DE3933116A1 - Verfahren und vorrichtung zum messen des fluessigkeitspegels im untergrund - Google Patents
Verfahren und vorrichtung zum messen des fluessigkeitspegels im untergrundInfo
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Description
Die Erfindung betrifft das Messen des Flüssigkeitspegels
und bezieht sich insbesondere, jedoch nicht ausschließlich,
auf das Messen eines Flüssigkeitspegels in einem Bohrloch.
Üblicherweise benutzt man einen langgestreckten Hohlraum
in Form eines Bohrloches, das üblicherweise mit einem Steig
rohr ausgekleidet ist, dazu, die Überwachung von Wasser
pegeln bei Ingenieurbau-Erdarbeiten oder bei Baugrundunter
suchungen zu überwachen.
Die Kenntnis des Wasserpegels läßt sich dazu verwenden,
um den tatsächlichen Grundwasserpegel im ungestörten Unter
grund anzugeben, oder kann beispielsweise als Anzeige für
den Erddruck in Fällen dienen, in denen ein Erddamm oder
ein großes Gebäude errichtet worden ist. Ingenieurmäßig
errichtete Erdbauwerke sind für ihre Sicherheit von der
genauen Kenntnis des tatsächlichen Wasserpegels abhängig,
weil eine gesättigte Erdaufschüttung ohne Warnung zusammen
stürzen kann. In ähnlicher Weise werden Fundamente großer
Gebäude und andere von Menschenhand errichtete Konstruktionen
durch den Wasserspiegel beeinträchtigt. Einstürze können
sich während Perioden starker Regenfälle ergeben, wenn der
Untergrund fließend wird, was katastrophale Folgen haben
und zu einer beträchtlichen Anzahl von Todesopfern führen
kann.
Es ist daher wichtig, daß man in der Lage ist, den tatsäch
lichen Flüssigkeitspegel zu ermitteln und Änderungen des
Flüssigkeitspegels über einen Zeitraum hinweg zu überwachen.
Die Anwendung von Bohrlöchern ist jahrzehntelang bekannt,
und man hat den Wasserpegel im Rohr auf verschiedene Arten
und Weisen ermittelt. Eine grundsätzliche Methode sieht
das Einführen eines langen Meßbandes in das Bohrloch oder
Steigrohr vor, wobei das Band abgesenkt wird, bis eine
Elektrode an dem Band die Wasseroberfläche berührt, wobei
ein direktes Maß für den Wasserpegel durch Ablesen einer
Maßeinteilung am Band erhalten wird. Ein anderes Verfahren
sieht das Einführen eines Rohres mit einem offenen Ende
vor, das unter die Wasseroberfläche in dem Bohrloch oder
dem Steigrohr gebracht wird. Gas wird sodann durch das Rohr
gepumpt, und wenn der Gasdruck dem Wasserdruck am Grunde
des Rohres entspricht, tritt das Gas am unteren Ende des
Rohres aus. Wenn der Druck einmal bekannt ist, kann der
Wasserpegel ermittelt werden, indem man den Abstand zwischen
dem oberen Ende des Bohrloches oder des Steigrohres und
dem unteren Ende des Rohres in Rechnung setzt, der bekannt
ist. Beide vorstehend genannten Systeme leiden jedoch unter
dem Nachteil, daß es zeitraubend ist, das Band oder das
Rohr niederzubringen, um eine Messung durchzuführen. Auch
kann es, wenn das Steigrohr geneigt oder in irgendeinem
Ausmaße gebogen ist, schwierig sein, das Meßband oder Rohr
in dem Steigrohr niederzulassen.
Es wurde auch bereits vorgeschlagen, einen Schallimpuls
vom Erdniveau aus gegen die Wasseroberfläche auszusenden,
wobei Instrumente vorgesehen sind, um für eine Berechnung
der Lage der Wasseroberfläche die Zeitdauer zu messen, die
verstreicht, bis der Schall von der Wasseroberfläche wieder
zu der Schallquelle reflektiert wird. Ein solches System
kann ungenau werden, wenn der Impuls durch irgendein kleines
Hindernis in dem Bohrloch reflektiert wird oder wenn das
Rohr gebogen ist und dadurch bewirkt wird, daß der Impuls
von einem Wandabschnitt des Rohres reflektiert wird anstatt
von der Wasseroberfläche.
Aufgabe der Erfindung ist es, ein verbessertes System aufzu
zeigen, das sich für die Messung des Wasserpegels in einem
Bohrloch oder einer anderen Umgebung eignet und das die
Nachteile früherer Methoden wesentlich verringert.
Diese Aufgabe ist erfindungsgemäß bezüglich des Verfahrens
durch die Merkmale des Anspruches 1 und bezüglich der zum
Durchführen des Verfahrens vorgesehenen Vorrichtung durch
die Merkmale des Anspruches 7 gelöst.
Bei der Erfindung ergibt sich der Vorteil, daß ein Antwort
signal als elektrisches Dauersignal erhalten wird und daß
ein solches Antwortsignal eine wesentlich geringere Gefahr
einer gestörten Messung mit sich bringt.
Vorzugsweise ist die Wandung des Bohrlochs zweckmäßig unab
sorbierend, so daß das rückkehrende Signal eine ausreichende
Stärke hat, um feststellbar zu sein. Außerdem sollte das
Bohrloch vorzugsweise keine größere unbekannte Diskontinuität
aufweisen, weil eine derartige Diskontinuität als starker
Reflektor für das ausgesandte Signal wirken könnte und daher
ein gestörtes Ergebnis geben könnte.
Das Antwortsignal kann ein von der Flüssigkeitsoberfläche
reflektiertes Rückkehrsignal sein, und das Rückkehrsignal
kann in Phase oder außer Phase mit dem von der Vorrichtung
ausgesandten Signal sein. Das Rückkehrsignal kann in Phase
oder außer Phase mit einem Signal sein, das von der Vorrich
tung im wesentlichen zu dem Zeitpunkt ausgesandt wird, zu
dem das Rückkehrsignal die das Signal aussendende Vorrichtung
erreicht. Bei einem bevorzugten Ausführungsbeispiel kann
die Vorrichtung ein im wesentlichen kontinuierliches Signal
aussenden und feststellen, dessen Frequenz zeitabhängig
variieren kann.
Vorzugsweise sendet die das Signal aussendende Vorrichtung
eine Frequenz aus, die mit der Zeit variiert, und die Diffe
renz zwischen dem ausgesandten und empfangenen Signal liefert
eine Anzeige des tatsächlichen Flüssigkeitspegels.
Die Frequenz kann so variiert werden, daß die Frequenz der
Vorrichtung, wenn sie ein erstes Signal aussendet, von der
Frequenz unterschiedlich ist, die ausgesandt wird, wenn
die Reflexion des ersten Signales wieder an der Vorrichtung
eintrifft. In einem solchen Fall trägt die Frequenz des
Rückkehrsignals entweder zu einer Verstärkung oder Abschwächung
des ausgesandten Signals bei, und die Einrichtung zum Fest
stellen des Antwortsignals kann so ausgebildet sein, daß
die Stärke der Kohärenz zwischen ausgesandtem und reflektier
tem Signal ermittelt wird. Aus dem festgestellten Antwort
signal kann der Flüssigkeitspegel ermittelt werden.
Die Frequenz kann stattdessen auch verändert werden, bis
ein Resonanzpunkt in dem Hohlraum oberhalb des Wasserpegels
gefunden ist. Aus der Resonanzfrequenz kann der Flüssigkeits
pegel ermittelt werden.
In einem anderen Fall kann die Frequenz verändert werden,
bis eine Antiresonanz gefunden wird, und aus der Antireso
nanzfrequenz kann wiederum der Wasserpegel ermittelt werden.
Da die Lufttemperatur in dem Hohlraum oberhalb des Flüssig
keitspegels einen Einfluß auf die Schallgeschwindigkeit
hat, können Mittel vorgesehen sein, um eine Kompensation
für die Lufttemperatur vorzunehmen.
Vorzugsweise umfaßt das Verfahren die Verwendung eines Schall
signals, das durch eine elektromagnetische Quelle erzeugt
ist, beispielsweise einen Lautsprecher.
Der Hohlraum kann ein Bohrloch aufweisen, das mit einem Steig
rohr ausgekleidet ist oder ein solches enthalten kann. In
dem letzteren Falle sieht das Verfahren vorzugsweise vor,
daß eine Vorrichtung benutzt wird, um den Schall in das
Steigrohr hinein auszusenden.
Bei der Vorrichtung zum Durchführen des erfindungsgemäßen
Verfahrens ist vorzugsweise eine elektromagnetische oder
andere elektrisch steuerbare Einrichtung zum Erzeugen des
Signals vorgesehen, beispielsweise ein Lautsprecher. Die
Einrichtung kann in einem Gehäuse angeordnet sein, das in
dem oberen Ende des Hohlraumes und/oder rund um dieses obere
Ende angeordnet ist. Vorzugsweise schließt das Gehäuse das
obere Ende des Hohlraums ab.
Die Vorrichtung weist vorzugsweise Mittel auf, um die elektro
motorische Gegenkraft der elektromagnetischen Einrichtung
festzustellen.
In Fällen, in denen die Frequenz des ausgesandten Signals
verändert werden soll, um reflektierte Signale zu erzeugen,
die mit den ausgesandten Signalen eine sich ändernde Kohärenz
besitzen, kann die Einrichtung eine elektromotorische Gegen
kraft feststellen, die zunimmt oder abnimmt, wenn sich ent
sprechende Zunahmen oder Abnahmen der Kohärenz ergeben.
Wenn die Frequenzen für bestimmte Kohärenzpegel festgestellt
sind, läßt sich der Flüssigkeitspegel ermitteln.
Wenn die Frequenz verändert wird, bis eine Resonanz gefunden
ist, hat die elektromotorische Gegenkraft ihren Größtwert.
Wird die Frequenz geändert, bis eine Antiresonanz gefunden
ist, dann hat die elektromotorische Gegenkraft ihren Kleinst
wert.
Aus den erhaltenen Signalen der elektromotorischen Gegen
kraft kann der Wasserpegel schnell und genau ermittelt werden,
insbesondere unter Verwendung eines Microprozessors.
Die Erfindung ist nachstehend anhand der Zeichnung im ein
zelnen erläutert.
Es zeigen:
Fig. 1 und 2 schematisch vereinfachte Darstellungen
früher üblicher Verfahren zum Messen des
Wasserpegels in einem Steigrohr;
Fig. 3 eine schematisch vereinfacht gezeichnete
Darstellung eines Ausführungsbeispiels der
erfindungsgemäßen Vorrichtung zum Ermitteln
des Wasserpegels in einem Steigrohr mit ober
halb des Wassers befindlicher Luftsäule;
Fig. 4 eine Darstellung des Steigrohres von Fig. 3
mit der Luftsäule bei einer Anti-Resonanz
frequenz;
Fig. 5 eine Schnittdarstellung eines Lautsprecherge
häuses für die Anordnung am oberen Ende des
Steigrohres, in einem größeren Maßstab gezeich
net;
Fig. 6 und 7 Wellenzüge in einem Steigrohr, wobei
das Ausmaß der Kohärenz zwischen ausgesandten
und reflektierten Wellen für die Ermittlung
des Wasserpegels festgestellt wird;
Fig. 8 Diagramme des Verlaufs der Frequenz bzw.
der elektromotorischen Gegenkraft;
Fig. 9 eine Darstellung der Anwendung der Erfindung
bei einem deformierten Steigrohr und
Fig. 10 die Anwendung der Erfindung bei einem ge
neigten Steigrohr.
In Fig. 1 ist ein Steigrohr 10 in bekannter Weise im Erd
boden 11 angeordnet. Es ist nicht ungewöhnlich, wenn sich
das untere Ende eines Steigrohres etwa 100 Meter oder ähnlich
weit unterhalb der Oberfläche des Erdbodens 11 befindet.
Wasser 12 sammelt sich in dem Steigrohr und steigt bis zu
einem mit 13 bezeichneten Pegel, je nach Bodendruck. Der
Bodendruck kann durch das Vorhandensein von Erdaufschüttungen
oder anderen Belastungen des Untergrunds beeinträchtig werden,
beispielsweise durch große Gebäude. Die Länge L des Steig
rohres 10 ist bekannt, und sobald der Pegel 13 des Wassers
12 ermittelt ist, läßt sich der Erddruck am unteren Ende
des Steigrohres berechnen. In Fig. 1 wird der Wasserpegel
13 mittels eines Meßbandes 9 a einer "Absenkmeßeinrichtung"
9 ermittelt, das abgesenkt wird, bis eine Elektrode am unteren
Ende des Bandes die Oberfläche des Wassers 12 berührt. Der
Abstand zwischen dem oberen Ende des Steigrohres und der
Wasseroberfläche 12 a, also die Tiefe D, wird dann unmittelbar
an Maßeinteilungen an dem Absenk-Meßband 9 a ablesbar. Die
Absenkmeßmethode ist etwas umständlich, weil es eine be
trächtliche Zeit dauern kann, das Meßband in einem sehr
langen Steigrohr abzusenken. Außerdem kann es, falls sich
in dem Steigrohr irgendeine kleinere Blockade befindet,
beispielsweise ein kleiner Stein, manchmal schwierig sein,
das untere Ende des Meßbandes um die Blockade herum zu ma
növrieren.
In Fig. 2 ist ein Rohr 15 in das Steigrohr 10 abgesenkt,
bis das untere Ende des Rohres 15 sich unterhalb der Ober
fläche 12 a des Wassers 12 befindet. Die Strecke T zwischen
dem oberen Ende des Steigrohres 10 und dem unteren Ende
des Rohres 15 ist bekannt, und Luft wird mittels einer Pumpe
und eines Luftstromsteuergeräts 16 durch das Rohr 15 hindurch
gepumpt, bis sich ein ausreichender Druck in dem Rohr auf
gebaut hat, dessen Größe ausreicht, um die Luft langsam
am unteren Ende austreten zu lassen. Das in dem Rohr 15
erreichte Druckmaximum wird festgestellt, und der Abstand S
zwischen dem unteren Ende des Rohres 15 und der Wasserober
fläche 12 a kann nun ermittelt und die Tiefe D berechnet
werden. Auch dieses besondere System kann bei seiner Benutzung
wegen der Zeit, die gebraucht wird, um das Rohr 15 in das
Steigrohr abzusenken, langsam sein.
Beide der mit Bezug auf Fig. 1 und 2 beschreibenden Methoden
sind schwierig anzuwenden, wenn das Steigrohr wesentlich
geneigt oder gekrümmt ist, weil das Meßband 9 a und das Rohr
15 nicht auf einfache Weise um Biegungen manövrierbar sind
und sich nicht auf einfache Weise längs geneigter Abschnitte
des Steigrohrs bewegen lassen.
Eine Ausführungsform der Vorrichtung gemäß der vorliegenden
Erfindung ist in Fig. 3 bis 5 gezeigt. In Fig. 3 ist ein
innerhalb eines Gehäuses 22 befindlicher Lautsprecher 20
an dem oberen Ende des Steigrohres 10 angeordnet. Wie in
Fig. 5 klar gezeigt ist, weist das Gehäuse 22 einen im wesent
lichen kegelstumpfförmigen Körper 23 auf, der einen zylindri
schen Fortsatz 24 an seinem unteren Ende besitzt. Der Fortsatz
24 nimmt das obere Ende des Steigrohres 10 auf, das eine
ringförmige Schulter 25 an dem Körper 23 berührt. Das obere
Ende des Körpers 23 ist mit einer weiteren ringförmigen
Schulter 26 versehen, die die Lagerung des Lautsprechers
20 bildet, wobei der Lautsprecher mittels eines Deckels
27 in seiner Lage gesichert wird, der in geeigneter Weise
an dem Körper 23 befestigt ist.
Der Lautsprecher 20 ist durch eine Treiberschaltung 28 betä
tigt, die einen Oszillator 29, eine Meßschaltung 30 für
die elektromotorische Gegenkraft und einen Microprozessor
32 enthält.
Im Betrieb ist das Gehäuse 22 in der in Fig. 3 gezeigten
Stellung positioniert, und die Treiberschaltung 28 wird
betätigt, um zu bewirken, daß der Lautsprecher 20 Schall
über einen Frequenzbereich aussendet, um zumindest zwei
Resonanzfrequenzen in der Luftsäule zwischen der Oberfläche
12 a und dem oberen Ende des Steigrohres 10 zu erzeugen.
Falls nicht der Wasserpegel 13 in einem langen Steigrohr
sehr hoch ist, ist es normalerweise nicht möglich, mit einem
Lautsprecher eine Resonanz bei der Grundfrequenz (f₀) des
Steigrohres zu erzeugen, was eine Viertelwellenlänge ergeben
würde, wie sie in strichpunktierter Linie bei 21 in Fig. 3
gezeigt ist. Daher benutzt man einen Ton, dessen Frequenz
höher ist als die Grundfrequenz, um eine Resonanz zu erzeugen.
Bei Resonanz ist die elektromotorische Gegenkraft des Laut
sprechers auf ihrem Maximum, und die Meßschaltung 30 re
gistriert sofort die Resonanzfrequenzen über den überstrichenen
Frequenzbereich. Diese Frequenzen benutzt der Microprozessor
32, um die Tiefe D zwischen der Oberfläche 12 a des Wassers
und dem oberen Ende des Rohres zu ermitteln.
Geschlossene Rohre erzeugen ungeradzahlige Harmonische.
Wenn f₀ die Grundfrequenz ist, bilden daher 3f₀, 5f₀, 7f₀ . . .
27f₀, 29f₀, 31f₀ usw. Resonanzfrequenzen in Form von Ober
tönen. Die Differenz zwischen zwei benachbarten, ungeradzah
ligen Harmonischen, beispielsweise zwischen 27f₀ und 29f₀,
ist gleich 2f₀, so daß sich die Grundfrequenz leicht ermitteln
läßt. Wenn die Grundfrequenz einmal bekannt ist, läßt sich
die Tiefe D, ausgehend von folgender Gleichung, ermitteln:
V = f λ.
Worin V die Schallgeschwindigkeit in Luft und λ die Wellen
länge bedeuten. Bei einem geschlossenen Rohr ist λ=4D
bei f₀.
Daher gilt:
Der Wert von V ist bekannt, und der Microprozessor 32 ist
so programmiert, daß die Tiefe D aus den gegebenen Parametern
V und den Resonanzfrequenzen erhalten wird. Es ist bekannt,
daß die Schallgeschwindigkeit in Luft mit der Temperatur
sich ändert, und es kann eine Kompensierschaltung 33 vor
gesehen sein, um einen Temperaturfaktor für den Microprozessor
32 zu liefern. Wenn die Temperatur an der Oberfläche des
Erdbodens, und daher die Temperatur im Erdboden, im wesent
lichen konstant sind, kann ein Temperaturgradient 34, der
tabellarisch gewonnen ist, in die Schaltung 33 eingegeben
werden, um eine entsprechende Information für den Micro
prozessor 32 zu erzeugen. Da die Schallgeschwindigkeit in
Luft proportional zu der Quadratwurzel der absoluten Tempe
ratur ist, läßt sich die Tiefe D durch folgende Gleichung
ausdrücken:
worin V₀ die Schallgeschwindigkeit bei 0°C und t die Durch
schnittstemperatur der Luft in dem Steigrohr 10 sind.
Anstatt die Resonanz in dem Steigrohr 10 zu benutzen, um
den Wasserpegel zu ermitteln, kann eine Gegenresonanz benutzt
werden, wie es in Fig. 4 gezeigt ist. Hierbei muß der Laut
sprecher 20 seine größte Arbeit leisten, um eine Schallwelle
in dem Rohr zu erzeugen. Auch hier wird wiederum die elektro
motorische Gegenkraft bei unterschiedlichen Frequenzen ge
messen, und die Ergebnisse werden benutzt, um die Tiefe D
zu berechnen. Wenn man es wünscht, können in jedem gegebenen
Frequenzbereich sowohl die Resonanzfrequenzen als auch die
Gegenresonanzfrequenzen benutzt und die Ergebnisse in Rech
nung gesetzt werden, um eine sehr genaue Meßzahl für die
Tiefe D zu gewinnen.
Diese Verfahrensoperation kann automatisiert werden, indem
man die Anordnung so trifft, daß eine verhältnismäßig lang
same und kontinuierliche Frequenzänderung des vom Lautsprecher
20 ausgesandten Schalles stattfindet. Wenn die Änderungsge
schwindigkeit der Frequenz klein ist, verglichen mit der
Laufzeit des Signals, kann diese Methode mit der manuellen
Frequenzabstimmung für das Ermitteln von Resonanzfrequenzen
und Gegenresonanzfrequenzen gleichgesetzt werden.
Die Vorrichtung gemäß Fig. 3 bis 5 kann unterschiedlich
benutzt werden, wie nun unter Bezugnahme auf Fig. 6 und
7 beschrieben wird.
Anstatt die Frequenz zu variieren, um eine spezielle Stelle
der Resonanz oder der Gegenresonanz zu finden, was einige
Zeit dauern kann, kann die Methode beschleunig werden, indem
das Ausmaß der Kohärenz zwischen dem ausgesandten Signal
und dem von der Wasseroberfläche reflektierten Signal er
mittelt wird, während die ausgesandte Frequenz langsam erhöht
oder abgesenkt wird. Dieses Verfahren ist automatisiertem,
manuellem Abstimmen gleichwertig und setzt voraus, daß die
Änderungsgeschwindigkeit der Frequenz gering ist, verglichen
mit der Signallaufzeit.
In Fig. 6 nimmt die Frequenz des ausgesandten, mit ausge
zogener Linie eingezeichneten Signals 40 mit der Zeit zu
(daher ist die gezeigte Wellenlänge in der Nähe des oberen
Endes des Steigrohres 10 kürzer). Aufgrund der Zeitdauer,
die das Signal benötigt, um die Strecke der Tiefe D und
wieder zurück zu durchlaufen, kommt das reflektierte Signal
42 an dem Lautsprecher 20 an, nachdem die Frequenz des ausge
sandten Signals 40 erhöht worden ist. Maximale Kohärenz
zwischen ausgesandten und reflektierten Signalen ist in
Fig. 6 bei C 1 gezeigt, und die elektromotorische Gegenkraft,
die der Lautsprecher erzeugt, hat ihren Größtwert. Bei C 2
in Fig. 7 ist der Zustand der minimalen Kohärenz zwischen
ausgesandten und reflektierten Signalen gezeigt, wobei die
elektromotorische Gegenkraft, die durch den Lautsprecher
erzeugt wird, ihren Kleinstwert hat. Wenn man die Frequenzen
kennt, bei denen die maximalen und minimalen Kohärenzen
zwischen ausgesandten und reflektierten Signalen auftreten,
kann man die Tiefe D berechnen. Diese besondere Methode
erlaubt es, die Tiefe D im Microprozessor 32 schneller zu
ermitteln als bei den Methoden, die unter Bezug auf Fig. 3
bis 5 beschrieben wurden, weil keine Zeit gebraucht wird,
um spezielle Stellen der Resonanz oder Gegenresonanz aufzu
finden.
Bei dieser Methode ist, vorausgesetzt, daß die Rate der
Frequenzänderung groß ist, verglichen mit der Zeit für das
Aussenden und Empfangen der Frequenz, die relative Frequenz
änderung ermittelbar. Eine konstante Differenzfrequenz wird
gebildet, wenn die Rate der Frequenzänderung konstant ist,
wodurch die Ermittlung des Flüssigkeitspegels ermöglicht
wird.
Fig. 8 zeigt mit der Kurve 1 die Zunahme der Größe einer
Frequenz f über eine gegebene Zeit t, wobei sich, wie in
Kurve 2 gezeigt, eine Zunahme und Abnahme der elektromoto
rischen Gegenkraft ergibt, wenn die Kohärenz zwischen den
ausgesandten und reflektierten Signalen zunimmt und abnimmt.
Die Tiefe bezüglich der Flüssigkeit läßt sich in der nach
stehend angegebenen Weise berechnen,
wobei:
t = Zeit
f = Frequenz
c = Schallgeschwindigkeit
d = Tiefe bezüglich der Lage der Flüssigkeit
h = Rate der Frequenzänderung
t₁ = Aussendezeit des ausgehenden Signals
t₂ = Aussendezeit des empfangenen Signals
f₁ = Frequenz des ausgesandten Signals f₂ = Frequenz des empfangenen Signals Ein Festfrequenz-Signal läßt sich beschreiben als output = sin (2 π tf)
und bei wechselnder Frequenz
output₁ = sin (2 π (t * (h * t₁)))
und
output₂ = sin (2 π (t * (h * t₂)))
output₁ = sin (A) und output₂ = sin (B)
f = Frequenz
c = Schallgeschwindigkeit
d = Tiefe bezüglich der Lage der Flüssigkeit
h = Rate der Frequenzänderung
t₁ = Aussendezeit des ausgehenden Signals
t₂ = Aussendezeit des empfangenen Signals
f₁ = Frequenz des ausgesandten Signals f₂ = Frequenz des empfangenen Signals Ein Festfrequenz-Signal läßt sich beschreiben als output = sin (2 π tf)
und bei wechselnder Frequenz
output₁ = sin (2 π (t * (h * t₁)))
und
output₂ = sin (2 π (t * (h * t₂)))
output₁ = sin (A) und output₂ = sin (B)
dann kann durch Kombinieren der Signale in einem elektroni
schen Multiplikator ein konstantes Differenzsignal erhalten
werden, nämlich:
sin (A) sin (B) = 0,5(cos(A-B) - cos (A+B)).
sin (A) sin (B) = 0,5(cos(A-B) - cos (A+B)).
Durch elektronisches Ausfiltern der hochfrequenten Kompo
nente läßt sich die niederfrequente Komponente gewinnen
(wobei die Größe der Differenzfrequenz unerheblich ist),
nämlich:
sin (A) sin (B) = 0,5 cos (A-B)
oder output₁ * output₂ = 0,5 cos (A-B).
oder output₁ * output₂ = 0,5 cos (A-B).
Dies stellt die Differenz zwischen der ausgesandten Frequenz
(Zeit t₁) und der empfangenen Frequenz (Zeit t₂ dar), nämlich:
da F₁ = h * t₁ und F₂ = h * t₂
sodann F₁ - F₂ = h (t₁ - t₂)
und nunmehr
sodann F₁ - F₂ = h (t₁ - t₂)
und nunmehr
oder durch Substitution:
so daß sich auf diese Weise der Flüssigkeitspegel
berechnen läßt.
Wenn sich irgendwelche kleinen Hindernisse in dem Steigrohr
befinden, kann man sich vorstellen, daß diese eine geringe
Auswirkung auf die Meßgenauigkeit haben, weil der Schall
ohne Schwierigkeiten daran vorbeiläuft.
Auch wenn das Steigrohr 10 verformt ist, beispielsweise
durch Bewegungen des Untergrundes, wie es in Fig. 9 angedeu
tet ist, kann der Abstand zwischen dem oberen Ende des Steig
rohres 10 und der Oberfläche 12 a des Wassers genau gemessen
werden, weil die Schallwellen sich um die Deformationen
herum fortpflanzen.
In Fig. 10 erstreckt sich das Steigrohr unter einem bekannten
Winkel R in den Erdboden. Die vorliegende Erfindung ermög
licht es, den Wert von D zu ermitteln, und wenn D bekannt
ist, läßt sich die Tiefe D 1 des Wasserspiegels unterhalb
des Erdbodens berechnen nach der Gleichung:
D 1 = D sin R.
Der Microprozessor 32 kann so programmiert werden, daß er
einen Meßwert für D 1 bei gegebenen Werten von D und R liefert.
Die vorliegende Erfindung ermöglicht es, die Tiefe D in
Steigrohren schnell und genau zu messen und ist gegenüber
früher vorgeschlagenen Systemen äußerst vorteilhaft.
Wenn kein Steigrohr 10 vorgesehen ist, kann der Lautsprecher
am oberen Ende eines einfachen Bohrloches angeordnet werden,
um die Ermittlung des Pegels des darin befindlichen Wassers
zu ermöglichen.
Zwar wurde speziell auf langgestreckte Hohlräume in Form
von Bohrlöchern oder im Erdboden befindlichen Steigrohren
Bezug genommen, es versteht sich jedoch, daß die Erfindung
auch bei anderen Anwendungen oder in anderer Umgebung benutz
bar ist, wenn eine Ermittlung eines Flüssigkeitspegels oder
die Feststellung von Änderungen des Flüssigkeitspegels erfor
derlich ist, vorausgesetzt, daß das Bohrloch eine zweck
mäßigerweise nicht-absorbierende Auskleidung besitzt und
von übermäßig großen Diskontinuitäten frei ist.
Die vorstehende Beschreibung und die Zeichnung beschränken
sich nur auf die Angabe von Merkmalen, die für die beispiels
weise Verkörperung der Erfindung wesentlich sind.
Soweit die Merkmale in der Beschreibung und in der Zeichnung
offenbart und in den Ansprüchen nicht genannt sind, dienen
sie erforderlichenfalls auch zur Bestimmung des Gegenstandes
der Erfindung.
Claims (9)
1. Verfahren zum Messen des Flüssigkeitspegels in
einem langgestreckten Hohlraum mit den Verfahrensschritten:
in der Nähe des oberen Endes des Hohlraums wird ein ausgehen des Wechselsignal ausgesandt;
die Frequenz des ausgehenden Signals wird verändert, um aus dem Hohlraum ein spezielles Antwortsignal zu erhalten;
das genannte Antwortsignal wird festgestellt und
die Parameter des genannten ausgehenden Signals und des Antwortsignals werden zur Ermittlung des Flüssigkeitspegels verglichen.
in der Nähe des oberen Endes des Hohlraums wird ein ausgehen des Wechselsignal ausgesandt;
die Frequenz des ausgehenden Signals wird verändert, um aus dem Hohlraum ein spezielles Antwortsignal zu erhalten;
das genannte Antwortsignal wird festgestellt und
die Parameter des genannten ausgehenden Signals und des Antwortsignals werden zur Ermittlung des Flüssigkeitspegels verglichen.
2. Verfahren nach Anspruch 1, bei dem als Antwortsignal
ein von der Oberfläche der Flüssigkeit reflektiertes, rück
kehrendes Signal berücksichtigt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 2, bei dem die Frequenz
des genannten ausgehenden Signals verändert wird, bis das
genannte rückkehrende Signal in Phase oder außer Phase mit
dem genannten ausgehenden Signal ist, wenn das genannte
rückkehrende Signal sich in der Nähe des oberen Endes des
genannten Hohlraumes befindet.
4. Verfahren nach Anspruch 2, bei dem die Frequenz
des genannten ausgehenden Signals kontinuierlich während
einer Zeitperiode verändert wird, mit den weiteren Verfahrens
schritten:
Registrieren der Rate der Frequenzänderung des genannten ausgehenden Signals;
Vergleichen der Frequenzen des ausgehenden Signales und des rückkehrenden Signales zum Ermitteln einer Differenz frequenz als Dauersignal und
Berücksichtigen der genannten Differenzfrequenz und der Rate der Frequenzänderung zur Ermittlung des Flüssigkeitspegels.
Registrieren der Rate der Frequenzänderung des genannten ausgehenden Signals;
Vergleichen der Frequenzen des ausgehenden Signales und des rückkehrenden Signales zum Ermitteln einer Differenz frequenz als Dauersignal und
Berücksichtigen der genannten Differenzfrequenz und der Rate der Frequenzänderung zur Ermittlung des Flüssigkeitspegels.
5. Verfahren nach Anspruch 4, bei dem die Rate der Änderung
des ausgehenden Signals so gewählt ist, daß die ausgehende
Frequenz sich während der Zeitperiode zwischen Aussendung und
Rückkehr eines ausgehenden Signals jeder der benutzten Fre
quenzen wesentlich verändert.
6. Verfahren nach Anspruch 4 oder 5, bei dem die Rate
der Frequenzänderung des ausgehenden Signals im wesentlichen
konstant gehalten wird.
7. Vorrichtung zum Durchführen des Verfahrens gemäß einem
der Ansprüche 1 bis 6 mit einer elektromagnetischen Einrichtung
zum Aussenden eines Signals, Mitteln zum Verändern der Frequenz
des durch die genannte Einrichtung ausgesandten Signals und
Mitteln zum Feststellen der elektromotorischen Gegenkraft der
elektromagnetischen Einrichtung.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7, bei der die elektromagne
tische Einrichtung in einem Gehäuse enthalten ist, das in gut
passender Verbindung am oberen Ende des genannten Hohlraums
anbringbar ist.
9. Vorrichtung nach Anspruch 7 oder 8, bei der als elektro
magnetische Einrichtung ein Lautsprecher vorgesehen ist.
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