DE4235069A1 - Anordnung zum reinigen von grundwasser - Google Patents
Anordnung zum reinigen von grundwasserInfo
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- E03B3/06—Methods or installations for obtaining or collecting drinking water or tap water from underground
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- E21B43/02—Subsoil filtering
- E21B43/04—Gravelling of wells
Description
Die Erfindung betrifft eine Anordnung zum Reinigen von Grund
wasser und dem von ihm durchströmten Erdreich, mit einer För
dervorrichtung zum Erzeugen eines über Filter führenden Flüs
sigkeitskreislaufs zwischen einem bis in den Bereich des ver
unreinigten Grundwassers getriebenen Brunnenschacht und dem
diesen umgebenden Erdreich, wobei der Brunnenschacht in einen
oberen und einen unteren Bereich unterteilt ist, die vonein
ander abgetrennt sind und jeweils mindestens bereichsweise
eine wasserdurchlässige Schachtwandung zur Wasseransaugung aus
dem oder zur Wiedereinleitung des Wassers in das Erdreich
aufweisen, und wobei die beiden Bereiche mittels eines Durch
gangsrohres miteinander verbunden sind, in welchem die Förder
vorrichtung wirksam ist.
Eine Anordnung mit den vorstehend genannten Merkmalen ist bei
spielsweise aus der DE-PS 40 01 011 bekannt. Bei diesen Anord
nungen besteht allgemein das Problem, daß entlang der Brunnen
schachtwandung ausgebildete Filterbereiche, beispielsweise um
ein Brunnenrohr angeordnete Filterkiesausfüllungen, kaum zu
Reinigen sind, sich leicht zusetzen können und dadurch bald
den Wirkungsgrad der Anordnung beeinträchtigen. Außerdem er
fordert ein äußerer Filterkiesmantel einen größeren Bohrungs
durchmesser, was die Anordnung verteuert. Es hat sich auch
gezeigt, daß Filterschichten, die vor den wasserdurchlässigen
vertikalen Schachtwandungsbereichen angebracht werden, sich
rasch durch Verockerungen zusetzen und sich diese Ablagerungen
wegen der vertikalen Lage der Filterflächen nur mit großem
Aufwand unter Einsatz von Säure und einem Reinigungskreislauf
mit Wasser unter hohem Druck entfernen lassen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Anordnung der
genannten Art so auszubilden, daß sie eine günstigste Ausnut
zung eines Brunnenschachtquerschnitts ohne Gefährdung der
Wirksamkeit und der Wirkungsdauer des Reinigungsbrunnens er
laubt.
Die gestellte Aufgabe wird mit der genannten Anordnung erfin
dungsgemäß dadurch gelöst, daß sowohl im oberen als auch im
unteren Bereich des Brunnenschachtes Filterkammern ausgebildet
sind, die den gesamten freien Bohrquerschnitt des Brunnen
schachtes einnehmen und mindestens in dem oberen Brunnen
schachtbereich sich nach oben über den oberen Rand der wasser
durchlässigen Schachtwandung in einen nach außen abgeschlos
senen Schachtbereich (Brunnenrohr) hinaus erstrecken. Dabei
können vorteilhafterweise mindestens in einem der beiden
Schachtbereiche mehrere Filterkammern übereinander angeordnet
und jeweils durch eine Siebwandung voneinander getrennt sein.
Bei einer erfindungsgemäß ausgebildeten Anordnung sind also
sämtliche Filterbereiche innerhalb eines Bohrquerschnittes des
Brunnenschachtes angeordnet und erstrecken sich über den ge
samten Bohrquerschnitt, soweit er nicht von anderen Teilen der
Anordnung eingenommen wird, insbesondere von dem überwiegend
zentral angeordneten Durchgangsrohr. Eine äußere Filterumman
telung, die einen größeren Bohrungsdurchmesser erforderlich
macht und sich nachträglich schlecht beeinflussen läßt, ent
fällt, wie auch Filterwandungen mit vertikalen Filterflächen,
die sich erfahrungsgemäß rasch durch Ausfällungen aus dem
Grundwasser zusetzen. Horizontale oder schräge Filterwandun
gen, wie die zwischen den mehreren Filterkammern vorgesehen
sind, sind weit weniger der Gefahr ausgesetzt, daß sie durch
Verockerungen dicht werden. Die Anordnung von mehreren Filter
kammern übereinander hat außerdem den Vorteil, daß mindestens
die oberste Filterkammer im Brunnenschacht mit austauschbarem
Filtermaterial versehen werden kann, das sich absaugen und/-
oder einflößen läßt, wie dies beispielsweise aus der DE-PS
41 38 414 der Anmelderin ersichtlich ist.
Trotz sich erfindungsgemäß über den gesamten freien Bohrquer
schnitt erstreckenden Filterbereichen läßt sich bei einer
erfindungsgemäß ausgebildeten Anordnung auch ein relativ gro
ßer freier Strömungsraum für das Grundwasser innerhalb des
Brunnenschachtes erhalten. Beispielsweise können die Filter
kammern begrenzende Siebwandungen in Form von das zentrisch
angeordnete Durchgangsrohr konzentrisch umgebenden konischen
Ringen ausgebildet sein, die sich paarweise spiegelbildlich
symmetrisch zueinander und sich mit ihren Außenrändern berüh
rend anordnen lassen. Entweder kann der Innenraum dieser dop
pelkonischen Gebilde von Filtermaterial freigehalten sein,
oder aber Filtermaterial nur innerhalb dieser Gebilde angeord
net sein, während der übrige Raum - also entweder innerhalb
der doppelkonischen Gebilde oder aber außerhalb davon - mit
Filtermaterial ausgefüllt ist. Die die Filterkammern begren
zenden Siebwandungen können aber auch gekrümmt verlaufen und
beispielsweise kugel- oder kugelsegmentförmige Wandungsgebilde
sein, die ebenfalls filtermaterialfreie Räume für das Grund
wasser begrenzen können.
Bei einer der zahlreichen möglichen Ausführungsformen der
erfindungsgemäß ausgebildeten Anordnung kann im unteren
Schachtbereich vor dem Ende des Durchgangsrohres ein trommel
förmiges Filter angeordnet sein. Um auch hier vertikal ausge
richtete Seitenwandungen klein zu halten, kann die Höhe des
Trommelkörpers relativ gering gehalten werden, so daß die
Hauptfilterflächen von den beiden horizontalen Stirnflächen
der Trommel gebildet sind.
Die Fördervorrichtung in einer erfindungsgemäß ausgebildeten
Anordnung kann zweckmäßig durch mindestens eine Förderpumpe,
die vorzugsweise in dem Durchgangsrohr untergebracht sein
kann, gebildet sein. Als Fördervorrichtung kann aber auch
ausschließlich oder zusätzlich eine Airlift-Einrichtung vor
gesehen sein, wie sie in bereits vorgeschlagener Weise durch
einen Düsenkörper gebildet sein kann, der im oberen Bereich
des Brunnenschachtes angeordnet ist und in welchen ein Gas,
insbesondere Frischluft, von außerhalb des Schachtes durch
Erzeugen von Unterdruck im oberen Schachtbereich zugeführt
wird. Das zugeleitete Gas bewirkt dabei eine zusätzliche Rei
nigung des Grundwassers, indem es bei seinem Durchgang durch
das Grundwasser leichtflüchtige Verunreinigungen aufnimmt und
abführt. Durch oberhalb des Düsenkörpers einzeln oder zu meh
reren angeordnete konzentrische Leitringe kann eine Kreislauf
bewegung des Grundwassers im Schachtinnern erzwungen werden,
welche die Wirksamkeit der zusätzlichen Gasbehandlung des
Grundwassers erhöht.
Die Lösung der gestellten Aufgabe läßt sich dadurch begünsti
gen, daß die Siebwandungen, welche die Filterkammern minde
stens teilweise begrenzen, eine besondere Ausbildung haben,
und indem an den Siebwandungen und/oder in dem Filtermaterial
der Filterkammern Einrichtungen zur Schwingungserzeugung an
geordnet sind. Vorteilhafterweise können die Siebwandungen aus
einem stützenden und formgebenden Stegträger und aufgesetzten,
die Sieböffnungen begrenzenden Runddrähten bestehen. Die hier
bei gebildeten Sieböffnungen mit ihren gerundeten Rändern er
schweren ein Zusetzen durch Ablagerungen. An den Stegträgern
lassen sich auch Ansätze für einen nichtstationären und mobi
len Schwingungserzeuger ausbilden, mit welchem die Siebwandun
gen von Zeit zu Zeit unter Vibration gesetzt werden können.
Als stationäre oder mobile Schwingungserzeuger eignen sich
mechanische, elektromechanische oder mit Ultraschall arbeiten
de Geräte.
Nachfolgend werden mehrere Ausführungsbeispiele einer erfin
dungsgemäß ausgebildeten Anordnung anhand der beiliegenden
Zeichnung näher erläutert.
Im einzelnen zeigt
Fig. 1-4 schematische Längsschnitte durch vier Anord
nungen für Grundwasser-Zirkulationsbrunnen,
jeweils mit mehreren Filterkammern im oberen
und unteren Brunnenschachtbereich und mit un
terschiedlicher Gestaltung dieser Filterkam
mern;
Fig. 5-7 den oberen Teil einer Anordnung nach Fig. 4
mit einer näheren Darstellung der Filterkam
mern begrenzenden Siebwandungen;
Fig. 8-11 mehr oder weniger schematische Längsschnitte
durch vier Anordnungen für Unterdruckverga
serbrunnen (UVB).
Die Fig. 1 bis 4 und 8 bis 11 zeigen jeweils einen gebohrten
Brunnenschacht 12, der in ein mit verunreinigtem Grundwasser
durchsetztes Erdreich 10 getrieben ist. Der Brunnenschacht 12
ist in seinem oberen Bereich mit einem Brunnenrohr 13 ausge
kleidet. Der Brunnenschacht ist durch eine Abdichtung 14 in
einen oberen Bereich 15 und einen unteren Bereich 16 geteilt.
Eine Verbindung zwischen den beiden Bereichen ist durch ein
Durchgangsrohr 17 gegeben, das zentral im Brunnenschacht 12
angeordnet ist. Sowohl im oberen als auch im unteren Bereich
15, 16 des Brunnenschachtes 12 sind Filterkammern ausgebildet,
die den gesamten freien Bohrungsquerschnitt des Brunnenschach
tes einnehmen. Diese Filterkammern sind bei den einzelnen
Ausführungsbeispielen unterschiedlich angeordnet oder be
grenzt.
Bei dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 1 ist im oberen Endbe
reich des Durchgangsrohres 17 eine Pumpe 18 angeordnet, die
das in den von dem Brunnenrohr 13 umgebenden oberen freien
Schachtbereich aufsteigende Grundwasser in das Durchgangsrohr
17 ansaugt. Das Durchgangsrohr 17 endet unten in der Öffnung
einer Querwandung 19, welche die Trennung in den oberen
Schachtbereich 15 und den unteren Schachtbereich 16 bewirkt
und an welche sich die Dichtung 14 in Form eines Ringmantels
anschließt. Im oberen Schachtbereich 15 sind zwei Filterkam
mern 20, 21 ausgebildet, die durch eine horizontale Siebwan
dung 22 voneinander getrennt sind. Auch im unteren Schacht
bereich 16 sind zwei Filterkammern 23 und 24 ausgebildet, die
durch eine horizontale Siebwandung 25 voneinander getrennt
sind und von denen sich die obere Filterkammer 23 innerhalb
der ringmantelartigen Dichtung 14 befindet. Auch im oberen
Schachtbereich 15 ist die obere Filterkammer 20 nach außen
abgeschlossen, dort durch das Brunnenrohr 13. Die beiden nur
in vertikaler Richtung durchströmbaren oberen Filterkammern 20
und 23 sind mit einem austauschbaren Filtermaterial angefüllt.
Die jeweils unteren Filterkammern 21 und 24, welche zur
Schachtwandung hin offen sind, sind beispielsweise mit Filter
kies vollständig ausgefüllt. Das Auswechseln des Filtermateri
als aus den oberen Filterkammern 20 und 23 läßt sich durch
Absaugen des schütt- und rieselfähigen Materials und nachträg
liches Einflößen von neuem Filtermaterial bewirken. Nach Ab
nahme der Pumpe 18 ist die obere Filterkammer 23 des unteren
Brunnenschachtbereiches 16 durch das Durchgangsrohr 17 hin
durch für einen nicht dargestellten Absaug- oder Einflöß
schlauch zugänglich.
Der Grundwasser-Zirkulationsbrunnen nach Fig. 1 wird im soge
nannten Linkslauf betrieben, weil in den oberen Brunnen
schachtbereich 15 in die dortige untere Filterkammer 21 ein
strömendes und durch die obere Filterkammer 20 hochsteigendes
Grundwasser durch das Durchgangsrohr 17 in den unteren
Schachtbereich 16 gefördert wird, wo es zunächst die obere
Filterkammer 23 mit der auswechselbaren Filtermaterialfüllung
und die Siebwandung 25 durchströmt, dann in die untere Filter
kammer 24 gelangt und von dort zurück in das Erdreich strömen
kann. Im Brunnenrohr 13 können in der oberen Filterkammer 20
weitere Festfilterschichten in Form von entnehmbaren Ringpak
kungen angeordnet sein, die sich leicht auswechseln lassen.
Bei der Anordnung nach Fig. 2 ist über das zentrale Durch
gangsrohr 17 im oberen Brunnenschachtbereich 15 ein gelochtes
Verteilerrohr 26 merklich größeren Durchmessers koaxial an
geordnet. Es ist im oberen filterfreien Schachtende zu einem
Sammelzylinder 27 erweitert, in welchem das mit einer Förder
pumpe 28 versehene Durchgangsrohr 17 endet. Nach unten in den
unteren Schachtbereich 16 ist das Durchgangsrohr 17 über die
Dichtung 14 hinaus bis zum Brunnenschachtboden verlängert und
in diesem Bereich als gelochtes Sammelrohr 29 ausgebildet. In
beiden Brunnenschachtbereichen 15 und 16 sind durch Siebwan
dungen 30, die in Form konischer Ringe zwischen dem gelochten
Verteilerrohr 26 und der Wandung des Brunnenschachtes 12 je
weils in Paaren von spiegelbildlich zueinander und sich mit
ihren Außenrändern berührenden Siebwandungen 30 angeordnet
sind, Filterkammern oder Filterbereiche begrenzt. Der Innen
raum der doppelkonischen Siebwandungsgebilde bildet einen
freien Strömungsraum für das Grundwasser. Gegen die Außenseite
dieser doppelkonischen Gebilde liegt körniges Filtermaterial
an. Es entstehen große Filterflächen, über welche das Grund
wasser gut verteilt geführt wird. Die sich in den einzelnen
Filterkammern von innen nach außen verbreiternde Filtermasse
verhindert ein unerwünschtes vertikales Grundwasserfließen im
Randbereich des Brunnenschachtes. Auf Wechselfilterkammern ist
hier verzichtet worden. Der Grundwasser-Zirkulationsbrunnen
wird im sogenannten Rechtslauf betrieben, also Grundwasser in
den unteren Brunnenschachtbereich 16 angesaugt, nach oben
gefördert und durch den oberen Brunnenschachtbereich 15 wieder
in das Erdreich zurückgeführt.
Die Fig. 3 und 4 zeigen eine Anordnung, gemäß Fig. 3 im Links
lauf und gemäß Fig. 4 im Rechtslauf betrieben. Bei dieser An
ordnung sind sowohl im oberen Brunnenrohrbereich 15 als auch
im unteren Brunnenrohrbereich 16 äußere Filterkammerbereiche
mit wechselnder Filtermaterialstärke ähnlich wie bei dem Aus
führungsbeispiel nach Fig. 2 ausgebildet. Es sind um das Ver
teilerrohr 26 und um das gelochte Sammelrohr 29 herum jeweils
zu einem Torus mit halbkreisförmigem Querschnitt geformte und
gekrümmte Siebwandungen 31 angeordnet. Der Innenraum 32 der
Toren bildet freie Strömungsräume für das Grundwasser. Der
Raum zwischen der Außenseite der gekrümmten Siebwandungen 31
und der Schachtwandung ist mit Filterkies ausgefüllt. Bei dem
in Fig. 3 gezeigten Linkslauf des Grundwasser-Zirkulations
brunnens hat das gelochte Verteilerrohr 26 die Funktion eines
Sammelrohres, während das Sammelrohr 29 die Funktion eines
Verteilerrohres hat.
In den Fig. 5 bis 7 ist der Aufbau eines durch eine gekrümmte
Siebwandung 31 gebildeten und auf das Verteilerrohr 26 aufge
schobenen Torus 33 näher dargestellt. Zwischen zwei Tragringen
34 und 35 sind Stegträger 36 bogenförmig eingespannt. Auf die
se bogenförmig gespannten Stegträger 36 sind mit gleichmäßigen
Abständen Runddrähte 37 aufgesetzt, beispielsweise ein ein
ziger Runddraht gewickelt und durch Punktschweißen oder Kleben
mit den Stegträgern 36 verbunden. Außerdem sind die beiden
Tragringe 34 und 35 mittels geradliniger Trägerstege 38 mit
einander verbunden, von denen mindestens einer mit einem
nockenartigen und in den Zwischenraum zwischen dem Vertei
lerrohr 26 und dem Durchgangsrohr 17 ragenden Ansatz 39 ver
sehen ist (Fig. 5). Die Trägerstege 38 können aber auch durch
einen elektromagnetisch betätigbaren Vibrationsring 40 mitein
ander verbunden sein, wie ebenfalls Fig. 5 zeigt.
An den Ansätzen 39 kann ein Vibrationsstab 41 eines mobilen
Schwingungserzeugers 42 angesetzt werden, der in Fig. 5 mit
strichpunktierten Linien eingezeichnet ist. Mit den Schwin
gungserzeugern 40 oder 42 können die Siebwandungsgebilde von
Zeit zu Zeit in Schwingungen versetzt werden, um sich an den
Siebwandungen 31 absetzende Ausfällungen oder aus dem Grund
wasser oder aus dem Erdreich angeschwemmte Teile von den Sieb
wandungen abzulösen.
Die Fig. 8 bis 11 zeigen Reinigungsanordnungen, in welchen das
Grundwasser zusätzlich einer Behandlung durch Gase, insbeson
dere Luft, unterzogen wird, die durch Unterdruckbildung im
oberen Schachtbereich in feinen Bläschen durch das Grundwasser
hindurchgezogen werden. Der dabei auftretende Airlift-Effekt
hat ebenfalls eine Förderwirkung auf das Grundwasser. Bei dem
Ausführungsbeispiel nach Fig. 8 ist dies die einzige Förder
vorrichtung zur Ausbildung des Grundwasserkreislaufes durch
die Filterkammern der Anordnung.
Das Brunnenrohr 13 ist nach außen durch einen Deckel 118 ver
schlossen, durch den ein Luftansaugrohr 119 mit einer Pumpe
120 und ein Luftansaugrohr 121 geführt sind. Durch die Pumpe
120 wird oberhalb des Grundwasserspiegels 122 im Schacht 12
ein Unterdruck erzeugt, der für die Förderung des Grundwassers
vom unteren Schachtbereich 16 in den oberen Schachtbereich 15
verantwortlich ist. Im unteren Schachtbereich 16 ist ein trom
melförmiger Filterkörper 123 angeordnet, der von Filterkies
124 umgeben ist. Der Filterkörper 123 weist eine vertikale
Seitenwandung 125 und zwei horizontale Filterflächen 126 und
127 auf, durch die Grundwasser aus dem umgebenden Erdreich 11
aufgrund des im oberen Schachtbereich erzeugten Unterdrucks
einfließt, was durch die Pfeile 128 angedeutet ist. Anschlie
ßend gelangt das Wasser durch das Durchgangsrohr 17 in den
oberen Schachtbereich 15, wo es von einem zweiten, in eine
Aufweitung 129 des Durchgangsrohres 17 eingesetzten Rohr 130
aufgenommen wird, das sich topfartig erweitert und eine Luft
kammer 131, die von einem Düsenkörper 132 begrenzt ist, und
einen Wasseraufnahmeraum 133 unterhalb der Luftkammer bildet.
Das Wasser gelangt vom Rohr 17 über das Einsatzrohr 130 in den
Wasseraufnahmeraum 133 und von dort über zwei durch die Luft
kammer 131 geführte Röhrchen 134 und 135 in einen Wasserbe
handlungsbereich 136 oberhalb der Luftkammer 131. Die Röhrchen
134 und 135 weisen in Höhe der Luftkammer 131 Öffnungen auf,
durch die durch das in den Röhrchen fließende Wasser angezoge
ne Luft eindringen und mit nach oben in den Behandlungsraum
136 transportiert werden kann. Im Behandlungsraum 136 sind
zwei konzentrisch angeordnete Leitringe 137 und 138 angeord
net, die die laminare Strömung des Wassers beim Aufwärts- und
Abwärtsfließen begünstigen und dadurch dazu beitragen, daß ein
Teil des abwärts fließenden Wassers wieder vom aufwärts strö
menden Luftbläschenstrom erfaßt und ein zweites Mal gereinigt
wird. Die Luftbläschen werden nach Erreichen des Wasserspie
gels 122 im Brunnenschacht durch die Pumpe 120 zusammen mit
den an ihnen gebundenen Kontaminationen aus dem Schacht abge
saugt. Gleichzeitig sorgt der durch die Pumpe 120 erzeugte
Unterdruck im Schacht dafür, daß frische Luft durch das An
saugrohr 121 in die Luftkammer 131 nachströmen kann.
Der gesamte Einsatz, bestehend aus dem Einsatzrohr 130, der
Wasserkammer 133, der Luftkammer 131, dem Luftzufuhrrohr 121
und den Leitringen 137 und 138, ist an einem Schwimmkörper mit
Luftkammern 139 befestigt, um Schwankungen des Grundwasser
spiegels 140 im Erdreich 11 ausgleichen zu können.
Nach der Reinigung des Grundwassers von leichtflüchtigen Ver
unreinigungen mittels der Luft oder Gasbläschen im Behand
lungsraum 136 strömt das Grundwasser entlang des Schachtrandes
wieder abwärts und sickert durch eine Kiesschüttung 141 im
oberen Schachtbereich 15, bevor es den Brunnenschacht 12 seit
lich wieder verläßt. Beim Sickern des Wassers durch die Kies
schüttung 141 können weitere im Wasser gebundene Stoffe, wie
z. B. Eisen, aus diesem gelöst werden. Nach dem Rückströmen
ins Erdreich 11 wird das Grundwasser wieder durch die Saugwir
kung im unteren Schachtbereich 16 erfaßt und bildet somit
einen Kreislauf zwischen Brunnenschacht 12 und Erdreich 11.
Dabei wird ständig neues, noch nicht gereinigtes Grundwasser
mitangezogen. Die Reichweite des Kreislaufs in radialer Rich
tung um den Brunnenschacht läßt sich durch eine Verkleinerung
der Höhe der Seitenwandung 125 des Trommelfilters 123 im unte
ren Schachtbereich noch verstärken.
Fig. 9 zeigt eine Anordnung, deren unterer Bereich 16 einen
geringeren Durchmesser als der obere Schachtbereich 15 auf
weist, d. h. die teurere weite Aufbohrung des Brunnenschachtes
ist nur im oberen Bereich, in dem die Behandlung des Wassers
stattfindet, erforderlich.
In einer Aufweitung 29 des Durchgangsrohres 17, das die beiden
Schachtbereiche 15 und 16 miteinander verbindet, sind ein Ein
satzrohr 130 und eine mit diesem verbundene Förderpumpe 150
eingesetzt. Am Ausgang der Pumpe 150 ist ein Rohr 151 angeord
net, das das Wasser durch eine Luftkammer 131 hindurch beför
dert, um es anschließend durch seitliche Öffnungen 152 in
einen Behandlungsraum 136 abzugeben. Auf Höhe der seitlichen
Öffnungen 152 sind zwei konzentrische Leitringe 137 und 138
zur Begünstigung der laminaren Wasserströmung angeordnet.
Das Rohr 151 weist in seinem oberen Bereich eine Querwandung
153 auf, die das Eindringen von Wasser in das bis über einen
Schachtdeckel 118 reichende Endstück 154 des Rohres 151 ver
hindert und damit dieses Endstück 154, das zwei Anschlußrohre
155 und 156, die bis in den Luftaufnahmeraum 131 geführt sind,
aufweist, zur Zufuhr von Frischluft in die Luftkammer 131
nutzbar macht. Ebenso wie beim Ausführungsbeispiel in Fig. 8
wird die Frischluft dabei durch den mittels einer Pumpe 120
oberhalb des Schachtes 12 erzeugten Unterdruck im Schacht
nachgesaugt.
Auch bei der Anordnung nach Fig. 9 wird das verunreinigte
Grundwasser zunächst im Behandlungsraum 136 von leichtflüchti
gen Verunreinigungen gereinigt, bevor es beim Abwärtsströmen
durch eine Kiesschüttung 141 eine zweite Reinigung erfährt.
Anschließend verläßt das Grundwasser den Schacht 12 im oberen
Bereich 15 wieder und bildet einen Kreislauf zur Wasseransaug
stelle im unteren Schachtbereich 16, wobei die Strömungsge
schwindigkeit des Wassers im Ausführungsbeispiel nach Fig. 9
durch die Förderpumpe 150 größer ist als beim Ausführungsbei
spiel nach Fig. 8, bei dem der Kreislauf allein durch Unter
druckerzeugung im Brunnenschacht erzeugt wird.
Zur Reinigung des Kieses sind in der Kiesschüttung 141 Schwin
gungserzeuger 157 angeordnet, deren Druckwellen Verunreinigun
gen im Kies lösen, die dann anschließend abgesaugt werden kön
nen.
Bei den Ausführungsbeispielen nach Fig. 10 und 11 sind neben
den im Durchgangsrohr 17 angeordneten Förderpumpen 18 oder 28
zusätzliche Förderpumpen 45 oder 46 vorgesehen, welche die
Grundwasserbewegung in dem Gasbehandlungsbereich der Anord
nungen verstärken und steuern. Der Aufbau des Filterteiles der
Anordnung ähnelt sehr stark derjenigen des Ausführungsbeispie
les nach Fig. 1, weshalb für entsprechende Einrichtungsteile
die gleichen Bezugsziffern wie in Fig. 1 verwendet sind. Im
Gasbehandlungsbereich sind der Ausführungsform nach Fig. 8
entsprechende Teile mit den gleichen Bezugsziffern wie dort
bezeichnet. Durch die beiden Pumpen 18, 45 bzw. 28, 46 wird
bei den Anordnungen nach Fig. 10 und 11 eine Mehrfachzirkula
tion des Grundwassers innerhalb des nach außen durch das Brun
nenrohr 13 abgeschlossenen oberen Schachtbereiches bewirkt.
Die zusätzliche Pumpe 45 oder 46 ist in einem Rohr 47 angeord
net, das durch die Luftkammer 131 und ein Stück weit durch das
Luftansaugrohr 121 hindurchgeführt ist, und das unterhalb des
Flüssigkeitsspiegels 122 und oberhalb des Leitringes 138 in
einen zentralen Bereich des oberen Brunnenschachtbereiches
austritt. Dieser zentrale Bereich ist durch ein Leitrohr 48
begrenzt, das über den Flüssigkeitsspiegel 122 hinausragt und
im Flüssigkeitsbereich wie ein drittes Leitblech zwischen den
beiden anderen Leitblechen 137 und 138 wirkt. Durch die Leit
bleche wird das Grundwasser mehrfach durch den Bereich mit den
aufsteigenden Gasblasen geführt und umgelenkt. Beim Ausfüh
rungsbeispiel nach Fig. 10 wird das Grundwasser von der Pumpe
45 in den Gasbehandlungsbereich hochgefördert und fließt an
schließend an der Luftkammer 131 vorbei nach unten zurück.
Beim Ausführungsbeispiel nach Fig. 11 wird das Grundwasser aus
dem Gasbehandlungsbereich durch die Pumpe 46 nach unten abge
zogen und steigt entlang der Luftkammer 131 wieder nach oben
in den Gasbehandlungsbereich, soweit es nicht durch die Pumpe
28 erfaßt und in den unteren Brunnenschachtbereich 16 und die
dortigen Filterkammern abgezogen wird. Die Pumpen können je
nach Art und Umfang der Verunreinigung des Grundwassers mit
unterschiedlicher Förderleistung betrieben werden.
Claims (21)
1. Anordnung zum Reinigen von Grundwasser und dem von ihm
durchströmten Erdreich, mit einer Fördervorrichtung zum
Erzeugen eines über Filter führenden Flüssigkeitskreis
laufs zwischen einem bis in den Bereich des verunreinigten
Grundwassers getriebenen Brunnenschacht und dem diesen
umgebenden Erdreich, wobei der Brunnenschacht in einen
oberen und einen unteren Bereich (15, 16) unterteilt ist,
die voneinander abgetrennt sind und jeweils mindestens
bereichsweise eine wasserdurchlässige Schachtwandung zur
Wasseransaugung aus dem oder zur Wiedereinleitung des Was
sers in das Erdreich aufweisen, und wobei die beiden Be
reiche (15, 16) mittels eines Durchgangsrohres (17) mit
einander verbunden sind, in welchem die Fördervorrichtung
wirksam ist, dadurch gekennzeichnet, daß sowohl im oberen
als auch im unteren Bereich (15, 16) des Brunnenschachtes
(12) Filterkammern (20, 21; 23, 24, 124) ausgebildet sind,
die den gesamten freien Bohrquerschnitt des Brunnenschach
tes einnehmen und mindestens in dem oberen Brunnenschacht
bereich (15) sich nach oben über den oberen Rand der was
serdurchlässigen Schachtwandung in einen nach außen abge
schlossenen Schachtbereich (Brunnenrohr 13) hinaus er
strecken.
2. Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
mindestens in einem der beiden Schachtbereiche (15, 16)
mehrere Filterkammern übereinander angeordnet und jeweils
durch eine Siebwandung (22, 25, 30, 31) voneinander ge
trennt sind.
3 Anordnung nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet,
daß mindestens die oberste Filterkammer (20) im Brunnen
schacht (12) mit austauschbarem Filtermaterial versehen
ist.
4. Anordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Filterkammern begrenzende Siebwan
dungen (30) in Form von das zentrisch angeordnete Durch
gangsrohr (17) konzentrisch umgebender konischer Ringe
ausgebildet sind.
5. Anordnung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die
konischen Siebwandungsringe (30) paarweise spiegelbildlich
symmetrisch zueinander und sich mit ihren Außenrändern
berührend angeordnet sind.
6. Anordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Filterkammern begrenzende Siebwan
dungen (31) gekrümmt verlaufen.
7. Anordnung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die
Filterkammern nach innen durch kugel- oder kugelsegment
förmige Siebwandungen (31) begrenzt sind.
8. Anordnung nach einem der Ansprüche 4 bis 7, dadurch ge
kennzeichnet, daß das Filtermaterial zwischen den Siebwan
dungen (30, 31) und der Wandung des Bohrschachtes (12)
angeordnet ist und zwischen benachbarten Siebwandungen
Freiräume (32) für das Grundwasser bestehen.
9. Anordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch ge
kennzeichnet, daß im unteren Brunnenschachtbereich (16)
vor dem Ende des Durchgangsrohres (17) ein trommelförmiges
Filter (123) angeordnet ist.
10. Anordnung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß die
Seitenwände (125) des trommelförmigen Filters (123) eine
Höhe aufweisen, die geringer ist als der Filterdurchmes
ser.
11. Anordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch ge
kennzeichnet, daß der obere Schachtbereich (15′) einen
größeren Durchmesser aufweist als der untere Schachtbe
reich (16′) (Fig. 9).
12. Anordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch ge
kennzeichnet, daß das Durchgangsrohr (17, 17′) an seinem
oberen Ende eine Aufweitung (129, 129′) aufweist.
13. Anordnung nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß in
der Aufweitung (129, 129′) eine Förderpumpe (150) angeord
net ist.
14. Anordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch ge
kennzeichnet, daß im oberen Bereich (15, 15′) des Brunnen
schachtes eine durch einen Düsenkörper (132, 132′) be
grenzte Luftkammer (131, 131′) zur Zuleitung von Gasen,
insbesondere von Frischluft, von außerhalb des Brunnen
schachtes (12, 12′) durch Erzeugen von Unterdruck im obe
ren Schachtbereich (15, 15′) angeordnet ist.
15. Anordnung nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, daß
oberhalb des Düsenkörpers (132, 132′) ein oder mehrere
konzentrische Leitringe (37, 38; 37′, 38′; 48) angeordnet
sind.
16. Anordnung nach Anspruch 14 und 15, dadurch gekennzeichnet,
daß der Düsenkörper (132, 132′) und die Leitringe (137,
138; 137′, 138′) an einem gemeinsamen Schwimmkörper (139)
befestigt sind.
17. Anordnung nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, daß
durch den Düsenkörper (132) ein zusätzliches Durchgangs
rohr (47) für das Grundwasser hindurchgeführt ist, in
welchem als zusätzliche Fördervorrichtung eine Förderpumpe
(45, 46) wirksam ist.
18. Anordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 17, dadurch ge
kennzeichnet, daß das Durchgangsrohr (17) bis über die
Filterkammern (20, 21) des oberen Schachtbereiches (15)
hinausragt und als Fördervorrichtung eine richtungsumkehr
bare Förderpumpe aufweist.
19. Anordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 18, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Siebwandungen (31) aus einem stüt
zenden und formgebenden Stegträger (34, 35, 36, 38) und
aufgesetzten, Sieböffnungen begrenzenden Runddrähten (37)
bestehen.
20. Anordnung nach einem der Ansprüche 2 bis 19, dadurch ge
kennzeichnet, daß an den Siebwandungen der Siebkammern
und/oder in dem Filtermaterial der Siebkammern Einrichtun
gen (40, 157) zur Schwingungserzeugung angeordnet sind.
21. Anordnung nach Anspruch 19 und 20, dadurch gekennzeichnet,
daß die Stegträger (38) mit mindestens einem Ansatz (39)
für einen Schwingungserzeuger (41/42) versehen sind
(Fig. 5).
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