DE4201178A1 - Verfahren zur herstellung von weichgelatinekapseln nach einem tropfverfahren - Google Patents
Verfahren zur herstellung von weichgelatinekapseln nach einem tropfverfahrenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von
Weichgelatinekapseln nach einem Tropfverfahren, wobei man
das pastöse oder flüssige Füllgut mit einer Weichgelatine
masse umhüllt und zur Verfestigung der Gelatinemasse in ein
Kühlbad einbringt.
Die Herstellung von Weichgelatinekapseln erfolgt heute vor
zugsweise nach einem Stanzverfahren, bei dem die Kapselwand
aus zwei Gelatinehälften zusammengesetzt und geformt wird,
die aus einem Gelatineband ausgestanzt sind. Vorzugsweise
wird das nach der Rotary-Die-Methode arbeitende Scherer-Ver
fahren benutzt. Hierbei laufen zwei endlose Gelatinebänder
gegen zwei nebeneinanderliegende und gegeneinanderlaufende
Formwalzen. Während die Gelatinebänder in die Form gepreßt
werden und so die Kapselhälften bilden, gelangt über einen
exakt dosierenden Füllkeil das fließfähige Füllgut in die
entstehende Kapsel. Es folgt das Verschweigen der Kapsel
hälften, das Ausstanzen, ein Waschvorgang zur Befreiung von
anhaftendem Öl, ein Rotationstrocknerdurchlauf sowie eine
abschließende Hordentrocknung.
Die Rotary-Die-Methode ermöglicht die Herstellung und Befül
lung der Kapseln in einem Arbeitsgang und bringt Stunden
leistungen bis zu 100 000 Stück. Ein typisches Kennzeichen
der Scherer-Kapseln ist die zentrale Schweißnaht in Längs
richtung. Das Scherer-Verfahren besitzt u. a. die folgenden
Nachteile:
- a) Zur Herstellung der Weichgelatinekapseln kann nur Gela tine eingesetzt werden, deren Qualität nur in engen Grenzen variiert werden kann. Zum Beispiel müssen die folgenden Spezifikationen erfüllt werden: Die Gelatine sorten müssen Gallertfestigkeiten von durchschnittlich 100-200 Bloom sowie Viskositätswerte aufweisen, die über einen längeren Zeitraum thermostabil bleiben, denn beim Ausgießen der Gelatinebänder muß stets eine gleichmäßige Banddicke gewährleistet sein. So dürfen die Viskositäten der eingesetzten Gelatinesorten nach mehrtägiger Be lastung bei 60°C nur um maximal 10-15% absinken.
- b) Die Formwalzen zum Formen der Gelatinekapseln aus den beiden Gelatinebändern müssen sehr präzise gefertigt sein und sehr genau arbeiten. Sie sind daher in der Her stellung teuer und im Betrieb störungsanfällig.
- c) Für die Herstellung von Weichgelatinekapseln ist eine Klimatisierung von 20 bis 30% relativer Feuchtigkeit bei 22°C erforderlich, wie man aus der Adsorptionsisotherme von Wasser an Gelatine-Kapsel-Material entnimmt. Daher müssen alle Herstellungs- und Verpackungsräume voll kli matisiert werden.
- d) Die Technik der Weichgelatinekapselherstellung erfordert außer den genannten hohen Anforderungen an das Material und die Klimatisierung soviel Know-How, daß sie nur von darauf spezialisierten Herstellern beherrscht wird.
- e) Ein weiterer Nachteil besteht darin, daß die beim Stanz verfahren zurückbleibenden Abfälle der Gelatinebänder, die sog. Netzabfälle, nur zu einem geringen Teil (max. 5%) wiederverwendet werden können und daher bis zu 60% der eingesetzten Gelatinemasse entsorgt werden müssen. Diese Netzabfälle sind nämlich herstellungsbedingt mit Trennölen verunreinigt, und bei stark wirksamen Substan zen als Füllgut kann eine Kontamination des ausgestanz ten Netzes nicht vermieden werden. Deshalb sind solche Netzabfälle als Sondermüll zu behandeln. Weiterhin ent halten diese Abfälle häufig Farbpigmente, die eine Rück gewinnung der Ausgangsmasse unmöglich machen.
- f) Durch das Herstellungsverfahren bedingt ist die fertige Kapsel mit störendem Trennöl behaftet, das durch wirk same Lipoidlösungsmittel wie Tetrachlorethylen, Methy lenchlorid usw. entfernt werden muß. Dieser Verfahrens schritt erfordert einen besonderen technischen und kapi talintensiven Aufwand, um jede Kontamination der Weich gelatinekapseln und der Abluft mit gesundheitsschäd lichen Lösungsmitteln zu vermeiden. Außerdem ist die Be handlung von Arzneistoffen enthaltenden Weichgelatine kapseln mit solchen gesundheitsschädlichen Lösungsmit teln auch deshalb problematisch, weil die Verbraucher der Weichgelatinekapseln vor der Einnahme der so behan delten Weichgelatinekapseln zurückschrecken könnten.
Ein weiteres Verfahren zur Herstellung von Weichgelatine
kapseln nach dem Stand der Technik ist das Tropf- und Blas
verfahren, nach der Entwicklerin auch Globex-Verfahren ge
nannt. Hierbei tropft man das lipophile Füllgut aus einer
Düse, während gleichzeitig warme Gelatinelösung aus einem
die Düse mantelförmig umgebenden Rohr fliegt. Beim Ein
tropfen in eine Kühlflüssigkeit definierter Dichte (z. B. Pa
raffinöl) nehmen die Kapseln aufgrund der Grenzflächen
spannung Kugelgestalt an und erstarren. Als Füllgüter eignen
sich ölige Trägermaterialien. Das Verfahren liefert naht
lose, runde Kapseln in einer Stundenleistung bis zu 70 000
Stück. Dieses Tropf- oder Blasverfahren besitzt vor allem
die folgenden Nachteile:
- a) Es können nur ölige Lösungen als Füllgut verarbeitet werden.
- b) Die verschiedenen verfahrenstechnisch bedingten Kom ponenten, wie ölige Füllung, Gelatinemasse und gekühltes Fällbad (Paraffinöl) lassen sich nur äußerst schwierig aufeinander abstimmen, da es sich hierbei um ein 3-Pha sensystem handelt.
- c) Die an den Weichgelatinekapseln haftenden Reste des Fällbades (Paraffinöl) müssen mit einem Lösungsmittel entfernt werden. Es treten dabei dieselben Schwierig keiten, wie beim Rotary-Die- bzw. Stanzverfahren unter f) angeführt, auf.
Daher bereiten die nach dem Stand der Technik bekannten Ver
fahren zur Herstellung von Weichgelatinekapseln technolo
gische und wirtschaftliche Probleme. Der komplexe verfah
renstechnische Aufwand erlaubt den Arzneimittelhersteller
firmen nur unter groben Schwierigkeiten die Installierung
und den Betrieb von eigenen Produktionsanlagen für Weich
gelatinekapseln. Zusätzliche Probleme können durch mangel
hafte Kenntnis über die Eigenschaften von Gelatine auf
treten. Weiterhin treten Probleme bei der Reinigung der Kap
seln von anhaftendem Trennöl bzw. Kühlöl auf, wozu beim
Scherer-Verfahren noch die Entsorgung der Netzabfälle bewäl
tigt werden muß.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, die genann
ten, im Stand der Technik auftretenden Schwierigkeiten bei
der Herstellung von Weichgelatinekapseln zu vermeiden, ins
besondere ein technologisch und ökonomisch relativ einfaches
Verfahren zur Verfügung zu stellen, das einer Arzneimittel
herstellerfirma ohne großen Aufwand die Anschaffung und den
Betrieb einer eigenen Produktionsanlage für Weichgelatine
kapseln ermöglicht.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß man
bei einem Verfahren der eingangs genannten Art als Kühlbad
tiefkalte Flüssigkeiten wie z. B. flüssigen Stickstoff ver
wendet.
Dabei werden für das erfindungsgemäße Verfahren Zweistoff
düsen, beispielsweise konzentrische Doppelkapillaren wie sie
vom Globex-Verfahren oder von der Kapselmaschine "Spherex"
der Firma Freund bekannt sind, eingesetzt. Das erwärmte
Hüllmaterial (Weichgelatinemasse) flieht dabei in der äuße
ren, das Füllmaterial in der inneren Kapillare. Das Abschnü
ren der Kapseln kann dabei, wenn nötig, stoßweise getaktet
oder intermittierend gesteuert werden.
Danach werden die Kapseln in einen isolierten Tauchfroster,
der mit einer tiefkalten Flüssigkeit, wie z. B. Flüssigstick
stoff, gefüllt ist, eingebracht. Hier geschieht der eigent
liche formgebende Prozeß. Durch den extremen Temperatur
unterschied zwischen dem erwärmten Gelatine-Hüllmaterial und
dem flüssigen Gas verdampft dieses sofort und umgibt die
Kapsel mit einem Gaspolster, das einen gleichmäßigen Druck
auf die Kapsel ausübt. Die Kapsel nimmt daher eine Kugel
gestalt an und erstarrt.
Die so geformten, nahtlosen Kapseln werden aus dem Tauchbad
heraus transportiert und nach dem Auftauen in an sich bekann
ter Weise direkt, d. h. ohne die bei üblichen Verfahren not
wendigen Reinigungsschritte mit organischen Lösungsmitteln,
getrocknet.
Gemäß einer besonderen Ausführungsform enthält auch die Ge
latinehülle Arzneistoff. Vorzugsweise enthält die Gela
tinehülle einen anderen Arzneistoff als das Füllgut, was
sich zum Beispiel vorteilhaft zur Vermeidung von Inkompati
bilitäten zwischen Arzneistoffen ausnutzen lädt.
Weitere bevorzugte Ausführungsformen des erfindungsgemäßen
Verfahrens sind in den Unteransprüchen genannt und bean
sprucht.
Ein Vorteil des beanspruchten Verfahrens gegenüber dem Ro
tary-Die- bzw. Stanz-Verfahren besteht darin, daß Gelatine
mit wesentlich geringeren Qualitätsanforderungen verwendet
werden kann. Es können beispielsweise Gelatinen mit Bloom
zahlen unterhalb 200 verwendet werden.
Es kommen Gelatinen, fraktionierte Gelatine oder Kollagen
zum Einsatz.
Zur Herstellung der Weichgelatinemasse können alle bekannten
Weichmacher, wie z. B. Glycerin, Sorbit etc. sowie alle für
Kapselhüllen üblichen Zusatzstoffe (Farbstoffe, Opakisie
rungsmittel, Pigmente, Aromatisierungs- und Süßmittel, Kon
servierungsmittel usw.) eingesetzt werden.
Die Weichgelatinemassen können mit üblichen magensaft
resistenten Stoffen gemischt oder in einem anschließenden
Überzugsverfahren magensaftresistent überzogen werden. Wei
terhin ist zur Retardierung die klassische Gelatinehärtung
mit Aldehyden möglich.
Als Füllmaterialien sind zunächst grundsätzlich alle in
klassisch hergestellten Weichgelatinekapseln umhüllten Arz
neistoffe bzw. Füllrezepturen einsetzbar. Dies sind vor al
lem flüssige Füllgüter wie z. B. ätherische Öle (Pinen, Myr
tol Pfefferminzöl etc.), ölige Substanzen wie Vitamin E oder
Lebertran, Knoblauchöl, Omega-3-Fettsäuren, Nachtkerzenöl
aus Oenothera biennis, Wacholderöl, Johanniskrautöl, Weizen
keimöl, Lecithin etc.
Weiterhin sind als Füllmaterialien auch kolloid-disperse
Arzneistoffsysteme (Nanosole) (Patentanmeldung P 41 40 195.0
der Anmelderin vom 05.12.1991) geeignet. Es können aber auch
Mikrokapseln oder Koazervate bei dem erfindungsgemäßen
Verkapselungsprozeß verwendet werden. Weiterhin wird auf die
Patentanmeldung "Wirkstoff(e) enthaltendes Granulat oder
Pellet mit einem Gerüst aus hydrophilen Makromolekülen und
Verfahren zu seiner Herstellung" der Anmelderin vom selben
Tage verwiesen, deren Inhalt auch zum Gegenstand der Offenbarung
der vorliegenden Patentanmeldung gemacht wird.
Gegenüber dem Tropf- oder Blasverfahren besteht der Vorteil,
daß nicht nur ölige, sondern auch pastöse und leichtflüssige
Lösungen als Füllgut (ölige Suspensionen von Pflanzenextrak
ten, Rutin, Beta-Carotin, Mineralstoffe, Vit. ACE-Kombina
tionen usw.) oder Füllungen, die bei Raumtemperatur erstar
ren (vorzugsweise Weichgelatinemassen) bzw. halbfest sind,
verarbeitet werden können. Wegen des schockartigen Tauch
frostens der Kombination aus Füllgut und dieses umhüllende
Gelatinelösung brauchen die rheologischen Eigenschaften so
wie die unterschiedlichen Dichten der drei Phasen Füllgut-
Gelatinelösung-Tauchbad nicht besonders aufeinander ab
gestimmt zu werden.
So ist es im Gegensatz zum Globex-Verfahren durch die vor
liegende Erfindung möglich, beispielweise Rezepturen auf Ba
sis von kaltwasserlöslichen oder niedrigbloomigen Gela
tinesorten als Füllmaterial zu verkapseln. Ungeachtet der
unterschiedlichen Dichten des Dreiphasensystems bildet sich
durch das Tauchfrostverfahren die Kugelgestalt der Kapseln
aus. Wenn z. B. gleiche Weichmachermengen dem Hüll- als auch
dem gelatinehaltigen Füllmaterial zugesetzt werden, so
stellt sich beim Trocknen eine konstante Restfeuchte der ge
samten Kapsel ein.
Die oben genannten "festen" Füllungen mit hydrophilen Trä
germaterialien in Kapseln bieten die Möglichkeit, den Arz
neistoff verzögert freizusetzen. So kann beispielsweise un
ter Verwendung von speziellen Gelatinesorten für Füll
rezepturen, die einen Erweichungspunkt oberhalb 37°C be
sitzen, eine Matrix für den Arzneistoff formuliert werden,
deren Abbau enzymatisch und damit zeitgesteuert erfolgt.
Des weiteren können zu üblichen Weichgelatinemassen Zusätze,
insbesondere polymere Makromoleküle zur Steuerung der Arz
neistoffreisetzung der Füllmasse zugesetzt werden:
Zum Beispiel können Alginate, Pektine, thermoreversible Al
ginatgele, Agar-Agar, Albumine, Kasein, Pflanzenproteine,
Gummi arabicum, Xanthan, Tragant, Chitosan, natürliche und
modifizierte Stärken, Maltodextrin, Methylcellulose, Cellu
loseäther-polysaccharide, Carboxymethylcellulosen, ver
ätherte Carboxymethylcellulose, Hydroxypropylcellulose, Hy
droxypropylmethylcellulosephtalat, Celluloseacetatphtalat,
Polyvinylalkohol, Polyvinylpyrrolidon, Polyacrylsäure,
Mischpolymere aus Methacrylsäure und Methacrylsäureestern in
unterschiedlichen Anteilen und Mischungen untereinander zum
Einsatz kommen.
Als tiefkalte Flüssigkeit eignet sich jede Flüssigkeit, in
der die Gelatinemasse augenblicklich erstarrt und die keine
schädlichen Rückstände auf oder in der Weichgelatinekapsel
zurückläßt. Besonders bevorzugt ist flüssiger Stickstoff.
Weitere tiefkalte Flüssigkeiten, die sich für das erfin
dungsgemäße Verfahren eignen können, sind z. B. flüssige
Edelgase wie Argon, flüssige Luft, ein Methanol-Trockeneis
gemisch oder Kühlsole.
Somit können mit dem erfindungsgemäßen Verfahren Weich
gelatinekapseln hergestellt werden, die sowohl als Arznei
mittel, als diätetische Lebensmittel oder in der Kosmetik
(z. B. Badeöl enthaltende Kapseln oder Wirkstoff-Konzentrat-
Kapseln) verwendet werden können.
Weiterhin entfällt bei der erfindungsgemäßen Herstellung die
Verwendung von teuren und störungsanfälligen Präzisions-
Formwalzen. Die Technik ist so einfach, daß nur ein geringer
apparativer und verfahrensmäßiger Aufwand notwendig und das
erforderliche Know-how wesentlich einfacher zu erlangen ist.
Es fallen keine groben Mengen von Gelatineabfällen an. Die
aufwendige Klimatisierung der Herstellungsräume kann entfal
len. Die entstandene Gelatinekapsel ist nahtlos. Durch An
einanderreihen mehrerer Herstellungsgeräte lädt sich die
Stundenleistung nahezu beliebig erhöhen.
Als wesentlicher Vorteil entfällt beim erfindungsgemäßen
Verfahren die Reinigung der fertigen Weichgelatinekapseln
von anhaftendem Öl (Trennöl zwischen Walzen und Gelatine
bändern oder Paraffinöl aus dem Fällbad), die bei allen be
kannten Verfahren nach dem Stand der Technik notwendig ist.
Deshalb kann der hiermit nach dem Stand der Technik notwen
dige apparative Aufwand eingespart werden. Die Problematik,
die sich bei der Behandlung von arzneistoffenthaltenden
Weichgelatinekapseln mit den gesundheitsschädlichen Lösungs
mitteln und bei der Entfernung der Lösungsmittel aus der Ab
luft ergeben, entfällt beim vorgeschlagenen Verfahren voll
ständig. Darüberhinaus sind die eingesetzten geeigneten
tiefkalten Flüssigkeiten wie z. B. flüssiger Stickstoff che
misch völlig inert.
2,5 kg Gelatine werden nach Anquellen in einer Mischung aus
1 kg Glycerin (85%) und 6,5 kg Wasser bei 55°C unter Vakuum
luftblasenfrei geschmolzen. Der Vorratsbehälter der Dosier
vorrichtung für die äußere Kapillare wird mit der Gelatine
masse, derjenige für die innere Kapillare mit Vitamin E be
schickt. Über die konzentrische Doppelkapillare werden Kap
seln getaktet mit einer Füllmenge von 300 mg Vitamin E abge
schnürt und in das mit flüssigem Stickstoff gefüllte Tauch
bad eingetropft. Sie erstarren sofort zur festen Kugelform
und werden über ein Transportband in einen Auffangbehälter
gefördert. Nach Auftauen werden sie in an sich bekannter
Weise auf eine Restfeuchte von 7-8% aufgetrocknet. (1-2 h
Trockentumbler Vortrocknung, dann 3-8 Tage in Umlufttrock
nern auf 7-8% Restfeuchte aufgetrocknet).
Beispiel 2 | |
Bestandteile der Kapselhülle | |
Gelatine|30 T | |
Glycerin | 15 T |
Eisenoxid | 0,1 T |
Bestandteile der Fülle | |
Polyethylenglykol 400|90 T | |
Polyethylenglykol 4000 | 2 T |
Aerosil: | 8 T |
25 mg Indometacin |
Der Arzneistoff wird mit der Trägermasse homogen vermischt
und analog Beispiel 1 in einem Flüssigstickstoffbad zu Kap
seln mit einem Gehalt von 25 mg Indometacin geformt.
Hüllrezeptur | |
Gelatine 160 Bloom|2,5 kg | |
Glycerin | 1,0 kg |
Wasser | 6,5 kg |
Füllrezeptur | |
Gelatine kaltwasserlöslich (0 Bloom)|2,5 kg | |
Glycerin | 1,0 kg |
Wasser | 6,5 kg |
Cyanocobalamin q. s. |
Die kaltwasserlösliche Gelatine wird in Wasser und Glycerin
bei Raumtemperatur gelöst. Nach Einstellen des pH-Wertes mit
Puffer auf 4,5 wird Cyanocobalamin der Mischung zugegeben.
Zur Herstellung des Hüllmaterials wird wie in Beispiel 1
verfahren. Mit Hilfe eines Zweistoffdosiersystems werden
Hülle und Fülle zu Tropfen ausdosiert und in ein Flüs
sigstickstoffbad getropft. Die Kapseln mit einem Gehalt von
10 µg Cyanocobalamin (Vitamin B 12) werden wie üblich ge
trocknet.
Gelatine|27 T | |
CAP | 10 T |
Wasser | 50 T |
Glycerin | 13 T |
CAP = Celluloseacetat-Phthalat |
Gelatine und CAP werden nach Quellen in Wasser luftblasen
frei unter Vakuum geschmolzen und das Glycerin zugegeben.
Eine zweite Rezeptur für die Füllung wird analog herge
stellt, jedoch ohne CAP und angefärbt mit Erythrosin. Danach
werden mit einer Zweistrahl-Dosiervorrichtung Kapseln in
Flüssigstickstoff eingetropft.
Nach dem Trocknen werden die Kapseln 2 Stunden in künstli
chem Magensaft getestet. Es wird kein Farbstoff innerhalb
dieser Zeit freigesetzt. Nach dem Wechsel des Freigabemedi
ums (Pufferlösung pH 6,8) lösen sich die Kapseln innerhalb
von 30 Min auf.
Analog Beispiel 4, jedoch wird die CAP-haltige Masse als
Füllung und die CAP-freie als Hülle verwendet. Beide Massen
sind mit Erythrosin gefärbt. Die Hülle löst sich in künstli
chem Magensaft auf, während der CAP-haltige Kapselinhalt un
löslich bleibt und erst nach Wechsel des Mediums (Puffer pH
6,8) den Farbstoff freigibt. So erhält man eine zeitlich ge
pulste Freigabe.
Claims (17)
1. Verfahren zur Herstellung von Weichgelatinekapseln nach
einem Tropfverfahren, wobei man das Füllgut mit einer
Weichgelatinemasse umhüllt und zur Verfestigung der Ge
latinemasse in ein Kühlbad einbringt, dadurch gekenn
zeichnet, daß man als Kühlbad eine chemisch inerte,
tiefkalte Flüssigkeit verwendet, die auf der Weichgela
tinekapsel keinen biologisch bedenklichen oder schädli
chen Rückstand hinterläßt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
man als tiefkalte Flüssigkeit ein verflüssigtes Gas
oder eine Kühlsole einsetzt.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß
man ein Methanol/Trockeneisgemisch einsetzt.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
man flüssigen Stickstoff einsetzt.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1-4, dadurch gekenn
zeichnet, daß man ein festes Füllgut einsetzt.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1-4, dadurch gekenn
zeichnet, daß man ein pastöses Füllgut einsetzt.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1-4, dadurch gekenn
zeichnet, daß man flüssiges Füllgut einsetzt.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1-7, dadurch gekenn
zeichnet, daß man als Füllgut mindestens einen Wirk
stoff einsetzt.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1-7, dadurch gekenn
zeichnet, daß man sowohl der Gelatinehülle als auch dem
Füllgut einen Wirkstoff zusetzt.
10. Verfahren nach einem der Anspruch 8 oder 9, dadurch ge
kennzeichnet, daß man dem Füllgut oder als Füllgut
einen anderen Wirkstoff zusetzt als man der Gelatine
hülle zusetzt.
11. Verfahren nach einem der Ansprüche 1-10, dadurch ge
kennzeichnet, daß man als Gelatine eine Sol-Gel-
bildende Gelatine einsetzt.
12. Verfahren nach einem der Ansprüche 1-10, dadurch ge
kennzeichnet, daß man als Gelatine eine fraktionierte
Gelatine, ein Gelatinederivat und/oder ein Kollagenhy
drolysat einsetzt.
13. Verfahren nach einem der Ansprüche 8-12, dadurch ge
kennzeichnet, daß man als Wirkstoff einen Arzneistoff
einsetzt.
14. Verfahren nach einem der Ansprüche 8-12, dadurch ge
kennzeichnet, daß man als Wirkstoff ein diätetisches
Lebensmittel einsetzt.
15. Verfahren nach einem der Ansprüche 8-12, dadurch ge
kennzeichnet, daß man als Wirkstoff ein Kosmetikum ein
setzt.
16. Verfahren nach einem der Ansprüche 11-15, dadurch ge
kennzeichnet, daß man der gegebenenfalls fraktionierten
Gelatine, dem Gelatinederivat und/oder dem Kollagenhy
drolysat einen Weichmacher und/oder ein einen für Gela
tinekapseln üblichen Zusatzstoff zusetzt.
17. Verfahren nach einem der Ansprüche 1-16, dadurch ge
kennzeichnet, daß man die Weichgelatinemasse mit einem
üblichen magensaftresistenten Stoff mischt und/oder die
Weichgelatinekapsel mit einem magensaftresistenten
Überzug versieht.
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