Al2O3) verwendet wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeich
net, daß das Gefrierschutzmittel in einer Konzentration
von 1,5 bis 2,5 Masse-% eingesetzt wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch ge
kennzeichnet, daß dem Kryokonservierungsmittel ein bio
logisch wirksamer Stoff zugesetzt wird.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß
als biologisch wirksamer Stoff Cholinchlorid eingesetzt
wird.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß
das Cholinchlorid in einer Konzentration von 2 Masse-%
eingesetzt wird.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch ge
kennzeichnet, daß ein Kryokonservierungsmittel einge
setzt wird, das Hühnereidotter als Antischockmittel
enthält.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch ge
kennzeichnet, daß als Material hoher Wärmeleitfähigkeit
Aluminiumoxid (Al2O3) verwendet wird.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch
gekennzeichnet, daß als Kühlmittel Flüssigstickstoff
verwendet wird.
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