DE4304095A1 - Mobilfunksystem - Google Patents
MobilfunksystemInfo
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- H04W84/04—Large scale networks; Deep hierarchical networks
- H04W84/08—Trunked mobile radio systems
Description
Die Erfindung betrifft ein Mobilfunksystem mit Basissta
tionen und Mobilstationen zur Kommunikation zwischen Mo
bilstationen untereinander und/oder Mobilstationen und
drahtgebundenen Teilnehmern, bei dem eine Vielzahl von
Funkkanälen in Richtung von Mobilstation zu Basisstation
(Uplink-Funkkanäle) und eine Vielzahl von Funkkanälen in
Richtung von Basisstation zu Mobilstation (Downlink-Funk
kanäle) paarweise einander als Duplex-Funkkanäle zugeord
net sind und bei dem zur Belegung eines Duplex-Funkkanals
beziehungsweise zum Wechsel in ein Bündelfunksystem eine
Signalisierung zwischen Basisstation und Mobilstation auf
wenigstens einem Kontrollkanal vorgesehen ist.
Mobilfunksysteme zur Abdeckung eines größeren Versorgungs
bereiches werden schon seit längerem als zellulare Funk
netze konzipiert. In jeder Zelle eines solchen Funknetzes
ist mindestens eine ortsfeste Feststation vorgesehen, die
die Funkverbindung zu den in ihrer Funkzelle befindlichen
Mobilstationen im Vollduplex-Betrieb aufrechterhält. Mit
tels Signalisierungsverfahren auf einem Kontrollkanal wird
sichergestellt, daß immer nur ein Mobilteilnehmer einen
Vollduplex-Funkkanal belegt.
Für geschlossene Benutzergruppen existieren auch soge
nannte Bündelfunksysteme, bei denen die einzelnen Benutzer
im Halbduplex-Verfahren auf einen Funkkanal zugreifen kön
nen. Der Zugriff auf diesen Funkkanal wird ebenfalls durch
geeignete Signalisierungsverfahren sichergestellt, wobei
bei Gruppengesprächen immer nur ein Teilnehmer einer Be
nutzergruppe sprechen kann, aber alle Bündelfunkteilnehmer
der gleichen Benutzergruppe diesen Teilnehmer hören kön
nen.
Solche Bündelfunksystem sind sehr frequenzökonomisch, da
eine Benutzergruppe wegen des Halbduplex-Betriebs nur ei
nen einzigen Funkkanal benötigt.
Mobilfunksysteme und Bündelfunksysteme sind Funksysteme,
die in voneinander verschiedenen Frequenzbändern arbeiten
und auch von ihrer geographischen Ausdehnung nicht über
einstimmen. Beispielsweise in Deutschland zur Zeit be
stehende Bündelfunksysteme sind sogar regional auf bestimm
te Großstädte und deren Umgebung beschränkt.
Aus WO 92/08326 ist ein Verfahren bekannt, welches mit nur
einem Funkempfänger die Teilnahme sowohl an einem Mobil
funksystem als auch an einem Bündelfunksystem ermöglicht,
wobei ein Wechsel zwischen beiden System beliebig möglich
ist. Hierzu werden auf dem jeweils von den Mobilstationen
überwachten Kontrollkanälen unterschiedliche Zugriffsnum
mern verwendet, anhand derer eine Mobilstation unterschei
den kann, in welchen der beiden Systeme gerade nach ihr
gerufen wird, beziehungsweise ob im Bündelfunksystem gera
de ein Gruppengespräch ihrer eigenen Benutzergruppe durch
geführt wird.
Aufgabe der Erfindung ist es, ein Mobilfunksystem der
eingangs genannten Art derart auszugestalten, daß es eine
größere Flexibilität und bessere Frequenzökonomie bietet.
Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß Koppelmittel zur
Koppelung eines Uplink-Funkkanals und/oder eines drahtge
bundenen Teilnehmers auf wenigstens einen Downlink-Funkkanal
vorgesehen sind.
Durch die Koppelung von Uplink-Funkkanälen, bzw. von an
kommenden Signalen von drahtgebundenen Teilnehmern auf
einen Downlink-Funkkanal werden in einem Vollduplex-Mobil
funksystem Halbduplex-Funkkanäle gebildet, die zu Gruppen
gesprächen, wie in einem Bündelfunksystem genutzt werden
können. Auf diese Weise werden nicht mehr zwei nebenein
ander exisitierende Netze benötigt, wobei die für beide
Netze benötigten Funkkanäle viel besser genutzt werden
können, da sie nun je nachdem welcher Bedarf besteht,
wahlweise als Vollduplex-Funkkanal oder auch als Halbdu
plex-Funkkanal genutzt werden können.
Ein weiterer Vorteil besteht darin, daß sich allein durch
Bereitstellung der Koppelmittel, in jedes bestehende Mo
bilfunksystem ein Bündelfunksystem ohne großen Aufwand
einfügen läßt.
Die Erfindung wird nun anhand von Ausführungsbeispielen
und den Zeichnungen näher beschrieben und erläutert.
In vorteilhafter Weise läßt sich das beanspruchte Mobil
funksystem auch in bereits bestehende Mobilfunksysteme
integrieren. Ein solches bestehendes Mobilfunksystem ist
beispielsweise das im Aufbau befindliche Digitale Paneuro
päische Mobilfunksystem GSM.
Beispielhaft wird anhand dieses GSM-Systems die Integra
tion der Erfindung in dieses bekannte Mobilfunksystem be
schrieben.
Beim GSM-System ist jeder Funkzelle eine Sende-/Empfangs
station BST (base station transceiver) zugeordnet. Fig. 1
zeigt ein solches Funknetz mit Funkzellen unterschiedli
chen Durchmessers. Eine oder auch mehrere Sende-/Empfangs
stationen werden von einer Steuereinrichtung BSC (base
station controller) gesteuert. Die Steuereinrichtungen BSC
sind über Datenleitungen wiederum mit Funkvermittlungszen
tralen MSC (mobile switching center) verbunden. In diesen
Funkvermittlungszentralen erfolgt die Überleitung der Ge
spräche in das öffentliche drahtgebundene Telekommunika
tionsnetz.
Beim GSM-System werden Gesprächskanäle, welche digital
codierte Gesprächsdaten enthalten und verschiedene Logi
sche Kanäle, die zu Signalisierungszwecken benötigt wer
den, durch ein Zeitmultiplexverfahren in physikalischen
Kanälen zusammengefaßt. Es existieren jedoch auch physika
lische Kanäle, wie beispielsweise der sogenannte BCCH
(broadcast channel), die ausschließlich für Signalisie
rungszwecke vorgesehen sind.
Auf dem BCCH sendet jede Basisstation verschiedene System
informationen. Der BCCH wird ausschließlich in Richtung
von der Basisstation zu der Mobilstation, im sogenannten
downlink, benötigt. Mittels der auf dem BCCH ausgesandten
Systeminformationen wird jede Mobilstation, die sich in
nerhalb der Funkzelle der betreffenden Basisstation befin
det, in die Lage versetzt, mit der ihr zugeordneten Basis
station Verbindung aufzunehmen. So enthalten die System
informationen des BCCH beispielsweise die Frequenz eines
nur in Richtung von Mobilstation zu Basisstation, dem so
genannten uplink, vorgesehenen Kontrollkanals RACH (random
access channel) auf dem eine Mobilstation einen Kanal an
fordern kann, der ihr dann zur ausschließlichen Benutzung
bidirektional zur Verfügung steht. Der angeforderte Kanal
wird aus einer in der Basisstation abgespeicherten Funk
kanalliste entnommen und in einer sogenannten immediate
assignement message der Mobilstation über den CCCH mitge
teilt. Üblicherweise wird der zugewiesenen Kanal zunächst
als SDCCH (stand alone dedicated control channel) in bei
den Richtungen ausschließlich zum Datenaustausch benutzt.
Kommt eine Gesprächsverbindung zustande so wird der aus
gewählte Kanal im Zeitmultiplexbetrieb als Gesprächskanal
TCH (traffic channel) und zur Signalisierung während einer
laufenden Gesprächsverbindung als SACCH (slow associated
control channel) benutzt.
Um einen ungestörten Betrieb einer Gesprächsverbindung
sicherzustellen, ist im GSM-System ein Ausweichen auf eine
andere Frequenz innerhalb einer Zelle (intracell handover)
und ein Wechsel in eine andere Zelle (intercell handover)
vorgesehen. Zur Beurteilung ihrer Funksituation sendet
eine Mobilstation auf dem SACCH fortlaufend measurement
reports, die Meßdaten über die eigene Zelle und über be
nachbarte Zellen enthalten.
Hierzu werden auf dem SACCH einer jeden Mobilstation die
Frequenzen der BCCHs der benachbarten Basisstationen mit
geteilt. Der Zeitmultiplexrahmen des GSM-Systems ist so
aufgebaut, daß er auch Zeitschlitze enthält, die weder von
einem Verkehrskanal noch von einem Kontrollkanal belegt
sind. In diesen Zeitschlitzen wird der Empfänger der Mo
bilstation auf die BCCHs der benachbarten Basisstationen
abgestimmt und mißt deren Signalstärke. Die gemessenen
Signalstärken werden im SACCH zur Basisstation übertragen.
Desweiteren wird im GSM-System von jeder Mobilstation die
Signalstärke und die Bitfehlerrate des ausgewählten Kanals
gemessen und ebenfalls zur Basisstation über den SACCH
gesendet.
Eine Gruppe kann dabei aus zwei oder mehreren Teilnehmern
bestehen. Das besondere Merkmal ist der Halbduplexbetrieb,
d. h. daß immer nur ein Teilnehmer aktiv ist und Informa
tionen aussendet, während die anderen Teilnehmer passiv
sind, d. h. sie senden nicht, sondern empfangen nur.
In Bild 1 besteht die Gruppe aus den Mobilstationen MS1,
MS2, MS3 und MS4. Sie benutzen gemeinsam einen Kanal der
Basisstation als "Gruppenkanal", während auf den anderen
Kanälen dieser Basisstation normaler Verkehr (z. B. nach
GSM -Standard) abgewickelt werden kann. In Bild 1 ist die
Mobilstation MS1 aktiv und sendet zur Basisstation. Die
Basisstation empfängt das Signal der Mobilstation MS1 im
Empfänger BS-E, verarbeitet dieses, leitet die empfangenen
Informationen zu ihrer Sendeeinrichtung BS-S und sendet
sie wieder aus. Wenn im Übertragungsverfahren das Senden
und Empfangen durch Frequenz-, Zeit- oder Codemultiplex
voneinander getrennt sind, so kann die Mobilstation MS1
das gesendete Signal wieder empfangen und so feststellen,
ob ihr Signal von der Basisstation akzeptiert wurde. Dies
ist bei GSM möglich.
In einer anderen Konfiguration wird die Kommunikation zwi
schen einer Zentraleinheit und der Gruppe der Mobilstatio
nen geführt, vgl. Bild 2. In diesem Fall ist eine Duplex
verbindung zur aktiven Mobilstation MS1 möglich. Die Mo
bilstationen MS2, MS3 und MS4 sind passiv und hören in
diesem Fall nur die Zentrale und nicht die Mobilstation
MS1. Diese Betriebsart kann auch halbduplex mit der Schle
ife in der Basisstation betrieben werden. Dann können die
Mobilstationen MS2, MS3 und MS4 sowohl die Zentrale, als
auch die Mobilstationen MS1 abhören.
Der Betrieb kann für eine Gruppe auf mehrere Kanäle in der
gleichen oder in einer anderen Zelle ausgedehnt werden,
vgl. Anspruch 11. Dazu können diese Kanäle z. B. durch Kon
ferenzschaltungen in einer Vermittlungseinrichtung zusam
mengeschaltet werden.
Weiterreichen (handover) zwischen solchen Kanälen ist mög
lich, indem das Kommando zum Weiterreichen (handover_com
mand) an eine, an mehrere oder an alle Mobilstationen
adressiert ist.
Wenn die Basisstation Informationen über eingerichtete
Gruppenkanäle aussendet, dann können sich die Mobilstatio
nen aufgrund dieser Informationen eine Zelle aussuchen, in
der Gruppengespräche möglich sind, oder in der sogar ein
Gruppengespräch für die gewünschte Gruppe eingerichtet
ist.
Der Gesprächsaufbau kann in der normalen Weise erfolgen,
d. h. die Mobilstation sendet die Meldung channel_request
(vgl. GSM Recommendation 04.08) und bekommt vom Netz mit
der Meldung immediate_assignment einen individuellen Kanal
zugeteilt. Danach kann die Identifikation, die Authentifi
zierung und die Verschlüsselung erfolgen. Falls das Grup
pengespräch mit einem Gruppenschlüssel verschlüsselt ist,
kann dieser Gruppenschlüssel jetzt abhörsicher der Mobil
station mitgeteilt werden. Das Netz weist der Mobilstation
jetzt den Gruppenkanal der gewünschten Gruppe zu.
Die zweite Möglichkeit für den Gesprächsaufbau ist, daß
das Netz Informationen über Gruppengespräche aussendet,
und sich die Mobilstation aufgrund dieser Informationen
direkt auf den Gruppenkanal der gewünschten Gruppe begibt.
Im folgenden ist die Wirkungsweise des Verfahrens darge
stellt. Es werden 2 Alternativen beschrieben, die sich in
ihrer Kanalorganisation unterscheiden.
Hat sich die Mobilstation dem gewünschten Gruppenkanal
zugeordnet, so hört sie den Kanal ständig nach Informatio
nen, z. B. Sprache, oder Daten oder Inbandsignalisierung,
ab.
Möchte sie selbst Informationen aussenden, so wartet sie,
bis der Kanal frei ist, und sendet dann zunächst eine ver
kürzte Meldung (z. B. wie in GSM Recommendation 04.08 spe
zifiziert, <handover_access< ), die eine Referenz auf die
Identität der zugreifenden Mobilstation enthalten kann.
Bei Kollisionen mit gleichzeitig zugreifenden Mobilstatio
nen der Gruppe kann der Zugriff in gewissen, zu berechnen
den Abständen von der Mobilstation wiederholt werden.
Bei erkanntem Zugriff wird das Netz eine Meldung an die
Mobilstation senden (z. B. wie <physical information< in
GSM 04.08), die z. B. Referenzen auf die Identität und eine
Vorgabe für den zu wählenden Sendezeitpunkt enthält. Nach
Empfang dieser Meldung vom Netz führt die Mobilstation
alle notwendigen Regelkommandos aus, (z. B. Neueinstellung
des entfernungsabhängigen Sendezeitpunkt oder der Sende
leistung) und sendet ihre Informationen.
Diese Informationen werden von einer Gruppen-Steuerein
heit, die in die Basisstation integriert oder über ein
Netz erreichbar ist, empfangen und verarbeitet. Nutzsigna
le werden nach evtl. Umkodierung wieder ausgesendet und an
die Gruppenteilnehmer verteilt.
Hat die sendende Mobilstation alle Informationen übertra
gen, bricht sie die Verbindung ab. Dies kann ohne zusätz
liche Signalisierung geschehen. Durch das Aussenden einer
Sendeabbruchmeldung kann jedoch der Kanaldurchsatz erhöht
werden, da eine wartende Mobilstation nach dem Empfang der
vom Netz reflektierten Sendeabbruchmeldung den Kanal so
fort belegen kann.
Der zum Nutzkanal gehörende ACCH kann alle Funktionen, die
zur Aufrechterhaltung der Verbindung der aktuell übertra
genden Mobilstation mit dem Netz dienen, kontrollieren
(z. B. Regelung des entfernungsabhängigen Sendezeitpunkt
oder der Sendeleistung, vgl. <timing advance< in ETSI-GSM
Recommendation 05.08), solange diese Übertragung dauert.
Ein Weiterreichen einer Mobilstation an einen entsprechen
den Gruppenkanal in einer neuen Zelle ist während der
Zeit, in der eine aktuelle Übertragung läuft, wie üblich
(vgl. z. B. in GSM 04.08) möglich. Andrerseits kann die Mo
bilstation auch das Weiterreichen selbständig durchführen,
wenn sie vom Netz Informationen über andere Zellen be
kommt. Sie kann sich dann jeweils selbständig der für sie
günstigsten Zelle zuordnen.
Ist eine Überwachung der Gruppenteilnehmer gefordert, so
kann z. B. die Zentrale die Teilnehmergeräte in gewissen
Abständen zum Aussenden von Meldungen auffordern.
Eine andere Realisierungsmöglichkeit für Gruppengespräche
wird im folgenden am Beispiel eines GSM-Systems (GSM-900
oder DCS-1800) beschrieben.
Kennzeichen des Normalbetriebs von Duplex-Nutzkanälen in
GSM ist der jedem Nutzkanal zugeordnete assoziierte Kon
trollkanal ACCH, über den in Uplink-Richtung (Mobil- zu
Basisstation) Meßinformation (z. B. Empfangspegel und -Qua
lität von beobachteten Nachbarkanälen) von der Mobilsta
tion übertragen wird, und in Gegenrichtung neben allgemei
nen Systeminformationen auch Kommandos zur Sendezeit
punktsregelung und zur Sendeleistungsregelung an die Mo
bilstation übertragen werden. Dieser ACCH hat für Vollra
ten-Nutzkanäle 1/26 und für Halbraten-Nutzkanäle 1/13 der
Nutzkapazität (vgl. Bild 3).
Die Erfindung schlägt vor, für Gruppengespräche pro Zelle
und Gruppe einen "Gruppen-Nutzkanal" GTCH und mindestens
einen "Gruppen-Kontrollkanal" GCCH zur Verfügung zu stel
len. Dabei ist zu beachten, daß für eine übliche Mobilsta
tion durch die simultane Bedienung von GTCH und GCCH keine
Konflikte entstehen dürfen. Dies wird in GSM z. B. durch
die Benutzung von zwei komplementären Halbraten-Teilkanä
len ausgeschlossen (vgl. Bild 3).
Der GTCH wird im Uplink von allen beteiligten Mobilstatio
nen gemeinsam benutzt, jedoch zu einem Zeitpunkt immer nur
von einer Mobilstation. Die auf dem Uplink vom Netz emp
fangene Nutz-Information wird durch eine Steuereinheit auf
die angeschlossenen GTCHs in Downlinkrichtung verteilt.
Dabei kann eine Umkodierung z. B. von Signalisierungsmeldun
gen oder Sprachsignalen notwendig sein.
Die zugeordneten GCCHs werden im Vollduplexverfahren be
trieben und durch ein Multiplex-Verfahren auf die an der
Gruppe beteiligten Mobilstationen so aufgeteilt, daß sie
jeweils die übliche Rolle von ACCHs für eine Vollduplex-
Verbindung übernehmen können, z. B. zur Übertragung von
Meßinformation im Uplink und von Regelinformation im Down
link.
Damit ist ein auf dem GSM-Halbratenkanal basierender GCCH
in der Lage, 12 Mobilstationen zu kontrollieren. Bei Be
darf können pro Gruppe mehrere GCCHs zur Verfügung ge
stellt werden.
Der Vorteil dieses Verfahrens besteht darin, daß durch die
ständige Überwachung der beteiligten Verbindungen die Mo
bilstationen jeweils über die zum Senden notwendige Kor
rektur für den Sendezeitpunkt verfügen und daher die Be
nutzung des GTCH im Uplink keinen verkürzten Zugriff er
fordert. Der Kanal kann sofort ohne Verzögerung zum Senden
von Nutzinformation belegt werden, wenn er von der Mobil
station als frei erkannt wird. Im Falle von Kollisionen
bei Mehrfachzugriffen, die durch die Steuereinheit im Netz
oder durch die Mobilstationen selbst erkannt werden, kann
ein erneuter Zugriff in gewissen, zu berechnenden Abstän
den von der Mobilstation wiederholt werden.
Ein weiterer Vorteil dieses Verfahrens besteht darin, daß
einzelne Gruppengespräche bei Bedarf durch das Netz an
Nachbarzellen weitergereicht werden können, wenn dort die
entsprechenden Gruppenkanäle zur Verfügung stehen. Dies
ist im Prinzip mit Hilfe von Signalisierungsmeldungen auf
den als ACCH betriebenen Teilkanälen möglich, kann aber
z. B. unterstützt werden, indem der GCCH außer den ACCH
zusätzliche Signalisierungskanäle (vgl. SDCCH in GSM) be
reitstellt oder mit Hilfe von Inbandsignalisierung (vgl.
FACCH) auf dem Nutzkanal.
Eine Variante besteht darin, den im GCCH (als Nutzkanal)
ursprünglich vorhandenen ACCH und zunächst nicht verwende
ten Teilkanal zur Steuerung der Zugriffe zu verwenden.
Dieser zusätzliche Duplex-Kanal wird im folgenden dann
"Zugriffskanal (Access-Channel)" genannt. Eine Mobilsta
tion, die die Zuteilung des Uplink-GTCH wünscht, sendet
auf dem Zugriffskanal eine Meldung, die den Zugriffswunsch
signalisiert und die dem Netz ermöglicht, den GTCH ge
zielt zuzuteilen. Dies kann dadurch geschehen, daß eine
aus dem Zugriffswunsch abgeleitete Meldung in Rückrichtung
auf dem Downlink des Zugriffskanals oder auf dem Downlink
des entsprechenden (GCCH-)ACCH zur Mobilstation gesendet
wird.
Claims (18)
1. Mobilfunksystem mit Basisstationen und Mobilstationen
zur Kommunikation zwischen Mobilstationen untereinander
und/oder Mobilstationen und drahtgebundenen Teilnehmern,
bei dem eine Vielzahl von Funkkanälen in Richtung von Mo
bilstation zu Basisstation (Uplink-Funkkanäle) und eine
Vielzahl von Funkkanälen in Richtung von Basisstation zu
Mobilstation (Downlink-Funkkanäle) paarweise einander als
Duplex-Funkkanäle zugeordnet sind und bei dem zur Belegung
eines Duplex-Funkkanals beziehungsweise zum Wechsel in ein
Bündelfunksystem eine Signalisierung zwischen Basisstation
und Mobilstation auf wenigstens einem Kontrollkanal vor
gesehen ist,
dadurch gekennzeichnet,
daß Koppelmittel zur Koppelung eines Uplink-Funkkanals
und/oder eines drahtgebunden Teilnehmers auf wenigstens
einen Downlink-Funkkanal vorgesehen sind.
2. Nachrichtenübertragungssystem nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß eine am Gruppengespräch beteiligte
Mobilstation zusätzlich zur Kommunikation über den gemein
samen Gruppenkanal eine Verbindung mit dem Netz über einen
ausschließlich ihr zugeordneten Signalisierungskanal im
Vollduplex-Verfahren unterhält.
3. Nachrichtenübertragungssystem nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß das Nachrichtenübertragungs
system eine Zeitmultiplexstruktur aufweist.
4. Nachrichtenübertragungssystem nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß die Punkt-zu-Punkt-Vollduplex
kanäle auf dem ETSI-GSM-Standard beruhen.
5. Nachrichtenübertragungssystem nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß die zum koordinierten Senden
auf dem gemeinsamen Gruppenkanal von der Mobilstation be
nötigten Informationen (beispielsweise der entfernungsab
hängige Sendezeitpunkt <timing advance<) von der Mobilsta
tion dadurch bestimmt werden, daß die Mobilstation ver
kürzte Zugriffsmeldungen aussendet, die Basisstation diese
Meldungen nach Ankunftszeitpunkt oder Inhalt analysiert
und verarbeitet, und eine Steuereinheit im Netz der Mobil
station eine Meldung übermittelt, die mindestens die zum
Senden notwendigen Informationen enthält.
6. Nachrichtenübertragungssystem nach Anspruch 2, dadurch
gekennzeichnet, daß die zum koordinierten Senden auf dem
gemeinsamen Gruppenkanal von der Mobilstation benötigten
Informationen (beispielsweise der entfernungsabhängige
Sendezeitpunkt <timing advance<) von der Mobilstation
durch Kommunikation mit dem Netz auf dem ihr zugeordneten
Duplex-Signalisierungskanal bestimmt.
7. Nachrichtenübertragungssystem nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß die Mobilstation, wenn sie Informatio
nen auf dem gemeinsamen Gruppenkanal übertragen möchte,
zunächst wartet, bis dieser frei ist, danach verkürzte
Zugriffsmeldungen sendet, und ihr weiteres Verhalten vom
Empfang einer Rückmeldung vom Netz abhängt, aus der die
Mobilstation beispielsweise die Zugriffsberechtigung auf
den Gruppenkanal, den Zugriffszeitpunkt, den Sendezeit
punkt oder die Sendeleistung bestimmen kann.
8. Nachrichtenübertragungssystem nach Anspruch 2, dadurch
gekennzeichnet, daß die Mobilstation, wenn sie Informatio
nen auf dem gemeinsamen Gruppenkanal übertragen möchte,
zunächst auf dem ihr zugeordneten Duplex-Signalisierungs
kanal eine Zugriffsmeldung sendet, eine Steuereinheit im
Netz die Meldungen von verschiedenen Mobilstationen koor
diniert und die Zugriffsberechtigung auf den gemeinsamen
Gruppenkanal durch Rückmeldungen erteilt, wobei Kollisio
nen vermieden werden.
9. Nachrichtenübertragungssystem nach Anspruch 1 und 7
oder 2 und 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Mobil
station, wenn sie dem Netz den Zugriffswunsch auf den ge
meinsamen Gruppenkanal signalisiert hat, eine gewisse, zu
berechnende Zeit auf die erforderliche Rückmeldung vom
Netz wartet, und danach den Zugriffswunsch wiederholt,
wenn vom Netz keine Reaktion erfolgt.
10. Nachrichtenübertragungssystem nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß die Mobilstation nach Aussen
den der Information auf dem gemeinsamen Gruppenkanal den
Kanal ohne Signalisierung frei gibt.
11. Nachrichtenübertragungssystem nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß zwei oder mehrere Gruppenkanä
le in der gleichen oder verschiedenen Zellen durch ein
Kommunikationsnetz, das die Basisstationen enthält, mit
einander verbunden sind und so die Kapazität oder die Flä
chenabdeckung erhöhen.
12. Nachrichtenübertragungssystem nach Anspruch 1 oder 2
und 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Verbindung für
einzelne, für mehrere oder für alle Teilnehmer an der
Gruppe zu einem anderen Gruppenkanal in der gleichen oder
in einer anderen Zelle weitergereicht werden.
13. Nachrichtenübertragungssystem nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß die einzelnen Teilnehmer einen
normalen Gesprächsaufbau mit einer Steuereinheit im Netz
vollziehen und dann von dieser auf den gewünschten Grup
penkanal verwiesen werden.
14. Nachrichtenübertragungssystem nach Anspruch 1 oder 2
und 13, dadurch gekennzeichnet, daß die Kommunikation wäh
rend des normalen Gesprächsaufbaus mit dem Schlüssel des
individuellen Teilnehmers verschlüsselt wird und dann dem
Teilnehmer der Schlüssel für das Gruppengespräch zugeteilt
wird.
15. Nachrichtenübertragungssystem nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß das Netz Informationen über
Kanäle für Gruppengespräche aussendet.
16. Nachrichtenübertragungssystem nach Anspruch 1 oder 2
und 15, dadurch gekennzeichnet, daß sich die Mobilstatio
nen aufgrund der vom Netz ausgesendeten Informationen über
Gruppengespräche einer Zelle zuordnen.
17. Nachrichtenübertragungssystem nach Anspruch 1 oder 2
und 15, dadurch gekennzeichnet, daß sich Mobilstationen
aufgrund der ausgesendeten Informationen über Gruppenge
spräche direkt einem Gruppenkanal zuordnen, der der ge
wünschten Gruppe zugeteilt ist, und somit spezielle Proze
duren bespielsweise zum Gesprächsaufbau oder Weiterrei
chen (handover) vermieden werden können.
18. Nachrichtenübertragungssystem nach Anspruch 2, dadurch
gekennzeichnet, daß die der Mobilstation zugeordneten per
manenten Signalisierungskanäle zur Teilnehmerüberwachung
oder für sicherheitsrelevante Dienste während der Gruppen
gesprächs verwendet werden.
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
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8110 | Request for examination paragraph 44 | ||
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Owner name: PHILIPS CORPORATE INTELLECTUAL PROPERTY GMBH, 2233 |
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8125 | Change of the main classification |
Ipc: H04Q 7/38 |
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Inventor name: EIZENH?FER, ALFONS, PROF. DR., 90518 ALTDORF, DE Inventor name: SOELLNER, MICHAEL, DR., 91058 ERLANGEN, DE |
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8364 | No opposition during term of opposition | ||
R071 | Expiry of right | ||
R071 | Expiry of right |