DE4244990C2 - Vorrichtung zum Bewegen eines Endoskopschafts längs eines kanalartigen Hohlraums - Google Patents
Vorrichtung zum Bewegen eines Endoskopschafts längs eines kanalartigen HohlraumsInfo
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Abstract
Vorrichtung zum Bewegen eines Endoskops (2) längs eines kanalartigen Hohlraums (4), DOLLAR A gekennzeichnet durch: DOLLAR A (a) einen Stülpschlauch (20), der beim Einsatz der Vorrichtung einen relativ zu der Hohlraumwand ruhenden, äußeren Bereich (26) und einen inneren Bereich (24) aufweist, der eine Teillänge des Endoskops (2) aufnimmt; DOLLAR A (b) eine erste Antriebseinrichtung (18), mit der sich das Endoskop (2) und der innere Bereich (24) des Stülpschlauchs (20) mit im wesentlichen gleicher Geschwindigkeit kraftbetätigt und schrittweise in einer ersten Richtung bewegen lassen; und DOLLAR A (c) eine zweite Antriebseinrichtung (72), mit der sich das Endoskop (2) kraftbetätigt und schrittweise in einer zweiten Richtung bewegen läßt, die der ersten Richtung entgegengesetzt ist.
Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum
Bewegen eines Endoskopschafts längs eines kanalartigen
Hohlraums gemäß dem Obergriff des Patentanspruchs
1.
Endoskope sind zu einem wichtigen Hilfsmittel in
der Technik und in der Medizin geworden, um kanal
artige Hohlräume zu inspizieren, die auf andere
Weise nicht oder nur mit erheblichen Eingriffen
zugänglich sind. Endoskope sind an ihrem Distalende
mit einer Beleuchtungseinrichtung und mit einer
Optik zur visuellen Erfassung des davorliegenden
Bereichs des Hohlraums ausgerüstet. Die am Distal
ende des Endoskops erfaßte, optische Information
wird normalerweise entweder mittels einer Faser
optik durch das Endoskop nach hinten zu seinem
Bedienungsende übertragen oder wird mittels eines
Kamerachips am Distalende erfaßt, durch eine elek
trische Leitung durch das Endoskop nach hinten
geleitet und auf einem Bildschirmmonitor sichtbar
gemacht. Insgesamt haben Endoskope, abgesehen von
dem hinteren Bedienungsende, üblicherweise eine
langgestreckte, biegsam-stabförmige Gestalt.
Um einen kanalartigen Hohlraum inspizieren zu kön
nen, wird das Endoskop durch eine Zugangsöffnung in
den Hohlraum eingebracht. Das weitere Hineinbewegen
des Endoskops geschieht üblicherweise dadurch, daß
eine Bedienungsperson an dem aus der Zugangsöffnung
herausragenden Teil des Endoskops mit der Hand
angreift und von dort her das drucksteife Endoskop
allmählich immer weiter in den Hohlraum hinein
schiebt.
Dieses zunehmende Hineinbewegen des Endoskops in
den kanalartigen Hohlraum ist relativ mühsam. Be
sonders schwierig gestaltet sich das Vorschieben
des Endoskops, wenn der zu inspizierende, kanalar
tige Hohlraum engere Biegungen, Engstellen oder
dergleichen aufweist. Wenn der kanalartige Hohlraum
eine nicht-glatte Wand aus einem wenig festen Ma
terial aufweist, besteht die Gefahr, daß das
Distalende beim Vorschieben an der Hohlraumwand
hängen bleibt; dies kann zu Beschädigungen der
Hohlraumwand führen. Insbesondere wenn der Hohlraum
mehrere Biegungen aufweist, wird durch das Anschie
ben vom hinteren Ende des Endoskops her erheblicher
Druck von innen her gegen die jeweils biegungsäuße
ren Wandbereiche ausgeübt. Das weitere Vorschieben
des Endoskops ist erschwert.
Im Oberbegriff des anliegenden Anspruchs 1 wird indessen von einer
Vorrichtung zur Bewegung eines Endoskopschafts
ausgegangen, wie sie in der US 4,321,915 gezeigt wird.
Diese Vorrichtung hat einen einseitig gestülpten
Stülpschlauch, der sich beim Einfahren des Endoskopschafts
beispielsweise in den Darmtrakt eines Patienten an der
Darmwand abrollt und dabei eine Art Schutzschicht
zwischen dem Endoskopschaft und der Darmwand ausbildet.
Kinematisch bedingt ist bei dieser Konstruktion die
Eindringgeschwindigkeit des Endoskopschafts doppelt so
groß wie die des Stülpschlauchs, so daß sich der
Endoskopschaft zunehmend aus dem Stülpschlauch
herausbewegt und damit die Schutzwirkung des
Stülpschlauchs zumindest am distalen Ende des
Endoskopschlauchs aufgehoben wird.
Aus diesem Grund schlägt die US 4,321,915 vor, die
Vortriebsbewegung schrittweise zu stoppen und den
Endoskopschaft manuell zurückzuziehen, um anschließend mit
der Vorschubbewegung wieder fortzufahren.
Der Antrieb des Endoskops erfogt dabei mittels des
Stülpschlauchs selbst, in den ein Druckfluid gepreßt wird,
wodurch sich der vordere Stülpabschnitt des Stülpschlauchs
immer weiter ausstülpt und dabei den Endoskopschaft
mitzieht bzw. vor sich her drückt.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung
für ein komplikationsloseres Bewegen des Endoskops
längs des Hohlraums mit verringerter Gefahr einer
Beschädigung der Hohlraumwand verfügbar zu machen.
Diese Aufgabe wird durch eine Vorrichtung mit den
Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.
Aufgrund der erfindungsgemäßen Vorrichtung wird
nicht nur das Endoskop in den kanalartigen Hohlraum
eingebracht und längs diesem vorgeschoben, sondern
es wird auch der Stülpschlauch zwischen der Hohl
raumwand und dem Endoskop eingebracht. Der Stülp
schlauch ergibt eine Auskleidung des Hohlraums,
welche das Bewegen des Endoskops längs des Hohl
raums erleichtert und die Gefahr von Beschädigungen
der Hohlraumwand entscheidend verringert.
Da die geschilderte Auskleidung aus einem ruhenden,
äußeren Stülpschlauchbereich und einem nachgelie
ferten, inneren Stülpschlauchbereich besteht,
sollte bei einem Weiterschieben des Endoskops um
eine bestimmte Länge der innere Bereich des Stülp
schlauchs etwa in doppelter Länge nachgeliefert
werden. Erfindungsgemäß wird dies dadurch bewäl
tigt, daß sich das Endoskop bei der Bewegung
in der Vorwärts-Richtung gemeinsam mit dem
inneren Bereich des Stülpschlauchs bewegt. Die
Bewegung in der entgegengesetzten
Richtung vollführt das Endoskop ohne Mitbewegen des
Stülpschlauchs, wodurch sich erreichen läßt, daß
der Umstülpbereich des Stülpschlauchs nicht gegen
über dem Endoskop zurückbleibt.
Am sinnvollsten ist es, die Bewegung in
der rückwärtigen Richtung halb so groß wie die Bewe
gung in der vorwärtigen Richtung zu machen,
wodurch im Ergebnis das Endoskop und der Stülp
schlauch gemeinsam immer weiter in den Hohlraum
hinein bewegt werden. Wenn die Bewegung
des Endoskops in der rückwärtigen Richtung kleiner ist
als die Hälfte der Bewegungsschritte in der vorwärtigen
Richtung, kommt im Lauf der Zeit das Distalende
des Endoskops immer weiter nach vorn über den Um
stülpbereich des Stülpschlauchs hinaus. Wenn die
Bewegung des Endoskops in der rückwärtigen
Richtung größer ist als die Hälfte der Bewegung
in der vorwärtigen Richtung, bleibt das Distal
ende des Endoskops zunehmend gegenüber dem Umstülp
bereich des Stülpschlauchs zurück.
Möglich ist es, die Bewegung in
der vorwärtigen Richtung abwechselnd mit der Bewegung
in der rückwärtigen Richtung durchzuführen.
Beim Bewegen des Endoskops immer weiter in den
Hohlraum hinein ist die vorwärtige Richtung die Hinein
bewegungsrichtung und ist die rückwärtige Richtung die
Herausbewegungsrichtung. Beim Bewegen des Endoskops
immer weiter aus dem Hohlraum heraus ist
die vorwärtige Richtung die Herausbewegungsrichtung und
ist die rückwärtige Richtung die Hineinbewegungsrich
tung.
Als geeignete Antriebe eignen sich
eine
ganze Reihe technischer Möglichkeiten, z. B. Elek
tromotoren, Zylinder-Kolben-Einheiten und derglei
chen, wobei das weiter unten beschriebene Ausfüh
rungsbeispiel eine konkrete Möglichkeit detailliert
wiedergibt. Das Bewegen des Endoskops längs des
kanalartigen Hohlraums kann quasi-automatisiert,
aber kontrolliert von der Bedienungsperson, erfol
gen.
Das Bewegen des Endoskops und des inneren Bereichs
des Stülpschlauchs in der vorwärtigen Richtung gestaltet
sich besonders einfach, wenn diese beiden Elemente
als Einheit bewegt werden. Zu diesem Zweck kann man
den inneren Bereich des Stülpschlauchs und das
Endoskop für die Bewegung in der vorwärtigen
Richtung miteinander verkoppeln. Eine besonders
bevorzugte und technisch einfache Möglichkeit hier
für besteht darin, den inneren Bereich des Stülp
schlauchs reibschlüssig nach innen gegen das
Endoskop zu pressen.
Zusätzlich kann sich in dem Raum zwischen dem
Endoskop und dem inneren Bereich des Stülpschlauchs
ein Schmiermittel befinden, wodurch die Reibung zwischen
diesen beiden Elementen bei ihren Relativbewegungen
verringert wird. Man kann weiteres Schmiermittel
wiederholt in diesen Raum einpressen, vorzugsweise
periodisch zu Zeiten der Abfolge von Bewegungs
schritten. Ganz besonders günstig ist das Einpres
sen von Schmiermittel vor Beginn eines Bewegungs
schritts in der zweiten Richtung, weil der Schmier
mittel-Einpreßimpuls ein Lösen des inneren Bereichs
des Stülpschlauchs von dem Endoskop unterstützt.
Eine besonders einfache Art der Aus
bildung der zweiten Antriebseinrichtung besteht
darin, ein Paar von elektromotorisch antreibbaren,
auf das Endoskop arbeitenden Antriebsrädern vorzu
sehen.
Mittels der zweiten Antriebseinrichtung kann,
das Endoskop relativ zu dem ruhenden,
inneren Bereich des Stülpschlauchs in der vorwärtigen
Richtung und in der rückwärtigen Richtung bewegt werden.
Man kann eine Druckfluid-Zuführeinrichtung vorse
hen, mit der sich Druckfluid dem Raum zwischen dem
äußeren Bereich und dem inneren Bereich des Stülp
schlauchs zuführen läßt. Ferner ist vorzugsweise
eine Schmiermittel-Einpreßeinrichtung, mit der sich
Schmiermittel in den Raum zwischen dem Endoskop und
dem inneren Bereich des Stülpschlauchs einpressen
läßt, vorgesehen. Die mit einer Druckfluid-Zuführ
einrichtung und mit einer Schmiermittel-Einpreßein
richtung einhergehenden Vorteile sind weiter vorn
bereits abgehandelt worden.
Die Ausbildung der erfindungsgemäßen Vorrichtung
bietet Vorteile hinsichtlich der erforderlichen
Länge des Endoskops, wie weiter unter bei der
Beschreibung von Ausführungsbeispielen noch deutli
cher werden wird.
Zur Reibungsverminderung kann der Stülpschlauch
außenseitig (und damit auch innenseitig im umge
stülpten, äußeren Bereich) mit einem reibungsarmen
Material, z. B. Polytetrafluorethylen, beschichtet
sein.
Die Erfindung läßt sich zum einen bei der Inspek
tion, aber auch bei der Durchführung von Arbeiten,
in technischen Anlagen und Einrichtungen einsetzen.
Als Beispiele unter vielen seien Kernreaktoren,
chemische Anlagen, Rohrleitungssysteme, genannt.
Zum anderen läßt sich die Erfindung günstig auf dem
Gebiet der Medizin einsetzen, insbesondere zur
Exploration von Hohlräumen oder röhrenartigen Ka
nälen des Körpers. Endoskope haben sich besonders
eingeführt zur Exploration der Speiseröhre, des
Magens, des Zwölffingerdarms vom Magen aus, des
Darms vom Anus aus, der Harnröhre, der Blase und
der Harnleiter. Mit Hilfe von Endoskopen lassen
sich heute minimal invasive Operationstechniken
durchführen. Endoskope weisen in der Regel einen
sogenannten Arbeitskanal auf, durch den diverse
Arbeitselemente eingeführt und bedient werden kön
nen, z. B. kleine Zangen zur Entnahme von Gewebspro
ben, Biopsienadeln, beheizbare Schneiddrähte,
kleine Scheren, Koagulationselektroden oder der
gleichen. Schließlich sind in der Regel ein Fluid
kanal für Spülflüssigkeit und Bedienungsdrähte zum
Abwinkeln des Distalendes des Endoskops in mehrere
Richtungen vorhanden. Insgesamt soll der Begriff
"Endoskop" der vorliegenden Anmeldung alle Arten
von längs eines kanalartigen Hohlraums zu bewegen
den Instrumenten oder Einrichtungen umfassen, auch
wenn der Gesichtspunkt des optischen Inspizierens
nicht im Vordergrund steht oder überhaupt kein
optisches Inspizieren stattfindet. Ferner gibt die
Erfindung die Möglichkeit, zunächst mit einem En
doskop unter Sichtkontrolle eine bestimmte Stelle
eines kanalartigen Hohlraums anzufahren, dann das
Endoskop aus dem auskleidenden Stülpschlauch zu
rückzuziehen und anschließend ein anderes Instru
ment zur Durchführung einer bestimmten Aufgabe ganz
unproblematisch durch den auskleidenden Stülp
schlauch zu derjenigen Stelle, wo etwas getan wer
den soll, vorzuschieben. Als Beispiel sei ein Bal
londilatationsinstrument genannt.
Besonders mühsam, schwierig und zeitraubend war
bisher die Koloskopie, also die Exploration des
Dickdarms vom Anus her. Der Darm weist Abbiegungen
und häufig Engstellen auf. Demzufolge gehören
koloskopische Untersuchungen bisher zu den aufwen
digen und für den Patienten unangenehmen Untersu
chungen und kommen deshalb für eine breite Anwen
dung, insbesondere im Sinn regelmäßiger Vorsorgeun
tersuchungen, kaum in Betracht. Das Umgehen mit
einem Koloskop erfordert einen hierin besonders
erfahrenen Arzt und besonders erfahrenes Hilfperso
nal.
Diese Situation ist besonders nachteilig, weil
Anomalien der Darmwand, beispielsweise Polypen,
Adenome und Karzinome, in vielen Gegenden der Welt
immer zahlreicher werden und weil eine möglichst
frühzeitige Erkennung die Heilungschancen für den
betreffenden Patienten ganz erheblich erhöht bzw.
zu einer erheblichen Lebensverlängerung führt.
Insofern ist es äußerst wünschenswert, ein Endoskop
zur Verfügung zu haben, das unkomplizierter und
risikoloser längs des Darms bewegbar ist und das
auch von einschlägig nicht so erfahrenen Ärzten
bedient werden kann.
Bisher mußte der Patient bei der Durchführung einer
Koloskopie wiederholt umgelagert werden und mußte
durch gerichtetes Drücken auf den Leib des Patien
ten versucht werden, die Darmbiegungen so weit zu
begradigen, daß das Endoskop einigermaßen gut vor
geschoben werden konnte. Durch die Erfindung wird
auf medizinischem Gebiet eine entscheidende Verbes
serung gerade bei der Koloskopie erreicht, insbe
sondere weil durch die Auskleidung des Darms mit
dem schützenden, glatt-führenden, äußeren Bereich
des Stülpschlauchs die Gefahr der Beschädigung oder
gar der Perforation der empfindlichen Darmwand
wesentlich reduziert wird. Durch die Erfindung wird
die totale Koloskopie bis hin zum Übergang vom
Dickdarm in den Dünndarm für eine echte Breitenan
wendung, beispielsweise im Sinne allgemeiner Vor
sorgeuntersuchungen in sinnvollen Zeitabständen ab
einem bestimmten Lebensjahr, zugänglich. Es ergibt
sich eine Personalersparnis bei den Untersuchungen.
Die Erfindung und Weiterbildungen der Erfindung
werden nachfolgend anhand eines teilweise schemati
siert dargestellten Ausführungsbeispiels noch näher
erläutert. Es zeigt:
Fig. 1 in schematisierter Form eine Vorrichtung
zum Bewegen eines Endoskops längs des
Darms;
Fig. 2 im Längsschnitt und in größerem Maßstab
eine erste Antriebseinrichtung der Vor
richtung von Fig. 1;
Fig. 3 teilweise geschnitten eine zweite An
triebseinrichtung und eine Schmiermittel-
Einpreßeinrichtung der Vorrichtung von
Fig. 1;
Fig. 4 in schematisierter Form analog zu Fig. 1
eine weitere Ausführungsform einer Vor
richtung zum Bewegen eines Endoskops
längs des Darms.
Fig. 1 zeigt die Vorrichtung in einem Zustand, in
der ein Endoskop 2 bereits ein Stück weit in den
Darm 4 eines Patienten hineinbewegt worden ist. Das
Endoskop 2 besteht im wesentlichen aus einem
Distalende 6, einem Endoskopschaft 8 und einem
Bedienungsende 10. Der Endoskopschaft 8 ist etwa
3200 mm lang und hat einen Durchmesser von 9 bis
13,5 mm. Das Distalende 6 hat einen etwas größeren
Durchmesser. An dem Bedienende sind schematisch
drehbare Betätigungsscheiben 12 zum Betätigen von
Bedienungsdrähten zum Abwinkeln des Distalendes 6
eingezeichnet. In den Anus 14 ist ein Tubus 16
eingeführt, um zu verhindern, daß der Patient den
Anus-Schließmuskel schließt.
In einem Abstand von etwa 10 bis 20 cm vom Anus 14
befindet sich eine erste Antriebseinrichtung 18,
die weiter unten anhand von Fig. 2 noch genauer
beschrieben wird. Ein Stülpschlauch 20 ist mit
seinem hinteren Ende an einem plattenartigen Teil
22 befestigt und umgibt von hier aus bis nahe zum
vorderen Ende des Endoskops 2 den Endoskopschaft 8.
Nahe dem vorderen Ende des Endoskops 2 ist der
Stülpschlauch 20 um 180° nach außen und dann wieder
zurück umgestülpt und führt von dort wieder zurück
zu der ersten Antriebseinrichtung 18. Das vordere
Ende des Stülpschlauchs 20 wird Umstülpbereich 22
genannt. Zwischen dem Umstülpbereich 22 und der
ersten Antriebseinrichtung weist der Stülpschlauch
20 somit einen inneren Bereich 24 und einen äußeren
Bereich 26 auf.
Der Raum zwischen dem inneren Bereich 24 und dem
äußeren Bereich 26, rechts in Fig. 1 abgeschlossen
durch den Umstülpbereich 22 und links in Fig. 1
zeitweise abgeschlossen innerhalb der ersten An
triebseinrichtung 18, kann mittels einer Pumpe 28
mit Flüssigkeitsdruck beaufschlagt werden. Die
Pumpe 28 saugt die Flüssigkeit aus einem Vorratsbe
hälter 30 an. Als Flüssigkeit kann Wasser mit zu
gesetztem Benetzungsmittel verwendet werden.
Zwischen der ersten Antriebseinrichtung 18 und der
Platte 22 ist der Endoskopschaft 8 mit dem umgeben
den Schlauch 20 zu einer ausgebuchteten Form
gelegt. Im Bereich der Platte 22 kann Schmiermittel
in den Raum zwischen dem Endoskopschaft 8 und dem
Schlauch 20 eingepreßt werden, wie weiter unten
anhand von Fig. 3 noch genauer beschrieben wird. In
Fig. 1 ist eine Schmiermittelpumpe 32 und ein zu
geordneter Vorratsbehälter 34 für Schmiermittel
eingezeichnet. Bei dem Schmiermittel kann es sich
zum Beispiel um Pflanzenöl handeln.
Auf der dem Schlauch 20 abgewandten Seite der Plat
te 22 ist ein Paar von Antriebsrädern 36 vorgese
hen, die mit ihrem rinnenförmigen Außenumfang von
zwei Seiten her mit dem Endoskopschaft 8 in reib
schlüssigem Eingriff sind. Diese Antriebsräder 36
bilden zusammen mit einem nicht eingezeichneten
Elektromotor eine zweite Antriebseinrichtung 72.
Im Längenbereich zwischen den Antriebsrädern 36 und
dem Bedienungsende 10 des Endoskops 2 ist der En
doskopschaft 8 ebenfalls in eine ausgebuchtete Form
gelegt.
In Fig. 2 erkennt man wiederum den Endoskopschaft 8
und den Stülpschlauch 20. Rechts in Fig. 2 erkennt
man den inneren Bereich 24 und den äußeren Bereich
26 des Stülpschlauchs 20. Das Ende des äußeren
Bereichs 26 ist an einem nach rechts weisenden
Schlauchstutzen eines Zylinders 40 befestigt.
In dem Zylinder 40 ist eine kolbenartig ausgebilde
te Hülse 42 angeordnet, die mit ihrem Außenumfang
in der Bohrung des Zylinders 40 in Axialrichtung
bewegbar geführt ist. Die beiden Axialenden der
Hülse 42 sind als Schlauchstutzen 44 ausgebildet.
Ein Schlauchstück 46 erstreckt sich längs in einer
durchgehenden Innenbohrung 48 der Hülse 42 und ist
an seinen beiden Enden nach außen umgestülpt und an
den Schlauchstutzen 44 dicht befestigt. Der Endo
skopschaft 8 mit dem umgebenden, dort einlagigen
Schlauch 20 ist innerhalb des Schlauchstücks 46
durch die Innenbohrung 48 der Hülse 42 hindurchge
führt. Die Wandstärke des Schlauchs 20 beträgt 0,6
bis 1,5 mm. Die Durchmesser der in der Innenbohrung
48 angeordneten Bauteile sind so gewählt, daß zwi
schen dem Schlauchstück 46 und dem Schlauch 20
sowie zwischen dem Schlauch 20 und dem Endoskop
schaft 8 etwas Spiel besteht.
Die Hülse 42 weist ein Paar von diametral vom
Außenumfang wegragenden Zapfen 50 auf. Oben links
in Fig. 2 ist angedeutet, wie diese Zapfen 50 über
Schubstangen 52 mit einer Exzenterscheibe 54 ver
bunden sind, die von einem Elektromotor 56 drehend
antreibbar ist. Auf diese Weise läßt sich die Hülse
42 in ihrer Axialrichtung hin und her bewegend
antreiben. Der Gesamthub dieser Axialbewegung be
trägt beim vorliegenden Ausführungsbeispiel 30 mm.
Man kann auch mit nur einem Zapfen 50 und einer
Schubstange 52 arbeiten.
Der Raum zwischen dem Schlauchstück 46 und der
Innenbohrung 48 der Hülse 42 läßt sich über einen
Stutzen 58 und durch eine radiale Bohrung 60 der
Hülse 42 mit Fluiddruck beaufschlagen. Bei Druckbe
aufschlagung dieses Raums bewegt sich das Schlauch
stück 46 radial nach innen und preßt den Schlauch
20 auf die Länge der Hülse 42 gegen den Außenumfang
des Endoskopschafts 8. Über den Stutzen 58 und die
Bohrung 60 läßt sich in dem Raum zwischen dem
Schlauchstück 46 und der Innenbohrung 48 wahlweise
auch Unterdruck erzeugen, um das Schlauchstück 46
wieder radial nach außen gegen die Innenbohrung 48
zu ziehen und dadurch den Schlauch 20 und den En
doskopschaft 8 wieder freizugeben. Die Druckauf
bringung und die Unterdruckaufbringung in dem Raum
zwischen dem Schlauchstück 46 und der Innenbohrung
48 sind so gesteuert, daß der genannte Raum im
wesentlichen für diejenige Zeitphase unter Druck
steht, in der die Hülse 42 von links nach rechts
bewegt wird, und für diejenige Zeitphase unter
Unterdruck steht, in der die Hülse 42 von rechts
nach links bewegt wird. Somit nimmt die Hülse 42
bei ihrer Bewegung von links nach rechts die Ein
heit aus Endoskopschaft 8 und Schlauch 20 nach
rechts mit. Bei der Bewegung der Hülse 42 von
rechts nach links wird hingegen die Einheit aus
Endoskopschaft 8 und Schlauch 20 nicht mitgenommen.
Statt, wie beschrieben, Unterdruck aufzubringen,
kann man vereinfachend auch nur den zum Klemmen
eingesetzten Überdruck ablassen.
Dort, wo sich der Schlauchstutzen 44 am rechten
Ende der Hülse 42 befindet, besteht ein freier Raum
zwischen der Hülse 42 und der Innenbohrung des
Zylinders 40. In diesen Raum mündet eine untere
radiale Bohrung 62 und eine obere radiale Bohrung
64, wobei in der unteren Bohrung 62 ein Stutzen 66
sitzt und in der oberen Bohrung 64 ein Stutzen 68
sitzt. Der Stutzen 68 weist eine Drosselbohrung 70
auf. An den Stutzen 66 ist die in Fig. 1 gezeichne
te Pumpe 28 angeschlossen (wobei dort aus Gründen
der leichteren Verständlichkeit die Verbindung
zwischen der Pumpe 28 und dem Stülpschlauch 20
rechts von der ersten Antriebseinrichtung 18
gezeichnet worden ist). Durch den Stutzen 66 kann
der nicht von der Hülse 42 eingenommene Innenraum
des Zylinders 40 mit Fluiddruck beaufschlagt wer
den. Bei Druckbeaufschlagung wird der Druck in
diesem Raum auf etwa 0,7 bar geregelt. Durch den
Stutzen 68 kann das Fluid druckos zurück in den
Vorratsbehälter 30 strömen. Aus Fig. 2 ist deutlich
ersichtlich, daß der genannte Innenraum des Zylin
ders 40 mit dem Raum zwischen dem äußeren Bereich
26 und dem inneren Bereich 24 des Stülpschlauchs 20
in Verbindung steht, so daß dort bei Druckbeauf
schlagung ebenfalls der genannte Fluiddruck
herrscht.
Der genannte Raum innerhalb des Zylinders 40 und
damit auch der Raum zwischen dem äußeren Bereich
26 und dem inneren Bereich 24 des Stülpschlauchs 20
ist jedoch nicht permanent mit Fluiddruck beauf
schlagt. Durch entsprechende Regelung der Pumpe 28
oder Regelung des Rückflusses zum Vorratsbehälter
30 wird vielmehr während bestimmter Zeitphasen
dafür gesorgt, daß der Druck auf etwa 0,2 bar ab
sinkt. Die Steuerung des zeitlichen Ablaufs ist
folgendermaßen:
Wenn sich die Hülse 42 in ihrer Stellung ganz links
befindet, wird - wie weiter vorn beschrieben - der
Schlauch 20 gegen den Endoskopschaft 8 gepreßt und
auf diese Weise auch der genannte Raum im Zylinder
40 nach links hin abgedichtet. Kurz darauf wird der
Raum zwischen dem äußeren Bereich 26 und dem inne
ren Bereich 24 des Stülpschlauchs 20 auf die be
schriebene Weise unter Druck gesetzt. Etwa zu der
Zeit, zu der die Hülse 42 ihre rechte Endstellung
erreicht hat, wird der Druck zwischen dem äußeren
Bereich 26 und dem inneren Bereich 24 des Stülp
schlauchs 20 reduziert, wie beschrieben, und wird
das Anpressen des Schlauchs 20 an den Endoskop
schaft 8 aufgehoben, wie beschrieben. Infolgedessen
kann dann die Hülse 42 nach links zurückfahren,
ohne den Schlauch 20 und den Endoskopschaft 8 mit
zunehmen.
Fig. 3 veranschaulicht die zweite Antriebseinrich
tung 72, deren Antriebsräder 36 bereits im Zusam
menhang mit Fig. 1 beschrieben worden sind. Die
Antriebsräder 36 stehen über eine Kette 74 mit
einem antreibenden Kettenrad 76 in Verbindung,
welches seinerseits von einem nicht eingezeichneten
Elektromotor in beiden Drehrichtungen antreibbar
ist. Während der Zeitphase, in der - wie vorstehend
beschrieben - der Schlauch 20 nicht mittels des
Schlauchstücks 46 gegen den Endoskopschaft 8 ge
preßt wird und die Hülse 42 ihre freie Bewegung von
rechts nach links vollführt, zieht die zweite An
triebseinrichtung 72 den Endoskopschaft um 15 mm
nach oben, also rückwärts. Der Endoskopschaft 8
kann diese Rückwärtsbewegung ohne Mitnahme des
Schlauchs 20 vollführen, weil der Schlauch 20 nir
gends mit erheblicher Anpreßkraft gegen den Endo
skopschaft 8 gedrückt wird. Durch diese Rückwärts
bewegungen des Endoskopschafts 8 vergrößert sich
die Ausbuchtung 78 zwischen der zweiten Antriebs
einrichtung 36 und dem Bedienungsende 10 des Endo
skops. Während der zuvor beschriebenen Vorwärtsbe
wegung des Endoskopschafts 8 zusammen mit dem in
neren Bereich 24 des Stülpschlauchs 20 verkleinert
sich die Ausbuchtung 80 zwischen der ersten An
triebseinrichtung 18 und der Platte 22. Am Ende des
Hineinbewegens des Endoskops 2 in den Darm 4 ist
die Ausbuchtung 80 praktisch aufgebraucht; es
befinden sich etwa 1500 mm Endoskoplänge in dem
Darm 4 und etwa 1500 mm Endoskoplänge in der Aus
buchtung 78.
In Fig. 3 erkennt man ferner weitere Details der
Schmiermittel-Einpreßeinrichtung 82 (vergleiche
Fig. 1). Oberhalb der Platte 22 ist ein plattenar
tiges Schmiermittel-Zuführbauteil 84 angeordnet.
Das Bauteil 84 weist eine Durchgangsöffnung 86 auf,
durch die der Endoskopschaft 8 hindurchgeführt ist.
In ihrem oberen Bereich ist die Durchgangsöffnung
86 mittels einer Lippendichtung 88 gegenüber dem
Endoskopschaft 8 abgedichtet. Im darunter befind
lichen Bereich hat die Durchgangsöffnung 86 einen
deutlich größeren Innendurchmesser als der Außen
durchmesser des Endoskopschafts 8. Dort mündet ein
Zuführkanal 90 für das Schmiermittel, der an die
Schmiermittelpumpe 32 angeschlossen ist. An seiner
Oberseite ist das Hauteil 84 mit einer umlaufenden
Vertiefung 92 versehen, von der ein Rücklaufkanal
94 für Schmiermittel, welches zwischen der Dichtung
88 und dem Endoskopschaft 8 möglicherweise nach
oben austritt, zurück zu dem Vorratsbehälter 34
führt.
Schmiermittel, welches durch den Kanal 90 unter
Druck in den Bereich zwischen der Durchgangsöffnung
86 und dem Endoskopschaft 8 gelangt, breitet sich
zwischen dem inneren Bereich 24 des Stülpschlauchs
20 und dem Endoskopschaft 8 auf die gesamte Länge
aus. Überschußmengen des Schmiermittels treten im
Bereich des Umstülpbereichs 22 des Stülpschlauchs
20 in den Darm 4 aus. Die Schmiermitteleinpreß
einrichtung 82 kann so gesteuert sein, daß jeweils
bei Beginn einer Zurückbewegung des Endoskopschafts
8 mittels der Antriebsräder 36 ein kurzer Schmier
mittelstoß abgegeben wird.
Mit der zweiten Antriebseinrichtung 72 kann man
nicht nur die beschriebenen Rückwärts-Bewegungs
schritte von 15 mm durchführen, sondern kann auch
den Endoskopschaft 8 wahlweise vorwärts oder rück
wärts über eine längere Bewegungsstrecke bewegen.
Ein typischer Anwendungsfall für diese Bewegung
ergibt sich, wenn das Distalende 6 des Endoskops 2
die innerste Dickdarmbiegung passiert hat. Dann
schließt sich ein relativ gerader Dickdarmabschnitt
an, den man mittels Ausfahrens des Endoskops ohne
Mitnahme des inneren Bereichs 24 des Stülpschlauchs
20 explorieren kann. Es gibt Endoskope, deren
Distalende man mit den beschriebenen Drahtzügen um
bis zu 160° abwinkeln kann, und bei gegenüber dem
Umstülpbereich 22 vorgefahrenem Distalende 6 kann
man also quasi auch nach rückwärts blickend den
Darm explorieren.
Es wird darauf hingewiesen, daß die weiter vorn
beschriebenen Abfolgen der Druckbeaufschlagungen,
Druckentlastungen, Unterdruckaufbringungen und
Bewegungen des Endoskopschafts 8 mitsamt dem inne
ren Bereich 24 des Stülpschlauchs 20 und ohne den
inneren Bereich 24 des Stülpschlauchs 20 genau
umgekehrt ablaufen, wenn man das Endoskop 2 und den
Stülpschlauch 20 schrittweise wieder aus dem Darm 4
zurückziehen möchte. Dann kann man den Darm 4 beim
Herausbewegen des Endoskops 2 aus dem Darm ein
zweites Mal explorieren. Es versteht sich, daß man
bei dieser Zurückbewegung mit der zweiten Antriebs
einrichtung 72 intermittierend um 15 mm vorschieben
statt zurückziehen muß.
Der Stülpschlauch 20 kann aus Silikon bestehen und
kann beidseitig z. B. mit Polytetrafluorethylen
beschichtet sein.
Der Zylinder 40 kann mitsamt der Hülse 42 um eine
Vertikalachse schwenkbar an der Vorrichtung befe
stigt sein, so daß man die Ausrichtung des patien
tenseitig aus dem Zylinder 14 austretenden Endo
skopschafts 8 relativ zu dem Patienten einstellen
kann. Außerdem kann die gesamte Vorrichtung höhen
verstellbar sein, damit man die Höhe des aus dem
Zylinder 40 austretenden Endoskopschafts 8 an die
Höhe, die der Anus des für die Untersuchung gela
gerten Patienten hat, anpassen kann. Es versteht
sich, daß die Lage des Patienten relativ zu der
Vorrichtung im Verlauf der Untersuchung beibehalten
werden sollte; insbesondere sollte der Abstand
zwischen dem Anus 14 und der ersten Antriebsein
richtung 18 konstant sein.
Die beschriebene Vorrichtung hat für den untersu
chenden Arzt ferner den Vorteil, daß er mit einem
Bedienende 10 des Endoskops 2 arbeiten kann, wel
ches Bedienende 10 stationär auf der Vorrichtung
angebracht ist. Das Hineinbewegen und das Herausbe
wegen des Endoskopschafts 8 ist ohne Einfluß auf
die stationäre Position des Bedienendes 10. Der
Arzt kann das Hineinbewegen und das Herausbewegen
des Endoskopschafts bequem durch elektrische Schal
ter an der Vorrichtung steuern. Vor Biegungen des
Darms winkelt er das Distalende 6 des Endoskops 2
so ab, daß dieses im wesentlichen in Richtung des
vor dem Distalende 6 liegenden Darmverlaufs weist.
Alternativ ist es z. B. möglich, den Stülpschlauch
20 und den Endoskopschaft 8 allmählich immer weiter
in den Darm 4 hineinzuschieben in einem Zustand,
bei dem das vordere Ende des Distalendes 6 gering
fügig hinter (also in Fig. 1 links von) dem Um
stülpbereich 22 zurück ist. Dann läuft dem vorderen
Ende des Distalendes 6 stets der Umstülpbereich 22
geringfügig voraus, so daß während des Hineinschie
bens das Distalende 6 nie in Gefahr ist mit der
Darmwand in Berührung zu kommen.
Aufgrund der vorangegangenen Beschreibung ist klar,
daß bei dem beschriebenen Ausführungsbeispiel die
zweite Antriebseinrichtung 72 zugleich diejenige
Antriebseinrichtung darstellt, mit welcher der
Endoskopschaft 8 bedarfsweise ein größeres Stück
vorwärts oder rückwärts bewegt werden kann, unab
hängig von dem Stülpschlauch 20.
Es wird darauf hingewiesen, daß man beispielsweise
statt der insbesondere anhand der Fig. 2 beschrie
benen Klemmeinrichtung auch mit zwei Antriebsrädern
analog den Antriebsrädern 36 der zweiten Antriebseinrichtung
72 arbeiten kann. Für das Zurückbewegen
des Endoskopschafts 8 relativ zu dem Stülpschlauch
20 kann man beispielsweise den Achsabstand dieser
beiden Antriebsräder geringfügig vergrößern und
dadurch die Klemmwirkung zwischen dem Stülpschlauch
20 und dem Endoskopschaft 8 aufheben.
Aus der vorstehenden Beschreibung ist ferner
ersichtlich, daß streng genommen jeweils der Endos
kopschaft 8 mitsamt dem Distalende 6 vorwärts- und
rückwärtsbewegt wird, nicht jedoch das Bedienende
10. Insofern ist unter dem in den Ansprüchen ver
wendeten Begriff "Endoskop" der Endoskopschaft 8
mitsamt Distalende 6 zu verstehen.
Ferner sei erwähnt, daß man nicht unbedingt, wie
bisher beschrieben, intermittierende Bewegungen des
Endoskopschafts 8 in die zweite Richtung benötigt.
Vielmehr kann man zu denjenigen Zeitphasen, in
denen die erste Antriebseinrichtung 18 eine Bewe
gung des Stülpschlauchs 20 und des Endoskopschafts
8 in die erste Richtung leistet, z. B. mittels der
zweiten Antriebseinrichtung 72 dafür sorgen, daß
der Endoskopschaft 8 mit der halben Geschwindigkeit
oder um die halbe Strecke in der ersten Richtung
bewegt wird wie die Hülse 42. Mit anderen Worten:
Der Endoskopschaft vollführt bei Bewegungen in der
ersten Richtung eine zurückbleibende Gleitbewegung
relativ zu dem Stülpschlauch 20. In diesem Fall hat
man streng genommen keine Bewegungsschritte des
Endoskopschafts 8 in die zweite Richtung mehr. Die
Voraussetzung hierfür, daß nämlich die Reibung
zwischen dem Schlauchstück 46 und dem Außenumfang
des Stülpschlauchs 20 in der ersten Antriebsein
richtung 18 die Reibung größer ist als zwischen dem
Endoskopschaft 8 und dem Stülpschlauch 20, ist
gegeben.
Man kann sogar so weit gehen, die Bewegung des
Endoskopschafts 8 und des Stülpschlauchs 20 in die
erste Richtung kontinuierlich statt intermittierend
durchzuführen. Wenn man z. B. die insbesondere an
hand von Fig. 2 beschriebene Klemmeinrichtung bzw.
erste Antriebseinrichtung durch ein in reibschlüs
sigem Eingriff mit dem Stülpschlauch 20 stehendes
Antriebsräderpaar ersetzt und mit einer weiteren
Antriebseinrichtung analog der zweiten Antriebsein
richtung 72 dafür sorgt, daß sich der Stülpschlauch
20 bzw. der innere Bereich 24 des Stülpschlauchs 20
mit der doppelten Geschwindigkeit wie der Endoskop
schaft 8 in die erste Richtung bewegt, hat man
ebenfalls das Ziel erreicht, den Stülpschlauch 20
und den Endoskopschaft 8 gemeinsam passend im Darm
4 vorwärts zu bewegen.
Die Ausführungsform gemäß Fig. 4 unterscheidet sich
von der bisher beschriebenen Ausführungsform gemäß
Fig. 1 bis 3 im wesentlichen dadurch, daß der
Stülpschlauch 20 in seinem links von der ersten
Antriebseinrichtung 18 befindlichen Bereich nach
außen umgestülpt und mit seinem dortigen Ende an
der ersten Antriebseinrichtung 18 befestigt ist.
Zwischen der ersten Antriebseinrichtung 18 und der
Platte 22 hat der Endoskopschaft 8 mitsamt dem
Stülpschlauch 20 einen geraden Verlauf statt der
Ausbuchtung 80. Das Bedienende 10 des Endoskops 2
sitzt unmittelbar an der Platte 22. Die Platte 22
ist in Längsrichtung des Endoskopschafts 8 beweg
bar, s. Pfeil 96. Ein Beispiel hierfür ist die
Anbringung der Platte 22 auf einem in Horizontal
richtung verfahrbaren Schlitten, wobei eine nicht
eingezeichnete, zweite Antriebseinrichtung vorgese
hen ist, um die Platte 22 mindestens in Fig. 4 nach
links gerichtet anzutreiben.
Heim Hineinbewegen des Endoskopschafts 8 in den
Darm 4 verkürzt sich derjenige Abschnitt des Stülp
schlauchs 20, der sich links von der ersten An
triebseinrichtung 18 befindet, analog dazu, wie
sich derjenige Abschnitt des Stülpschlauchs 20, der
sich rechts von der ersten Antriebseinrichtung 18
befindet, verlängert. Mit anderen Worten: Der in
nere Bereich 24 des Stülpschlauchs 20 wird schritt
weise durch die erste Antriebseinrichtung 18 hin
durchbewegt. Die Bewegungen des Endoskopschafts 8
in die zweite Richtung werden durch angetriebene
Bewegungen der Platte 22 nach links in Fig. 4 er
zeugt. Es ist selbstverständlich möglich, auch die
Ausführungsform gemäß Fig. 4 so zu konstruieren,
daß die Bewegungen in die erste Richtung und/oder
in die zweite Richtung kontinuierlich durchgeführt
werden, wie weiter vorne im Zusammenhang mit der
ersten Ausführungsform beschrieben.
In Fig. 4 erkennt man ferner ein ringförmiges,
schürzenartiges Teil 98, welches nach rechts wei
send an der Platte 22 befestigt ist und in den Raum
zwischen dem inneren Bereich 24 des Stülpschlauchs
20 und dem Endoskopschaft 8 ragt, wobei der innere
Bereich 24 des Stülpschlauchs 20 möglichst gut
abgedichtet mit dem Teil 98 in Kontakt ist. Aus dem
Raum innerhalb des schürzenartigen Teils 98 kann
Schmiermittel in den Raum zwischen dem inneren
Bereich 24 des Stülpschlauchs 20 und der Außenober
fläche des Endoskopschafts 8 eingepreßt werden,
analog wie im Zusammenhang mit der ersten Ausfüh
rungsform geschildert.
Die Ausführungsform gemäß Fig. 4 hat gegenüber der
ersten Ausführungsform den Vorteil, daß man mit
einem handelsüblichen Koloskop mit einer Länge von
gut 1500 mm arbeiten kann. Am Anfang befindet sich
dieses Endoskoplänge zwischen dem Anus 14 und der
Platte 22. Am Ende des Hineinbewegens des Endoskop
schafts 8 in den Darm 4 ist die Platte 22 an die
erste Antriebseinrichtung 18 herangerückt; die
Koloskoplänge befindet sich zwischen der ersten
Antriebseinrichtung 18 und dem Explorationsende im
Darm 4.
Claims (4)
1. Vorrichtung zum Bewegen eines Endoskopschafts (8) längs
eines kanalartigen Hohlraums (4) mit einem zumindest eine
Teillänge des Endoskopschafts (2) aufnehmenden Stülpschlauch
(20), der beim Einsatz einen relativ zu der Hohlraumwand
ruhenden, vorderen äußeren Wandbereich (26) hat, der an seinem
einen Ende an einer ersten Antriebseinrichtung (18) zum
Fortbewegen des Endoskopschafts (8) fixiert und an einem
distalen Endabschnitt (6) des Endoskopschafts (8) zu einem
inneren Wandbereich (24) umgestülpt ist,
gekennzeichnet durch
eine zweite Antriebseinrichtung (22, 72), mittels der eine
Kraft auf den Endoskopschaft (8) aufbringbar ist, welche der
durch die erste Antriebseinrichtung (22, 72) erzeugten Bewegung
des Endoskopschafts (8) entgegenwirkt, wobei
der innere Wandbereich (24) an einem zum distalen Endabschnitt
(6) des Endoskopschafts (8) gegenüberliegenden hinteren
Endabschnitt zu einem hinteren äußeren Wandbereich umgestülpt
ist, der zur Antriebseinrichtung (18) zurückgeführt und an
dieser fixiert ist.
2. Endoskopiegerät nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
die erste Antriebseinrichtung (18) Antriebsräder hat, die
radial gegen einen Abschnitt des inneren Wandbereichs (24) des
Stülpschlauchs (20) derart angepreßt sind, daß über den
inneren Wandbereich (24) eine Antriebskraft auf den
Endoskopschaft (8) für dessen kontinuierliche Bewegung
übertragbar ist.
3. Endoskopiegerät nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß
die zweite Antriebseinrichtung eine auf dem Endoskopschaft (8)
vor dem hinteren Endabschnitt des Stülpschlauchs (20) fixierte
Platte (22) umfaßt, über die die Kraft an den Endoskopschaft
(8) anlegbar ist.
4. Endoskopiegerät nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Bewegungsgeschwindigkeit des Endoskopschafts (8) bezüglich
der Bewegungsgeschwindigkeit des inneren Wandbereichs (24)
über die Platte (22) derart regelbar ist, daß die
Bewegungsgeschwindigkeit des inneren Wandbereichs (24) im
wesentlichen doppelt so groß ist, wie die
Bewegungsgeschwindigkeit des Endoskopschafts (8).
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