DE4332436A1 - Cyclosporin enthaltende pharmazeutische Zusammensetzungen - Google Patents
Cyclosporin enthaltende pharmazeutische ZusammensetzungenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft galenische Formulierungen, die ein oder
mehrere Glieder, ausgewählt aus der Cyclosporinklasse, enthal
ten.
Cyclosporine umfassen eine Klasse von strukturell verschiedenen,
cyclischen, poly-N-methylierten Undecapeptiden, die allgemein
immunsuppressive, entzündungshemmende, antivirale und/oder anti
parasitische Aktivität besitzen, jeweils in höherem oder gerin
gerem Grad. Das erste der zu identifizierenden Cyclosporine war
der Pilzmetabolit Cyclosporin A oder Ciclosporin, und seine
Struktur ist angegeben in The Merck Index, 11. Ausgabe, Merck &
Co., Inc.; Rahway, New Jersey, USA (1989) unter der Nummer 2759.
Es ist eine große Anzahl weiterer Cyclosporine bekannt, und Bei
spiele sind offenbart in GB-A 2 222 770.
Cyclosporine sind allgemein sehr unlöslich in wäßrigem Medium.
Daher sind große Schwierigkeiten aufgetreten bei der Entwicklung
stabiler pharmazeutisch annehmbarer Formulierungen, die die
Abgabe des Arzneimittels in einer ausreichend hohen Konzentra
tion zulassen, um eine geeignete Verwendung zu ermöglichen, und
die eine wirksame und gleichmäßige Absorption des Arzneimittels
durch den Körper zulassen. Probleme treten auch auf in Bezug auf
die biologische Verfügbarkeit des Arzneimittels und die Varia
bilität bei dem Dosisansprechvermögen des Patienten. Cyclospori
ne haben auch bei höheren Dosierungen Nebenwirkungen, und daher
muß ihre Konzentration im Blut innerhalb bestimmter therapeuti
scher Bereiche gehalten werden. Es ist daher wünschenswert, daß
die biologische Verfügbarkeit des Cyclosporinarzneimittels so
vorhersagbar und konstant wie möglich ist.
Um diese und ähnliche Schwierigkeiten zu überwinden offenbart
GB-A 2 222 770 (deren Offenbarung durch Bezugnahme eingeschlos
sen wird) galenische Formulierungen, die ein Cyclosporin umfas
sen und die Form einer Mikroemulsion oder eines Mikroemulsions
vorkonzentrats haben. Diese Formulierungen umfassen eine hydro
phile Phase, eine lipophile Phase und ein Tensid. Die folgenden
Komponenten für die hydrophile Phase werden vorgeschlagen:
Transcutol, Glycofurol und 1,2-Propylenglycol. Fettsäuretrigly
ceride mit mittlerer Kettenlänge werden als geeignet für die
lipophile Phase offenbart. Reaktionsprodukte von natürlichen
oder hydrierten pflanzlichen Ölen und Ethylenglycol werden als
Tenside angegeben.
GB-A 2 228 198 schlägt ein alternatives Mittel vor, um die
Schwierigkeiten in Bezug auf die Cyclosporinverabreichung zu
überwinden. Spezifisch werden Formulierungen auf Ölbasis offen
bart, bei denen die Ölkomponente eine Kombination eines Trigly
cerids mit (i) einem Glycerinteilester oder (ii) vollständiger
oder Teilester von 1,2-Propylenglycol oder (iii) vollständiger
oder Teilester von Sorbit umfaßt. Die unter dem Handelsnamen
MAISINE bekannten und im Handel erhältlichen Produkte werden
vorgeschlagen als geeignete Tri- und Teilglyceridkomponenten.
Die offenbarten Zusammensetzungen umfassen zusätzlich eine Ten
sidkomponente, zum Beispiel Cremophor RH40. Diese kann vorzugs
weise frei von irgendwelchen hydrophilen Komponenten, wie zum
Beispiel Ethanol, sein.
Es wurde nun überraschenderweise gefunden, daß einfache, stabile
Cyclosporinformulierungen, die eine verbesserte biologische
Verfügbarkeit, eine verminderte Variabilität der biologischen
Verfügbarkeitsparameter von Patient zu Patient und bei einem
einzelnen Patienten haben, erhältlich sind.
Somit liefert die Erfindung eine pharmazeutische Zusammensetzung
in Form eines Emulsionsvorkonzentrats, die ein Cyclosporin in
einem Trägermedium umfaßt, wobei das Trägermedium umfaßt: 1) ein
hydrophiles organisches Lösungsmittel, 2) (a) ein gemischtes
Mono-, Di- und Triglycerid oder (b) ein umgeestertes und poly
ethoxyliertes pflanzliches Öl und 3) ein Polyoxyethylensorbitan-
Fettsäureester-Tensid.
Die pharmazeutischen Zusammensetzungen sind einfach, stabil und
liefern eine überraschend hohe biologische Verfügbarkeit. In
klinischen Versuchen, bei denen gesunde Freiwillige jeweils
dreimal 200 mg Cyclosporin A in Weichgelatinekapseln erhielten,
in nüchternem und gesättigtem Zustand, führten die pharmazeuti
schen Zusammensetzungen zum Beispiel zu einem Anstieg der biolo
gischen Verfügbarkeit von mindestens 150% verglichen mit der
Marktform des Cyclosporins die in US-A 4 388 307 offenbart ist.
Die relative biologische Verfügbarkeit in nüchternem und gesät
tigtem Zustand differierte bei denselben Versuchen um weniger
als 5%. Dies zeigt eine sehr geringe Variabilität von einem
Patienten zum anderen. Darüberhinaus ist die Variabilität bei
einem einzelnen Patienten um mehr als das zweifache reduziert.
Somit haben die pharmazeutischen Zusammensetzungen sehr über
raschende Eigenschaften, die große Vorteile gegenüber der Markt
form des Cyclosporins bieten.
Die pharmazeutische Zusammensetzung ist ein Emulsionsvorkonzen
trat, das heißt, es hat die Eigenschaften eines stabilen Emul
sionsvorkonzentratsystems und bildet spontan eine Emulsion in
einem wäßrigen Medium, zum Beispiel in Wasser oder im Magensaft
nach oraler Verabreichung. Die gebildete Emulsion ist lichtun
durchlässig, thermodynamisch stabil und enthält dispergierte
Tröpfchen mit einer Größe von mehr als etwa 100 nm, gewöhnlich
mehr als etwa 200 nm. Die pharmazeutischen Zusammensetzungen
sind vorzugsweise Emulsionsvorkonzentrate der Art, die O/W (Öl
in-Wasser) Emulsionen liefert.
Der Ausdruck "pharmazeutische Zusammensetzung", wie er in dieser
Beschreibung verwendet wird, bezieht sich auf Zusammensetzungen,
bei denen die einzelnen Komponenten oder Inhaltsstoffe selbst
pharmazeutisch annehmbar sind. Wenn zum Beispiel eine orale
Verabreichung vorgesehen ist, sind die Komponenten geeignet oder
annehmbar für orale Anwendung.
Das Cyclosporin kann irgendein Cyclosporin mit pharmazeutischem
Nutzen sein, zum Beispiel ein immunsuppressives Mittel, ein
antiparasitisches Mittel oder ein Mittel zur Umkehr der Mehr
facharzneimittelresistenz. Insbesondere kann das Cyclosporin
Cyclosporin A (auch als Ciclosporin bekannt und bezeichnet) und
Cyclosporin G sein.
Geeigneterweise umfaßt die pharmazeutische Zusammensetzung etwa
1 oder 2 bis 30 Gewichtsprozent, vorzugsweise 5 bis 25 Gewichts
prozent (bevorzugter 7,5 bis 15 Gewichtsprozent, zum Beispiel
etwa 10 Gewichtsprozent) Cyclosporin bezogen auf das Gesamtge
wicht der pharmazeutischen Zusammensetzung.
Das hydrophile organische Lösungsmittel umfaßt vorzugsweise
pharmazeutisch annehmbare hydrophile organische Lösungsmittel,
die für die orale Verabreichung geeignet sind. Beispiele sind
Transcutol, Glycofurol, Ethylacetat, Propylenglycol und niedri
ge Alkanole oder Mischungen davon. Bevorzugte Lösungsmittel sind
1,2-Propylenglycol und Mischungen von 1,2-Propylenglycol und
Ethanol. Wenn die Komponente (2) ein gemischtes Mono-, Di- und
Triglycerid ist, sind 1,2-Propylenglycol und Mischungen von 1,2-
Propylenglycol und Ethanol besonders bevorzugt.
Geeigneterweise ist das hydrophile organische Lösungsmittel in
einer Menge von 1,0 bis 50 Gewichtsprozent (bevorzugt 5 bis 40
Gewichtsprozent, bevorzugter 10 bis 35 Gewichtsprozent und noch
bevorzugter etwa 15 bis etwa 30 Gewichtsprozent) bezogen auf das
Gesamtgewicht des Trägermediums vorhanden.
Wenn das hydrophile organische Lösungsmittel eine Mischung von
1,2-Propylenglycol und Ethanol umfaßt, ist die Co-Komponente,
das heißt das Ethanol, geeigneterweise in einer Menge von bis zu
etwa 20 Gewichtsprozent (bevorzugt bis zu etwa 15 Gewichtspro
zent, und bevorzugter etwa 5 bis 15 Gewichtsprozent und noch
bevorzugter 5 bis 10 Gewichtsprozent) bezogen auf das Gesamt
gewicht der pharmazeutischen Zusammensetzung, vorhanden. Somit
ist die Co-Komponente geeigneterweise in einer Menge von etwa 25
bis 85 Gewichtsprozent bezogen auf das Gesamtgewicht des organi
schen Lösungsmittels (zum Beispiel 1,2-Propylenglycol plus Etha
nol) vorhanden. Bevorzugter ist die Co-Komponente in einer Menge
von 50 bis 85 Gewichtsprozent, zum Beispiel 70 bis 80 Gewichts
prozent bezogen auf das Gesamtgewicht des hydrophilen organi
schen Lösungsmittels vorhanden.
Wenn Komponente (2) gemischte Mono-, Di- und Triglyceride um
faßt, umfassen die gemischen Mono-, Di- und Triglyceride vor
zugsweise eine Mischung von C12-20-Fettsäuremono-, di- und tri
glyceriden. C16-18-Fettsäuremono-, di- und triglyceride sind
besonders bevorzugt. Die Fettsäurekomponente der gemischten
Mono-, Di- und Triglyceride kann sowohl gesättigte als auch
ungesättigte Fettsäurereste umfassen. Vorzugsweise setzen sich
die gemischten Glyceride jedoch hauptsächlich aus ungesättigten
Fettsäureresten, insbesondere ungesättigten C18-Fettsäureresten
zusammen, zum Beispiel Linolensäure, Linolsäure und Ölsäure.
Geeigneterweise umfassen die gemischten Glyceride mindestens 60
Gewichtsprozent, bevorzugt mindestens 75 Gewichtsprozent, bevor
zugter 85 Gewichtsprozent oder mehr ungesättigte C18-Fettsäure
mono-, di- und triglyceride. Geeigneterweise umfassen die ge
mischten Glyceride weniger als 20 Gewichtsprozent, zum Beispiel
etwa 15 oder 10 Gewichtsprozent, gesättigte Fettsäuremono-, di-
und triglyceride (zum Beispiel Palmitin- und Stearinsäuremono-,
di- und triglyceride).
Die gemischten Mono-, Di- und Triglyceride setzen sich vorzugs
weise hauptsächlich aus Mono- und Diglyceriden zusammen. Zum
Beispiel umfassen sie mindestens 50 Gewichtsprozent, bevorzugter
mindestens 70 Gewichtsprozent (zum Beispiel 75, 80 oder 85 Ge
wichtsprozent) Mono- und Diglyceride bezogen auf das Gesamtge
wicht der Komponente (2)(a).
Die gemischten Mono-, Di- und Triglyceride umfassen geeigneter
weise etwa 25 bis etwa 50% (vorzugsweise etwa 30 bis etwa 40%,
bevorzugter etwa 35% bis etwa 40%) Monoglyceride bezogen auf
das Gesamtgewicht der Komponente (2)(a).
Die gemischten Mono-, Di- und Triglyceride umfassen vorzugsweise
etwa 30 bis etwa 60% (vorzugsweise etwa 40% bis etwa 55% und
bevorzugter etwa 45% bis 50%) Diglyceride bezogen auf das
Gesamtgewicht der Komponente (2)(a).
Die gemischten Mono-, Di- und Triglyceride umfassen geeigneter
weise mindestens 5 Gewichtsprozent (bevorzugt etwa 7,5 bis etwa
20 Gewichtsprozent und bevorzugter 9 bis 15 Gewichtsprozent)
Triglyceride bezogen auf das Gesamtgewicht der Komponente
(2) (a).
Die gemischten Mono-, Di- und Triglyceride können hergestellt
werden, indem einzelne Mono-, Di- oder Triglyceride in den ge
eigneten jeweiligen Anteilen vermischt werden. Geeigneterweise
umfassen die gemischten Glyceride jedoch die Umesterungsprodukte
von Pflanzenölen, zum Beispiel Mandelöl, Erdnußöl, Olivenöl,
Pfirsichöl, Palmkernöl, Sojaöl, Maisöl, Sonnenblumenöl oder
Safloröl mit Glycerin. Bevorzugt ist das Pflanzenöl Maisöl. Auch
Mischungen der Öle können mit Glycerin umgeestert werden.
Die Umesterungsprodukte werden allgemein erhalten, indem das
ausgewählte Pflanzenöl mit Glycerin erhitzt wird, um eine Um
esterung oder Glycerolyse zu bewirken. Dies kann bei hoher Tem
peratur in Gegenwart eines geeigneten Katalysators unter Inert
atmosphäre und unter kontinuierlichem Rühren durchgeführt wer
den. Die Umesterungsprodukte enthalten zusätzlich zu den Mono-,
Di- und Triglyceridkomponenten allgemein auch geringere Mengen
freien Glycerins. Jedoch ist die Menge des freien Glycerins in
den gemischten Mono-, Di- und Triglyceriden vorzugsweise ge
ringer als 10 Gewichtsprozent, bevorzugter weniger als 5 Ge
wichtsprozent, am meisten bevorzugt etwa 1 bis 2 Gewichtsprozent
bezogen auf das Gesamtgewicht von Komponente (2)(a).
Bevorzugt wird zuerst etwas Glycerin entfernt (zum Beispiel
durch Destillation), um eine "im wesentlichen glycerinfreie
Charge" zu erhalten, wenn Weichgelatinekapseln hergestellt wer
den sollen.
Umesterungsprodukte aus Maisöl und Glycerin liefern besonders
geeignete gemischte Mono-, Di- und Triglyceride. Ein Beispiel
für ein geeignetes gemischtes Glyceridprodukt ist das Umeste
rungsprodukt, das im Handel erhältlich ist unter dem Handels
namen MAISINE. Dieses Produkt setzt sich hauptsächlich aus Li
nol- und Ölsäuremono-, di- und triglyceriden mit geringen Mengen
von Palmitin- und Stearinsäuremono-, di- und triglyceriden zusa
mmen (wobei Maisöl selbst aus etwa 56 Gewichtsprozent Linolsäu
re, 30 Gewichtsprozent Ölsäure, etwa 10 Gewichtsprozent
Palmitinsäure und etwa 3 Gewichtsprozent Stearinsäure zusammen
gesetzt ist). Die physikalischen Eigenschaften von MAISINE [er
hältlich von Etablissements Gattefoss´, 36, Chemin de Genas,
P.O. Box 603, 69804 Saint-Priest, Cedex (France)] sind: bis zu
10% (typischerweise 3,9 bis 4,9% oder in "im wesentlichen
glycerinfreien" Chargen etwa 0,2%) freies Glycerin; etwa 35%
(typischerweise 30 bis 40% oder in "im wesentlichen glycerin
freien" Chargen etwa 32 bis 36%, zum Beispiel etwa 36%) Mono
glyceride; etwa 50% (oder in "im wesentlichen glycerinfreien"
Chargen etwa 46 bis 48%) Diglyceride; etwa 10% (oder in "im
wesentlichen glycerinfreien" Chargen etwa 12 bis 15%) Triglyce
ride und etwa 1% freie Ölsäure.
Weitere physikalische Eigenschaften für MAISINE sind: eine Säu
rezahl von maximal etwa 2, eine Iodzahl von etwa 85 bis 105,
eine Verseifungszahl von etwa 150 bis 175 (Fiedler "Lexikon der
Hilfsstoffe", 3. überarbeitete und erweiterte Ausgabe 1989),
Band 2, Seite 768). Der Fettsäuregehalt für MAISINE ist typisch:
etwa 11% Palmitinsäure; etwa 2,5% Stearinsäure; etwa 29%
Ölsäure; etwa 56% Linolsäure und 1,5% andere Säuren.
Es ist besonders bevorzugt, daß die gemischten Mono-, Di- und
Triglyceride klar sind und mehr als 20 Tage bei Aufbewahrung bei
Temperaturen von 20 bis 25 °C klar bleiben. Auch eine Probe der
gemischten Mono-, Di- und Triglyceride, die 24 Stunden bei etwa
bis 8 °C in einem Kühlschrank aufbewahrt wurde und dann 1
Stunde auf Raumtemperatur gehalten wurde, sollte klar sein.
Vorzugsweise haben die Mono-, Di- und Triglyceride einen ge
ringen Gehalt an gesättigten Fettsäuren. Gemischte Mono-, Di-,
Triglyceride, die diese Forderung erfüllen, können erhalten
werden aus den im Handel erhältlichen Produkten durch Auftren
nungstechniken, wie sie im Stand der Technik bekannt sind (zum
Beispiel Ausfrierverfahren verbunden mit Abtrennungstechniken
wie Zentrifugation), um die gesättigten Fettsäurekomponenten zu
entfernen und den Gehalt der ungesättigten Fettsäurekomponente
zu verbessern. Typischerweise ist der Gesamtgehalt der gesättig
ten Fettsäurekomponente geringer als 15 Gewichtsprozent (<10
Gewichtsprozent oder <5 Gewichtsprozent) bezogen auf das Gesamt
gewicht der Komponente (2)(a). Eine Senkung des Gehalts der
gesättigten Fettsäurekomponente in der Monoglyceridfraktion kann
beobachtet werden, nachdem sie einer Auftrenntechnik unterzogen
wurde. Ein geeignetes Verfahren ist in WO 93/09211 beschrieben.
Somit enthalten die gemischten Mono-, Di-, Triglyceride vorzugs
weise geringere Mengen an gesättigten Fettsäuren (zum Beispiel
Palmitinsäure und Stearinsäure) und relativ größere Mengen an
ungesättigten Fettsäuren (zum Beispiel Ölsäure und Linolsäure)
als das Ausgangsmaterial.
Ein geeignetes Beispiel für ein gemischtes Mono-, Di-, Triglyce
rid-Produkt mit einer geringeren Menge an gesättigten Fettsäuren
enthält: 32 bis 36 Gewichtsprozent Monoglyceride, 45 bis 55
Gewichtsprozent Diglyceride und 12 bis 20 Gewichtsprozent Tri
glyceride bezogen auf das Gesamtgewicht der lipophilen Phase.
Weitere Eigenschaften schließen die folgenden ein:
Fettsäuregehalt (bestimmt als Methylester mit | |||||||||||
Chromatographie) | |||||||||||
Methyllinoleat 53 bis 63% | |||||||||||
Methyloleat 24 bis 34% @ | Methyllinolenat 0 bis 3% @ | Methylarachat 0 bis 3% @ | Methylpalmitat 6 bis 12% @ | Methylstearat 1 bis 3% | Relative Dichte | 0,94 bis 0,96 | |||||
Hydroxylzahl | 140 bis 210 | ||||||||||
Iodzahl | 110 bis 20 | ||||||||||
Peroxidzahl | <4,0 | ||||||||||
Freies Glycerin | <1,0 | ||||||||||
Verseifungszahl | etwa 150 bis 185 | ||||||||||
Säurezahl | max. etwa 2 |
Gemischte Mono-, Di-, Triglyceride, die diese Eigenschaften
aufweisen, werden in dieser Beschreibung als "raffinierte mit
Glycerin umgeesterte Maisöle" bezeichnet. Die "raffinierten mit
Glycerin umgeesterten Maisöle" haben den Vorteil, daß sie lange
Zeit stabil bleiben.
Wenn die Komponenten (2) ein umgeestertes und polyethoxyliertes
Pflanzenöl umfassen, ist vorzugsweise ein Umesterungsprodukt
enthalten, das durch Umestern eines Pflanzenöltriglycerids mit
einem Polyethylenglycol erhalten wurde. Bevorzugte umgeesterte
und polyethoxylierte Pflanzenöle sind erhältlich durch Umeste
rung von Triglyceriden aus Kernöl, Mandelöl, Erdnußöl, Olivenöl,
Sojaöl, Maisöl, Sonnenblumenöl, Safloröl und/oder Palmkernöl mit
einem Moläquivalent eines Polyethylenglykols, das ein Molekular
gewicht zwischen 200 und 800 hat. Diese ungeesterten und poly
ethoxylierten Pflanzenöle sind erhältlich bei Gattefoss´, Saint-
Priest Cedex, Frankreich, unter dem Handelsnamen LABRAFIL (Fied
ler s. o., Band 2, Seite 707). Ein bevorzugtes umgeestertes poly
ethoxyliertes Pflanzenöl ist LABRAFIL 2125 CS (Oleinsäure-Linol
säureglycerid aus Maisöl) mit einer Säurezahl von 2, einer Ver
seifungszahl von 155 bis 175 und einer Iodzahl von 90 bis 110.
Ein weiteres Beispiel ist LABRAFIL M 1944 CS (erhalten aus Kern
öl mit einer Säurezahl von etwa 2, einer Verseifungszahl von 145
bis 175 und einer Iodzahl von 60 bis 90). LABRAFIL M 2130 CS
(das ein Umesterungsprodukt aus einem C12-18-Glycerid und Poly
ethylenglykol ist und einen Schmelzpunkt von etwa 35 bis 40°C,
eine Säurezahl von weniger als 2, eine Verseifungszahl von 185
bis 200 und eine Iodzahl von weniger als etwa 3 hat) kann auch
verwendet werden. Das bevorzugte umgeesterte ethoxylierte Pflan
zenöl ist LABRAFIL M 2125 CS.
Die Umesterungsprodukte werden allgemein erhalten, indem das
ausgewählte Pflanzenöl mit Polyethylenglycol erhitzt wird, um
die Umesterung zu bewirken. Dies geschieht bei hoher Temperatur
in Gegenwart eines geeigneten Katalysators unter Inertatmosphäre
bei ständigem Rühren. Dieses Verfahren ist beschrieben in US-A
3 288 824.
Das umgeesterte und polyethoxylierte Pflanzenöl kann auch Ester
von gesättigten oder ungesättigten C12-20-Fettsäuren mit Glycerin
oder Propylenglycol umfassen, zum Beispiel Glycerinmonooleat.
Produkte dieser Art sind bekannt und im Handel erhältlich.
Geeigneterweise ist die Komponente (2) in den pharmazeutischen
Zusammensetzungen in einer Menge von 5 bis 65%, bevorzugt 15
bis 45%, bevorzugter 20 bis 40% und noch bevorzugter etwa 25
bis etwa 40% bezogen auf das Gesamtgewicht des Trägermediums
vorhanden.
Das Polyoxyethylen-Sorbitan-Fettsäureester-Tensid hat vorzugs
weise einen HLB von mindestens 10. Beispiele für geeignete Poly
oxyethylen-Sorbitan-Fettsäureester-Tenside sind Mono- und Tri
lauryl, -palmityl, -stearyl- und -oleylester, wie die unter dem
Handelsnamen TWEEN bekannten und im Handel erhältlichen (Fied
ler, s. o., Seite 1300 bis 1304). Beispiele schließen TWEEN:
20 [Polyoxyethylen(20)sorbitanmonolaurat],
21 [Polyoxyethylen(4)sorbitanmonolaurat],
40 [Polyoxyethylen(20)sorbitamonopalmitat],
60 [Polyoxyethylen(20)sorbitamonostearat],
65 [Polyoxyethylen(20)sorbitantristearat],
80 [Polyoxyethylen(20)sorbitamonooleat],
85 [Polyoxyethylen(20)sorbitantrioleat] ein.
Besonders bevorzugt sind TWEEN 20 und TWEEN 80.
20 [Polyoxyethylen(20)sorbitanmonolaurat],
21 [Polyoxyethylen(4)sorbitanmonolaurat],
40 [Polyoxyethylen(20)sorbitamonopalmitat],
60 [Polyoxyethylen(20)sorbitamonostearat],
65 [Polyoxyethylen(20)sorbitantristearat],
80 [Polyoxyethylen(20)sorbitamonooleat],
85 [Polyoxyethylen(20)sorbitantrioleat] ein.
Besonders bevorzugt sind TWEEN 20 und TWEEN 80.
Geeigneterweise ist der Polyoxyethylensorbitan-Fettsäureester in
den pharmazeutischen Zusammensetzungen in einer Menge von 25 bis
75% (bevorzugt 30 bis 60%, bevorzugter etwa 30 oder 40%)
bezogen auf das Gesamtgewicht des Trägermediums vorhanden.
Die pharmazeutische Zusammensetzung kann weiterhin (4) Wasser
enthalten, wobei dann die pharmazeutische Zusammensetzung in
Form einer stabilen Emulsion ist.
Die pharmazeutische Zusammensetzung kann auch weitere Additive
oder Inhaltsstoffe enthalten, zum Beispiel Antioxidantien (zum
Beispiel Ascorbylpalmitat, Butylhydroxyanisol (BHA), Butylhy
droxytoluol (BHT) und Tocopherole) und/oder Konservierungsmit
tel. Diese Zusatzstoffe oder Inhaltsstoffe können etwa 0,05 bis
1 Gewichtsprozent des Gesamtgewichts der pharmazeutischen Zusam
mensetzung ausmachen. Die pharmazeutische Zusammensetzung kann
auch Süß- oder Aromastoffe in einer Menge von bis zu etwa 2,5
oder 5 Gewichtsprozent bezogen auf das Gesamtgewicht der pharma
zeutischen Zusammensetzung enthalten. Vorzugsweise ist das
Antioxidants α-Tocopherol (Vitamin E).
Es wurde gefunden, daß die pharmazeutische Zusammensetzung be
sonders vorteilhafte Eigenschaften aufweist, wenn sie oral ver
abreicht wird, sowohl in Bezug auf die Konsistenz als auch auf
den hohen Grad an biologischer Verfügbarkeit, der erreicht wird,
wie in Standardtests zur biologischen Verfügbarkeit und in kli
nischen Versuchen gezeigt wurde. Somit liefert die pharmazeuti
sche Zusammensetzung eine verbesserte orale Verabreichungsform
für Cyclosporine (zum Beispiel Ciclosporin), da es keine wesent
liche Wechselwirkung mit der Nahrung eingeht, die bei den im
Handel erhältlichen oralen Formen von Ciclosporin beobachtet
wurde, insbesondere mit fettreicher Nahrung. Darüberhinaus ist
die Variabilität der pharmakokinetischen Parameter von Patient zu
Patient und bei einem einzelnen Patienten bedeutend geringer als
bei den im Handel erhältlichen oralen Formen von Ciclosporin.
Somit sind die pharmakokinetischen Parameter (zum Beispiel Ab
sorption und Blutpegel) überraschenderweise besser vorhersagbar
und dies vermindert Probleme, die früher mit einer unregelmäßi
gen Absorption von Ciclosporin auftraten.
Außerdem weist die pharmazeutische Zusammensetzung eine verbes
serte biologische Verfügbarkeit bei Patienten mit Malabsorption
auf, zum Beispiel bei Patienten mit Lebertransplantation oder
jugendlichen Patienten. Weiterhin ist die pharmazeutische Zu
sammensetzung kompatibel mit Tensidmaterialien, zum Beispiel
Gallensalzen, die im Gastrointestinaltrakt vorhanden sind. Das
heißt, daß die pharmazeutische Zusammensetzung in wäßrigen Sy
stemen, die solche natürlichen Tenside enthalten, voll disper
gierbar ist und somit fähig ist, in situ Emulsionssysteme zu
bilden, die stabil sind und keine Ausfällung des aktiven In
haltsstoffs oder eine andere Zerstörung der feinen teilchenför
migen Struktur zeigen. Die Funktion der pharmazeutischen Zusam
mensetzung bei oraler Verabreichung bleibt im wesentlichen un
abhängig und/oder unbeeinflußt von der Gegenwart oder Abwesen
heit von Gallensalzen zu irgendeiner Zeit für irgendeinen gege
benen Patienten.
Die pharmazeutische Zusammensetzung wird vorzugsweise in Ein
heitsdosierungsform hergerichtet, zum Beispiel, indem sie in
oral verabreichbare Kapselhüllen gefüllt wird (zum Beispiel Weich-
oder Hartgelatinekapselhüllen), kann aber, falls erwünscht, in
Form einer Trinklösung sein. Wenn die pharmazeutische Zusammen
setzung in Einheitsdosierungsform ist, enthält jede Einheits
dosierung geeigneterweise 10 bis 200 mg Cyclosporin, geeigneter
10 bis 150 mg, zum Beispiel 15, 20, 25, 50 oder 100 mg Cyclospo
rin. Solche Einheitsdosierungsformen sind geeignet für eine
Verabreichung 1 ×, 2 ×, 3 × und bis zu 5 × täglich (zum Beispiel
abhängig von dem jeweiligen Zweck der Therapie, der Therapiepha
se etc.).
Der Nutzen der pharmazeutischen Zusammensetzung kann in klini
schen Standardtest beobachtet werden, zum Beispiel bei bekannten
Indikationen von Cyclosporinen mit Dosierungen, die äquivalente
Blutpegel von Cyclosporinen ergeben; zum Beispiel bei Verwendung
von Dosierungen im Bereich von 25 mg bis 1000 mg Cyclosporin pro
Tag für einen 75 kg schweren Erwachsenen und in Standardtiermo
dellen. Die erhöhte biologische Verfügbarkeit des aktiven In
haltsstoffs, die mit den Zusammensetzungen erreicht wird, kann
in Standardtierversuchen und in klinischen Versuchen beobachtet
werden, zum Beispiel wie in den Beispielen 4 und 5 ausgeführt.
Die optimale Dosierung von Cyclosporin, die an einen speziellen
Patienten verabreicht werden soll, muß sorgfältig von dem behan
delnden Arzt überlegt werden, da das individuelle Ansprechver
mögen auf Cyclosporin und der Metabolismus von Cyclosporin vari
ieren können. Es kann ratsam sein, die Blutserumpegel des Cyclo
sporins durch Radioimmunoassay, monoklonalen Antikörperassay
oder andere übliche Mittel zu überwachen. Dosierungen von Cyclo
sporin liegen allgemein im Bereich von 25 mg bis 1000 mg pro Tag
für einen 75 kg schweren Erwachsenen, vorzugsweise 50 mg bis 500
mg. Befriedigende Ergebnisse werden erhalten, indem Kapseln ver
abreicht werden, die 50 mg oder 100 mg Cyclosporin enthalten, in
Mengen, die die jeweils notwendige Dosis ausmachen.
Gemäß einem weiteren Aspekt liefert die Erfindung auch ein Ver
fahren zur Herstellung einer pharmazeutischen Zusammensetzung,
wie oben definiert, wobei das Verfahren umfaßt, daß man Cyclo
sporin mit einem organischen Lösungsmittel, einem gemischten
Mono-, Di- und Triglycerid oder einem umgeesterten und poly
ethoxylierten pflanzlichen Öl und einem Polyoxyethylensorbitan-
Fettsäureester vermischt. Falls erforderlich kann die erhaltene
pharmazeutische Zusammensetzung in Einheitsdosierungsform herge
richtet werdend.
In einer spezielleren Ausführungsform werden die Komponenten so
vermischt, daß ein Emulsionsvorkonzentrat erhalten wird und,
falls erforderlich, wird die erhaltene pharmazeutische Zusammensetzung
mit ausreichend Wasser oder einer ausreichenden Menge
eines wäßrigen Lösungsmittelmediums vereinigt, daß eine Emulsion
erhalten wird.
Die folgenden Beispiele sind beispielhaft für die pharmazeuti
sche Zusammensetzung in Einheitsdosierungsform, die zum Beispiel
zur Verhütung der Transplantatabstoßung oder zur Behandlung
einer Autoimmunkrankheit geeignet ist, bei Verabreichung von 1
bis 5 Einheitsdosierungen pro Tag. Die Beispiele werden be
schrieben unter spezieller Bezugnahme auf Ciclosporin und
[O-(2-hydroxyethyl)-(D)-Ser]8-Ciclosporin (als Verbindung Z in
der Beschreibung bezeichnet). Jedoch können äquivalente pharma
zeutische Zusammensetzungen erhalten werden unter Anwendung
irgendeines anderen Cyclosporins.
Im wesentlichen glycerinfreies, mit Glycerin umgeestertes Maisöl
(falls notwendig nach Erhitzen, um eine klare Mischung zu erhal
ten) wird langsam auf eine Temperatur von + 20°C gekühlt und
eine Nacht auf dieser Temperatur gehalten. Das Maisöl wird mit
einer Beschleunigung von 12 000 G und einer Durchflußrate von 103
kg/h in einer Durchflußzentrifuge zentrifugiert, um eine flüssi
ge Phase (62 kg/h) und eine sedimententhaltende Phase (41 kg/h)
zu ergeben. Die flüssige Phase wird langsam auf + 8°C gekühlt
und eine Nacht auf dieser Temperatur gehalten. Die flüssige
Phase wird dann mit einer Beschleunigung von 12 000 × G und einer
Durchflußrate von 112 kg/h zentrifugiert, was eine flüssige
Phase (76,2 kg/h) und eine sedimententhaltende Phase (35,8 kg/h)
ergibt. Die flüssige Phase ist "raffiniertes mit Glycerin umge
estertes Maisöl". Alternativ kann ein verbessertes Produkt er
halten werden, indem die Zentrifugation in drei Stufen durch
geführt wird, zum Beispiel bei + 20°C, + 10°C und + 5°C.
Das Verfahren ist gekennzeichnet durch eine geringe prozentuale
Abnahme der Monoglyceridkomponente in dem raffinierten mit Gly
cerin umgeesterten Maisöl verglichen mit dem Ausgangsmaterial
(zum Beispiel 35,6% verglichen mit 38,3%).
Ein typischer analytischer Vergleich zwischen dem Sediment und
der klaren Lösung ist wie folgt:
In einer Variante dieses Raffinierungsverfahrens können ähnliche
"raffinierte mit Glycerin umgeesterte Maisöl"-Zusammensetzungen
erhalten werden, indem das Ausgangsmaterial eine Stunde unter
Stickstoff auf + 80°C erhitzt wird. Dann wird das erhitzte Mate
rial auf + 16°C gekühlt, während es leicht gerührt wird unter
Verwendung eines Unterschieds zwischen der Temperatur des Mate
rials und der Temperatur der Kühlflüssigkeit von 1°C. Das ge
kühlte Material wird etwa 12 Stunden auf + 16°C gehalten, wäh
rend es leicht gerührt wird und dann auf etwa + 8°C gekühlt. Der
Niederschlag wird dann mit einem Bandfilter im Vakuum entfernt.
In einer weiteren Variante können ähnliche "raffinierte mit
Glycerin umgeesterte Maisöl"-Zusammensetzungen erhalten werden,
indem das Ausgangsmaterial auf + 75°C unter Stickstoff erhitzt
wird und dann innerhalb eines Zeitraums von 5 bis 6 Stunden auf
+ 8°C herabgekühlt wird.
In einer weiteren Variante können ähnliche "raffinierte mit
Glycerin umgeesterte Maisöl"-Zusammensetzungen erhalten werden,
indem das Ausgangsmaterial 1 Stunde auf + 80°C erhitzt wird und
dann unter Anwendung eines stufenweisen Kühlverfahrens auf + 8°C
gekühlt wird. Das Kühlverfahren umfaßt: kühlen 1 Stunde auf +
25°C, 8 Stunden halten auf + 25°C, kühlen auf + 20°C in 0,5
Stunden, 1 Stunde halten auf + 20°C, kühlen auf + 15°C in 0,5
Stunden, 1 Stunde halten auf + 15°C, kühlen auf + 10°C in 0,5
Stunden, 1 Stunde halten auf + 10°C, kühlen auf + 8°C in 0,5
Stunden, 2 Stunden halten auf + 8°C und filtern der Charge durch
ein 0,5 µm Meshfilter unter einem Druck von 0,5 bar.
Ein typisches raffiniertes Produkt, das bei diesen Verfahren
erhalten wird, enthält folgendes:
Komponenten | ||
Glyceride: | ||
mono | 33,3 | |
di | 52,1 | |
tri | 14,6 | |
Fettsäuren: @ | Palmitinsäure (C16) | 7,8 |
Stearinsäure (C18) | 1,7 | |
Ölsäure (C18 : 1) | 31,6 | |
Linolsäure (C18 : 2) | 57,7 | |
Glyceringehalt | <1% |
Das Cyclosporin wird in 1,2-Propylenglycol und Ethanol unter
Rühren bei Raumtemperatur gelöst. MAISINE oder LABRAFIL 2125 CS
und TWEEN 80 werden zur erhaltenen Lösung wiederum unter Rühren
zugegeben. Die erhaltene Mischung wird in Hart- oder
Weichgelatinekapseln gefüllt. Die Hartgelatinekapseln können
versiegelt werden, zum Beispiel unter Verwendung der Quali-Seal-
Technik.
Statt daß die Mischung in der angegebenen Menge in Einheitsdo
sierungsformen (zum Beispiel Hartgelatinekapseln oder Weichgela
tinekapseln) gefüllt wird, kann eine Lagermischung hergestellt
werden, indem die angegebenen Komponenten in den angegebenen
Verhältnissen vereinigt werden. Solche Lagermischungen können
dazu dienen, die erforderliche Dosis für einen Patienten, der
eine andere Dosierung als ein einfaches Vielfaches der Einheits
dosierungsform benötigt, exakt zu verabreichen.
Das Cyclosporin wird in 1,2-Propylenglycol unter Rühren bei
Raumtemperatur gelöst. MAISINE oder LABRAFIL 2125 CS und TWEEN
80 werden zu der erhaltenen Lösung wiederum unter Rühren zugege
ben. Die erhaltene Mischung wird in Hart- oder Weichgelatine
kapseln gefüllt. Die Hartgelatinekapseln können versiegelt wer
den, zum Beispiel unter Verwendung der Quali-Seal-Technik.
Statt die Mischung in der angegebenen Menge in Einheitsdosie
rungsformen (das heißt Hartgelatinekapseln oder Weichgelatine
kapseln) zu füllen, kann eine Lagermischung hergestellt werden,
indem die angegebenen Komponenten in den angegebenen Verhältnis
sen vereinigt werden. Solche Lagermischungen können dazu dienen,
die erforderliche Dosis an einen Patienten, der eine andere
Dosierung als ein einfaches Vielfaches der Einheitsdosierungs
form benötigt, exakt zu verabreichen.
Die biopharmazeutischen Eigenschaften werden getestet unter
Verwendung der pharmazeutischen Zusammensetzung in Einheitsdo
sierungsform in Gelatinekapseln, die Ciclosporin oder Verbindung
Z enthalten. Die pharmazeutischen Zusammensetzungen werden gete
stet, indem die Formen an acht männliche Beagle-Hunde in einem
Kreuzversuch verabreicht werden. Das pharmakokinetische Profil
von Ciclosporin oder Verbindung Z wird 24 Stunden lang im Ge
samtblut bestimmt. Die Flächen unter der Kurve der Blutkonzen
tration gegenüber den Zeitkurven (AUC), Cmax und Tmax werden
bestimmt.
Formen: Eine Dosis von 50 mg Ciclosporin/Hund unter Verwendung der Formen der Beispiele 2(a), 2(c), 2(d), 3(a), 3(b), 3(c).
Formen: Eine Dosis von 50 mg Ciclosporin/Hund unter Verwendung der Formen der Beispiele 2(a), 2(c), 2(d), 3(a), 3(b), 3(c).
Acht männliche Beagle-Hunde, die jeweils etwa 12 kg wiegen, wer
den verwendet. Zwanzig Stunden vor der Arzneimittelverabreichung
wird die Nahrung weggenommen, aber die Tiere haben freien Zugang
zu Wasser bis zum Beginn des Experiments. Die Dosierungsformen
werden an die Tiere mit Sonde früh am Morgen verabreicht (unge
fähr 8 Uhr) und erhalten anschließend 20 ml einer 0,9-prozenti
gen NaCl-Lösung. Drei Stunden nach der Verabreichung haben die
Tiere wieder freien Zugang zu Wasser und Nahrung. Ein Zeitraum
von einer Woche zum Ausspülen ist notwendig zwischen zwei Ver
abreichungen an das gleiche Tier.
Blutproben mit jeweils 2 ml (oder 5 ml für die Blindprobe) wer
den aus der Vena Cephalica (Vorderarm) mit einer sterilen Nadel
(Durchmesser etwa 1,2 mm) entnommen und in 5 ml-Plastikröhrchen,
die EDTA enthalten, bei -15 Minuten, nach 30 Minuten, 1 Stunde,
1,5 Stunden, 2 Stunden, 3 Stunden, 4 Stunden, 6 Stunden, 8 Stun
den, 12 Stunden und 24 Stunden nach der oralen Verabreichung des
Arzneimittels gesammelt. Die Blutproben werden bei etwa -18°C
bis zum Arzneimitteltest gelagert. Die Blutproben werden mit
Radioimmunoassays (RIA) analysiert. Die mittleren Blutkonzen
trationen an Ciclosporin oder Verbindung Z für die Hunde werden
aufgetragen. Die Flächen unter der Kurve der Blutarzneimittel
konzentration gegen die Zeit (AUC) werden berechnet unter Ver
wendung der Trapezregel. Eine Varianzanalyse (CV) wird durch
geführt und die mittleren AUC, Cmax und Tmax werden statistisch
mit dem Tukey-Test verglichen. Die erhaltenen Ergebnisse sind in
der folgenden Tabelle gezeigt.
Das Verhalten und das Körpergewicht der Tiere werden während der
Studie untersucht. Kein Gewichtsverlust oder anormales Verhalten
können nachgewiesen werden. Die Zusammensetzungen haben eine
therapeutisch wirksame biologische Verfügbarkeit.
Die pharmazeutischen Eigenschaften der pharmazeutischen Zusam
mensetzung beim Menschen werden verglichen mit denen der Markt
form von Ciclosporin in einem Versuch mit Menschen. Die pharma
zeutischen Zusammensetzungen werden getestet, indem die Formen
18 gesunden Freiwilligen in einem Kreuzversuch oral verabreicht
werden, in nüchternem und gesättigtem Zustand. Das pharmakokine
tische Profil von Ciclosporin wird 24 Stunden lang im Gesamtblut
bestimmt unter Verwendung eines spezifischen monoclonalen Anti
körpers. Die Flächen unter der Kurve der Blutkonzentration gegen
die Zeit (AUC), Cmax und Tmax werden bestimmt.
Dreimal wird 200 mg Ciclosporin in einer der Form von Beispiel
2(a) entsprechenden Form oral verabreicht in nüchternem und
gesättigtem Zustand. Zum Vergleich werden dreimal 200 mg Ciclo
sporin in Form der Marktform von Ciclosporin oral in nüchternem
Zustand verabreicht. Blutproben mit jeweils 2 ml (oder 5 ml für
die Blindprobe) werden mit einer sterilen Nadel entnommen und in
5 ml-Plastikröhrchen, die EDTA enthalten, -15 Minuten, 30 Minu
ten, 1 Stunde, 1,5 Stunden, 2 Stunden, 3 Stunden, 4 Stunden, 6
Stunden, 8 Stunden, 12 Stunden und 24 Stunden nach der oralen
Verabreichung des Arzneimittels gesammelt. Die Blutproben werden
bei etwa -18°C bis zum Arzneimitteltest aufbewahrt. Die Blut
proben werden mit Radioimmunoassay (RIA) unter Verwendung eines
spezifischen monoklonalen Antikörpers analysiert. Die mittleren
Blutkonzentrationen von Ciclosporin werden aufgetragen. Flächen
unter der Kurve für die Blutarzneimittelkonzentration gegen die
Zeit (AUC) werden berechnet unter Verwendung der Trapezregel.
Eine Varianzanalyse (CV) wird durchgeführt und die mittleren
AUC-Werte, Cmax und Tmax werden statistisch mit dem Tukey-Test
verglichen. Die erhaltenen Ergebnisse sind in der folgenden
Tabelle gezeigt.
Die jeweiligen biologischen Verfügbarkeiten sind:
Beispiel 2a (nüchtern): 151
Beispiel 2a (gesättigt): 159
Marktform (nüchtern): 100.
Beispiel 2a (nüchtern): 151
Beispiel 2a (gesättigt): 159
Marktform (nüchtern): 100.
Die Ergebnisse zeigen, daß die Variabilität der Blutkonzentra
tion bei einem einzelnen Patienten um mehr als das Zweifache
vermindert wird mit der Formulierung von Beispiel 2a. Auch die
Wirkung der Nahrungsaufnahme auf die biologische Verfügbarkeit
ist gering. Weiterhin ist das Verhältnis Cmax/AUC (das einen
Hinweis auf die Absorptionsrate gibt) bis zu 30% höher bei der
Formulierung von Beispiel 1. Darüberhinaus ist der Absorptions
grad bis zu zweimal höher, im Durchschnitt 1,5-mal höher bei der
Formulierung von Beispiel 1. Somit haben die pharmazeutischen
Zusammensetzungen viel bessere pharmakokinetische Eigenschaften
als die Marktform.
Claims (10)
1. Pharmazeutische Zusammensetzung in Form eines Emulsionsvor
konzentrats umfassend ein Cyclosporin in einem Trägermedi
um, wobei das Trägermedium umfaßt: 1) ein hydrophiles orga
nisches Lösungsmittel, 2(a) ein gemischtes Mono-, Di- und
Triglycerid oder (b) ein umgeestertes und polyethoxyliertes
pflanzliches Öl und 3) ein Polyoxyethylen-Sorbitan-Fett
säureester-Tensid.
2. Zusammensetzung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß das hydrophile organische Lösungsmittel eine Mischung
von 1,2-Propylenglycol und Ethanol umfaßt, wobei Ethanol 25
bis 85 Gewichtsprozent des organischen Lösungsmittels aus
macht.
3. Zusammensetzung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß Komponente (2) ein gemischtes Mono-, Di- und
Triglycerid ist, das ein Umesterungsprodukt eines pflanzli
chen Öls umfaßt; wobei die gemischten Mono-, Di- und Trigly
ceride mindestens 60 Gewichtsprozent gesättigte C18-Fett
säuremono-, di- und triglyceride und weniger als 20 Ge
wichtsprozent gesättigte Fettsäuremono-, di- und triglyce
ride umfassen.
4. Zusammensetzung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet,
daß die gemischten Mono-, Di- und Triglyceride etwa 30 bis
etwa 40 Gewichtsprozent Monoglyceride, etwa 40 bis etwa 55
Gewichtsprozent Diglyceride, etwa 7,5 bis etwa 20 Gewichts
prozent Triglyceride und weniger als etwa 10 Gewichtspro
zent freies Glycerin umfassen, bezogen auf das Gesamtge
wicht der Komponente (2)(a).
5. Zusammensetzung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß Komponente (3) Polyoxyethylen
(20)sorbitanmonooleat ist.
6. Pharmazeutische Zusammensetzung in Form eines Emulsionsvor
konzentrats umfassend etwa 7,5 bis etwa 15 Gewichtsprozent
eines Cyclosporins in einem Trägermedium, wobei das Träger
medium umfaßt: 1) etwa 15 bis etwa 30 Gewichtsprozent bezo
gen auf das Trägermedium einer Mischung aus 1,2-Propylen
glycol und Ethanol, 2) etwa 20 bis 35 Gewichtsprozent bezo
gen auf das Trägermedium eines gemischten Mono-, Di-, und
Triglycerids, das etwa 0,2% freies Glycerin; etwa 32 bis
36% Monoglyceride; etwa 46 bis 48% Diglyceride; etwa 12
bis 15% Triglyceride; und etwa 1% freie Ölsäure umfaßt,
bezogen auf das Gewicht von Komponente (2), und 3) etwa 30
bis etwa 60 Gewichtsprozent bezogen auf das Trägermedium
eines Polyoxyethylen-Sorbitan-Fettsäureester-Tensids.
7. Zusammensetzung nach einem der vorhergehenden Ansprüche in
Einheitsdosierungsform.
8. Zusammensetzung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß sie zusätzlich eine wäßrige
Phase enthält zur Bildung einer Emulsion.
9. Verfahren zur Herstellung einer pharmazeutischen Zusammen
setzung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das
Verfahren umfaßt, daß man ein Cyclosporin, ein organisches
Lösungsmittel, ein gemischtes Mono-, Di- und Triglycerid
oder ein umgeestertes und polyethoxyliertes pflanzliches Öl
und einen Polyoxyethylen-Sorbitan-Fettsäureester vermischt.
10. Verwendung einer Mischung umfassend: 1) ein hydrophiles
organisches Lösungsmittel, 2) (a) ein gemischtes Mono-, Di-
und Triglycerid oder (b) ein umgeestertes und polyethoxy
liertes pflanzliches Öl und (3) ein Polyoxyethylen-Sorbi
tan-Fettsäureester-Tensid als Trägermedium für ein Cyclo
sporin, in einem pharmazeutisch annehmbaren Emulsionsvor
konzentrat.
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GB9220247 | 1992-09-25 | ||
GB9220245 | 1992-09-25 | ||
GB929220245A GB9220245D0 (en) | 1992-09-25 | 1992-09-25 | Organic compounds |
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