DE4306584C1 - Vorrichtung zur schwebenden Führung einer Warenbahn - Google Patents
Vorrichtung zur schwebenden Führung einer WarenbahnInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur schwebenden
Führung einer Warenbahn gemäß den Merkmalen im Oberbe
griff des Patentanspruchs 1.
Unter Warenbahnen werden z. B. Papierbahnen wie Tapeten,
Kartonbahnen oder Bahnen aus Metallfolien verstanden. Die
Blasluft übernimmt hierbei mehrere Funktionen. Zum einen
dient sie dazu, die Warenbahnen berührungsfrei an den Dü
senkästen entlang zu führen, zum anderen übernimmt sie
das Trocknen der Warenbahnen und die Abführung von Wärme.
Bei der gattungsbildenden Vorrichtung gemäß der DE-OS
16 29 029 ist der geschlossene Boden jedes Düsenkastens
eben ausgebildet. Neben den sich quer zur Laufrichtung
der Warenbahn erstreckenden Längskanten des Bodens sind
Rundstrahldüsen einreihig angeordnet, deren Achsen zur
vertikalen Mittellängsebene des Düsenkastens hin geneigt
sind und sich in einem Bereich auf der dem Boden abge
wandten Seite der Warenbahn schneiden. Die in der einen
Lochreihe befindlichen Rundstrahldüsen liegen jeweils in
einer Querebene des Düsenkastens, in der sich die Rund
strahldüsen der anderen Lochreihe befinden.
Neben dem vergleichsweise großen Fertigungsaufwand, der
für die Anordnung der Rundstrahldüsen neben den Längskan
ten der Böden der Düsenkästen erforderlich ist, haftet
der bekannten Bauart der wesentliche Mangel an, daß die
Wärmeübergangsbedingungen zwischen der Blasluft und der
Warenbahn unbefriedigend sind. Grund hierfür bildet der
Sachverhalt, daß die Blasluft der Rundstrahldüsen an der
Warenbahn nahezu vollständig im spitzen Winkel gegen und
in die Laufrichtung der Warenbahn umgelenkt wird. Zwi
schen der Warenbahn, dem Boden und den Blasstrahlen wird
lediglich ein Raum mit einem Staudruck gebildet. Dieser
Staudruck kann jedoch keine Verbesserung der Wärmeüber
gangsbedingungen bewirken.
Schließlich besteht im bekannten Fall die Möglichkeit,
daß durch die Neigung der Achsen der Rundstrahldüsen spe
ziell bei zu trocknenden Warenbahnen unbeabsichtigte
Streifen gebildet werden können.
Die DE-OS 24 17 096 offenbart einen Düsenkasten, dessen
Fläche aus zwei im stumpfen Winkel zueinander stehenden
ebenflächigen Düsenplatten besteht. Die Einzeldüsen sind
auf diesen Düsenplatten derart verteilt und gegeneinander
in Querrichtung versetzt, daß sich die von den beiden Dü
senplatten ausgehenden Prallstrahlen in Querrichtung ge
sehen zwar einander kreuzen, jedoch nicht aufeinander
treffen. Die Einzeldüsen sind ferner so über die Breite
des Düsenkastens in Längsrichtung der Warenbahn gesehen
versetzt angeordnet, daß jede Prallstrahlachse auf einen
anderen Teil der angeblasenen Warenbahn trifft.
Aus der DE-PS 31 11 744 ist eine Anordnung bekannt, bei
welcher die der Warenbahn zugewandte Leitfläche eines Dü
senkastens kreisbogenförmig gekrümmt ist. Ferner sind die
Düsenspalte so gegeneinander gerichtet zur gekrümmten
Leitfläche angeordnet, daß der Winkel zwischen der Aus
trittsrichtung eines Strahls und der Laufrichtung der Wa
renbahn höchstens 70° beträgt und die Gasstrahlen ohne
abzureißen der Leitfläche folgen.
Der Erfindung liegt ausgehend von dem im Oberbegriff des
Patentanspruchs 1 beschriebenen Merkmalen die Aufgabe zu
grunde, bei einwandfreier Stabilisierung der ggf. unter
schiedlichen Zugkräften ausgesetzten Warenbahn im schwe
benden Zustand zwischen den beiderseits angeordneten Dü
senkästen die Wärmeübergangsbedingungen deutlich zu ver
bessern.
Die Lösung dieser Aufgabe besteht nach der Erfindung in
den im kennzeichnenden Teil des Patentanspruchs 1 aufge
führten Merkmalen.
Kernpunkt der Erfindung ist die gemuldete Ausbildung der
der Warenbahn zugewandten Böden der Düsenkästen in Ver
bindung mit der speziellen Anordnung und Ausbildung der
Rundstrahldüsen direkt in den gemuldeten Böden. Abgesehen
davon, daß hierdurch der Fertigungsaufwand außerordent
lich gesenkt und damit die Herstellung wirtschaftlicher
gestaltet werden kann, wird der Wärmeübergang von der Wa
renbahn auf die Blasluft erheblich verbessert. Ursache
hierfür bildet der Sachverhalt, daß die aus den Rund
strahldüsen tretende und sich dann in Form eines Kegels
ausbreitende Blasluft nicht nur an der Warenbahn gegen
oder in deren Laufrichtung abgelenkt wird, und zwar je
nachdem, ob die Lochreihen an der in Laufrichtung der Wa
renbahn vorderen oder hinteren Längskante der Düsenkästen
angeordnet sind, sondern daß infolge der Muldung sich in
Querrichtung der Düsenkästen in den Querebenen der jewei
ligen Rundstrahldüsen der Raum zwischen den Böden und der
Warenbahn diffusorartig erweitert, so daß hierin Luft
eintreten, sich unter Bildung von Turbulenzen intensiv
verwirbeln kann und damit den Wärmeübergang wesentlich
verbessert. Diese verwirbelte Luft kann dann problemlos
zwischen den Fußbereichen der Blasstrahlen austreten.
Die Erfindung erlaubt es darüberhinaus, dafür Sorge zu
tragen, daß an den in Laufrichtung der Warenbahn ersten
und letzten Düsenkasten nur unbedeutende Luftmengen gegen
bzw. in Laufrichtung austreten können. Dies wird dadurch
erreicht, daß bei dem in Laufrichtung der Warenbahn er
sten Düsenkasten die Lochreihen benachbart der in Lauf
richtung vorderen Längskante des Düsenkastens angeordnet
werden, wohingegen bei dem in Laufrichtung letzten Düsen
kasten die Lochreihen entlang der in Laufrichtung hinten
liegenden Längskante angeordnet werden.
Der wesentliche Vorteil der Erfindung besteht darin, daß
bei hervorragenden Trocknungseigenschaften die Warenbahn
bei variierender Zugkraft sich völlig selbständig auf den
optimalen Abstand zu allen Düsenböden einstellt. Dies
kann dann dazu führen, daß die Warenbahn in langgestreck
ter Wellenform, insbesondere Sinusform, durch die Vor
richtung schwebt. In diesem Fall sind die Düsenkästen
ober- und unterhalb der Warenbahn in deren Längsrichtung
versetzt zueinander (auf Lücke) angeordnet. Hierbei wird
der gefürchtete Flattereffekt der Warenbahn vermieden,
der bekanntlich mit Faltungen oder Umkantungen, ggf. so
gar mit einem Reißen der Warenbahn verbunden ist.
Es hat sich bei internen Versuchen gezeigt, daß gemäß den
Merkmalen des Patentanspruchs 2 die mit den Rundstrahldü
sen versehenen ebenen Flächenabschnitte der gemuldeten
Böden unter einem Winkel von 8° bis 12° vorzugsweise un
ter einem Winkel von etwa 10° zur Horizontalen geneigt
angeordnet sind.
Eine weitere Verbesserung der Wärmeübergangsbedingungen
wird mit den Merkmalen des Patentanspruchs 3 erzielt.
Eine besonders vorteilhafte Ausführungsform der Erfindung
besteht in den Merkmalen des Patentanspruchs 4, und zwar
bevorzugt in Verbindung mit den Merkmalen des Pa
tentanspruchs 5. Hierbei ist gewissermaßen eine Schlitz
düse bezüglich ihrer einzelnen Längenabschnitte auf ge
teilt und diese Längenabschnitte sind dann quer in die
verschiedenen Lochreihen verlagert worden.
Erfindung ist nachfolgend anhand eines in den Zeich
nungen dargestellten Ausführungsbeispiels näher erläu
tert. Es zeigen:
Fig. 1 in schematischer Seitenansicht eine Vorrich
tung zur schwebenden Führung einer Warenbahn;
Fig. 2 in vergrößerter Darstellung einen vertikalen
Querschnitt durch einen Düsenkasten entlang
der Linie II-II der Fig. 3 und
Fig. 3 eine Draufsicht auf einen Abschnitt des Dü
senkastens der Fig. 2 gemäß dem Pfeil III.
Mit 1 ist in der Fig. 1 eine Vorrichtung zur schwebenden
Führung einer Warenbahn 2 bezeichnet. Die Vorrichtung 1
weist mehrere im Abstand hintereinander sowie oberhalb
und unterhalb der Warenbahn 2 befindliche, mit Blasluft
BL beaufschlagbare Düsenkästen 3 mit aus den Fig. 2
und 3 näher erkennbaren Rundstrahldüsen 4 auf. Die Blas
luft BL wird über Zuleitungen 5, 6 den Düsenkästen 3 zu
geführt, wo sie aus den Rundstrahldüsen 4 tritt und gegen
die Warenbahn 2 geblasen wird.
Jeder aus dünnem Blech gefaltete Düsenkasten 3 besitzt,
und hierzu wird insbesondere auf die Fig. 2 und 3 ver
wiesen, einen V-förmig gemuldeten Düsenboden 7, welcher
der Warenbahn 2 zugewandt ist. Die beiden neben der ver
tikalen Mittellängsebene MLE des Düsenkastens 3 verlau
fenden Flächenabschnitte 8, 9 des Düsenbodens 7 sind eben
ausgebildet und erstrecken sich unter einem Winkel a von
10° zur Horizontalen.
Entlang der beiden gekrümmten Längskanten 10, 11 des Dü
senbodens 7 sind jeweils zwei Lochreihen R1, R2-R3, R4
mit Rundstrahldüsen 4 unmittelbar in den ebenen Flächen
abschnitten 8, 9 ausgespart. Die Achsen 12 der Rund
strahldüsen 4 erstrecken sich senkrecht zu den Flächenab
schnitten 8, 9.
Die Lochreihen R1-R4 sind so in den Flächenabschnitten 8,
9 vorgesehen, daß die den Längskanten 10, 11 abgewandten
Lochreihen R2, R3 näher zu den Längskanten 10, 11 als zur
Mittellängsebene MLE angeordnet sind.
Der Abstand A von zwei in einer Lochreihe R1-R4 auf einan
derfolgenden Rundstrahldüsen 4 entspricht etwa dem Vier
fachen des Durchmessers D dieser Rundstrahldüsen 4.
Die Rundstrahldüsen 4 in den vier Lochreihen R1-R4 sind
so einander zugeordnet, daß die Rundstrahldüsen 4 der der
Längskante 10 unmittelbar benachbarten Lochreihe R1 in
einer vertikalen Querebene E1-E1 angeordnet sind, die
sich zwischen zwei vertikalen Querebenen E2-E2, E3-E3 er
streckt, in denen je eine Rundstrahldüse 4 der neben der
anderen Längskante 11 verlaufenden Lochreihen R3, R4 vor
gesehen ist.
Dieselben Relativpositionen gelten dann auch für die in
der der anderen Längskante 11 unmittelbar benachbarten
Lochreihe R4 vorgesehenen Rundstrahldüsen 4 zu den Rund
strahldüsen 4 in den Lochreihen R1 und R2. Die Querebene
E1′-E1′ liegt zwischen den Querebenen E2′-E2′ und E3′-
E3′.
Es ist anhand der Fig. 2 und 3 ferner zu erkennen, daß
die aus den Rundstrahldüsen 4 tretende Blasluft BL auf
die Warenbahn 2 treffen und hier sowohl gegen die Lauf
richtung LR der Warenbahn 2 - was die in den Lochreihen
R1, R2 angeordneten Rundstrahldüsen 4 betrifft - und in
Laufrichtung LR - was die in den Lochreihen R3, R4 ange
ordneten Rundstrahldüsen 4 betrifft - abgelenkt wird. Au
ßerdem wird durch die Muldung des Düsenbodens 7 in Ver
bindung mit der Warenbahn 2 ein sich von den Lochreihen
R1 und R2 bzw. R3 und R4 zu der vertikalen Mittel
längsebene MLE hin vergrößernder diffusorartiger Bereich
DB geschaffen, in welchen ebenfalls Blasluft BL eintre
ten, sich hier intensiv verwirbeln und dann entsprechend
den Pfeilen PF (Fig. 3) zwischen den Fußbereichen der
kegelartigen Blassäulen BS austreten kann.
Bezugszeichenaufstellung
1 Vorrichtung
2 Warenbahn
3 Düsenkästen
4 Rundstrahldüsen
5 Zuleitung
6 Zuleitung
7 Düsenboden
8 Flächenabschnitt v. 7
9 Flächenabschnitt v. 7
10 Längskante v. 7
11 Längskante v. 7
12 Achsen v. 4
α Winkel
A Abstand v. 4
BL Blasluft
BS Blassäulen
D Durchmesser v. 4
DB diffusorartiger Bereich
E1′-E1′ Querebene
E1-E1 Querebene
E2′-E2′ Querebene
E2-E2 Querebene
E3′-E3′ Querebene
E3-E3 Querebene
LR Laufrichtung v. 2
MLE Mittellängsebene v. 3
PF Pfeil
R1 Lochreihe
R2 Lochreihe
R3 Lochreihe
R4 Lochreihe
2 Warenbahn
3 Düsenkästen
4 Rundstrahldüsen
5 Zuleitung
6 Zuleitung
7 Düsenboden
8 Flächenabschnitt v. 7
9 Flächenabschnitt v. 7
10 Längskante v. 7
11 Längskante v. 7
12 Achsen v. 4
α Winkel
A Abstand v. 4
BL Blasluft
BS Blassäulen
D Durchmesser v. 4
DB diffusorartiger Bereich
E1′-E1′ Querebene
E1-E1 Querebene
E2′-E2′ Querebene
E2-E2 Querebene
E3′-E3′ Querebene
E3-E3 Querebene
LR Laufrichtung v. 2
MLE Mittellängsebene v. 3
PF Pfeil
R1 Lochreihe
R2 Lochreihe
R3 Lochreihe
R4 Lochreihe
Claims (5)
1. Vorrichtung zur schwebenden Führung einer Warenbahn
(2), die mehrere im Abstand hintereinander sowie
oberhalb und unterhalb der Warenbahn (2) befindliche,
mit Blasluft (BL) beaufschlagbare Düsenkästen (3) mit
Rundstrahldüsen (4) aufweist, die in quer zur Lauf
richtung (LR) der Warenbahn (2) sich randseitig der
Düsenkästen (3) erstreckenden Lochreihen (R1-R4) an
geordnet und deren Blasstrahlen zu den vertikalen
Mittellängsebenen (MLE) der Düsenkästen (3) hin ge
neigt sind, dadurch gekennzeich
net, daß der der Warenbahn (2) zugewandte Boden (7)
jedes Düsenkastens (3) V-förmig gemuldet und parallel
zu mindestens einer Längskante (10; 11) des Düsenka
stens (3) wenigstens zwei Lochreihen (R1, R2; R3, R4)
mit Rundstrahldüsen (4) vorgesehen sind, von denen
die Rundstrahldüsen (4) der einen Lochreihe (R1; R3)
zu den Rundstrahldüsen (4) der anderen Lochreihe (R2;
R4) in Längsrichtung der Lochreihen (R1-R4) versetzt
angeordnet sind, wobei die Achsen (12) der in einem
ebenen Flächenabschnitt (8; 9) des gemuldeten Bodens
(7) ausgesparten Rundstrahldüsen (4) sich senkrecht
zu dem Flächenabschnitt (8; 9) erstrecken und die der
Längskante (10; 11) abgewandte Lochreihe (R2; R3) nä
her zur Längskante (10; 11) als zur Mittellängsebene
(MLE) angeordnet ist.
2. Vorrichtung nach Patentanspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß der ebene Flächenab
schnitt (8, 9) unter einem Winkel (a) von 8° bis 12°,
vorzugsweise unter einem Winkel (a) von etwa 10°, zur
Horizontalen angeordnet ist.
3. Vorrichtung nach Patentanspruch 1 oder 2, da
durch gekennzeichnet, daß entlang
beider Längskanten (10; 11) eines Düsenkastens (3)
mindestens zwei Lochreihen (R1, R2; R3, R4) mit Rund
strahldüsen (4) vorgesehen sind.
4. Vorrichtung nach einem der Patentansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß bei
einem mit vier Lochreihen (R1-R4) ausgestatteten Dü
senkasten (3), wobei jeweils zwei Lochreihen
(R1, R2, R3, R4) entlang der
Längskanten (10; 11) angeordnet sind,
die Rundstrahldüsen (4) der einer
Längskante (10; 11) unmittelbar benachbarten Loch
reihe (R1; R4) jeweils in einer vertikalen Querebene
(E1-E1; E1′-E1′) angeordnet sind, die sich zwischen
zwei vertikalen Querebenen (E2-E2, E3-E3; E2′-E2′;
E3′-E3′) erstreckt, in denen je eine Rundstrahldüse
(4) der neben der anderen Längskante (11; 10) verlau
fenden Lochreihen (R3, R4; R1, R2) vorgesehen ist.
5. Vorrichtung nach einem der Patentansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß der
Abstand (A) von zwei in einer Lochreihe (R1-R4)
aufeinanderfolgenden Rundstrahldüsen (4) etwa dem
Drei- bis Fünffachen, vorzugsweise dem Vierfachen des
Durchmessers (D) dieser Rundstrahldüsen (4) ent
spricht.
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