DE4300880A1 - Ultraschallvernebler mit Dosiereinheit - Google Patents
Ultraschallvernebler mit DosiereinheitInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Erzeugung
eines Aerosols, das in flüssiger Form einer
Verneblungseinrichtung zudosiert wird, welche über
eine Atemgasleitung zu einem Anschlußteil eines
Beatmungsgerätes geleitet wird, das mittels einer
Atemgasfördereinheit zur Beatmung eines Patienten
Inspirations- und Exspirationshübe ausübt.
Die Anfeuchtung eines Atemgases, welches durch ein
Beatmungsgerät über eine Atemgasleitung einem an ein
Y-Stück und einen Tubus angeschlossenen Patienten
zugeführt wird, ist eine beständige Notwendigkeit, um
das Austrocknen der Lungenflügel bzw. der Alveolen
während einer Langzeitbeatmung zu verhindern. Darüber
hinaus ist es möglich, über die bekannten
Anfeuchtungsvorrichtungen Medikamente in Form von
Aerosolen den Lungen zuzuführen, um Lungenkrankheiten
zu heilen, oder Fehlfunktionen der Lungen zu
verhindern. Ein besonderer Aspekt verdient besonders
bei der Beatmung von Früh- und Neugeborenen
sorgfältiger Beachtung, nämlich die Vermeidung von
Totraumvolumen im Zuge der Atemgasleitung durch
Hinzufügen eines Verneblers.
Bei einer aus der DE-OS 36 36 669 bekanntgewordenen
Anordnung zur Zufuhr von Aerosol zu den Luftwegen oder
der Lunge eines Patienten ist in der
Inspirationsleitung zwischen einem Beatmungsgerät und
dem Patienten eine Verneblereinrichtung vorgesehen,
welche über eine an eine Gasquelle angeschlossene Düse
Tröpfchen aus einem Flüssigkeitsreservoir mitreißt und
in die Atemgasleitung transportiert. Die zusätzliche
Gasquelle, welche durch die mit Druckluft betriebene
Düse gebildet ist, verändert das vom Beatmungsgerät
gelieferte Atemgasvolumen und muß demnach bei der
Einstellung der Beatmungsparameter berücksichtigt
werden. Außerdem machen der Strömungsweg für das von
der Düse erzeugte Aerosol sowie der
Flüssigkeitsvorratsbehälter das Totraumvolumen so
groß, daß diese bekannte Verneblereinrichtung für die
Beatmung von Früh- und Neugeborenen nicht geeignet
ist. Die aufwendige und einen großen Platzbedarf
erfordernde Bauform macht es unmöglich, den bekannten
Vernebler patientennah anzubringen.
Ein anderer bekannter Vernebler nach der
DE-OS 33 08 819 sieht ein beheizbares Druckgefäß vor,
in dessen Innenraum eine Flüssigkeit zudosiert und
dort verdampft wird. Der so erzeugte Dampf wird über
eine Anfeuchterleitung und ein steuerbares Ventil der
Atemgasleitung zugeführt. Auch dieser bekannte
Vernebler kann wegen seiner voluminösen Bauform und
seines Gewichtes- nicht patientennah eingesetzt werden.
Der vorliegenden Erfindung liegt somit die Aufgabe
zugrunde, einen Vernebler der genannten Art so zu
verbessern, daß das während der Beatmung vorhandene
Totraumvolumen minimiert wird, und daß seine kleine
Bauform eine möglichst patientennahe Anbringung im
Zuge der Atemgasleitung ermöglicht.
Die Lösung der Aufgabe wird dadurch erreicht, daß im
Innenraum der Atemgasleitung ein Ultraschallgeber
vorgesehen ist, der eine zu Ultraschallschwingungen
erregte Schwingfläche aufweist, in deren Höhe und in
räumlichem Abstand zu ihr eine Dosierleitung in die
Atemgasleitung mündet, welche mit einer außerhalb der
Atemgasleitung angeordneten Dosiereinheit verbunden
ist, die die zu vernebelnde Flüssigkeit auf die
Schwingfläche dosiert.
Die Vorteile der Erfindung liegen im wesentlichen
darin, daß lediglich in den schon vorhandenen
Leitungszug der Atemgasleitung ein zusätzlicher
Ultraschallgeber eingebaut zu werden braucht, auf
dessen Schwingfläche die zu vernebelnde Flüssigkeit in
vorbestimmbaren Mengen dosiert wird. Es braucht dazu
kein nennenswertes, den Totraum vergrößerndes Volumen
an die Atemgasleitung angeschlossen zu werden. Die
geringen zu vernebelnden Flüssigkeitsmengen werden
unmittelbar in der Atemgasleitung erzeugt, so daß auf
zusätzliche Gaszufuhr, die bei den bekannten
Verneblern zur Erzeugung des Aerosols nötig ist,
verzichtet werden kann. Somit werden die am
Beatmungsgerät eingestellten Beatmungsparameter durch
die zusätzliche Verneblung nur unbedeutend beeinflußt.
Da nur geringe Mengen an Flüssigkeit vernebelt werden
müssen, sind die erforderlichen Bauteile, nämlich
Ultraschallgeber und Dosierleitung, von so geringem
Gewicht, daß sie unmittelbar in Nähe des zu beatmenden
Patienten, vorzugsweise an dem Y-Stück, eingebaut
werden können.
Als Dosiereinheit kann jede bekannte Vorrichtung zur
Dosierung von Flüssigkeiten eingesetzt werden, wie zum
Beispiel eine aus einem Vorratsbehälter die zu
vernebelnde Flüssigkeit selbstansaugende Kolbenpumpe,
oder auch eine Spritzenpumpe, deren Vorschub durch
einen gesteuerten Antrieb betätigt wird.
Da eine Verneblung bzw. Aerosolbildung lediglich
während des Inspirationshubes notwendig ist, können
die Dosiereinheit und der Ultraschallgeber
zweckmäßigerweise mit einer Steuereinheit verbunden
sein, welche entweder integraler Bestandteil des
Beatmungsgerätes ist oder eine separate Einheit
bildet, die bei Ausübung des Inspirationshubes auch
die Dosiereinheit und/oder den Ultraschallgeber
betätigt. Dabei kann die Auslösung des Dosierhubs bzw.
die Erregung des Ultraschallgebers mit der Auslösung
des Inspirationshubs entweder phasengleich, oder
zeitlich versetzt bzw. phasenverschoben erfolgen. Die
gewünschte Phasenverschiebung kann an der
Steuereinheit eingestellt werden. Da die Dosierung und
Aerosolerzeugung bzw. Verneblung oder Zerstäubung
unmittelbar am Anschlußstück zum Patienten
stattfindet, braucht das Aerosol keine weiten Strecken
in der Atemgasleitung zurückzulegen, bis es den
Patienten endlich erreicht, so daß keine nennenswerten
Kondensationen oder Ablagerungen auftreten, wodurch
die Dosierung der zu vernebelnden Flüssigkeit sparsam
erfolgen kann. Diese Eigenschaft ist insbesondere dann
wirkungsvoll, wenn als zu vernebelnde Flüssigkeit ein
Surfactant eingesetzt wird. Solche Flüssigkeiten sind
als grenzflächenaktive Substanzen auf der Oberfläche
der Alveolen notwendig, um bei bestimmten
Krankheitserscheinungen der Lungenwege ein Kollabieren
der Lungenoberfläche während der Exspiration zu
verhindern. Der extrem hohe Preis solcher
Flüssigkeiten und auch anderer, zu vernebelnder
Medikamente erfordert eine sparsame, dennoch wirksame
Gabe für eine entsprechende Therapie, was durch die
vorliegende Erfindung ermöglicht wird.
Dennoch kann es vorkommen, daß nicht vernebelte
Flüssigkeit übrigbleibt, die zweckmäßigerweise von
einer den Ultraschallgeber aufnehmenden Schale
aufgefangen wird.
Um die nicht vernebelte Flüssigkeit aus der
Atemgasleitung zu entfernen, ist es sinnvoll, die
Schale mit einem Flüssigkeitsablaß zu versehen. Da
normalerweise in der Atemgasleitung stets ein
Überdruck vorhanden ist, wird die Flüssigkeit durch
diesen Druck automatisch aus dem Ablaß in ein
Auffanggefäß gedrückt, welches mit einem
Überdruckventil ausgestattet ist.
Zur einfachen Anwendung und zum leichten Auswechseln
der Verneblereinheit, gebildet aus Ultraschallgeber
und Dosierleitung, kann die den Ultraschallerzeuger
enthaltende Atemgasleitung als ein auswechselbarer
Steckmodul ausgebildet sein. Dieser ist mit dem
Y-Stück verbunden und kann bei Bedarf leicht
ausgewechselt werden. Beim Auswechseln des Steckmoduls
bedarf es nicht eines gleichzeitigen Auswechselns des
Vorratsbehälters für die Flüssigkeit, da die außerhalb
der Atemgasleitung angebrachte Dosiereinheit stets
separat angeschlossen oder entfernt werden kann, indem
die Dosierleistung einfach von dem Steckmodul getrennt
wird. Dies bringt auch noch besondere
Behandlungsvorteile für das Personal bzw. den Anwender
mit sich, nämlich indem die eigenständige
Dosiereinheit von einem Behandlungsplatz zum anderen
gewechselt werden kann, sofern die Notwendigkeit einer
Verneblung nicht mehr besteht bzw. unterbrochen werden
muß. Somit muß nicht von vornherein jede
Atemgasleitung eines jeden Patienten mit einer
Verneblungsvorrichtung ausgestattet sein und mit einer
teuren Verneblungsflüssigkeit bevorratet werden,
sondern ein- und derselbe Vorratsbehälter bzw.
Dosiereinheit kann von Beatmungsplatz zu
Beatmungsplatz wechseln.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird anhand der
Zeichnungen dargestellt und im folgenden näher
erläutert.
Die einzige Figur zeigt ein Beatmungsgerät (1) mit
einer Steuereinheit (2) zur Ausübung von
Inspirationshüben und Exspirationshüben jeweils in
eine Inspirationsleitung (3) und eine
Exspirationsleitung (4). Die beiden Leitungen (3, 4)
vereinigen sich in einem Y-Stück (5) zu einer
Atemgasleitung (6), als Steckmodul ausgebildet, welche
an ihrem einen Ende an das Y-Stück (5) mit einer
Rastverbindung (7) angeschlossen ist, und an seiner
anderen Seite über einen Tubuskonnektor (8) mit einem
Tubus (9) fortgesetzt ist. Der Tubus (9) dient zur
Einführung in die Trachea eines nicht dargestellten
Patienten. Die Atemgasleitung (6) trägt eine Schale
(10), in welche eine Piezokeramik (11) aufgenommen
ist, die mit einem Ultraschallgenerator (12) über eine
Erregerleitung (13) verbunden ist. Piezokeramik (11)
und Ultraschallgenerator (12) bilden gemeinsam den
Ultraschallgeber. Die Piezokeramik (11) ist an ihrer
dem Innenraum der Atemgasleitung (6) zugewandten Seite
mit einer Schwingfläche (14) versehen. Über dieser
Schwingfläche (14) endet in räumlichem Abstand zu ihr
die Mündung (15) einer Dosierleitung (16). Die
Dosierleitung (16) durchdringt die Wandung der
Atemgasleitung (6) und geht von einer Dosiereinheit
(17) aus, welche die auf der Schwingfläche (14) zu
vernebelnde Flüssigkeit in vorgebbaren Mengen aus
einem nicht dargestellten Vorratsgefäß dosiert. Zur
Einleitung eines Dosierhubes durch die Dosiereinheit
(17) ist diese über eine Steuerleitung (18) mit der
Steuereinheit (2) verbunden. Die Steuereinheit (2) ist
durch eine gestrichelte Linie innerhalb des
Beatmungsgerätes (1) symbolisch dargestellt und bildet
lediglich einen Teil des gesamten Beatmungsgerätes
(1). Die Schale (10) ist mit einem Flüssigkeitsablaß
(19) versehen, der in einem Auffangbehälter (20) endet.
Im betriebsbereiten Zustand ist die Dosierleitung (16)
mit der zu dosierenden Flüssigkeit gefüllt und die
Dosiereinheit (17) erwartet einen Steuerbefehl aus der
Steuerleitung (18) zur Ausführung eines Dosierhubes.
Dieser wird entweder kontinuierlich, phasengleich oder
phasenverschoben zu dem Inspirationshub ausgelöst, der
durch die Steuereinheit (2) im Beatmungsgerät (1)
eingeleitet wird. Während des Inspirationshubes fließt
Atemgas durch die Inspirationsleitung (3) gemäß der
Richtungspfeile (21) in Inspirationsrichtung, d. h. in
Richtung zum Tubus (9). Die Dosiereinheit (17) fördert
dabei eine geringe Menge an Flüssigkeit aus ihrem
integrierten, nicht dargestellten Vorratsbehälter in
die Dosierleitung (16), welche sich sodann auf die zu
Schwingungen erregte Schwingfläche (14) verteilt, wo
sie infolge der Ultraschallschwingung während der
Inspiration in feinste Aerosoltröpfchen zerstäubt
wird. Durch die Atemgasströmung wird das Atemgas
zusammen mit der vernebelten Flüssigkeit in den Tubus
(9) gefördert. Nach Abschluß des Inspirationshubes
leitet die Steuereinheit (2) den Exspirationshub ein,
währenddem das Atemgas in Richtung der
Exspirationspfeile (22) in die Exspirationsleitung
(14) ausgeblasen wird. Die Steuereinheit (2) kann so
eingestellt werden, daß entweder mit jedem
Inspirationshub oder erst nach jedem zweiten, dritten
usw. Inspirationshub eine Zerstäubung durch das
Zusammenwirken von Dosiereinheit (17) und
Ultraschallgeber (11, 12) vorgenommen wird.
Claims (7)
1. Vorrichtung zur Erzeugung eines Aerosols, das in
flüssiger Form einer Verneblungseinrichtung
zudosiert wird, welche über eine Atemgasleitung zu
einem Anschlußteil eines Beatmungsgerätes geleitet
wird, das mittels einer Atemgasfördereinheit zur
Beatmung eines Patienten Inspirations- und
Exspirationshübe ausübt, dadurch gekennzeichnet,
daß im Innenraum der Atemgasleitung (6) ein
Ultraschallgeber (11, 12) vorgesehen ist, der eine
zu Ultraschwingungen erregte Schwingfläche (14)
aufweist, in deren Höhe und in räumlichem Abstand
zu ihr eine Dosierleitung (16) in die
Atemgasleitung (6) mündet, welche mit einer
außerhalb der Atemgasleitung (16) angeordneten
Dosiereinheit (17) verbunden ist, die die zu
vernebelnde Flüssigkeit auf die Schwingfläche (14)
dosiert.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß die Dosiereinheit (17) mit
einer Steuereinheit (2) des Beatmungsgerätes (1)
derart verbunden ist, daß der Ultraschallgeber
(11, 12) bei Durchführung eines Inspirationshubes
eine Zerstäubung ausführt, deren Auslösung in
einer vorgebbaren Phasenbeziehung zur Auslösung
des Inspirationshubes steht.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß der Ultraschallgeber (11, 12)
in unmittelbarer Nachbarschaft zum Y-Stück (5) als
Anschlußteil eingebaut ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch
gekennzeichnet, daß die den Ultraschallerzeuger
(11, 12) enthaltende Atemgasleitung als ein
auswechselbarer Steckmodul (6) ausgebildet ist,
der mit dem Y-Stück (5) verbunden ist.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß die zu vernebelnde
Flüssigkeit ein Surfactant ist.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, daß der Ultraschallgeber
(11, 12) in einer Schale (10) zum Auffangen von
nicht vernebelter Flüssigkeit aufgenommen ist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch
gekennzeichnet, daß die Schale (10) mit einem
Flüssigkeitsablaß (19) versehen ist.
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