DE4224383C2 - Kapazitiver Beschleunigungssensor für Airbag-Systeme - Google Patents
Kapazitiver Beschleunigungssensor für Airbag-SystemeInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft einen kapazitiven Be
schleunigungssensor gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1
und ein Airbag-System, in dem ein derartiger Beschleuni
gungssensor verwendet wird.
Ein Beschleunigungsmesser vom kapazitiven Typ ist grund
sätzlich aus einer durch ein elastisches Unterstützungsele
ment (z. B. ein Ausleger, eine Membran oder dergleichen) un
terstützten beweglichen Elektrode (Massebereich) und einer
festen Elektrode, die der beweglichen Elektrode mit einem
kleinen Spalt gegenüberliegt, aufgebaut. Wenn auf die be
wegliche Elektrode aufgrund einer Beschleunigung eine Träg
heitskraft wirkt, wird die bewegliche Elektrode in eine
Stellung ausgelenkt, in der sich die Trägheitskraft mit der
Rückstellkraft des elastischen Unterstützungselementes
(eines elastischen Körpers) im Gleichgewicht befindet. Der
Kapazitätswert zwischen der beweglichen und der festen
Elektrode wird gemäß der Beschleunigung verändert, so daß
die Beschleunigung über den Kapazitätswert bestimmt werden
kann.
Die oben beschriebene Art eines Beschleunigungsmessers ist
insofern von Interesse, als sie eine Möglichkeit zur Minia
turisierung bietet und eine hohe Genauigkeit besitzt.
Ein kapazitiver Beschleunigungssensor des Standes der Tech
nik ist z. B. aus JP 60-244864-A (1985) bekannt.
Im dynamischen Betrieb eines kapazitiven Beschleunigungs
messers wird viskoses, in dem schmalen Spalt zwischen den
Elektroden vorhandenes Gas aus dem Spalt gedrückt, wenn die
bewegliche Elektrode in eine Richtung ausgelenkt wird, wo
bei der Spalt zwischen der beweglichen und der festen Elek
trode kleiner wird. Durch die Wirkung der zusammengedrück
ten viskosen Gase wird in einer der Auslenkung der bewegli
chen Elektrode entgegengesetzten Richtung auf diese eine
große Rückstellkraft ausgeübt. Wenn andererseits die beweg
liche Elektrode so ausgelenkt wird, daß der Spalt vergrö
ßert wird, wird durch den erzeugten Unterdruck eine große
Rückstellkraft in einer Richtung erzeugt, die die Auslen
kung verhindert. Die obenerwähnten Rückstellkräfte stellen
eine sogenannte Luftdämpfung dar und bilden die Ursache für
ein langsameres Ansprechen des Sensors.
Die DE 37 03 793 A1 betrifft ein Detektorelement zur Messung
von Kräften und Beschleunigungen mit einer in einem Halb
leiterträger integrierten Elektronik, die kapazitive Ände
rungen eines Paddels als Funktion der Neigung oder Beschleu
nigung mißt. Das Paddel weist hierbei Langlöcher auf, wel
che einen gleichmäßigen Unterhöhlungsraum für das Paddel
und einen entsprechenden Paddelsteg schaffen.
Die DE 35 07 820 C2 zeigt weiterhin eine Vorrichtung zur
kapazitiven Meßwertaufnahme, bei der in der beweglichen
Elektrode Durchgangslöcher ausgebildet sind und die beweg
liche Elektrode mit einer Membran gehalten wird. Weiterhin
sind Nuten in der beweglichen Elektrode vorgesehen, um die
Durchgangslöcher zu verbinden. Diese Nuten dienen dazu, der
Luftstrom von der Unterseite der Platte zu ihrer Oberseite
und zurück zu führen. Die entsprechenden Oberflächenvertie
fungen und/oder Nuten bilden hierbei einen Führungskanal
für den Luftdurchfluß.
Die US 4 679 434 zeigt einen elastischen Ausleger mit Ver
tiefungen, die keine Verbindung zum Außenraum der Elektrode
haben.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, einen kapaziti
ven Beschleunigungssensor mit einem verbesserten Ansprech
verhalten zu schaffen.
Diese Aufgabe wird gemäß den Merkmalen des Anspruchs 1 ge
löst.
Zur Verringerung der Luftdämpfungskonstanten werden eine
oder mehrere Kerben auf der Elektrodenoberfläche vorge
schlagen, die im wesentlichen für eine Luftströmung in den
Spalt zwischen der beweglichen und der gegenüberliegenden
festen Elektrode hinein und aus diesem heraus sorgen. Als
konkretes Beispiel wird eine Konstruktion vorgeschlagen,
bei der jeder auf der Elektrodenoberfläche endende Bereich
der Kerbe zu irgendeiner Elektrodenseite hin offen ist und
die Vorderseiten der offenen Bereiche dem entsprechenden
Bereich der anderen der oben beschriebenen Elektroden ge
genüberliegen.
Bezüglich des am meisten bevorzugten Anordnungszustandes
der oben beschriebenen Kerben zur Verringerung der Luft
dämpfungskonstanten wird entweder eine Anordnung der Kerben
in der Weise vorgeschlagen, daß die von den Kerben erzeug
ten Elektroden-Unterteilungsbereiche symmetrisch sind, oder
eine Anordnung der Kerben, derart, daß die von den Kerben
in mehrere Bereiche unterteilte Elektrode eine im wesentli
chen gleichmäßige Gewichtsverteilung besitzt.
Außerdem wird als Anwendungssystem ein Airbag-System vorge
schlagen, das eine Einrichtung zur Erfassung der Beschleu
nigung bei einem Zusammenstoß von Kraftfahrzeugen
besitzt, welche eine Kapazitätsänderung zwischen einer
beweglichen Elektrode, deren Oberfläche durch Kerben in
mehrere Bereiche unterteilt ist, um die Luftdämpfungskon
stante zu verringern, und einer gegenüberliegenden, fe
sten Elektrode erfaßt und einen Airbag entsprechend der
Änderung der Kapazität betätigt.
Die Funktion zur Verringerung der Luftdämpfungskonstanten
ist anhand der Kerben zu erkennen, die auf mindestens ei
ner der Oberflächen der beweglichen oder der festen Elek
troden vorgesehen sind. Die Luftströmung in der Kerbe
wird etwa durch die Anordnung eines jeden auf der
Elektrodenoberfläche endenden Bereiches der Kerbe
gegenüber einem beliebigen Bereich auf der anderen Elek
trodenseite sicher aufrechterhalten. Folglich wird die
bewegliche Elektrode gemäß der Beschleunigung ausgelenkt,
wobei dann, wenn der Versatz in einer den Spalt verklei
nernden Richtung erfolgt, das Gas von den ebenen Berei
chen der Elektroden (dem Spalt zwischen den Elektroden)
in die Kerbe strömt. Durch die Kerben wird das Gas
gleichmäßig und mit geringerem Strömungswiderstand aus
dem flachen Bereich der Elektroden ausgelassen.
Wenn andererseits die Auslenkung in einer den Spalt ver
größernden Richtung erfolgt, strömt das Gas von außerhalb
des flachen Bereiches der Elektroden mit kleinem Strö
mungswiderstand durch die Kerbe und anschließend schnell
in den Spalt zwischen den Elektroden. Bei dieser Funkti
onsweise kann der Widerstand an den Elektrodenoberflä
chen, der durch das bei einer Auslenkung der beweglichen
Elektrode in den flachen Bereich der Elektroden ein- bzw.
aus diesem ausströmende Gas hervorgerufen wird, verrin
gert werden. Daraus wird die Funktion zur Verringerung
der Luftdämpfungskonstanten deutlich; hieraus ergibt sich
eine Verbesserung des Ansprechverhaltens der beweglichen
Elektrode auf die Beschleunigung.
Wenn die obenbeschriebenen Kerben zur Verringerung der
Luftdämpfungskonstanten außerdem so angeordnet sind, daß
die von den Kerben unterteilten Bereiche der Elektroden
bezüglich der Mittellinie der beweglichen Elektrode sym
metrisch angeordnet sind, sind die rechten und die linken
Seiten der Elektroden insbesondere dann, wenn die
bewegliche Elektrode von einem Ausleger unterstützt wird,
in bezug auf ihre Gewichtsverteilung im wesentlichen aus
geglichen. Außerdem können die Auswirkungen, die durch
die Strömung des Gases von dem flachen Bereich der Elek
trode durch die Kerben nach außen hervorgerufen werden,
kompensiert werden. Eine einseitige Bewegung der Elek
trode wird so verhindert, so daß nicht nur eine stabile
Funktion, sondern auch die Wiederholbarkeit ausreichend
gewährleistet werden können.
Wenn die obenbeschriebenen Kerben zur Verringerung der
Luftdämpfungskonstanten so angeordnet werden, daß die
durch die Kerben unterteilten Elektrodenbereiche in bezug
auf ihre Gewichtsverteilung ausgeglichen sind, können
trotz der Tatsache, daß die bewegliche Elektrode von Aus
legern und Membranen und dergleichen von mehreren Seiten
elastisch unterstützt ist, nicht nur eine stabile
Funktion der beweglichen Elektrode, sondern auch wie im
obigem Beispiel die Wiederholbarkeit ausreichend gewähr
leistet werden.
Wenn der Beschleunigungsmesser gemäß der vorliegenden Er
findung insbesondere auf ein System angewendet wird, das
ein schnelles Ansprechen erfordert, z. B. ein Kraftfahr
zeug-Airbagsystem, kann die Funktionsleistung des Systems
verbessert werden. Obwohl insbesondere ein Airbagsystem
ein Ansprechverhalten von mindestens 500-1 kHz erfordert,
können solche Anforderungen erfindungsgemäß erfüllt wer
den.
Weitere Aufgaben, Merkmale und Vorteile der Erfindung
sind in den Neben- und Unteransprüchen, die sich auf be
vorzugte Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung be
ziehen, angegeben.
Die Erfindung wird im folgenden anhand bevorzugter Aus
führungsformen mit Bezug auf die Zeichnungen näher erläu
tert; es zeigen:
Fig. 1(a), (b) einen vertikalen Querschnitt des Beschle
unigungsmessers vom kapazitiven Typ gemäß
einer ersten Ausführungsform der vorlie
genden Erfindung bzw. eine Draufsicht von
dessen beweglicher Elektrode;
Fig. 2 eine Draufsicht der innerhalb des Bes
chleunigungsmessers vom kapazitiven Typ
vorhandenen beweglichen Elektrode gemäß
einer zweiten Ausführungsform der vorlie
genden Erfindung;
Fig. 3 eine Draufsicht der innerhalb des Bes
chleunigungsmessers vom kapazitiven Typ
vorhandenen beweglichen Elektrode gemäß
einer dritten Ausführungsform der vorlie
genden Erfindung;
Fig. 4 eine Draufsicht der innerhalb des Bes
chleunigungsmessers vom kapazitiven Typ
vorhandenen beweglichen Elektrode gemäß
einer vierten Ausführungsform der vorlie
genden Erfindung;
Fig. 5 eine erläuternde Zeichnung, die ein
Beispiel der konkreten Spezifikation der
beweglichen Elektrode in Fig. 2 angibt;
Fig. 6 eine erläuternde Zeichnung, die ein
Beispiel der konkreten Spezifikation der
beweglichen Elektrode in Fig. 3 angibt;
Fig. 7 eine erläuternde Zeichnung, die ein
Beispiel der konkreten Spezifikation der
beweglichen Elektrode in Fig. 4 angibt;
Fig. 8 eine Draufsicht, die eine Oberfläche der
beweglichen Elektrode des Beschleunigun
gsmessers vom kapazitiven Typ gemäß einer
fünften Ausführungsform der vorliegenden
Erfindung erläutert;
Fig. 9 eine Draufsicht, die eine Oberfläche der
beweglichen Elektrode des Beschleunigun
gsmessers vom kapazitiven Typ gemäß einer
sechsten Ausführungsform der vorliegenden
Erfindung erläutert;
Fig. 10 eine Draufsicht, die eine Oberfläche der
beweglichen Elektrode des Beschleunigun
gsmessers vom kapazitiven Typ gemäß einer
siebten Ausführungsform der vorliegenden
Erfindung erläutert;
Fig. 11 eine Draufsicht, die eine Oberfläche der
beweglichen Elektrode des Beschleunigun
gsmessers vom kapazitiven Typ gemäß einer
achten Ausführungsform der vorliegenden
Erfindung erläutert;
Fig. 12(a), (b) einen vertikalen Querschnitt bzw. eine
Draufsicht des Beschleunigungsmessers vom
kapazitiven Typ gemäß einer neunten Aus
führungsform der vorliegenden Erfindung;
Fig. 13 eine erläuternde Zeichnung, die die
Beziehung zwischen der festen und der be
weglichen Elektrode des Beschleunigungs
messers vom kapazitiven Typ gemäß einer
zehnten Ausführungsform der vorliegenden
Erfindung darstellt;
Fig. 14 einen vertikalen Querschnitt, der einen
Hauptbereich des Beschleunigungsmessers
vom kapazitiven Typ gemäß einer elften
Ausführungsform der vorliegenden Erfin
dung darstellt;
Fig. 15 einen vertikalen Querschnitt, der ein
weiteres Beispiel für eine Grundplatten
struktur mit integrierten Schichten für
den erfindungsgemäßen Beschleunigungsmes
ser vom kapazitiven Typ darstellt;
Fig. 16 einen vertikalen Querschnitt, der ein
weiteres Beispiel für eine Grundplatten
struktur mit integrierten Schichten für
den erfindungsgemäßen Beschleunigungsmes
ser vom kapazitiven Typ darstellt; und
Fig. 17 ein Diagramm, das den Gesamtaufbau eines
Airbagsystems darstellt, welches eine
mögliche Anwendung der vorliegenden Er
findung bildet.
Die Fig. 1(a) und 1(b) zeigen einen Querschnitt eines ei
ner ersten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung
entsprechenden Beschleunigungsmessers vom kapazitiven Typ
bzw. eine Draufsicht der darin verwendeten beweglichen
Elektrode.
Wie in Fig. 1(a) gezeigt, besitzt der Beschleunigungsmes
ser der vorliegenden Ausführungsform eine integrierte
Konstruktion, die aus drei Trägermaterialien aufgebaut
ist: ein Isolier-Substrat 1, ein Silizium-Substrat 2 und
ein Isolier-Substrat 3. Für die Isolier-Trägersubstrate 1
und 3 wird z. B. Pylex-Glas verwendet. Die aus metalli
schen Dünnfilmen bestehenden festen Elektroden 5 und 6
werden mittels eines Zerstäubungsverfahrens auf einer in
neren Ebene des Pylex-Glases gebildet. Die Isolier-
Substrate sind mit dem Silizium-Substrat anodisch
verbunden.
Die bewegliche Elektrode der Flachplattenbauart 4
(Massebereich) und mindestens ein Ausleger 8 zur Unter
stützung der beweglichen Elektrode 4 werden im Silizium-
Substrat 2 mittels anisotropen Ätzens mit einer alkali
schen Lösung hergestellt. Die bewegliche Elektrode 4 ist
so angeordnet, daß sie den festen Elektroden 5 und 6 mit
einem kleinen Spalt gegenüberliegt, der z. B. 1 bis 5 µm
breit ist. Außerdem umfassen in dieser Ausführungsform
beide Seiten der beweglichen Elektrode 4 Elektrodenober
flächen, um eine Beschleunigung in der zur ebenen
Oberfläche der beweglichen Elektrode vertikalen Richtung
nachzuweisen. Die Kerben 7 zur Verringerung der Luftdämp
fungskonstanten werden auf den beiden Seiten der Elek
trode 4 durch Ätzen eingekerbt.
Die Kerbe 7 gemäß der vorliegenden Ausführungform besteht
aus mehreren wie in einem Gittermuster unter einem rech
ten Winkel sich kreuzenden Kerben, wobei die Enden der
Kerbe nach allen Seiten (den vier Seitenwänden) der be
weglichen Elektrode 4 offen sind, so daß eine Struktur
entsteht, bei der die Kerben 7 mit dem Raum S außerhalb
des flachen Bereiches zwischen der beweglichen Elektrode
4 und der festen Elektrode 5 und des flachen Bereiches
zwischen der beweglichen Elektrode 4 und der festen Elek
trode 6 durch die obenbeschriebenen Öffnungen miteinander
verbunden sind.
Wenn auf den obenbeschriebenen Beschleunigungsmesser vom
kapazitiven Typ eine Beschleunigung G einwirkt, wird die
bewegliche Elektrode 4 aufgrund ihrer Trägheit in der der
Beschleunigungsrichtung entgegengesetzten Richtung ausge
lenkt, wobei als Reaktion auf diese Beschleunigung der
Spalt zwischen der beweglichen und der festen Elektrode
und folglich die Kapazität verändert werden. Der Grad der
Beschleunigung kann durch die Erfassung der Kapazitätsän
derung in Form elektrischer Signale festgestellt werden.
Außerdem kann die Gasströmung zwischen dem Raum zwischen
der beweglichen Elektrode 4 und den festen Elektroden 5
und 6 und dem jeweiligen Außenraum S durch Verbesserung
der Verbindung der Kerben 7 untereinander und der
Öffnungen der jeweiligen Enden der Kerben 7 zum Raum S
außerhalb des flachen Bereiches verbessert werden. Folg
lich strömt das Gas im flachen Spalt in die nächsten Ker
ben auf derjenigen Seite aus, auf der das Volumen des
flachen Spaltes verringert ist, wenn die bewegliche Elek
trode 4 ausgelenkt wird; dies geschieht in dem Maß, in
dem die bewegliche Elektrode relativ zu den festen Elek
troden 5 und 6 ausgelenkt wird. Das Gas strömt durch meh
rere Kerben gleichmäßig nach außen in den äußeren Raum S.
Andererseits strömt das Gas, das sich im äußeren Raum S
auf der Seite befindet, auf der das Volumen des flachen
Spaltes gemäß der Auslenkung der beweglichen Elektrode
vergrößert wird, durch mehrere Kerben, die sich auf der
Oberfläche der beweglichen Elektrode auf der Seite des
größer werdenden flachen Spaltes befinden, gleichmäßig in
den flachen Spalt ein. Dadurch können die entgegengesetzt
zur Auslenkungsrichtung der beweglichen Elektrode
wirkende Luftdämpfungskonstante kleiner gemacht und folg
lich das Ansprechverhalten des Sensors verbessert werden.
Außerdem sind die Kerben 7 in der vorliegenden Ausfüh
rungsform so angeordnet, daß sie den Bereich der bewegli
chen Elektrode 4 gleichmäßig und symmetrisch in zwei Sei
ten aufteilen. Dementsprechend verteilt sich die Masse
der beweglichen Elektrode 4 gleichmäßig um den Schwer
punkt, so daß sich die Kräfte der Gase, die aus den Öff
nungen der der Außenseite des flachen Bereiches der Elek
troden gegenüberliegenden Kerben 7 ausströmen, gegensei
tig aufheben. Somit ist ein stabiler und ausgewogener
Auslenk-Betrieb der beweglichen Elektrode gewährleistet,
außerdem ist die Wiederholbarkeit, die für ein Meßinstru
ment unerläßlich ist, vorteilhaft gegeben.
Die Fig. 2 bis 4 zeigen weitere Beispiele (die zweite bis
vierte Ausführungsform), bei denen die Oberfläche der be
weglichen Elektrode 4 wie in Fig. 1 durch mehrere im
rechten Winkel sich schneidende Kerben in mehrere
Bereiche unterteilt ist.
In den vorliegenden Ausführungsformen wird das Ansprech
verhalten des Sensors auf die Beschleunigung faktisch
durch die Änderung der Ausmaße und der Anordnung der kon
kreten Kerben bestimmt.
Beispiele für konkrete Spezifikationen der in den Fig. 2
bis 4 gezeigten Kerben sind in den Fig. 5 bis 7 angege
ben.
Zunächst sind die Kerben 7 gemäß der in Fig. 2 gezeigten
zweiten Ausführungsform, die sich im rechten Winkel auf
der Oberfläche der beweglichen Elektrode 4 kreuzen, so
gebildet, daß die Oberfläche der Elektrode durch die Ker
ben 7 in vier Bereiche unterteilt wird. Die Abmessungen
der beweglichen Elektrode in der vorliegenden Ausfüh
rungsform betragen in Längsrichtung 1,3 mm, in Breiten
richtung 1,8 mm, bei einer Kerbenbreite von 200 µm und
einer Kerbentiefe von 30 µm, wie in Fig. 5 dargestellt
ist. Das Verhältnis der Kerben 7 zu der beweglichen Elek
trode 4 (Fläche der Kerben/Oberfläche der Elektrode) in
der vorliegenden Ausführungsform beträgt ungefähr 25%.
Wenn ein Sensor mit einer Spaltbreite von 3 µm zwischen
der beweglichen un der festen Elektrode mittels des oben
beschriebenen Silizium-Substrates mit Kerben hergestellt
wird, beträgt die Grenzfrequenz in der Frequenzcharakte
ristik des Sensors 900 Hz. Bei einem herkömmlichen Sensor
ohne Kerben auf der festen oder der beweglichen Elektrode
beträgt die Grenzfrequenz 180 Hz. Es wurde weiterhin er
mittelt, daß der mit dem obigen Substrat ausgerüstete
Sensor eine um den Faktor 5 kürzere Ansprechzeit als ein
herkömmlicher Sensor besitzt. Dabei betrug die Dicke des
Auslegers ca. 50 µm.
Wenn unter den Kerben 7, die auf der Oberfläche der be
weglichen Elektrode 4 vorgesehen sind, die Anzahl der
parallel zu einer Achse des Auslegers 8 verlaufenden Ker
ben mit m bezeichnet wird, die Anzahl der diese im rech
ten Winkel kreuzenden Kerben mit n und die Breite der
Kerben mit W, so ergibt sich bei erhöhter Zahl der Kerben
m und n eine schnellere Bewegung des Gases zwischen dem
flachen Spalt zwischen den Elektroden und den Kerben 7
und damit eine kürzere Ansprechzeit.
Die in den Fig. 3 und 4 gezeigten Ausführungsformen bil
den Sensoren, die die obigen Eigenschaften besitzen. Ge
mäß der in Fig. 3 gezeigten dritten Ausführungsform ist
die Oberfläche der beweglichen Elektrode 4 durch die Ker
ben 7 in einem Gittermuster in zwölf Bereiche unterteilt.
Gemäß der in Fig. 4 gezeigten vierten Ausführungsform der
Erfindung ist die Oberfläche der beweglichen Elektrode 4
in 48 Bereiche unterteilt. Dies dient als Beispiel. Ein
Beispiel für die Spezifikation der obenbeschriebenen be
weglichen Elektrode 4 ist hinsichtlich der Abmessungen
für die Länge und die Breite der Elektroden durch die
Spezifikation der zweiten Ausführungsform gegeben. Die
Breite der Kerben 7 in der dritten Ausführungsform (Fig.
3) beträgt 100 µm. Die von den Kerben 7 verschiedener
Größe unterteilten Gebiete sind als Gemisch gegeben (in
diesem Fall beträgt das Verhältnis der von den Kerben 7
benötigten Fläche zur Oberfläche der beweglichen Elek
trode 4 29%). Die Breite der Kerbe 7 in der vierten Aus
führungsform (Fig. 4) beträgt 40 µm. Die von den Kerben
7 verschiedener Größe unterteilten Gebiete sind als Ge
misch gegeben (in diesem Fall beträgt das Verhältnis der
von den Kerben 7 benötigten Fläche zu der Oberfläche der
beweglichen Elektrode 4 28%). Sensoren mit einer Grenz
frequenz von mehr als einem 1 kHz wurden wie bei der
dritten und der vierten Ausführungsform durch eine Erhö
hung der Anzahl der Kerben erzielt, wobei das Verhältnis
der Fläche der Kerben 7 zu derjenigen der beweglichen
Elektrode 4 fast dasselbe ist wie oben erwähnt.
Bei einem Sensor vom kapazitiven Typ ist eine genauere
Messung mit größtmöglicher Kapazität möglich. Dementspre
chend sollte der Bereich der Kerben, der zur Kapazität
nicht viel beiträgt, möglichst klein sein. Die obenbe
schriebenen Ergebnisse der zweiten und der vierten Aus
führungform zeigen: je höher die Anzahl der Teilungen,
d. h. je höher die Anzahl der Kerben, desto höher ist bei
gleicher Fläche der Kerben 7 die Ansprechgeschwindigkeit.
Bei den obenbeschriebenen Ausführungsformen kann das An
sprechvermögen auf die Beschleunigung verbessert werden,
indem mehrere im rechten Winkel sich kreuzende Kerben ge
bildet werden, was auf der Oberfläche der beweglichen
Elektrode ein einfaches geometrisches Muster ergibt.
Die Fig. 8 bezieht sich auf die fünfte Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung und zeigt lediglich die Ober
fläche der beweglichen Elektrode 4 eines Beschleunigungs
messers vom kapazitiven Typ. Auf der Oberfläche der be
weglichen Elektrode sind parallel zu einer Achse eines
(nicht gezeigten) Auslegers mehrere Kerben 7-1 und mehre
re Kerben 7-2, welche nebeneinanderliegende Kerben 7-1
verbinden, angeordnet, wobei sich die am nächsten an den
einzelnen Seiten der beweglichen Elektrode 4 befindlichen
Kerben sämtlich nach dieser jeweiligen Seite hin öffnen.
Die Öffnungen sind so angeordnet, daß sie sich in den
freien Raum des flachen Spaltes zwischen der beweglichen
Elektrode und der festen Elektrode öffnen.
Fig. 9 zeigt lediglich die Oberfläche der beweglichen
Elektrode 4, die eine sechste Ausführungsform der
vorliegenden Erfindung darstellt. Zwei Kerben 7-4 kreuzen
einander in der Mitte der Elektrode, ferner bilden eine
Mehrzahl von Kerben 7-3 eine Mehrzahl konzentrischer
Kreise, deren Mittelpunkt der Kreuzungspunkt der Kerben
7-4 ist. Diese Kerben sind auf der Oberfläche der
beweglichen Elektrode 4 angeordnet. Die konzentrischen
Kreise 7-3 sind miteinander über die Kerben 7-4 verbun
den, wobei sich die Enden der Kerben 7-4 nach vier Seiten
der beweglichen Elektrode 4 hin öffnen und sich außen ge
genüber dem flachen Spalt zwischen der beweglichen und
der festen Elektrode befinden.
Mit den geometrisch angeordneten Kerben der beiden oben
beschriebenen Ausführungsformen wird jeder beliebige
Punkt in den Kerben nach außen zum flachen Spalt zwischen
der beweglichen und der festen Elektrode über eine mit
der Außenseite verbundene Kerbe verbunden. D. h., daß auf
grund der glatten Verbindung der Kerben untereinander die
Gasströmung vom Raum außerhalb des Spaltes in den flachen
Spalt hinein und umgekehrt schnell erfolgen kann.
Außerdem sind die nach jeder Seite der beweglichen Elek
trode hin offenen Kerben in jeder der obenbeschriebenen
Ausführungsformen parallel oder rechtwinklig zur Achse
des Auslegers orientiert. Eine gewisse Verringerung der
Luftdämpfungskonstanten kann aber auch bei schräg zur
Achse des Auslegers angeordneten Kerben festgestellt wer
den.
Bei einem Aufbau, in dem eine bewegliche Elektrode von
einem Ausleger an einer Seite unterstützt ist, wird die
bewegliche Elektrode ausgelenkt, wobei die Basis des Aus
legers als Unterstützungspunkt dient. Dementsprechend
wird das Ausmaß der Auslenkung auf der Seite des Ausle
gers geringer sein als am oberen Ende der beweglichen
Elektrode (Endbereich auf der dem Ausleger gegenüberlie
genden Seite), außerdem ist die Gasmenge im Spalt auf der
Seite des Auslegers, die vom Spalt in den Raum außerhalb
des flachen Spaltes strömt, bei einer Auslenkung der
Elektrode kleiner als diejenige am oberen Ende der beweg
lichen Elektrode. Deshalb beeinflußt der auslegerseitige
Bereich der beweglichen Elektrode ohne die obenbeschrie
benen Kerben zur Reduzierung der Luftdämpfungskonstanten
die Ansprechzeit des Sensors nicht wesentlich.
Die in Fig. 10 und 11 gezeigten Ausführungsformen sind
Beispiele für Kerben-Muster der beweglichen Elektrode 4
im Hinblick auf die obenbeschriebenen Merkmale.
In der in Fig. 10 gezeigten siebten Ausführungsform der
Erfindung sind die Kerben 7 zur Verringerung der Luft
dämpfungskonstanten auf nahezu der Hälfte (weniger als
die Hälfte) desjenigen Bereiches nicht vorgesehen, der
sich auf der Seite des Auslegers der beweglichen Elek
trode 4 befindet. Die Kerben 7 sind jedoch auf der ver
bleibenden halben Fläche (ein Bereich am oberen Ende der
beweglichen Elektrode) vorgesehen. In der vorliegenden
Ausführungsform sind die Kerben in einer T-förmigen Kreu
zung angeordnet, wobei jeder Endbereich der Kerben sich
nach drei Seiten der beweglichen Elektrode 4 hin öffnet.
Die Öffnungen befinden sich gegenüber dem Raum außerhalb
des flachen Spaltes zwischen der beweglichen und der fe
sten Elektrode.
In der in Fig. 11 gezeigten achten Ausführungsform sind
wie in der siebten Ausführungsform eine Mehrzahl von
im rechten Winkel sich kreuzenden Kerben auf ungefähr der
halben Fläche (mehr als der Hälfte) im oberen Bereich der
Oberfläche der beweglichen Elektrode 4 vorgesehen. Jeder
Endbereich der Kerben 7 öffnet sich nach drei Seiten der
beweglichen Elektrode 4.
Mit der siebten und der achten Ausführungsform werden
folgende Vorteile erzielt:
Bei einem Sensor vom kapazitiven Typ wird ein möglichst
großer Wert der Kapazität zwischen der beweglichen und
der festen Elektrode bevorzugt, dementsprechend wird der
Kerbenbereich, der zu einem kleinen Kapazitätswert bei
trägt, so weit wie möglich verkleinert. Gemäß der
vorliegenden Ausführungsform kann ein Effekt zur Erhöhung
der Ansprechgeschwindigkeit des Sensors bei geringerer
Abnahme der Kapazität aufgrund der Anordnung der Kerben
dadurch erzielt werden, daß der auf der beweglichen Elek
trode 4 gebildete Bereich der Kerben 7 sinnvoll einge
schränkt wird.
Die Fig. 12(a) und 12(b) sind ein vertikaler Querschnitt
bzw. eine Draufsicht einer beweglichen Elektrode des Sen
sors vom kapazitiven Typ gemäß einer neunten Ausführungs
form der vorliegenden Erfindung.
Gemäß dieser Ausführungsform sind auf der beweglichen
Elektrode 4 eine Mehrzahl von sich kreuzenden Kerben ge
bildet, wobei sich die Endbereiche einer jeden Kerbe 7
wie in den obenbeschriebenen anderen Ausführungsformen
nach den Seiten der beweglichen Elektrode 4 hin öffnen.
Außerdem sind an den Kreuzungspunkten der Kerben durch
beide Seiten der beweglichen Elektrode 4 führende Durch
gangsbohrungen 9 ausgebildet. Die Kerben 7 und die Durch
gangsbohrungen 9 können durch Ätzen gleichzeitig herge
stellt werden. Außerdem sind wie in der ersten Ausfüh
rungsform an gegenüberliegenden kleinen Spalten auf bei
den Seiten der beweglichen Elektrode 4 die gleichen fe
sten (nicht gezeigten) Elektroden angeordnet.
Gemäß der neunten Ausführungsform strömt aus einem der
zwei auf beiden Seiten der beweglichen Elektrode 4 vorge
sehenen flachen Spalte Gas aus, wenn die bewegliche Elek
trode aufgrund einer Beschleunigung ausgelenkt wird, und
wird im Gegenzug im Spalt der anderen Seite aufgenommen.
Der Kreuzungspunkt der Kerben 7 ist ein Bereich, in dem
sich das aus vier Spalten ausströmende Gas vereinigt oder
in dem sich das in vier Spalten aufgenommene Gas verei
nigt. Durch die Ausbildung von Durchgangsbohrungen 9, die
durch beide Seiten der beweglichen Elektrode 4 an den
Kreuzungspunkten verlaufen, wird die Strömung des Gases
"Spalt der einen Seite → Kerbe 7 → Durchgangsbohrung 9
→ Kerbe 7 → Spalt der anderen Seite" schneller als wenn
sich die Durchgangsbohrungen 9 an einer anderen Stelle
befinden würden. Deshalb erfolgt das Eintreten und Aus
lassen des Gases in und aus den Spalten zwischen der fe
sten und der beweglichen Elektrode gemäß der Erfindung
durch die Durchgangsbohrungen 9 zusätzlich zu den
Öffnungen der Kerben 7 an den Seiten der Elektrode, so
daß der Gastransport in den Spalt gleichmäßiger wird.
In der obenbeschriebenen Ausführungsform sind die Kerben
7 zur Reduzierung der Luftdämpfungskonstanten auf der
Oberfläche der beweglichen Elektrode vorgesehen, es kann
statt dessen jedoch auch die Oberfläche der festen Elek
trode verwendet werden. Alternativ werden analog zu den
anderen Ausführungsformen sowohl die bewegliche als auch
die feste Elektrode zur Verringerung der Luftdämpfungs
konstanten eingesetzt.
Fig. 13 zeigt eine Draufsicht der festen Elektroden 5 und
6, auf denen die Kerben 10 zur Reduzierung der Luftdämp
fungskonstanten in einem Gittermuster angeordnet sind
(zehnte Ausführungsform). Jeder Endbereich der Kerben 10
öffnet sich nach außen zu den flachen Bereichen zwischen
der festen Elektrode 5 (6) und der beweglichen Elektrode,
so daß durch den Spalt eine Gasaustauschwirkung zwischen
den flachen Bereichen und dem Raum außerhalb des Spaltes
erzielt wird.
Fig. 14 zeigt einen Teilschnitt eines Sensors (elfte Aus
führungsform) mit Kerben auf beiden Elektrodenoberflächen
der beweglichen Elektrode 4 und den festen Elektroden 5
und 6. In dem obenerwähnten Fall, in dem die Kerben 7 und
10 zur Verringerung der Luftdämpfungskonstanten auf bei
den Elektroden vorgesehen sind, ist die Transportge
schwindigkeit des Gases in die Elektrode hinein und aus
ihr heraus höher als in dem Fall, in dem die Kerben 7 nur
auf einer Elektrode vorgesehen sind. Somit wird der Vor
teil der Verbesserung des Ansprechverhaltens verwirk
licht. Wenn hierbei die Anordnung der Kerben auf der be
weglichen Elektrode mit derjenigen auf den festen
Elektroden 5 und 6 zusammenfällt, ist die Verringerung
der Kapazität durch die Ausbildung der Kerben die gleiche
wie bei einer Ausbildung der Kerben lediglich auf einer
Elektrode.
In der elften Ausführungsform werden auf der Oberfläche
der Isolier-Substrate 1 und 3, auf der die festen
Elektroden 5 und 6 hergestellt werden sollen, vor der
Herstellung derselben durch Eingravieren die Kerben 10
ausgebildet, anschließend wird ein als feste Elektrode
dienender metallischer Dünnfilm ausgebildet. Jeder Endbe
reich der Kerben 10 öffnet sich auf die gleiche Weise wie
bei der zehnten Ausführungsform in den Raum außerhalb des
flachen Bereiches zwischen der festen Elektrode 5 (6) und
der beweglichen Elektrode.
Obwohl beispielhaft Sensoren, bei denen die bewegliche
Elektrode von einem Ausleger unterstützt ist, in der obi
gen Beschreibung verwendet wurden, sollen die Beispiele
nicht als Beschränkung der vorliegenden Erfindung dienen.
Andere Konstruktionen, in denen die bewegliche Elektrode
in mehr als zwei Richtungen elastisch unterstützt ist
oder die bewegliche Elektrode von einem sie umgebenden
Film der Elektrode anstelle eines Auslegers gehalten
wird, zeigen, daß ein einziger oder mehrere Ausleger vor
handen sein können.
Die obenbeschriebenen Verfahren zur Verbesserung des An
sprechverhaltens auf eine Beschleunigung sind nicht nur
auf Beschleunigungsmesser vom kapazitiven Typ mit dem
Aufbau Isolier-Substrat 1 - Silizium-Substrat 2 -
Isolier-Substrat 3, wie er in Fig. 1 gezeigt ist,
beschränkt. Anstelle der bisher beschriebenen Isolier-
Substrate 1 und 3 sind in Fig. 15 die Substrate 1' und 3'
auf den Seiten der festen Elektroden 5 bzw. 6 aus einem
Substrat aufgebaut, das durch die Übereinanderschichtung
eines Silizium-Substrates 20 und eines Isolier-Substrates
21, z. B. eines Siliziumoxidfilms, gebildet ist (in diesem
Fall dient das Substrat 1' selbst als zusätzliche feste
Elektrode 5 bzw. 6). Außerdem können die Substrate 1' und
3' auf der Seite der festen Elektroden 5 und 6 Glas um
fassen (das Isolier-Substrat 21/das Silizium-Substrat 20,
wie in Fig. 16 gezeigt). In den obenbeschriebenen Fällen
können der Siliziumoxidfilm/das Silizium-Substrat und
das mittige Silizium-Substrat 2 (die bewegliche Elektrode
4 und der Ausleger 8 sind damit versehen) bei Temperatu
ren über 1000°C direkt verbunden werden. Wenn das in Fig.
16 gezeigte Glas-/Silizium-Substrat verwendet wird, kann
dieses an das mittige Silizium-Substrat 2 mittels
anodischer Bindung mit Glas angeheftet werden.
Die obenbeschriebenen Beschleunigungsmesser vom kapaziti
ven Typ mit Kerben zur Verringerung der Luftdämpfungskon
stanten auf der Oberfläche der Elektroden sind am besten
für Anwendungen geeignet, bei denen eine kurze Ansprech
zeit erforderlich ist, z. B. bei einem einen Zusammenstoß
erfassenden Sensor in einem Airbagsystem eines Kraftfahr
zeugs.
Fig. 17 ist ein Diagramm zur Erläuterung eines Beispiels
des Airbagsystems, das eine Anwendung der vorliegenden
Erfindung darstellt. Im vorliegenden System sind eine
Einrichtung, mit der die Beschleunigung bei einem
Autounfall durch die Änderung der Kapazität zwischen der
beweglichen Elektrode 4, deren Oberfläche zur Verringe
rung der Luftdämpfungskonstanten durch Kerben 7 in eine
Mehrzahl von Bereichen unterteilt ist, und der festen
Elektrode 5 (oder der festen Elektrode 6), die sich gege
nüber der beweglichen Elektrode 4 befindet, festgestellt
wird, und ein Airbag, der abhängig von der Änderung der
Kapazität betätigt wird, vorgesehen.
Das bedeutet, daß das Zusammenstoß-Erfassungsgerät 30,
das die festen Elektroden 5 und 6 und die gegenüber den
festen Elektroden 5 und 6 elastisch unterstützte,
bewegliche Elektrode 4 mit der Verringerung der Luftdämp
fungskonstanten dienenden Kerben 7 umfaßt, in einem Teil
des Autos installiert ist. Beim Einbau des Erfassungsgerä
tes 30 kann sich die Stellung der beweglichen Elektrode 4
in Längsrichtung des Fahrzeugs verändern, um so eine Kol
lisionsbeschleunigung zu erfassen. Die Kerben 7 sind in
jeder der obigen Ausführungsformen oder in anderen Aus
führungsformen, in denen wichtige Teile zu einer der
obenerwähnten Ausführungsformen ähnlich sind, vorhanden.
Nun wird ein System beschrieben, in dem die Änderung der
Kapazität zwischen der Elektrode 4 mit Kerben und der an
deren Elektrode 5 (oder 6) über die Beschleunigungserfas
sungschaltung 31 in ein Beschleunigungssignal umgewandelt
und in einen Mikrocomputer 33 eingegeben wird. Der
Microcomputer 33 besitzt eine Schaltung zur Beurteilung,
ob das Beschleunigungssignal von einer Kollision erzeugt
wurde. Das System umfaßt weiterhin den Airbag 34, der
entsprechend dem Kollisionsbeurteilungssignal vom
Microcomputer 33 betätigt wird. Das Bezugszeichen 35 be
zeichnet einen Beschleunigungsschalter zur Steuerung der
Verbindung der Schaltungen in Abhängigkeit vom Beschleu
nigungswert. Das Bezugszeichen 32 bezeichnet eine Lei
stungsquelle. Wenn eine Kollision auftritt, wird der Air
bag 34 aufgrund einer UND-Logik des auf das Signal der
Beschleunigungserfassung sich beziehenden Signals vom
Microcomputer 33 und eines Signals vom Beschleunigungs
schalter 35 betätigt. Die Rolle des Beschleunigungsschal
ters 35 besteht darin, die Zuverlässigkeit der Funktion
des Systems zu erhöhen. Der Beschleunigungsmesser, der in
dem obigen Airbagsystem verwendet wird, ist vom Typ mit
offener Schleife.
Die vorliegende Erfindung wird in einer einen Beschleuni
gungsmesser betreffenden Technologie angewendet, sie ist
aber auch auf andere Mikrosensoren anwendbar, bei denen
ein fester Bereich und ein beweglicher Bereich oder ein
Paar von beweglichen Bereichen vorgesehen sind und die
Breite des Spaltes zwischen den flachen Bereichen des fe
sten und des beweglichen oder der beweglichen Bereiche
sich mit der Bewegung des beweglichen Bereiches verän
dert, wie dies z. B. bei einem Drucksensor vom kapazitiven
Typ der Fall ist. Außerdem ist die vorliegende Erfindung
auf Mikrobetätiger anwendbar, um z. B. die Ansprechge
schwindigkeit eines Mikroventiles beim Schließen und Öff
nen zu erhöhen. Im obigen Fall werden entweder nur Kerben
oder Kerben und die Verbindung zum äußeren Bereich her
stellende Durchgangsbohrungen in einem Teil des flachen
Bereiches ausgebildet.
Erfindungsgemäß kann die Ansprechgeschwindigkeit von Be
schleunigungsmessern durch die Schaffung von Kerben zur
Verringerung der Luftdämpfungskonstanten auf der festen
und/oder der beweglichen Elektrode verbessert werden. Die
vorliegende Erfindung ist insbesondere auf ein schnelles
Ansprechen erfordernde Beschleunigungsmesser (Kollisions
sensoren) anwendbar, wie sie etwa bei einem Airbagsystem
zum Einsatz kommen.
Claims (14)
1. Kapazitiver Beschleunigungssensor mit
- 1. einer festen Elektrode (5, 6)
- 2. einer beweglichen Elektrode (4), die zwischen der fe sten Elektrode derart gehalten ist, daß zwischen ihr und der festen Elektrode (5, 6) ein Spalt vorgesehen ist, welcher entsprechend einer durch eine Beschleu nigung verursachten Auslenkung der beweglichen Elek trode (4) ausgebildet ist, und
- 3. zumindest einer Vertiefung in der beweglichen Elek trode (4), und
- 4. einem elastischen Ausleger (8), der die bewegliche Elektrode (4) hält,
- 1. die Vertiefung als Nut (7) ausgebildet ist, die sich in den freien Raum zwischen der beweglichen Elektrode (4) und der festen Elektrode (5, 6) erstreckt und de ren freie Enden sich in den jeweiligen Außenraum S außerhalb dem flachen Bereich zwischen den Elektroden (4, 5, 6) erstrecken.
2. Sensor nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
zwei feste Elektroden (5, 6) vorgesehen sind und zwi
schen den festen Elektroden (5, 6) die bewegliche Elek
trode (4) angeordnet ist.
3. Sensor nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß zusätzlich zu dem elastischen Ausleger (8) ein wei
terer Ausleger vorgesehen ist.
4. Sensor nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Nut (7) symmetrisch bezüglich ei
ner Symmetrieachse angeordnet ist, die parallel zu dem
Ausleger (8) verläuft.
5. Sensor nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Nuten (7) miteinander in Verbin
dung stehen.
6. Sensor nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Nuten (7) keine strömungshemmende
Verjüngungen aufweisen.
7. Sensor nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Nuten (7) auf beiden Seiten der
beweglichen Elektrode (4) angeordnet sind.
8. Sensor nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch ge
kennzeichnet, daß sich die Nuten (7) in alle vier End
bereiche der beweglichen Elektrode (4) öffnen.
9. Sensor nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch ge
kennzeichnet, daß Durchgangsbohrungen (9) in der beweg
lichen Elektrode (4) vorgesehen sind, wobei die Durch
gangsbohrungen (9) an Kreuzungspunkte der Nuten (7) an
geordnet sind.
10. Sensor nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch ge
kennzeichnet, daß die bewegliche Elektrode (4), der
Ausleger (8), die Nut (7) und/oder die Durchgangsboh
rung (9) durch anisotropes Ätzen eines Siliziumsub
strats gebildet sind.
11. Sensor nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß
die Substrate durch anodische Bindung aneinandergeket
tet sind.
12. Sensor nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch ge
kennzeichnet, daß die feste Elektrode (5, 6) auf einem
Glassubstrat gebildet ist.
13. Sensor nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß
die feste Elektrode (5, 6) auf einem Silizium/Glas-
Schichtsubstrat gebildet ist.
14. Verwendung des kapazitiven Beschleunigungssensors nach
einem der vorangehenden Ansprüche für ein Airbag-System
in Kraftfahrzeugen.
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