DE4019266A1 - Fliessfaehige bohrlochbehandlungsmittel auf basis von polycarbonsaeureestern - Google Patents
Fliessfaehige bohrlochbehandlungsmittel auf basis von polycarbonsaeureesternInfo
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Description
Die Erfindung beschreibt neue, unter Normalbedingungen fließfähige
Bohrlochbehandlungsmittel, die unter Mitverwendung einer
Ölphase zusammengesetzt sind. Als charakteristisches Beispiel für
Behandlungsmittel dieser Art wird im nachfolgenden die Erfindung
anhand von Bohrspülflüssigkeiten und darauf aufgebauten Bohr
spülschlämmen beschrieben. Das Anwendungsgebiet der erfindungsgemäßen
Abwandlungen von Hilfsflüssigkeiten der hier betroffenen
Art ist jedoch nicht darauf beschränkt. In Betracht
kommen insbesondere auch die Gebiete der Spotting Fluids,
Spacer, Hilfsflüssigkeiten für Workover und Stimulierung und für
das Fracturing.
Betroffen sind durch die Erfindung dabei sowohl Hilfsflüssigkeiten
der genannten Art, die ölbasiert sind, d. h. mit einer geschlossenen
Ölphase arbeiten als auch Hilfsmittel, in denen die Ölphase
in einer insbesondere wäßrigen geschlossenen Phase emulgiert ist.
Bohrspülflüssigkeiten bzw. darauf aufgebaute Bohrspülschlämme
sind hier charakteristische Beispiele der unterschiedlichen
Möglichkeiten.
Bekannt sind einerseits Wasser-basierte Bohrspülungen mit einem
Gehalt an etwa 1 bis 50% emulgierter Ölphase - neben den
anderen üblichen Hilfsstoffen einer solchen Bohrspülung - die als
Emulsionsspülungen bezeichnet werden. Auf der anderen Seite
sind in breitem Umfang Öl-basierte Spülungssysteme im praktischen
Einsatz, bei denen das Öl die fließfähige Phase oder doch
wenigstens den überwiegenden Anteil der fließfähigen Phase
bildet. Besondere Bedeutung haben hier die sogenannten Invert-
Bohrspülschlämme, die auf der Basis von W/O-Emulsionen eine
disperse wäßrige Phase in der geschlossenen Ölphase enthalten.
Der Gehalt an disperser wäßriger Phase liegt üblicherweise im
Bereich von etwa 5 bis 50 Gew.-%. Die Erfindung betrifft in
gleicher Weise die beiden hier dargestellten Gebiete der Öl-
basierten Spülungssysteme wie die Wasser-basierten Spülungssysteme
auf Emulsionsbasis.
Der Einsatz der neuen fließfähigen Bohrlochbehandlungsmittel hat
besondere Bedeutung für die Erschließung von Erdöl und Erdgas,
insbesondere im marinen Bereich, ist aber nicht darauf eingeschränkt.
Die neuen Systeme können allgemein Verwendung auch
bei landgestützten Bohrungen finden, beispielsweise beim
Geothermiebohren, beim Wasserbohren, bei der Durchführung
geowissenschaftlicher Bohrungen und bei Bohrungen im Bergbaubereich.
Flüssige Spülysteme zur Niederbringung von Gesteinsbohrungen
unter Aufbringung des abgelösten Bohrkleins sind bekanntlich
beschränkt eingedickte, fließfähige Systeme, die einer der drei
folgenden Klassen zugeordnet werden können:
Rein wäßrige Bohrspülflüssigkeiten, Bohrspülsysteme auf Ölbasis,
die in der Regel als sogenannte Invert-Emulsionsschlämme eingesetzt
werden sowie die Wasser-basierten O/W-Emulsionen, die in
der geschlossenen wäßrigen Phase eine heterogene feindisperse
Ölphase enthalten.
Bohrspülungen auf geschlossener Ölbasis sind im allgemeinen als
Drei-Phasen-System aufgebaut: Öl, Wasser und feinteilige
Feststoffe. Die wäßrige Phase ist dabei heterogen fein-dispers in
der geschlossenen Ölphase verteilt. Es ist eine Mehrzahl von
Zusatzstoffen vorgesehen, insbesondere Emulgatoren, Beschwerungsmittel,
fluid-loss-Additive, Alkalireserven, Viskositätsregler
und dergleichen. Zu Einzelheiten wird beispielsweise verwiesen
auf die Veröffentlichung P. A. Boyd et al. "New Base Oil Used in
Low-Toxicity Oil Journal of Petroleum Technology, 1985,
137 bis 142 sowie R. B. Bennet "New Drilling Fluid Technology -
Mineral Oil Mud" Jorunal of Petroleum Technology, 1984, 975 bis
981 sowie die darin zitierte Literatur.
Bohrspülflüssigkeiten auf Basis Wasser-basierter O/W-Emulsions
systeme nehmen in ihren Gebrauchseigenschaften eine Zwischenstellung
ein zwischen den rein wäßrigen Systemen und den Öl-
basierten Invertspülungen. Ausführliche Sachinformationen finden
sich hier in der einschlägigen Fachliteratur, verwiesen sei
beispielsweise auf das Fachbuch George R. Gray und H. C. H.
Darley, "Composition in Properties of Oil Well Drilling Fluids", 4.
Auflage, 1980/81, Gulf Publishing Company, Houston und die
umfangreiche darin zitierte Sach- und Patentliteratur sowie das
Handbuch "Applied Drilling Enineering", Adam T. Borgoyne, Jr.
et al., First Priting Society of Petroleum Engineers, Richardson
Texas (USA).
Die Ölphasen von Bohrspülungen der hier geschilderten Art und
vergleichsweise aufgebauten anderen Bohrlochbehandlungsmitteln
werden in der Praxis heute nahezu ausschließlich durch Mineralölfraktionen
gebildet. Damit ist eine nicht unbeträchtliche
Belastung der Umwelt verbunden, wenn beispielsweise die Bohrschlämme
unmittelbar oder über das erbohrte Gestein in die
Umwelt gelangen. Mineralöle sind nur schwer und anaerob
praktisch nicht abbaubar und damit als langfristige Ver
schmutzung anzusehen.
Aus jüngerer Zeit bestehen einige Vorschläge zur Minderung
dieser Problematik. So beschreiben die US-Patentschriften
43 74 737 und 44 81 121 Öl-basierte Invert-Bohrspülflüssigkeiten,
in denen sogenannte nonpolluting oils Verwendung finden sollen.
Als nonpolluting oils werden nebeneinander und gleichwertig
aromatenfreie Mineralfraktionen sowie Esteröle pflanzlichen und
tierischen Ursprungs benannt. Bei diesen Esterölen handelt es
sich um Triglyceride natürlicher Fettsäuren, die bekanntlich eine
hohe Umweltverträglichkeit besitzen und gegenüber Kohlenwasser
stoff-Fraktionen aus ökologischen Überlegungen deutliche Über
legenheit besitzen.
Die Anmelderin beschreibt in einer größeren Zahl älterer Anmeldung
Vorschläge zum Austausch der Mineralölfraktionen
gegen ökologisch verträgliche leicht abbaubare Ölphase. Dabei
werden vier unterschiedliche Typen von Austauschölen dargestellt,
die auch in Mischung miteinander eingesetzt werden
können. Es handelt sich hierbei um ausgewählte oleophile
Monocarbonsäureester, um wenigstens weitgehend wasserunlösliche
unter Arbeitsbedingungen fließfähige Alkohole, um entsprechende
Ether und um ausgewählte Kohlensäureester. Summarisch wird
hier vierwiesen auf die älteren Anmeldungen P 38 42 659.5
(D 8523), P 38 42 703.6 (D 8524), P 39 07 391.2 (D 8506),
P 39 07 392.0 (D 8607), P 39 03 785.1 (D 8543), P 39 03 784.3
(D 8549), P 39 11 238.1 (D 8511), P 39 11 299.3 (D 8539) und
P 40 18 228.2 ( 9167). Alle hier genannten älteren Anmeldungen betreffen
das Gebiet Öl-basierter Bohrspülsysteme, insbesondere
vom W/O-Inverttyp. Wasser-basierte Emulsionsspülungen unter
Verwendung von Ölphasen erhöhter Abbaubarkeit werden beschrieben
in den älteren Anmeldungen P 39 15 876.4 (D 8704),
P 39 15 875.6 (D 8705), P 39 16 550.7 (D 8714) und der bereits
genannten Anmeldung P 40 18 228.2 (D 9167).
Die Erfindung geht von der Aufgabe aus, in Bohrlochbehandlungsmitteln
der hier betroffenen Art als Ölphase und/oder als
Additiv in der Ölphase wenigstens anteilsweise eine Stoffklasse
einzusetzen, deren Verwendung bisher für diese Anwendungsgebiet
nicht beschrieben worden ist. Die Erfindung will dabei
gleichzeitig im Sinne der Zielvorstellungen der genannten
zahlreichen älteren Anmeldungen eine Ölphase zur Verfügung
stellen, die sich durch hervorragende ökologische Verträglichkeit
bei gleichzeitig guten - gegebenenfalls gegenüber bisherigen
Ölphasen sogar verbesserten - Gebrauchseigenschaften im jeweiligen
Anwendungsfall auszeichnet.
Die erfindungsgemäße Lehre geht von der Erkenntnis aus, daß
ausgewählte Ester von Polycarbonsäuren hervorragende Austauschöle
und/oder Additive im Sinne der erfindungsgemäßen
Aufgabenstellung sind. Diese Polycarbonsäureester können dabei
die jeweilige Ölphase als Ganzes bilden, sie können aber auch in
Abmischung mit anderen Ölen, insbesondere aus der Klasse der
sogenannten nonpolluting oils eingesetzt werden. Als Mischungs
komponenten besonders geeignet sind Monocarbonsäureesteröle,
Kohlensäurediester, oleophile Alkohole und/oder Ether aus den
zuvor erwähnten älteren Anmeldungen der Anmelderin.
Gegenstand der Erfindung ist dementsprechend in einer ersten
Ausführungsform die Verwendung von oleophilen Estern ökologisch
verträglicher Polycarbonsäuren mit öllöslichen und ökologisch
verträglichen monofunktionellen Alkoholen und/oder mehrfunktionellen
Alkoholen, die auch wasserlösliche sein können, als
Ölphase oder Bestandteil der Ölphase von Öl- oder Wasser-
basierten Bohrspülungen und anderen fließfähigen Bohrlochbe
handlungsmitteln.
Eine mögliche Ausführungsform dieser Darstellung der Erfindung
liegt in der Verwendung dieser oleophilen Polycarbonsäureester
in der Ölphase von Öl-basierten Spülungen, die insbesondere als
Invertspülungen vom W/O-Typ zum Einsatz kommen, wobei die
Polycarbonsäureester entweder als Zuschlagsstoff geringer
Konzentration in der geschlossenen Ölphase vorliegen, vorzugsweise
hier aber den wenigstens überwiegenden Teil der Ölphase
ausmachen.
In einer anderen wichtigen Ausführungsform kommen die oleophilen
Polycarbonsäureester in Wasser-basierten Emulsions
spülungen vom O/W-Typ zum Einsatz. Auch hier liegen sie in der
dispersen Ölphase wenigstens in geringerer Konzentration vor,
machen aber in einer besonders geeigneten Ausführungsform den
wenigstens überwiegenden Anteil dieser Phase aus.
Die Erfindung betrifft in einer weiteren Ausführungsform die im
Temperaturbeerich von 5 bis 20°C fließ- und pumpfähigen
Bohrlochbehandlungsmitttel, insbesondere Bohrspülungen aus Basis
- - entweder einer geschlossenen Ölphase, gewünschtenfalls in Abmischung mit einer beschränkten Menge einer dispersen wäßrigen Phase (W/O-Invert-Typ)
- - oder einer dispersen Ölphase in einer geschlossenen wäßrigen Phase (O/W-Emulsions-Typ)
wobei das Kennzeichen dieser Ausgestaltung der Erfindung darin
liegt, daß diese Bohrlochbehandlungsmittel in ihrer Ölphase
oleophile Polycarbonsäureester auf Basis ökologisch verträglicher
Polycarbonsäuren und öllöslicher und ökologisch verträglicher
monofunktioneller Alkohole und/oder Wasser- und/oder Öl-löslicher
mehrwertiger Alokohole enthalten.
Für alle hier angegebenen Ausführungsformen der Erfindung gilt
die zusätzliche Möglichkeit, die oleophilen Polycarbonsäureester
ei der Mitverwendung mehrwertiger Alkohole im Estermolekül
durch anteilige Mitverwendung von Monocarbonsäuren -
insbesondere unter Ausbildung sogenannter Komplexester - zu
modifizieren.
Für diese hier geschilderten Ausführungsformen der erfindungsgemäßen
Lehre gilt weiterhin, daß in den Bohrlochbehandlungsmitteln
die üblichen gelösten und/oder dispergierten Hilfsstoffe
wie Viskositätsregler, Emulgatoren, fluid-loss-Additive,
Netzmittel, feinteilige Beschwerungsstoffe, Salze, Alkalireserven
und/oder Biozide enthalten sein können. Erfindungsgemäß gilt
dabei die zusätzlich bevorzugte Maßnahme, daß überwiegend
solche anorganischen und/oder organischen Hilfs- und Zuschlagsstoffe
mitverwendet werden, die ökologisch und toxikologisch
wenigstens weitgehend unbedenklich sind.
Oleophile Ester mehrfunktioneller Carbonsäuren - die im Rahmen
der Erfindungsbeschreibung auch als oleophile Polycarbonsäureester
bezeichnet werden - und ihre Herstellung sind der Fachwelt
derart geläufig, daß sich nähere Hinweise auf einschlägige
Literaturstellen erübrigen. Ihre besondere Brauchbarkeit für die
Verwendung im Sinne der vorliegenden Lehre ist bisher jedoch
nicht erkannt worden. Hier setzt das erfindungsgemäße Handeln
ein.
Zunächst betrifft damit die Erfindung die Verwendung von
- a) wenigstens weitgehend wasserlöslichen und im Temperaturbereich von 0 bis 5°C fließ- und pumpfähigen Poly carbonsäureestern 1- und/oder mehrfunktioneller Alkohole natürlich und/oder synthetischen Ursprungs
oder von
- b) im angegebenen Temperaturbereich fließ- und pumpflähigen Lösungen von wenigstens weitgehend wasserunlöslichen Polycarbonsäuren 1- und/oder mehrfunktioneller Alkohole natürlichen und/oder synthetischen Ursprungs in ökologisch verträglichen wasserunlöslichen Ölen
als geschlossene oder disperse Ölphase von Öl- bzw. Wasser-
basierten Bohrspülungen oder anderen fließfähigen Bohrloch
behandlungsmitteln.
Aus dieser Darstellung der erfindungsgemäßen Lehre leitet sich
ab, daß die oelophilen Polycarbonsäureester bezüglich ihrer
physikalischen Beschaffenheit einen breiten Bereich abdecken
können.
In einer ersten speziellen Ausführungsform will die Erfindung die
oleophilen Polycarbonsäureester als auch bei niederen Temperaturen
fließ- und pumpfähige Ölphase einsetzen, so daß die
Ölphase - beispielsweise von Öl-basierten Spülungen - ausschließlich
oder wenigstens überwiegend aus diesen oleophilen
Polycarbonsäureestern gebildet sein kann. Durch Einhaltung der
im nachfolgenden noch im einzelnen geschilderten Strukturmerkmale
für die Beschaffenheit der Polycarbonsäuren und der
Alkoholkomponenten läßt sich diese Voraussetzung in an sich
bekannter Weise problemlos einstellen.
Die Erfindung ist aber nicht auf diesen Typ von oleophilen
Polycarbonsäureestern eingeschränkt. Auch hochviskose bis feste
Materialien dieser Art können wertvolle Wirkstoffe im Sinne der
erfindungsgemäßen Lehre sein. Verständlich wird das an den
beiden folgenden Beispielen:
Für Wasser-basierte O/W-Emulsionsspülungen ist eine hohe
Beweglichkeit der dispersen Ölphase nicht erforderlich,
gegebenenfalls sogar nicht einmal erwünscht. Hier können
vergleichsweise viskos eingestellte Ölphasen vorteilhaft sein,
beispielsweise zur Sicherstellung guter Schmiereigenschaften. Die
zweite Möglichkeit des Einsatzes hochviskoser und fester
Polycarbonsäureester im Sinne der erfindungsgemäßen Lehre ist
dann gegeben, wenn die jeweiligen Ölphase nur anteilsweise aus
den Polycarbonsäureestern und im übrigen aus mitverwendeten
vergleichsweise dünnflüssigen Ölen im Sinne der sogenannten
nonpolluting oils gebildet ist. Ein Beispiel für diese Ausgestaltung
im Sinne der erfindungsgemäßen Lehre ist die Mitverwendung von
hochviskosen Komplexestern aus polyfunktionellen Carbonsäuren
und polyfunktionellen Alkoholen, gegebenenfalls unter Mitverwendung
monofunktioneller Alkoholen und/oder monofunktioneller
Carbonsäuren, wobei hier die Polycarbonsäureester-bildenden
Bestandteile - unter Wahrung der ökologischen Verträglichkeit -
so ausgewählt sind, daß in an sich bekannter Weise Komplexester
hoher Eignung für den Schmiermittelsektor vorliegen.
Die vergleichsweise große Breite der jeweils gewählten spezifischen
physikalischen Beschaffenheit der Polycarbonsäureester ist
damit bedingt durch die unterschiedliche Formulierbarkeit von
Bohrlochbehandlungsmitteln der erfindungsgemäß betroffenen Art,
die sich einerseits als pump- und fließfähige Öl-basierte
Materialien darstellen, deren Rheologisch dann weitgehend durch die
Beschaffenheit der geschlossenen Ölphase bestimmt wird, andererseits
aber bei den Wasser-basierten Emulsionen vom O/W-Typ
deren Fließ- und Pumpfähigkeit mittels der geschlossenen
wäßrigen Phase sicherstellen. Eine zusätzliche Erweiterung leitet
sich aus der im nachfolgenden im einzelnen geschilderten Möglichkeiten
ab, Mischungen oder oleophilen Polycarbonsäureester mit
anderen ökologisch verträglichen Ölphasen einzusetzen.
Ein übereinstimmendes Element für die Beschaffenheit der er
findungsgemäß einzusetzenden oleophilen Polycarbonsäureester ist
die Forderung nach ökologischer Verträglichkeit und toxikologischer
Unbendenklichkeit. Diese Bedingung wird letztlich durch
die zur Veresterung eingesetzten Komponenten, d. h. sowohl
durch die polyfunktionellen Carbonsäuren und gegebenenfalls
mitverwendeten monofunktionellen Carbonsäuren als durch die
eingesetzten Alkohole, sichergestellt. Hier gilt das folgende:
Der Begriff der ökologischen Verträglichkeit erfaßt einerseits die
biologische Abbaubarkeit im jeweils betroffenen Ökosystem, bei
See-gestützten Bohrungen insbesondere also im marinen Ökosystem.
Daneben verdient aber eine weiterführende Überlagerung
insbesondere bei der Auswahl geeigneter monofunktioneller
Alkohole Beachtung. Hier ist zu berücksichtigen, daß im
praktischen Einsatz der erfindungsgemäßen Ölphasen in Abmischung
mit wäßrigen Phasen, insbesondere unter den im
Bohrloch auftretenden erhöhten Temperaturen, partielle Esterspaltungen
unter Ausbildung entsprechender Anteile der freien
Alkohole auftreten können. Der freie Alkohol liegt dann in
Abmischung mit den restlichen Bestandteilen der Ölphase vor.
Hier kann es wichtig sein, daß die freien Alkohole so ausgewählt
werden, daß inhaltions-toxische Belastungen der Mannschaft auf
der Bohrstelle ausgeschlossen werden können. Der hier angesprochene
Problemkreis betritt vor allem die mitverwendeten
monofunktionellen Alkohole, mehrfunktionelle Alkohole zeigen auch
in ihren niedrigsten Gliedern derart geringe Werte der Flüchtigkeit,
daß für das praktische Arbeiten die erforderliche
Sicherheit von vorherein gegeben ist.
Im Zusammenhang mit diesen Überlegungen gelten aber auch noch
die folgenden Begriffsbestimmungen bzw. Definitionen:
Übereinstimmend gilt für alle Verbindungen bzw. Verbindungsgemische
der hier gegebenen Definition, daß es sich um oleophile
Polycarbonsäureester handelt, die nur eine geringe Restlöslichkeit
in Wasser besitzen. In der Regel liegt die Löslichkeit dieser Ester
im Temperaturbereich von 0 bis 20°C bei höchstens etwa 1 Gew.-%,
vorzugsweise liegt die Löslichkeit deutlich darunter,
beispielsweise bei höchstens 0,5 oder gar bei höchstens etwa 0,1 Gew.-%.
Übereinstimmend zeichnen sich die erfindungsgemäß einzusetzenden
Polycarbonsäureester durch ihre Flammpunktcharakteristik
aus. Der Flammpunkt der erfindungsgemäß verwendeten
oleophilen Ester soll bei mindestens 80°C, vorzugsweise bei
mindestens 100°C liegen. Es kann aus Gründen der praktischen
Betriebssicherheit wünschenswert sein, höhere Grenzwerte des
Flammpunktes für die Ölphase einzusetzen, so daß Flammpunkte im
Bereich von mindestens etwa 135°C und insbesondere von wenigstens
etwa 150°C besonders praktische Bedeutung haben
können.
Im einzelnen gelten zum Aufbau der Polycarbonsäureester im Sinne
der erfindungsgemäßen Definition die folgenden Angaben:
Polyfunktionelle Carbonsäuren zum Aufbau der erfindungsgemäßen
Esteröle enthalten wenigstens 2 Carboxylgruppen. Es kann aber
auch im jeweiligen Molekül eine höhere Zahl von reaktiven
Carboxylgruppen zur Esterbildung vorliegen, beispielsweise bis zu
6 Carboxylgruppen pro eingesetzter Polycarbonsäureverbindung.
Besondere Bedeutung besitzen oleophile Ester, die auf ökologisch
verträgliche Polycarbonsäuren mit 2 bis 4 Carboxylgruppen
zurückgehen, wobei hier insbesondere Ester entsprechender Di-
und/oder Tricarbonsäuren bedeutungsvoll sind.
Die Polycarbonsäuren können dabei beispielsweise bis zu etwa 40 C-Atome
im Ausgangsmolekül enthalten, wobei entsprechende
Verbindungen mit 2 bis 18 C-Atomen bevorzugt sein können.
Sollen Polycarbonsäureester mit hinreichender Fließ- und
Pumpfähigkeit auch im Temperaturbereich von 0 bis 5°C hergestellt
werden, so kann Polycarbonsäuren mit 2 bis 12 C-Atomen
und insbesondere mit 4 bis 10 C-Atomen besondere Bedeutung
zukommen. Für den hier zuletzt geschilderten Fall sind ins
besondere entsprechende Dicarbonsäuren bzw. die sich daraus
ableitenden Dicarbonsäureester geeignet.
Die polyfunktionelle Carbonsäureester kann dabei durch
eine bestimmte ausgewählte Polycarbonsäure oder durch praktisch
beliebige Gemische von Polycarbonsäuren bzw. entsprechenden
Resten gebildet sein, solange die erfindungsgemäßen Bedingungen
der ökologischen Verträglichkeit und der im jeweiligen Fall
geforderten Theologie berücksichtigt sind. Es leuchtet ein, daß
diese Grundvoraussetzungen nicht nur durch die polyfunktionelle
Carbonsäurekomponente(n) sondern auch durch die zur Veresterung
mitverwendeten sonstigen Komponenten, insbesondere die
Alkoholkomponenten mitbestimmt wird. Hierauf wird im folgenden
noch eingegangen.
Zur bevorzugten Struktur der polyfunktionellen Carbonsäuren
gilt, daß in einer wichtigen Ausführungsform der Erfindung auf
die Mitverwendung aromatischer Reste in diesem Molekülbestandteil
verzichtet wird. Geeignet sind insbesondere geradkettige
und/oder verzweigtkettige, gegebenenfalls aber auch aliphatisch
gesättigte cyclische Grundstrukturen, wobei in den hier geschilderten
Fällen grundsätzlich auch olefinsch ungesättigte
Komponenten verwendet bzw. mitverwendet werden können. Dicarbonsäuren,
insbesondere Alpha, Omega-ständige Dicarbonsäuren
des Bereichs von 4 bis 10 C-Atomen sind großtechnisch verfügbare
Ausgangskomponenten, die durch geeignete Umsetzung
mit den nachfolgend noch geschilderten Alkoholen zu Polycarbonsäureestern
frei wählbarer Rheologie umgesetzt werden
können, wobei hier wiederum in an sich bekannter Weise durch
wenigstens anteilsweise Auswahl von Reaktanten mit verzweigter
Struktur gute rheologische Werte auch im angegebenen niederen
Temperaturbereich um 0°C eingestellt werden können. So ist
beispielsweise bekannt, daß der symmetrische Diester von
Adipinsäure und 2-Ethylhexanol einen Schmelzpunkt im Bereich
von -67°C aufweist und im Bereich von 0 bis 5°C eine fließ-
und pumpfähige Flüssigphase darstellt. Entsprechendes gilt für
vergleichbare Diester der Bernsteinsäure, der Maleinsäure, der
Glutarsäure. Aber auch Diester der Azelainsäure oder Sebacinsäure
mit verzweigten monofunktionellen Alkoholen können als
vergleichsweise leicht bewegliche Flüssigphasen im Bereich der
praktischen Anwendungstemperaturen hergestellt und erfindungsgemäß
eingesetzt werden. Gleichzeitig zeichnen sich Ester der
hier genannten Art durch hinreichend hohe Flammpunkte im Sinne
der erfindungsgemäßen Definition aus.
Andere brauchbare polyfunktionelle Carbonsäuren sind beispielsweise
die sogenannten Dimerfettsäuren, die als Handelsprodukt
häufig beträchtliche Mengen höherer Carbonsäuren - insbesondere
Trimersäuren - enthalten können und beispielsweise durch
Oligomerisierung von Monocarbonsäuren insbesondere natürlichen
Ursprungs erhalten werden können.
Zur Veresterung mit den polyfunktionellen Carbonsäuren sind
sowohl monofunktionelle als auch polyfunktionelle Alkohole bzw.
auch Gemische dieser Typen geeignet. Im einzelnen gilt hier das
folgende:
Zur Polycarbonsäureester-Bildung geeignete monofunktionelle Alkohole
sind insbesondere öllösliche Verbindungen dieser Art mit
wengistens 4, vorzugsweise wenigstens 5 und insbesondere wenigstens
6 C-Atomen. Eine Obergrenze der Kohlenstoffzahl leitet sich
praktisch nur aus Überlegungen zur Zugänglichkeit entsprechender
Monoalkohole ab. Aus praktischen Gründen liegt sie bei etwa
40 C-Atomen. Monofunktionelle Alkohole des Bereichs C8-36 und
insbesondere C8-24 können besonders geeignet sein. Diese Alko
holkompenten sind vorzugsweise frei von aromatischen
Molekülbestandteilen und enthalten insbesondere geradkettige
und/oder verzweigte Kohlenwasserstoffketten natürlichen und/oder
synthetischen Ursprungs. Die entsprechenden Alkohole und
insbesondere solche Alkohole einer höheren C-Zahl, beispielsweise
von C16-24 können dabei auch wenigsens anteilsweise 1fach oder
auch mehrfach olefinisch ungesättigt sein. Der Einbau olefinischer
Doppelbindungen beeinflußt in bekannter Weise die Rheologie entsprechender
Ester im Sinne erhöhter Fließfähigkeit auch bei
niedrigeren Temperaturen. Davon kann erfindungsgemäß Gebrauch
gemacht werden. Verbunden damit ist dann allerdings eine
gewisse Oxidationsanfälligkeit im praktischen Betrieb, die
gegebenenfalls die Mitverwendung von stabilisierenden Anti
oxidantien und gegebenenfalls zusätzlich synergitisch wirkenden
Hilfsstoffen erfordert. Die Absenkung hoher Rheologie auch in
niedrige Temperaturbereiche wird insbesondere durch den Einsatz
von verzweigten Kohlenwasserstoffketten gefördert. Hier kann
durch geeignete Abstimmung in Optimum an ökologischer Ver
träglichkeit und rheologischen Daten der Ölphase für den jeweils
geforderten Einsatzzweck gefunden werden. Die Rheologie der
Polycarbonsäureester kann dabei zusätzlich durch den Einsatz von
Alkoholgemischen gesteuert werden. Auf diese Weise ist es
durchaus möglich, Ester ausschließlich auf Basis von geradkettigen
Fettalkoholen natürlichen Ursprungs des Bereichs von
C6-18, insbesondere des Bereichs von wenigstens überwiegend
C8-14 selbst dann einzusetzen, wenn an das Material auf Poly
carbonsäureesterbasis hohe Anforderungen an gute Rheologie auch
bei niederen Temperaturen gestellt werden.
Durch wenigstens anteilsweise Einsatz von verzweigtkettigen
monofunktionellen Alkoholen, beispielsweise entsprechenden
Synthesealkoholen oder aus der Oligomerisierung von geradkettigen
Einsatzmaterialien natürlichen Ursprungs, können hoch
bewegliche Esteröle bis zu hohen C-Zahlen des angegbenen
Bereichs erhalten werden. Ebenso wie die Polycarbonsäuren
können sich aber auch die Alkoholkomponenten gegebenenfalls von
gesättigten und/oder olefinisch ungesättigten cyclischen
Kohlenwasserstoffresten ableiten.
Auch die gegebenenfalls mitverwendeten mehrwertigen Alkohole
umfassen einen breiten Bereich der C-Zahl im Molekül. Geeignet
sind insbesondere entsprechende mehrwertige Alkohle mit 2 bis
40 C-Atomen, vorzugsweise mit 2 bis 12 C-Atomen. Die bei der
Ausbildung der Polycarbonsäureester mitverwendeten mehrwertigen
Alkohole können wasserlöslich und/oder öllöslich sein. Auch in
Form ihrer niedrigsten Glieder, beispielsweise im Fall des
Ethylenglykols, besitzen sie keine hohe Flüchtigkeit. Sie sind
allgemein toxikologisch und insbesondere inhalations-toxikologisch
unbedenklich. Bevorzugt sind polyfunktionelle Alkohle mit bis zu
5 Hydroxylgruppen, vorzugsweise mit 2 und/oder 3 Hydroxylgruppen,
als esterbildende Bestandteile der Ölphase auf Basis
Polycarbonsäureester.
Polyfunktionelle Alkohole können dabei in verschiedener Form in
die spezielle Struktur der erfindungsgemäß eingesetzten Ölphase
auf Basis von Polycarbonsäureestern eingebunden sein. In Betracht
kommen insbesondere 3 Strukturtypen:
Der polyfunktionelle Alkohol kann als Hydroxylgruppen-therminierter
oder an eine mitverwendete monofunktionelle Carbonsäure
gebundener Esterrest an die Carboxylgruppe(n) der Polycarbonsäure(n)
gebunden vorliegen. Der polyfunktionelle Alkohol kann
aber auch unter Ausbildung von Ethergruppierungen als Ketten
verlängerung Bindeglied zwischen der Carboxylgruppe und den
veresterten monofunktionellen Alkoholen sein. Schließlich kann
der Einsatz der mehrwertigen Alkohole zur Ausbildung von
oligomeren Polycarbonsäureestern führen.
Zu den erfindungsgemäß bevorzugten Molekülstrukturen solcher
polyfunktioneller Alkohole gelten die zu den Polycarbonsäuren und
zu den monofunktionellen Alkoholen gegebenen Angaben sinngemäß.
Geeignet sind also auch hier insbesondere Grundstrukturen,
die sich von geradkettigen und/oder verzweigten, gegebenenfalls
olefinisch ungesättigten Kohlenwasserstoffketten
ableiten, wobei aber insbesondere auch hier entsprechende
nichtaromatische cyclische Strukturen zu berücksichtigen sind.
Die Mitverwendung mehrwertiger Alkohole beim Aufbau der
oleophilen Polycarbonsäureester kann dann besondere Bedeutung
bekommen, wenn im Rahmen der erfindungsgemäßen Definition
komplexe Polyester mit ausgesprochenem Schmiermittelcharakter
eingesetzt oder wengistens mitverwendet werden soll. Es ist
bekannt, daß beim Aufbau solcher hochviskoser oligomerer
Polycarbonsäureester mehrwertige Polyole wie Neopentylglykol oder
Trimethylolpropan ein wichtige Rolle spielen können. Aber auch
andere mehrwertige Alkohle mit 2 oder 3 Hydroxylgruppen und
insbesondere 2 bis 6 C-Atomen sind hier bekannte Polyesterbausteine,
die Rahmen der Erfindung mitverwendet werden
können. Aus der einschlägigen Literatur zu komplexen Polyestern
aus dem Gebiet der Schmiermitteltechnologie wird verwiesen auf
die Veröffentlich M. Wilersohn in "Tribologie und Schmier
stofftechnik" Band 32 (1985) Seiten 70 bis 75 sowie auf Ullman
"Enzyklopädie der technischen Chemie" 4. Auflage (1984) Band 20,
457 bis 671.
Insbesondere in diesem Zusammenhang kann die zusätzliche Modi
fizierung des komplexen Estermoleküls durch Monocarbonsäuren
interessant sein. Auch zu diesen Reaktanten gelten die bisher
gemachten Angaben zu bevorzugten Strukturen: geradkettig oder
verzweigt, gegebenenfalls cyclisch - aber frei von aromatischen
Bestandteilen - mit der Möglichkeit olefinisch ungesättigter
Einheiten. Geeignete Monocarbonsäuren sind sowohl die Vertreter
niederer C-Zahl - insbesodnere C1-6 - als insbesondere längerkettige
Säuren von z. B. C8-24, insbesondere C12-18, wobei
Säuren natürlichen Ursprungs bevorzugt sein können.
Werden im Rahmen der Erfindung solche komplexen Carbonsäurepolyester
eingesetzt oder mitverwendet, so ist hier insbesondere
der bereits eingangs erwähnten Sonderfall angesprochen, bei dem
die oleophilen Polycarbonsäureester als Additiv den flüssigen
Bohrlochbehandlungsmitteln zugegeben werden. In der Regel liegt
der Gehalt des Additivs hier bei höchstens etwa 15 Gew.-%,
insbesondere im Bereich von etwa 1 bis 10 und häufig nicht mehr
als etwa 8 Gew.-% - Gew.-% jeweils bezogen auf die Ölphase. Die
Eigenviskosität solcher Additive auf Polycarbonsäureester-Basis
kann bis in den Feststoffbereich reichen. Vorzugsweise liegt ihre
bei 20°C bestimmte Brookfield(RVT)-Viskosität bei maximal etwa 8 Mio. mPa · s
und vorzugsweise nicht über 5 Mio. mPa · s. Auch im
Falle der Wasser-basierten O/W-Emulsionsspülungen können vergleichsweise
zähviskose Ölphasen auf Basis der oleophilen
Polycarbonsäureester Verwendung finden, wobei hier geeignete
Grenzwerte der Brookfield(RVT)-Viskosität bei 20°C im Bereich
bis etwa 3 Mio. mPa · s, vorzugsweise bis zu etwa 1 Mio. mPa · s
liegen. Gerade auch in diesem zuletzt geschilderten Fall kann
oleophilen Polycarbonsäureestern komplexer Struktur Bedeutung
zukommen, die unter Mitverwendung mehrwertiger Alkohole hergestellt
worden sind.
Der hier zuletzt dargestellte Fall der Verwendung erfindungsgemäß
ausgestalteter Polycarbonsäureester unterscheidet sich
damit bezüglich der Rheologieanforderungen deutlich von der
zuvor erörterten Möglichkeit, die oleophilen Polycarbonsäureester
ausschließlich oder wenigstens weitaus überwiegend als insbesondere
geschlossene Ölphase in Bohrlochbehandlungsmitteln auch
bei niedrigen Temperaturen einzusetzen. Polycarbonsäureesteröle
dieser Art sollen in einer bevorzugten Ausführungsform im
Temperaturbereich von 0 bis 5°C eine Brookfield(RVT)-Viskosität
nicht über 55 mPa · s, vorzugsweise nicht über 45 mPa · s besitzen.
Hier wird es dann beispielsweise auf dem Gebiet der Invert-
Bohrspülungen vom W/O-Typ möglich, Öl-basierte Spülungen einer
Plastischen Viskosität (PV) im Bereich von etwa 10 bis 60 mPa · s
und einer Fließgrenze (Yield Point YP) im Bereich von etwa 5 bis
40 lb/100ft² - jeweils bestimmt bei 50°C - ausschließlich auf
Basis der oleophilen Polycarbonsäureester zur Verfügung zu
stellen.
Die Frage der Eigenviskosität des jeweils eingesetzten Poly
carbonsäuresters bzw. Polycarbonsäureester-Gemisches verliert
allerdings auch dann an Bedeutung, wenn diese erfindungsgemäß
definierten Materialien in Abmischung mit anderen Ölphasen zum
Einsatz kommen. Insbesondere gilt das, wenn die Polycarbonsäureester
in der Ölphase bildenden Abmischung untergeordnete
Mengen sind und hier bestimmte Eigenschaften in bestimmter
Weise ausgestalten, beispielsweise die erhöhte
Schmierfähigkeit sicherstellen, ohne die Rheologie des Gesamtsystems
entscheidend zu beeinflussen.
Zur Abmischung im Rahmen der Erfindung geeignete Ölkomponenten
sind zunächst einmal die in der heutigen Praxis der
Bohrspülungen eingesetzten Mineralöle und dabei bevorzugt im
wesentlichen aromatenfreie aliphatische und/oder cycloaliphatische
Kohlenwasserstoff-Fraktionen. Auf den einschlägigen druck
schriftlichen Stand der Technik und die auf dem Markt befindlichen
Handelsprodukte wird verwiesen.
Besonders wichtige Mischungskomponenten sind allerdings im
Sinne des erfindungsgemäßen Handels umweltverträgliche
oleophile Alkohole, entsprechende Ether, Kohlensäureesteröle
und/oder Monocarbonsäure-Esteröle, wie sie im einzelnen in den
eingangs genannten älteren Anmeldungen der Anmelderin ausführlich
beschrieben sind. Der Gegenstand dieser älteren
Anmeldungen wird hiermit ausdrücklich auch zum Offenbarungsinhalt
der vorliegenden Erfindungsbeschreibung gemacht, wobei im
nachfolgenden nur auf einige wesentliche Geschichtpunkte dieser
älteren technischen Lehren verwiesen wird.
Den oleophilen Mischungskomponenten auf Basis Alkohole, Ether,
Kohlensäureester und/oder Monocarbonsäureester können den
überwiegenden Teil der Ölphase ausmachen. Polycarbonsäureester
im erfindungsgemäßen Sinne werden dann zur Einstellung bestimmter
Stoffeigenschaften mitverwendet. In der Regel wird hier
die Menge des Polycarbonsäureesters aber wenigstens etwa 1 Gew-%,
insbesondere immerhin einige Gew.-% der Ölphase,
beispielsweise wenigstens etwa 5 Gew.-% vorzugsweise bis zu etwa
5 Gew.-% ausmachen. Oleophile Alkohole beispielsweise als
Hydrolyse-stabile Hauptkomponente der Ölphase für zahlreiche
Einsatzzwecke interessant sein, häufig zeigen solche Alkohole
jedoch unzureichende Schmierfähigkeit. Polycarbonsäureester der
erfindungsgemäßen Definition sind demgegenüber wirkungsvolle
Schmiermittel. So kann es als beispielsweise zweckmäßig sein,
gemischt Ölphasen mit einem Gehalt von wenigstens etwa 10 Gew.-%
des Polycarbonsäuresters, insbesondere etwa 15 bis 50 Gew.-%
des Polycarbonsäureesters einzusetzen. Insbesondere bei
Arbeitsbedingungen, die verringerten hydrolytischen Angriff
begingen, beispielsweise also bei Öl-basierten Spülungen und
dabei auch solchen vom W/O-Inverttyp nach der überwiegende
oder gar der alleinige Einsatz der Polycarbonsäureester besonders
zweckmäßig sein. Mengenverhältnisse von etwa 50 bis 95 Gew.-%
der Ölphase sind für gemischte Ölphasen der hier betroffenen Art
charakteristisch.
Wichtig ist, daß auch alle Zusatzstoffe Flammpunkte von
wenigstens 80°C und bevorzugt von wenigstens 100°C besitzen,
wobei substantiell darüberliegende Werte, beispielsweise solche
oberhalb 150°C besonders geeignet sein können. Wichtig ist für
die optimale Nutzung der erfindungsgemäßen Zielsetzung weiterhin
die Forderung, daß die Alkohole, Ether und/oder Esteröle eine
biologisch bzw. ökologisch verträgliche Konstituition aufweisen und
insbesondere auch unter Berücksichtigung einer partiellen
Hydrolyse inhalations-toxikologisch unbedenklich sind. Im
einzelnen gelten sinngemäß die zuvor zu den Polycarbonsäureestern
bzw. den hier eingesetzten Alkoholkomponenten angestellten
Überlegen.
Auch zu den durch Partialhydrolyse mitverwendeter Monocarbon
säureesteröle gebildeten Carbonsäuren bedarf es einiger Hinweise.
Diese Angaben haben auch Gültigkeit für die Mitverwendung von
Monocarbonsäuren im Rahmen der eingangs geschilderten Komplex-
Ester. Hier können in Abhängigkeit von der speziellen Konstitution
der eingesetzten Carbonsäuren 2 grundsätzliche Typen -
mit fließendem Übergang - unterschieden werden: Monocarbonsäuren,
die zu Carbonsäuresalzen mit Emulgatorwirkung oder zu
Inertsalzen führen. Entscheidend ist hier insbesondere die
jeweilige Kettenlängen des frei werdenden Carbonsäuremoleküls. Zu
berücksichtigen ist weiterhin das gewöhnlich über die Alkalireserve
der Bohrspülung vorliegende salzbildende Kation.
Allgemein gelten hier die folgenden Regeln:
Niedere Carbonsäuren, beispielsweise solche mit 1 bis 5 C-Atomen,
führen zur Bildung von Inertssalzen, beispielsweise zur
Bildung entsprechender Acetate oder Propionate. Fettsäuren
höherer Kettenlänge und insbesondere solche des Bereichs von
C12-24 führen zu Verbindungen mit Emulgator-Wirkung. Nähere
Einzelheiten finden sich in den angegebenen älteren Anmeldungen
zu Carbonsäureesterölen als oleophile Phase in Bohrspülungen vom
W/O-Typ bzw. vom O/W-Typ.
Werden oleophile Monocarbonsäureesteröle als Mischungskomponente
mitverwendet, so fallen sie erfindungsgemäß bevorzugt in wenigstens
eine der nachfolgenden Unterklassen:
- a) Ester aus C1-5-Monocarbonsäuren und 1- und/oder mehr funktionellen Alkoholen, wobei Reste aus 1-wertigen Alkoholen wenigstens 6, bevorzugt wenigstens 8 C-Atome aufweisen und die mehrwertigen Alkohole bevorzugt 2 bis 6 C-Atome im Molekül besitzen,
- b) Ester aus Monocarbonsäuren synthetischen und/oder natürlichen Ursprungs mit 6 bis 16 C-Atomen, insbesondere Ester entsprechender aliphatisch gesättigter Monocarbonsäuren und 1- und/oder mehrfunktionellen Alkoholen der unter a) genannten Art,
- c) Ester olefinisch 1- und/oder mehrfach ungesättigter Monocarbonsäuren mit wenigstens 16, insbesondere 16 bis 24 C-Atomen und insbsondere monofunktionellen geradkettigen und/oder verzweigten Alkoholen.
Ausgangsmaterialien für die Gewinnung zahlreicher in diese
Unterklassen fallenden Monocarbonsäuren, insbesonders höherer
Kohlenstoffzahl, sind pflanzliche und/oder tierische Öle. Genannt
seien Kokosöl, Palmkernöl und/oder Babassusöl, insbesondere als
Einsatzmaterialien für die Gewinnung von Monocarbonsäuren des
überwiegenden Bereichs bei C₁₈ und von im wesentlichen gesättigten
Komponenten. Pflanzliche Esteröle, insbesondere für
olefinisch 1- und gegebenenfalls mehrfach ungesättigte Carbonsäuren
des Bereichs von C16-24 sind beispielsweise Palmöl,
Erdnußöl, Rizinusöl, Sonnenblumenöl und insbesondere Rüböl.
Carbonsäuren tierischen Ursprungs dieser Art sind insbesondere
entsprechende Gemische aus Talg und/oder Fischölen wie Heringsöl.
Es gelten hier die allgemeinen Gesetzmäßigkeiten für die Zu
sammensetzung der jeweiligen Behandlungsflüssigkeiten, für die im
nachfolgenden anhand entsprechender Bohrspülschlämme beispielhafte
Angaben gemacht werden.
Invert-Bohrspülschlämme enthalten üblicherweise mit der
geschlossenen Ölphase die feindisperse wäßrige Phase in Mengen
von etwa 5 bis 45 Gew.-% und vorzugsweise in Mengen von etwa 5
bis 25 Gew.-%.
Für die Rheologie bevorzugter Inverter-Bohrspülungen im Sinne der
Erfindung gelten die folgenden rheologischen Daten: Plastische
Viskosität (PV) im Bereich von etwa 10 bis 60 mPa · s, bevorzugt
von etwa 15 bis 40 mPa · s, Fließgrenze (Yield Point YP) im Bereich
von etwa 5 bis 40 lb/100 ft², bevorzugt von 10 bis 25 Ib/100 ft²
- jeweils bestimmt bei 50°C. Für die Bestimmung
dieser Parameter, für die dabei eingesetzten Meßmethoden sowie
für die übrigen üblichen Zusammensetzung der hier beschriebenen
Invert-Bohrspülungen gelten im einzelnen die Angaben des
Standes der Technik, die eingangs zitiert wurden und ausführlich
beispielsweise beschrieben sind in dem Handbuch "Manual Of
Drilling Fluids Technology" der Firma NL-Baroid, London, GB,
dort insbesondere unter Kapitel "Mud Testing - Tools and
Techiques" sowie "Oil Mud Technology", das der interessierten
Fachwelt frei zugänglich ist.
In Emulsionsspülungen liegt die disperse Ölphase üblicherweise in
Mengen von wengistens etwa 1 bis 2 Gew.-%, häufig in Mengen
von wenigstens etwa 5 Gew.-%, vorzugsweise in Mengen von
wenigstens etwa 7 Gew.-% im Rahmen einer O/W-Emulsion
vor. Der Ölanteil sollte hier vorzugsweise nicht mehr als etwa 50 Gew.-%
und insbesondere nicht mehr als etwa 40 Gew.-% ausmachen
- Gew.-% jeweils bezogen auf die Summe der unbeschwerten
Flüssiganteile Öl/Wasser.
Neben dem Wassergehalt kommen alle für vergleichbare Spülungstypen
vorgesehene Additive in Betracht, der Zusatz in üblicher
Weise mit einem ganz bestimmt angestrebten Eigenschaftbild der
Bohrspülung verbunden ist. Die Additive können wasserlöslich,
öllöslich und/oder wasser- bzw. öl-dispergierbar sein.
Klassische Additive könenn sein: Emulgatoren, fluid-loss-Additive,
Strukturviskosität aufbauende lösliche und/oder unlösliche Stoffe,
Alkalireserven, Mittel zur Inhibierung des unerwünschten Was
seraustausches zwischen erbohrten Formationen - z B. Wasser
quellbare Tones und/oder Salzschichten - und der z. B. Wasser-
basierten Spülflüssigkeit, Netzmittel zum besseren Aufziehen der
emulgierten Ölphase auf Feststoffoberflächen, z. B. zur Verbesserung
der Schmierwirkung, aber auch zur Verbesserung des
oleophilen Verschlusses freigelegter Gesteinsformationen, bzw.
Gesteinsflächen, Biocide, beispielsweise zur Hemmung des bakteriellen
Befalls von O/W-Emulsionen und dergleichen. Im einzelnen
ist hier auf den einschlägigen Stand der Technik zitierten
Fachliteratur ausführlich beschrieben wird, siehe hierzu
insbesondere Gray und Darley, aao., Kapitel 11, "Drilling Fluid
Components". Nur auszugsweise sei dementsprechend zitiert:
Feindisperse Zusatzstoffe zur Erhöhung der Spülungsdichte: Weit
verbreitet ist das Bariumsulfat (Baryt), aber auch Calciumcarbonat
(Clacit) oder das Mischcarbonat von Calcium und Magnesium
(Dolomit) finden Verwendung.
Mittel zum Aufbau der Strukturviskosität, die gleichzeitig auch als
fluid-loss-Additive wirken: In erster Linie ist hier Bentonit bzw.
hydrophobierter Bentonit zu nennen. Für Salzwasserspülungen
kommt anderen vergleichbaren Tonen, insbesondere Attapulgit und
Sepiolith in der Praxis beträchtliche Bedeutung zu.
Auch der Mitverwendung organischer Polymerverbindungen natürlichen
und/oder synthetischen Ursprungs kann beträchtliche
Bedeutung in diesem Zusammenhang zukommen. Zu nennen sind
hier insbesondere Stärke oder chemisch modifizierte Stärken,
Cellulosederivate wie Carboxymethylcellulose, Guargum, Xanthangum
oder auch rein synthetische wasserlösliche und/oder
wasserdispergierbare Polymerverbindungen, insbesondere von der
Art der hochmolekularen Polyacrylamidverbindungen mit oder ohne
anionische bzw. kationische Modfikation.
Verdünner zur Viskositätsregulierung: Die sogenannten Verdünner
können organischer oder anorganischer Natur sein, Beispiel für
organische Verdünner sind Tannine und/oder Qebracho-Extrakt.
Weitere Beispiele hierfür sind Lignit und Lignitderivate,
insbesondere Lignosulfate. Wie zuvor allerdings angegeben,
wird in einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung auf die
Mitverwendung toxischer Komponenten gerade hier verzichtet,
wobei hier in erster Linie die entsprechenden Salze mit toxischen
Schwermetallen wie Chrom und/oder Kupfer zu nennen sind. Ein
Beispiel für anorganische Verdünner sind Polyphosphatverbindungen.
Emulgatoren: Hier kommt es entscheidend auf den Spülungstyp
an. Für die Praxis brauchbare Emulagatoren zur Ausbildung von
W/O-Emulsionen sind insbesondere ausgewählte oleophile Fettsäuresalze,
beispielsweise solche auf Basis von Amidoaminverbindungen.
Beispiele hierfür werden in der bereits zitierten
US-PS 43 74 737 und der dort zitierten Litaratur beschrieben.
Zur Herstellung von O/W-Emulsionen werden in an sich bekannter
Weise andere Emulgatoren benötigt. Es hat sich allerdings gezeigt,
daß eine stabile Dispergierung im Sinne einer O/W-Dispersion sehr
viel leichter möglich sein kann, als die entsprechende Dispergierung
von reinen Mineralölen, wie sie nach dem Stand der
Technik eingesetzt werden. Hier liegt eine erste Erleichterung.
Weiterhin ist zu berücksichtigen, daß bei Mitverwendung von
Esterölen durch eine Partialverseifung unter Mitwirkung geeigneter
Alkalireserven beim Einsatz längerkettiger Carbonsäurester
wirkungsvolle O/W-Emulgatoren nachgebildet werden und damit
zur Stabilisierung des Systems beitragen.
Den unerwünschten Wasseraustausch mit beispielsweise Tonen inhibierende
Zusatzstoffe: In Betracht kommen hier die aus dem
Stand der Technik zu öl- und wasserbasierten Bohrspülungen bekannten
Zusatzstoffe. Insbesondere handelt es sich dabei um
Halogenide und/oder Carbonate der Akali- und/oder Erdalkalimetalle,
wobei entsprechenden Kaliumsalzen gegebenenfalls in
Kombination mit Kalk besondere Bedeutung zukommen kann.
Verwiesen sei beispielsweise auf die entsprechenden Veröffentlichungen
in "Petroleum Engineer International", September 1987,
32-40 und "World Oil", November 1983, 93-97.
Alkalireserven: In Betracht kommen hier auf das Gesamtverhalten
der Spülung abgestimmte anorganische und/oder organische
Basen, insbesondere entsprechende basische Salze bzw. Hydroxide
von Alkali- und/oder Erdalkalimetallen sowie organische Basen.
Art und Menge dieser basischen Komponenten sind dabei in bekannter
Weise so gewählt und aufeinander abgestimmt, daß die
Bohrlochbehandlungsmittel auf einen pH-Wert im Bereich von etwa
neutral bis mäßig-basisch, insbesondere auf den Bereich von etwa
7,5 bis 11 eingestellt sind.
Auf dem Gebiet der organischen Basen ist begrifflich zu unterscheiden
zwischen wasserlöslichen organischen Basen - beispielsweise
Verbindungen vom Typ des Diethanolamins - und
praktisch wasserunlöslichen Basen ausgeprägt oleophilen
Charakters, wie sie in der eingangs zitierten älteren Anmeldung
der Anmelderin P 39 03 785.1 (D 8543) als Additiv in
Invert-Bohrspülschlämmen auf Esteröl geschildert sind.
Gerade die Mitverwendung auch solcher öllöslichen Basen im
Rahmen der vorliegenden Erfindung fällt in die neue Lehre.
Oleophile Basen dieser Art, die sich insbesondere durch
wenigstens einen längeren Kohlenwasserstoffrest mit beispielsweise
8 bis 36 C-Atomen auszeichnen, sind dann allerdings nicht in der
wäßrigen Phase sondern in der Ölphase gelöst. Hier kommt diesen
basischen Komponenten mehrfache Bedeutung zu. Einerseits können
sie unmittelbar als Alkalireserve wirken. Zum anderen
verleihen sie dem dispergierten Öltröpfchen einen gewissen
positiven Ladungszustand und führen damit zu erhöhter Interaktion
mit negativen Flächenladungen, wie sie insbesondere bei
hydrophilen und zum Ionenaustausch befähigten Tonen anzutreffen
sind. Erfindungsgemäß kann damit Einfluß auf die hydrolytische
Spaltung und den oleophilen Verschluß wasserreaktiver Ge
steinsschichten genommen werden.
Die Menge der jeweils eingesetzten Hilfs- und Zusatzstoffe bewegt
sich grundsätzlich im üblichen Rahmen und kann damit der zitierten
einschlägigen Literatur entnommen werden.
In den nachfolgenden Beispielen 1 bis 4 werden unter Einhaltung
einer Standardrezeptur für Öl-basierte Bohrspülsysteme vom
W/O-Typ entsprechende Bohrspülsysteme zusammengestellt, wobei
die geschlossene Ölphase jeweils durch oleophile Polycarbonsäureester
im Sinne der erfindungsgemäßen Definition gebildet ist.
Am ungealterten und am gealterten Material werden die Visko
sitätskennwerte wie folgt bestimmt:
Messung der Viskosität bei 50°C in einem Fann-35-Viskosimeter
der Fa. Baroid Drilling Fluids Inc. Es werden in an sich bekannter
Weise bestimmt die Plastische Viskosität (PV), die
Fließgrenze (YP) sowie die Gelstärke (lb/100 ft²) nach 10 sec
und 10 min. Bestimmt wird weiterhin der fluid-loss-Wert (HTHP).
Die Alterung der jeweiligen Bohrspülung wird durch Behandlung
für den Zeitraum von 16 h bei 125°C im Autoklaven - im sogenannten
Roller-oven - vorgenommen.
Die Bohrspülungssysteme werden gemäß der folgenden Grundrezeptur
in an sich bekannter Weise zusammengestellt:
230 ml | |
Polycarbonsäurrester-Öl | |
26 ml | Wasser |
6 g | organophiler Bentonit (GELTONE der Fa. Baroid Drilling Fluids Inc.) |
12 g | organophiler Lignit (DURATONE der Fa. Baroid Drilling Fluids Inc.) |
2 g | Kalk |
6 g | W/O-Emulgator (EZ-mul der Fa. Baroid Drilling Fluids Inc.) |
6 g | W/O-Emulgator (INVERMUL NT der Fa. Baroid Drilling Fluids Inc.) |
346 g | Baryt |
9,2 g | CaCl₂×2H₂O |
Die Ölphase wird durch Di-2-ethylhexylsebacat (Handelsprodukt
ENDENOR-DEHS der Anmelderin) gebildet. Die am ungealterten und
am gealterten Material bestimmten Kennzahlen - wie zuvor
angegeben - sind in der nachfolgenden tabellarischen Zusam
menfassung aufgeführt.
Als geschlossene Ölphase wird ein Polycarbonsäurrester auf Basis
Di-2-ethylhexyladipat eingesetzt.
Es werden am ungealterten und gealterten Material die folgenden
Werte bestimmt:
Als geschlossene Ölphase wird hier Di-n-butyladipat (Handelsprodukt
ENDENOR-DBA der Anmelderin) eingesetzt. Die Menge der
einen Emulgator-Komponente (EZ-mul) wird auf 4,2 g reduziert.
Die am ungealterten und gealterten Material bestimmten Kennzahlen
sind die folgenden:
Wird in Beispiel 3 wiederholt, jedoch mit voller Rezepturmenge
des betroffenen Emulgators (EZ-mul) gearbeitet, werden die
folgenden Werte in der angegebenen Weise bestimmt:
Zum Vergleich wird in der eingangs angegebenen Rezeptur ein
Carbonsäureesteröl als geschlossene Ölphase eingesetzt, das ein
Estergemisch aus im wesentlichen gesättigten Fettsäuren auf Basis
Palmkern und 2-Ethylhexanol darstellt. Es geht zum weitaus
überwiegenden Teil auf C12-14-Fettsäuren zurück und entspricht
der folgenden Spezifikation:
C₈: 3,5 bis 4,5 Gew.-%
C₁₀: 3,5 bis 4,5 Gew.-%
C₁₂: 65 bis 70 Gew.-%
C₁₄: 20 bis 24 Gew.-%
C₁₆: ca. 2 Gew.-%
C₁₈: 0,3 bis 1 Gew.-%
C₁₀: 3,5 bis 4,5 Gew.-%
C₁₂: 65 bis 70 Gew.-%
C₁₄: 20 bis 24 Gew.-%
C₁₆: ca. 2 Gew.-%
C₁₈: 0,3 bis 1 Gew.-%
Das Estergemisch liegt als hellgelbe Flüssigkeit mit einem
Flammpunkt oberhalb 165°C und einer Viskosität (Brookfield
20°C) von 7 bis 9 cp vor.
Die an der ungealterten und der gealterten Spülung bestimmten
Kenndaten sind die folgenden:
Werden als Ölphase Stoffgemische aus den hier betroffenen
Esterölen - Polycarbonsäureester gemäß Beispielen 1 bis 4 und
Monocarbonsäureester gemäß Vergleichsbeispiel A - hergestellt
und im Rahmen der eingangs angegebenen Rezeptur eingesetzt
und vermessen, so werden bei praktisch beliebigen Mischungs
verhältnissen vergleichbare Meßwerte am ungealterten und am
gealterten Material bestimmt.
In dem nachfolgenden Beispiel 5 wird eine Wasser-basierte Emul
sionsspülung unter Einsatz eines komplexen oleophilen Poly
carbonsäuressters mit Schmiermittelcharakter als disperse Ölphase
gemäß der nachfolgenden Arbeitsanleitung hergestellt:
Zunächst wird unter Einsatz von handelsüblichem Bentonit (nicht
hydrophobiert) mit Leitungswasser unter Einstellung eines pH-
Wertes von 9,2 bis 9,3 mittels Natronlauge eine 6 Gew.-%ige
homogenisierte Bentonitaufschlämmung hergestellt.
Ausgehend von dieser vorgequollenen wäßrigen Bentonitphase
werden in aufeinanderfolgenden Verfahrensschritten - jeweils
unter intensiver Durchmischung - die einzelnen Komponenten der
Wasser-basierten Esteröl-Emulsion gemäß der nachfolgenden Rezeptur
eingearbeitet:
350 g | |
6 Gew.-%ige Bentonitlösung | |
1,5 g | technische Carboxymethylcellulose niedrig-viskos (Relatin U 300 S 9) |
35 g | Natriumchlorid |
70 g | Komplex-Ester |
1,7 g | Emulgator (Sulf. Rizinusöl "Türkischrot Öl") |
219 g | Baryt |
Als oleophile Esterölphase wird das Umsetzungsprodukt von Tri
methylolopropan (14 Gew.-%), einem handelsüblichen
Dimerfettsäuregemisch (24 Gew.-%) und zum Rest Ölsäure eingesetzt.
Das Dimerfettsäuregemisch enthält zu 77 Gew.-% Dimersäuren
und zum Rest tri- und höhere Polycarbonsäuren - hier
Gew.-% bezogen auf das Dimerfettsäuregemisch.
An der so hergestellten O/W-Emulsionsspülung werden Viskosi
tätsbestimmungen wie folgt durchgeführt:
Zunächst wird an der Emulsionspülung bei Raumtemperatur am
ungealterten Material die Plastische Viskosität (PV), die
Fließgrenze (YP) sowie die Gelstärke nach 10 sec und nach 10 min
bestimmt.
Anschließend wird die Emulsionsspülung 10 h bei 90°C unter
statischen Bedingungen gealtert, um den Temperatureinfluß auf
die Emulsionsstabilität zu überprüfen. Danach werden erneut die
Viskositätswerte bei Raumtemperatur bestimmt.
Im einzelnen gilt:
Am ungealterten und gealterten Material werden die folgenden
Werte bestimmt:
Claims (35)
1. Verwendung von
- a) wenigstens weitgehend wasserunlöslichen und im Temperaturbereich von 0 bis 5°C fließ- und pumpfähigen Polycarbonsäureestern 1- und/oder mehrfunktioneller Alkohole natürlichen und/oder synthetischen Ursprungs
oder von
- b) im angegebenen Temperaturbereich fließ- und pump fähigen Lösungen von wenigstens weitgehend wasser unlöslichen Polycarbonsäureestern 1- und/oder mehr funktioneller Alkohole natürlichen und/oder synthetischen Ursprungs in ökologisch verträglichen wasserunlöslichen Ölen
als geschlossene oder disperse Ölphase von Öl- bzw.
Wasser-basierten Bohrspülungen oder anderen fließfähigen
Bohrlochbehandlungsmitteln, die im Falle der Öl-basierten
Behandlungsmittel auch als W/O-Emulsion mit einer dispersen
wäßrigen Phase vorliegen können, gewünschtenfalls weitere
übliche Zusatzstoffe aufweisen und für die umweltschonende
Erschließung von beispielsweise Erdöl- bzw. Erdgasvorkommen
geeignet sind.
2. Ausführungsform nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß Polycarbonsäureester verwendet werden, der Polycarbonsäure-
und Alkoholkomponenten so ausgewählt sind,
daß auch im praktischen Einsatz unter partieller Esterverseifung
keine toxikologischen, insbesondere keine
inhalations-toxikologischen Gefährdungen ausgelöst werden.
3. Ausführungsform nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet,
daß oleophile Ester von ökologisch ver
träglichen Polycarbonsäuren mit 2 bis 4 Carboxylgruppen,
insbesondere Ester entsprechender Di- und/oder Tri
carbonsäureester mit gleichen oder verschiedenen öllöslichen und
ökologisch verträglichen monofunktionellen Alkoholen
und/oder mehrwertigen Alkoholen eingesetzt werden, wobei
die mehrwertigen Alkohole auch wenigstens anteilsweise
wasserlöslich sein können und insbesondere solcher Ester
mehrwertiger Alkohole auch durch mitverwendete
Monocarbonsäuren modifiziert sein können.
4. Ausführungsform nach Ansprüchen 1 bis 3, dadurch ge
kennzeichnet, daß die wasserunlöslichen Polycarbonsäureester
einen wengistens substantiellen Anteil der geschlossenen
bzw. dispersen Ölphase ausmachen und dabei diese zu mehr
als etwa 35 Gew.-% ausbilden oder aber als Additive der
Ölphase in Mengen von etwa 1 bis etwa 35 Gew.-%, insbesondere
in Mengen von etwa 5 bis 15 Gew.-% zugesetzt
sind.
5. Ausführungsform nach Ansprüchen 1 bis 4, dadurch ge
kennzeichnet, daß mit oleophilen Estern von Polycarbonsäureestern
mit bis zu 40 C-Atomen, vorzugsweise mit 2 bis
18 C-Atomen gearbeitet wird, wobei als Polycarbonsäureester
mit hinreichender Fließ- und Pumpfähigkeit auch im
Temperaturbereich von 0 bis 5°C Ester von Polycarbonsäuren
mit 2 bis 12, insbesondere 4 bis 10 C-Atomen
bevorzugt sein können und hier entsprechenden Dicarbon
säureestern besondere Bedeutung zukommt.
6. Ausführungsform nach Ansprüchen 1 bis 5, dadurch ge
kennzeichnet, daß symmetrisch oder gemischte Polycarbonsäureester
und/oder Mischungen unterschiedlicher
Polycarbonsäureester eingesetzt werden, die sich wenigstens
anteilsweise von ökologisch verträglichen monofunktionellen
Alkoholen mit wenigstens 5 C-Atomen, vorzugsweise mit
wenigstens 8 C-Atomen ableiten und gegebenenfalls auch
Reste von wasser- und/oder öllöslichen mehrwertigen
Alkoholen mit vorzugsweise 2 bis 5, insbesondere mit 2
und/oder 3 Hydroxylgruppen einkondensiert enthalten.
7. Ausführungsform nach Ansprüchen 1 bis 6, dadurch ge
kennzeichnet, daß sich die Alkoholreste von toxikologisch
und insbesondere inhalations-toxikologisch unbedenklichen
Verbindungen ableiten, wobei Reste monofunktioneller
Alkohole mit 8 bis 40 C-Atomen, vorzugsweise 8 bis 24 C-Atomen
und Reste der gegebenenfalls vorliegenden
mehrwertigen Alkoholen mit 2 bis 40 C-Atomen, insbesondere
2 bis 12 C-Atomen bevorzugt sind.
8. Ausführungsform nach Ansprüchen 1 bis 7, dadurch ge
kennzeichnet, daß beim Einsatz von mehrfunktionellen
Alkoholen in den Polycarbonsäureestern die Reste der
mehrfunktionellen Alkohole
- - Hydroxyl-terminierte oder mit Monocarbonsäureestern besetzte Estergruppen,
- - unter Ausbildung von Ethergruppen kettenverlängerte monofunktionelle Alkoholreste und/oder
- - Oligo-Carbonsäureester unter Ausbildung von wenigstens 2 Hydroxylgruppen in Esterform an unterschiedliche Carbonsäurereste
ausbilden können.
9. Ausführungsform nach Ansprüchen 1 bis 8, dadurch ge
kennzeichnet, daß Polycarbonsäureester zum Einsatz kommen,
deren Säure- und Alkoholreste frei von aromatischen
Molekülbestandteilen sind und die sich insbesondere von
geraden und/oder verzweigten, gegebenenfalls ungesättigten
Kohlenwasserstoffketten natürlichen und/oder synthetischen
Ursprungs gegebenenfalls aber auch von gesättigten
und/oder olefinisch ungesättigten cyclischen Kohlen
wasserstoffketten ableiten.
10. Ausführungsform nach Ansprüchen 1 bis 9, dadurch ge
kennzeichnet, daß die oleophilen Polycarbonsäureester
Flammpunkte von wenigstens 80°C, vorzugsweise von
wenigstens etwa 135°C aufweisen.
11. Ausführungsform nach Ansprüchen 1 bis 10, dadurch ge
kennzeichnet, daß Polycarbonsäureester zusammen mit
anderen verträglichen wasserunlöslichen Ölen eingesetzt
werden, wobei hier entsprechende oleophile Alkohole, Ether,
Esteröle von Monocarbonsäuren und/oder Kohlensäureesteröle
bevorzugt sind, deren Ester-bildende Alkoholkomponenten
sich von mono- und/oder mehrfunktionellen Alkoholen
ableiten und dabei die Alkohole vorzugsweise auch hier so
ausgewählt sind, daß im praktischen Einsatz unter partieller
Esterverseifung keine toxikologischen, insbesondere keine
inhalations-toxikologischen Gerfährdungen ausgelöst werden.
12. Ausführungsform nach Ansprüchen 1 bis 11, dadurch ge
kennzeichnet, daß als mitverwendete Esteröle von Mono
carbonsäuren und/oder Kohlensäureesteröle entsprechende
Ester von monofunktionellen Alkoholen natürlichen und/oder
synthetischen Ursprungs und ausgeprägt oleophilen
Charakters mit vorzugsweise wenigstens 6, insbesondere
wenigstens 8 C-Atomen, verwendet werden.
13. Ausführungsform nach Ansprüchen 1 bis 12, dadurch ge
kennzeichnet, daß auch beim Einsatz von Abmischungen der
oleophilen Polycarbonsäureester mit weiteren löslichen
Ölphasen solche Mischungskomponenten eingesetzt werden,
daß die Flammpunkte der Ölmischphase bei wenigstens etwa
100°C und vorzugsweise oberhalb etwa 135°C liegen.
14. Ausführungsform nach Ansprüchen 1 bis 13, dadurch ge
kennzeichnet, daß Polycarbonsäureester bzw. ihre Abmischungen
mit homogenen mischbaren ökologisch verträglichen
Ölen eingesetzt werden, die beim Einsatz als geschlossene
Ölphase Erstarrungswerte (Fließ- und Stockpunkt) unterhalb
0°C, vorzugsweise unterhalb 5°C aufweisen und dabei im
Temperaturbereich von 0 bis 5°C eine Brookfield(RVT)-
Viskosität nicht über 55 mP · s, vorzugsweise nicht über 45 mPa · s
besitzen, während im Falle der O/W-Emulsionsspülungen
die Ölphase bei 20°C eine Brookfield(RVT)-Viskosität bis
etwa 3 Mio mPa · s, vorzugsweise bis etwa 1 Mio mPa · s besitzen
kann.
15. Ausführungsform nach Ansprüchen 1 bis 14, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Ölphase Polycarbonsäureester in
Abmischung mit Esterölen von Monocarbonsäuren aus wenigstens
einer nachfolgenden Unterklassen enthält:
- a) Ester aus C1-5-Monocarbonsäuren und 1- und/oder mehrfunktionellen Alkoholen, wobei Reste aus 1-wertigen Alkoholen wenigstens 6, bevorzugt wenigstens 8 C-Atome aufweisen und die mehrwertigen Alkohole bevorzugt 2 bis 6 C-Atome im Molekül besitzen.
- b) Ester aus Monocarbonsäuren synthetischen und/oder natürlichen Ursprungs mit 6 bis 16 C-Atomen, insbesondere Ester entsprechender aliphatischer gesättigter Monocarbonsäuren und 1- und/oder mehrfunktionellen Alkoholen der unter a) genannten Art,
- c) Ester olefinisch 1- und/oder mehrfach ungesättigter Monocarbonsäuren mit wenigstens 16, insbesondere 16 bis 24 C-Atomen und insbesondere monofunktionellen geradkettigen und/oder verzweigten Alkoholen.
16. Ausführungsform nach Ansprüchen 1 bis 15, dadurch ge
kennzeichnet, daß in der geschlossenen oder dispersen
Ölphase gelöste, hochviskose Komplexester mit ausgeprägtem
Schmierstoffcharakter auf Basis von polyfunktionellen
Carbonsäuren und polyfunktionellen Alkoholen sowie gegebenenfalls
einkondensierten monofunktionellen Alkoholen
und/oder Monocarbonsäuren mitverwendet werden.
17. Ausführungsform nach Ansprüchen 1 bis 16, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Polycarbonsäureester in Bohrspülungen
zum Einsatz kommen, die als W/O-Invertemulsion
vorliegen und eine feindisperse wäßrige Phase in Mengen von
etwa 5 bis 45 Gew.-%, vorzugsweise von etwa 5 bis 25 Gew.-%
enthalten, bzw. als O/W-Emulsion ausgebildet sind
und dabei die disperse Ölphase etwa 1 bis 50 Gew.-%
ausmacht.
18. Ausführungsform nach Ansprüchen 1 bis 17, dadurch ge
kennzeichnet, daß Hilfs- und Zuschlagstoffe im Rahmen der
Öl- bzw. Wasser-basierten Bohrlochbehandlungsmittel mitverwendet
werden, die ihrerseits ökologisch und toxikologisch
wenigstens weitgehend unbedenklich, beispielsweise
frei von löslichen toxischen Schwermetallverbindungen sind.
19. Im Temperaturbereich von 5 bis 20°C fließ- und pumpfähige
Bohrlochbehandlungsmittel, insbesondere Bohrspülungen,
entweder auf Basis einer geschlossenen Ölphase, gewünschtenfalls
in Abmischung mit einer beschränkten Menge einer
dispersen wäßrigen Phase (W/O-Invert-Typ) oder auf Basis
einer O/W-Emulsion mit disperser Ölphase in der geschlossenen
wäßrigen Phase, gewünschtenfalls enthaltend gelöste
und/oder dispergierte übliche Hilfsstoffe wie Viskositätsbildner,
Emulgatoren, fluid-loss-Additive, Netzmittel,
feinteilige Beschwerungsstoffe, Salze, Alkalireserven
und/oder Biozide, dadurch gekennzeichnet, daß sie in ihrer
Ölphase oleophile Polycarbonsäureester auf Basis ökologisch
verträglicher Polycarbonsäuren und öllöslicher und ökologisch
verträglicher monofunktioneller Alkohole und/oder wasser-
bzw. öllöslicher mehrwertiger Alkohole enthalten.
20. Bohrlochbehandlungsmittel nach Anspruch 19, dadurch ge
kennzeichnet, daß insbesondere im Fall der Öl-basierten
Behandlungsmittel die geschlossene Ölphase.
- a) zum wenigstens überwiegenden Anteil aus praktisch wasserunlöslichen und im Temperaturbereich von 0 bis 5°C fließ- und pumpfähigen Polycarbonsäureestern 1- und/oder mehrfunktioneller Alkohole natürlichen und/oder synthetischen Ursprungs
oder
- b) durch im angegebenen Temperaturbereich fließ- und pumpfähige Lösungen von praktisch wasserunlöslichen Polycarbonsäureestern 1- und/oder mehrfunktioneller Alkohole in ökologisch verträglichen wasserunlöslichen Ölen bevorzugt aus der Klasse olephiler Alkohole, Ether, Esteröle von Monocarbonsäuren und/oder Koh lensäureesteröle
gebildet ist.
21. Bohrlochbehandlungsmittel nach Ansprüchen 19 und 20,
dadurch gekennzeichnet, daß als Polycarbonsäureester
oleophile Ester von ökologisch verträglichen Polycarbonsäuren
mit 2 bis 4 Carboxylgruppen, insbesondere Ester entsprechender
Di- und/oder Tricarbonsäuren mit gleichen oder
verschiedenen öllöslichen und ökologisch verträglichen
monofunktionellen Alkoholen und/oder mehrwertigen Alkoholen
vorliegen, wobei die mehrwertigen Alkohole auch wenigstens
anteilsweise wasserlöslich sein können und die Polycarbonsäuren
bis zu 40 C-Atome, vorzugsweise 2 bis 18 C-Atome
aufweisen.
22. Bohrlochbehandlungsmittel nach Ansprüchen 19 bis 21,
dadurch gekennzeichnet, daß die Polycarbonsäureester auf
Basis inhalations-toxikologisch unbedenklicher mono
funktioneller Alkohole aufgebaut sind, die wenigstens 4 C-Atome,
vorzugsweise 8 bis 40 C-Atome aufweisen, frei von
aromatischen Resten und dabei insbesondere geradkettig
und/oder verzweigt sind und gegebenenfalls auch wenigstens
anteilsweise ungesättigt sein können, wobei auch mehrwertige
Alkohole mit insbesondere 2 bis 5 Hydroxylgruppen und 2
bis 40 C-Atomen im Molekül und im letzten Fall zusätzlich
auch Monocarbonsäuren einkondensiert sein können.
23. Bohrlochbehandlungsmittel nach Ansprüchen 19 bis 22,
dadurch gekennzeichnet, daß die Ölphase Flammpunkte
oberhalb 80°C, vorzugsweise oberhalb 135°C aufweist.
24. Bohrlochbehandlungsmittel nach Ansprüchen 19 bis 23,
dadurch gekennzeichnet, daß bei Mitverwendung von Esterölen
der Kohlensäure und/oder von Monocarbonsäuren auch
die in diesen Mischungskomponenten vorliegenden Anteile
monofunktioneller Alkohole so ausgewählt sind, daß bei einer
im Gebrauch auftretenden partiellen Esterhydrolyse im
praktischen Betrieb inhalations-toxikologisch unbedenkliche
Alkohole gebildet werden.
25. Bohrlochbehandlungsmittel nach Ansprüchen 19 bis 24,
dadurch gekennzeichnet, daß sie als Invert-Bohrspülungen
vom W/O-Typ ausgebildet sind und dabei vorzugsweise die
disperse wäßrige Phase in Mengen von etwa 5 bis 45 Gew.-%,
insbesondere in Mengen von etwa 5 bis 25 Gew.-% enthalten,
während im Fall der Wasser-basierten O/W-Emulsionspülungen
die Menge der dispersen Ölphase im Bereich von etwa 1
bis 50 Gew.-%, vorzugsweise von etwa 8 bis 50 Gew.-% liegt.
26. Bohrlochbehandlungsmittel nach Ansprüchen 19 bis 25,
dadurch gekennzeichnet, daß sie als Öl-basierte Bohr
lochspülungen vom Invert-Typ eine Plastische Viskosität (PV) im
Bereich von etwa 10 bis 60 mPa · s und eine Fließgrenze (Yield
Point YP) im Bereich von etwa 5 bis 40 lb/100 ft² - jeweils
bestimmt bei 50°C - aufweisen.
27. Bohrlochbehandlungsmittel nach Ansprüchen 19 bis 26,
dadurch gekennzeichnet, daß die geschlossene Ölphase des
Invert-Schlammes im Temperaturbereich von 0 bis 5°C eine
Brookfield(RVT)-Viskosität unterhalb von 50 mPa · s, vorzugsweise
nicht über 40 mPa · s aufweist.
28. Bohrlochbehandlungsmittel nach Ansprüchen 19 bis 27,
dadurch gekennzeichnet, daß sie in der geschlossenen oder
dispersen Ölphase gelöste, hochviskose Komplexester mit
ausgeprägtem Schmierstoffcharakter auf Basis von poly
funktionellen Carbonsäuren und polyfunktionellen Alkoholen
sowie gegebenenfalls monofunktionellen Alkoholen und/oder
Monocarbonsäuren enthalten.
29. Bohrlochbehandlungsmittel nach Ansprüchen 19 bis 28,
dadurch gekennzeichnet, daß auch die mitverwendeten
üblichen Hilfs- und Zuschlagsstoffe unter dem Kriterium
ökologischer Verträglichkeit ausgewählt und beispielsweise
frei von löslichen toxischen Schwermetallverbindungen sind.
30. Bohrlochbehandlungsmittel nach Ansprüchen 19 bis 29,
dadurch gekennzeichnet, daß sie auf einen pH-Wert im
Bereich von etwa neutral bis mäßig-basisch, insbesondere
auf den Bereich von etwa 7,5 bis 11 eingestellt sind.
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