DE4039420A1 - Thermoplastische formmassen auf der basis von polyamiden und thermoplastischen polyester-elastomeren - Google Patents
Thermoplastische formmassen auf der basis von polyamiden und thermoplastischen polyester-elastomerenInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft thermoplastische Formmassen, erhältlich
durch Einmischen von
- A) 0,5 bis 5 Gew.% eines thermoplastischen Polyester-Elastomeren und
- B) 0 bis 50 Gew.% faser- oder teilchenförmige Füllstoffe oder deren Mischungen in eine Schmelze von
- C) 40 bis 99,5 Gew.% eines Polyamid-Präpolymeren mit einer Viskositäts zahl von 40 bis 80 ml/g und anschließender Nachkondensation in fester Phase.
Außerdem betrifft die Erfindung Verfahren zur Herstellung dieser thermo
plastischen Formmassen, deren Verwendung zur Herstellung von Fasern,
Folien und Formkörpern sowie die hierbei erhältlichen Formkörper.
Polyamide wie Poly-ε-Caprolactam und Polyhexamethylenadipinsäureamid
zählen zu den seit langem bekannten technischen Kunststoffen und haben auf
vielen Gebieten Anwendung gefunden. Sie zeichnen sich im allgemeinen durch
eine große Härte, Steifigkeit und eine gute Wärmeformbeständigkeit aus,
sind darüber hinaus widerstandsfähig gegen Abrieb und Verschleiß und auch
beständig gegen viele Chemikalien sowie schwerentflammbar.
Bei der Verarbeitung von Polyamiden, insbesondere beim Spritzguß, werden
i.a. zur Verbesserung des Einzugs- und Entformungsverhaltens Schmiermittel
zugesetzt.
So beschreibt die DE-A 37 06 356 ein Polyamid-Granulat mit einer äußeren
Schmiermittelbeschichtung aus Zn-, Al- und Ca-Stearat sowie C2- bis
C24-Estern aliphatischer Carbonsäuren mit 6 bis 24 C-Atomen.
Aus der DE-A 23 49 835 ist der Zusatz von Ca- oder Zn-Stearat zu
Polyamid-Formmassen bekannt.
Der Zusatz dieser Schmiermittel führt jedoch zu einem Molekulargewichts
abbau, verbunden mit einem Zähigkeitsverlust bei der Verarbeitung von
Polyamiden, besonders bei höherer Temperatur. Dieser Effekt tritt insbe
sondere bei hochschmelzenden Polyamiden wie Copolyamiden aus ε-Caprolac
tam, Hexamethylendiamin und Terephthalsäure sowie aus Tetramethylendiamin
und Adipinsäure auf. Aber auch bei Polyamiden aus Hexamethylendiamin und
Adipinsäure zeigen sich, speziell beim Zusatz von Al-Stearat, diese
Nachteile. Weiterhin führt der Zusatz dieser Schmiermittel dazu, daß die
Polyamide nicht mehr schwer entflammbar sind.
Die Verwendung von Stearinsäure, Stearylstearat, Pentaerytrithester,
Diglycolester von langkettigen Fettsäuren, Palmitinsäure, Behensäure und
Derivaten hiervon als Schmiermittel ist ebenfalls bekannt. Diese Verbin
dungen weisen ebenfalls die oben genannten Nachteile auf.
Arbeitet man diese Schmiermittel in eine Schmelze von Polyamid-Präpoly
meren mit einer Viskositätszahl von 40 bis 80 ml/g ein und unterwirft
diese Mischung - zum Erreichen der für technische Anwendungen notwendigen
Viskositätszahlen von mindestens 140 ml/g - einer thermischen Nachbehand
lung (Temperung), so werden sie bei den vorherrschenden Verarbeitungs
temperaturen extrahiert und somit wirkungslos.
Als Schmiermittel, die nicht auf Derivaten langkettiger Fettsäuren
basieren sind beispielsweise Polytetrafluorethylen, Molybdänsulfid und
Graphit zu nennen. Nachteilig wirken sich hier insbesondere die dunkle
Eigenfarbe sowie wirtschaftliche und gesundheitliche Gesichtspunkte aus.
Die JP-OS 1 06 854/85 beschreibt Polyamide mit einer Mischung aus Acrylat
kautschuken und Polyetherester als schlagzäh modifizierende Komponente.
Diese Produkte sind jedoch sehr weich und leicht entflammbar.
Aus der DE-A-39 26 895 ist der Zusatz einer Mischung aus Polyetherestern
und Aluminiumsalzen zu Polyamiden bekannt. Auch hier zeigen sich die schon
erwähnten Nachteile des Molekulargewichtsabbaus der Polyamide durch die
Verwendung von Aluminiumsalzen und die Extraktion der Schmiermittel beim
Einarbeiten derselben in ein Polyamid-Präpolymeres mit einer Viskositäts
zahl von 40 bis 80 ml/g bei den vorherrschenden Verarbeitungstemperaturen.
In der EP-A 3 31 001 wird zur Verbesserung der Fließfähigkeit von Poly
amiden der Zusatz von Polyetherestern beschrieben. Diese Herstellverfahren
führen jedoch zu Produkten, die nicht schwerentflammbar sind.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung war es daher, thermoplastische Form
massen auf der Basis von Polyamid zur Verfügung zu stellen, die die vor
stehend geschilderten Nachteile nicht aufweisen und die sich vor allem
durch gute Fließfähigkeit und Schwerentflammbarkeit auszeichnen.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die eingangs definierten thermo
plastischen Formmassen gelöst. Bevorzugte Massen dieser Art sind den
Unteransprüchen zu entnehmen.
Weiterhin wurden Verfahren zur Herstellung dieser thermoplastischen
Formmassen, deren Verwendung zur Herstellung von Fasern, Folien und
Formkörpern sowie die hierbei erhältlichen Formkörper gefunden.
Als Komponente A) enthalten die erfindungsgemäßen thermoplastischen
Formmassen 0,5 bis 5 Gew.%, bevorzugt 1,5 bis 2,5 Gew.%, eines thermo
plastischen Polyester-Elastomeren.
Unter Polyester-Elastomeren werden dabei segmentierte Copolyetherester
verstanden, die langkettige Segmente, die sich in der Regel von Poly
(alkylen)etherglykolen und kurzkettige Segmente, die sich von nieder
molekularen Diolen und Dicarbonsäuren ableiten, enthalten.
Derartige Produkte sind an sich bekannt und in der Literatur beschrieben.
Nur beispielsweise sei hier auf die US-Patente 36 51 014, 37 84 520,
41 85 003 und 41 36 090, sowie auf einige Veröffentlichungen von
G. K. Hoeschele (Chimia 28, (9), 544 (1974); Angew. Makromolek.
Chemie 58/59, 299-319 (1977) und Pol. Eng. Sci. 1974, 848) verwiesen.
Auch im Handel sind entsprechende Produkte unter den Bezeichnungen
Hytrel® (DuPont), Arnitel® (Akzo) sowie Pelprene® (Toyobo Co. Ltd.)
erhältlich.
Ganz allgemein setzen sich thermoplastische Copolyetherester-Elastomere
aus langkettigen Segmenten der allgemeinen Formel
und kurzkettigen Segmenten der allgemeinen Formel
zusammen,
wobei
G einen zweiwertigen Rest der nach der Entfernung der terminalen Hydroxylgruppen aus einem Poly(alkylenoxid)glykol mit einem Molekular gewicht von vorzugsweise 400 bis 6000, insbesondere 600 bis 4000 entsteht,
D einen zweiwertigen Rest, der nach Entfernung der terminalen Hydroxyl gruppen aus einem niedermolekularen Diol mit einem Molekulargewicht von vorzugsweise weniger als 250 entsteht, und
R einen zweiwertigen Rest, der nach Entfernung der Carboxylgruppen aus einer Dicarbonsäure mit einem Molekulargewicht von vorzugsweise weniger als 300 entsteht,
darstellen.
wobei
G einen zweiwertigen Rest der nach der Entfernung der terminalen Hydroxylgruppen aus einem Poly(alkylenoxid)glykol mit einem Molekular gewicht von vorzugsweise 400 bis 6000, insbesondere 600 bis 4000 entsteht,
D einen zweiwertigen Rest, der nach Entfernung der terminalen Hydroxyl gruppen aus einem niedermolekularen Diol mit einem Molekulargewicht von vorzugsweise weniger als 250 entsteht, und
R einen zweiwertigen Rest, der nach Entfernung der Carboxylgruppen aus einer Dicarbonsäure mit einem Molekulargewicht von vorzugsweise weniger als 300 entsteht,
darstellen.
Unter dem Molekulargewicht soll hier das Zahlenmittel verstanden werden.
Es versteht sich, daß auch Mischungen von mehreren Poly(alkylenoxid)
glykolen, mehreren Diolen oder mehreren Dicarbonsäuren eingesetzt werden
können.
Die Poly(alkylenoxid)glykole HO-G-OH haben vorzugsweise einen Schmelzpunkt
von weniger als 55°C und ein Kohlenstoff/Sauerstoff-Molverhältnis von
vorzugsweise 2 bis 10, insbesondere 2 bis 6.
Beispiele für Poly(alkylenoxid)glykole sind Poly(ethylenoxid)glykol, Poly
(1,2-propylenoxid)glykol, Poly(1,3-propylenoxid)glykol, Poly(1,2-butylen
oxid)glykol, Poly(1,3-butylenoxid)glykol, Poly(1,4-butylenoxid)glykol,
Poly(pentamethylenoxid)glykol, Poly(hexamethylenoxid)glykol, Poly(hepta
methylenoxid)glykol, Poly(octamethylenoxid)glykol, Poly(nonamethylenoxid)
glykol sowie statistische oder Blockcopolymere aus verschiedenen der vor
stehend genannten Glykole. Bevorzugt werden Poly(ethylenoxid)glykol, Poly
(1,2-propylenoxid)glykol, Poly(1,3-propylenoxid)glykol und Poly(1,4-
butylenoxid)glykol sowie deren Mischungen. Der Gewichtsanteil der lang
kettigen Segmente, die sich von den vorstehenden Polyalkylenoxidglykolen
und Dicarbonsäuren ableiten, liegt im allgemeinen im Bereich von 5 bis
70 Gew.%, vorzugsweise von 7 bis 50 Gew.%, bezogen auf das Gesamtgewicht
der Komponente A).
Als Diole HO-D-OH kommen ganz allgemein niedermolekulare Diole mit Moleku
largewichten von vorzugsweise weniger als 250 in Betracht. Diese können
lineare oder verzweigte, cycloaliphatische oder aromatische Grund
strukturen aufweisen.
Diole mit 2 bis 15 C-Atomen werden bevorzugt. Beispielhaft seien hier nur
1,2-Ethandiol, 1,3-Propandiol, 1,2-Propandiol, 1,4-Butandiol, 1,3-Butan
diol, 1,2-Butandiol, 1,5-Pentandiol, 2,2-Dimethyl-1,3-propandiol,
1,6-Hexandiol sowie dessen Isomere, Decamethylendiol, die isomeren Di
hydroxycyclohexane, Resorcin, Hydrochinon und die verschiedenen Dihydroxy
naphthaline genannt. Von diesen werden besonders aliphatische Diole mit 2
bis 8, insbesondere 2 bis 4 C-Atomen bevorzugt (1,2-Ethandiol, 1,3-Propan
diol, 1,4-Butandiol).
Auch ungesättigte Diole haben sich in einigen Fällen als geeignet heraus
gestellt, z. B. But-2-en-1,4-diol, insbesondere in Mischung mit den vor
stehend genannten gesättigten Diolen. Beispiele für Polyetherester aus
derartigen Mischungen sind der EP-A 49 823 zu entnehmen.
Schließlich sind als Diole auch noch Diphenole wie 4,4-Dihydroxydiphenyl,
Di-(4-hydroxyphenyl)methan und 2,2-Di-(4-hydroxyphenyl) propan (häufig als
Bisphenol A bezeichnet) zu nennen.
Selbstverständlich können anstelle der Diole auch deren esterbildende
Derivate eingesetzt werden; in diesen Fällen kann das Molekulargewicht
natürlich je nach Art des Derivats auch mehr als 250 betragen, da der
bevorzugte Molekulargewichtsbereich (MG < 250) sich auf die Diole selbst
bezieht.
Die Dicarbonsäuren HOOC-R-COOH haben vorzugsweise Molekulargewichte von
weniger als 300 und können aromatisch, aliphatisch oder cycloaliphatisch
sein. Die Dicarbonsäuren können auch Substituenten aufweisen, die im
Verlauf der Polymerisationsreaktion nicht stören.
Als Beispiele für aromatische Dicarbonsäuren seien Terephthalsäure,
Isophthalsäure, substituierte Dicarbonsäuren der allgemeinen Formel
wobei A eine chem. Bindung, eine Alkylengruppe mit 1 bis 3 C-Atomen, -CO-,
-S- oder -SO2- ist, 1,5-, 2,6- und 2,7-Naphthalindicarbonsäure und deren
C1- bis C6-alkylsubstituierten Derivate genannt. Von diesen werden
Terephthalsäure, Isophthalsäure, deren Mischungen oder Mischungen aus
Terephthalsäure oder Isophthalsäure mit anderen Dicarbonsäuren bevorzugt.
Aliphatische Dicarbonsäuren, die eingesetzt werden können sind beipsiels
weise Oxalsäure, Fumarsäure, Maleinsäure, Citraconsäure, Sebacinsäure,
Adipinsäure, Glutarsäure, Succinsäure, Azelainsäure, um nur einige zu
nennen.
Es versteht sich, daß auch Mischungen verschiedener aliphatischer Dicar
bonsäuren eingesetzt werden können. Wie im Fall der Diole können anstelle
der Säuren selbst auch deren esterbildende Derivate eingesetzt werden.
Dies hat sich in einigen Fällen auch als besonders vorteilhaft heraus
gestellt.
Wegen weiterer langkettiger Glykole HO-G-OH, kurzkettiger Diole HO-D-OH
und Dicarbonsäuren HOOC-R-COOH sei auf die US-A 36 51 014 verwiesen.
Wie bereits vorstehend erwähnt, beträgt der Anteil der langkettigen
Segmente im allgemeinen 5 bis 70 Gew.%, vorzugsweise 7 bis 50 Gew.% und
der Anteil der kurzkettigen Segmente entsprechend 30 bis 95 Gew.%
vorzugsweise 50 bis 93 Gew.%. Der Gewichtsanteil der jeweiligen Segmente
beeinflußt unter anderem die Härte der Produkte.
Die Dicarbonsäuren in der langkettigen und kurzkettigen Segmenten können
dabei gleich oder verschieden sein; ebenso können auch bei der Herstellung
der langkettigen bzw. kurzkettigen Segmente Mischungen von Diolen oder
Dicarbonsäuren eingesetzt werden.
Die vorstehenden Ausführungen zeigen, daß eine Vielzahl verschiedener
segmentierter Co(polyetherester) als Komponente A) eingesetzt werden kann.
Von diesen werden Copolyetherester, deren langkettige Einheiten sich von
Poly(1,4-alkylenoxid)glykol mit einem Molekulargewicht von 600 bis 2000,
Terephthalsäure und 1,4-Butandiol ableiten, bevorzugt.
In einigen Fällen hat es sich als vorteilhaft erwiesen, einen Teil der
Terephthalsäure durch Isophthalsäure, Adipinsäure oder Sebacinsäure oder
einen Teil des 1,4-Butandiols durch andere Diole, z. B. 1,3-Propandiol,
1,5-Pentandiol oder But-2-en-1,4-diol zu ersetzen. Derartige Produkte
werden in der US-A 36 51 014 und der EP-A 49 823 beschrieben.
Verfahren zur Herstellung segmentierter Co(polyetherester) sind an sich
bekannt und in der Literatur beschrieben, so daß sich hier nähere Angaben
erübrigen. Hier sei nur auf US-A 36 51 014, US-A 37 84 520 und einen
Übersichtsartikel von G.K. Hoeschele (Chimia 28, 544 (1974) verwiesen).
Die Co(polyetherester) A) können zur Stabilisierung gegen thermischen oder
oxidativen Abbau Stabilisatoren enthalten, wie dies beispielsweise in den
US-A 41 36 090 und 41 85 003 sowie einem Artikel von G.K. Hoeschele
(Angew. Makromolekulare Chemie 58/59, 299-319 (1977)) zu entnehmen ist.
Als Komponente B) können die erfindungsgemäßen thermoplastischen Form
massen übliche Zusatzstoffe und Verarbeitungshilfsmittel wie Stabilisa
toren, Oxidationsverzögerer, Mittel gegen Wärmezersetzung und Zersetzung
durch ultraviolettes Licht, Entformungsmittel, Färbemittel wie Farbstoffe
und Pigmente, faser- und pulverförmige Füll- und Verstärkungsmittel,
Keimbildungsmittel, Weichmacher usw. enthalten, deren Anteil in der Regel
nicht mehr als 50 Gew.% beträgt.
Als Beispiele für Oxidationsverzögerer und Wärmestabilisatoren sind Halo
genide von Metallen der Gruppe I des periodischen Systems, z. B. Natrium-,
Kalium- und/oder Lithiumhalogenide, ggf. in Verbindung mit Kupfer-(I)-
Halogeniden, z. B. Chloriden, Bromiden, Jodiden, sterisch gehinderte
Phenole, Hydrochinone, aromatische sekundäre Amine wie Diphenylamine, ver
schiedene substituierte Vertreter dieser Gruppen und deren Mischungen in
Konzentrationen bis zu 1 Gew.%, bezogen auf das Gewicht der thermo
plastischen Formmasse genannt.
Als UV-Stabilisatoren, die im allgemeinen in Mengen bis zu 2 Gew.%, be
zogen auf die Formmasse, verwendet werden, seien verschiedene substi
tuierte Resorcine, Salicylate, Benzotriazole und Benzophenone genannt.
Weiterhin können organische Farbstoffe wie Nigrosin, Pigmente wie Titan
dioxid, Cadmiumsulfid, Cadmiumselenid, Phthalocyanine, Ultramarinblau und
Ruß als Farbstoffe zugesetzt werden, sowie faser- und pulverförmige Füll
stoffe und Verstärkungsmittel. Beispiele für letztere sind Kohlen
stoffasern, Glasfasern, amorphe Kieselsäure, Asbest, Calciumsilicat
(Wollastonit), Aluminiumsilicat, Magnesiumcarbonat, Kaolin, Kreide,
gepulverter quarz, Glimmer und Feldspat. Der Anteil derartiger Füll- und
Farbstoffe beträgt im allgemeinen bis zu 50 Gew.%, bevorzugt 20 bis
35 Gew.%.
Als Keimbildungsmittel können z. B. Talkum, Calciumfluorid, Natriumphenyl
phosphinat, Aluminiumoxid und feinteiliges Polytetrafluorethylen einge
setzt werden.
Als Beispiele für Weichmacher seien Phthalsäuredioctylester, Phthalsäure
dibenzylester, Phthalsäurebutylbenzylester, Kohlenwasserstofföle,
N-(n-Butyl)benzolsulfonamid und o- und p-Tolylethylsulfonamid genannt.
Als weitere Zusatzstoffe können alle für Polyamide bekannten Flammschutz
mittel zugegeben werden, insbesondere solche auf Basis von Phosphor
verbindungen bzw. roter Phosphor selbst.
Als Komponente C) enthalten die erfindungsgemäßen thermoplastischen Form
massen 40 bis 99,5 Gew.%, bevorzugt 92 bis 99 Gew.%, insbesondere 97,5 bis
98,5 Gew.-% eines Polyamid-Präpolymeren mit einer Viskositätszahl von 40
bis 80 ml/g, bevorzugt 45 bis 60 ml/g, gemessen an einer 0,5 gew.%igen
Lösung in konzentrierter Schwefelsäure bei 23°C.
Als Polyamide, die zur Herstellung der Komponente C) verwendet werden
können, sind thermoplastische teilkristalline Polyamide zu nennen.
Es eignen sich besonders auch teilaromatische teilkristalline Copolyamide,
die im wesentlichen aufgebaut sind aus
C1) 20-90 Gew.% Einheiten, die sich von Terephthalsäure und Hexamethylen diamin ableiten,
C2) 0-50 Gew.% Einheiten, die sich von ε-Caprolactam ableiten und
C3) 0-80 Gew.% Einheiten, die sich von Adipinsäure und Hexamethylendiamin ableiten.
C1) 20-90 Gew.% Einheiten, die sich von Terephthalsäure und Hexamethylen diamin ableiten,
C2) 0-50 Gew.% Einheiten, die sich von ε-Caprolactam ableiten und
C3) 0-80 Gew.% Einheiten, die sich von Adipinsäure und Hexamethylendiamin ableiten.
Die Komponente C1) enthält 20-90 Gew.% Einheiten, die sich von Terephthal
säure und Hexamethylendiamin ableiten. Ein geringer Anteil der Terephthal
säure, vorzugsweise nicht mehr als 10 Gew.% der gesamten eingesetzten
aromatischen Dicarbonsäuren können durch Isophthalsäure oder andere
aromatische Dicarbonsäuren, vorzugsweise solche, in denen die Carboxyl
gruppen in para-Stellung stehen, ersetzt werden.
Neben den Einheiten, die sich von Terephthalsäure und Hexamethylendiamin
ableiten, enthalten die Copolyamide Einheiten, die sich von ε-Caprolactam
ableiten und/oder Einheiten, die sich von Adipinsäure und Hexamethylen
diamin ableiten.
Der Anteil an Einheiten die sich von ε-Caprolactam ableiten, beträgt
maximal 50 Gew.%, vorzugsweise 20 bis 50 Gew.%, insbesondere 25 bis
40 Gew.%, während der Anteil an Einheiten die sich von Adipinsäure und
Hexamethylendiamin ableiten, bis zu 80 Gew.%, vorzugsweise 30 bis 75 Gew.%
und insbesondere 35 bis 65 Gew.% beträgt.
Die Copolyamide können auch sowohl Einheiten von ε-Caprolactam als auch
Einheiten von Adipinsäure und Hexamethylendiamin enthalten; in diesem Fall
ist es von Vorteil, wenn der Anteil an Einheiten, die frei von aromati
schen Gruppen sind, mindestens 10 Gew.% beträgt, vorzugsweise mindestens
20 Gew.%. Das Verhältnis der Einheiten, die sich von ε-Caprolactam und von
Adipinsäure und Hexamethylendiamin ableiten, unterliegt dabei keiner
besonderen Beschränkung.
Bevorzugt werden Copolyamide, deren Zusammensetzung im Dreistoffdiagramm
innerhalb des durch Eckpunkte X1 bis X5 festgelegten Fünfecks liegt, wobei
die Punkte X1 bis X5 folgendermaßen definiert sind:
X₁
40 Gew.-% Einheiten C₁)
60 Gew.-% Einheiten C₃)
40 Gew.-% Einheiten C₁)
60 Gew.-% Einheiten C₃)
X₂
60 Gew.-% Einheiten C₁)
40 Gew.-% Einheiten C₃)
60 Gew.-% Einheiten C₁)
40 Gew.-% Einheiten C₃)
X₃
80 Gew.-% Einheiten C₁)
5 Gew.-% Einheiten C₂)
15 Gew.-% Einheiten A₃)
80 Gew.-% Einheiten C₁)
5 Gew.-% Einheiten C₂)
15 Gew.-% Einheiten A₃)
X₄
80 Gew.-% Einheiten C₁)
20 Gew.-% Einheiten C₂)
80 Gew.-% Einheiten C₁)
20 Gew.-% Einheiten C₂)
X₅
50 Gew.-% Einheiten C₁)
50 Gew.-% Einheiten C₂)
50 Gew.-% Einheiten C₁)
50 Gew.-% Einheiten C₂)
In der Abbildung ist das durch diese Punkte festgelegte Fünfeck in einem
Dreistoffdiagramm dargestellt.
Als besonders vorteilhaft für viele Anwendungszwecke haben sich Polyamide
mit 50 bis 80, insbesondere 60 bis 75 Gew.% Einheiten, die sich von
Terephthalsäure und Hexamethylendiamin ableiten (Einheiten C1)) und 20 bis
50, vorzugsweise 25 bis 40 Gew.% Einheiten, die sich von ε-Caprolactam
ableiten (Einheiten C2)) enthalten, erwiesen.
Neben den vorstehend beschriebenen Einheiten C1) bis C3) können die teil
aromatischen Copolyamide noch untergeordnete Mengen, vorzugsweise nicht
mehr als 15 Gew.%, insbesondere nicht mehr als 10 Gew.%, an weiteren Poly
amidbausteinen enthalten, wie sie von anderen Polyamiden bekannt sind.
Diese Bausteine können sich von Dicarbonsäuren mit 4 bis 16 Kohlenstoff
atomen und aliphatischen oder cycloalphatischen Diamine mit 4 bis
16 Kohlenstoffatomen sowie von Aminocarbonsäuren bzw. entsprechenden
Lactamen mit 7 bis 12 Kohlenstoffatomen ableiten. Als geeignete Monomere
dieser Typen seien hier nur Suberinsäure, Azelainsäure, Sebacinsäure oder
Isophthalsäure als Vertreter der Dicarbonsäuren, 1,4-Butandiamin,
1,5-Pentandiamin, Piperazin, 4,4′-Diaminodicyclohexylmethan, 2,2-(4,4′-
Diaminodicyclohexyl)propan oder 3,3′-Dimethyl-4,4′-Diaminodicyclohexyl
methan als Vertreter der Diamine und Capryllactam, önanthlactam, Omega-
Aminoundecansäure und Laurinlactam als Vertreter von Lactamen bzw.
Aminocarbonsäuren genannt.
Weiterhin haben sich solche teilaromatische Copolyamide als besonders
vorteilhaft erwiesen, deren Triamingehalt weniger als 0,5, vorzugsweise
weniger als 0,3 Gew.% beträgt.
Nach den meisten bekannten Verfahren (vgl. US-A 46 03 166) hergestellte
teilaromatische Copolyamide weisen Triamingehalte auf, die über 0,5 Gew.%
liegen, was zu einer Verschlechterung der Produktqualität und zu Problemen
bei der kontinuierlichen Herstellung führt. Als Triamin, welches diese
Probleme verursacht, ist insbesondere das Dihexamethylentriamin zu nennen,
welches sich aus dem bei der Herstellung eingesetzten Hexamethylendiamin
bildet.
Copolyamide mit niedrigem Triamingehalt weisen bei gleicher Lösungs
viskosität niedrigere Schmelzviskositäten im Vergleich zu Produkten
gleicher Zusammensetzung auf, die einen höheren Triamingehalt aufweisen.
Dies verbessert sowohl die Verarbeitbarkeit wie die Produkteigenschaften
erheblich.
Die Schmelzpunkte der teilaromatischen Copolyamide liegen im Bereich von
260°C bis über 300°C, wobei dieser hohe Schmelzpunkt auch mit einer hohen
Glasübergangstemperatur von in der Regel mehr als 75, insbesondere mehr
als 85°C (im trockenen Zustand) verbunden ist.
Binäre Copolyamide auf der Basis von Terephthalsäure, Hexamethylendiamin
und ε-Caprolactam weisen bei Gehalten von etwa 70 Gew.% an Einheiten, die
sich von Terephthalsäure und Hexamethylendiamin ableiten, Schmelzpunkte im
Bereich von 300°C und (im trockenen Zustand) eine Glasübergangstemperatur
von mehr als 110°C auf.
Binäre Copolyamide auf der Basis von Terephthalsäure, Adipinsäure und
Hexamethylendiamin erreichen bereits bei niedrigeren Gehalten von etwa
55 Gew.% Einheiten aus Terephthalsäure und Hexamethylendiamin (HMD)
Schmelzpunkte von 300°C und mehr, wobei die Glastemperatur nicht ganz so
hoch liegt wie bei binären Copolyamiden, die anstelle von Adipinsäure bzw.
Adipinsäure/HMD ε-Caprolactam enthalten.
Weitere geeignete Polyamide können z. B. durch Kondensation äquimolarer
Mengen einer gesättigten Dicarbonsäure mit 4 bis 12 Kohlenstoffatomen mit
einem Diamin, welches 4 bis 14 Kohlenstoffatome aufweist oder durch
Kondensation von ω-Aminocarbonsäuren oder Polyaddition von Lactamen
hergestellt werden.
Beispiele für Polyamide sind Polyhexamethylenadipinsäureamid, Polyhexa
methylenazelainsäureamid, Polyhexamethylensebacinsäureamid, Polyhexa
methylendodecandisäureamid, Polytetramethylenadipinsäureamid und die durch
Ringöffnung von Lactamen erhaltenen Polyamide wie Polycaprolactam und
Polylaurinsäurelactam.
In der Regel sind diese teilkristallinen Polyamide linear.
Besonders bevorzugt sind Polytetramethylenadipinsäureamid und Polyhexa
methylenadipinsäureamid sowie Copolyamide aus Terephthalsäure, Hexa
methylendiamin und ε-Caprolactam, mit einem Gehalt an ε-Caprolactam von
weniger als 50 Gew.%; insbesondere Polyhexamethylenadipinsäureamid. Es
können jedoch auch Mischungen verschiedener Polyamide verwendet werden.
Die Herstellung der Polyamid-Präpolymeren mit einer Viskositätszahl von 40
bis 80 ml/g (Komponente C)) kann nach den in den EP-A 1 29 195 und 1 29 196
beschriebenen Verfahren erfolgen.
Gemäß diesen Verfahren wird eine wäßrige Lösung der Monomeren unter er
höhtem Druck und unter gleichzeitiger Verdampfung von Wasser und Bildung
eines Präpolymeren auf eine Temperatur von 250 bis 300°C erhitzt,
anschließend werden Präpolymere und Dampf kontinuierlich getrennt, der
Dampf rektifiziert und die mitgeführten Diamine zurückgeleitet. Schließ
lich wird das Präpolymer in eine Polykondensationszone geleitet und unter
einem Überdruck von 1 bis 10 bar und einer Temperatur von 250 bis 300°C
polykondensiert. Wesentlich ist bei dem Verfahren, daß die wäßrige Salz
lösung unter einem Überdruck von 1 bis 10 bar innerhalb einer Verweilzeit
von weniger als 60 Sekunden erhitzt wird, wobei bei Austritt aus der Ver
dampferzone der Umsetzungsgrad vorteilhaft mindestens 93% und der Wasser
gehalt des Präpolymeren höchstens 7 Gew.% beträgt.
Durch diese kurzen Verweilzeiten wird die Bildung von Triaminen weitgehend
verhindert.
Die verwendeten wäßrigen Lösungen haben in der Regel einen Monomergehalt
von 30 bis 70 Gew.%, insbesondere von 40 bis 65 Gew.%.
Die wäßrige Salzlösung wird vorteilhaft mit einer Temperatur von 50 bis
100°C kontinuierlich in eine Verdampferzone geleitet, wo die wäßrige
Salzlösung unter einem Überdruck von 1 bis 10, vorzugsweise von 2 bis
6 bar auf eine Temperatur von 250 bis 330°C erhitzt wird. Es versteht
sich, daß die angewandte Temperatur über dem Schmelzpunkt des jeweils
herzustellenden Polyamids liegt.
Wie bereits erwähnt, ist es wesentlich, daß die Verweilzeit in der
Verdampferzone maximal 60 Sekunden, vorzugsweise 10 bis 55 Sekunden und
insbesondere 10 bis 40 Sekunden beträgt.
Der Umsatz beim Austritt aus der Verdampferzone beträgt mindestens 93,
vorzugsweise 95 bis 98% und der Wassergehalt liegt vorzugsweise im
Bereich von 2 bis 5, insbesondere 1 bis 3 Gew.%.
Die Verdampferzone ist vorteilhaft als Röhrenbündel ausgebildet. Besonders
bewährt haben sich Röhrenbündel, in denen der querschnitt der einzelnen
Röhren periodisch wiederkehrend rohrförmig und spaltförmig ausgebildet
ist.
Ferner hat es sich als vorteilhaft erwiesen, das Gemisch aus Präpolymeren
und Dampf vor der Trennung der Phasen unmittelbar nach der Verdampferzone
durch eine röhrenförmige Stoffaustauschzone, die mit Einbauten versehen
ist, zu leiten. Hierbei hält man die in der Verdampferzone angewandten
Temperaturen und Druckbedingungen ein. Die Einbauten, z. B. Füllkorper wie
Raschigringe, Metallringe oder insbesondere Füllkörper aus Drahtnetz,
bewirken eine große Oberfläche. Hierdurch werden die Phasen, d. h. Prä
polymeres und Dampf, innig in Berührung gebracht. Dies bewirkt, daß die
Menge des mit Wasserdampf freigesetzten Diamins erheblich vermindert wird.
In der Regel hält man in der Stoffaustauschzone eine Verweilzeit von 1 bis
15 Minuten ein. Die Stoffaustauschzone ist vorteilhaft als Röhrenbündel
ausgebildet.
Das aus der Verdampferzone bzw. Stoffaustauschzone austretende zweiphasige
Gemisch aus Dampf und Präpolymeren wird getrennt. Die Trennung erfolgt in
der Regel von selbst aufgrund der physikalischen Unterschiede in einem
Gefäß, wobei der untere Teil des Gefäßes vorteilhaft als Polymerisations
zone ausgebildet ist. Die freiwerdenden Brüden bestehen im wesentlichen
aus Wasserdampf und Diaminen, die bei dem Verdampfen des Wassers frei
gesetzt wurden. Diese Brüden werden in eine Kolonne geleitet und rektifi
ziert. Geeignete Kolonnen sind beispielsweise Füllkörperkolonnen, Glocken
bodenkolonnen oder Siebbodenkolonnen mit 5 bis 15 theoretischen Böden. Die
Kolonne wird zweckmäßig unter den identischen Druckbedingungen wie die
Verdampferzone betrieben. Die in den Brüden enthaltenen Diamine werden
hierbei abgetrennt und wieder der Verdampferzone zugeführt. Es ist auch
möglich, die Diamine der nachfolgenden Polymerisationszone zuzuführen. Der
anfallende rektifizierte Wasserdampf wird am Kopf der Kolonne entnommen.
Das erhaltene Präpolymere, das entsprechend seinem Umsetzungsgrad im
wesentlichen aus niedermolekularem Polyamid und gegebenenfalls restlichen
Mengen an nicht umgesetzten Salzen besteht, wird in eine Polymerisations
zone geleitet. In der Polymerisationszone wird die anfallende Schmelze bei
einer Temperatur von 250 bis 330°C, insbesondere 270 bis 310°C, und unter
einem Überdruck von 1 bis 10 bar, insbesondere 2 bis 6 bar, polykonden
siert. Vorteilhaft werden die hierbei freiwerdenden Dämpfe zusammen mit
den obengenannten Brüden in der Kolonne rektifiziert, vorzugsweise hält
man in der Polykondensationszone eine Verweilzeit von 5 bis 30 Minuten
ein. Das so erhaltene Polyamid-Präpolymere, das in der Regel eine Vis
kositätszahl von 40 bis 80 ml/g, bevorzugt von 45 bis 60 ml/g, gemessen an
einer 0,5 gew.-%igen Lösung in 96-%iger Schwefelsäure bei 23°C, aufweist,
wird kontinuierlich aus der Kondensationszone entnommen.
Nach einer bevorzugten Arbeitsweise leitet man das so erhaltene Polyamid-
Präpolymere schmelzflüssig durch eine Austragszone unter gleichzeitiger
Entfernung des in der Schmelze enthaltenen Restwassers. Geeignete Aus
tragszonen sind beispielsweise Entgasungsextruder. Die so vom Wasser
befreite Schmelze wird dann in Stränge gegossen und granuliert. Das er
haltene Granulat (Komponente C)) wird bei etwa 20°C über dem Schmelzpunkt
der Komponente C) (im Falle von Polyhexamethylenadipamid bei etwa 280°C),
bevorzugt in einem Doppelschneckenextruder aufgeschmolzen und mit dem
thermoplastischen Polyester-Elastomeren (Komponente A)) und gegebenenfalls
der Komponente B) gemischt, als Strang ausgetragen, gekühlt und
granuliert.
In einer besonders bevorzugten Ausführungsform ist es auch möglich, die
Komponente A) und gegebenenfalls B) schon in den Entgasungsextruder zu
geben, wobei in diesem Fall der Entgasungsextruder üblicherweise mit
geeigneten Mischelementen, wie Kneter, ausgestattet ist. Anschließend wird
ebenfalls als Strang extrudiert, gekühlt und granuliert.
Dieses Granulat wird in fester Phase unter Inertgas kontinuierlich oder
diskontinuierlich bei einer Temperatur unterhalb des Schmelzpunktes, z. B.
von 170 bis 240°C, bis zur gewünschten Viskosität kondensiert. Für die
diskontinuierliche Festphasenkondensation können z. B. Taumeltrockner, für
die kontinuierliche Festphasenkondensation mit heißem Inertgas durch
strömte Temperrohre verwendet werden. Bevorzugt wird die kontinuierliche
Festphasenkondensation, wobei als Inertgas Stickstoff oder überhitzter
Wasserdampf, vorteilhaft der am Kopf der Kolonne anfallende Wasserdampf
verwendet wird.
Die Viskositätszahl, gemessen an einer 0,5 gew.-%igen Lösung in 96-%iger
Schwefelsäure bei 23°C, liegt nach der Nachkondensation in fester Phase im
allgemeinen im Bereich von 120 bis 500 ml/g, vorzugsweise von 130 bis
200 ml/g.
Die erfindungsgemäßen thermoplastischen Formmassen zeichnen sich durch ein
insgesamt ausgewogenes Eigenschaftsspektrum, insbesondere durch gute
Fließfähigkeit und Schwerentflammbarkeit aus. Sie eignen sich zur Her
stellung von Fasern, Folien und Formkörpern.
Ein Blockpolyetherester, aufgebaut im wesentlichen aus Einheiten, die sich
von Poly(1,4-butylenglykol), Terephthalsäure und 1,4-Butandiol ableiten,
mit einer Shore-Härte von 92 A bzw. 40 D (nach ASTM D-2240) und einem
Schmelzindex von 4 bis 6,5 g/10 min (190°C, 2,16 kg Belastung)
(Hytrel® 4056 von DuPont de Nemours and Company) .
Ein Polyamid-Präpolymeres, hergestellt nach dem in der EP-A-1 29 195 be
schriebenen Verfahren, wobei 669,6 kg eines äquimolaren Adipinsäure/Hexa
methylendiamin-Salzes bei 80°C in 330,4 kg Wasser gelöst und kontinuier
lich in einem Rohrbündelreaktor mit einem Durchsatz entsprechend einer
Polyamidmenge von 50 kg/h bei einer Temperatur von 283°C und einem Druck
von 2,8 bar polykondensiert wurden. Das Produkt hatte eine Viskositätszahl
von 58 ml/g, gemessen an einer 0,5-gew.%igen Lösung in konzentrierter
Schwefelsäure bei 23°C.
Das Polyamid-Präpolymere (Komponente C) wurde als Schmelze mittels einer
Austragsschnecke aus dem Abscheidegefäß der Polykondensationsanlage in
einen Doppelschneckenextruder (ZSK 53 von Werner & Pfleiderer) eingebracht
und mit der Komponente A bei 280°C und 100 U/min gemischt. Anschließend
wurde durch Anlegen von Vakuum entgast, wobei praktisch keine Nach
kondensation eintrat. Das Produkt wurde als Strang ausgetragen, gekühlt,
granuliert und mit überhitztem Wasserdampf bei einer Temperatur von 182°C
und einer Verweilzeit von 11 Stunden nachkondensiert. Die Viskositätszahl
lag bei 140 ml/g, gemessen an einer 0,5 gew.%igen Lösung in konzentrierter
Schwefelsäure bei 23°C.
Es wurde wie in den Beispielen 1 bis 3 gearbeitet, jedoch wurden statt der
Komponente A andere Zusätze eingearbeitet.
Es wurde Al-Tristearat (Alugel® von Bärlocher, München) eingearbeitet.
Es wurde ein Ethylen/n-Butylacrylat/Acrylsäure-Copolymer mit einem Gew.-
Verhältnis von Ethylen:n-Butylacrylat:Acrylsäure von 82 : 3 : 5 und einem Melt
Flow Index MFI von 10,5 g/lO min (bei 1900C und 2,16 kg Belastung) ein
gearbeitet.
Es wurde ein Ethylen/Propylenkautschuk (Gew.-Verhältnis Ethylen:Propylen
von 45 : 55), gepfropft mit 1 Gew.% Maleinsäureanhydrid mit einem Melt Flow
Index MFI von 150 g/10 min (bei 23°C und 21,6 kg Belastung) (Exxelor® 1803
der Exxon Chemical) eingearbeitet.
Es wurde wie in den Beispielen 1 bis 3 gearbeitet, jedoch ohne die
Komponente A.
Ein Polyamid, das aus Einheiten, die sich von Hexamethylendiamin und
Adipinsäure ableiten, besteht und eine Viskositätszahl von 145 ml/g
(gemessen an einer 0,5 gew.%igen Lösung in konzentrierter Schwefelsäure
bei 23°C) aufweist (Ultramid® A3 der BASF AG).
Das Polyamid (Komponente C) wurde als Granulat mit der Komponente A (V5)
und Al-Tristearat (Alugel® von Bärlocher, München) (V7) oder Al-Tristearat
(V6) in einem Doppelschneckenextruder (ZSK 53 von Werner & Pfleiderer) bei
einer Temperatur von 280°C gemischt, als Strang ausgetragen, gekühlt und
granuliert.
Von den Produkten wurde der Elastizitätsmodul (E-Modul) nach DIN 54 457,
die Zugfestigkeit nach DIN 54 455 und der Melt Flow Index MFI nach
DIN 53 735 (bei 285°C und 5 kg Belastung) bestimmt. Die Durchstoßarbeit
Wges wurde nach DIN 53 443 an bei 280°C gespritzten, 2 mm dicken Rund
scheiben mit einem Durchmesser von 60 mm bei einer Prüftemperatur von 23°C
bestimmt. An einem Testwerkzeug (Staubsaugerdeckel) wurde die schnellst
mögliche Zykluszeit bei 280°C ermittelt. Der Brandtest erfolgte nach UL94
(ANSI) an Flachstäben mit den Dicken 0,8 mm/1,6 mm/3,2 mm.
Die Zusammensetzungen und die Eigenschaften sind in der Tabelle zusammen
gestellt.
Claims (5)
1. Thermoplastische Formmassen, erhältlich durch Einmischen von
- A) 0,5 bis 5 Gew.% eines thermoplastischen Polyester-Elastomeren und
- B) 0 bis 50 Gew.% faser- oder teilchenförmige Füllstoffe oder deren Mischungen in eine Schmelze von
- C) 40 bis 99,5 Gew.% eines Polyamid-Präpolymeren mit einer Viskositätszahl von 40 bis 80 ml/g und anschließender Nachkondensation in fester Phase.
2. Thermoplastische Formmassen nach Anspruch 1, erhältlich aus Einheiten
und
wobei
G einen zweiwertigen Rest, der nach der Entfernung der terminalen Hydroxylgruppen aus einem Poly(alkylenoxid)glykol verbleibt,
D einen zweiwertigen Rest, der nach Entfernung der terminalen Hydroxylgruppen aus einem zweiwertigen Diol verbleibt, und
R einen zweiwertigen Rest, der nach Entfernung der Carboxylgruppen aus einer Dicarbonsäure verbleibt,
darstellen, als Komponente A).
G einen zweiwertigen Rest, der nach der Entfernung der terminalen Hydroxylgruppen aus einem Poly(alkylenoxid)glykol verbleibt,
D einen zweiwertigen Rest, der nach Entfernung der terminalen Hydroxylgruppen aus einem zweiwertigen Diol verbleibt, und
R einen zweiwertigen Rest, der nach Entfernung der Carboxylgruppen aus einer Dicarbonsäure verbleibt,
darstellen, als Komponente A).
3. Verfahren zur Herstellung von thermoplastischen Formmassen gemäß den
Verfahrensbedingungen von Anspruch 1.
4. Verwendung der thermoplastischen Formmassen gemäß den Ansprüchen 1 bis
2 zur Herstellung von Fasern, Folien und Formkörpern.
5. Formkörper, erhältlich aus thermoplastischen Formmassen gemäß den
Ansprüchen 1 bis 2 als wesentliche Komponenten.
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