DE3825438A1 - Thermofarbband sowie ein verfahren zu dessen herstellung - Google Patents
Thermofarbband sowie ein verfahren zu dessen herstellungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Thermofarbband, insbesondere Thermo
carbonband, mit einem üblichen Träger und einer auf einer Seite
des Trägers ausgebildeten Schicht einer Aufschmelzfarbe, wobei
sich zwischen dem Träger und der Schicht der Aufschmelzfarbe
eine Trennschicht befindet, sowie ein zu dessen Herstellung
besonders geeignetes Verfahren.
Thermofarbbänder sind seit längerem bekannt, sie weisen auf
einem folienartigen Träger, beispielsweise aus Papier, einem
Kunststoff oder dergleichen, eine Aufschmelzfarbe auf, insbeson
dere in Form einer kunststoff- und/oder wachsgebundenen Farb
mittel- oder Rußschicht. Die Aufschmelzfarbe wird bei Thermo
farbbändern mittels eines Wärmedruckkopfes geschmolzen und auf
ein Aufzeichnungspapier bzw. ein Druckpapier übertragen. Ther
mische Drucker bzw. Wärmedruckköpfe, die für diesen Vorgang ver
wendet werden können, sind z.B. aus den DE-ASen 20 62 494 und
24 06 613 sowie der DE-OS 32 24 445 bekannt. Im einzelnen kann
dabei z.B. wie folgt vorgegangen werden:
Auf dem Wärmedruckkopf des Druckers wird ein aus beheizten
Punkten bestehender und auf ein Papierblatt aufzudruckender
Buchstabe ausgebildet. Der Wärmedruckkopf drückt das Thermofarb
band auf das zu beschreibende Papier.
Der aufgeheizte Buchstabe des Wärmedruckkopfes einer Temperatur
von etwa 400°C führt dazu, daß die Aufschmelzfarbe an der
beheizten Stelle aufgeschmolzen und auf das damit in Kontakt
stehende Papierblatt übertragen wird. Der benutzte Teil des
Thermofarbbandes wird einer Spule zugeführt.
Das Thermofarbband kann verschiedene Aufschmelzfarben neben
einander aufweisen. Mit der Kombination der Grundfarben Blau,
Gelb und Rot lassen sich somit farbige Druckbilder herstellen.
Gegenüber den üblichen Farbfotografien entfällt ein nachteiliges
Entwickeln und Fixieren. Thermodrucker lassen sich mit großer
Schreibgeschwindigkeit (ein DIN-A4-Blatt läßt sich in etwa
10 Sekunden bedrucken) und ohne störende Nebengeräusche
betreiben.
Neben den oben geschilderten Thermofarbbändern gibt es auch
solche, bei denen das Wärmesymbol nicht durch Einwirkung eines
Wärmedruckkopfes, sondern durch Widerstandsbeheizung eines
speziell ausgestalteten folienartigen Trägers aufgeprägt wird.
Die Wärmeerzeugung erfolgt durch Fließen eines elektrischen
Stromes, dazu muß die Aufschmelzfarbe und/oder deren Träger
elektrisch leitende Materialien enthalten. Die Aufschmelzfarbe,
die die eigentliche Funktionsschicht beim Druckvorgang dar
stellt, enthält darüber hinaus die bereits oben geschilderten
Materialien. In der Fachwelt spricht man von einem "ETR"-
Material ("Electro Thermal Ribbon"). Ein entsprechendes Thermo
transfer-Drucksystem wird beispielsweise in der US-PS 43 09 117
beschrieben.
Es hat sich gezeigt, daß sich beim Druckvorgang gelegentlich
Schwierigkeiten des Ablösens der Aufschmelzfarbe an der
beheizten Stelle von dem Trägermaterial einstellen. Um dieses
Problem zu lösen, wurden im Stand der Technik verschiedene Vor
schläge gemacht.
So regt die europäische Patentanmeldung 86 301 743 (Veröffent
lichungs-Nr.: 01 94 860) an, zwischen einer kunststoffgebundenen
Aufschmelzfarbe und deren Trägermaterial eine durch Wärmeeinwir
kung schmelzbare "Release Layer" anzuordnen, die als Haupt
bestandteil vorzugsweise ein Wachs enthält. Der Nachteil dieses
Systems besteht darin, daß es nicht mit Vorteil für solche
Thermofarbbänder einsetzbar ist, bei denen die Aufschmelzfarbe
wachsgebunden ist.
Der Erfindung lag daher die Aufgabe zugrunde, das eingangs
beschriebene Thermofarbband so weiterzubilden, daß ein leichtes
und vollständiges Ablösen der Aufschmelzfarbe beim Druckvorgang
unabhängig davon möglich ist, ob die Aufschmelzfarbe wachs- und/
oder kunststoffgebunden ist.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß die
Trennschicht in einem Bindemittel dispergierte wasserabspaltende
Mittel enthält.
Wenn im Rahmen der Erfindung von Druckbedingungen gesprochen
wird, dann bedeutet das, daß die Temperatur bei den Thermodruck
bedingungen ausreichen muß, um zumindest einen Teil des in dem
wasserabspaltenden Mittel enthaltenen bzw. gebundenen Wassers
freizusetzen, damit die Trennschicht während des Druckvorgangs
hydrophilen Charakter erlangt. Grundsätzlich kann dabei eine
Temperatur von etwa 50 bis 400°C diese wünschenswerten Effekte
auslösen. Im Normalfall bewegt sich die Temperatur bei den
Druckbedingungen im oberen Teil des vorstehend bezeichneten
Temperaturbereichs.
Der gewichtsprozentuale Anteil des wasserabspaltenden Mittels in
der Trennschicht ist für die Erfindung nicht von kritischer
Bedeutung. Es kommt hier allein darauf an, daß eine vergleichs
weise kleine Menge an Wasser während des Druckvorgangs freige
setzt wird, um der Trennschicht hierbei den wünschenswerten
hydrophilen Charakter zu verleihen.
Um hier eine Richtlinie anzugeben, könnte man einen gewichts
prozentualen Bereich von vorzugsweise etwa 10 bis 80 in Betracht
ziehen.
Als wasserabspaltende Mittel kommen vielfältige Verbindungen in
Frage. Mit besonderem Vorteil werden kristallwasserhaltige
organische und anorganische Verbindungen herangezogen, wie
Alaune, Borax, Glaubersalz, Zeolithe, Zitronensäure und/oder
Oxalsäure, herangezogen. Hierunter haben sich die Verbindungen
mit besonders hohem Kristallwassergehalt als vorteilhaft
erwiesen, wie insbesondere Alaune, wie z.B. Aluminium, Eisen-
und Chromalaune und Borax.
Bei der Wahl des Bindemittels bestehen auch weitgehende Frei
heiten. Vorteilhafterweise werden wasserlösliche organische
Bindemittel herangezogen, insbesondere Polyvinylpyrrolidon,
Polyvinylacetat, Methylzellulose, wasserlösliche Stärke, wasser
lösliche Stärkederivate, Kasein, Polyvinylalkohol und der
gleichen.
Für den mit der Erfindung angestrebten Effekt ist die Stärke der
Trennschicht ebenfalls nicht kritisch. Sie kann weiten Schwan
kungen unterliegen. Vorzugsweise beträgt sie etwa 0,1 bis
2 Mikrometer, ganz besonders bevorzugt 0,5 bis 1,0 Mikrometer.
Im Hinblick auf die Aufwendungen und die Tatsache, daß mit
dünnsten Schichten bereits der angestrebte Effekt erreicht wird,
sollte jedoch innerhalb des oben bezeichneten Bereiches mög
lichst nahe dem Minimalwert gearbeitet werden.
Das erfindungsgemäße Thermofarbband läßt sich mit Vorteil wie
folgt herstellen: Eines oder mehrere der oben bezeichneten
Bindemittel werden zusammen mit dem wasserabspaltenden Mittel in
eine wäßrige Lösung überführt. Dabei sollten vorzugsweise auf
etwa 40 bis 60 Gewichtsteile wasserabspaltendes Mittel etwa 40
bis 60 Gewichtsteile Bindemittel entfallen. Der Auftrag erfolgt
anhand einer üblichen Technologie, wie beispielsweise mittels
einer Rakel.
Nach Abdampfen des Wassers aus der aufgetragenen Lösung bleibt
die Trennschicht im Rahmen der oben bezeichneten Schichtstärke
zurück. Das Abdampfen erfolgt vorzugsweise durch Überleiten
warmer Luft einer Temperatur von etwa 80 bis 120°C.
Die mit der Erfindung erzielbaren Vorteile sind darin zu sehen,
daß sie bezüglich der Art der Aufschmelzfarbe, d.h. wachs-
und/oder kunststoffgebunden, nicht mehr einschränkend ist, und
daß sich die Aufschmelzfarbe beim Druckvorgang besonders leicht
und vollständig ablöst. Im Ergebnis läuft dieser Effekt darauf
hinaus, daß die Haftung zwischen der Trägerfolie und der Auf
schmelzfarbe besonders stark beim Thermodruckvorgang herab
gesetzt wird.
Technologisch könnte dieses dadurch erklärt werden, daß durch
die Wärmeeinwirkung beim Druckvorgang nicht nur Wasser von dem
wasserabspaltenden Mittel freigesetzt wird, sondern bei höheren
Temperaturen, d. h. bei Temperaturen oberhalb 100°C dieses in
die Dampfphase überführt wird, so daß durch Dampfbildung ein
verstärkter Trenneffekt durch Druckausübung erreicht wird.
Die Erfindung soll nachfolgend anhand verschiedener Beispiele
noch näher erläutert werden.
Auf einen üblichen Träger aus einem Polyester einer Schicht
stärke von etwa 6 Mikrometern wird mittels einer Rakel zur Aus
bildung der Trennschicht ein Material gemäß folgender Rezeptur
herangezogen: 0,5 Gewichtsteile Borax, 0,5 Gewichtsteile Poly
vinylpyrrolidon, 3,0 Gewichtsteile Wasser und 1,0 Gewichtsteile
Ethanol. Dieses Material wird in einer Trockenstärke von etwa
0,2 Mikrometern aufgetragen.
Das Abdampfen des Wassers erfolgt durch Überleiten heißer Luft
einer Temperatur von etwa 110°C. Abschließend wird die Auf
schmelzfarbe anhand folgender Rezeptur in Form einer Schmelze
einer Temperatur von etwa 105°C mit einem Flexodruckwerk auf
gebracht: 40 Gewichtsteile Etyhlen-Vinylacetat-Mischpolymerisat,
40 Gewichtsteile Paraffin und 20 Gewichtsteile Ruß. Die Auf
schmelzfarbe hatte eine Stärke von etwa 4 Mikrometern. Dieses
Thermofarbband zeigte beim Druckvorgang eine vollständige und
leichte Ablösung der Aufschmelzfarbe an der Stelle des aufge
prägten Wärmesymbols.
Das Beispiel 1 wurde dahingehend abgeändert, daß folgende
Rezeptur zur Ausbildung der Trennschicht herangezogen wurde:
0,5 Gewichtsteile Oxalsäure, 0,5 Gewichtsteile
Polyvinylpyrrolidon, 3,0 Gewichtsteile Wasser und 1,0 Gewichts
teile Ethanol.
Claims (7)
1. Thermofarbband, insbesondere Thermocarbonband, mit einem
üblichen Träger und einer auf einer Seite des Trägers ausge
bildeten Schicht einer Aufschmelzfarbe, wobei sich zwischen
der Oberfläche des Trägers und der Schicht der Aufschmelz
farbe eine Trennschicht befindet, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Trennschicht in einem Bindemittel
dispergierte wasserabspaltende Mittel enthält.
2. Thermofarbband nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Trennschicht etwa 10 bis 80 Gew.-% wasserabspaltendes
Mittel enthält.
3. Thermofarbband nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Trennschicht eine Stärke von etwa 0,1 bis
2 Mikrometern beträgt.
4. Thermofarbband nach mindestens einem der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das wasserabspaltende
Mittel eine kristallwasserhaltige organische oder anorga
nische Verbindung ist.
5. Thermofarbband nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß
die kristallwasserhaltige Verbindung ein Alaun, Borax,
Glaubersalz, ein Zeolith, Zitronensäure und/oder Oxalsäure
ist.
6. Thermofarbband nach mindestens einem der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das unter Thermo
druckbedingungen wasserabspaltende Mittel in Polyvinyl
pyrrolidon, Polyvinylacetat, Methylzellulose, wasserlös
licher Stärke, Stärkederivate, Polyvinylalkohol und/oder
Kasein dispergiert ist.
7. Verfahren zur Herstellung eines Thermofarbbandes nach einem
der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
auf die Oberfläche des Trägers zur Ausbildung der Trenn
schicht eine bindemittelhaltige wäßrige Dispersion, die das
wasserabspaltende Mittel gelöst oder dispergiert enthält,
nach üblichen Technologien aufgetragen, der wäßrige Anteil
bei erhöhter Temperatur abgedampft und anschließend nach
üblichen Technologien die Schicht der Aufschmelzfarbe auf
gebracht wird.
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