DE3828736C2 - Verfahren zur Ölgewinnung - Google Patents
Verfahren zur ÖlgewinnungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft die Gewinnung von Öl aus einer unter
irdischen Lagerstätte durch Ölverdrängung unter Verwendung
eines dampfschaumbildenden oberflächenaktiven Mittels oder
Tensids, welches sich schnell in der Lagerstätte ausbrei
tet unter Bildung eines steifen Dampfschaums nach Anspruch 1.
Viele Kohlenwasserstoffe sind zu viskos, um sie aus unter
irdischen Öl führenden Lagerstätten ohne Unterstützung zu ge
winnen. Diese schweren Kohlenwasserstoffe lassen sich nur
gewinnen mit Hilfe von Dampf, der die Lagerstätte erwärmt,
die Viskosität der Kohlenwasserstoffe herabsetzt und damit
das Fließvermögen der Kohlenwasserstoffe gegen die Förder
bohrung verbessert. Jedoch nach der anfänglichen Injektion
und Durchbruch bis zur Förderbohrung folgt der injizierte
Dampf bevorzugt diesem Durchbruchsweg. Außer unmittelbar um
die Injektions- und Förderbohrungen hat die aktive Dampfzone
in der Lagerstätte die Tendenz, auf ein höheres Niveau
innerhalb der Öl führenden Schicht anzusteigen. Daher ist das
Ausmaß der Lagerstätte, die vom injizierten Dampf erreicht
wird, begrenzt.
Zusammen mit dem Dampf wurden bereits oberflächenaktive Mit
tel oder Tenside injiziert, um ein Fluten mit Dampf
schaum zu ermöglichen. Die Kombination von Dampf und dampf
schaumbildendem Tensid führt zu einem Dampfschaum, der
eine Dispersion von Dampf in einer kontinuierlichen Wasser
phase ist, in welcher zumindest ein Teil der Dampfphase
durch einen Flüssigkeitsfilm oder durch Lamellen zur disper
sen Phase wird. Die Anwesenheit dieses Schaums zeigt sich
durch Herabsetzung der Geschwindigkeit, mit welcher der
Dampf durch die Lagerstätte wandert. Der Schaum bildet eine
Sperrschicht, die die Bewegung des Dampfs sowohl zu einem
höheren Niveau innerhalb der Öl führenden Schicht als auch
gegen die Förderbohrung verlangsamt. Diese Herabsetzung der
Mobilität ergibt einen wirksameren Wärmeübergang auf das Öl,
der seinerseits wieder die Ölförderung durch die Förderboh
rung erhöht und zu einem geringeren durchschnittlichen Rest
ölgehalt in der Lagerstätte führt, wenn die Dampfschaumbe
handlung zu Ende ist.
Um das Ausmaß der Ölgewinnung zu optimieren, ist es wün
schenswert, ein Dampfschaum-Tensid zu haben, welches in
der Lagerstätte schnell den Schaum zu bilden vermag. Ein
wirksamer Transport des Tensids durch die Lagerstätte ist
wichtig, da die Geschwindigkeit, mit der sich der Schaum
durch die Lagerstätte bewegt, begrenzt wird durch die
Geschwindigkeit, mit welcher das Tensid sich durch die
Lagerstätte bewegt. Der Transport des Tensids durch die
Lagerstätte kann auf verschiedene Weise herabgesetzt werden,
wie durch Adsorption am Gestein der Lagerstätte, Ausfällung
mit Hilfe von zweiwertigen Ionen, die im Wasser der Lager
stätte vorhanden sind, und/oder durch Ionenaustausch aus dem
Gestein der Lagerstätte und Verteilung in die Ölphase.
Ausreichende Mengen an Tensid müssen schnell durch die
Lagerstätte bewegt werden, um den Schaum seine Funktion als
Dampfschaum bei der Verdrängung des Öls erfüllen zu lassen.
Es kann angenommen werden, daß die Geschwindigkeit des
Schaumtransports vergleichbar ist mit der Geschwindigkeit
des Tensid-Transports.
Die verschiedensten Verfahren mit Dampf in Verbindung mit
einem Tensid sind bereits bekannt und viele Verbesserun
gen dieser bekannten Verfahren stehen zur Verfügung. In der
US-PS 3 292 702 wird ein Dampf-Prozeß beschrieben, bei dem
ein wäßriges Tensid vor dem Dampf injiziert wird, um
die Injizierbarkeit während der Dampfperiode zu vergrößern
und eine größere Produktionsleistung während des Rückflusses
zu erreichen. Nach der US-PS 3 357 487 wird eine Lösung
eines Tensids vor oder während der Dampfinjektion derart
eingeführt, daß ein Band der Tensid-Lösung von dem Dampf
verdrängt wird. Bei dem Verfahren der US-PS 3 412 793 wird
ein Dampf-Prozeß zur Ölgewinnung in einer relativ hoch
geschichteten Lagerstätte verbessert durch zeitweises
Verschließen der leichter durchgänglichen Schichten mit
Hilfe des Schaums. Bei der US-PS 4 086 964 geht es um die
Ölgewinnung durch Injektion eines dampfschaumbildenden
Gemischs durch einen Dampfkanal, der sich im wesentlichen
zwischen Injektions- und Förderbohrung befindet. In den
US-PS 4 393 937 und 4 488 976 wird ein dampfschaumbilden
des Gemisch, dessen Tensid ein besonders wirksames α-
Olefinsulfonat ist, beschrieben sowie Verfahren zur Ölge
winnung (steam drive und steam soak). Bei dem Verfahren nach
der US-PS 4 488 598 wird ein schäumbares Tensid be
schrieben. Aus der US-PS 4 597 442 ist eine Vorspüllösung
zur Erhöhung der Geschwindigkeit, mit der das injizierte
Tensid sich durch die Lagerstätte ausbreitet, beschrie
ben, indem der Ionenaustauscheffekt reduziert wird. Aus den
US-PS 4 556 107 und 4 607 700 ist ein Dampfschaum-Injek
tionsprozeß bekannt, der durch Verwendung eines α-Ole
finsulfonat-Dimeren als Tensid verbessert ist. Die US-PS
4 609 044 betrifft ein Verfahren unter Verwendung von Dampf
schaum, welches mit Alkali verbessert ist, zur Förderung von
leichtem saurem Öl. Bei der US-PS 4 617 995 geht es um die
Injektion eines Vorbehandlungsmediums vor zumindest einem
Teil des Dampfs und des dampfschaumbildenden Tensids zur
Erhöhung der Ausbreitungsgeschwindigkeit des Tensids
und Verringerung der benötigten Tensid-Menge. Nach der
US-PS 4 643 256 wird ein dampfschaumbildendes Tensid
gemisch verwendet, welches selbst in Gegenwart von mehrwer
tigen Kationen wirksam ist.
Aufgabe der Erfindung ist die Verbesserung der Ölförderung
aus einer Lagerstätte, in welche zumindest eine Injektions
bohrung eingeführt ist. Das erfindungsgemäße Verfahren be
trifft die Einführung eines dampfschaumbildenden Gemischs
von Dampf, Tensid und Wasser in die Lagerstätte,
Ausbreiten der dampfschaumbildenden Mischung
innerhalb der Lagerstätte und Förderung der dampfschaumbil
denden Mischung und Öl aus der Lagerstätte, wobei das Tensid
zumindest 15 Gew.-% Olefindisulfonat enthält.
Das erfindungsgemäße Verfahren läßt sich für Dampfsätti
gungsbetrieb anwenden, wobei die Injektion des dampfschaum
bildenden Gemischs und die anschließende Förderung des
dampfschaumbildenden Gemischs und Öls aus der Lagerstätte
aus der gleichen Injektionsbohrung oder -sonde erfolgt. Das
erfindungsgemäße Verfahren läßt sich aber auch für Dampf
trieb anwenden, bei dem die Injektion der dampfschaumbil
denden Mischung durch Injektionsbohrungen und die Förderung
der dampfschaumbildenden Mischung und Öl aus zumindest
einer eigenen Förderbohrung stattfindet. Dazu muß die Lager
stätte zumindest eine Fördersonde aufweisen.
Bei einer besonderen Ausführungsform wird zusammen mit dem
dampfschaumbildenden Gemisch ein Elektrolyt in einer Kon
zentration von 0,1 bis 15 Gew.-% der wäßrigen Phase ange
wandt.
Die brauchbaren Tenside enthalten zumindest
25 Gew.-% Olefindisulfonat.
Der Dampf kann zumindest 30 Gew.-% Dampfphase aufweisen.
Darüberhinaus kann man zusammen mit dem dampfschaumbilden
den Gemisch auch ein nichtkondensierbares Gas in einer
Menge von 0,01 bis 50 mol-% der Gasphase des dampfschaum
bildenden Gemischs verwenden.
Brauchbare Tenside leiten sich ab von Olefinen mit 18 bis 26
Kohlenstoffatomen, und zwar von α-Olefinen oder inneren
Olefinen.
Das erfindungsgemäße Verfahren beruht zumindest teilweise
darauf, daß die mit Olefindisulfonat angereicherten Tenside
einen unvorhergesehenen und überraschenden Vorteil beim
Dampftrieb erbringen. Enthält beispielsweise das Dampf
schaumgemisch Dampf, ein mit Disulfonat angereichertes Tensid,
einen Elektrolyten und ein nichtkondensierbares Gas in
nahezu optimalen Mengen für die Schaumbildung in Gegenwart
von Öl, bewegen sich die erfindungsgemäß verwendeten Tenside
- zum Vergleich mit den üblichen handelsüblichen Olefinsul
fonat-Tensiden - infolge geringerer Grenzflächenspannung ge
genüber Öl wesentlich schneller durch die Lagerstätte,
bilden festere Dampfschäume und ergeben wesentlich geringere
Dampfmobilitäten. Die erfindungsgemäß verwendeten Tenside
führen auch zu einer beträchtlichen Herabsetzung der Dampf
mobilität und einer bemerkenswert geringeren Restölsättigung
bei Konzentrationen, die wesentlich unter denen liegen, die
für gleiche Mobilität und gleiche Restölsättigungs-Verringe
rung durch bisher optimale Tenside erreichbar waren.
Von besonderem Interesse für den Dampftrieb- oder Dampf
sättigungsprozeß ist ein Dampfschaumgemisch,
enthaltend (a) ein Tensid in der flüssigen
Phase in einer Menge von 0,01 bis 10 Gew.-%, bezogen auf das
Gewicht der flüssigen Phase, wobei dieses Tensid zu ei
nem wesentlichen Teil ein Olefindisulfonat ist, und (b)
Dampf, der unter Lagerstättenbedingungen sowohl in flüssiger
Phase als auch in der Dampfphase vorliegt. Gegebenenfalls
kann ein Elektrolyt in der flüssigen Phase in einer Menge
von 0,01 bis 15 Gew.-% vorliegen und gegebenenfalls kann in
der Gasphase ein nichtkondensierbares Gas in einer Menge
von 0,01 bis 50 mol-% - berechnet auf die gesamte Molanzahl
in der Gasphase - vorhanden sein.
Die erfindungsgemäßen Tenside unterscheiden sich von den
üblichen Tensiden dahingehend, daß sie gegenüber den dort
verwendeten α-Olefin und den inneren Olefinsulfonaten an
Olefindisulfonaten angereichert sind. Obwohl eine größere
Disulfonat-Konzentration für eine gegebene Kohlenstoffketten
länge zu einem weniger wirksamen Dampfschaum-Tensid füh
ren kann, so ist doch die Kombination einer größeren Kohlen
stoffkettenlänge (wie ein Anstieg der mittleren Kohlenstoff
zahl von 17 auf 22) und eine Erhöhung der Disulfonat-Konzen
tration die Ursache für eine Verbesserung des Dampfschaum-
Tensids. Daher sind auch die Tenside in
der Lage, festere Dampfschäume zu bilden, die die Dampfmobi
lität merklich herabsetzen und zu geringerer Restölsättigung
führen, wie sie mit den bisherigen Tensiden nicht erreichbar
waren.
Die Tensid-Komponente des erfindungsgemäß verwendeten
Tensids ist ein Olefinsulfonat, hergestellt oder formuliert
derart, daß ein höherer Disulfonatgehalt gegeben ist, als er
bei ähnlichen handelsüblichen Mischungen vorliegt. Da das
Vorliegen derartiger Disulfonate in den bisherigen Tensiden
als ungünstig angesehen wurden, war bisher der Ge
halt an derartigen Disfulfonaten auf nicht mehr als 5 bis 7
Gew.-% begrenzt.
Die erfindungsgemäß verwendbaren Olefinsulfonate leiten sich
von einer besonderen Klasse von Olefinen ab, die durch ihre
Kohlenstoffanzahl definiert ist. Diese Olefine haben Kohlen
stoffzahlen zwischen 16 und 28, vorzugsweise 18 bis 26,
insbesondere 20 bis 24. Erfindungsgemäß lassen sich sowohl α-
Olefine als auch innere Olefine verwenden. Besonders
geeignet sind Olefinsulfonate, die sich von im wesentlichen
linearen α-Olefinen und inneren Olefinen ableiten. Olefin
sulfonate von verzweigten α-Olefinen oder inneren Olefinen
sind auch geeignet vorausgesetzt, daß die Kettenverzweigun
gen nicht mehr als etwa 2 Kohlenstoffatome ausmachen.
Für die Herstellung der Olefinsulfonate wird das obige
Olefin mit Schwefeltrioxid SO₃ umgesetzt. Der Begriff Schwe
feltrioxid umfaßt Verbindungen und Komplexe, die SO₃ ent
halten oder ergeben, neben SO₃ selbst für eine Sulfonie
rungsreaktion. Diese Reaktion erfolgt in üblicher Weise,
insbesondere indem verdünntes SO₃ mit einem dünnen Film von
flüssigem Olefin bei Temperaturen zwischen 4 und 50°C in Be
rührung gebracht wird. Die Sulfonierungsreaktion zwischen
SO₃ und dem Olefin ergibt ein rohes Produkt, enthaltend
Alkensulfonsäuren und ein Zwischenprodukt, das möglicher
weise ein Sulfon ist. Das Sulfon wird dann mit Wasser hydro
lysiert und mit einer Lauge, vorzugsweise Alkali- oder Erd
alkalihydroxid, -oxid oder -carbonat neutralisiert. Obwohl
die Zusammensetzung des Sulfonats von verschiedenen Faktoren
abhängig ist, wie der Art des Olefins und den Bedingungen
der Sulfonierungsreaktion, wenn Natriumhydroxid als Lauge
verwendet wird, sind die vier Hauptbestandteile im allge
meinen Natriumsalze der Alkensulfonsäure (50 bis 70 Gew.-%),
der Hydroxyalkansulfonsäure (20 bis 40 Gew.-%) und Dina
triumsalze der Alken- und Hydroxyalkandisulfonsäure (5 bis
15 Gew.-%). Darüberhinaus sind in dem rohen Sulfonat noch
Sulfonate von 2-Ethylolefin, 2,3-Dimethylolefin und 4-
Methylolefin. Die beiden Natriumsalze der Sulfonsäure können
als Monosulfonate und die beiden Dinatriumdisulfonsäuresalze
als Disulfonate bezeichnet werden. Übliche Herstellungsver
fahren ergeben als Tensid wäßrige Lösungen der Olefinsulfo
nate, z. B. eine 30 gew.-%-ige wäßrige Lösung. Derartige
Lösungen können nach dem Verdünnen direkt für die Her
stellung von Dampfschaum-Mischungen für das erfindungsgemäße
Verfahren verwendet werden.
Der Disulfonatgehalt des Tensids läßt sich leicht
erhöhen, indem das Verhältnis verdünntes SO₃ zu flüssigem
Olefin bei der Sulfonierung erhöht wird, z. B. ein Molver
hältnis SO₃/Olefin von 0,90 bis 1,15. Molverhältnisse
SO₃/Olefin < 1,15 lassen sich auch anwenden für Olefinsul
fonatmischungen, die als angereicherte Disulfonate Anwendung
finden können. In einer großtechnischen Anlage kann es wün
schenswert sein, nicht umgesetztes verdünntes SO₃ in den
Prozeß rückzuleiten. Auch die Rückleitung sulfonierter Ole
fine in die Sulfonierung kann zu an Disulfonat angereicher
ten Produkten bei niederen SO₃/Olefinverhältnissen führen.
Die erfindungsgemäß zu verwendenden Olefinsulfonate haben
einen Disulfonatgehalt von 15 bis 100 Gew.-%, vorzugsweise
25 bis 100 Gew.-%, insbesondere 40 bis 100 Gew.-%.
Der für das erfindungsgemäße Verfahren benötigte Dampf kann
an der Oberfläche oder in dem Bohrloch selbst hergestellt
werden. Er kann als Sattdampf, Naßdampf, überhitzter Dampf
oder Dampf von niederem Wert zugeführt werden, bei dem
Dampfkondensat und/oder flüssige Komponenten verträglich
sind mit den schaumbildenden Eigenschaften in der Dampf
schaum-Mischung. Es wird bevorzugt, daß die Dampfqualität
derjenigen des erzeugten Dampfes entspricht und/oder daß die Menge an
wäßriger Flüssigkeit, die zugemischt wird, derart ist, daß die Dampfquali
tät der Mischung 10 bis 90 Gew.-%, vorzugsweise 30 bis 80
Gew.-%, bei Eintritt in die Lagerstätte entspricht. Das für die
Dampfherstellung verwendete Wasser kann andere Zusätze, die
die Eigenschaften verbessern, enthalten wie Korrosionsinhibi
toren oder dergleichen. Das Wasser kann auch Salze enthal
ten.
Die Dampfschaum-Mischung wird gebildet durch Injizieren des
Tensids in Naßdampf in einer Menge von 0,01 bis 10
Gew.-%, bezogen auf die flüssige Phase des Dampfs. Bevorzugt
wird Tensid in der zur Verbesserung der Ölförderung be
nötigten Menge iniziert; diese liegt in der Größenordnung
von 0,1 bis 5 Gew.-% Tensid, bezogen auf die flüssige
Phase. In die Dampfschaum-Mischung wird bevorzugt eine wäß
rige Lösung eines Elektrolyten eingebracht und gegebenen
falls auch ein nichtkondensierbares Gas.
Der Elektrolyt in der Dampfschaum-Mischung kann die Bildung
eines Schaums, der die Restölsättigung wesentlich herab
setzt, beträchtlich verbessern. Der ganze oder ein Teil des
Elektrolyten kann ein anorganisches Salz, vorzugsweise ein
Alkalisalz, insbesondere ein Alkalihalogenid, speziell Na
triumchlorid, sein. Andere anorganische Salze sind bei
spielsweise Halogenide, Sulfate, Carbonate, Bicarbonate,
Nitrate und Phosphate der Alkalien oder Erdalkalien. Ein
Elektrolyt ist unnötig, wenn der injizierte Dampf oder das
Lagerstättenwasser ausreichend Elektrolyt enthalten, um ei
nen wirksamen Schaum zu bilden.
Für das erfindungsgemäße Verfahren kann ganz allgemein jedes
nichtkondensierende Gas angewandt werden, welches (a) bei
Temperaturen und Drücken, bei welchen die Dampfschaum-Mi
schung in die Lagerstätte injiziert und in dieser verdrängt
wird, nicht oder nur wenig kondensiert und (b) im wesentli
chen inert und verträglich ist mit dem Dampfschaum- Tensid
und anderen Komponenten der Mischung. Ein solches Gas
ist Stickstoff; es sind aber auch andere Gase, wie Luft,
Kohlendioxid, Kohlenmonoxid, Ethan, Methan, Rauchgase, Heiz
gase oder dergleichen geeignet. Die bevorzugte Konzentration
der Dampfschaum-Mischung an nichtkondensierbarem Gas be
trägt 0,01 bis 50 mol-% der Gasphase.
Für das erfindungsgemäße Verfahren kann jede übliche Methode
zur Dampfschaumbildung herangezogen werden. Bevorzugt wird
dafür die Methode nach US-PS 4 086 964 oder 4 556 107. Die
Maßnahmen, wie sie in der US-PS 4 393 937 beschrieben sind,
können angewandt werden bei Lagerstätten, die Zonen hoher
Permeabilität enthalten und/oder zur Kanalbildung neigen.
Unter einigen Umständen kann eine mit Sand gefüllte Leitung
für die Bildung des Schaums herangezogen werden. Die Dampf
schaum-Mischung wird in die Lagerstätte in einer solchen
Weise eingeführt, die von den Eigenschaften der Lagerstätte
und dem Muster der Sonden bestimmt wird. Injektions- und
Fördersonden können in beliebiger Anordnung vorliegen, be
vorzugt befindet dich die Injektionssonde umgeben von För
dersonden, jedoch läßt sich das erfindungsgemäße Verfahren
auch für den Dampfsättigungs-Prozeß, also mit einer einzigen
Bohrung oder Sonde, anwenden.
Es wurden Untersuchungen angestellt, um zu bestimmen:
- 1. die Grenzflächenspannung der Mischungen gegenüber Öl,
- 2. die Ausbreitung des Tensids oder die Transport geschwindigkeit
- 3. die Festigkeit des Schaums und die Restölsättigung bei Temperaturen, wie sie für den Dampftrieb typisch sind, und schließlich
- 4. die Schaumfestigkeit und Restölsättigung bei hohen Dampftrieb-Temperaturen,
jeweils mit Mischungen, enthaltend verschiedene Kombinatio
nen von monosulfonierten und disulfonierten Olefinen.
Die untersuchten Tenside sind in der Tabelle 1 zusammen
gefaßt. Drei Methoden wurden zur Herstellung der mit Disul
fonat angereicherten Tenside für die laboratoriumsmäßige
Bewertung herangezogen, und zwar
- 1. hohes Verhältnis SO₃/Olefin,
- 2. Filtrieren und Trennen und
- 3. Mischen.
Einige an Disulfonat angereicherte Tenside wurden
einfach durch Erhöhung des Verhältnisses SO₃/Olefin bei der
Sulfonierung hergestellt. Die Sulfonierungsreaktionen
erfolgten mit einem Verhältnis von SO₃/Olefin von 7; man
erhielt dabei Produkte mit bis zu 84 Gew.-% Disulfonat. Die
Grenzwerte lassen jedoch den Schluß zu, daß eine Steigerung
des Verhältnisses SO₃/Olefin über etwa 1,3 keine Verbesse
rung der Tensid-Eigenschaften erbringt, scheinbar auf
grund der Anwesenheit geringer Anteile an Nebenprodukten,
die sich bei hohen SO₃/Olefinverhältnissen bilden können.
Die Isolierung hoch reiner α-Olefindisulfonate (AODS) aus α-
Olefinsulfonaten (AOS) erreicht man durch physikalische
Trennung (durch Filtration) der flüssigen und halbfesten
Emulsionsphasen aus dem AOS-Produkt, bei dem die mittlere
Kohlenstoffzahl <20 ist. Eine Probe von AOS 2024 mit einer
nominellen Kohlenstoffzahl von 20 bis 24 und insgesamt 17
Gew.-% Disulfonat enthält in flüssiger Phase 98 Gew.-% Di
sulfonat, aber nur etwa 2 Gew.-% Disulfonat in der halb
festen Emulsionsphase des Tensids. Tenside aus Sul
fonaten interner Olefine und α-Olefinsulfonate mit Kohlen
stoffzahlen <20 besitzen keinen so deutlichen Unterschied
zwischen den flüssigen und halbfesten Emulsionsphasen.
Weitere mit Disulfonat angereicherte Tenside können her
gestellt werden durch Mischen eines 98 gew.-%-igen Disulfo
nat-Tensids mit dem Ausgangsprodukt AOS 2024, um ein
Tensid mit z. B. 65 Gew.-% Disulfonat zu erhalten.
Das Vergleichsprodukt für alle Versuche war "ENORDET"® AOS
1618, ein in üblicher Weise hergestelltes Handelsprodukt mit
einer nominellen Kohlenstoffzahl 16 bis 18. Einige Versuche
wurden auch durchgeführt mit "CHASER"® SD1000, ein übliches
dimeres Handelsprodukt mit einer nominellen Kohlenstoffan
zahl von 22 bis 32, wobei das Gewichtsverhältnis monomeres
AOS zu dimerem AOS 48/52 beträgt. Die CHASER-Produkte leiten
sich ab von α-Olefinen und werden durch eine etwas andere
Sulfonierungsreaktion erhalten. Die AOS-Dimeren erhält man
durch Sulfonieren von α-Olefinen, Erhitzen des sulfonierten
Produkts zur Erreichung der Dimerisation in einer getrennten
Verfahrensstufe und Neutralisieren des dimeren Produkts
(US-PS 3 721 707).
Für die Bestimmung der Grenzflächenaktivität wurde ein
"University of Texas Model 500 Spinning Drop Interfacial
Tensiometer" verwendet, und zwar wurden die Messungen durch
geführt bei 75°C mit 0,5 gew.-%-igen Lösungen, die gegeben
enfalls 3 Gew.-% NaCl enthielten. Die Ölphase war entweder
Decan, ein raffiniertes Öl oder "Patricia Lease", ein schwe
res Rohöl aus Kalifornien. Es wurde festgestellt, daß man
stabile Meßwerte für raffinierte Öle erhalten kann während
einer kurzen Zeit, wenn die wäßrige Phase enthaltend
Tensid und gegebenenfalls Salz und die Ölphase im Gleichge
wicht unter Prüfungsbedingungen stehen. Bei der Verwendung
von Decan als Ölphase konnten Öl- und Tensid-Lösungen
zuerst über Nacht ins Gleichgewicht kommen. Für Decan wurde
das Tensiometerrohr zuerst mit dem Tensid-Gemisch ge
füllt und dann 3 µl Öl zugesetzt. Für Schweröl wurde das
Tensiometerrohr zuerst mit der Mischung ausgeschwenkt, um
einen an dem Rohr klebenden viskosen Ölfilm zu vermeiden,
und dann in das Rohr 0,005 g Öl eingewogen, worauf das Rohr
mit der Mischung aufgefüllt wurde. Sobald sich die Öltröpf
chen in dem Tensiometer stabilisiert haben, können die
Messungen zur Bestimmung der Grenzflächenspannung vorgenom
men werden.
Das Fortschreiten des Schaums, die Schaumfestigkeit und die
Restölsättigung wurden bestimmt mit Hilfe einer ölhaltigen
Sandpackung. Ein Beispiel für eine Vorrichtung für derartige
Prüfungen mit Sandpackungen besteht aus einem zylindrischen
Rohr mit einem Durchmesser von etwa 0,04 m und einer Länge
von etwa 0,3 m. Eine solche Sandpackung wird horizontal oder
vertikal angeordnet. Die Sandpackung ist mit mindestens zwei
Druckkappen versehen, die so angeordnet sind, daß die
Packung in etwa gedrittelt ist. Das Eintrittsende der Sand
packung ist vorzugsweise mit einer Zuführung für Dampf,
nichtkondensierbares Gas und eine oder mehrere wäßrige
Lösung(en), enthaltend Tensid und/oder gelösten Elektro
lyt versehen. Alle oder einige dieser Komponenten werden als
konstanter Massestrom eingeführt so dosiert, daß ein homoge
nes Gemisch im wesentlichen bei Eintritt in die Sandpackung
gebildet ist. Die Permeabilität der Sandpackung und die
schaumbrechenden Eigenschaften des Öls in der Schaumpackung
sollten zumindest gleich denen in der entsprechenden Lager
stätte sein. Bei den Untersuchungen betrug die Porosität der
Sandpackungen 0,36. Durch solche Untersuchungen läßt sich
der Anteil an Tensid, nichtkondensierbarem Gas und
Elektrolyt, bestimmen der benötigt wird für die Dampfquali
tät, die zum Einsatz kommt, um die gewünschte Behandlung
durchzuführen.
Für die im folgenden beschriebenen Untersuchungen wurden die
Sandpackungen hergestellt, indem diese mit mit Kernridge-Öl,
das ist ein Schweröl aus Kalifornien, bei einer Temperatur
über etwa 90°C geflutet wurden, um Ölsättigungen in der
Größenordnung von 80 bis 90% des Porenvolumens zu errei
chen. Die Wasserflutungen wurden vorgenommen, um die Ölsät
tigungen auf einen Rest von etwa 30% des Porenvolumens
herabzusetzen. Zur Bestimmung des Fortschreitens des Tensids
wurden die Sandpackungen mit synthetischem Lager
stättenwasser geflutet. Um die Schaumfestigkeit und die
Restölsättigung zu ermitteln, wurde zum Wasserfluten destil
liertes Wasser verwendet und an dieses schloß sich ein Naß
dampftrieb (50 Gew.-% Qualität mit einer Gasgeschwindigkeit
von 2,5 · 10³ m/s) an, um die Ölsättigung auf etwa 15% zu
senken. Die Untersuchungen über die Verdrängung des Tensids
wurden mit Sandpackungen, enthaltend Kernridge Sande
von 140°C, durchgeführt. Das Tensid wurde kontinuierlich
in die Packung mit einer Geschwindigkeit von 15,6 · 10⁶ m/s
eingeführt. Die Untersuchungen über die Schaumfestigkeit und
die Restölsättigung wurden in Sandpackungen, enthaltend
Ottawa-Sande, welche durch einen Druck von 0,69 mPa verzich
tet worden sind und einen Dampf mit 50 Gew.-% Qualität in
einer Gasgeschwindigkeit von 2,5 · 10³ m/s, jeweils nach dem
Wasserfluten und während der Untersuchungen, durchgeführt.
Tenside, die geringe Grenzflächenspannungen ergeben und
damit eine größere Ölförderungen gestatten, sind sehr wün
schenswert. Die Ergebnisse aus den Untersuchungen zur Be
stimmung der Grenzflächenspannung zum Vergleich mit
ENORDET® AOS 1618 sind in der Tabelle 2 aufgeführt und wer
den im folgenden zusammengefaßt. Die Werte der Grenzflächen
spannung für das Vergleichsprodukt sinken ab durch Zugabe
von NaCl anstelle von Frischwasser und liegen für Schweröl
tiefer als für Decan. Die Grenzflächenspannung von AOS 2024
mit etwa 17 Gew.-% Disulfonat unter gleichen Bedingungen war
geringer. Dies zeigt die Tatsache, daß mit steigender Koh
lenstoffzahl die Löslichkeit des Tensids in Wasser ab
nimmt und daher die Grenzflächenspannung etwas sinkt. Die
Grenzflächenspannung von AOS 2024 mit etwa 98 Gew.-% Disul
fonat lag ebenfalls unter den entsprechenden Werten für
ENORDET® AOS 1618, jedoch etwas über den Werten für AOS
2024. Aus diesen Ergebnissen kann man schließen, daß ein
anstieg der Kohlenstoffanzahl die Reduktion der Grenzflä
chenspannung durch merkliche Erhöhung des Disulfonatgehalts
des oberflächenaktiven Mittels mehr als ausgleicht.
Einige weitere Untersuchungen zeigen den Unterschied in der
Grenzflächenspannung zwischen ENORDET® AOS 1618 und an Di
sulfonat angereicherten Tensid AOS 2024C mit etwa 42
Gew.-% Disulfonat. Die Testrohre wurden hergestellt mit 10
ml wäßriger Lösung von 0,5 Gew.-% Tensid und 4 Gew.%
NaCl sowie etwa 2,5 cm³ Kernridge Rohöl, unter Stickstoff-
Schutzgas versiegelt und in einem Ofen etwa 2 d bei 90°C ge
halten. Nach dem Herausnehmen aus dem Ofen wurden die Rohre
heftig geschüttelt, bis sich Schaum bildete.
Die Oberfläche des Schaums auf der Tensid-Lösungs-
Mischung wurde unter dem Mikroskop beobachtet. Bei der
Lösung des Vergleichsprodukts lag das Öl in großen Klumpen
in Wasserlamellen, die Luftblasen umhüllten, in der Art
einer groben Textur einer Öl-in-Wasser Makroemulsion vor.
Befindet sich diese Makroemulsion in einem porösen Medium,
so führt dies zu einer hohen Restölsättigung. Bei der Ober
fläche des erfindungsgemäßen Schaums zeigt sich eine sehr
feine Textur der Öl-in-Wasser-Makroemulsion in Wasserlamel
len um Luftblasen. Diese sehr fein texturierte Makroemulsion
fließt leicht durch ein poröses Medium und ergibt damit niedrigere
Restölsättigungen.
Die Tenside, die die größte Geschwindigkeit der Ausbreitung
oder des Transports zeigen, sind wirksam für Dampfschäume,
die sich für Dampftrieb eignen. Die Ergebnisse aus den
Untersuchungen über die Geschwindigkeit des Fortschreitens
des Tensids gegenüber dem Vergleichsprodukt ENORDET AOS 1618
in Kern River Sanden sind in Tabelle 3 zusammengefaßt.
Der Ablauf aus der Sandpackung wurde hinsichtlich Tensid,
Calcium und Chlorid analysiert. Die Tensid-Reten
tion wurde durch Integration der Durchbruchkurven des
Tensids und Chlorids berechnet. Diese so bestimmten Tensid-
Retentionen in Porenvolumina wurden für die Berechnun
gen zur Bestimmung der Ausbreitungsgeschwindigkeit des
Tensids die der Kehrwert von Sw+ Tensid-Retention
ist. Die normalisierte Ausbreitungsgeschwindigkeit des
Tensids erhält man durch Dividieren der Geschwindigkeit
durch den Grundwert, in dem Sw 0,30 oder 30% des Porenvolu
mens und die Tensid-Retention 0,80 oder 80% des Porenvo
lumens ist. Dies entspricht (0,30 + 0,80)/Sw + Tensid-
Retention). Es kann angenommen werden, daß die Ausbreitungs
geschwindigkeit des Schaums vergleichbar ist mit der des Tensids.
In den Untersuchungen betrug Sw 0,30.
Aus der Tabelle 3 ergibt sich folgendes. Bei einer Tensid-
Konzentraticn von etwa 0,5 Gew.-% und 4 Gew.-% Natrium
chlorid schreitet AOS 2024E, enthaltend etwa 42 Gew.-% Di
sulfonat, schneller vor als das Vergleichsprodukt mit etwa
11% Disulfonat. Durch Interpolation ergibt sich, daß bei
einer Konzentration von 0,44 Gew.-% und 4% NaCl eine
Geschwindigkeit, entsprechend 0,5 Gew.-% des Vergleichspro
dukts zu erwarten ist. Es ist also die Schlußfolgerung berechtigt,
daß die an Disulfonat angereicherten Tenside mit höheren
Kohlenstoffzahlen durch die Lagerstätte mindestens so
schnell fortzuschreiten vermögen wie das Vergleichsprodukt
ENORDET AOS 1618.
Tenside, die einen steifen Schaum ergeben, bewirken eine
Herabsetzung der Dampfmobilität und auch eine geringere
Restölsättigung der Lagerstätte. Die Festigkeit des Schaums
kann definiert werden als die scheinbare Dampfviskosität in
Gegenwart des Schaums, gebrochen durch die scheinbare Dampf
viskosität am Ende des Dampftriebs. In Tabelle 4 sind die
Ergebnisse der Untersuchungen zur Bestimmung der Festigkeit
des Schaums und der Restölsättigung gegenüber dem obigen
Vergleichsprodukt zusammengefaßt. Diese Versuche wurden bei
einer Temperatur des Dampftriebs zwischen 150 und 170°C
durchgeführt.
Aus der Tabelle 4 ergibt sich folgendes. Das Tensid AOS
2024B mit etwa 65 Gew.-% Disulfonat ergibt höhere Festigkeit
und geringere Restölsättigung als das Vergleichsprodukt
ENORDET AOS 1618 bei gleicher Konzentration. Selbst AOS 2024
mit nur etwa 17 Gew.-% Disulfonat und nur einer Konzentra
tion von 0,2 Gew.-% führt zu höherer Dampffestigkeit und ge
ringerer Restölsättigung als das Vergleichsprodukt bei einer
Konzentration von 0,5 Gew.-%. AOS 2024E mit etwa 42 Gew.-%
Disulfonat ergibt ebenfalls bessere Ergebnisse als das Ver
gleichsprodukt, jedoch läßt sich kein Dampfschaum herstellen
mit AOS 2024E oder AOS 1618E durch die übliche Injektion von
Dampf mit einer Qualität von 50 Gew.-% und etwa 0,6 mol-%
Stickstoff in der Dampfphase sowie etwa 0,5 Gew.-% Surfac
tant und 4 Gew.-% NaCl in der wäßrigen Phase. Bei den Ver
suchen mit AOS 2024E und AOS 1618E wurde der Stickstoffan
teil variiert, um den Einfluß des Stickstoffgehalts auf die
Bildung und Festigkeit des Schaums zu ermitteln.
Mit AOS 2024E, also etwa 42 Gew.-% Disulfonat, läßt sich ein
Dampfschaum herstellen, wenn die Konzentration des einge
führten Stickstoffs 13,3 mol-% beträgt. Ein so hergestellter
Dampfschaum hatte eine Festigkeit von 209, das ist mehr als
das 4-fache des Dampfschaums bei dem Vergleichsprodukt und
gleicher Konzentration. Sobald der Schaum gebildet ist, be
einflußt ein folgendes Sinken der Stickstoff-Konzentration
von 13,3 auf 9,5 und auf 5,4 mol-% nicht nennenswert die
Schaumfestigkeit. Bei einer weiteren Absenkung der Stick
stoff-Konzentration auf 0,8 mol-% sank die Schaumtestigkeit
um etwa 50%, bleibt aber immer noch das Doppelte von der
des Dampfschaums aus dem Vergleichsprodukt. Die erreichte
Restölsättigung war 0,6%, bestimmt nach Beendigung der
Untersuchung. Es scheint jedoch, daß die größte Absenkung
der Restölsättigung mit einer Stickstoffmenge von 13,3 mol-%
erreicht werden kann. Der Dampfschaum kann auch hergestellt
werden aus dem gleichen Gemisch und nur 0,7 mol-% Stick
stoff, wenn das Gemisch vor Eintreten in die Sandpackung
durch eine mit Sand gefüllte Leitung gepreßt wird. Der er
haltene Schaum hatte eine Festigkeit von 158, also etwa 3/5
mal die Festigkeit mit dem Vergleichsprodukt bei gleicher
Konzentration, wobei die Restölsättigung auf 1,3% gesenkt
werden konnte.
AOS 1618E mit etwa 61 Gew.-% Disulfonat gestattet nicht die
Schaumbildung unter üblichen Prüfbedingungen. Mit einer
Festigkeit von 27 ließ sich ein Dampfschaum herstellen, wenn
der Stickstoffanteil auf 18 mol-% angehoben wird. Ein
folgendes Absenken des Stickstoffgehalts auf 5,9 und 2,8
mol-% hatte keinen Einfluß, jedoch eine Absenkung auf 0,8
mol-% erniedrigte die Schaumfestigkeit auf 14. Die erreich
baren Restölsättigungen entsprachen in etwa denen für das
Vergleichsprodukt. Die Untersuchungen mit AOS 1618E ergaben,
daß mit Ansteigen des Disulfonatgehalts ohne gleichzeitigem
Anstieg der Kohlenstoffanzahl kein wirksameres Dampfschaum-
Tensid erreicht werden kann.
Versuche mit CHASER® SD 1000, enthaltend etwa 52 Gew.-% di
mere AOS, unter gleichen Prüfbedingungen ergaben keine
Schaumbildung in Gegenwart von Öl, selbst ohne Zusatz von
Elektrolyt. In Abwesenheit von Öl und Elektrolyt ergab eine
0,5 gew.-%-ige Lösung von CHASER® SD 1000 mit 0,6 mol-%
Stickstoff einen Schaum mit einer Festigkeit von 35, also
geringer als der mit dem Vergleichsprodukt ENORDET AOS 1618.
Die Zugabe von 1 Gew.-% NaCl setzte die Schaumfestigkeit auf
6 herab.
Dampfschaum-Tenside müssen ihre Wirksamkeit auch bei er
höhten Temperaturen über längere Zeiten während des Dampf
schaumtriebs aufrechterhalten. Zur Bestimmung des Einflusses
von erhöhter Temperatur beim Dampftrieb auf die Schaumbil
dung wurde ein Versuch mit AOS 2024E, also 42 Gew.-% Disul
fonat, bei einer Dampftriebtemperatur von 196°C und einem
Rückdruck von 1,38 mPa durch Fluten eines Kerns durchge
führt. Sowohl der Stickstoffgehalt als auch die Tensid-
Konzentration wurden dabei variiert und der Einfluß auf die
Schaumfestigkeit ermittelt. Die Untersuchungen wurden hin
tereinander durchgeführt, und zwar zuerst mit einer
Tensid-Konzentration von 0,5 Gew.-% und dann von 0,1 Gew.-%
mit systematischen Änderungen der in die Dampfschaummischung
eingeführten Stickstoffmenge. Die Schaumfestigkeitswerte
wurden für jede Stickstoffinjektion ermittelt, während die
Restölsättigung nur am Ende der Untersuchungen bestimmt wur
de. Die Elektrolyt-Konzentration wurde bei 4 Gew.-% NaCl in
der wäßrigen Phase gehalten.
Die Schaumfestigkeit stieg an mit der Stickstoff-Konzentra
tion ähnlich wie bei tieferer Dampftrieb-Temperatur von
169°C. Bei 0,8 mol-% Stickstoff führte eine Verringerung der
Tensid-Konzentration von etwa 0,5 bis 0,1 Gew.-% zu ei
ner Verringerung der Schaumfestigkeit von 112 auf 75;
diese blieb jedoch noch immer größer als mit dem Vergleichs
produkt, mit dem sie 46 betrug. Weiters ergab eine Tensid-
Konzentration von etwa 0,1 Gew.-% und ein Anstieg der
Stickstoff-Konzentration von 0,8 auf 6,5 mol-% eine Schaum
festigkeit von 168, also das 4-fache als mit dem Ver
gleichsprodukt. Die Restölsättigung wurde nach Beendigung
der Versuche mit <1% festgestellt.
Bei einer Dampftrieb-Temperatur von 196°C war die höchste
erreichte Temperatur während der Dampfschauminjektion 238°C.
Diese hohe Dampftemperatur wirkt sich nicht nachteilig auf
die Schaumfestigkeit aus, was zeigt, daß das oberflächen
aktive Mittel noch immer bei 238°C aktiv ist. Bei dieser
sehr hohen Injektionsrate beträgt die Verweilzeit des
Tensids in der Sandpackung nur etwa 80 min, was mögli
cherweise nicht zur thermischen Zersetzung bis auf ein
Gleichgewicht ausreicht.
Aus den Untersuchungen kann geschlossen werden, daß ein
Dampfschaum, erhalten mit den erfindungsgemäßen mit Di
sulfonat angereicherten Tensiden, wesentlich fester ist
als ein Dampfschaum aus dem Vergleichsprodukt ENORDET® AOS
1618. Demzufolge läßt sich eine geringere Konzentration an
Disulfonat-angereichertem Tensid zur Herstellung eines
Schaums gleicher Festigkeit anwenden. Darüberhinaus ist die
Schaumfestigkeit, beispielsweise mit AOS 2024E, empfindli
cher gegenüber der Stickstoff-Konzentration als gegenüber der Tensid-
Konzentration. Dies bedeutet - was die Schaumfestigkeit
anbelangt - daß zunehmender Stickstoffgehalt, der zum Ein
setzen der Schaumbindung notwendig sein kann, mehr als
kompensiert werden kann durch Verringerung der Tensid-
Konzentration. Diese beiden Faktoren geben dem erfindungsge
mäß verwendeten mit Disulfonat angereicherten Tensid be
trächtliche wirtschaftliche Vorteile gegenüber dem Ver
gleichsprodukt ENORDET® AOS 1618, bei der in Rede stehenden
Anwendung.
Claims (8)
1. Verfahren zur Ölgewinnung aus einer Lagerstätte, die
zumindest eine Injektionssonde aufweist, durch Einbringung
einer Dampfschaum bildenden Mischung aus Dampf, Tensid
und Wasser, Ausbreiten der Mischung innerhalb der Lager
stätte und Förderung des Gemischs und Öls aus der Lager
stätte,
dadurch gekennzeichnet, daß
das Tensid zumindest 15 Gew.-% Olefindisulfonat enthält.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Lagerstätte zusätzlich zumindest eine Fördersonde auf
weist.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß
in der Dampfschaum bildenden Mischung ein Elektrolyt in
einer Konzentration von 0,1 bis 15 Gew.-% der wäßrigen
Phase verwendet wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß
das Tensid zumindest 25 Gew.-% Disulfonat enthält.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß
der Dampf zumindest 30 Gew.-% Dampfphase enthält.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, daß
in der Dampfschaummischung ein nichtkondensierbares Gas in
einer Konzentration von 0,01 bis 50 mol-% der Gasphase ver
wendet wird.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, daß
sich das Tensid ableitet von einem Olefin mit der Koh
lenstoffzahl 18 bis 26.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, daß
sich das Tensid ableitet von einem α-Olefin oder einem
inneren Olefin.
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Legal Events
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8181 | Inventor (new situation) |
Free format text: BORCHARDT, JOHN KEITH LAU, HON CHUNG, HOUSTON, TEX., US LEDET, ENOCH JUDE, KATY, TEX., US |
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8110 | Request for examination paragraph 44 | ||
D2 | Grant after examination | ||
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